American Motors Corporation

ehemaliger Automobilhersteller

Die American Motors Corporation (AMC) war ein US-amerikanischer Automobilhersteller, der 1954 aus dem Zusammenschluss der Nash-Kelvinator Corporation und der Hudson Motor Car Co. hervorging. Der Sitz war in Kenosha in Wisconsin.[1] 1970 übernahm AMC Kaiser-Jeep (und damit die Marke Jeep).

American Motors Corporation

Logo
Rechtsform Corporation
Gründung 1954
Auflösung 1987
Auflösungsgrund Übernahme
Sitz Kenosha, Wisconsin, USA
Branche Automobilindustrie

Im Frühjahr 1987 wurde AMC selbst von der Chrysler Corporation übernommen.

Geschichte Bearbeiten

Das Unternehmen entstand 1954 aus der Fusion von Nash-Kelvinator und Hudson.[2] Mit einem Volumen von rund 198 Millionen US-Dollar war dies der bis dahin größte Firmenzusammenschluss der USA. Die Marken Nash und Hudson wurden zunächst beibehalten; von 1957 bis 1969 verkaufte AMC seine Autos unter dem Markennamen Rambler.

1969 übernahm der Jaguar-Importeur Peter Lindner in Frankfurt-Rödelheim den AMC-Alleinvertrieb für die Bundesrepublik Deutschland. Das Programm umfasste die Modelle AMX, Rebel, Ambassador, Jeep und Javelin. Letzterer wurde aus Teilesätzen im Karmann-Werk in Rheine gebaut.

Anfang der 1970er Jahre baute AMC das stark motorisierte Sportcoupé Javelin und den AMX, eine kürzere zweisitzige Version des Javelin. Damit war die Firma auch in der Klasse der pony cars (auch muscle cars) vertreten, die nach dem stilbildenden Ford Mustang benannt wurde. Zur gleichen Zeit kam mit dem Gremlin wieder ein amerikanischer Kleinwagen auf den Markt. 1970 kaufte AMC die Firma Kaiser-Jeep. Damit konnte AMC erstmals in Märkten außerhalb Nordamerikas Fuß fassen.

Ende der 1970er-Jahre geriet AMC in finanzielle Schwierigkeiten; das lag auch daran, dass General Motors nicht die für das neue Modell Pacer vorgesehenen Wankelmotoren liefern konnte. Daraufhin ging AMC 1979 eine Kooperation mit dem französischen Hersteller Renault ein, der seine Modelle in den USA absetzen wollte. Renault-Modelle wurden nun auch in AMC-Fabriken gebaut. Anfang der 1980er-Jahre erzielte AMC Erfolge mit dem vierradgetriebenen Eagle und vor allem mit den Jeep-Modellen, aber die Probleme hielten an. Renault geriet in finanzielle Schwierigkeiten, und das Engagement des Unternehmens in Nordamerika war in Frankreich umstritten. Nach der Ermordung des Renault-Präsidenten Georges Besse am 17. November 1986 beschloss der neue Chef Raymond H. Lévy, sich auf den europäischen Markt zu konzentrieren und das Nordamerika-Geschäft aufzugeben.

Im März 1987 wurde die American Motors Corporation von der Chrysler Corporation aufgekauft. Chrysler machte aus dem erfolgreichsten AMC-Modell Eagle eine Marke und verschmolz sie mit Jeep zur Jeep Eagle Division. 1998 wurde die inzwischen unrentable Marke Eagle gestrichen. Die Marke Jeep gehört seitdem zu Chrysler und kam durch dessen Fusion mit Daimler-Benz zu DaimlerChrysler, durch die Fusion mit Fiat zu Fiat Chrysler und ist durch deren Fusion mit Groupe PSA jetzt eine Marke von Stellantis.[3]

Modelle Bearbeiten

 
Rambler Classic 770 (1963)
 
AMC Javelin (1969)
 
AMC Pacer (1975)
 
AMC Eagle Wagon (1983)

* – von 1958 bis 1962 als American Motors, zuvor als Nash bzw. Hudson

AMC-Modelle in Film und Fernsehen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: American Motors Corporation – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 51–53 (englisch).
  2. Stockholders Authorize Merger Of Nash-Kelvinator and Hudson; MERGER OF NASH, HUDSON APPROVED (Published 1954). In: nytimes.com. 25. März 1954, abgerufen am 3. Februar 2024 (englisch).
  3. http://www.fcagroup.com/en-US/group/brands/Pages/default.aspx
  4. Electric Vehicles in the Postal Service Vom April 2014, abgerufen am 27. März 2021 (PDF; englisch)