Straßenradsport-Europameisterschaften 2020

Die Straßenradsport-Europameisterschaften 2020 (2020 UEC Road European Championships) wurden vom 24. bis 28. August im französischen Plouay in der Bretagne ausgetragen.[1]

Die Straßen-EM ging einen Tag vor dem Start der Tour de France zu Ende. Am Dienstag, dem 25. August, wurden zwischen den ersten beiden Renntagen die UCI-Rennen Grand Prix de Plouay-Bretagne für Frauen und Bretagne Classic – Ouest-France für Männer ausgetragen.

Bei den Europameisterschaften wurden insgesamt 13 Titel vergeben, sechs im Straßenrennen, sechs im Einzelzeitfahren sowie einer in der Mixed-Staffel.[2]

Ursprünglich waren die Europameisterschaften vom 9. bis 13. September 2020 in der italienischen Stadt Trient geplant. Im Mai 2020 wurde von der UEC bekannt gegeben, dass die Europameisterschaften für 2020 abgesagt und nach 2021 am selben Austragungsort verschoben werden. Als Termine waren der 1. bis 5. sowie 8. bis 12. September 2021 im Gespräch.[3] Die Veranstaltung fand schließlich vom 8.–12. September statt. Siehe UEC-Straßen-Europameisterschaften 2021.

Zeitplan Bearbeiten

Datum Zeit (MEZ) Wettkampf Distanz (km) Europameister 2019 Europameister 2020
Montag, 24. August 09:00 Juniorinnen – Einzelzeitfahren 25,6 Niederlande  Shirin van Anrooij Niederlande  Elise Uijen
10:25 Junioren – Einzelzeitfahren 25,6 Italien  Andrea Piccolo Tschechien  Mathias Vacek
12:00 Frauen U23 – Einzelzeitfahren 25,6 Deutschland  Hannah Ludwig Deutschland  Hannah Ludwig
13:10 Männer U23 – Einzelzeitfahren 25,6 Danemark  Johan Price-Pejtersen Norwegen  Andreas Leknessund
14:30 Frauen Elite – Einzelzeitfahren 25,6 Niederlande  Ellen van Dijk Niederlande  Anna van der Breggen
16:10 Männer Elite – Einzelzeitfahren 25,6 Belgien  Remco Evenepoel Schweiz  Stefan Küng
Dienstag, 25. August 08:40 Grand Prix de Plouay-Bretagne 101,1 Vereinigtes Konigreich  Lizzie Deignan
09:40 Bretagne Classic – Ouest-France 250,0 Australien  Michael Matthews
Mittwoch, 26. August 09:00 Frauen U23 – Straßenrennen 81,9 Italien  Letizia Paternoster Italien  Elisa Balsamo
12:00 Männer Elite – Straßenrennen 177,45 Italien  Elia Viviani Italien  Giacomo Nizzolo
Donnerstag, 27. August 09:00 Männer U23 – Straßenrennen 136,5 Italien  Alberto Dainese Norwegen  Jonas Iversby Hvideberg
13:00 Frauen Elite – Straßenrennen 109,2 Niederlande  Amy Pieters Niederlande  Annemiek van Vleuten
Freitag, 28. August 09:00 Juniorinnen – Straßenrennen 68,25 Niederlande  Ilse Pluimers Italien  Eleonora Gasparrini
11:20 Junioren - Straßenrennen 109,2 Ukraine  Andrij Ponomar Danemark  Kasper Andersen
14:30 Mixed-Staffel 54,5 Niederlande  Niederlande Deutschland  Deutschland

Strecken Bearbeiten

Die Zeitfahrstrecke ist für alle Kategorien gleich und besteht aus einem 25,6 Kilometer langen Rundkurs. Er besteht aus Bergauf- und Bergabpassagen. Auf den letzten Kilometern befindet sich der Restergal (1500 Meter hoch mit 4,2 Prozent).

Der Rundkurs für das Straßenrennen ist 13,65 Kilometer lang. Er umfasst drei Aufstiege: die Côte du Lézot (1400 Meter mit 3,9 Prozent), der Anstieg des Lann Payot (1300 Meter mit 2,6 Prozent) und die Côte de Restergal. Die Rennstrecke entspricht in etwa der der UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2000.

Resultate Bearbeiten

Frauen Elite Bearbeiten

Straßenrennen Bearbeiten

 
Annemiek van Vleuten wurde europäische Straßenmeisterin
Platz Sportlerin Land Zeit (h)
1 Annemiek van Vleuten Niederlande  NED 2:50:46
2 Elisa Longo Borghini Italien  ITA gl. Zeit
3 Katarzyna Niewiadoma Polen  POL + 0:00:05
4 Chantal Blaak Niederlande  NED gl. Zeit
5 Audrey Cordon Frankreich  FRA + 0:02:29
6 Lisa Brennauer Deutschland  GER + 0:03:27
7 Lotte Kopecky Belgien  BEL gl. Zeit
8 Marianne Vos Niederlande  NED gl. Zeit
9 Elena Cecchini Niederlande  NED gl. Zeit
10 Amy Pieters Niederlande  NED gl. Zeit
12 Christine Majerus Luxemburg  LUX gl. Zeit
14 Elise Chabbey Schweiz  SUI gl. Zeit
15 Marlen Reusser Schweiz  SUI gl. Zeit
45 Melanie Maurer Schweiz  SUI gl. Zeit
48 Clara Koppenburg Deutschland  GER + 0:11:49

Streckenlänge: 109,2 Kilometer.
95 Fahrerinnen gingen an den Start, von denen 51 das Ziel erreichten. Die deutschen Fahrerinnen Lisa Klein, Mieke Kröger, Kathrin Hammes, Romy Kasper, Charlotte Becker und Trixi Worrack, die Österreicherinnen Kathrin Schweinberger und Angelika Tazreiter sowie die Schweizerin Kathrin Stirnemann gaben das Rennen auf.

Die Mannschaften der Niederlande und von Italien dominierten das Rennen von Beginn an. In den letzten Runden verblieb eine Gruppe von zehn Fahrerinnen an der Spitze. 40 Kilometer vor dem Ziel lösten sich Annemiek van Vleuten, Elisa Longo Borghini und Katarzyna Niewiadoma aus dieser Gruppe, gefolgt von Chantal Blaak. Es folgten mehrere Ausreißversuche, schließlich war Longo Borghini zwei Kilometer vor dem Ziel erfolgreich, wurde aber von van Vleuten gestellt. Annemiek van Vleuten gewann das Rennen im Zielsprint.

Einzelzeitfahren Bearbeiten

 
Anna van der Breggen (hier bei der WM 2018) gewann den Zeitfahrtitel bei den Frauen
Platz Athletin Land Zeit (min) Abstand (min)
1 Anna van der Breggen Niederlande  NED 34:03,92
(45,09 km/h)
2 Ellen van Dijk Niederlande  NED 34:34,17 + 0:31
3 Marlen Reusser Schweiz  SUI 35:02,97 + 0:59
4 Lisa Brennauer Deutschland  GER 35:17,35 + 1:14
5 Vittoria Bussi Italien  ITA 35:36,42 + 1:33
6 Juliette Labous Frankreich  FRA 35:47,38 + 1:44
7 Anna Plichta Italien  ITA 35:47,71 + 1:44
8 Alena Amjaljussik Belarus  BLR 35:49.64 + 1:46
9 Lisa Klein Deutschland  GER 35:52,47 + 1:49
10 Audrey Cordon Frankreich  FRA 36:12,36 + 2:09
11 Anna Kiesenhofer Osterreich  AUT 36:13,69 + 2:10
12 Elise Chabbey Schweiz  SUI 36:20,88 + 2:17

Streckenlänge: 25,6 Kilometer
Es starteten 26 Fahrerinnen.

Männer Elite Bearbeiten

Straßenrennen Bearbeiten

Platz Athlet Land Zeit
1 Giacomo Nizzolo Italien  ITA 4:12:23h
(42,184 km/h)
2 Arnaud Démare Frankreich  FRA gl. Zeit
3 Pascal Ackermann Deutschland  GER gl. Zeit
4 Mathieu van der Poel Niederlande  NED gl. Zeit
5 Jasper Stuyven Belgien  BEL gl. Zeit
6 Davide Ballerini Italien  ITA gl. Zeit
7 Maciej Paterski Polen  POL gl. Zeit
8 Ivan Garcia Cortina Spanien  ESP gl. Zeit
9 Adam Ťoupalík Tschechien  CZE gl. Zeit
10 Benoît Cosnefroy Frankreich  FRA gl. Zeit
11 Michael Albasini Schweiz  SUI gl. Zeit
22 Roland Thalmann Schweiz  SUI gl. Zeit
23 Tom Wirtgen Luxemburg  LUX gl. Zeit
47 Sebastian Schönberger Osterreich  AUT + 0:11
50 Joel Suter Schweiz  SUI + 0:11
58 Claudio Imhof Schweiz  SUI + 03:27
59 Johan Jacobs Schweiz  SUI + 03:27
61 Daniel Auer Osterreich  AUT + 05:25
69 Jannik Steimle Deutschland  GER + 05:31
71 Stephan Rabitsch Osterreich  AUT + 05:31
72 Juri Hollmann Deutschland  GER + 05:31
82 Fabian Lienhard Schweiz  SUI + 08:26
86 Jan Petelin Luxemburg  LUX + 08:26
88 Nico Denz Deutschland  GER + 08:26
95 Tom Bohli Schweiz  SUI + 08:26

Streckenlänge: 177,45 Kilometer
Es gingen 153 Fahrer an den Start, von denen 53 das Rennen aufgaben, darunter die Deutschen Michael Schwarzmann, Rüdiger Selig und Andreas Schillinger nach Stürzen sowie Justin Wolf, der Österreicher Patrick Gamper, der Schweizer Reto Hollenstein und die Luxemburger Kevin Geniets und Jean-Pierre Drucker.

Über 100 Kilometer führten vier Fahrer das Rennen an, Andreas Miltiades aus Zypern, Dušan Rajović aus Serbien, Paweł Bernas aus Polen und Emil Dima aus Rumänien. Anschließend schloss sich das Peloton wieder zusammen. Weitere Attacken durch belgische und niederländische Fahrer sowie zwei Kilometer vor dem Ziel durch den Briten Thomas Pidcock und den Portugiesen Ruben Guerreiro wurden von der Mannschaft Italiens erfolgreich beendet. Nachdem diese beiden Fahrer eingeholt worden waren, bereiteten die Italiener Davide Ballerini und Davide Cimolai den Sprint für Giacomo Nizzolo vor, der vor Arnaud Démare nach Fotofinish zum Sieger erklärt wurde. Der Deutsche Pascal Ackermann belegte Platz drei, nachdem seine Helfer nach Stürzen hatten ausscheiden müssen.

Einzelzeitfahren Bearbeiten

 
Stefan Küng (hier bei der WM 2018) wurde Europameister im Einzelzeitfahren
Platz Athlet Land Zeit (min) Abstand (min)
1 Stefan Küng Schweiz  SUI 30:18,11
(50,69 km/h)
2 Rémi Cavagna Frankreich  FRA 30:35,23 + 0:18
3 Victor Campenaerts Belgien  BEL 30:39,42 + 0:22
4 Alex Dowsett Vereinigtes Konigreich  GBR 31:21,64 + 1:04
5 Edoardo Affini Italien  ITA 31:33,23 + 1:16
6 Jan Tratnik Slowenien  SLO 31:44,22 + 1:27
7 Justin Wolf Deutschland  GER 31:48,24 + 1:31
8 Ryan Mullen Irland  IRL 31:59,46 + 1:42
9 Jan Bárta Tschechien  CZE 32:01,89 + 1:44
10 Anthony Roux Frankreich  FRA 32:21,71 + 2:04
12 Juri Hollmann Deutschland  GER 32:48,26 + 2:31
16 Claudio Imhof Schweiz  SUI 33:04,48 + 2:47

Streckenlänge: 25,6 Kilometer
Es gingen 27 Fahrer an den Start.

Männer / Frauen Elite Mixed-Staffel Bearbeiten

Platz Land Mannschaft Fahrer Zeit
(min)
Mannschaft Fahrerinnen Zeit
(min)
Gesamtzeit
(min)
Abstand
(min)
1 Deutschland  Deutschland Männer Miguel Heidemann
Justin Wolf
Michel Heßmann
Frauen Lisa Brennauer
Lisa Klein
Mieke Kröger
1:14:14,86
(44,12 km/h)
2 Schweiz  Schweiz Männer Claudio Imhof
Stefan Bissegger
Robin Froidevaux
Frauen Kathrin Stirnemann
Marlen Reusser
Elise Chabbey
1:14:40,18
(43,87 km/h)
+ 0:26
3 Italien  Italien Männer Liam Bertazzo
Edoardo Affini
Davide Plebani
Frauen Vittoria Bussi
Elena Cecchini
Vittoria Guazzini
1:16:49,44
(42,64 km/h)
+ 2:35

Streckenlänge: 54,5 Kilometer.
Es gingen 6 Mannschaften an den Start.

Frauen U23 Bearbeiten

Straßenrennen (81,9 km)
Platz Sportlerin Land Zeit (h)
  Elisa Balsamo Italien  ITA 2:15:27
(36,275 km/h)
  Lonneke Uneken Niederlande  NED gl. Zeit
  Emma Cecilie Norsgaard Danemark  DEN gl. Zeit
Einzelzeitfahren (25,6 km)
Platz Sportlerin Land Zeit (min)
  Hannah Ludwig Deutschland  GER 35:53,29
(42,80 km/h)
  Franziska Koch Deutschland  GER + 0:25
  Marta Jaskulska Polen  POL + 1:19

Männer U23 Bearbeiten

Straßenrennen (136,5 km)
Platz Sportler Land Zeit (h)
  Jonas Iversby Hvideberg Norwegen  NOR 3:11:17h
(42,813 km/h)
  Anthon Charmig Danemark  DEN gl. Zeit
  Vojtěch Řepa Tschechien  CZE + 00:00:02
Einzelzeitfahren (25,6 km)
Platz Sportler Land Zeit (min)
  Andreas Leknessund Norwegen  NOR 30:58,09
(49,60 km/h)
  Stefan Bissegger Schweiz  SUI + 0:24
  Ilan Van Wilder Belgien  BEL + 0:29

Juniorinnen Bearbeiten

Straßenrennen (68,25 km)
Platz Sportlerin Land Zeit (h)
  Eleonora Gasparrini Italien  ITA 1:54:22
(35,805 km/h)
  Marith Vanhove Belgien  BEL gl. Zeit
  Katrijn De Clercq Belgien  BEL gl. Zeit
Einzelzeitfahren (25,6 km)
Platz Sportlerin Land Zeit (min)
  Elise Uijen Niederlande  NED 37:24,87
(41,05 km/h)
  Maeva Squiban Frankreich  FRA + 1:01
  Carlotta Cipressi Italien  ITA + 1:28

Junioren Bearbeiten

Straßenrennen (109,2 km)
Platz Sportler Land Zeit (h)
  Kasper Andersen Danemark  DEN 2:38:28
(42,342 km/h)
  Pavel Bittner Tschechien  CZE gl. Zeit
  Arnaud De Lie Belgien  BEL gl. Zeit
Einzelzeitfahren (25,6 km)
Platz Sportler Land Zeit (min)
  Mathias Vacek Tschechien  CZE 32:39,13
(47,04 km/h)
  Marco Brenner Deutschland  GER + 0:04
  Lorenzo Milesi Italien  ITA + 0:18

Medaillenspiegel Bearbeiten

 Rang  Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Niederlande  Niederlande 3 2 5
2 Italien  Italien 3 1 3 7
3 Deutschland  Deutschland 2 2 1 5
4 Norwegen  Norwegen 2 2
5 Schweiz  Schweiz 1 2 1 4
6 Tschechien  Tschechien 1 1 1 3
Danemark  Dänemark 1 1 1 3
8 Frankreich  Frankreich 3 3
9 Belgien  Belgien 1 4 5
10 Polen  Polen 2 2
Total 13 13 13 39

Aufgebote Bearbeiten

Bund Deutscher Radfahrer Bearbeiten

Österreichischer Radsport-Verband Bearbeiten

Swiss Cycling Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Straßenradsport-Europameisterschaften 2020 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pressemitteilung der UEC, 6. Juli 2020.
  2. UEC Press Release, 11. Juni 2019.
  3. Update on the situation of 2020 European Road Championships. In: uec.ch. 2. Mai 2020, abgerufen am 2. Mai 2020.