Marlen Reusser
Marlen Reusser (* 20. September 1991 in Jegenstorf) ist eine Schweizer Radsportlerin.
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Marlen Reusser (2022) | |
Zur Person | |
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Spitzname | 'Der Fliegende Elefant' |
Geburtsdatum | 20. September 1991 |
Nation | ![]() |
Disziplin | Strasse |
Zum Team | |
Aktuelles Team | SD Worx |
Funktion | Fahrerin |
Internationale Team(s) | |
2019 2020 2021 2022 |
WCC Team Equipe Paule Ka Alé BTC Ljubljana Team SD Worx |
Wichtigste Erfolge | |
Letzte Aktualisierung: 28. Juli 2021 |
Sportliche LaufbahnBearbeiten
Marlen Reusser begann ihre sportliche Laufbahn während der Schulzeit als Läuferin; nach mehreren Operationen an den Sprunggelenken musste sie diesen Sport jedoch aufgeben und wechselte zum Schwimmen und zum Radsport.[1] Ab Ende der 2000er Jahre bestritt sie unter anderem Brevets und Triathlons. 2014 nahm sie im Alter von 22 Jahren als jüngste Fahrerin am Alpenbrevet teil.[2]
2017 wurde Marlen Reusser Schweizer Meisterin im Einzelzeitfahren und Vize-Meisterin im Strassenrennen. Daraufhin wurde sie für das Zeitfahren der EM in Kopenhagen nominiert, wo sie Rang 28 belegte, ebenso belegte sie an den Weltmeisterschaften im norwegischen Bergen den 28. Rang[3]. 2018 stürzte sie am Strassenrennen Kiesen schwer und zog sich eine instabile Beckenringfraktur zu.[1] Später im Jahr wurde sie für die Teilnahme bei den Strassen-Weltmeisterschaften im österreichischen Innsbruck nominiert, wo sie im Einzelzeitfahren Platz 17 belegte. 2019 gewann sie das Einzelzeitfahren bei den Europaspielen in Minsk und wurde zweifache Schweizer Meisterin. Bei den UCI-Strassen-Weltmeisterschaften 2019 belegte sie den sechsten Rang im Einzelzeitfahren, im Strassenrennen kam sie als 34. ins Ziel. Bei den Strassen-Weltmeisterschaften im Jahr darauf in Imola wurde sie Vize-Weltmeisterin im Einzelzeitfahren.
Leben und BerufBearbeiten
Marlen Reusser ist in einer Bauernfamilie in Hindelbank aufgewachsen. Bis sie 16 Jahre alt war, spielte sie Geige und studierte im Rahmen eines Förderprogrammes an der Hochschule der Künste Bern.[2] Nach der Matura studierte sie Medizin und arbeitete als Assistenzärztin für Chirurgie. Noch während der Vorbereitung auf die Strassen-Weltmeisterschaft in Innsbruck arbeitete sie Teilzeit als Ärztin im Spital Langnau.[4] 2021 promovierte sie.[5]
2020 wurde Marlen Reusser mit einem Swiss Cycling Award als Schweizer Radsportlerin des Jahres ausgezeichnet.[6] Im Jahr darauf errang sie bei den Olympischen Spielen in Tokio die Silbermedaille im Einzelzeitfahren. Darüber hinaus wurde sie Europameisterin in dieser Disziplin. Sie gewann die nationalen Titel in Zeitfahren und Strassenrennen und entschied eine Etappe der Simac Ladies Tour für sich.
Politisches EngagementBearbeiten
Marlen Reusser engagiert sich politisch für eine nachhaltige und ökologische Gesellschaft. Von 2008 bis 2009 war sie Präsidentin der Jungen Grünen des Kantons Bern, von 2017 bis 2018 war sie im Vorstand der Grünen Emmental.[7] Reusser setzt sich für einen besseren Status des Frauenradsports ein.[5]
ErfolgeBearbeiten
- 2017
- 2019
- Ljubljana-Domžale-Ljubljana TT
- Europaspielesiegerin – Einzelzeitfahren
- Schweizer Meisterin – Strassenrennen, Einzelzeitfahren
- 2020
- Schweizer Meisterin – Einzelzeitfahren
- Europameisterschaft – Mixed-Staffel
- Europameisterschaft – Einzelzeitfahren
- Weltmeisterschaft – Einzelzeitfahren
- 2021
- Schweizer Meisterin – Strassenrennen, Einzelzeitfahren
- Olympische Sommerspiele 2020 – Einzelzeitfahren
- eine Etappe Simac Ladies Tour
- Europameisterin – Einzelzeitfahren
- 2022
- Europameisterin – Einzelzeitfahren
WeblinksBearbeiten
- Marlen Reusser in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Marlen Reusser in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Website von Marlen Reusser
- Dominic Dillier: Radprofi Marlen Reusser: «Unsere Schweine haben mich politisiert». In: Focus (Schweizer Radio SRF). 10. Mai 2021 (schweizerdeutsch; mit Audio; 58:34 min)
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ a b Marlen Reusser. Professional Road Cyclist. Website von Marlen Reusser, abgerufen am 3. August 2019.
- ↑ a b Selina Stucki: «Die wahre Grenze liegt im Kopf». In: Der Bund. 22. August 2014, abgerufen am 13. September 2017.
- ↑ Cycling statistics, results and rankings. In: ProCyclingStats.com. Abgerufen am 3. August 2019.
- ↑ Zeitfahrerin Marlen Reusser im Porträt. In: sportaktuell. SRF, 24. September 2018, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ a b «Es muss normal werden, dass Frauen Heldenrollen bekleiden». In: Tages-Anzeiger. 24. Dezember 2021, S. 2–3.
- ↑ Reusser und Hirschi Schweizer Radsportler des Jahres. In: radsport-news.com. 29. Dezember 2020, abgerufen am 10. Januar 2021.
- ↑ Marlen Reusser. Kandidatur Nationalratswahlen vom 23. Oktober 2019. In: Wahlplattform Smartvote. Politools – Political Research Network, abgerufen am 20. Oktober 2010.
Personendaten | |
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NAME | Reusser, Marlen |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Radsportlerin |
GEBURTSDATUM | 20. September 1991 |
GEBURTSORT | Jegenstorf |