Liste der Torschützenkönige der 2. Fußball-Bundesliga

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Die Liste der Torschützenkönige der 2. Fußball-Bundesliga führt alle Torschützenkönige der 2. Fußball-Bundesliga seit deren Gründung zur Saison 1974/75 auf.[1] Im weiteren Teil werden die erfolgreichsten Spieler und erfolgreichsten Vereine genannt. Torschützenkönig wird derjenige Spieler, der im Verlauf einer Bundesligasaison die meisten Tore erzielt. Seit der Saison 2019/20 wird der erfolgreichste Torjäger der 2. Bundesliga von der Sportzeitschrift Kicker mit der Torjägerkanone ausgezeichnet. In den vergangenen 48 Spielzeiten wurden 55 verschiedene Spieler Torschützenkönig der 2. Bundesliga.

Simon Terodde wurde 2022 zum vierten Mal Torschützenkönig der 2. Bundesliga und hält damit den alleinigen Rekord.

Erfolgreichster Spieler ist Simon Terodde, der viermal bester Torjäger war. Emanuel Günther wurde dreimal Torschützenkönig, jeweils zweimal schafften dies Marek Mintál, Siegfried Reich, Angelo Vier und Artur Wichniarek. Erster ausländischer Torschützenkönig wurde 1988 der Senegalese Souleymane Sané vom SC Freiburg. Dreimal teilten sich zwei Spieler die Torjägerkrone, in den Saisons 2008/09 und 2011/12 gab es sogar drei Torschützenkönige. Erfolgreichster Verein ist Arminia Bielefeld mit sieben Torschützenkönigen. 29 Mal stieg der erfolgreichste Torjäger mit seiner Mannschaft in die Bundesliga auf. Ein Kuriosum gelang Angelo Vier, der 1997 als Torschützenkönig mit seinem damaligen Verein Rot-Weiss Essen absteigen musste.[2]

Seit der Gründung der 2. Fußball-Bundesliga im Jahre 1974 hat es durch Modusänderungen unterschiedlich viele Saisonspiele gegeben. Zwischen 1974 und 1994 trug jede Mannschaft in der Regel 38 Saisonspiele aus. In der Saison 1979/80 wurden in der Südgruppe 40 Spiele ausgetragen. Ein Jahr später umfasste die Saison der Nordgruppe 42 Spiele. In der Saison 1991/92 spielten alle Vereine 32 und ein Jahr später 46 Mal. Seit der Saison 1994/95 absolviert jeder Verein pro Saison 34 Partien.

Liste der Torschützenkönige Bearbeiten

 
Siegfried Reich (Torschützenkönig 1987 und 1993)
 
Artur Wichniarek (Torschützenkönig 2001 und 2002)
 
Marek Mintál (Torschützenkönig 2004 und 2009)
  • Saison: Nennt die Saison, in der der Spieler Torschützenkönig wurde. „N“ steht dabei für die Nordstaffel, „S“ für die Südstaffel.
  • Name: Die Namen von derzeit in der 2. Bundesliga aktiven Spielern sind fett hervorgehoben. Spieler, die derzeit in der 1. Bundesliga aktiv sind, sind kursiv geschrieben.
  • Alter: Stichtag ist jeweils der 30. Juni.
Saison Spieler Verein Tore Alter
1974/75 N Deutschland  Volker Graul Arminia Bielefeld 29 23
1974/75 S Deutschland  Bernd Hoffmann Karlsruher SC 25 28
1975/76 N Deutschland  Norbert Stolzenburg Tennis Borussia Berlin 27 24
1975/76 S Deutschland  Karl-Heinz Granitza SV Röchling Völklingen 29 24
1976/77 N Deutschland  Franz Gerber FC St. Pauli 27 23
1976/77 S Deutschland  Lothar Emmerich FV Würzburg 04 24 35
1977/78 N Deutschland  Horst Hrubesch Rot-Weiss Essen 41 27
1977/78 S Deutschland  Emanuel Günther Karlsruher SC 27 23
1978/79 N Deutschland  Karl-Heinz Mödrath SC Fortuna Köln 28 27
1978/79 S Deutschland  Eduard Kirschner SpVgg Fürth 33 25
1979/80 N Deutschland  Christian Sackewitz Arminia Bielefeld 35 24
1979/80 S Deutschland  Emanuel Günther Karlsruher SC 29 25
1980/81 N Deutschland  Frank Mill Rot-Weiss Essen 40 22
1980/81 S Deutschland  Horst Neumann SV Darmstadt 98 26 28
1981/82 Deutschland  Rudi Völler TSV 1860 München 37 22
1982/83 Deutschland  Dieter Schatzschneider SC Fortuna Köln
Hannover 96
31 25
1983/84 Deutschland  Emanuel Günther Karlsruher SC 30 29
Deutschland  Roland Wohlfarth MSV Duisburg 30 21
1984/85 Deutschland  Manfred Burgsmüller Rot-Weiß Oberhausen 29 35
1985/86 Deutschland  Leo Bunk Blau-Weiß 90 Berlin 26 23
1986/87 Deutschland  Siegfried Reich Hannover 96 26 27
1987/88 Senegal  Souleymane Sané SC Freiburg 21 27
1988/89 Deutschland  Sven Demandt Fortuna Düsseldorf 35 24
1989/90 Deutschland  Maurice Banach SG Wattenscheid 09 21 22
1990/91 Deutschland  Michael Tönnies MSV Duisburg 29 31
1991/92 N Tschechoslowakei  Radek Drulák VfB Oldenburg 21 30
1991/92 S Deutschland  Michael Preetz 1. FC Saarbrücken 17 24
1992/93 Deutschland  Siegfried Reich VfL Wolfsburg 27 33
1993/94 Deutschland  Uwe Wegmann VfL Bochum 22 30
1994/95 Deutschland  Jürgen Rische VfB Leipzig 17 24
1995/96 Deutschland  Fritz Walter Arminia Bielefeld 21 35
1996/97 Deutschland  Angelo Vier Rot-Weiss Essen 18 25
1997/98 Deutschland  Angelo Vier FC Gütersloh 18 26
1998/99 Deutschland  Bruno Labbadia Arminia Bielefeld 28 33
1999/00 Kroatien  Tomislav Marić Stuttgarter Kickers 21 27
2000/01 Kamerun  Olivier Djappa SSV Reutlingen 05 18 31
Polen  Artur Wichniarek Arminia Bielefeld 18 24
2001/02 Polen  Artur Wichniarek Arminia Bielefeld 20 25
2002/03 Ukraine  Andrij Woronin 1. FSV Mainz 05 20 23
2003/04 Spanien  Francisco Copado SpVgg Unterhaching 18 29
Slowakei  Marek Mintál 1. FC Nürnberg 18 26
2004/05 Deutschland  Lukas Podolski 1. FC Köln 24 20
2005/06 Deutschland  Christian Eigler SpVgg Greuther Fürth 18 22
2006/07 Italien  Giovanni Federico Karlsruher SC 19 26
2007/08 Slowenien  Milivoje Novakovič 1. FC Köln 20 29
2008/09 Deutschland  Benjamin Auer Alemannia Aachen 16 28
Kongo Demokratische Republik  Cédric Makiadi MSV Duisburg 16 25
Slowakei  Marek Mintál 1. FC Nürnberg 16 32
2009/10 Deutschland  Michael Thurk FC Augsburg 23 34
2010/11 Deutschland  Nils Petersen Energie Cottbus 25 22
2011/12 Deutschland  Alex Meier Eintracht Frankfurt 17 29
Kanada  Olivier Occéan SpVgg Greuther Fürth 17 30
Deutschland  Nick Proschwitz SC Paderborn 07 17 25
2012/13 Kongo Demokratische Republik  Domi Kumbela Eintracht Braunschweig 19 29
2013/14 Turkei  Mahir Sağlık SC Paderborn 07 15 31
Slowakei  Jakub Sylvestr FC Erzgebirge Aue 15 25
2014/15 Deutschland  Rouwen Hennings Karlsruher SC 17 27
2015/16 Deutschland  Simon Terodde VfL Bochum 25 28
2016/17 Deutschland  Simon Terodde VfB Stuttgart 25 29
2017/18 Deutschland  Marvin Ducksch Holstein Kiel 18 24
2018/19 Deutschland  Simon Terodde 1. FC Köln 29 31
2019/20 Deutschland  Fabian Klos Arminia Bielefeld 21 32
2020/21 Deutschland  Serdar Dursun SV Darmstadt 98 27 29
2021/22 Deutschland  Simon Terodde FC Schalke 04 30 34
2022/23 Deutschland  Tim Kleindienst 1. FC Heidenheim 25 27
Aufsteiger Bundesliga Absteiger Rekordmarken

Ranglisten Bearbeiten

nach Spielern
Rang Spieler Titel Jahr(e)
1 Deutschland  Simon Terodde 4 2016, 2017, 2019, 2022
2 Deutschland  Emanuel Günther 3 1978, 1980, 1984
3 Slowakei  Marek Mintál 2 2004, 2009
Deutschland  Siegfried Reich 2 1987, 1993
Deutschland  Angelo Vier 2 1997, 1998
Polen  Artur Wichniarek 2 2001, 2002
nach Vereinen
Rang Verein Titel
1 Arminia Bielefeld 7
2 Karlsruher SC 6
3 MSV Duisburg 3
Rot-Weiss Essen 3
SpVgg Greuther Fürth 3
1. FC Köln 3
7 SV Darmstadt 98 2
Hannover 96 2
SC Fortuna Köln 2
1. FC Nürnberg 2
SC Paderborn 07 2
VfL Bochum 2
nach Ländern
Rang Land Titel
1 Deutschland  Deutschland 47
2 Slowakei  Slowakei 3
3 Kongo Demokratische Republik  DR Kongo 2
Polen  Polen 2
5 Italien  Italien 1
Kamerun  Kamerun 1
Kroatien  Kroatien 1
Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 1
Senegal  Senegal 1
Slowenien  Slowenien 1
Spanien  Spanien 1
Ukraine  Ukraine 1
Kanada  Kanada 1
Turkei  Türkei 1

Stand: Ende der Saison 2021/22.

Besonderheiten Bearbeiten

Erfolgreichster Spieler mit vier Auszeichnungen als Torschützenkönig ist Simon Terodde. Siegfried Reich und Angelo Vier sind die einzigen Spieler, die mit zwei verschiedenen Vereinen Torschützenkönig wurden, Terodde gelang dies sogar mit vier verschiedenen Vereinen. Neben Vier und Terodde konnte nur Artur Wichniarek seinen Titel verteidigen. Sieben Spieler konnten, nachdem sie bereits in der 2. Bundesliga Torschützenkönig wurden, auch in der ersten Bundesliga erfolgreichster Torschütze einer Saison werden. Marek Mintál und Rudi Völler schafften dies jeweils ein Jahr nach dem Titelgewinn in der 2. Bundesliga, Mintál sogar mit dem gleichen Verein. Darüber hinaus wurden Horst Hrubesch, Michael Preetz, Roland Wohlfarth und Alex Meier Torschützenkönig der 1. Bundesliga, nachdem sie bereits in der 2. Bundesliga den Titel gewonnen hatten. Umgekehrt wurden Lothar Emmerich und Fritz Walter erst in der ersten und danach in der 2. Bundesliga Torschützenkönig.[3] Marek Mintál wurde zweimal Torschützenkönig der 2. Bundesliga und war dazwischen bester Torjäger der ersten Bundesliga.

Lothar Emmerich, Marek Mintál und Souleyman Sané sind die einzigen Torschützenkönige der 2. Bundesliga, die in einer ausländischen ersten Liga ebenfalls beste Torschützen einer Saison wurden. Emmerich wurde 1970 Torschützenkönig der belgischen Erste Division.[4] In der Saison 1994/95 war Souleyman Sané Torschützenkönig der österreichischen Bundesliga.[5] 2002 und 2003 war Marek Mintál Torschützenkönig der slowakischen Mars superliga.[6]

Von den insgesamt 53 Torschützenkönigen stammten 15 aus dem Ausland. Erster ausländischer Torschützenkönig war der Senegalese Souleyman Sané 1988. Anhand der Anzahl der Legionäre lässt sich auch die Globalisierung im Profifußball beobachten. Während erst im 14. Jahr der 2. Bundesliga mit Sané erstmals ein Ausländer Torschützenkönig wurde, stammten in den zehn Jahren von 1999/2000 bis 2008/09 elf von vierzehn (bzw. neun von zwölf verschiedenen) Torschützenkönigen nicht aus Deutschland.

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Matthias Arnhold, Frank Ballesteros, Manuel Schmidt: (West) Germany - Second Level Top Scorers. In: rsssf.org. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, abgerufen am 28. August 2013 (englisch).
  2. fussballdaten.de: 2. Bundesliga 1996/97
  3. Die Torschützenkönige der 1. Bundesliga. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 15. Mai 2016.
  4. Luc Nackaerts, Christofhe De Bock: Belgium - List of Topscorers. In: rsssf.org. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, abgerufen am 28. August 2013 (englisch).
  5. Hans Schöggl, Gerhard Öhlinger, Karel Stokkermans: Austria - List of Topscorers. In: rsssf.org. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, abgerufen am 28. August 2013 (englisch).
  6. Imrich Varga, Roberto Di Maggio: Slovakia - List of Topscorers. In: rsssf.org. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, abgerufen am 28. August 2013 (englisch).