Großer Preis von Brasilien 2001
Der Große Preis von Brasilien 2001 (offiziell XXX Grande Prêmio Marlboro do Brasil) fand am 1. April auf dem Autódromo José Carlos Pace in São Paulo statt und war das dritte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2001. Sieger wurde David Coulthard (McLaren-Mercedes) vor Michael Schumacher (Ferrari) und Nick Heidfeld (Sauber-Petronas).
Renndaten | ||
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3. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2001 | ||
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Name: | XXX Grande Prêmio do Brasil | |
Datum: | 1. April 2001 | |
Ort: | São Paulo | |
Kurs: | Autódromo José Carlos Pace | |
Länge: | 305,909 km in 71 Runden à 4,309 km
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Wetter: | erst trocken, dann Regen | |
Zuschauer: | ~ 70.000 | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | ![]() |
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Zeit: | 1:13,780 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | ![]() |
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Zeit: | 1:15,693 min (Runde 38) | |
Podium | ||
Erster: | ![]() |
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Zweiter: | ![]() |
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Dritter: | ![]() |
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Führungsrunden
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BerichteBearbeiten
HintergrundBearbeiten
Nach dem Großen Preis von Malaysia führte Michael Schumacher die Fahrerwertung mit 10 Punkten vor den punktgleichen Rubens Barrichello und Coulthard an. Ferrari führte in der Konstrukteurswertung mit 19 Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 25 Zählern vor Jordan-Honda.
Mit Michael Schumacher (dreimal), Mika Häkkinen (zweimal) und Jacques Villeneuve (einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.
TrainingBearbeiten
Im ersten freien Training am Freitag war Coulthard der Schnellste, mit mehr als einer Sekunde Vorsprung auf Jarno Trulli, gefolgt von Michael Schumacher.[1] Im freien Training am Samstag fuhr dann Juan Pablo Montoya die schnellste Zeit. Zweiter wurde Häkkinen vor Coulthard.[2]
QualifyingBearbeiten
Im Qualifying gelang es Michael Schumacher vor seinem Bruder Ralf auf die Pole-Position zu fahren. Dritter wurde Häkkinen.[3]
Warm UpBearbeiten
Im Warm Up folgte erneut die Bestzeit von Michael Schumacher, vor seinem Teamkollegen Barrichello. Dritter wurde erneut Häkkinen.[4]
RennenBearbeiten
In der Einrollrunde in die Startaufstellung rutschte Barrichello von der Fahrbahn und landete im Kiesbett. Daraufhin startete er im Ersatzfahrzeug. Vor dem Start in die Aufwärmrunde waren am Jaguar von Eddie Irvine die Mechaniker noch 15 Sekunden vor Umschalten der Ampel am Fahrzeug. Dies wurde mit einer 10 Sekunden Stop-and-Go Strafe geahndet, die er in der 5. Runde antrat.
Beim Start entschied Michael Schumacher das Duell für sich und blieb erster. Ralf Schumacher startete schlecht und verlor auf Anhieb vier Plätze. Zweiter nach den ersten drei Kurven war Montoya, gefolgt von Coulthard und Trulli. Verlierer des Starts war Häkkinen, der aufgrund von Getriebeproblemen gar nicht erst losfuhr. Da man sein Auto nicht schnell genug von der Start/Ziel-Geraden bergen konnte, entschied man sich das Safety-Car herauszuschicken.
Der Restart erfolgte dann in der zweiten Runde. Der Rookie Montoya nutze seine Erfahrung aus der CART-Serie und ging mit einem harten Manöver an Schumacher vorbei. Beim Anbremsen auf Kurve 4 fuhr Barrichello Ralf Schumacher ins Heck. Für Barrichello war das Rennen somit vorzeitig beendet. Ralf Schumacher rettete sich noch in die Boxengasse, welche er mit vier Runden Rückstand wieder verließ und das Rennen weiterfuhr.
An der Spitze des Feldes führte Montoya rundenlang vor Schumacher und Coulthard. Im Mittelfeld machte Olivier Panis mehrere Plätze gut, das aber daher kam, dass er wenig Sprit mitführte. In der Zwischenzeit waren immer mal wieder Regentropfen zu sehen, die aber aufgrund der Hitze keine Auswirkungen hatten. Währenddessen übte Michael Schumacher in jeder Runde Druck auf Montoya aus, welcher aber wegen überlegener Höchstgeschwindigkeit nicht zu überholen war. In Runde 15 beendete Enrique Bernoldi im Arrows sein Rennen in der Boxengasse mit einem Getriebeschaden. Auch Fernando Alonso musste sein Fahrzeug abstellen, der Grund für sein Ausscheiden waren Elektronikprobleme.
In Runde 25 kam Michael Schumacher frühzeitig an die Box. Die Spritmenge, die nachgetankt wurde, war aber nicht genug als dass er hätte durchfahren können, somit war klar, dass er auf einer Zweistoppstrategie war. Der nächste Pilot der nicht mehr weiterfahren konnte war Luciano Burti. In der 30. Runde musste er sein Jaguar aufgrund eines Motorschadens abstellen. Coulthard fuhr bis dato ein unauffälliges Rennen auf Position zwei, ging aber mit geringem Abstand die Zeiten von Montoya mit. Hinter Coulthard war zu diesem Zeitpunkt mit rund 30 Sekunden Abstand Michael Schumacher, der schon einmal an der Box war. Dahinter folgten Trulli, Heinz-Harald Frentzen und Heidfeld.
In Runde 38 lief Montoya dann auf zwei Fahrzeuge auf die er überrunden musste. Dabei bremste Jos Verstappen, der Montoya gerade hatte passieren lassen, in der Kurve 4 später und fuhr ihm ins Auto. Damit war das Rennen für beide Piloten beendet. Neuer Führender war somit Coulthard. Dieser kam dann in derselben Runde direkt zu seinem Boxenstopp, da seine Reifen verschlissen waren. Der Vorsprung von etwa 30 Sekunden auf Schumacher reichte aus um vor ihm zu bleiben. Der Abstand betrug jetzt aber nur noch weniger als eine Sekunde, es war aber klar, dass Schumacher nochmal in die Box kommen musste. Währenddessen deutete es sich an, dass es regnen könnte, damit wäre der Nachteil von Schumacher hinfällig. Kurz nachdem die meisten Fahrer ihren planmäßigen Boxenstopp absolviert hatten war es dann auch so weit und der Regen setzte ein. Somit mussten alle wieder an die Box um sich Regenreifen abzuholen. Das ganze Feld entschied sich für die Intermediates.
Schumacher kam eine Runde früher zum Reifenwechsel als Coulthard, der dadurch die Führung verlor und nun einige Sekunden Abstand zu Schumacher hatte. Dessen Vorsprung währte aber nicht lange, denn er drehte sich nach Kurve 4, sodass Coulthard wieder aufschloss. Zwei Runden später liefen die beiden Spitzenreiter auf langsamere Fahrzeuge auf. Am Ende der Start/Ziel-Geraden waren beide Piloten gleichauf und dabei setzte Schumacher außen und Coulthard innen zum überrunden von Tarso Marques an, sodass Coulthard an Schumacher vorbeikam. Der Regen wurde dann auch intensiver und es stellte sich heraus, dass Schumacher mit den Bedingungen nicht so gut zurechtkam. Coulthard baute somit seine Führung aus.
Zwischen Runde 52 und 56 drehten sich Irvine, Kimi Räikkönen und Ralf Schumacher und fuhren allesamt nicht weiter. Sieben Runden vor Schluss schied auch Frentzen mit Elektronikproblemen aus. Seinen dritten Platz übernahm Heidfeld. In der fünftletzten Runde überholte Olivier Panis noch Trulli.
Schließlich kam Coulthard vor Michael Schumacher ins Ziel. Es folgten Heidfeld, der seinen ersten Podestplatz erreichte, gefolgt von Panis und Trulli. Insgesamt kamen nur 10 von 22 Piloten ins Ziel.
In der Weltmeisterschaft holte Coulthard vier Punkte auf Michael Schumacher auf, welcher aber mit 26 Punkten in drei Rennen immer noch sechs Punkte Vorsprung hatte. Auch in der Konstrukteurswertung holte McLaren vier Zähler auf Ferrari auf.
MeldelisteBearbeiten
KlassifikationenBearbeiten
QualifyingBearbeiten
RennenBearbeiten
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
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1 | David Coulthard | McLaren-Mercedes | 71 | 2 | 1:39:00,834 | 5 | 1:16,498 (44.) |
2 | Michael Schumacher | Ferrari | 71 | 2 | + 16,164 | 1 | 1:16,545 (44.) |
3 | Nick Heidfeld | Sauber-Petronas | 70 | 2 | + 1 Runde | 9 | 1:18,064 (42.) |
4 | Olivier Panis | BAR-Honda | 70 | 2 | + 1 Runde | 11 | 1:16,732 (44.) |
5 | Jarno Trulli | Jordan-Honda | 70 | 2 | + 1 Runde | 7 | 1:17,632 (41.) |
6 | Giancarlo Fisichella | Benetton-Renault | 70 | 2 | + 1 Runde | 18 | 1:17,830 (41.) |
7 | Jacques Villeneuve | BAR-Honda | 70 | 3 | + 1 Runde | 12 | 1:17,106 (41.) |
8 | Jean Alesi | Prost-Acer | 70 | 2 | + 1 Runde | 15 | 1:17,609 (43.) |
9 | Tarso Marques | Minardi-European | 68 | 2 | + 3 Runden | 22 | 1:19,734 (34.) |
10 | Jenson Button | Benetton-Renault | 64 | 2 | + 7 Runden | 20 | 1:19,846 (38.) |
11 | Heinz-Harald Frentzen | Jordan-Honda | 63 | 2 | DNF | 8 | 1:17,522 (41.) |
– | Kimi Räikkönen | Sauber-Petronas | 56 | 2 | DNF | 10 | 1:17,816 (33.) |
– | Gastón Mazzacane | Prost-Acer | 54 | 2 | DNF | 21 | 1:18,176 (23.) |
– | Ralf Schumacher | Williams-BMW | 54 | 4 | DNF | 2 | 1:15,693 (38.) |
– | Eddie Irvine | Jaguar-Cosworth | 52 | 1 | DNF | 13 | 1:17,132 (43.) |
– | Juan Pablo Montoya | Williams-BMW | 38 | 0 | DNF | 4 | 1:16,593 (31.) |
– | Jos Verstappen | Arrows-Asiatech | 37 | 0 | DNF | 17 | 1:18,875 (26.) |
– | Luciano Burti | Jaguar-Cosworth | 30 | 0 | DNF | 14 | 1:18,759 (29.) |
– | Fernando Alonso | Minardi-European | 25 | 0 | DNF | 19 | 1:19,765 (16.) |
– | Enrique Bernoldi | Arrows-Asiatech | 15 | 0 | DNF | 16 | 1:19,449 (12.) |
– | Rubens Barrichello | Ferrari | 2 | 0 | DNF | 6 | 1:58,705 ( | 2.)
– | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes | 0 | 0 | DNF | 3 | – |
WM-Stände nach dem RennenBearbeiten
Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).
FahrerwertungBearbeiten
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KonstrukteurswertungBearbeiten
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EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ „1. Freies Training“ (Memento vom 28. November 2011 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 29. März 2012)
- ↑ „2. Freies Training“ (Memento vom 5. September 2012 im Webarchiv archive.today) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 29. März 2012)
- ↑ „Qualifying“ (Memento vom 8. September 2012 im Webarchiv archive.today) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 29. März 2012)
- ↑ „Warm up“ (Memento vom 5. September 2012 im Webarchiv archive.today) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 29. März 2012)
WeblinksBearbeiten
- Wochenendstatistiken bei Motorsport-Total.com