Der Brasilien-GP wurde in diesem Jahr zum ersten Mal seit seinem Bestehen als WM-Lauf nicht in Interlagos, sondern auf dem neu errichteten Kurs Jacarepaguá in einem Vorort von Rio de Janeiro veranstaltet.
Die einzige Addition im Teilnehmerfeld im Vergleich zum Großen Preis von Argentinien, der zwei Wochen zuvor stattgefunden hatte, war das neue Arrows-Team, das erstmals vertreten war. Ein Großteil der Mitarbeiter dieses Teams stammte von Shadow, inklusive Konstrukteur Tony Southgate, Teamchef Jackie Oliver und Fahrer Riccardo Patrese. Da der Wagen des Teams, der die Bezeichnung Arrows FA1 trug, dem neuen Shadow DN9, der in Long Beach debütieren sollte, zum Verwechseln ähnlich sah, wurden Vorwürfe laut, man habe vor dem Verlassen des Teams die Konstruktionspläne kopiert. Shadow kündigte aufgrund dessen rechtliche Schritte gegen Arrows an.[1]
Carlos Reutemann ging sofort in Führung, hielt diese bis zum Schluss und erreichte somit seinen ersten Grand-Prix-Sieg für die Scuderia Ferrari. Es war zugleich der erste GP-Erfolg für den Reifenhersteller Michelin.
In der Anfangsphase des Rennens konnte James Hunt mit dem Argentinier mithalten, fiel jedoch nach einem Reifenwechsel aussichtslos zurück. Andretti belegte daraufhin den zweiten Rang, bis sein Getriebe in der 57. Runde im vierten Gang stecken blieb. Emerson Fittipaldi erreichte daraufhin mit seinem eigenen Team einen beeindruckenden zweiten Platz vor Niki Lauda. Andretti konnte trotz beschädigtem Getriebe den vierten Platz sicherstellen. Es folgte Clay Regazzoni vor Didier Pironi, der somit bereits in seinem zweiten Grand Prix seinen ersten WM-Punkt erhielt.[3]
↑Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 203