Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017/Hochsprung der Frauen

Der Hochsprung der Frauen wurde bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 am 10. und 12. August 2017 im Olympiastadion der britischen Hauptstadt London ausgetragen.

16. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin Hochsprung
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 30 Athletinnen aus 22 Ländern
Austragungsort Vereinigtes Konigreich London
Wettkampfort Olympiastadion London
Wettkampfphase 10. August (Qualifikation)
12. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Marija Lassizkene (Authorised Neutral Athletes ANA)
Silbermedaille Julija Lewtschenko (Ukraine UKR)
Bronzemedaille Kamila Lićwinko (Polen POL)
Das Olympiastadion London während der Weltmeisterschaften

Ihren zweiten WM-Titel errang die unter neutraler Flagge startende russische Titelverteidigerin und Vizeeuropameisterin von 2014 Marija Lassizkene. Rang zwei belegte die Ukrainerin Julija Lewtschenko. Bronze ging an die Polin Kamila Lićwinko.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord[1] Bulgarien 1971  Stefka Kostadinowa 2,09 m WM in Rom, Italien 30. August 1987
Weltmeisterschaftsrekord

Der gleichzeitig als Weltrekord bestehende WM-Rekord aus dem Jahr 1987 blieb auch bei diesen Weltmeisterschaften erreicht.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig

Qualifikation

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10. August 2017, August 2017, 19:10 Uhr Ortszeit (20:10 Uhr MESZ)

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug betrug 1,94 m. Keine Springerin musste diese Höhe überhaupt angehen, denn nach Abschluss der Versuchsreihen über 1,92 m waren nur noch zwölf Athletinnen im Wettbewerb, also genau die für das Finale vorgesehene Teilnehmerinnenanzahl. Diese zwölf Wettbewerberinnen (hellgrün unterlegt) bestritten das Finale am übernächsten Tag.

Gruppe A

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Platz Athletin Land 1,80 1,85 1,89 1,92 Höhe (m)
1 Katarina Johnson-Thompson Vereinigtes Konigreich  Großbritannien o o xo o 1,92
Inika McPherson Vereinigte Staaten  USA o xo o
3 Vashti Cunningham Vereinigte Staaten  USA o o o xo 1,92
Airinė Palšytė Litauen  Litauen o o o xo
5 Marie-Laurence Jungfleisch Deutschland  Deutschland o o o xxo 1,92
6 Levern Spencer Saint Lucia  St. Lucia o o o xxx 1,89
7 Irina Gordejewa Authorised Neutral Athletes  Authorised Neutral Athletes o xo o xxx 1,89
8 Kimberly Williamson Jamaika  Jamaika o xxo o xxx 1,89
9 Oksana Okunjewa Ukraine  Ukraine o xxo xxo xxx 1,89
10 Erika Kinsey Schweden  Schweden o o xxx 1,85
Marija Vuković Montenegro  Montenegro o o xxx
12 Ana Šimić Kroatien  Kroatien o xo xxx 1,85
13 Tatiana Gousin Griechenland  Griechenland xo xxo xxx 1,85
14 Erika Furlani Italien  Italien xo xxx 1,80
NM Nicola McDermott Australien  Australien xxx ogV

In Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Hochspringerinnen:

Gruppe B

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Platz Athletin Land 1,80 1,85 1,89 1,92 Höhe (m)
1 Marija Lassizkene Authorised Neutral Athletes  Authorised Neutral Athletes o o o 1,92
Julija Lewtschenko Ukraine  Ukraine o o o o
Kamila Lićwinko Polen  Polen o o o
4 Mirela Demirewa Bulgarien  Bulgarien o o o xo 1,92 SB
Morgan Lake Vereinigtes Konigreich  Großbritannien o o o xo 1,92
6 Michaela Hrubá Tschechien  Tschechien o o xo xo 1,92
7 Ruth Beitia Spanien  Spanien o o o xxo 1,92
8 Maruša Černjul Slowenien  Slowenien o o o xxx 1,89
Iryna Heraschtschenko Ukraine  Ukraine o o o xxx
10 Sofie Skoog Schweden  Schweden o o xo xxx 1,89
11 Alessia Trost Italien  Italien o o xxo xxx 1,89
12 Nadiya Dusanova Usbekistan  Usbekistan o o xxx 1,85
Alyxandria Treasure Kanada  Kanada o o xxx
14 Elizabeth Patterson Vereinigte Staaten  USA o xxx 1,80
15 Linda Sandblom Finnland  Finnland xxo xxx 1,80

In Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Hochspringerinnen:

12. August 2017, 19:05 Uhr Ortszeit (20:05 Uhr MESZ)

 
Präsentation der Hochsprung-Finalteilnehmerinnen
vor dem Wettkampf

Einige erfolgreiche Athletinnen aus den letzten Jahren waren aus unterschiedlichen Gründen hier in London nicht dabei. So fehlten die Kroatin Blanka Vlašić, unter anderem Doppelweltmeisterin von 2007 / 2009 und Olympiazweite von 2008 und die Russin Anna Tschitscherowa, Weltmeisterin von 2011 und Olympiasiegerin von 2012. Die Spanierin Ruth Beitia, Olympiasiegerin von 2016 und Doppeleuropameisterin von 2014 / 2016 gehörte wieder zu den Favoritinnen. Sie war allerdings bereits 38 Jahre alt und es stellte sich die Frage nach den Leistungsmöglichkeiten in diesem Alter. Chancenreich gingen auch die bulgarische Olympiazweite und Vizeeuropameisterin Mirela Demirewa sowie die polnische WM-Dritte von 2015 Kamila Lićwinko an den Start. Zum weiteren Favoritenkreis gehörten die Litauerin Airinė Palšytė, gemeinsam mit Demirewa Vizeeuropameisterin und die Deutsche Marie-Laurence Jungfleisch, die in den letzten Jahren bei Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen Platzierungen im Bereich zwischen fünf und sieben erreicht hatte.

Sechs Athletinnen waren bei einer Sprunghöhe von 1,97 m noch im Wettbewerb. Ohne jeden Fehlversuch auf ihren Konten waren Jungfleisch, die Ukrainerin Julija Lewtschenko und die unter neutraler Flagge startende Marija Lassizkene, die unter ihrem Geburtsnamen Marija Kutschina russische Weltmeisterin von 2015 und somit Titelverteidigerin war. Die beiden Britinnen Katarina Johnson-Thompson und Morgan Lake waren mit je einen Fehlsprung, Lićwinko mit zwei Fehlsprüngen belastet. Von den Mitfavoritinnen war Beitia bereits bei 1,92 m gescheitert, womit sie Rang zwölf belegte. Demirewa und Palšytė belegten mit übersprungenen 1,92 m gemeinsam den siebten Platz.

Lassizkene und Lewtschenko waren bei nun 1,97 m mit ihrem jeweils ersten Sprung erfolgreich. Lićwinko übersprang die Höhe im dritten Versuch. Die drei anderen verbliebenen Athletinnen scheiterten jeweils dreimal. Damit war Marie-Laurence Jungfleisch Vierte, Katarina Johnson-Thompson und Morgan Lake erreichten den geteilten fünften Platz. Jetzt wurden 1,99 m aufgelegt. Lewtschenko und auch Lićwinko schafften es jeweils gleich beim ersten Mal. Lassizkene hob sich ihre restlichen Sprünge nach einem Fehlversuch für die nächste Höhe auf. Sie meisterte die nun geforderten 2,01 m mit ihrem ersten Sprung. Lewtschenko zog bei ihrem zweiten Versuch nach, während Lićwinko sich ihren letzten verbleibenden Sprung aufhob, nachdem sie zweimal an 2,01 m gescheitert war.

Bei 2,03 m fiel die Entscheidung. Lassizkene übersprang die Höhe mit ihrem ersten Anlauf. Kamila Lićwinko riss 2,03 m bei ihrem letzten verbliebenen Versuch und gewann damit Bronze. Julija Lewtschenko versuchte es dreimal vergeblich und hatte damit Silber errungen. Marija Lassizkene ließ jetzt 2,08 m auflegen, die jedoch hier zu hoch für sie waren. Sie war erneut Weltmeisterin und errang gleichzeitig die einzige Goldmedaille der unter neutraler Fahne startenden Athleten.

Platz Athletin Land 1,84 1,88 1,92 1,95 1,97 1,99 2,01 2,03 2,08 Höhe (m)
  Marija Lassizkene Authorised Neutral Athletes  Authorised Neutral Athletes o o o o o x– o o xxx 2,03
  Julija Lewtschenko Ukraine  Ukraine o o o o o o xo xxx 2,01 PB
  Kamila Lićwinko Polen  Polen o o xo xo xxo o xx– x 1,99 SB
4 Marie-Laurence Jungfleisch Deutschland  Deutschland o o o o xxx 1,95
5 Katarina Johnson-Thompson Vereinigtes Konigreich  Großbritannien o o xo o xxx 1,95 SB
6 Morgan Lake Vereinigtes Konigreich  Großbritannien o o o xo xxx 1,95
7 Mirela Demirewa Bulgarien  Bulgarien o o o xxx 1,92 SB
Airinė Palšytė Litauen  Litauen o o o xxx 1,92
9 Inika McPherson Vereinigte Staaten  USA xo o xxx 1,92
10 Vashti Cunningham Vereinigte Staaten  USA o o xxo xxx 1,92
11 Michaela Hrubá Tschechien  Tschechien o xo xxo xxx 1,92
12 Ruth Beitia Spanien  Spanien o o xxx 1,88
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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), High jump - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. Januar 2022