Vilnius

Hauptstadt von Litauen
(Weitergeleitet von Wilno)

Vilnius [ˈvʲɪlʲɲʊs] anhören/?, deutsch Wilna (polnisch Wilno, belarussisch Вільня Wilnja, jiddisch ווילנע Wilne, russisch Вильнюс Wilnjus, früher Ви́льна Wilna), ist die Hauptstadt Litauens. Mit 569.732 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) ist Vilnius die bevölkerungsreichste Stadt des Landes und mit 401 km² flächenmäßig die größte Stadt des Baltikums. Sie ist nicht nur eine Stadt (litauisch miestas), sondern zugleich eine Stadtgemeinde (litauisch miesto savivaldybė), die auch die Stadt Grigiškės umfasst.

Vilnius
Wappen
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Flagge
Staat: Litauen Litauen
Bezirk: Vilnius
Stadtgemeinde: Vilnius
Gegründet: 1323
Koordinaten: 54° 41′ N, 25° 17′ OKoordinaten: 54° 41′ N, 25° 17′ O
Höhe: 112 m
Gemeindefläche: 401 km²
Einw. (Gemeinde): 569.902 (1. Jan. 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 1.421 Einwohner je km²
Zeitzone: EET (UTC+2)
Telefonvorwahl: (+370) 5
Postleitzahl: 01001–14191
 
Status: Stadt, Stadtrecht seit 1387
Gliederung: 21 Seniūnijos („Ämter“)
 
Bürgermeister: Valdas Benkunskas
Website:
Vilnius (Litauen)
Vilnius (Litauen)
Vilnius
Satellitenaufnahme von Vilnius mit den bebauten Gebieten und den Grünflächen, durch die ein Fluss von links unten nach rechts oben führt.
Satellitenansicht
Farbige Panoramaansicht einer Stadt mit alten Gebäuden und Bäumen im Vordergrund. Im rechten Hintergrund sind Wolkenkratzer und links hinter einem Wald sind moderne Häuser.
Panoramabild der Stadt (2015)
Farbfotografie in der Obersicht von einem weißen Schloss mit Seitenflügeln und schwarzem Dach. Links ist eine Kuppel und rechts ist ein gläserner Außenfahrstuhl. Im Hintergrund ist die Stadt mit Kirchen und einem Fernsehturm in der rechten oberen Ecke.
Das rekonstruierte Schloss der Großfürsten
Frontale Farbfotografie eines weißen, zweigeschossigen Gebäudes mit grünem Dach. Im mittleren Obergeschoss bilden Säulen eine Loggia. Vor dem Gebäude ist ein großer Platz mit einem runden Beet mit gelben Blumen. Am Rand sind kleine Rasenflächen und einige junge Bäume.
Präsidentenpalast in Vilnius
Frontale Farbfotografie einer weißen Kirche mit einem Säuleneingang. An der Fassade sind Figuren und ein langes Relief eingemeißelt. Im Giebeldach ist eine Szene und auf der Dachspitze und an dessen Ecken sind drei Figuren. Die mittlere Figur hält ein goldenes Kreuz.
Kathedrale St. Stanislaus

Vilnius ist Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Vilnius und mit der 1579 gegründeten Universität Vilnius eine der ältesten Universitätsstädte Europas. Vilnius war von Anfang an eine baltische Gründung und wurde im Gegensatz zu den Hauptstädten der baltischen Nachbarländer, Riga in Lettland und Tallinn in Estland nie vom Deutschen Orden kontrolliert. Sie entwickelte sich als Hauptstadt Litauens zum Zentrum eines ausgedehnten Großreiches, das auf dem Höhepunkt seiner Macht um 1618 als Polen-Litauen zeitweise von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte. Vilnius galt seit seiner Gründung als eine der liberalsten Städte Europas, die im Lauf ihrer Geschichte u. a. den verfolgten Juden aus Mitteleuropa und Russland Schutz bot. Als „Jerusalem des Nordens“ wurde Vilnius zu einem Zentrum der jüdischen Kultur und Aufklärung. Um 1900 stellten Litauer nur einen kleinen Teil der Bevölkerung (2 %), nach Juden (40 %), Polen (30 %) und Russen (20 %). Während des Zweiten Weltkrieges verlor die Stadt die Mehrheit ihrer Bewohner (Polen wurden vertrieben und Juden flüchteten oder wurden im Holocaust ermordet) und wurde danach von Litauern und Russen praktisch neu besiedelt. Damit hat sich die soziale Struktur von Vilnius völlig verändert. Ab dem 16. Jahrhundert schufen italienische Baumeister zahlreiche barocke Bauwerke in der Stadt. Die Altstadt von Vilnius zählt zu den größten in Osteuropa und wurde 1994 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Aufgrund der über 50 Kirchen der Stadt trägt Vilnius auch den Beinamen „Rom des Ostens“.

Name der Stadt

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Entsprechend ihres multiethnischen und multikulturellen Charakters ist die Stadt unter verschiedenen Namen bekannt. Europäische Landkarten und Beschreibungen verwendeten vom 14. bis ins 20. Jahrhundert den Namen Wilna oder Vilna. Die ältesten belegten Formen aus dem 14. Jahrhundert lauten vor die Wilne, ante Vilnam oder ähnlich. Im Litauischen heißt sie Vilnius, und dieser – erstmals um 1600 belegte – Name setzt sich in der Gegenwart allmählich auch in anderen Sprachen durch. Der Name der Stadt ist von jenem des Flüsschens Vilnia (oft in der Verkleinerungsform Vilnelė genannt) abgeleitet, das unweit des historischen Stadtkerns auf dem Gediminas-Berg in die Neris mündet. Die litauischen Wörter vilnìs und vilnelė bedeuten „Welle“ bzw. „kleine Welle“. Ein alternativer Name der Neris ist zudem *Velija, belegt um 1230 als Велья. Der Name des kleineren Zuflusses war ursprünglich eine Diminutivbildung zu diesem Namen.

Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (3072) Vilnius ist nach der Stadt benannt.[2]

Funktion als Hauptstadt

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Vilnius City, Šnipiškės

Neben der heutigen Funktion hatte Vilnius auch eine historische inne, mit einem wechselvollen Verlauf als Hauptstadt. Von 1569 bis 1795 war sie Kapitale des litauischen Großfürstentums in der polnisch-litauischen Adelsrepublik Abiejų Tautų Respublika (Polen-Litauen bzw. Republik Zweier Nationen).

Durch die Dritte Teilung Polens bzw. Litauens verloren beide vollständig ihre Unabhängigkeit und Vilnius seine bisherige Hauptstadtfunktion, die die Stadt abgesehen von einer Unterbrechung von 1918 bis 1922 erst 1945 wieder erhielt. Mit der bei der Teilung erfolgten Einverleibung in das Russische Zarenreich wurde Vilnius Hauptsitz der Administrative 1795 bis 1830 der Lietuvos Generalgubernatorija (Litauisches Generalgouvernement) und dann von 1830 bis zu seiner Auflösung 1912 der Vilniaus Generalgubernatorija (Vilniuser Generalgouvernement). Innerhalb der beiden Generalgouvernements fungierte die Stadt auch als zentraler Sitz der Verwaltung der jeweiligen Gubernia, deren Namen bzw. geografische Lage mehrfach wechselte, in der sich Vilnius befand, z. B. der Vilniaus gubernija (Vilniuser Gubernia/Gouvernement). Nach der wiedererlangten Unabhängigkeit Litauens (siehe ↑ Unabhängigkeit seit 1918) wurde Vilnius 1918–1919 Hauptstadt der ersten Lietuvos TSR (Litauischen SSR), 1919 der Lietuvos–Baltarusijos TSR (Litauisch–Weißrussische SSR), 1920–1922 des Staates Litwa Środkowa/Vidurinė Lietuva (Mittellitauen).

Von 1922 bis 1945 war Vilnius (abgesehen von 1940 bis 1941) keine Hauptstadt eines litauischen Staates, sondern erneut ein Verwaltungssitz auf provinzialer Ebene, diesmal in Polen bzw. unter deutscher Besetzung. Im Einzelnen war die Stadt von 1922 bis 1939 Hauptstadt der gleichnamigen Wojewodschaft in der II Rzeczpospolita (Zweite Polnische Republik), 1940 bis 1941 Hauptstadt der zweiten Lietuvos TSR (Litauischen SSR), 1941 bis 1945 Hauptort von Wilna-Land im Reichskommissariat Ostland sowie nach 1945 erneut Hauptstadt der wiederentstandenen Lietuvos TSR bis 1990.

Geografie

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Panoramabild der Stadt

Die Stadt liegt in einer bewaldeten Hügellandschaft im Südosten Litauens an der Mündung der Vilnia in die Neris rund 40 km von der belarussischen Grenze entfernt. Nördlich von Vilnius im Dorf Purnuškės befindet sich der geographische Mittelpunkt Europas.

Das Klima in Vilnius ist gemäßigt kontinental. In den meist kurzen warmen Sommern wurden Spitzenwerte von über 35 °C gemessen. Die Tiefstwerte im Winter lagen unter −37 °C. Wärmster Sommermonat ist der Juli, kältester Wintermonat ist der Januar. Die Jahresniederschlagsmenge lag in den Jahren 1961 bis 1990 im Jahresmittel bei 683 Millimeter pro Jahr. Die Monatsdaten können dem Klimadiagramm entnommen werden.

Vilnius
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
41
 
-4
-9
 
 
38
 
-2
-8
 
 
39
 
3
-4
 
 
46
 
11
2
 
 
62
 
18
8
 
 
77
 
21
11
 
 
78
 
22
12
 
 
72
 
22
12
 
 
65
 
16
8
 
 
53
 
10
3
 
 
57
 
4
-1
 
 
55
 
-1
-5
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de[3]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Vilnius
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −3,5 −1,7 3,3 10,7 18,2 21,1 22,1 21,6 16,4 10,2 3,5 −0,5 10,2
Mittl. Tagesmin. (°C) −8,7 −7,6 −3,8 1,6 7,5 10,8 12,3 11,5 7,7 3,4 −0,9 −5,2 2,4
Niederschlag (mm) 41 38 39 46 62 77 78 72 65 53 57 55 Σ 683
Sonnenstunden (h/d) 1,2 2,5 3,8 5,5 7,8 7,7 7,1 7,0 4,7 3,0 1,1 0,8 4,4
Regentage (d) 10 9 9 10 9 10 11 10 11 9 12 12 Σ 122
Luftfeuchtigkeit (%) 88 86 81 73 66 68 71 75 81 85 89 90 79,4
Quelle: wetterkontor.de[3]

Stadtgliederung

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Stadtgliederung

Der Bezirk Vilnius ist einer der zehn Verwaltungsbezirke Litauens. Der flächenmäßig größte und auch bevölkerungsreichste Bezirk liegt im Südosten des Landes und umfasst auch die Hauptstadt Vilnius. Am 1. Juli 2010 wurden die Bezirksverwaltungen (apskrities administracija) in Litauen als Verwaltungseinheiten ersatzlos gestrichen.

Die Stadtgemeinde Vilnius besteht aus folgenden 21 Bezirken mit einer unterschiedlichen Anzahl von Stadtteilen. Sie ist die einzige Stadtverwaltung in Litauen, die zwei Städte (Vilnius und Grigiškės) sowie drei Dörfer von Grigiškės verwaltet.

1. Verkiai
2. Antakalnis
3. Pašilaičiai
4. Fabijoniškės
5. Pilaitė
6. Justiniškės

07. Viršuliškės
08. Šeškinė
09. Šnipiškės
10. Žirmūnai
11. Karoliniškės
12. Žvėrynas

13. Grigiškės
14. Lazdynai
15. Vilkpėdė
16. Naujamiestis
17. Senamiestis (Altstadt)
18. Naujoji Vilnia

19. Paneriai
20. Naujininkai
21. Rasos

Geschichte

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Karte der Stadt Wilna (1576)

Einer Legende nach soll Gediminas, litauischer Großfürst seit 1316, bei einer Jagd auf einem Hügel am Zusammenfluss der Neris und Vilnia gerastet haben. Dort träumte er von einem eisernen Wolf, der markerschütternd „laut heulte wie hundert Wölfe“. Der Pfeil, den er auf das Tier abfeuerte, prallte an dessen stählernem Körper ab. Beunruhigt bat er seinen heidnischen Hohepriester Lizdeika um die Deutung dieser Episode: „‚Was die Götter dem Herrscher und dem litauischen Staat beschieden haben, mag geschehen: der eiserne Wolf steht auf einem Hügel, auf dem eine Burg und eine Stadt errichtet werden – die Hauptstadt Litauens und die Residenz der Herrscher.‘ Die Festung aber müsse fest wie Eisen sein, dann würde ihr Ruhm laut durch die Welt hallen (Die litauischen Wörter für laut und berühmt sind identisch).“[4] Zu jener Zeit war die westlich gelegene Wasserburg Trakai Sitz des Herrschers.

Anfänge

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Gediminas-Turm der Oberen Burg Vilnius

Archäologischen Untersuchungen nach war das Areal der Stadt bereits im steinzeitlichen Magdalénien besiedelt. Weitere Fundstellen im Stadtgebiet wurden auf das 4. Jahrtausend und das 2. Jahrhundert vor Christus datiert. Im Frühmittelalter siedelten an diesem taktisch vorteilhaften Ort zuerst wohl Balten, später Slawen und seit dem 11. Jahrhundert auch Juden. Bereits im 10. Jahrhundert war auf dem heutigen Stadtgebiet eine hölzerne Befestigungsanlage errichtet worden, um die herum eine Siedlung entstand. Erste Erwähnung in den geschichtlichen Quellen findet Vilnius als Hauptstadt der Litauer 1323. In jenem Jahr sandte Großfürst Gediminas in Latein verfasste Briefe an Kaiser, Papst, verschiedene Ritterorden und Handelsstädte jener Zeit. Darin warb er Kaufleute, Wissenschaftler und Handwerker für „in civitate nostra regia, Vilna dicta“ – als hochqualifizierte Gastarbeiter und lockte mit zwei Kirchen, also auch Religionsfreiheit. Diese Toleranz gegenüber den verschiedensten Glaubensrichtungen sollte die Entwicklung der Stadt noch lange bestimmen, machte sie aber auch wiederholt zum Ziel kriegerischer Angriffe des Deutschen Ordens, die jeweils mit Verwüstungen der Stadt und ihres Umlandes einhergingen, so beispielsweise 1365, 1375, 1377, 1383, 1390, 1392, 1394 und 1402.[5]

Polen-Litauen

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Panorama von Vilnius, 1600

Da seit Mitte des 13. Jahrhunderts der Deutsche Orden mit seinem Expansionsdrang im Baltikum sowohl das Großfürstentum Litauen als auch das Königreich Polen bedrohte, entschied sich der litauische Großfürst Jogaila, eine Allianz mit Polen einzugehen. Infolge der Union von Krewo von 1386 vermählte er sich mit der polnischen Königin Hedwig. Das Land wurde reformiert und christianisiert. Das „ewige Feuer“ auf dem Hügel von Vilnius wurde gelöscht und der heidnische Tempel zerstört.

1387 wurde Vilnius das Magdeburger Stadtrecht zugewidmet.

Ab dem 15. Jahrhundert erlebte die Stadt eine lange wirtschaftliche und kulturelle Blüteperiode, gleichzeitig fand ihre allmähliche Polonisierung statt. Im 16. Jahrhundert entwickelte sie sich zum Zentrum der Orgelmusik, 1579 wurde auf der Basis des Jesuiten-Kollegiums die Universität Wilna gegründet (Alma academia et universitas Vilnensis societatis Jesu). Gleichzeitig wurde Vilnius zum wichtigsten Zentrum jüdischer Kultur in Nordeuropa und erhielt seinen Beinamen Jerusalem des Nordens. Das 17. Jahrhundert war geprägt von Kriegen, Bränden und Seuchen und für die Bevölkerung und die Bausubstanz der Stadt verheerend. Als besonders zerstörerisch gelten die russische Besetzung von 1655 bis 1661 und die Besetzungen durch schwedische Truppen im Großen Nordischen Krieg in den Jahren 1702 und 1707. Auch die großen Stadtbrände von 1610, 1737, 1745 und 1747 verwüsteten Vilnius erheblich.

Russisches Kaiserreich

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Vilnius, 1860

Nach den Teilungen Polen-Litauens gehörte Vilnius seit 1795 zum Russischen Kaiserreich. Im Russlandfeldzug 1812 wurde es von französischen Truppen geplündert. Infolge der russischen Repressionen nach dem gescheiterten Novemberaufstand 1830 wurde die Universität geschlossen, und die Stadt wurde zu einer Provinzhauptstadt des russischen Gouvernements Wilna heruntergestuft. 1862 eröffnete man die Warschau-Petersburger Eisenbahn. Obwohl von polnischsprachiger Bevölkerung geprägt, behielt Vilnius seine multikulturelle Tradition und wurde im 19. Jahrhundert das Zentrum des belarussischen nationalen Lebens, noch vor Minsk. Hier publizierten die wichtigsten belarussischen Dichter und Schriftsteller ihre Werke, und 1906 kam die erste belarussische Zeitung „Naša Niva“ heraus. Die Buchbestände des 1885 verstorbenen Gelehrten Mattityahu Strashun gelangten nach seinem Tod an die jüdische Gemeinde und wurden zum Grundstock der größten jüdischen Bibliothek in Europa. Um 1900 war Vilnius eine der größten jüdischen Städte überhaupt und 41 % ihrer Einwohner waren Juden.[6] Trotz dieser Bevölkerungszusammensetzung wurde der in den 1890er Jahren in Sankt Petersburg aufgrund seiner reaktionären und antisemitischen Haltung bekannte Stadthauptmann Viktor von Wahl 1901 als Gouverneur nach Wilna versetzt. Er wurde im Mai des darauf folgenden Jahres Opfer eines misslungenen Attentats und musste abgelöst werden.[7]

Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit

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Im September 1915 räumten die russischen Truppen Wilna, am 18. September besetzten deutsche Truppen der 10. Armee die Stadt.[8] Sie hielten Wilna bis 1918 besetzt.

 
Karte von Litauen bis 1923

1918 wurde mit deutscher Unterstützung der litauische Staat mit der Hauptstadt Vilnius proklamiert. Er wurde während des Polnisch-Sowjetischen Krieges abwechselnd von der Roten Armee und polnischen Truppen besetzt. Mit dem Versailler Vertrag und mit dem litauisch-sowjetischen Friedensvertrag von Moskau im Jahr 1920 wurde Litauen mit seiner Hauptstadt Vilnius international anerkannt. Im Oktober 1920 besetzten polnische Truppen im Verlauf des Polnisch-Litauischen Kriegs die Stadt samt dem mehrheitlich polnischsprachigen Südosten Litauens erneut. 1922 schlug Polen das Wilnaer Gebiet auch formal seinem Staatsgebiet zu, was zu großen Spannungen zwischen beiden Ländern führte. Die polnische Annexion wurde vom Völkerbund de facto anerkannt.[9] Für 19 Jahre wurde Kaunas daraufhin die „vorübergehende Hauptstadt“ Litauens, und Vilnius wurde die Hauptstadt einer polnischen Wojewodschaft. Der Anteil der litauischen Bevölkerung in Wilna war zu dieser Zeit sehr gering (circa 2 %), bei Anteilen von 53 % Polen und 41 % Juden. Noch heute bezeichnen sich etwa 18 % der Bewohner als Polen, und im Vilniusser Umland stellen die Polen die Mehrheit.

Das Zentrum für psychische Gesundheit der Stadt Vilnius wurde 1927 gegründet.

Zweiter Weltkrieg

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Einmarsch motorisierter deutscher Truppen (Aufnahme einer Propagandakompanie)
 
Litauischer Hilfspolizist mit Haken­kreuz­armbinde vor einer Gruppe von Männern, die als Juden gekenn­zeich­net und für den Einsatz zur Zwangs­arbeit vorgesehen sind (Juli 1942)
 
Als Juden gekennzeichnete Frauen (Juli 1942)

Gemäß dem Hitler-Stalin-Pakt wurde Polen zwischen dem nationalsozialistischen Deutschen Reich und der Sowjetunion aufgeteilt.

Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen drang, wie im Pakt vereinbart, die Rote Armee am 17. September in Polen ein. Vilnius wurde am 19. September besetzt. Am 10. Oktober wurde die Stadt von der Sowjetunion an Litauen übergeben. Neun Monate später – am 15. Juni 1940 – überfiel die Sowjetunion Litauen, das Land wurde an die Sowjetunion angeschlossen, und am 3. August 1940 wurde Vilnius Hauptstadt der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Rund 35.000 polnische Bewohner wurden nach Sibirien deportiert. Die deutsche Besatzung Litauens dauerte von 23. Juni 1941 bis 13. Juli 1944. Vilnius wurde Teil des Reichskommissariats Ostland. In der Altstadt wurde ein Ghetto in zwei Teilen eingerichtet, wobei eines bis Oktober 1941 durch die Erschießungen im Wald von Paneriai (etwa 10 km westlich von der Stadt) aufgelöst wurde. Das zweite Ghetto bestand bis 1943, schrumpfte aber zunehmend nach zahlreichen sogenannten Aktionen. Die verbliebenen Juden wurden in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet. Etwa 100.000 jüdische Bewohner verloren ihr Leben. Näheres zu den Kämpfen im Juli 1944 hier (Vilnius war zur „Festung“ erklärt worden). Nach 1944 entstand in der Stadt das Kriegsgefangenenlager 195 für deutsche Kriegsgefangene.[10]

Litauische SSR und Republik Litauen

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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die polnische Bevölkerung im Zuge der Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946 vertrieben und Vilnius zur Hauptstadt der Sozialistischen Sowjetrepublik Litauen. Der Stalinismus der Nachkriegsjahre brachte nicht nur eine Verstaatlichung und Sowjetisierung der Wirtschaft, sondern versuchte auch die nationale und religiöse Identität der Litauer zu unterdrücken. So wurden auch in Vilnius Kirchen zum Beispiel als Lagerhallen zweckentfremdet, die Ruinen der ehemaligen Großen Synagoge gar abgetragen. Das öffentliche Leben wurde durch strenge Zensur bestimmt. Der litauische Bevölkerungsanteil in Vilnius stieg – unter anderem durch Landflucht als Folge der Zwangskollektivierung der litauischen Landwirtschaft – deutlich an. Daneben förderten die Sowjetbehörden in den ersten Nachkriegsjahren auch den Zuzug von Arbeitskräften aus anderen Teilen der Sowjetunion. Jedoch gelang es dem Politbüro der Litauischen Kommunistischen Partei, die Ansiedlung von Nicht-Litauern zu begrenzen, so dass der Anteil der russischsprachigen Bevölkerung bei etwa 20 Prozent verharrte, während er in den beiden anderen baltischen Hauptstädten Riga und Tallinn zeitweise auf 50 Prozent anstieg.[11]

Auch nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit mit dem Zerfall der Sowjetunion Ende 1991 blieb Vilnius Sitz des litauischen Parlaments und der Regierung. Das heutige Vilnius entwickelte sich innerhalb von zehn Jahren von einer sowjetischen in eine Stadt westlich-kosmopolitischen Stils. Auf dem der Altstadt und dem Zentrum (Bebauung rund um den zentralen Gediminas-Prospekt ab der Jahrhundertwende) gegenüber gelegenen Ufer der Neris hat sich in den letzten Jahren ein modernes Büro- und Geschäftsviertel gebildet, mit dem Vilnius zu einem Anziehungspunkt nicht nur für Touristen werden will. Bislang verlief die Entwicklung mehr oder weniger auf Brachflächen, in absehbarer Zeit werden aber die ärmlichen Holzhaus-Siedlungen, die sich unmittelbar nördlich anschließen, weichen müssen.

1995 wurde die Stadtgemeinde Vilnius errichtet. 1999 wurde Grigiškės von der Rajongemeinde Trakai zugeordnet. Seit 2006 besteht die Zentralbibliothek der Stadtgemeinde Vilnius. Vilnius trug 2009 gemeinsam mit der Stadt Linz den Titel Kulturhauptstadt Europas.

Einwohner

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2017 lebten in Vilnius offiziell 574.221 Einwohner oder 22 % der Bevölkerung Litauens, davon 54,43 % Litauer, 18 % Polen und 13 % Russen, der Rest verteilt sich auf weitere 125 Nationalitäten,[12] 2016 wurden 7.500 neu angemeldet, davon 1.655 in Verkiai und je 1.000 in Naujoji Vilnia, Pašilaičiai und Antakalnis. In den Polikliniken und anderen Gesundheitseinrichtungen sind 622.543 oder 48.000 Einwohner mehr als offiziell beim Meldeamt angemeldet (2017). Laut der Stadtverwaltung Vilnius bekäme die Stadtgemeinde um 17 Mio. Euro mehr Einkommensteuer, wenn diese Einwohner offiziell in Vilnius angemeldet wären.

Bevölkerungsentwicklung

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Veränderung der ethnischen Gruppen in Vilnius 1897–2012
Jahr Litauer Polen Russen Juden Belarussen Andere Gesamt
1897[13] 3.131 2,0 % 47.795 30,1 % 30.967 20,0 % 61.847 40,0 % 6.514 4,2 % 10.792 6,9 % 154.532
1931[14] 1.579 0,8 % 128.600 65,5 % 7.400 3,8 % 54.600 27,8 % 1.700 0,9 % 4.166 2,1 % 196.345
1959[15] 79.400 34,0 % 47.200 20,0 % 69.400 29,0 % 16.400 7,0 % 14.700 6,0 % 236.100
2001[16] 318.510 57,5 % 104.446 18,9 % 77.698 14,1 % 0,5 % 22.555 4,1 % 30.695 5,5 % 553.904
2012[17] 63,2 % 16,5 % 12,0 % ? 3,5 % 4,8 % 535.631
Jahr Einw.
1796 017.500
1818 033.600
1859 058.200
1875 082.688
1897 154.500
1909 205.200
1919 128.500
1923 167.400
1931 195.100
1939 209.400
1941 270.000
1944 110.000
1959 236.100
1970 372.100
1985 544.400
2001 542.287
2006 541.824
2009 546.733
2011 542.932
2017 574.221

Bei der ersten Volkszählung im russischen Zarenreich im Jahr 1897 waren von den 154.500 Einwohnern Wilnas:

  • 61.847 Juden (40,0 %),
  • 47.795 Polen (30,1 %),
  • 30.967 Russen (20,0 %),
  • 06.514 Belarussen (4,2 %),
  • 03.131 Litauer (2,0 %) und
  • 10.792 anderer Volkszugehörigkeit (6,9 %).

Laut der von der deutschen Kriegsverwaltung durchgeführten Volkszählung lebten 19 Jahre später (1916) in Wilna 138.794 Einwohner, davon:

  • 74.466 Polen (53,7 %),
  • 57.516 Juden (41,5 %),
  • 02.909 Litauer (2,1 %),
  • 02.219 Russen (1,6 %),
  • 00.611 Belarussen (0,5 %),
  • 00.880 Deutsche (0,6 %) und
  • 00.193 (0,1 %) andere.

Durch den Krieg war die Bevölkerung insgesamt also leicht gesunken, vor allem durch den Wegzug von über 90 % der Russen. Die Anzahl der Polen stieg dagegen im Vergleich zu 1897 um über 60 %, die der Juden auch noch einmal leicht um knapp 20 %. Die Polen waren jetzt die größte Bevölkerungsgruppe vor den Juden.

In der polnischen Zwischenkriegszeit wurde 15 Jahre später (1931) eine Volkszählung durchgeführt. Die Bevölkerung war demnach auf 195.100 angestiegen, davon:

  • 65,5 % Polen,
  • 27,8 % Juden,
  • 03,8 % Russen und nur noch
  • 00,8 % Litauer und
  • 00,9 % Belarussen.

Die Gesamtzahl der Juden war das erste Mal leicht auf 54.500 gesunken.

Der Zweite Weltkrieg führte zu einem völligen Bevölkerungsaustausch. Von den Juden, die bis 1939 in Vilnius gelebt hatten, starben die meisten im Holocaust. Ein großer Teil der polnischen Bevölkerung wurde in die nun von Polen verwalteten deutschen Ostgebiete vertrieben, während im Umland von Vilnius bis heute noch viele Polen leben. Die vertriebenen Vilniuser wurden durch Russen und andere Litauer ersetzt, um diese dort im Sinne der Staatsräson zum Umbau der Stadt zur Hauptstadt einer Sozialistischen Sowjetrepublik in Litauen einzusetzen. Verwaltungsstrukturen und große Industriebetriebe wurden aufgebaut, und Vilnius erlebte ein rasantes Wachstum. Bei der sowjetischen Volkszählung im Jahr 1959 gaben von den 236.100 Einwohnern als Nationalität an:

  • 79.400 Litauer (34 %),
  • 69.400 Russen (29 %),
  • 47.200 Polen (20 %),
  • 16.400 Juden (7 %) und
  • 14.700 Belarussen (6 %).

Nach dem Zerfall der Sowjetunion und der Unabhängigkeitserklärung Litauens ging die Bevölkerungszahl von über 576.000 (1989) auf 541.000 (2011) zurück.

Im Jahr 2001 wurde eine litauische Volkszählung in Vilnius durchgeführt, wonach 57,5 % der Bevölkerung Litauer waren, 18,9 % Polen, 14,1 % Russen, 4,1 % Belarussen, nur noch 0,5 % Juden und 5,5 % sonstiger ethnischer Zugehörigkeit. Die Mehrzahl der in den 1950er Jahren noch verbliebenen Juden war ausgewandert.

Religion

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Im Jahre 2017 waren 66 % der Einwohner katholisch.[18] In der Stadt gibt es eine Vielzahl an Kirchen und religiösen Stätten. Über mehrere Jahrhunderte gab es ein friedliches Nebeneinander der jüdischen und christlichen Religionsanhänger. Als Jerusalem des Nordens, hebräisch „Yerushalayim de-Lita“ (Jerusalem von Litauen), wurde Vilnius zu einem Zentrum der jüdischen Kultur und Aufklärung. Mit dem Vorstoß der Truppen der deutschen Wehrmacht nach Litauen 1941 begann das Ende der jüdischen Geschichte in Vilnius. Die Stadt verlor im Zweiten Weltkrieg durch den Holocaust fast sämtliche jüdischen Bewohner und somit die Hälfte ihrer Bevölkerung. Wegen der Kriegsbeschädigungen wurde in den 1950er Jahren die Große Synagoge abgerissen. Heute ist die Choral-Synagoge der einzige jüdische Sakralraum in Vilnius.

Politik und Verwaltung

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Rathaus und Kasimir-Kirche (li.)

Stadtrat

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Die Amtszeit des 51-köpfigen Stadtrates der Stadtgemeinde beträgt vier Jahre. Der Rat wurde bis 2010 aus den Kandidatenlisten der registrierten Parteien gewählt. Seit 2011 können auch unabhängige Kandidaten gewählt werden. In seiner ersten Sitzung wählt der Rat einen Bürgermeister, vier stellvertretende Bürgermeister sowie einen Administrationsdirektor.

Bürgermeister

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Der jetzige Bürgermeister Valdas Benkunskas wurde im März 2023 in einer direkten Wahl erstmals zum Bürgermeister gewählt.

Verwaltung

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Die Verwaltung der Stadtgemeinde Vilnius ist eine kommunale Anstalt, die den Rat der Stadtgemeinde bedient. Sie hilft dem Stadtrat, seine Funktionen auszuüben, und unterstützt ihn bei seinen Aktivitäten. Die Verwaltung hat über 1100 Mitarbeiter (Stand 2016).[19]

Stadtwappen

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Stadtwappen

Das Stadtwappen stammt aus dem Jahr 1330. Es zeigt auf rotem Grund den Schutzheiligen von Vilnius. Der heilige Christophorus watet durch einen Fluss und trägt dabei auf seinen Schultern das Jesuskind. Das Jesuskind segnet mit der einen Hand und hält in der anderen Hand die Weltkugel. Das Motto ist Unitas, Justitia, Spes (Latein: Einheit, Gerechtigkeit, Hoffnung).

Städtepartnerschaften

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Nach eigenen Angaben unterhält Vilnius Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:[20][21]

Stadt Land seit Typ
Aalborg   Danemark  Nordjylland, Dänemark 1979
Almaty   Kasachstan  Kasachstan 1998 Kooperation
Astana   Kasachstan  Kasachstan
Belgrad   Serbien  Serbien 2010
Bila Zerkwa   Ukraine  Kiew, Ukraine 2011
Borodjanka   Ukraine  Kiew, Ukraine 2023 Partnerschaft
Breslau   Polen  Niederschlesien, Polen 2014
Brüssel   Belgien  Belgien 2004 Kooperation
Budapest   Ungarn  Közép-Magyarország, Ungarn 1991
Cherson   Ukraine  Ukraine 2012
Chicago   Vereinigte Staaten  Illinois, Vereinigte Staaten 1993 Freundschaft
Chișinău   Moldau Republik  Moldau 2006 Kooperation
Danzig   Polen  Pommern, Polen 1998 Kooperation
Dnipro   Ukraine  Dnipropetrowsk, Ukraine 1998 Kooperation
Donezk   Ukraine  Ukraine 1996 Kooperation
Dublin   Irland  Leinster, Irland 2005 Kooperation
Duisburg   Deutschland  Nordrhein-Westfalen, Deutschland 1985 Kooperation
Edinburgh Vereinigtes Konigreich  Schottland, Vereinigtes Königreich 1994 abgelaufen[22]
Erfurt   Deutschland  Thüringen, Deutschland 1972 Kooperation
General San Martín Argentinien  Buenos Aires, Argentinien 2011
Guangzhou China Volksrepublik  Zhongnan, Volksrepublik China 2006 Partnerschaft
Irkutsk   Russland  Sibirien, Russland 2010
Joensuu   Finnland  Nordkarelien, Finnland 1970 Partnerschaft
Kiew   Ukraine  Ukraine 1991 Freundschaft
Krakau   Polen  Małopolskie, Polen 1991 Partnerschaft
Łódź   Polen  Polen 1991 Kooperation
Lublin   Polen  Polen 2019 Freundschaft
Lwiw   Ukraine  Ukraine 2014 Kooperation
Madison Vereinigte Staaten  Wisconsin, Vereinigte Staaten 1991 Freundschaft
Mailand   Italien  Lombardei, Italien 2004
Mariupol   Ukraine  Donezk, Ukraine 2023
Minsk   Belarus  Belarus
Moskau   Russland  Zentralny, Russland beendet 2022
Oslo   Norwegen  Norwegen 1991 Freundschaft
Palermo   Italien  Sizilien, Italien
Pavia   Italien  Lombardei, Italien
Piräus Griechenland  Attika, Griechenland 1997
Reykjavík   Island  Höfuðborgarsvæðið, Island 2006 Partnerschaft
Riga   Lettland  Lettland 2005 Partnerschaft
Salzburg   Osterreich  Österreich 1989 Partnerschaft
Shenzhen China Volksrepublik  Zhongnan, Volksrepublik China 2017 Freundschaft
St. Petersburg   Russland  Sewero-Sapadny, Russland 2006 beendet 2022
Stockholm   Schweden  Schweden 1996 Kooperation
Straßburg   Frankreich  Grand Est, Frankreich 2003 Kooperation
Taipeh   Taiwan  Taiwan 1998 Partnerschaft
Tallinn   Estland  Harju, Estland 2005 Partnerschaft
Tiflis   Georgien  Georgien 2009 Partnerschaft
Villeurbanne   Frankreich  Auvergne-Rhône-Alpes, Frankreich 2011
Warschau   Polen  Masowien, Polen 1998 Partnerschaft

Nicht alle diese Städte bezeichnen ihrerseits Vilnius als Partnerstadt.

Vilnius ist auch Mitglied des Bundes der europäischen Napoleonstädte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Altstadt von Vilnius: Blick auf die Aušros Vartai („Tor der Morgenröte“)

Ausgehend vom Burgberg bildet das Straßennetz der Altstadt von Vilnius in Richtung Westen und Süden eine fächerartige Struktur. Die Altstadt, die sich an den Hängen auf dem linken Ufer der Neris hinaufzieht, hat eine Fläche von 360 ha und zählt damit zu den größten und besterhaltenen Europas; seit 1994 zählt sie zum UNESCO-Welterbe. Als politisches Zentrum des Großherzogtums Litauen vom 13. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte Vilnius einen tiefgreifenden Einfluss auf die kulturelle und architektonische osteuropäische Entwicklung. Während in den anderen baltischen Hauptstädten Riga und Tallinn gotische (backsteingotische), hanseatische und lutherische Architektur überwiegen und das mit Seehandel beschäftigte Bürgertum vorherrschte, waren in Vilnius der Katholizismus und der Barock prägend und der Landhandel die staatstragende Schicht. Trotz einiger Überfälle und Zerstörungen wurden viele bemerkenswerte Bauwerke des Barocks, Klassizismus, der Gotik und Renaissance sowie die mittelalterliche Stadtstruktur bewahrt.[23] Im Zweiten Weltkrieg gingen durch Kampfhandlungen nur sehr wenige Gebäude verloren, jedoch wurden über hundert Synagogen systematisch zerstört.

Bauwerke

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Vilnius Altstadt-Panorama, Blick nach Norden
 
Gotische Kirchen: links St. Annen (Šv. Onos),
rechts St. Franziskus (Šv. Pranciškaus Asyžiečio)

Altstadt

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Außerhalb der Altstadt

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Verlorene Gebäude

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Große Synagoge, Foto 1920–1930

Umgebung von Vilnius

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Fernsehturm Vilnius

Eine moderne Sehenswürdigkeit ist der Fernsehturm, der 326 m hoch ist und in 190 m Höhe über eine Aussichtsplattform verfügt.

Etwa 30 km westlich von Vilnius liegt Trakai, die mittelalterliche Hauptstadt Litauens, mit der wieder aufgebauten Wasserburg.

Nördlich von Vilnius im Dorf Purnuškės befindet sich der Europapark. Dort soll der geographische Mittelpunkt Europas (lit. Europos centras) liegen. Diese Berechnung französischer Wissenschaftler um 1989 ist allerdings wegen fraglicher Gewichtung von Inseln umstritten. Andere Geowissenschafter setzen den Mittelpunkt in der Ukraine nahe der Grenze zur Slowakei an, wobei es keine zwingende Methodik zur Bestimmung eines solchen Punktes gibt.

Veranstaltungen und Sport

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Seit 2004 findet jährlich der Vilnius-Marathon statt. In Vilnius ansässig sind der Fußballclub FK Žalgiris Vilnius sowie der Basketballverein BC Rytas.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Geschäftszentrum von Vilnius (2023)

Vilnius ist das bedeutendste Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum Litauens. In der Stadt sitzen wichtige Banken und zahlreiche Vertretungen globaler Firmen. Zu den bedeutendsten Unternehmen gehört Bitė Lietuva, eine der größten Telekommunikationsfirmen in den baltischen Staaten, und Omnitel, der größte litauische Mobilfunk-Betreiber sowie Lietuvos energija, ein staatlich kontrollierter Energieversorger und die Lietuvos geležinkeliai, die größte Eisenbahngesellschaft Litauens. Die NASDAQ OMX Vilnius ist die einzige Börse in Litauen. Sie wurde 1993 gegründet und wird von der Börsengruppe OMX geführt. Die Firma GEALAN Fenster-Systeme aus dem Oberfränkischen Oberkotzau (Deutschland) hat in der Stadt einen seiner vier Standorte, an denen Fensterprofile produziert werden.

Die Online-Handelsplattform für Kleidung Vinted, früher auch unter Kleiderkreisel bekannt, hat ihren Sitz in Vilnius. Die Vinted Limited ist ein international tätiges Unternehmen, welches in 16 Ländern in Europa und Nordamerika vertreten ist und 2022 über 65 Millionen Mitglieder hatte.

In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Vilnius im Jahre 2018 den 81. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.[24]

Die litauische Hauptstadt liegt verkehrstechnisch auf Grund ihrer Nähe zur stark abgesicherten EU-Außengrenze zu Belarus in einer Art „totem Winkel“. Die wichtigsten Verkehrsströme vom Baltikum in die restliche EU verlaufen über Kaunas. Von dort führt eine Schnellstraße ins 100 Kilometer entfernte Vilnius. Außerhalb der Stadt werden zurzeit viele neue Straßen gebaut, mit dem Ziel, die Straßen innerhalb der Stadt zu entlasten.

Eisenbahn

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Der Bahnhof Vilnius

Der Bahnhof Vilnius ist der wichtigste Personenbahnhof im litauischen Eisenbahnnetz. Neben Nah- und Regionalverkehr besteht auch Fernverkehr. Dem internationalen Verkehr, dessen Hauptziele Moskau und Sankt Petersburg sind, dienen in erster Linie die Korridorzüge der Relation RusslandOblast Kaliningrad sowie Kaliningrad – Belarus/Ukraine. Des Weiteren existieren Eisenbahnverbindungen ins Ausland Richtung Warschau (über Šeštokai), Riga (über Šiauliai) und nach Minsk. Innerhalb Litauens fährt die Lietuvos geležinkeliai mit ihren Zügen unter anderem nach Kaunas und über Šiauliai nach Klaipėda.

Lokale Bahnhöfe sind: Bahnhof Vilnius, Bahnhof Paneriai, Bahnhof Pavilnys, Bahnhof Naujoji Vilnia und der Haltepunkt Oro uostas (Flughafen).

Fernverkehr

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Vom zentralen Busbahnhof fahren Fernbusse in sämtliche Nachbarländer und in viele andere Länder der Europäischen Union. So fuhr bis 2011 ein Intercity-Bus der polnischen Eisenbahngesellschaft Polskie Koleje Państwowe vom Busbahnhof Vilnius nach Warschau. Daneben werden auch kleinere litauische Städte von Vilnius aus angefahren.

Flugverkehr

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Am Flughafen von Vilnius

In unmittelbarer Nähe der Stadt befindet sich der internationale Flughafen Vilnius. Im deutschsprachigen Raum werden München, Frankfurt/Main, Wien, Berlin, Bremen, Karlsruhe, Nürnberg, Hamburg und Dortmund angeflogen.

Straßen

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Eine Schnellstraße führt nach Kaunas, ab dort eine Autobahn an die Ostsee zum Fährhafen Klaipėda, sowie eine Autobahn nach Panevėžys, jeweils mit Anschluss an die Via Baltica (Europastraße 67). Fernstraßenverbindungen bestehen ins nahe Belarus und nach Polen.

Öffentlicher Personennahverkehr

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Ein Solaris-O-Bus und sein Konkurrent, die Maršrutka

Dem öffentlichen Personennahverkehr dienen vor allem Omnibusse und Oberleitungsbusse, da Vilnius weder U-Bahn noch Straßenbahn hat. Das Oberleitungsbussystem von Vilnius ist eines von zwei solcher Systeme in Litauen. Die Busse werden hauptsächlich von der Gesellschaft Vilniaus viešasis transportas betrieben. Sie bietet zurzeit 69 Buslinien und 22 Obuslinien an. Zusätzlich gab es früher noch die Maršrutka, genannte Kleinbusse als Linientaxi, die häufig dieselben Linien bedienten wie die städtischen Busse, welche jedoch von privaten Gesellschaften geführt wurden. Eine erste Straßenbahnlinie wurde 2005 projektiert – die Realisierung ist fraglich. Die Lietuvos geležinkeliai betreibt ein bescheidenes S-Bahn-ähnliches System von Vorortzügen. Zur Reduzierung von Staus wurde ein Metro-Projekt der Vilniaus metro vorgeschlagen.

Trafi (Mobilitäts-App)

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Seit September 2017 wird in Vilnius die Mobilitäts-App Trafi für Smartphones eingesetzt.[25][26] Diese Applikation eines litauischen Start-up-Unternehmens ermöglicht ihren Nutzern, in Echtzeit zwischen mehreren Alternativen an Transportmittel und -wegen durch die litauische Hauptstadt auszuwählen. Dabei kann er alle in der Stadt verfügbaren Verkehrsmittel zentral buchen und bezahlen. Die entstehenden Bewegungsdaten werden anonymisiert von der Stadtverwaltung zur Verkehrsplanung und ihrer Verbesserung verwendet.

Einkaufszentren

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In Vilnius gibt es folgende Einkaufszentren und Kaufhäuser:

Universität Vilnius

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Gedenktafel für Stephan Báthory im Campus der Universität von Vilnius

Die Universität Vilnius (Vilniaus universitetas, VU) geht auf ein 1569 eröffnetes Jesuitenkolleg zurück, das 1579 von Stephan Báthory anlässlich seiner Wahl zum litauischen Großfürsten zur Akademie erhoben wurde. Die Vilniuser Universität ist die älteste Universität im Baltikum. (Die älteste Universität in Mitteleuropa ist die Karls-Universität Prag.) Sie steht gegenüber dem Präsidentenpalast.

Rabbinerseminar

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Im Zuge der jüdischen Bildungsreform des Russischen Kaiserreiches wurde 1847 das Rabbinerseminar Wilna gegründet, bildete Lehrer und Rabbiner für den Staatsdienst aus und gehörte zu den ersten höheren jüdischen staatlichen Schulen. Das Seminar bestand bis 1873 und wurde anschließend in ein Lehrerinstitut umgewandelt.

1925 wurde in Vilnius das YIVO (Yidisher visnshaftlekher institut) gegründet. Das YIVO war die erste akademische Einrichtung zum Studium des Jiddischen und der ostjüdischen Kultur. 1940 verlegte es, angesichts der Zeitumstände, seinen Sitz nach New York, wo es bis heute besteht.

Europäische Humanistische Universität

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Im Juni 2005 ist die Europäische Humanistische Universität von Belarus (wo sie 2004 aus politischen Gründen geschlossen wurde) nach Vilnius übergesiedelt und wird dort als vorläufige Exiluniversität geführt. Sie ist eine Privatuniversität und bietet Europastudien, Sprach- und Politikwissenschaften an.

ISM University of Management and Economics

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Die ISM University of Management and Economics wurde 1999 von der Norwegian School of Management BI gegründet und war damit die erste private Universität Litauens. Sie ist eine Business School und hat sich dementsprechend ausschließlich auf Wirtschaftswissenschaften spezialisiert. Die ISM unterhält je einen Campus in Vilnius und in Kaunas.

Weitere Universitäten

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Darüber hinaus gibt es in Vilnius noch die Technische Gediminas-Universität Vilnius, die Mykolas-Romer-Universität, die Litauische Universität für Edukologie und die Kazimieras-Simonavičius-Universität. Daneben betreibt die polnische Universität Białystok eine Niederlassung in der Stadt, an der Angehörige der polnischen Minderheit auf Polnisch studieren können.

Weitere Hochschulen

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Die anderen Hochschulen sind: die Kunstakademie Vilnius, die Musik- und Theaterakademie Litauens, die Internationale Hochschule für Recht und Wirtschaft, das Betriebswirtschaftskollegium Vilnius, das Designkolleg Vilnius, die General Jonas-Žemaitis-Militärakademie Litauens, das Kollegium für Technik, das Kollegium für Technologien und Design, das Kollegium Vilnius, das Kooperationskollegium Vilnius, das St.-Josef-Priesterseminar Vilnius und die Vilnius University International Business School.

Söhne und Töchter der Stadt

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Angeführt sind Personen, die in Vilnius geboren wurden, gestorben sind oder hier begraben liegen und die mit der Stadt eine persönliche Verbindung aufweisen.

Literatur

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(jeweils in der Reihenfolge des Erscheinens)

Stadtbild und Stadtführer

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Geschichte

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  • Paul Weber: Wilna eine vergessene Kunststätte, mit 2 Farbtafeln, 135 Textbildern und einem Plan der Altstadt, Verlag der Zeitung der 10. Armee Wilna 1917. Für den Buchhandel in Deutschland Verlag von Nr. Piper u. Co. München[27]
  • Janusz Dunin-Horkawicz: Wilna – verlorene Heimat. Erinnerungen eines polnischen Bibliothekars (1933–1945) (= Kleine historische Reihe, Bd. 11). Laurentius Verlag, Hannover 1998, ISBN 3-931614-94-8.
  • Joachim Tauber, Ralph Tuchtenhagen: Vilnius. Kleine Geschichte der Stadt. Böhlau, Köln 2008, ISBN 978-3-412-20204-0 (Schwerpunkt auf der politischen Geschichte).[28]
  • Martin Schulze Wessel, Irene Götz, Ekaterina Makhotina (Hrsg.): Vilnius. Geschichte und Gedächtnis einer Stadt zwischen den Kulturen. Campus, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-593-39308-7.

Jüdische Geschichte der Stadt und Holocaust

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  • David E. Fishman: Dem Feuer entrissen. Die Rettung jüdischer Kulturschätze in Wilna. Deutsch-jiddische Ausgabe. Laurentius, Dehmlow 1998, ISBN 3-931614-97-2.
  • Sima Skurkovitz: Sima. Bericht einer jüdischen Frau aus Vilnius über die Zeit des Naziterrors. C. Weihermüller, Leverkusen 2002, ISBN 3-929325-05-5.
  • Vincas Bartusevičius, Joachim Tauber, Wolfram Wette (Hrsg.): Holocaust in Litauen. Krieg, Judenmorde und Kollaboration im Jahre 1941. Unter Beteiligung von Ralph Giordano. Böhlau, Köln 2003, ISBN 3-412-13902-5.
  • Kim Priemel: Am Rande des Holocaust. Die Rettung von Juden durch Wehrmachtsangehörige in Vilnius. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Jg. 52 (2004), S. 1017–1034.
  • Sem C. Sutter: The Lost Jewish Libraries of Vilna and the Frankfurt Institut zur Erforschung der Judenfrage. In: James Raven (Hrsg.): Lost Libraries. The Destruction of Great Book Collections since Antiquity. Basingstoke, NY, 2004, S. 219–235.
  • Benjamin Anolik: Lauf zum Tor mein Sohn. Von Wilna durch das Ghetto Wilna und sechs Lager in Estland (= Edition Shoáh & Judaica, Bd. 3). Hartung-Gorre, Konstanz 2005, ISBN 3-86628-020-3.
  • Genrich Agranovskij: Vilnius: Memorable Sites of Jewish History and Culture. Vilna Gaon Jewish State Museum, Vilnius 2005, ISBN 9955-9556-6-X.
  • Gudrun Schroeter: Worte aus einer zerstörten Welt. Das Ghetto in Wilna. Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2008, ISBN 978-3-86110-448-3 (Dissertation, FU Berlin 2007).
  • Abraham Sutzkever: Wilner Getto 1941–1944. Übersetzt von Hubert Witt. Ammann, Zürich 2009, ISBN 978-3-250-10530-5.
  • Elke-Vera Kotowski, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Vilne, Wilna, Wilno, Vilnius. Eine jüdische Topografie zwischen Mythos und Moderne. Hentrich & Hentrich, Berlin 2017, ISBN 978-3-95565-204-3.

Vilnius in der Literatur

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  • Czesław Miłosz: Die Straßen von Wilna. Übersetzt von Roswitha Matwin-Buschmann, Carl Hanser, München 1997, ISBN 3-446-18945-9.
  • Tomas Venclova: Vilnius. Eine Stadt in Europa. Übersetzt von Claudia Sinnig. Suhrkamp (= Edition Suhrkamp, 2473), Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-12473-0.
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Commons: Vilnius – Album mit Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt Litauen: Einwohnerzahlen der Munizipalitäten in Litauen
  2. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S. 186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_3073 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1978 RS1. Discovered 1978 Sept. 5 by N. S. Chernykh at Nauchnyj.”
  3. wetterkontor.de
  4. Tauber/Tuchtenhagen (2008), S. 15.
  5. Tauber/Tuchtenhagen (2008), S. 16 f., 21 f. und 33.
  6. Paul Robert Magocsi: Historical Atlas of Central Europe. From the early fifth century to the present. University of Washington Press, Seattle 2002.
  7. Zu Ursachen und Folgen des Attentats siehe Anke Hilbrenner. Hirš Lekerts Rache. Gewalteskalation an der Peripherie des Zarenreichs Um 1900. In Osteuropa, Heft 4/2016: Explosive Melange. Terrorismus und imperiale Gewalt in Osteuropa, S. 7–18.
  8. Casimir Hermann Baer: Der Völkerkrieg, Band 12, S. 232. Hoffmann Verlag, Stuttgart, abgerufen am 17. September 2010
  9. Georges Scelle: La situation juridique de Vilna et de son territoire. Étude sur le différend polono-lithuanien et la force obligatoire de la décision de la Conférence des Ambassadeurs du 15 mars 1923. In: Revue générale de droit international public, Jg. 35 (1928), S. 730–780.
  10. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
  11. Volker Hagemann: Riga • Tallinn • Vilnius. Rundgänge durch die Metropolen des Baltikums. Berlin: Trescher 2008, S. 218
  12. Miestų gyventojų tautinė sudėtis. Nationale Zusammensetzung der städtischen Bevölkerung.
  13. г. Вильна Demoscope Weekly: Первая всеобщая перепись населения Российской Империи 1897 г.
  14. Der Große Brockhaus 1935, S. 348
  15. Timothy Snyder, The Reconstruction of Nations, S. 92–93, 2003 New Haven & London, Yale University Press, ISBN 978-0-300-10586-5
  16. Vilnius Regional Statistical Office (Memento vom 17. April 2012 im Internet Archive)
  17. @1@2Vorlage:Toter Link/www.stat.gov.ltStatistics Department of Lithuania (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2024. Suche in Webarchiven)
  18. Statistika: 84 proc. Lietuvos gyventojų. Archivierte Kopie (Memento vom 22. Oktober 2017 im Internet Archive) (in Litauisch); abgerufen am 23. Januar 2024.
  19. Mitarbeiterstatistik (Verwaltung der Stadtgemeinde Vilnius)
  20. Vilniaus miesto savivaldybė - Tarptautinis bendradarbiavimas (Stadtverwaltung Vilnius – Internationale Zusammenarbeit). Stadtverwaltung Vilnius, abgerufen am 4. Februar 2024 (litauisch).
  21. Website Vilnius, abgerufen am 4. März 2015
  22. Edinburgh International Framework. The City of Edinburgh Council, abgerufen am 13. Februar 2024 (gb).
  23. Unesco-Eintrag Nr. 541 abgerufen am 15. Mai 2011
  24. Mercer's 2018 Quality of Living Rankings. Abgerufen am 18. August 2018 (englisch).
  25. [1]
  26. [2]
  27. Paul Weber: Wilna eine vergessene Kunststätte (PDF). (PDF) Verlag der 10. Armee, 1917, abgerufen am 2. November 2022.
  28. Rezension bei hsozkult.de, abgerufen am 19. April 2017.