Illats ist eine französische Gemeinde mit 1387 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Gironde in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Langon und zum Kanton Les Landes des Graves.

Illats
Illats (Frankreich)
Illats (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Gironde (33)
Arrondissement Langon
Kanton Les Landes des Graves
Gemeindeverband Convergence Garonne
Koordinaten 44° 36′ N, 0° 22′ WKoordinaten: 44° 36′ N, 0° 22′ W
Höhe 3–61 m
Fläche 29,24 km²
Einwohner 1.387 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 47 Einw./km²
Postleitzahl 33720
INSEE-Code
Website http://www.illats.fr/

Kirche Saint-Laurent

Geografie Bearbeiten

Illats liegt in der Guyenne im Weinbaugebiet Graves[1] auf einer mittleren Höhe von 32 Metern über dem Meeresspiegel 32 Kilometer südöstlich von Bordeaux, der Hauptstadt der Region Aquitanien, 6,2 Kilometer südwestlich von Podensac, dem Hauptort des Kantons und etwa 6 Kilometer westlich der Garonne.[1] Die Ortschaft ist von den Nachbargemeinden Pujols-sur-Ciron, Barsac und Landiras umgeben. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 29,24 Quadratkilometern.[2]

Geschichte Bearbeiten

In gallo-römischer Zeit (52 v. Chr. bis 486 n. Chr.) führte die Via Aquitania durch die 5 Kilometer nördlich von Illats liegende Gemeinde Cérons (Sirio).[3] Die Straße vom nordwestlich gelegenen Barsac nach Illats wurde noch im 17. Jahrhundert „gallischer Weg“ genannt. Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass der Ortsname aus gallo-römischer Zeit stammt.[1] Ernest Nègre nimmt in seiner Toponymie générale de la France an, dass es sich um einen gaskognischen Ortsnamen handelt, der von ilhac (‚Flieder‘) abgeleitet ist.[4]

Der Teil von Illats, der südlich des Baches Gargalle liegt, unterstand im Ancien Régime der Gerichtsbarkeit von Landiras, der nördliche Teil unterstand Podensac. Darüber hinaus gehörte Illats zur Sénéchaussée von Bordeaux.[1]

1793 erhielt Illats im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) den Status einer Gemeinde. 1801 erhielt die Gemeinde unter dem Namen Iltatz durch die Verwaltungsreform in der Regierungszeit Napoleon Bonapartes (1769–1821) das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Am meisten Einwohner hatte die Gemeinde 1851 (1710), am wenigsten 1946 (929).[5]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
Einwohner 979 1025 1000 1076 1158 1158 1242 1407

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Die Pfarrkirche Saint-Laurent wurde gegen Ende des 11. oder zu Beginn des 12. Jahrhunderts erbaut. Das Kirchenschiff und das Eingangsportal stammen aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Das südliche Querschiff wurde im 17. Jahrhundert errichtet, das nördliche im 18. Jahrhundert. Das Gebäude ist in das Zusatzverzeichnis der Monuments historiques (‚historische Denkmale‘) eingetragen.

Das Herrenhaus Château de Cages wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Aus jener Zeit ist allerdings nur ein einzelner Turm im Garten erhalten. Der Turm war ursprünglich Teil einer Wehrmauer gewesen. Im 16. Jahrhundert wurde das Herrenhaus vergrößert, im 18. Jahrhundert wurde das Wohngebäude umgebaut. Die Nebengebäude wurden im 19. Jahrhundert zerstört. Das Château de Cages befindet sich heute im Privatbesitz.[6]

Literatur Bearbeiten

  • Le Patrimoine des Communes de la Gironde. Flohic Éditions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-125-2, S. 1127–1129.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Illats – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d André Ducos: Illats. (PDF; 563 kB) Une Commune des Graves. S. 4f, abgerufen am 21. September 2011 (französisch).
  2. Le village d’Illats. In: Info-Mairie.com. Abgerufen am 9. März 2024 (französisch).
  3. VR 17: De Boulogne à Narbonne par l’ouest de la France. In: Itinéraires Romains en France. Abgerufen am 21. September 2011 (französisch).
  4. Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. Band 2: Formations non-romanes, formations dialectales (= Publications Romanes et Françaises. 194). 2ème tirage. Librairie Droz, Genf 1996, ISBN 2-600-00133-6, S. 1251, (online).
  5. Illats – notice communal. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 21. September 2011 (französisch).
  6. Eintrag Nr. 33205 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch).