Fußball-Regionalliga Nord

Herren-Fußball-Liga in Deutschland

Die Fußball-Regionalliga Nord der Männer ist eine von fünf (seit 2012/13) Regionalligen im Ligasystem in Deutschland und derzeit die vierthöchste Spielklasse. Sie wird vom Norddeutschen Fußballverband (NFV) ausgetragen. Der Meister war bis 2018/2019 für Qualifikationsspiele zur 3. Liga qualifiziert. In der Saison 2019/2020 stieg der Meister der Regionalliga Nord direkt in die 3. Liga auf. Insgesamt gibt es im Regelfall drei Absteiger und drei Aufsteiger aus den Oberligen, wobei der Meister aus der Oberliga Niedersachsen direkt aufsteigt. Zwei weitere Aufsteiger werden in einer Ausscheidungsrunde, an der die anderen drei Meister (Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen) und bis 2017/18 der Vizemeister aus Niedersachsen teilnahmen, ermittelt. Ab der Saison 2018/19 bestritt der Viertletzte (Regelfall) zwei Relegationsspiele gegen den Vizemeister aus der Oberliga Niedersachsen. Falls aus der 3. Liga Mannschaften in die Regionalliga Nord absteigen, erhöht sich auch die Zahl der Absteiger aus der Regionalliga Nord in die Oberligen.

Regionalliga Nord
Logo
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Voller Name Fußball-Regionalliga Nord
Abkürzung RL Nord
Verband Norddeutscher Fußball-Verband
Erstaustragung 1963, 1994, 2008
Hierarchie 4. Liga
Mannschaften 18
Aktueller Meister VfB Lübeck (2023)
Rekordsieger VfL Osnabrück, FC St. Pauli (je 5-mal)
Aktuelle Saison 2023/24
Website www.nordfv.de
Qualifikation für Aufstiegsspiele zur 3. Liga
Region Gebiet der Regionalliga Nord
Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-HolsteinVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat
3. Liga (III)

Für 2021/22 bestehen Sonderbestimmungen.[1] Von den derzeit 21 Vereinen werden fünf absteigen, die Relegationsspiele entfallen, da der Niedersachsen-Zweite an der o. g. Ausscheidungsrunde teilnimmt. Gespielt wird 2021/22, wie schon in der abgebrochenen Vorsaison, zunächst in zwei Staffeln (Nord und Süd), bevor im zweiten Teil der Saison eine Zusammenführung und Neuaufteilung in eine Auf- und eine Abstiegsrunde vorgesehen ist.

Gründungsmitglieder Bearbeiten

als zweithöchste
Spielklasse
in der Saison 1963/64
FC St. Pauli
Hannover 96
SV Arminia Hannover
Altonaer FC von 1893
Holstein Kiel
VfL Osnabrück
VfB Oldenburg
ASV Bergedorf 85
VfL Wolfsburg
VfR Neumünster
SC Victoria Hamburg
Bremerhaven 93
VfV Hildesheim
VfB Lübeck
SV Friedrichsort
SC Concordia von 1907
VfL Oldenburg
HSV Barmbek-Uhlenhorst
als dritthöchste
Spielklasse
in der Saison 1994/95
VfB Lübeck
VfL Osnabrück
VfL Herzlake
Kickers Emden
VfB Oldenburg
Eintracht Braunschweig
Werder Bremen II
Lüneburger SK
SV Wilhelmshaven
SV Lurup
Holstein Kiel
VfL 93 Hamburg
TuS Celle FC
Hamburger SV II
SC Concordia von 1907
1. SC Göttingen 05
FC Bremerhaven
TuS Hoisdorf
als vierthöchste
Spielklasse
in der Saison 2008/09
Holstein Kiel
Hallescher FC
SV Babelsberg 03
1. FC Magdeburg
VfL Wolfsburg II
Hannover 96 II
Chemnitzer FC
VfB Lübeck
FC Oberneuland
Hansa Rostock II
SV Wilhelmshaven
Hertha BSC II
Hamburger SV II
VFC Plauen
Türkiyemspor Berlin
Altonaer FC von 1893
FC Sachsen Leipzig
Energie Cottbus II

Spielzeiten der Regionalliga Nord Bearbeiten

Zweitklassige Regionalliga in 5 Staffeln (1963–1974) Bearbeiten

Von 1963/64 bis 1973/74 war die Regionalliga Nord neben den Regionalligen West, Berlin, Südwest und Süd eine von insgesamt fünf zweithöchsten Spielklassen unter der Bundesliga. Sie umfasste damals die Landesverbände Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Der Meister und der Vizemeister nahmen an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga teil. Vorgängerin im selben Gebiet von 1947 bis 1963 war die erstklassige Oberliga Nord.

Drittklassige Regionalliga in 4 Staffeln (1994–2000) Bearbeiten

Nach der Einführung der 2. Bundesliga zur Saison 1974/75 wurde die Regionalliga Nord in dieser Form abgeschafft. 20 Jahre später, zur Saison 1994/95, wurde sie als drittklassige Regionalliga zusammen mit den Staffeln Nordost, West/Südwest und Süd wieder eingeführt und löste damit die Oberliga als dritthöchste Liga ab. Auch hier umfasste sie dieselben Landesverbände wie von 1963/64–1973/74.

Ursprünglich sollte die Regionalliga nur dreigleisig in Nord/Nordost, West/Südwest und Süd unterteilt sein. Da die Vereine aus dem Norden und Nordosten Deutschlands flächenmäßig fast die Hälfte des deutschen Bundesgebietes ausmachten, legten die jeweiligen Regionalverbände Einspruch gegen eine gemeinsame Staffel ein. Im ersten Jahr wurde die Einteilung von zwei Staffeln Nord und Nordost übergangsweise vom DFB genehmigt. Der Meister stieg in dieser ersten Saison 1994/95 direkt auf, der Vizemeister spielte um die Deutsche Amateurmeisterschaft mit. Ab dem zweiten Jahr, also der Saison 1995/96, wurde als Auflage für eine dauerhafte Teilung der beiden Staffeln festgelegt, dass der Meister der Regionalliga Nord in einem Relegationsspiel gegen den Meister aus dem Nordosten um den Aufstieg in die 2. Bundesliga spielt. Nur der Verlierer des Spiels nahm ab dieser Saison noch an der Deutschen Amateurmeisterschaft teil. Nach zahlreichen Protesten der betroffenen Verbände über die Ungerechtigkeit der Aufstiegsregel, wurde dem Verlierer der Relegationsspiele ab der Saison 1997/98 eine zweite Chance auf den Aufstieg gewährt, indem der Sieger der Amateurmeisterschaft ebenfalls in die 2. Bundesliga aufstieg. Gegner waren hierbei die Zweitplatzierten der West/Südwest- und Südstaffel. Diese Aufstiegsmöglichkeit wurde auch in den Saisons 1998/99 und 1999/2000 angeboten, sie wurde in jenen Jahren jedoch nicht mehr als Amateurmeisterschaft, sondern als Aufstiegsrunde bezeichnet.

Drittklassige Regionalliga in 2 Staffeln (2000–2008) Bearbeiten

Zur Saison 2000/01 wurden die vier Regionalligen zu zwei Staffeln (Regionalliga Nord und Süd) zusammengefasst. Neben den bisherigen Landesverbänden umfasste das Gebiet der Regionalliga Nord nun auch die des Westens (Nordrhein-Westfalen) sowie Berlin und die Landesverbände der ehemaligen DDR (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen). Jedoch kam es vor, dass Vereine, die eigentlich im Norden hätten antreten müssen, zwecks Vermeidung einer gleitenden Skala bei Ab- und Aufstieg in der Regionalliga Süd spielten (FC Rot-Weiß Erfurt 2000/01–2003/04, FC Carl Zeiss Jena 2002/03 und Sportfreunde Siegen 2000/01–2004/05 und 2006/07–2007/08; sowohl Erfurt als auch Jena spielten erst später in der Regionalliga Nord). Es stiegen jeweils Meister und Vizemeister in die 2. Liga auf.

Viertklassige Regionalliga in 3 Staffeln (2008–2012) Bearbeiten

Mit der Einführung der 3. Liga wurde die Regionalliga ab der Saison 2008/09 in drei Staffeln ausgespielt (Regionalliga Nord, West und Süd). Sie war nun nur noch viertklassig. Aus dem Einzugsbereich der Regionalliga Nord wurde dabei Nordrhein-Westfalen gestrichen. Der Meister der Regionalliga Nord stieg direkt in die 3. Liga auf. Jedoch wurde in der Saison 2008/09 der Verein BV Cloppenburg, der eigentlich im Norden hätte spielen müssen, in die Weststaffel eingegliedert; Hintergrund war, dass in allen drei Staffeln nur jeweils 18 Vereine spielen sollten.

Viertklassige Regionalliga in 5 Staffeln (seit 2012) Bearbeiten

Mit der Regionalligareform 2012 wurde die Regionalliga in fünf Staffeln aufgeteilt (Regionalliga Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern). Die Meister der Regionalliga Nord stiegen nun nicht mehr direkt auf, sondern mussten sich über eine Aufstiegsrunde mit den anderen Meistern der Regionalligen (und dem Zweitplatzierten der Regionalliga Südwest) für die 3. Liga qualifizieren. Zur Saison 2018/2019 wurde dieser Modus erneut geändert. Der Meister der Regionalliga steigt nun alle drei Jahre direkt auf und muss sich in den beiden Zwischenjahren rotierend gegen den Meister der Regionalliga Bayern oder der Regionalliga Nordost qualifizieren, während die Meister der Regionalligen West und Südwest direkt aufsteigen.

Meister und Vizemeister der Regionalliga Nord Bearbeiten

Jahr Meister Vizemeister
Regionalliga Nord (1963–1974)
1964 FC St. Pauli Hannover 96
1965 Holstein Kiel FC St. Pauli
1966 FC St. Pauli 1. SC Göttingen 05
1967 SV Arminia Hannover 1. SC Göttingen 05
1968 SV Arminia Hannover 1. SC Göttingen 05
1969 VfL Osnabrück VfB Lübeck
1970 VfL Osnabrück VfL Wolfsburg
1971 VfL Osnabrück FC St. Pauli
1972 FC St. Pauli VfL Osnabrück
1973 FC St. Pauli VfL Osnabrück
1974 Eintracht Braunschweig FC St. Pauli
Regionalliga Nord (1994–2000)
1995 VfB Lübeck VfL Osnabrück
1996 VfB Oldenburg Eintracht Braunschweig
1997 Hannover 96 Eintracht Braunschweig
1998 Hannover 96 Eintracht Braunschweig
1999 VfL Osnabrück VfB Lübeck
2000 VfL Osnabrück VfB Lübeck
Regionalliga Nord (2000–2008)
2001 1. FC Union Berlin SV Babelsberg 03
2002 VfB Lübeck Eintracht Braunschweig
2003 FC Erzgebirge Aue VfL Osnabrück
2004 Rot-Weiss Essen Dynamo Dresden
2005 Eintracht Braunschweig SC Paderborn 07
2006 Rot-Weiss Essen FC Carl Zeiss Jena
2007 FC St. Pauli VfL Osnabrück
2008 Rot Weiss Ahlen Rot-Weiß Oberhausen
Regionalliga Nord (2008–2012)
2009 Holstein Kiel Hallescher FC
2010 SV Babelsberg 03 VfL Wolfsburg II
2011 Chemnitzer FC VfL Wolfsburg II
2012 Hallescher FC Holstein Kiel
Regionalliga Nord (seit 2012)
2013 Holstein Kiel TSV Havelse
2014 VfL Wolfsburg II Werder Bremen II
2015 Werder Bremen II VfL Wolfsburg II
2016 VfL Wolfsburg II VfB Oldenburg
2017 SV Meppen ETSV Weiche Flensburg
2018 SC Weiche Flensburg 08 Hamburger SV II
2019 VfL Wolfsburg II VfB Lübeck
2020 VfB Lübeck VfL Wolfsburg II
2021 keiner
2022 VfB Oldenburg SC Weiche Flensburg 08
2023 VfB Lübeck Hamburger SV II

Rekordmeister der Regionalliga Nord Bearbeiten

Rang Verein Meisterschaften
1 FC St. Pauli 5
VfL Osnabrück
3 VfB Lübeck 4
4 Holstein Kiel 3
5 Rot-Weiss Essen 2
Hannover 96
Eintracht Braunschweig
SV Arminia Hannover
VfL Wolfsburg II
10 VfB Oldenburg 1
Hallescher FC
Chemnitzer FC
FC Erzgebirge Aue
1. FC Union Berlin
Rot Weiss Ahlen
SV Babelsberg 03
Werder Bremen II
SV Meppen
SC Weiche Flensburg 08

Einzelverweise Bearbeiten

  1. nordfv.de (Memento des Originals vom 15. März 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nordfv.de, aufgesucht am 7. Oktober 2021

Siehe auch Bearbeiten