Fußball-Landesliga Hamburg

Fußball-Liga der Männer in Hamburg in Deutschland

Die Landesliga Hamburg ist eine Fußball-Spielklasse in Hamburg. Sie besteht aus den beiden Staffeln Hansa und Hammonia (Ausnahme: 2021/22) und stellt nach der Oberliga Hamburg die zweithöchste Klasse des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) sowie die sechsthöchste Klasse im deutschen Liga-Fußball dar. Die nächstniedrige Klasse ist die Bezirksliga, bestehend aus den vier Staffeln Nord, Ost, Süd und West.

Landesliga Hamburg
Logo des HFVVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Logoformat
Abkürzung LL
Verband Hamburger Fußball-Verband
Erstaustragung 1946 (als 1. Klasse)
1963 (als Landesliga)
Hierarchie 6. Liga
Mannschaften 32 (2 × 16)
Aktueller Meister ETSV Hamburg (Staffel Hansa),
FC Alsterbrüder (Staffel Hammonia)
Region Gebiet der Landesliga HamburgVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat
↓ 4 Staffeln der
Bezirksliga Hamburg (VII)

Zusammensetzung Bearbeiten

In den beiden Staffeln spielen je 16 Vereine (Stand 2023/24[1]), wobei die Vereine der Landesliga Hansa größtenteils aus dem Hamburger Süden bzw. Osten und die der Landesliga Hammonia größtenteils aus dem Hamburger Westen und Norden kommen. Es kann jedoch aus strukturellen (zuletzt durch die Einführung der eingleisigen 3. Liga und der fünfgleisigen Regionalliga) oder sportlichen Gründen (z. B. wenn mehrere Absteiger aus der Oberliga Hamburg aus einer Region kommen oder sowohl die erste als auch zweite Mannschaft eines Vereins in der Landesliga spielen) zu Abweichungen von dieser Zusammensetzung kommen.

Vereine 2023/24 Bearbeiten

Staffel Hansa Staffel Hammonia

Nicht dabei ist der Oberliga-Absteiger TuS Osdorf, der sich freiwillig in die Bezirksliga zurückzog.[2] Der Harburger SC rückte nach.

Auf- und Abstiegsregelung Bearbeiten

Die Aufstiegsregelung ist per „gleitender Skala“ mit dem Abschneiden der Hamburger Vereine in der Regionalliga verknüpft. Nur die jeweiligen Meister ihrer Landesligastaffel steigen sicher in die Oberliga Hamburg auf; die Vizemeister können nachrücken, wenn noch Plätze frei sind oder werden. Am Ende der Saison 2013/14 sind – trotz des Regionalliga-Abstiegs von Victoria Hamburg – beide Landesliga-Vizemeister in die Oberliga aufgestiegen, weil Meister VfL 93 verzichtete und sich der Oststeinbeker SV aus der Oberliga zurückzog. Der Oststeinbeker SV spielte danach in der Kreisliga weiter, während der VfL 93 in der untersten Liga, der Kreisklasse neu anfangen musste. 2018/19 stiegen sogar fünf Landesligisten auf.

Unabhängig von der Anzahl der absteigenden Regionalligisten müssen die jeweils drei Letztplatzierten der Landesligen in ihre jeweilige Bezirksliga absteigen. Die Meister der Bezirksligen steigen direkt in die Landesliga-Staffeln auf, die Zweitplatzierten bestreiten Relegationsspiele – wie viele von ihnen ebenfalls aufsteigen, hängt wiederum von der „gleitenden Skala“ ab. Die Zuordnung aller Ab- und Aufsteiger in die Staffeln erfolgt ungefähr so, wie es sich nach der geographischen Lage der Klubs im Spielgebiet anbietet.

Geschichte Bearbeiten

Bei Wiederbeginn der Meisterschaftsspiele im Januar 1946 wurde unterhalb der (Stadt-)Liga eine zweigleisige 1. Klasse eingerichtet und ein Jahr später auf drei, 1947 sogar auf vier Staffeln erweitert.[3] Diese trugen die Namen Germania, Hansa, Hammonia und Olympia.[4] Ab demselben Jahr trat die Oberliga Nord an die Stelle der aufgelösten Stadtliga; höchste Spielklasse Hamburgs war nun eine zweigleisige Verbandsliga. 1949 erhielt die 1. Klasse den neuen Namen Bezirksklasse und 1950 wurde sie wieder zweigleisig; man griff dabei zunächst auf die alten Namen Elbe-Staffel bzw. Alster-Staffel zurück.[5] Höchste Liga (unterhalb der Oberliga Nord) war eine nunmehr eingleisige Amateurliga Hamburg.

Eine neue Reform der Ligastruktur fand 1953 statt. Zwischen die Amateurliga und die Bezirksklasse schob der Verband eine Verbandsliga mit den drei Staffeln Germania, Hansa und Hammonia. Als 1963 die Bundesliga eingeführt wurde, bedeutete dies für die drei Verbandsligen, nur noch viertklassig (innerhalb Hamburgs aber weiterhin 2. Liga) zu sein. Zugleich hieß die oberste Spielklasse in Hamburg nun nicht mehr Amateurliga, sondern Landesliga.

Die nächste Veränderung gab es 1970. Nunmehr wurde auch die Verbandsliga um eine Stufe „tiefergelegt“ und die brachliegende Bezeichnung Amateurliga für eine neue zweithöchste Spielklasse mit den noch heute bestehenden zwei Staffeln Hansa und Hammonia verwendet. Abgesehen von weiteren Namensänderungen ist die Grundstruktur der obersten drei Hamburger Ligen seitdem unverändert geblieben.

Die Einführung der 2. Bundesliga hatte jedoch zur Folge, dass die beiden Amateurliga-Staffeln ab 1974, von ganz oben gezählt, nur noch fünftklassig waren. 1978 wurde dann die Hierarchie in den Namen umgedreht: die höchste Hamburger Spielklasse hieß künftig Verbandsliga, während die darunter seitdem unter dem heutigen Namen Landesliga geführt wird. Die bisher letzte Veränderung brachte die Einführung der Regionalligen 1994 mit sich: seitdem sind die beiden Landesliga-Staffeln im deutschen Ligensystem nur noch sechstklassig.[6]

Die Saison 2021/22 wurde in drei Staffeln gespielt. Hintergrund war die bestehende COVID-19-Pandemie, weger der mit Ausfällen und größeren Pausen zwischen den Spielen gerechnet werden musste.[7] Pro Staffel traten in dieser Saison 11 Mannschaften an.

Meister 1971–2021 Bearbeiten

Saison Staffel
Hansa Hammonia
1970/71 TSG Bergedorf Blau-Weiß Schenefeld
1971/72 Altona 93 Eidelstedter SV
1972/73 Vorwärts Billstedt VfL 93 Hamburg
1973/74 Buxtehuder SV Holsatia Elmshorn
1974/75 VfL Stade SV Lurup
1975/76 SC Urania Hamburg Viktoria Wilhelmsburg-Veddel
1976/77 1. SC Norderstedt Harburger TB
1977/78 Hummelsbütteler SV FC St. Pauli Amateure
1978/79 Hamburger SV Amateure Holstein Quickborn
1979/80 Bramfelder SV TuS Güldenstern Stade
1980/81 VfL Geesthacht SC Pinneberg
1981/82 SV Börnsen FSV Harburg
1982/83 Meiendorfer SV Altona 93
1983/84 TSV Duwo 08 Blau-Weiß Schenefeld
1984/85 SC Eilbek FC Süderelbe
1985/86 Barsbütteler SV Rasensport Elmshorn
1986/87 Glashütter SV VfL Stade
1987/88 Ahrensburger TSV TuRa Harksheide
1988/89 Ochsenwerder SV Komet Blankenese
1989/90 VfL 93 Hamburg FC St. Pauli II
1990/91 SC Condor SC Langenhorn
1991/92 Barsbütteler SV SV Halstenbek-Rellingen
1992/93 VfL Lohbrügge Horner TV
1993/94 Bramfelder SV Elmshorner MTV
1994/95 SV Börnsen SV Blankenese
1995/96 Ochsenwerder-Moorfleet Wedeler TSV
1996/97 TuS Dassendorf Harburger SC
1997/98 Eimsbütteler TV TuS Holstein Quickborn
1998/99 HSV Barmbek-Uhlenhorst ETSV Altona
1999/2000 Bramfelder SV VfL 93 Hamburg
2000/01 Meiendorfer SV TuS Holstein Quickborn
2001/02 VfL Lohbrügge Örnek Türkspor
2002/03 Barsbütteler SV SV Rugenbergen
2003/04 Niendorfer TSV SV Eidelstedt
2004/05 SV St. Georg-Horn FC Süderelbe
2005/06 Eintracht Norderstedt TSV Buchholz 08
2006/07 Inter GSK Bergedorf SV Rugenbergen
2007/08 Vorwärts/Wacker Billstedt 04 SC Egenbüttel
2008/09 Oststeinbeker SV Wedeler TSV
2009/10 Bramfelder SV Germania Schnelsen
2010/11 SC Vier- und Marschlande VfL Pinneberg
2011/12 HSV Barmbek-Uhlenhorst FC Elmshorn
2012/13 Oststeinbeker SV SV Blankenese
2013/14 Buxtehuder SV VfL 93 Hamburg
2014/15 FC Türkiye Wilhelmsburg SV Lurup
2015/16 SC Poppenbüttel TuS Osdorf
2016/17 TSV Sasel FC Teutonia 05 Ottensen
2017/18 Meiendorfer SV HEBC Hamburg
2018/19 Bramfelder SV Hamburger SV III
2019/20 VfL Lohbrügge HEBC Hamburg
2020/21 keine keine

Meister 2022 Bearbeiten

Saison Staffel
Landesliga 1 Landesliga 2 Landesliga 3
2021/22 Niendorfer TSV II FC Türkiye Wilhelmsburg Eimsbütteler TV

Meister seit 2023 Bearbeiten

Saison Staffel
Hansa Hammonia
2022/23 ETSV Hamburg FC Alsterbrüder

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Staffeleinteilung der Herren Oberliga Hamburg bis Kreisklasse B für das Spieljahr 2023/2024, hfv.de, abgerufen am 15. Juni 2023.
  2. www.sportnord.de, aufgesucht am 16. Juni 2023
  3. Die Struktur der Hamburger Ligapyramide war und ist seit Jahrzehnten häufig Änderungen unterworfen. Es ist schwierig und auch nur bedingt sinnvoll, diese anhand der Liganamen nachzuvollziehen, weil auch diese oft verändert und ausgetauscht wurden. Grob zusammengefasst lässt sich sagen, dass die zweithöchste Spielklasse in Hamburg seit 1945 durchweg zweigleisig angelegt war und ist, mit Ausnahme einer längeren Phase von 1953 bis 1970, als es kontinuierlich drei Staffeln gab.
  4. Bezirksklasse Hamburg 1947/48, www.f-archiv.de (8. August 2008)
  5. Bezirksklasse Hamburg 1950/51, www.f-archiv.de (8. August 2008)
  6. Hardy Grüne: Norddeutschland – Zwischen TSV Achim, Hamburger SV und TuS Zeven. In: Legendäre Fußballvereine. AGON, Kassel 2004, ISBN 3-89784-223-8, S. 14.
  7. [https://www.fussifreunde.de/artikel/der-hfv-schafft-klarheit-staffeln-werden-gesplittet-liga-start-mitte-august/ fussifreunde.de:"Saison 2021/22 Der HFV schafft Klarheit: Staffeln werden gesplittet, Liga-Start Mitte August!"] vom 15. Juni 2021; abgerufen am 17. Mai 2022