GUA
Goldmedaillen Silbermedaillen Bronzemedaillen
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Guatemala, dessen NOK, das Comité Olímpico Guatemalteco, 1947 gegründet und im selben Jahr vom IOC anerkannt wurde, schickte erstmals 1952 Sportler zu den Olympischen Sommerspielen. Von 1968 an nahm Guatemala an allen Sommerspielen teil. Zum bisher einzigen Mal wurde 1988 auch eine Delegation zu Winterspielen geschickt. 2010 und 2014 nahm das Land an den Jugend-Sommerspielen teil.

Allgemeine Übersicht Bearbeiten

Sommerspiele Bearbeiten

Die Malerin Antonia Matos reichte das Gemälde Course of Pirogues bei den Olympischen Kunstwettbewerben von 1932 ein. Das Bild erhielt in der Rubrik Gemälde eine lobende Erwähnung.

Die erste Olympiamannschaft Guatemalas bestand 1952 in Helsinki aus Leichtathleten, Radsportlern, Fechtern, Schützen, Schwimmern und Gewichthebern. Die ersten Olympioniken des Landes waren am 20. Juli 1952 die Ringer Oswaldo Johnston, Marco Girón und Aristides Pérez sowie die Leichtathleten José Julio Barillas, Victorio Solares und Luis Velásquez. Am 21. Juli ging mit der Sprinterin Graviola Ewing die erste Frau Guatemalas bei Olympischen Spielen an den Start.

Erst 16 Jahre später, 1968 in Mexiko-Stadt, nahm Guatemala wieder an Olympischen Spielen teil. Diesmal waren auch Boxer, Gewichtheber und eine Fußballmannschaft dabei. Mit zwei Siegen in drei Vorrundenspielen, u. a. ein 1:0 über die Tschechoslowakei, qualifizierte sich die Fußballmannschaft für das Viertelfinale. Hier unterlag man den Ungarn, den späteren Olympiasiegern, mit 0:1.

1976 waren erstmals Guatemalteken im Reiten und beim Segeln vertreten. Im Schießen erreichte Edgardo Zachrisson Platz 6 im Skeetschießen. In Moskau 1980 nahmen erstmals Ruderer des Landes teil. Oswaldo Mendéz wurde im Springreiten Vierter. 1988 in Seoul ging zum ersten Mal eine guatemaltekische Turnerin an den Start, 1992 in Barcelona ein moderner Fünfkämpfer, 1996 in Atlanta ein Badmintonspieler, ein Kanute und zwei Judoka. Jeweils Platz 8 erreichten in Atlanta die Sportschützen Sergio Sánchez mit der freien Pistole und Attila Solti auf die laufende Scheibe.

2000 in Sydney kam erstmals ein Taekwondoin aus Guatemala zum Einsatz. 2004 erreichte die Taekwondoin Heidy Juárez im Mittelgewicht den vierten Platz. 2012 in London kam es zum ersten Medaillengewinn. Der Geher Erick Barrondo gewann über 20 Kilometer die Silbermedaille.

Winterspiele Bearbeiten

Zum ersten und bislang einzigen Mal nahm Guatemala 1988 in Calgary an Olympischen Winterspielen teil. Sechs Wintersportler traten im alpinen Skilauf und im Skilanglauf an. Erster Winterolympionike waren am 15. Februar 1988 die Brüder Dag und Ricardo Burgos, die im Skilanglauf antraten. Die erste guatelmatekische Frau bei Winterspielen war die Skilangläuferin Fiamma Smith.

Jugendspiele Bearbeiten

Mit zwölf Jugendlichen nahm Guatemala an den Jugend-Sommerspielen 2010 in Singapur teil. Die Schützin Geraldine Solórzano gewann mit der Luftpistole die Bronzemedaille. Die Turnerin Ana Sofía Gómez wurde im Mehrkampf Fünfte und erreichte zudem zwei Gerätefinals. Am Schwebebalken und am Boden wurde sie jeweils Vierte.

2014 in Nanjing nahmen sogar 20 Jugendliche teil. Zwei Teilnehmer gewannen Bronzemedaillen in Gemischten Teams. Diese Medaillen werden dem Medaillenspiegel der Gemischten Teams angerechnet. Stefanie Brand gewann im Springreiten Bronze mit dem nordamerikanischen Springreiterteam. Ebenfalls Bronze gewann der Schütze Wilmar Madrid im Luftpistolenteam.

Mitglieder des IOC Bearbeiten

Guatemala stellt ein IOC-Mitglied. Der Diplomat und Geschäftsmann Willi Kaltschmitt Luján wurde 1988 zum IOC-Mitglied gewählt. Seit 2012 ist er Vorstandsmitglied.

Sperre (seit 2022) Bearbeiten

Im September 2022 kündigte das IOC an, das Nationale Olympische Komitee Guatemalas zum 15. Oktober 2022 zu sperren, sollte es bis dahin keine Einigung über offene Streitfragen geben.[1] Konkret streitet sich das NOK mit dem Verfassungsgericht Guatemalas über einzelne Elemente der Olympischen Charta beispielsweise die Durchführung freier Wahlen.[2] Es konnte keine Einigung erzielt werden, daher trat die Sperre in Kraft.

Dies hat zur Folge, dass keine Einladung zur Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris versandt wurde.[3]

Übersicht der Teilnahmen Bearbeiten

Sommerspiele Bearbeiten

Jahr Athleten Flaggenträger Sportarten Medaillen
Gesamt m w                                           Gesamt Rang
1896–1948 nicht teilgenommen
1952 21 20 1 Doroteo Flores 6 5 3 3 1 3
1956–1964 nicht teilgenommen
1968 48 47 1 Teodoro Palacios 5 4 9 3 5 1 2 19
1972 8 8 0 Víctor Castellanos 3 1 4
1976 28 26 2 Edgar Tornez 5 1 17 3 2
1980 10 10 0 Carlos Silva 5 1 1 1 2
1984 24 20 4 Oswaldo Méndez 7 1 4 6 2 1 1 1 1
1988 28 25 3 Carlos Silva 2 5 1 1 1 1 17 1
1992 14 12 2 Julio Sandoval 3 5 1 1 2 1 1
1996 26 25 1 Julio René Martínez 6 6 1 4 2 1 1 1 1 1 2
2000 15 14 1 Attila Solti 7 1 3 1 1 1 1
2004 18 11 7 Gisela Morales 5 2 1 4 1 1 1 3
2008 12 9 3 Kevin Cordón 4 1 1 1 1 1 1 1 1
2012 19 12 7 Juan Ignacio Maegli 6 1 2 1 2 2 1 1 1 1 1 1 1 69
2016 21 15 6 Ana Sofía Gómez 9 1 2 2 1 1 1 2 1 1
Gesamt 0 1 0 1 115

Winterspiele Bearbeiten

Jahr Athleten Flaggenträger Sportarten Medaillen
Gesamt m w           Gesamt Rang
1924–1984 nicht teilgenommen
1988 6 5 1 Alfredo Rego 4 2
1992–2018 nicht teilgenommen
Gesamt 0 0 0 0 -

Jugend-Sommerspiele Bearbeiten

Jahr Athleten Flaggenträger Sportarten Medaillen
Gesamt m w                               Gesamt Rang
2010 12 6 6 Elvin Calderon 1 1 1 1 2 3 2 1 1 1 84
2014 20 10 10 1 1 2 1 1 1 1 4 4 4
Gesamt 1 1 100

Jugend-Winterspiele Bearbeiten

Jahr Athleten Flaggenträger Sportarten Medaillen
Gesamt m w       Gesamt Rang
2012–2016 nicht teilgenommen
Gesamt 0 0 0 0 -

Medaillengewinner Bearbeiten

Goldmedaillen Bearbeiten

Bislang (Stand 2017) keine Goldmedaillen

Silbermedaillen Bearbeiten

Name Spiele Sportart Disziplin Anmerkung
Erick Barrondo 2012 London Leichtathletik 20 km Gehen erster Medaillengewinn

Bronzemedaillen Bearbeiten

Bislang (Stand 2017) keine Bronzemedaille

Medaillen nach Sportart Bearbeiten

Sportart Gold Silber Bronze Gesamt
Leichtathletik 0 1 0 1
Gesamt 0 1 0 1

Medaillenspiegel Bearbeiten

Olympische Spiele Bearbeiten

      Gesamt Rang
Olympische Sommerspiele 0 1 0 1 115
Olympische Winterspiele 0 0 0 0 -
Gesamt 1 1 0 2 116

Olympische Jugendspiele Bearbeiten

      Gesamt Rang
Olympische Jugend-Sommerspiele 0 0 1 1 100
Olympische Jugend-Winterspiele 0 0 0 0 -
Gesamt 0 0 1 1 101

Weblinks Bearbeiten

  • Guatemala in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
  • Guatemala auf Olympics.com – The Official website of the Olympic movement (englisch).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. IOC suspends NOC of Guatemala with effect as from 15 October; issues a final warning to NOC of India. IOC, 8. September 2022, abgerufen am 6. August 2023 (englisch).
  2. Autor: Redaktion: IOC suspendiert das Olympische Komitee Guatemalas. In: latinapress Nachrichten. 17. Oktober 2022, abgerufen am 6. August 2023 (deutsch).
  3. One Year to Go: IOC invites NOCs and their best athletes to the Olympic Games Paris 2024. In: IOC. 26. Juli 2023, abgerufen am 6. August 2023 (englisch).