Oberstdorf
Oberstdorf ist ein Markt im bayerischen Landkreis Oberallgäu. Der heilklimatische Kur- und Kneippkurort ist die südlichste Gemeinde Deutschlands und daher Mitglied im Zipfelbund.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 47° 25′ N, 10° 17′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Oberallgäu | |
Höhe: | 813 m ü. NHN | |
Fläche: | 229,91 km2 | |
Einwohner: | 9753 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87561 | |
Vorwahl: | 08322 | |
Kfz-Kennzeichen: | OA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 80 133 | |
Marktgliederung: | 44 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Prinzregenten-Platz 1 87561 Oberstdorf | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Klaus King | |
Lage des Marktes Oberstdorf im Landkreis Oberallgäu | ||
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Oberstdorf dient mit seinen alpinen Skigebieten am Nebelhorn, dem Söllereck und dem Fellhorn/Kanzelwand, den Langlaufloipen, dem Eisstadion und auch den Skisprungschanzen sowie der Skiflugschanze als Wintersportplatz und ist zudem ein beliebtes Ziel für Bergsteiger.
Geographie Bearbeiten
Geographische Lage Bearbeiten
Oberstdorf – Deutschlands südlichste Gemeinde – liegt im Oberstdorfer Becken im Illertal, in den Allgäuer Alpen. Der Illerursprung liegt bei Oberstdorf. Mit einer Ausdehnung von 230 km² ist Oberstdorf nach der Landeshauptstadt München und Lenggries flächenmäßig die drittgrößte Gemeinde im Freistaat Bayern. Sie liegt auf 813 Meter Höhe (Messpunkt an der katholischen Kirche St. Johannes Baptist). Höchster Gipfel des Ortes und ganz Schwabens ist die Hochfrottspitze.
17 Kilometer südwestlich des Ortskerns liegt das Haldenwanger Eck, die südlichste Stelle Deutschlands. Wegen dieser Gegebenheit ist Oberstdorf Mitglied im Zipfelbund.[2]
Gemeindegliederung Bearbeiten
Oberstdorf hat 44 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Anatswald (Weiler)
- Bachtel (Weiler)
- Birgsau (Weiler)
- Büchele (Einöde)
- Dietersberg (Dorf)
- Dorf
- Ebene (Einöde)
- Ebnath (Weiler)
- Einödsbach (Einöde)
- Faistenoy (Dorf)
- Ferlewang (Dorf)
- Gaisalpe (Einöde)
- Gerstruben (Einöde)
- Gottenried (Einöde)
- Greith (Weiler)
- Gruben (Weiler)
- Gsessel (Weiler)
- Gundsbach (Einöde)
- Hinterenge (Alpe)
- Hochstatt (Einöde)
- Hüttenbühl (Einöde)
- Jauchen (Dorf)
- Kapf (Einöde)
- Kornau (Dorf)
- Lochwiesen (Dorf)
- Mittwänden (Einöde)
- Oberstdorf (Hauptort)
- Oib (Weiler)
- Räppele (Dorf)
- Reichenbach (Dorf)
- Reine (Einöde)
- Reute (Dorf)
- Ringang (Einöde)
- Rohrmoos (Weiler)
- Rubi (Dorf)
- Schöllang (Pfarrdorf)
- Schwand (Weiler)
- Schwande (Einöde)
- Spielmannsau (Einöde)
- Tiefenbach (Pfarrdorf)
- Viehweide
- Wasach (Dorf)
- Weidach (Dorf)
- Winkel (Dorf)
Hervorzuheben sind fünf Ortschaften:
- Kornau liegt auf 915 Meter Höhe. In der Nähe findet man die Söllereckbahn und die an Kunstschätzen reiche Kapelle St. Fabian und St. Sebastian.
- In Reichenbach (226 Einwohner) befinden sich die 450 Jahre alte Kapelle St. Jakobus und die Moorwasserbadeanstalt.
- Typisch für Schöllang sind die Bauernhäuser um den barocken Zwiebelturm der Pfarrkirche. In der Nähe befindet sich die Burgkirche von 1531.
- Das Dorf Tiefenbach hat seinen Namen von den dort vorkommenden Bergkiefern. Die Ortschaft liegt auf einer Terrasse über der Breitach. Tiefenbach kann eine jahrhundertealte Kurtradition nachweisen, die es seiner Schwefelquelle verdankt. Schon im späten 15. Jahrhundert kurierten hier Grafen und andere hochgestellte Persönlichkeiten ihre Leiden.
Täler Bearbeiten
Von Oberstdorf aus lassen sich eine Reihe Hochtäler erreichen, die nicht nur selbst landschaftlich sehr attraktiv sind, sondern oft auch am Anfang einer ausgedehnten Bergwanderung stehen. Die Liste führt die großen Täler mit ihren Nebentälern auf.
- Breitachtal
- Stillachtal (auch Birgsautal genannt)
- Illertal
- Kleinwalsertal
- Oytal
- Trettachtal
Oytal und Dietersbachtal werden durch Höfats und Rauheck getrennt. Gerstruben, Deutschlands höchstgelegenes Dorf, liegt am Beginn des Dietersbachtals.
Das Rappenalptal ist das längste der Täler und führt an Deutschlands südlichstem Ort Einödsbach vorbei in die Nähe des Haldenwanger Ecks, dem südlichsten Punkt Deutschlands. Am Ende des Tals führt der Schrofenpass nach Österreich.
Berge Bearbeiten
Die Allgäuer Alpen erreichen im Bereich Oberstdorf eine Höhe von über 2600 Metern und gehören der Gebirgsgruppe Nördliche Kalkalpen an. Die bekanntesten Gipfel in Oberstdorf sind:[5]
- Fellhorn 2038 m (Blumenberg des Allgäus)
- Himmelschrofen 1791 m
- Höfats 2259 m (der markanteste Allgäuer Grasberg)
- Kratzer 2427 m
- Großer Krottenkopf 2656 m (der höchste Berg in den Allgäuer Alpen)
- Mädelegabel 2645 m (liegt am Heilbronner Höhenweg)
- Trettachspitze 2595 m
- Hochfrottspitze 2649 m (höchster Gipfel Oberstdorfs an der Grenze zu Tirol)
- Nebelhorn 2224 m (durch Seilbahn erschlossen)
- Rubihorn 1957 m (Hausberg der Einheimischen)
- Schattenberg 1845 m (an der gleichnamigen Skisprungschanze)
- Schneck 2268 m (einzigartige Form)
Seen Bearbeiten
Oberstdorf hat zahlreiche Seen in unterschiedlichen Höhenlagen:
- Christlessee im Trettachtal, Trinkwasserqualität
- Engeratsgundsee östlich des Großen Daumens
- Freibergsee, Badesee im Stillachtal (Birgsautal)
- Unterer und Oberer Gaisalpsee
- Guggersee am Krumbacher Höhenweg
- Hermannskarsee zwischen dem Großen Krottenkopf und der Marchspitze
- Koblatsee im Nebelhorngebiet
- Laufbichelsee, ebenfalls am Koblat des Nebelhorns
- Moorweiher am Krappberg
- Rappensee auf 2047 m
- Schlappoldsee an der Mittelstation der Fellhornbahn
- Seealpsee oberhalb des Oytals
Klima Bearbeiten
Oberstdorf
Quelle: DWD, Daten: 1971–2000[6]
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Geschichte Bearbeiten
Urgeschichte Bearbeiten
Spuren mesolithischer Jäger ließen sich bei Oberstdorf bis in eine Höhe von 1400 m über dem Meeresspiegel nachweisen.[7]
Römerzeit, Besiedlung durch Alamannen Bearbeiten
Nachdem um 260 der Limes als Grenze des Römischen Reiches aufgegeben worden war, begann die Besiedlung durch Alamannen nördlich der Donau bereits in den Jahrzehnten danach. Südlich der Donau hingegen setzte diese Besiedlung erst in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts ein. Dabei bildete das obere Illertal zwischen Sonthofen und Oberstdorf einen der Siedlungsschwerpunkte.[8]
Bis zum 18. Jahrhundert Bearbeiten
Oberstdorf wurde 1141 durch die Weiheinschrift in der Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Der Gemeindeteil Kornau wird als Corneja erstmals in einer Isnyer Klosterurkunde genannt. Der Kirchensatz zu Obrostdorf wurde 1351 durch Adelheid von Waldburg an die Familie Haimenhofen verkauft. Ulrich von Haimenhofen erhält 1422 die Niedere Gerichtsbarkeit über Oberstdorf. Wenige Jahre später, 1440, verkaufte die Familie Haimenhofen die Hälfte ihres Besitzes an das Hochstift Augsburg. 1477 ging der Rest des Besitzes an Oberstdorf an den Augsburger Fürstbischof Johann II. von Werdenberg über. König Maximilian, der spätere Kaiser, verlieh Oberstdorf 1495 das Marktrecht und die Hohe Gerichtsbarkeit.
Als im Juli 1546 das schmalkaldische Heer im Allgäu lag, wurden auch Prediger in Oberstdorf zur Bekämpfung der Wiedertäufer aufgefordert.[9] Ihr Erbe in Schwaben traten die Schwenckfeldianer an. Graf Hugo von Montfort errichtet in Tiefenbach an der Schwefelquelle ein Bad, das als Vorläufer des heutigen Kurbetriebs gilt. In seiner Cosmographia erwähnt Sebastian Münster das „für das Feber“ (Fieber) heilsame Schwefelbad in „Teuffenbach“. Das Badhaus wurde 1644 von Graf Hugo von Königsegg erneuert. Im Dreißigjährigen Krieg litt der Ort unter schwedischer Soldateska, die ihn mehrfach plünderte, so 1632, 1634 und letztmals 1647. Etwa 700 Menschen starben 1634/1635 am Schwarzen Tod.[10] Herzog Bernhard von Weimar stieß nach dem Sieg Gustav Adolfs bei Rain am Lech (15. April 1632) mit schwedischen Truppen bis Oberstdorf vor. Doch bis 1635 mussten die protestantischen Truppen das Allgäu räumen, das in den nächsten Jahren vom Krieg unberührt blieb.[11]
1787 bauten die Oberstdorfer ihr erstes Schulhaus.
19. Jahrhundert Bearbeiten
Am 5. Mai und am 6. Mai 1865 wütete eine Feuersbrunst, der 146 Häuser zum Opfer fielen. Zwei Drittel des Gebäudebestandes wurden vernichtet, das Rathaus und die Kirche mussten neu gebaut werden. Zusätzliche Einnahmen durch Sommerfrischler sollten die hohe Verschuldung der Bürger linden. Auf Initiative des Kaufmann Josef Anton Vogler und des Arztes Dr. Ulrich Reh wurde der Verschönerungsverein zur Steigerung des Fremdenverkehrs gegründet, zunächst aus eigenen finanziellen Mitteln der Bürger wurden Spazierwege und andere Einrichtungen für Urlauber geschaffen. 1872 konnten nach Genehmigung des Königlichen Bezirksamts Sonthofen erstmals 182 Mark und zwei Pfennige mit dem Verschönerungsbeitrag als Vorläufer der Kurtaxe erhoben werden. Mit diesen Einnahmen konnte 1883 das erste Moorbad, daraufhin das Kurhaus mit Kegelbahn und 1892 der Freibergsee zur Einrichtung einer Badeanstalt erworben werden. Nach 482 Gästen 1872 fanden sich 1885 schon 2353 Kurgäste im Ort ein. Die Eisenbahnverbindung Sonthofen-Oberstdorf wurde 1888 in Betrieb genommen und die Zahl der Gäste stieg 1890 auf 4987, um zur Jahrhundertwende erstmals die Grenze von 15.000 zu übersteigen. Die Einnahmen des Verschönerungsbeitrags hatte sich auf 12.744 Mark gesteigert. Der Fremdenverkehr wurde zu einem bedeutsamen Wirtschaftsfaktor.[12]
20. Jahrhundert Bearbeiten
Die Breitachklamm öffnete 1905 für Besucher. Der Verschönerungsverein übernahm zunehmend die Aufgaben eines Verkehrsamtes und wurde 1909 zum Verkehrs- und Kurverein Oberstdorf. Im Ersten Weltkrieg durften wegen Lebensmittelmangels nur jedes zehnte Gästebett belegt werden, die Aufenthaltsdauer der Gäste wurde auf drei Tage begrenzt. Dem Verkehrsamtsleiter Hermann Schallhammer gelang nach Aufhebung der Beschränkungen ab 1921 eine Belebung des Fremdenverkehrs. Die Schattenbergschanze erlebte 1926 ihr erstes Skispringen mit 35 Meter längster gemessener Weite. Von 1928 bis 1930 wurde die Nebelhornbahn gebaut und in Betrieb gesetzt. 1934 wurde 54.000 Feriengäste registriert. 1937 wurde die Gemeinde heilklimatischer Kurort und seit 1964 ist sie ein leistungsfähiger Kneippkurort.[12]
Von 1943 bis 1945 betrieb die Waffen-SS das KZ-Außenkommando Oberstdorf-Birgsau für den Betrieb des Birgsauer Ausbildungslagers der Waffen-SS im Gebirgskampf.[13] Am Ende des Zweiten Weltkriegs rückten französische Truppen am 1. Mai 1945 kampflos in Oberstdorf ein. Sie wurden am 7. Juli 1945 von der US Army als Besatzungstruppe abgelöst.[14]
Der Verkehrs- und Kurverein Oberstdorf lebte mit 290 Mitgliedern nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf und beteiligte sich mit 75.000 DM an der Gründung der Sesselbahn AG, aus der sich später die Kur- und Verkehrsbetriebe AG entwickelte. 1950 wurde zum Schönblick die heutige Söllereckbahn gebaut. Im selben Jahr fand vom 26. Februar bis 5. März 1950 auf der heutigen Heini-Klopfer-Skiflugschanze die erste internationale Skiflugwoche statt. Rund 170.000 Besucher waren live vor Ort. 1963 konnte das Kurmittelhaus unter Mitwirkung des Verkehrs- und Kurverein Oberstdorf (ab 1964 umbenannt zum Verschönerungsverein Oberstdorf) konnte eröffnet werden.[12] Die Fellhornbahn nahm 1972 ihren Betrieb auf. Für die Durchführung der Skiflugweltmeisterschaft 1973 in Oberstdorf musste eine vollkommen neue Schanzenanlage gebaut werden. Die alte Holz-Fluganlage wurde durch eine neue Anlage aus Leichtbeton ersetzt.
1992 wurde das Ortszentrum für den Autoverkehr gesperrt. Mit dem Pkw Anreisende können rund 1000 Parkplätze am Ortseingang nutzen und mit einer Buslinie in die Ortsmitte gelangen. Eine Fußgängerzone umfasst große Teile des Dorfzentrums, die restlichen Bereiche sind großteils verkehrsberuhigt.
Eingemeindungen Bearbeiten
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1972 die Gemeinde Tiefenbach bei Oberstdorf und die Orte Schöllang, Reichenbach und Rubi der ehemaligen Gemeinde Schöllang eingegliedert.[15]
Einwohnerentwicklung Bearbeiten
Zwischen 1988 und 2018 ging die Einwohnerzahl der Gemeinde als einzige im Landkreis Oberallgäu zurück, nämlich von 10.029 auf 9.707 bzw. um 3,2 %.
Religion Bearbeiten
In der Reformationszeit fand die Bewegung der Täufer in Oberstdorf ein starkes Echo. Allerdings wurde die Bewegung stark verfolgt, der Besitz der Täufer wurde eingezogen. Über Jahrhunderte wurden Protestanten nicht mehr geduldet, so dass es in Oberstdorf nur die römisch-katholische Kirche gab.
Heute gehört Oberstdorf zur Region IV (Kempten) bzw. zum Dekanat Sonthofen des Bistums Augsburg. Es ist Sitz einer Pfarrei und einiger Filialkirchen und Kuratien. Die katholische Pfarrei „St. Johannes Baptist“ gehört zu den flächenmäßig größten in der Diözese Augsburg.
Erst 1873 wurde in Oberstdorf ein erster evangelischer Gottesdienst für Kurgäste gehalten. 1905 wurde der Grundstein für die vom Berliner Architekten Ludwig von Tiedemann entworfene evangelisch-lutherische Kirche gelegt; die heutige Christuskirche. Seit 1942 besteht in Oberstdorf eine eigenständige Pfarrei der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Die umliegenden Orte sind der evangelischen Kirchengemeinde zum Teil angeschlossen.[16]
Zur evangelischen Christuskirchengemeinde Oberstdorf gehört heute auch die selbständige Pfarrei Fischen im Allgäu sowie das Pfarrvikariat Kleinwalsertal mit der Kreuzkirche Hirschegg und damit ein ausgedehntes Diasporagebiet. Die protestantische Kirchengemeinde Oberstdorf selbst hat 1500 Gemeindeglieder mit Erstwohnsitz und 700 mit Zweitwohnsitz. Ein Gemeindepfarrer und ein Gästeseelsorger kümmern sich – in ökumenischer Zusammenarbeit – auch um die zahlreichen Berggottesdienste während der Wandersaison auf den umliegenden Gipfeln.[17]
Neben der katholischen und der evangelischen Kirche gibt es in Oberstdorf eine ganze Reihe von Kirchen und Kapellen.[18]
Politik Bearbeiten
Gemeinderat Bearbeiten
Seit der Kommunalwahl am 15. März 2020 setzt sich der Gemeinderat von Oberstdorf wie folgt zusammen:[19]
Partei/Liste | Stimmenanzahl | Sitze |
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CSU | 27.697 | 6 |
SPD | 3.507 | 1 |
Bündnis 90/Die Grünen | 14.164 | 3 |
Freie Wähler Oberstdorf (FWO) | 21.197 | 5 |
Unabhängige Oberstdorfer Liste (UOL) | 7.980 | 2 |
FDP | 4.775 | 1 |
Oberstdorfer Allianz (OA) | 11.341 | 2 |
Zusätzlich gehört dem Gemeinderat der direkt gewählte Bürgermeister an.
Bürgermeister Bearbeiten
Eine Auflistung der Oberstdorfer Bürgermeister seit 1795. Die offizielle Bezeichnung dagegen war bis 1806 Gerichtsammann, bis 1869 Gemeindevorsteher und seitdem Bürgermeister.[20]
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Gemeindepartnerschaften Bearbeiten
- Es besteht eine Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Megève in Hochsavoyen. Es ist genau wie Oberstdorf ein Fremdenverkehrsdorf mit viel Ski- und Wandertourismus.
- Deutsche Partnergemeinden von Oberstdorf sind die anderen Zipfelgemeinden der Bundesrepublik Deutschland, also die Gemeinden, die am weitesten nördlich, östlich und westlich liegen. Dabei handelt es sich um das schleswig-holsteinische List auf Sylt, um das sächsische Görlitz und um das nordrhein-westfälische Selfkant. Das erste Treffen aller Bürgermeister dieser Städtepartnerschaft am 9. und 10. Mai 1998 im Selfkant wurde von dem Journalisten Hartmut Urban initiiert und organisiert. Nach diesem Treffen wurde anlässlich der zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit 1999 in Wiesbaden der Zipfelbund geschlossen.
Wappen Bearbeiten
Blasonierung: „In Rot ein linkshin springendes, schwarz gezäumtes silbernes Ross.“[21] | |
Wappenbegründung: Das springende Pferd ist dem Wappen derer von Haimenhofen entlehnt, die im Mittelalter den Ort erworben hatten. Dort springt das Pferd nach rechts. Zugleich erinnert das Pferd im Wappen an die im Allgäu historisch verbreitete Pferdezucht. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
Sehenswertes Bearbeiten
- St.-Anna-Kapelle in Rohrmoos
- Bauernhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert
- Breitachklamm bei Tiefenbach
- Bundesleistungszentrum für Eiskunstlauf
- Christlessee
- Dichterhaus in Kornau von Arthur Maximilian Miller
- Einödsbach (südlichste Siedlung Deutschlands)
- WM-Skisprung Arena Oberstdorf (vormals Schattenbergschanze)
- Freibergsee (höchstgelegener Badesee Deutschlands)
- Gedenkstätte für Kinder im Kurpark
- Gerstruben, verlassenes Bergdorf unter Denkmalschutz
- Heimatmuseum mit größtem Lederskischuh der Welt
- Heini-Klopfer-Skiflugschanze, drittgrößte Skiflugschanze der Welt
- Illerursprung, hier fließen Trettach, Stillach und Breitach zusammen
- St. Loretto-Kapellen am südlichen Ortsrand
- Burgkirche Schöllang in Schöllang
- Kapelle St. Jakobus in Reichenbach
- Moorweiher mit Naturlehrpfad
- Naturkundezentrum Bergschau im alten Rathaus
- Penninger Schnapsmuseum zeigt ursprüngliche Brennarten
- Seelenkapelle aus dem 15. Jahrhundert
- Villa Jauss Künstlerhaus
Baudenkmäler Bearbeiten
Bodendenkmäler Bearbeiten
Wilde-Mändles-Tanz Bearbeiten
Das Wilde Mändle ist eine Symbolfigur aus dem Wilde-Mändles-Tanz. Er wird alle fünf Jahre aufgeführt.[22][23]
Bekannt ist auch das Klausentreiben, ein Brauch am Nikolausabend jeden Jahres.
Regelmäßige Veranstaltungen Bearbeiten
- September: Viehscheid[24]
- Oktober: Kirchweih
- Oktober: Gallusmarkt
Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten
Tourismus Bearbeiten
2019 wurden rund 480.000 Gäste und über 2,6 Millionen Gästeübernachtungen in 1.200 aktiven Beherbergungsbetrieben mit 16.100 Gästebetten erfasst. Der Tourismus ist für Oberstdorf der wichtigste Wirtschaftsfaktor.[25] Dazu tragen 200 Kilometer Wanderwege in drei verschiedenen Höhenlagen, 76 Kilometer Loipen, 20 Skilifte an Fellhorn, Nebelhorn und Söllereck sowie, durch die Vereinigung der Wintersport-Destinationen Oberstdorf und dem benachbarten Kleinwalsertal, 130 Kilometer alpine Abfahrtsstrecken bei. Etwa 75 Prozent des Gemeindegebietes stehen unter Landschafts- oder Naturschutz.
Sport Bearbeiten
Dem Sport, speziell dem Wintersport, kommt in Oberstdorf eine besondere Bedeutung zu. Durch die Skiallianz Oberstdorf – Kleinwalsertal können über die verschiedenen Bergbahnen (Nebelhorn, Fellhorn/Kanzelwand, Söllereck, Walmendingerhorn und Ifen) insgesamt 130 Pistenkilometer erreicht werden. Zudem stehen 140 Kilometer präparierte Winterwanderwege sowie 75 Loipenkilometer zur Verfügung. Durch ein dort angesiedeltes Eissportzentrum mit Olympiastützpunkt und Sportinternat werden die Sportarten Curling, Eiskunstlauf, Skilanglauf und Skisprung gefördert. Der zweimalige deutsche Meister im Eiskunstlauf von 2001 und 2003 Silvio Smalun, die Weltmeisterin im Eiskunstlaufen von 2012 Carolina Kostner und die Curling-Europameister 2002 und 2004 um Skip Sebastian Stock trainieren dort.
Vierschanzentournee Bearbeiten
Alljährlich findet in Oberstdorf der Auftakt für die Vierschanzentournee im Skispringen statt. Den Wettbewerb gibt es seit 1953. Damals war Oberstdorf jedoch zweite Station nach Garmisch-Partenkirchen. Gesprungen wird am Schattenberg in der Audi Arena.
Internationale Skiflugwochen Bearbeiten
1950, 1951, 1952, 1955, 1958, 1961, 1964, 1967, 1970, 1976 und 1979 wurden in Oberstdorf Internationale Skiflugwochen veranstaltet.
Skifliegen Bearbeiten
Oberstdorf ist einer der wenigen Orte weltweit, die Wettbewerbe im Skifliegen ausrichten können. Ausgetragen werden die Wettkämpfe auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze. 1984, 1992, 1995, 1998, 2001, 2004, 2007, 2009, 2010 und im Februar 2011 sowie 2017 richtete Oberstdorf jeweils den Skiflug-Weltcup aus. 2018 war der Ort nach 1973, 1981, 1988, 1998 und 2008 bereits zum sechsten Mal Veranstaltungsort der Skiflug-Weltmeisterschaften.[26][27]
Nordische Ski-WM Bearbeiten
Oberstdorf war Austragungsort der Nordischen Skiweltmeisterschaften von 1987 und 2005. Bei der Bewerbung für die Austragung der Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 unterlag man Seefeld in Tirol im dritten Wahlgang.[28][29][26]
Beim FIS-Kongress 2016 im mexikanischen Cancún erhielt Oberstdorf den Zuschlag für die Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021.
Andere Sportarten Bearbeiten
- Eiskunstlauf
- 1982 – Junioren-WM
- 2000 – Junioren-WM
- 2007 – Junioren-WM
- Nebelhorn Trophy, jährlich seit 1969
- Adult Figure Skating Competition, jährlich seit 2005
- Langlauf-Weltcup: 1986, 1996, 2004
2006, 2008, 2011, 2012, 2015, 2016, 2017, 2018 Etappenort der Tour de Ski
- Curling
- 1987 – Curling-Europameisterschaft
- 1992 – Curling-Junioren-WM
- 1994 – Curling-WM
- 2000 – Curling-EM
- Snowboard-Weltcup: 1998, 1999, 2001
- Sonstige
- 1999 – Short-Track EM
- 2002 – Freestyle Weltcup auf der Buckelpiste
- 2004 – Weltcup in der Nordischen Kombination
- 2005 – Freestyle Weltcup auf der Buckelpiste (Fellhorn)
- 2007 – Tour de Ski, Zwei Weltcups im Skispringen (als Ersatz für das geplante Skifliegen), Weltcup Nordische Kombination
- 2008 – Weltmeisterschaft im Skifliegen
Bekannte Sportler aus Oberstdorf Bearbeiten
- Andreas Bauer (* 1964), Skispringer
- Max Bolkart (* 1932), Skispringer
- Toni Brutscher (1925–1983), Skispringer
- Peter Leitner (* 1956), Skispringer
- Frank Löffler (* 1980), Skispringer
- Thomas Müller (* 1961), Nordischer Kombinierer
- Katrin Zeller (* 1979), Skilangläuferin
- Oliver Rössel (* 1969), Gleitschirmflieger
- Norbert Schramm (* 1960), Eiskunstläufer
- Georg Späth (* 1981), Skispringer
- Hansjörg Tauscher (* 1967), Abfahrtsläufer
- Sepp Weiler (1921–1997), Skispringer
- Klaus Allgayer (* 1978), Skispringer
- Heini Ihle (* 1941), Skispringer
- David Speiser (* 1980), Snowboardfahrer
- Christina Geiger (* 1990), Skirennläuferin
- Johannes Rydzek (* 1991), Nordischer Kombinierer
- Karl Geiger (* 1993), Skispringer
- Katharina Althaus (* 1996), Skispringerin
- Vinzenz Geiger (* 1997), Nordischer Kombinierer
Fernwanderweg Bearbeiten
Der europäische Fernwanderweg E5 führt in Nord-Süd-Richtung durch Oberstdorf. Die erste Alpenüberquerung mit einem Mountainbike durch Andreas Heckmair startete hier und ist seitdem ein beliebter Einstieg für einen Transalp (siehe Heckmair-Route). Eine neuere Wegvariante ist die Joe-Route, die ebenfalls von Oberstdorf mit dem Mountainbike über die Alpen führt.
Klettersteige und Höhenwege Bearbeiten
- Der Hindelanger Klettersteig verläuft vom Gipfel des Nebelhorns über den Grad der Wengenköpfe zum Großen Daumen.
- Der Mindelheimer Klettersteig ist die Überschreitung der Schafalpenköpfe und des Kemptner Köpfle zwischen der Fiderepasshütte und der Mindelheimer Hütte
- 2-Länder-Sportklettersteig am Warmatsgundkopf (auch Kanzelwand)
- Der Heilbronner Weg ist der älteste und bekannteste Höhenweg der Nördlichen Kalkalpen und dient als Verbindung zwischen Rappenseehütte, Waltenberger-Haus und Kemptner Hütte
Verkehr Bearbeiten
Der Bahnhof Oberstdorf ist der Endpunkt der eingleisigen und nicht elektrifizierten Bahnstrecke aus Immenstadt. Er ist die südlichste Bahnstation Deutschlands und wurde von der Allianz pro Schiene als bester Kleinstadtbahnhof des Jahres 2006 ausgezeichnet. In unmittelbarer Nähe von Oberstdorf verläuft außerdem die Bundesstraße 19, die von Sonthofen weiter in nördlicher Richtung vierspurig ausgebaut ist. Über die B19 besteht auch die einzige Zufahrtsmöglichkeit mit dem Auto in das österreichische Nachbartal, das Kleinwalsertal. Die Innenstadt von Oberstdorf ist seit 1992 autofrei.
Oberstdorf verfügt über zwei Pendelbahnen, die Fellhornbahn (zwei Sektionen) und die dritte Sektion der Nebelhornbahn, die an den Startpunkt des Hindelanger Klettersteigs fährt, sowie drei Umlaufkabinenbahnen, die Nebelhornbahn (Sektionen eins und zwei), Fellhornbahn II und die Söllereckbahn (zwei Sektionen). Aufgrund seiner grenznahen Lage ist Oberstdorf Ausgangspunkt zu zahlreichen Zwei-Länder-Bergtouren zwischen Deutschland und Österreich.
In Oberstdorf endet der Iller-Radweg zwischen Ulm und dem Allgäu.
Gesundheit Bearbeiten
Oberstdorf ist Heilklimatischer Kurort seit 1937 und seit 2002 mit dem Zusatz Premium Class ausgezeichnet.[30] Es gibt zahlreiche Gesundheitsanbieter vor Ort. Die Adula-Klinik mit 150 Planbetten ist eine Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapie; sie zeichnet sich durch die Weiterentwicklung des Bad Herrenalber Modell mit seiner therapeutischen Gemeinschaft aus.[31] Die Klinik Oberstdorf mit Orthopädikum Allgäu und Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung verfügt über 70 Planbetten und sichert die Grund- und Regelversorgung.[32]
Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien Bearbeiten
Mit den insgesamt 12 Wasserkraftanlagen,[33] insbesondere dem 2011 fertiggestellten Wasserkraftwerk Faltenbach, und einer Vielzahl von Photovoltaik-Solaranlagen, kann Oberstdorf etwa 50 Prozent[34][35] seines Elektroenergiebedarfes mit Erneuerbaren Energien decken.
Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung Bearbeiten
Die Gewinnung und Verteilung des Trinkwassers wird von den Gemeindewerken Oberstdorf übernommen. Das Trinkwasser wird am Christlessee mit fünf Tiefbrunnen aus 8 bis 20 Metern Tiefe gewonnen und ohne weitere Aufbereitung an die Bevölkerung verteilt. Jährlich werden ca. 1 Mio. m³ Wasser in das 148 km lange Leitungsnetz abgegeben.[36] Hier sind acht Wasserspeicher mit einem Gesamtvolumen von 4.300 m³ eingebaut, die Verbrauchsspitzen abdecken und auch der Druckerhaltung im Netz dienen. Der größte von ihnen ist der Hochbehälter Burgstall mit 2.500 m³.[37] Die Gesamthärte liegt mit 9,25 °dH im Härtebereich „mittel“.[38] Der Brutto-Verbrauchspreis beträgt 1,65 Euro je Kubikmeter.[39]
Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich des Abwasserverbands Obere Iller. Der Anschlussgrad von Oberstdorf lag 2019 bei 98,7 %.[40] Das Abwasser wird im Verbandsklärwerk im Immenstädter Ortsteil Thanners gereinigt. Die Anlage hat eine Ausbaugröße von 150.000 Einwohnerwerten und behandelt jährlich 14 Mio. m³ Abwasser im Belebtschlammverfahren. Das zu 95 % gereinigte Wasser wird anschließen in die Iller eingeleitet.[41]
Der anfallende Klärschlamm wird über eine Dauer von 20 Tagen ausgefault. Das dabei entstehende Klärgas wird zur Strom- und Wärmeerzeugung in zwei Blockheizkraftwerken verwendet. So können inzwischen 65 % des Strom- und 95 % des Wärmebedarfs der Kläranlage selbst gedeckt werden.[42]
Persönlichkeiten Bearbeiten
Ehrenbürger Bearbeiten
- Gertrud von Le Fort (1876–1971), Schriftstellerin und Ehrenbürgerin von Oberstdorf sowie Namensgeberin des örtlichen Gymnasiums
Persönlichkeiten, die im Ort geboren wurden Bearbeiten
- Franz Xaver Schmädl, (1705–1777), Bildhauer
- Johann von Schraudolph (1808–1879), Historienmaler
- Claudius Schraudolph der Ältere (1813–1891), Historienmaler und Lithograph
- Dominikus Hofer (1817–1897), Tiermediziner und Hochschullehrer
- Leo Dorn (1836–1915), Berufsjäger und Alpinist
- Cassian Reiser (1881–1956), Kirchenmusiker und Domkapellmeister
- Friedrich Jobst Volckamer von Kirchensittenbach (1894–1989), General und Ritterkreuzträger
- Sepp Weiler (1921–1997), Skispringer
- Fritz Geiger (1924–1980), Kurdirektor (1956–1980), Präsident der Deutschen Eislauf Union (1968–1980), dreimalige Olympiateilnahme als Mannschaftsführer der Eiskunstläufer, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande (1978)
- Caelestis Eichenseer (1924–2008), Latinist
- Willi Klein (1927–1997), Skirennläufer
- Thaddäus Steiner (1933–2017), Germanist und Flurnamenforscher
- Pius Geiger sen. (* 1934), Senior-Chef der Geiger Unternehmensgruppe, Träger des Bundesverdienstkreuzes (1995), Ehrenmitglied der Industrie- und Handelskammer Schwaben[43]
- Katharina Herberg (* 1935), Schauspielerin
- Albert Vogler (* 1939), langjähriger Bürgermeister-Stellvertreter (1984–2002), Träger der Bürgermedaille des Marktes Oberstdorf[44]
- Gisela Bock (* 1941), Diplomchemikerin, Bezirksrätin, ehem. Landtagsabgeordnete
- Jobst Kayser-Eichberg (1941–2023), deutscher Unternehmer
- Heini Ihle (* 1941), im Ortsteil Tiefenbach geborener Skispringer
- Michael Vetter (1943–2013), Komponist, Autor, und Kalligraph
- Friedrich Karl Hertle (* 1944), Abgeordneter des Hessischen Landtags
- Franz Vogler (* 1944), Skirennläufer
- Jan Peter Tripp (* 1945), Maler und Grafiker
- Renate Klett (* 1946), Theater- und Tanzkritikerin, Autorin
- Wim Mauthe (* 1947), Jazzmusiker (Stilrichtung Dixie), freischaffender abstrakter Maler
- Horst Weiß (* 1953), Maler des Surrealismus
- Rudi Tusch (* 1954), Skispringer
- Walter Steffen (* 1955), Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent
- Peter Leitner (* 1956), Skispringer
- Martin Flashar (* 1959), Klassischer Archäologe
- Crescentia Dünßer (* 1960), Schauspielerin
- Stefan Richard Bornstein (* 1961), Mediziner
- Wolfgang Egger (* 1963), Autodesigner
- Andreas Bauer (* 1964), Skispringer
- Martin Hehl (1965–2012), Oberstdorfer Mundartdichter, Autor mehrerer Mundartbücher
- Hansjörg Tauscher (* 1967), Skirennläufer, Weltmeister
- Thorsten Schäfer-Gümbel (* 1969), Politiker
- Stefanie Schuster (* 1969), österreichische Skirennläuferin
- Matthias Robl (1969–2008), Alpinist und Bergsteiger
- Daniel Herberg (* 1974), Curler, Europameister und Vizeweltmeister
- Sebastian Jacoby (* 1978), Curler und Quizspieler
- Toni Steurer (* 1978), Extremskitourensportler, Bergsteiger und Soldat der Bundeswehr
- Katrin Zeller (* 1979), Skilangläuferin
- Christoph Stark (* 1980), Freestyle-Skifahrer
- Georg Späth (* 1981), Skispringer
- Dominik Berger (* 1983), österreichischer Triathlet
- Dominik Stehle (* 1986), Skirennläufer
- Andreas Hindelang (* 1987), Fußballspieler
- Gina Stechert (* 1987), Skirennläuferin
- Christina Geiger (* 1990), Skirennläuferin
- Lucia Anger (* 1991), Skilangläuferin
- Johannes Rydzek (* 1991), Nordischer Kombinierer
- Karl Geiger (* 1993), Skispringer
- Jennifer Janse van Rensburg (* 1993), Eiskunstläuferin
- Manuel Schmid (* 1993), Skirennläufer
- Alexander Schmid (* 1994), Skirennläufer
- Katharina Althaus (* 1996), Skispringerin
- Bojan Avramović (* 1997), Fußballspieler
- Vinzenz Geiger (* 1997), Nordischer Kombinierer
- Maximilian Günther (* 1997), Autorennfahrer
- Marco Maier (* 1999), nordischer Parasportler
Persönlichkeiten, die in Verbindung zum Ort stehen Bearbeiten
- Prinzregent Luitpold von Bayern (1821–1912), weilte mehrmals jährlich zur Jagd in Oberstdorf und unterstützte die Oberstdorfer nach dem großen Brand 1865.
- Pawlo Skoropadskyj (1873–1945), ukrainischer General und von 1918 bis 1919 Hetman des ukrainischen Staates, begraben in Oberstdorf
- Maximilian Schels (1889–1935), Heimatmaler, lebte in den 1920er-Jahren in Oberstdorf
- Hermann Otto Hoyer (1893–1968), Maler
- Elisabeth Sophie Dabelstein (1895–1976), deutsche Alpinistin, Schriftstellerin und Leiterin eines Kinderheims in Oberstdorf
- Carl Zuckmayer (1896–1977), Schriftsteller: häufige Urlaube bei seinen in Oberstdorf lebenden Eltern
- Anderl Heckmair (1906–2005), Extrembergsteiger, Erstbesteiger der Eigernordwand, Gründer des deutschen Bergführerverbandes, lebte ab 1939 in Oberstdorf
- Walter Kalot (1909–1996), Bildhauer, Grafiker und Maler
- Heini Klopfer (1918–1968), Architekt und Skispringer, Erbauer vieler olympischen Skisprungschanzen sowie der nach ihm benannten Heini-Klopfer-Skiflugschanze
- Hans Karl Baier (1918–1976), Maler
- Eugen Thomma (1931–2022), Mundartautor, Heimatforscher, Heimatpfleger und Archivar
- Hanns Peter Zwißler (* 1946), Schriftsteller, machte 1966 in Oberstdorf das Abitur
- Dieter Salomon (* 1960), Oberbürgermeister von Freiburg: In Oberstdorf aufgewachsen
Panorama Bearbeiten
Weblinks Bearbeiten
- Markt Oberstdorf
- Oberstdorfs Online-Führer für Einheimische und interessierte Kurgäste mit dem Schwerpunkt auf geschichtliche Hintergrundinformationen
- Huimat. Online-Magazin mit Oberstdorfs Geschichte
- Kultur und Tradition. In: oberstdorf.de (auch zur Geschichte)
- Stichwort:Geschichte. (Nicht mehr online verfügbar.) In: oberstdorf.de. Archiviert vom am 9. August 2014 (ausführliche Chronologie).
- Oberstdorf: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Zipfelbund (Oberstdorf, Sylt, Selfkant, Görlitz). In: zipfelbund.de. Abgerufen am 13. Juli 2019.
- ↑ Gemeinde Oberstdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. August 2019.
- ↑ Gemeinde Oberstdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Kompass Wander-, Bike- und Skitourenkarte: Blatt 03 Oberstdorf, Kleinwalsertal (1:25.000). ISBN 978-3-85491-231-6 (Stand 2009)
- ↑ Deutscher Wetterdienst: Klimainformationen Oberstdorf. World Meteorological Organization, abgerufen am 4. Januar 2013.
- ↑ Birgit Gehlen: Steinzeitliche Funde im östlichen Allgäu, in: Hansjörg Küster: Vom Werden einer Kulturlandschaft, Weinheim 1988, S. 195–209, hier: S. 199 f. (academia.edu)
- ↑ Max Spindler: Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. III, 2: Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 130
- ↑ Max Spindler: Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. III, 2: Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 255
- ↑ Max Spindler: Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. III, 2: Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 268
- ↑ Max Spindler: Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. III, 2: Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 265
- ↑ a b c Michael Mang: Die Grundlagen für den Tourismus gelegt. In: Allgäuer Anzeigenblatt. 16. Juli 2022, S. 44.
- ↑ Gabriele Hammermann: Art. Oberstdorf. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel: Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 458f.
- ↑ Bavariathek: Oberstdorf, abgerufen am 8. Oktober 2020.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 571.
- ↑ Karl Hofmann: Oberstdorf im Allgäu – Ein Führer durch Ort und Landschaft. 33. Auflage. Verlag Karl Hofmann, Oberstdorf 1989, S. 52
- ↑ Gemeindebrief der Evangelischen Christuskirchengemeinde Oberstdorf, Ausgabe 2008
- ↑ Kirchen und Kapellen. In: oberstdorf.de, abgerufen am 14. September 2019
- ↑ https://tramino.s3.amazonaws.com/s/markt-oberstdorf/1006225/mgr-bekanntmachung-ergebnis-1.pdf
- ↑ Oberstdorfer Bürgermeister. Ein Blick in die Vergangenheit. Eine Auflistung der Oberstdorfer Bürgermeister seit dem Jahr 1795. (Nicht mehr online verfügbar.) In: oberstdorf.de. Archiviert vom am 20. September 2015; abgerufen am 14. September 2019.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Oberstdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Gebirgstrachten- und Heimatschutzverein Oberstdorf e. V. Wilde Mändle Tanz. In: trachtenverein-oberstdorf.de, abgerufen am 14. September 2019
- ↑ Wilde Mändle Tanz. In: oberstdorf.de, abgerufen am 14. September 2019
- ↑ Viehscheid – Das Ende des Alpsommers wird gefeiert. Abgerufen am 20. Januar 2021.
- ↑ Tourismus in Zahlen und Fakten - Unternehmensleitbild. Abgerufen am 28. Dezember 2022.
- ↑ a b Riikka Rakic/FIS: Seven applications for 2018 and 2019 FIS World Championships. In: forum-nordicum.info, 4. Mai 2013 (englisch)
- ↑ Seefeld (AUT), Are (SWE), Oberstdorf (GER) and Park City (USA) win (Memento vom 20. November 2015 im Internet Archive). In: fis-ski.com, 5. Juni 2014, abgerufen am 5. Juni 2014 (englisch)
- ↑ (sid): Oberstdorf unterliegt Seefeld im Rennen um Ski-WM 2019. WM-Bewerbung. In: rp-online.de. 5. Juni 2014, abgerufen am 14. September 2019 (SID-Meldung).
- ↑ Auch Seefeld und Almaty bewerben sich um WM 2019. (Nicht mehr online verfügbar.) In: skispringen.com. 5. März 2016, archiviert vom am 5. März 2016; abgerufen am 14. September 2019.
- ↑ Broschüre „Oberstdorf. Gesundheit & Wohlbefinden“. Abgerufen am 4. September 2022.
- ↑ Broschüre „Adula-Klinik“. Abgerufen am 4. September 2022.
- ↑ Broschüre „Klinik Oberstdorf“. Abgerufen am 4. September 2022.
- ↑ Broschüre „Wasserkraftwerk Faltenbach“. (PDF; 7,6 MB) Energie aus der Natur. Kraftwerk Faltenbach GmbH & Co KG, 19. September 2011, S. 16, abgerufen am 3. August 2015: „In Oberstdorf existieren derzeit 12 Wasserkraftanlagen, davon 3 Kleinst-, 7 Klein- und 2 Mittelanlagen.“
- ↑ Laurent O. Mies: Broschüre „Wasserkraftwerk Faltenbach“. (PDF; 7,6 MB) Energie aus der Natur. Kraftwerk Faltenbach GmbH & Co KG, 19. September 2011, S. 1, abgerufen am 3. August 2015: „Mit dem neuen Kraftwerk wird die Stromerzeugung vor Ort fast 50 Prozent des Verbrauchs in Oberstdorf abdecken können.“
- ↑ Energieerzeugung. Ökologische und ökonomische Stromerzeugung steht für die Energieversorgung Oberstdorf im Vordergrund. So wird ein Großteil des benötigten Stroms aus eigenen, erneuerbaren Energiequellen gewonnen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: oberstdorf.de. Archiviert vom am 15. September 2015; abgerufen am 14. September 2019: „Durch die Stromerzeugung mit regenerativer Energie wie Wasserkraft und Photovoltaik werden in Oberstdorf ca. 50% des Strombedarfs gewonnen.“
- ↑ Oberstdorfer Wasser. Gemeindewerke Oberstdorf, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ Übersicht der Hochbehälter. Gemeindewerke Oberstdorf, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ Härtebereich Trinkwasser Oberstdorf. (PDF; 65 kB) Gemeindewerke Oberstdorf, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ Wassergebühren. Gemeindewerke Oberstdorf, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ Markt Oberstdorf – Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 24. August 2023.
- ↑ Die Kläranlage. Abwasserverband Obere Iller, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ Der Weg des Wassers. Abwasserverband Obere Iller, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ Weitblick und Bodenhaftung. Geburtstag – Pius Geiger sen. hatte Firma jahrzehntelang gesteuert. In: all-in.de. 11. September 2009, abgerufen am 28. Februar 2023 (Pius Geiger sen. zum 75. Geburtstag).
- ↑ Allgäuer Anzeigeblatt. 11. September 2009, S. 30: Bürgermedaille für Alfred Vogler