Die Saison 2011/12 ist die fünfte Spielzeit der deutschen Basketball-Spielklasse ProA. Die ProA ist die erste Staffel der hierarchisch strukturierten 2. Basketball-Bundesliga. Die reguläre Saison begann am 24. September 2011 und endete am 31. März 2012. Die erstmals durchgeführten Play-offs um den Aufstieg sowie den Meistertitel dauerten vom 5. April 2012 bis zum 6. Mai 2012.

ProA 2011/12
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Dauer 24. September 2011 – 6. Mai 2012
Reihenfolge der Austragung 5. Saison
Veranstalter 2. Basketball-Bundesliga, die junge Liga GmbH
Anzahl der Spiele 233
Anzahl der Mannschaften 15
Hauptrunde
Hauptrundenerster Mitteldeutscher BC
Hauptrunden-MVP Vereinigte Staaten Arizona Reid (MBC)
Top scorer Vereinigte Staaten Martin Samarco (K’ruhe)
Bester Nachwuchsspieler Deutschland Jusuf El-Domiaty (Cuxh.)
Trainer des Jahres Kroatien Silvano Poropat (MBC)
Deutschland Felix Schreier (Niners)
Play-offs
Meister Mitteldeutscher BC
   Vizemeister      Kirchheim Knights

ProA 2010/11

Basketball-Bundesliga 2011/12

Modus Bearbeiten

An der Liga nahmen 16 Mannschaften teil, die eine reguläre Saison als Rundenturnier im Modus „Jeder gegen Jeden“ mit Hin- und Rückspiel spielten. Die acht in der Abschlusstabelle bestplatzierten Teams spielten in den Play-offs im Modus „Best-of-Five“ zwei Finalteilnehmer aus, die damit das sportliche Teilnahmerecht an der Basketball-Bundesliga (BBL) erwarben, welches sie bei Erteilung einer BBL-Lizenz auf Basis wirtschaftlicher und infrastruktureller Kriterien zum Aufstieg in die BBL berechtigte. Die Finalteilnehmer spielten zudem in Hin- und Rückspiel den Meister dieser Spielklasse aus. Die beiden schlechtesten Teams stiegen in die untere Staffel ProB der zweiten Liga ab.

Anforderungen Bearbeiten

Die teilnehmenden Teams mussten wie in der Vorjahressaison einen Mindestetat von 350.000 Euro nachweisen und eine Spielstätte mit einer Kapazität für 1.500 Zuschauer.

Während des Spieles mussten pro Mannschaft immer zwei deutsche Spieler auf dem Spielfeld stehen, die deutschen Spieler waren mit einer deutschen Flagge auf den Trikots markiert.[1]

Es konnten maximal 18 Spieler je Saison und Team eingesetzt werden. Davon mussten mindestens neun die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Von den maximal zwölf je Spiel einsetzbaren Spielern mussten mindestens sechs Deutsche sein. Es gab Doppellizenzen für Spieler der Altersklasse U24 mit der Basketball-Bundesliga (BBL) und für U22-Spieler aus den Regionalligen (und darunter). Diese Spieler zählten nicht zu den 18 maximal einsetzbaren Spielern, wohl aber zur nationalen Quote (sofern sie deutsch sind).

Saisonnotizen Bearbeiten

  • Absteiger aus der Basketball-Bundesliga 2010/11 waren die Giants Düsseldorf und der Mitteldeutsche BC (MBC).
  • Die Aufsteiger aus der ProB 2010/11 waren: erdgas Ehingen/Urspringschule und die BG Leitershofen/Stadtbergen sowie als „Nachrücker“ der Nürnberger BC, alle aus der ProB Gruppe Süd
  • Trotz sportlicher Qualifikation und vorläufiger Lizenzerteilung verzichteten die Dragons Rhöndorf und UBC Hannover Tigers auf eine weitere Teilnahme an der ProA und spielten in der ProB 2011/12. Da es mit dem Nürnberger BC nur einen Nachrücker gab, spielte die ProA in dieser Spielzeit mit nur fünfzehn Mannschaften.[2][3]
  • Bei der Punktevergabe für die Tabelle wurden nur noch zwei Siegpunkte gezählt, einzelne Punkte für Niederlagen wurden nicht mehr vergeben.
  • Nur vier ProA-Vereine nahmen während der Saison am BBL-Lizenzierungsverfahren teil.[4] Nachdem die BG Karlsruhe die Play-offs verpassten, zogen sie sich vom Lizenzverfahren zurück. Im Lizenzverfahren erhielt einzig Erstliga-Absteiger MBC die notwendige Lizenz zum Aufstieg[5] und war damit in den Play-offs der einzige Teilnehmer, der sich ein tatsächliches Aufstiegsrecht erspielen konnte.
  • Es wurde nach dem Ende der Hauptrunde erstmals wieder eine „Postseason“ gespielt, die es zuletzt in der ursprünglichen 2. Basketball-Bundesliga bis zum Jahr 2000 gegeben hatte in Form von Auf- und Abstiegsrunden beziehungsweise in den 1990er Jahren auch in Form von Relegationsrunden mit Erstligisten. Wie im Jahr zuvor in der ProB 2010/11 wurden „Best-of-Five“-Play-offs eingeführt zwischen den besten acht Mannschaften der ProA-Abschlusstabelle, die zwei sportlich aufstiegsberechtigte Mannschaften sowie in einem Final-Hin- und Rückspiel den ProA-Meister 2012 ermittelten.
  • Erstliga-Absteiger MBC wurde Hauptrundenerster und erreichte das Finale der Play-offs, in denen man sich knapp im Finalrückspiel vor heimischem Publikum mit 81:73 und einem addierten Vorsprung von nur zwei Punkten gegen die Kirchheim Knights durchsetzte. Für den MBC war es die zweite ProA-Meisterschaft nach 2009; er ist damit die erste Mannschaft, die bei fünf Austragungen der ProA die Meisterschaft zum zweiten Mal erringen konnte.
  • Am 13. Spieltag beim 92:90-Auswärtssieg bei den Crailsheim Merlins erzielte Gary Johnson von den Chemnitz Niners am 3. Dezember 2011 das erste und einzige Triple-Double der Spielzeit mit 27 Punkten, 14 Rebounds und 12 Assists.[6] Bei den Double-Doubles führte Justin Howard von der BG Karlsruhe die Statistik mit 15 in 25 Spielen an.

Tabelle Bearbeiten

= Play-off-Plätze
= Abstiegsplätze
# Team Siege Niederlagen Punkte Korbpunkte
1 Mitteldeutscher Basketball Club (A) 23 5 46 2435:2169
2 Kirchheim Knights 18 10 36 2353:2172
3 BV Chemnitz 99 18 10 36 2075:2011
4 Crailsheim Merlins 17 11 34 2287:2233
5 webmoebel Baskets 16 12 32 2460:2411
6 Gloria GIANTS Düsseldorf (A) 15 13 30 2058:2005
7 ETB Wohnbau Baskets 14 14 28 2204:2245
8 Science City Jena 14 14 28 2263:2231
9 BG Karlsruhe 14 14 28 2330:2336
10 USC Heidelberg 13 15 26 2464:2415
11 erdgas Ehingen/Urspringschule (N) 12 16 24 2086:2139
12 Nürnberger BC (N) 11 17 22 2248:2287
13 Cuxhaven BasCats 10 18 20 2214:2386
14 Saar-Pfalz Braves 8 20 16 2208:2356
15 TOPSTAR Kangaroos (N) 7 21 14 2199:2488

(A) = Absteiger aus der Basketball-Bundesliga / (N) = Neuling und Aufsteiger aus der ProB

Durchschnittliche Zuschauerzahlen Bearbeiten

Stadt Besucher Kapazität Auslastung Vorjahr Entwicklung
Augsburg 834 3.000 27,8 % 587 ProB
Chemnitz 1.754 2.624 66,8 % 1.709 2,6 %
Crailsheim 1.379 1.777 77,6 % 1.339 3,0 %
Cuxhaven 1.001 1.513 66,2 % 1.050 −4,7 %
Düsseldorf 1.647 3.387 48,6 % 2.036 BBL
Ehingen 738 1.500 49,2 % 658 ProB
Essen 1.094 2.850 38,4 % 910 20,2 %
Heidelberg 921 1.500 61,4 % 755 22,0 %
Homburg (Saar) 879 3.070 28,6 % 909 −3,3 %
Jena 947 1.500 63,1 % 1.016 −6,8 %
Karlsruhe 1.536 5.400 28,4 % 1.703 −9,8 %
Kirchheim 1.024 1.800 56,9 % 880 16,3 %
Nürnberg 1.082 2.140 50,6 % 988 ProB
Paderborn 1.324 2.500 53,0 % 1.170 13,2 %
Weißenfels 2.225 3.000 74,2 % 2.241 BBL
Gesamt 1.226 2.504 49,0 % 1.426 −14,0 %

Führende der Mannschaftsstatistiken der Hauptrunde Bearbeiten

Defensiv beste Mannschaft: Gloria GIANTS Düsseldorf (2005 Punkte, ⌀ 71,6 pro Spiel)
Defensiv schlechteste Mannschaft: TOPSTAR Kangaroos (2488 Punkte, ⌀ 88,9 pro Spiel)

Offensiv beste Mannschaft: USC Heidelberg (2464 Punkte, ⌀ 88 pro Spiel)
Offensiv schlechteste Mannschaft: Gloria GIANTS Düsseldorf (2058 Punkte, ⌀ 73,5 pro Spiel)

Play-offs Bearbeiten

  Viertelfinale Halbfinale Finale5
                                                   
  1  Weißenfels 83 78 88                
8  Jena 67 55 60      
1  Weißenfels 98 73 99 84  
  4  Crailsheim 68 85 95 75    
4  Crailsheim 109 97 97 111  
 
  5  Paderborn6 91 95 100 77    
  2  Kirchheim 88 73      
  1  Weißenfels 82 81      
  3  Chemnitz 77 72 74 83    
6  Düsseldorf 68 75 83 92    
2  Kirchheim 98 75 76    
  6  Düsseldorf 79 61 72      
2  Kirchheim 105 81 98    
 
  7  Essen 86 78 88      

5 Das Finale wurde im Modus Hin- und Rückspiel ausgetragen, bei dem die besser platzierte Mannschaft nach der Hauptrunde im Rückspiel Heimrecht hatte, so dass die schlechter platzierte Mannschaft im Hinspiel zuerst zu Hause antreten musste.
6 Paderborn und Crailsheim tauschten ab dem zweiten Spiel das Heimrecht, so dass erst das dritte Spiel der Play-off-Serie in Paderborn stattfand.

Führende der Spielerstatistiken Bearbeiten

Kategorie Spieler Team Einzelspiel Gesamt *
Punkte Aubrey Reese
Martin Samarco
Giants Düsseldorf
BG Karlsruhe
43
33
447
581
17,9
20,8
Rebounds Evan Harris
Devin Uskoski
Justin Howard
Cuxhaven BasCats
Kirchheim Knights
BG Karlsruhe
22
17
19
124
290
258
7,3
8,1
10,3
Assists Ahmad Smith Kirchheim Knights 181 233 6,7
Steals Cedric Brooks
Gary Johnson
Kirchheim Knights
Chemnitz Niners
82
8
64
70
1,8
2,2
Blocks Dmitri Tscheremnych
Ryan DeMichael
Saar-Pfalz Braves
Nürnberger BC
7
5
26
38
1,6
1,4
Effektivität Darryl Webb
Devin Uskoski
Justin Howard
Crailsheim Merlins
Kirchheim Knights
BG Karlsruhe
483
36
41
575
683
514
16,4
19,0
20,6

* In der Spalte Durchschnitt wurden nur Bestwerte von Spielern berücksichtigt, die mehr als die Hälfte der Saisonspiele absolviert hatten.
1 Dieser Bestwert wurde im ersten Finalspiel am 4. Mai 2012 in den Play-offs erzielt. Der Bestwert der regulären Spielzeit waren 12 Assists von Jamar Diggs (webmoebel Baskets) am vierten Spieltag.
2 Brooks erzielte acht Ballgewinne in gut 32 Minuten Spielzeit, Johnson brauchte im ersten Play-off-Viertelfinalspiel knapp 37 Minuten Spielzeit für seine acht Ballgewinne.
3 Dieser Bestwert wurden im vierten Viertelfinalspiel am 13. April 2012 in den Play-offs erzielt. Der Bestwert der regulären Spielzeit war 46 von Gary Johnson (Chemnitz Niners) am 13. Spieltag, als er den einzigen Triple-Double der Spielzeit erzielte.

Ehrungen 2011/12 Bearbeiten

Spieler des Monats Bearbeiten

  • Oktober: Justin Stommes (SG, Vereinigte Staaten , webmoebel Baskets)
  • November: Evan Harris (SF, Vereinigte Staaten , Cuxhaven BasCats)
  • Dezember: Gary Johnson (PG, Vereinigte Staaten , Chemnitz Niners)
  • Januar: Martin Samarco (SG, Vereinigte Staaten , BG Karlsruhe)
  • Februar: Chris Alexander (PG, Vereinigte Staaten , ETB Wohnbau Baskets)
  • März: Devin Uskoski (PF, Vereinigte Staaten , Kirchheim Knights)

Youngster des Monats Bearbeiten

Awards 2012 Bearbeiten

Die Gewinner des Auszeichnungen für die gesamte Spielzeit wurden am 4. Mai 2012 bekannt gegeben.[7]

  • Spieler des Jahres: Arizona Reid (SF, Vereinigte Staaten , Mitteldeutscher BC)
  • Youngster des Jahres: Jusuf El-Domiaty (PG, Deutschland , Cuxhaven BasCats)
  • Trainer des Jahres: Silvano Poropat (Kroatien , Mitteldeutscher BC) und Felix Schreier (Deutschland , Chemnitz Niners)

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  1. N.N.: Kommen die nächsten Basketball-Europameister aus der ProA? (Memento vom 24. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) Archiviert von Die Junge Liga—Website; Hagen, 3. Mai 2009. Abgerufen am 13. März 2019.
  2. ProA: Rhöndorf und Hannover verzichten, Nürnberg rückt nach. DieJungeLiga.de, 30. Juni 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Mai 2012 (Pressemitteilung).@1@2Vorlage:Toter Link/diejungeliga.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Keine Bürgschaft für Rhöndorf – ProA spielt mit 15 Teams. DieJungeLiga.de, 28. Juli 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Mai 2012 (Presseinfo in Form eines Interviews mit DJL-Geschäftsführer Nicolas Grundmann).@1@2Vorlage:Toter Link/diejungeliga.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. 22 Klubs reichen Lizenzunterlagen für die Saison 2012/13 in der Beko BBL ein. Basketball-Bundesliga, 16. März 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Mai 2012 (Pressemitteilung).@1@2Vorlage:Toter Link/www.basketball-bundesliga.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Anna Blumtritt: MBC erhält als einziges Zweitligateam die Lizenz für die Beko BBL. Mitteldeutscher Basketball Club, 12. April 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2017; abgerufen am 22. Mai 2012 (Pressemitteilung).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mitteldeutscherbc.de
  6. Endspielcharakter am Wochenende um das Heimrecht in den Playoffs. DieJungeLiga.de, 23. März 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Mai 2012 (Pressemitteilung der Crailsheim Merlins).@1@2Vorlage:Toter Link/www.diejungeliga.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. N.N.: ProA-Awards: Die Gewinner stehen fest. (Memento vom 11. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) Archiviert von Die Junge Liga—Website; Köln, 4. Mai 2012. Abgerufen am 5. Februar 2019.