Leichtathletik-Europameisterschaften 1946

dritter kontinentaler Sportwettkampf

Die 3. Leichtathletik-Europameisterschaften fanden vom 23. bis zum 25. August 1946 in Oslo statt. Mit Ausnahme des Marathonlaufs und des 50-km-Gehens wurden die Wettkämpfe im Bislett-Stadion ausgetragen.

3. Leichtathletik-Europameisterschaften
Stadt Norwegen Oslo
Stadion Bislett-Stadion
Wettbewerbe 33
Eröffnung 23. August 1946
Schlussfeier 25. August 1946
Chronik
Paris/Wien 1938 Brüssel 1950
Medaillenspiegel (Endstand nach 33 Entscheidungen)
Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Schweden Schweden 11 5 6 22
2 Sowjetunion 1923 UdSSR 6 7 4 17
3 Finnland Finnland 4 3 5 12
4 Frankreich 1944 Frankreich 3 4 4 11
5 Niederlande Niederlande 3 2 1 6
6 Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2 5 3 10
7 Norwegen Norwegen 1 2 3
8 Danemark Dänemark 1 1 2 4
Italien Italien 1 1 2 4
10 Island Island 1 1
Vollständiger Medaillenspiegel
Blick auf das Osloer Bislett-Stadion

Zum ersten Mal fanden diese Meisterschaften als gemeinsame Veranstaltung für Frauen und Männer statt. 1934 in Turin waren die Frauen nicht dabei, 1938 in Wien hatten sie eigene Europameisterschaften ausgetragen, nachdem die Männer zwei Wochen vorher in Paris an den Start gegangen waren.

Teilnehmer Bearbeiten

Obwohl die Sowjetunion nicht Mitglied des veranstaltenden Weltleichtathletikverbands World Athletics (früher IAAF) war und auch noch nicht zu den Olympischen Spielen zugelassen war, setzte sich der Präsident des Verbandes und amtierende IOC-Präsident Sigfrid Edström für diese erste Teilnahme der UdSSR an internationalen Sportmeisterschaften sehr ein.[1] So durften die sowjetischen Sportler bei den Europameisterschaften 1946 an den Start gehen.

Eine deutsche Mannschaft war nach dem Zweiten Weltkrieg von der Teilnahme bis einschließlich 1950 noch ausgeschlossen.

Wettbewerbe Bearbeiten

Im Wettkampfkatalog gab es bei den Männern eine Ergänzung. Mit dem 10.000-Meter-Gehen kam eine zweite Disziplin aus dem Gehsport hinzu. Bei den Frauen wurde das Veranstaltungsprogramm nicht geändert. Weiterhin standen für die Athletinnen neun Wettbewerbe auf dem Programm (Lauf: 100 Meter, 200 Meter, 80 Meter Hürden, 4-mal-100-Meter-Staffel – Sprung: Hochsprung, Weitsprung – Stoß/Wurf. Kugelstoßen, Diskuswurf, Speerwurf). Das Angebot für Frauen sollte sich von den Europameisterschaften 1950 sukzessive ausweiten, bis es schließlich dem Männerangebot weitgehend entsprach.

Sportliche Leistungen Bearbeiten

Angesichts des erst ein gutes Jahr zurückliegenden Zweiten Weltkriegs war es erstaunlich, dass eine solch große Veranstaltung zustande kam. Das Leistungsniveau unterlag in der Folge gewissen Einschränkungen. In vielen Ländern war es kaum möglich gewesen, ein sportliches Training zu absolvieren, die Grundlagen für gute sportliche Leistungen mussten sich die Athleten erst wieder erarbeiten. Dennoch waren eine ganze Reihe von neuen oder egalisierten Rekorden beziehungsweise Bestleistungen zu verzeichnen:

  • sechzehn Meisterschaftsrekorde in elf Disziplinen
  • siebzehn Landesrekorde in elf Disziplinen sowie drei nationale Bestleistungen in einer Disziplin

Erfolgreichste Nation war das vom Kriegsgeschehen des Zweiten Weltkriegs vergleichsweise nicht ganz so stark betroffene Schweden mit elf EM-Titeln. Die Sowjetunion belegte bei ihrer ersten Teilnahme mit sechs Goldmedaillen auf Anhieb den zweiten Platz in dieser Wertung. Dahinter folgte Finnland mit vier vor Frankreich und den Niederlanden mit je drei siegreichen Sportlern, wobei Frankreich erheblich mehr Silber- und Bronzemedaillen auf dem Konto hatte als die Niederlande.

Ergebnisse Männer Bearbeiten

100 m Bearbeiten

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Jack Archer Vereinigtes Konigreich  GBR 10,6
2 Haakon Tranberg Norwegen  NOR 10,7
3 Carlo Monti Italien  ITA 10,8
4 Étienne Bally Frankreich 1944  FRA 10,8
5 Stig Håkansson Schweden  SWE 10,9
6 Finnbjörn Þorvaldsson Island  ISL 10,9

Finale: 23. August

200 m Bearbeiten

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Nikolai Karakulow Sowjetunion 1923  URS 21,6
2 Haakon Tranberg Norwegen  NOR 21,7
3 Jiří David Tschechoslowakei  TCH 21,8
4 Stig Danielsson Schweden  SWE 21,9
5 Julien Lebas Frankreich 1944  FRA 22,0
6 Jack Archer Vereinigtes Konigreich  GBR 22,0

Finale: 24. August

400 m Bearbeiten

 
Niels Holst-Sørensen
Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Niels Holst-Sørensen Danemark  DEN 47,9
2 Jacques Lunis Frankreich 1944  FRA 48,3
3 Derek Pugh Vereinigtes Konigreich  GBR 48,9
4 Sven-Erik Nolinge Schweden  SWE 48,9
5 Bill Roberts Vereinigtes Konigreich  GBR 49,5
DNS Herman Kunnen Belgien  BEL

Finale: 23. August

Niels Holst-Sørensen (Foto rechts) – dänischer Sieger im 400-Meter-Lauf

800 m Bearbeiten

 
Europameister Rune Gustafsson
Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Rune Gustafsson Schweden  SWE 1:51,0
2 Niels Holst-Sørensen Danemark  DEN 1:51,1
3 Marcel Hansenne Frankreich 1944  FRA 1:51,2
4 Olle Ljunggren Schweden  SWE 1:51,4
5 Thomas White Vereinigtes Konigreich  GBR 1:51,5
6 Robert Chef d’hôtel Frankreich 1944  FRA 1:53,0
7 Jørgen Heller Andersen Danemark  DEN 1:53,7
8 Richard Brancart Belgien  BEL 2:02,2

Finale: 24. August

1500 m Bearbeiten

 
Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Lennart Strand Schweden  SWE 3:48,0 CR
2 Henry Eriksson Schweden  SWE 3:48,8000
3 Erik Jørgensen Danemark  DEN 3:52,8000
4 Václav Čevona Tschechoslowakei  TCH 3:53,0000
5 Sándor Garay Ungarn 1946  HUN 3:53,0000
6 Douglas Wilson Vereinigtes Konigreich  GBR 3:53,2000
7 Paul Messner Frankreich 1944  FRA 3:56,6000
8 Luboš Vomáčka Tschechoslowakei  TCH 4:07,2000

Finale: 25. August

Die beiden erstplatzierten 1500-m-Läufer Lennart Strand und Henry Eriksson (auf dem Foto rechts liegt Eriksson vor Strand)

5000 m Bearbeiten

 
Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Sydney Wooderson Vereinigtes Konigreich  GBR 14:08,6 CR/NR
2 Willem Slijkhuis Niederlande  NED 14:14,0 NR000
3 Evert Nyberg Schweden  SWE 14:23,2000000
4 Viljo Heino Finnland  FIN 14:24,4000000
5 Emil Zátopek Tschechoslowakei  TCH 14:25,8 NR000
6 Gaston Reiff Belgien  BEL 14:45,8000000
7 Rikard Greenfort Danemark  DEN 14:46,0000000
8 Raphaël Pujazon Frankreich 1944  FRA 14:46,8000000

Datum: 23. August

Sydney Wooderson war der einzige Europameister von 1946, der bereits vorher einen EM-Titel errungen hatte.

10.000 m Bearbeiten

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Viljo Heino Finnland  FIN 29:52,0 CR
2 Helge Perälä Finnland  FIN 30:31,4000
3 András Csaplár Ungarn 1946  HUN 30:35,2000
4 Sven Rapp Schweden  SWE 30:49,2000
5 Feodossi Wanin Sowjetunion 1923  URS 30:56,2000
6 Charles Heirendt Luxemburg  LUX 31:08,2000
7 Thorvald Wilhelmsen Norwegen  NOR 31:20,8000
8 Martin Stokken Norwegen  NOR 32:56,0000

Datum: 22. August

Marathon Bearbeiten

 
Signatur des finnischen Marathonsiegers Mikko Hietanen
Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Mikko Hietanen Finnland  FIN 2:24:55
2 Väinö Muinonen Finnland  FIN 2:26:08
3 Jakow Punko Sowjetunion 1923  URS 2:26:21
4 Pierre Cousin Frankreich 1944  FRA 2:27:05
5 Gösta Leandersson Schweden  SWE 2:28:30
6 Erik Jonsson Schweden  SWE 2:30:08
7 Squire Yarrow Vereinigtes Konigreich  GBR 2:30:40
8 Henning Larsen Danemark  DEN 2:32:50

Datum: 22. August

Die Strecke entsprach mit 40,1 km nicht der vorgeschriebenen Distanz von 42,195 km, sodass Bestleistungen nicht anerkannt werden konnten.

110 m Hürden Bearbeiten

 
Europameister Håkan Lidman
Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Håkan Lidman Schweden  SWE 14,6
2 Pol Braekman Belgien  BEL 14,9
3 Väinö Suvivuo Finnland  FIN 15,0
4 Gösta Risberg Schweden  SWE 15,2
5 Edvin Larsen Danemark  DEN 15,3
6 Henri Maignan Frankreich 1944  FRA 15,5

Finale: 25. August

400 m Hürden Bearbeiten

 
Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Bertel Storskrubb Finnland  FIN 52,2 CR/NR
2 Sixten Larsson Schweden  SWE 52,4 NR000
3 Rune Larsson Schweden  SWE 52,5000000
4 Yves Cros Frankreich 1944  FRA 52,6 NR000
5 Werner Christen Schweiz  SUI 55,4000000
6 Ronald Ede Vereinigtes Konigreich  GBR 56,5000000

Finale: 24. August

Bertel Storskrubb (auf dem Foto rechts bei einem Rennen im Jahr 1939) – in manchen Publikationen als Bertil Storskrubb gelistet.

3000 m Hindernis Bearbeiten

 
Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Raphaël Pujazon Frankreich 1944  FRA 9:01,4 CR/NR
2 Erik Elmsäter Schweden  SWE 9:11,0000000
3 Tore Sjöstrand Schweden  SWE 9:14,0000000
4 Alf Olesen Danemark  DEN 9:18,8 NR000
5 Jean Gallet Frankreich 1944  FRA 9:19,6000000
6 Pentti Siltaloppi Finnland  FIN 9:21,0000000
7 Jindřich Roudný Tschechoslowakei  TCH 9:33,4 NR000
8 Marcel Vandewattyne Belgien  BEL 9:37,0000000

25. August

Überraschend besiegte Raphaël Pujazon (Foto rechts) die klar favorisierten Schweden.

4 × 100 m Staffel Bearbeiten

Platz Land Athleten Zeit (s)
1 Schweden  Schweden Stig Danielsson
Inge Nilsson
Olle Laessker
Stig Håkansson
41,5
2 Frankreich 1944  Frankreich Agathon Lepève
Julien Lebas
Pierre Gonon
René Valmy
42,0
3 Tschechoslowakei  Tschechoslowakei Mirko Paráček
Leopold Láznička
Miroslav Řihošek
Jiří David
42,2
4 Niederlande  Niederlande Jan Lammers
Chris van Osta
Jo Zwaan
Gabe Scholten
42,3
5 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Thomas Jover
Bert Liffen
Robert Roach
Jack Archer
42,4
6 Belgien  Belgien Herman Kunnen
Fernand Bourgaux
François Braekman
Pol Braekman
43,5

Finale: 25. August

4 × 400 m Staffel Bearbeiten

Platz Land Athleten Zeit (min)
1 Frankreich 1944  Frankreich Bernard Santona
Yves Cros
Robert Chef d’hôtel
Jacques Lunis
3:14,4
2 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Ronald Ede
Derek Pugh
Bernard Elliot
Bill Roberts
3:14,5
3 Schweden  Schweden Folke Alnevik
Stig Lindgård
Sven-Erik Nolinge
Tore Sten
3:15,0
4 Danemark  Dänemark Herluf Christensen
Knud Greenfort
Gunnar Bergsten
Niels Holst-Sørensen
3:15,4
5 Schweiz  Schweiz Werner Rugel
Werner Christen
Karl Volkmer
Oskar Hardmeier
3:20,8
6 Tschechoslowakei  Tschechoslowakei Vlastimil Holeček
Tomáš Šalé
Jiří David
Leopold Láznička
3:33,6

Datum: 25. August

10.000 m Gehen Bearbeiten

 
John Mikaelsson wurde der erste Europameister auf der neuen Gehstrecke
Platz Athlet Land Zeit (min)
1 John Mikaelsson Schweden  SWE 46:05,2 CR
2 Fritz Schwab Schweiz  SUI 47:03,6000
3 Émile Maggi Frankreich 1944  FRA 48:10,4000
4 Louis Chevalier Frankreich 1944  FRA 49:37,8000
5 Egil Romberg-Anderssen Norwegen  NOR 49:48,0000
DSQ Kaare Hammer Norwegen  NOR
Werner Hardmo Schweden  SWE
Václav Balšán Tschechoslowakei  TCH

Datum: 25. August

50 km Gehen Bearbeiten

 
Platz Athlet Land Zeit (h)
1 John Ljunggren Schweden  SWE 4:38:20 CR
2 Harry Forbes Vereinigtes Konigreich  GBR 4:42:58000
3 Charles Megnin Vereinigtes Konigreich  GBR 4:57:04000
4 Oddvar Sponberg Norwegen  NOR 5:00:27000
5 Harry Kristensen Danemark  DEN 5:03:18000
DNF Harry Olsson Schweden  SWE
DSQ Edgar Bruun Norwegen  NOR
Josef Doležal Tschechoslowakei  TCH

Datum: 23. August

Der schwedische Geher John Ljunggren (Foto rechts) kam hier zu seinem ersten großen Erfolg.

Hochsprung Bearbeiten

 
Anton Bolinder blieb im Hochsprung als Sieger knapp unter der 2-Meter-Marke
Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Anton Bolinder Schweden  SWE 1,99
2 Alan Paterson Vereinigtes Konigreich  GBR 1,96
3 Nils Nicklén Finnland  FIN 1,93
4 Birger Leirud Norwegen  NOR 1,93
5 Gunnar Lindecrantz Schweden  SWE 1,93
6 Alfredo Campagner Italien  ITA 1,90
7 Skúli Guðmundsson Island  ISL 1,90
8 Georges Audouy Frankreich 1944  FRA 1,90

Datum: 23. August

Stabhochsprung Bearbeiten

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Allan Lindberg Schweden  SWE 4,17 CR/NR
2 Nikolai Osolin Sowjetunion 1923  URS 4,10000000
3 Jan Bém Tschechoslowakei  TCH 4,10000000
4 Erling Kaas Norwegen  NOR 4,10000000
5 Hugo Olsson Schweden  SWE 4,00000000
6 Georges Breitman Frankreich 1944  FRA 3,90000000
7 Miroslav Krejcar Tschechoslowakei  TCH 3,90000000
8 Helmer Petersen Danemark  DEN 3,90000000

Datum: 25. August

Weitsprung Bearbeiten

 
Olle Laessker – Weitsprung-Sieger mit sehr knappem Vorsprung
Platz Athlet Land Weite (m)
1 Olle Laessker Schweden  SWE 7,42000
2 Lucien Graff Schweiz  SUI 7,40000
3 Miroslav Řihošek Tschechoslowakei  TCH 7,29 NR
4 Egidio Pribetti Italien  ITA 7,28000
5 Stig Håkansson Schweden  SWE 6,97000
6 Denis Watts Vereinigtes Konigreich  GBR 6,95000
7 Zdeněk Matys Tschechoslowakei  TCH 6,92000
8 Oliver Steinn Island  ISL 6,82000

Finale: 24. August

Dreisprung Bearbeiten

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Valle Rautio Finnland  FIN 15,17000
2 Bertil Johnsson Schweden  SWE 15,15000
3 Arne Åhman Schweden  SWE 14,96000
4 Eugen Haugland Norwegen  NOR 14,76000
5 Hannes Sonck Finnland  FIN 14,70000
6 Preben Larsen Danemark  DEN 14,65000
7 Stefán Sörensson Island  ISL 14,11 NR
8 Miroslav Řihošek Tschechoslowakei  TCH 13,77000

Datum: 22. August

Kugelstoßen Bearbeiten

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Gunnar Huseby Island  ISL 15,56
2 Dmitri Gorjainow Sowjetunion 1923  URS 15,25
3 Yrjö Lehtilä Finnland  FIN 15,23
4 Roland Nilsson Schweden  SWE 15,16
5 Thage Pettersson Schweden  SWE 14,87
6 Sulo Bärlund Finnland  FIN 14,75
7 Eivind Sværen Norwegen  NOR 14,34
8 Lars Ulgenes Norwegen  NOR 14,28

Finale: 23. August

Diskuswurf Bearbeiten

 
Adolfo Consolini errang seinen ersten von
drei EM-Titeln
Platz Athlet Land Weite (m)
1 Adolfo Consolini Italien  ITA 53,23
2 Giuseppe Tosi Italien  ITA 50,39
3 Veikko Nyqvist Finnland  FIN 48,14
4 Nikolaos Syllas Königreich Griechenland  GRE 47,96
5 Stein Johnson Norwegen  NOR 46,77
6 Erik Westlin Schweden  SWE 45,65
7 Bengt Wikner Schweden  SWE 44,57
8 Raymond Tissot Frankreich 1944  FRA 44,11

Finale: 24. August

In der vor dem Finale am selben Tag erfolgten Qualifikation hatte Europameister Adolfo Consolini mit 53,29 einen neuen EM-Rekord erzielt.

Hammerwurf Bearbeiten

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Bo Ericson Schweden  SWE 56,44
2 Eric Johansson Schweden  SWE 53,54
3 Duncan Clark Vereinigtes Konigreich  GBR 51,32
4 Imre Németh Ungarn 1946  HUN 50,03
5 Hans Houtzager Niederlande  NED 49,68
6 Teseo Taddia Italien  ITA 48,63
7 Alexander Schechtel Sowjetunion 1923  URS 46,24
8 Jaroslav Knotek Tschechoslowakei  TCH 46,04

Finale: 22. August

Speerwurf Bearbeiten

 
Platz Athlet Land Weite (m)
1 Lennart Atterwall Schweden  SWE 68,74
2 Yrjö Nikkanen Finnland  FIN 67,50
3 Tapio Rautavaara Finnland  FIN 66,40
4 Odd Mæhlum Norwegen  NOR 66,37
5 Sven Daleflod Schweden  SWE 64,79
6 Josef Neumann Schweiz  SUI 62,48
7 Lumír Kiesewetter Tschechoslowakei  TCH 59,91
8 Nico Lutkeveld Niederlande  NED 59,50

Finale: 25. August

Lennart Atterwall (Foto rechts) wurde Europameister, blieb allerdings mehr als acht Meter unter Matti Järvinens Siegesweite von 1938.

Zehnkampf Bearbeiten

Platz Athlet Land P – offiz. Wert. P – 85er Wert.
1 Godtfred Holmvang Norwegen  NOR 6987 6566
2 Sergei Kusnezow Sowjetunion 1923  URS 6930 6559
3 Göran Waxberg Schweden  SWE 6661 6313
4 Armin Scheurer Schweiz  SUI 6655 6263
5 Pierre Sprecher Frankreich 1944  FRA 6496 6203
6 Oskar Häfliger Schweiz  SUI 6461 6195
7 Gunnar Erdal-Aase Norwegen  NOR 6295 5995
8 István Kiss Ungarn 1946  HUN 6027 5827

Datum: 23. / 24. August

Gewertet wurde nach der Punktetabelle von 1934.

Zur Orientierung und Einordnung der Leistungen sind zum Vergleich die nach heutigem Wertungssystem von 1985 erreichten Punktzahlen mitaufgeführt. An den Platzierungen unter den ersten Achte hätte sich danach nichts geändert, nur auf den Rängen zehn bis zwölf wäre es zu Verschiebungen gekommen.

Aber diese Vergleiche sind nur Anhaltswerte, denn als Grundlage müssen die jeweils unterschiedlichen Maßstäbe der Zeit gelten.

Ergebnisse Frauen Bearbeiten

100 m Bearbeiten

 
Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Jewgenija Setschenowa Sowjetunion 1923  URS 11,9 CRe
2 Winifred Jordan Vereinigtes Konigreich  GBR 12,10000
3 Claire Brésolles Frankreich 1944  FRA 12,20000
4 Ann-Britt Leyman Schweden  SWE 12,20000
5 Maureen Gardner Vereinigtes Konigreich  GBR 12,20000
6 Gerda Koudijs Niederlande  NED 12,40000

Finale: 22. August

Jewgenija Setschenowa (Foto rechts) – Sie war die Sprint-Königin dieser Europameisterschaften.

200 m Bearbeiten

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Jewgenija Setschenowa Sowjetunion 1923  URS 25,4
2 Winifred Jordan Vereinigtes Konigreich  GBR 25,6
3 Léa Caurla Frankreich 1944  FRA 25,6
4 Marit Hemstad Norwegen  NOR 25,7
5 Sylvia Cheeseman Vereinigtes Konigreich  GBR 25,8
6 Ann-Britt Leyman Schweden  SWE 26,2

Finale: 25. August

80 m Hürden Bearbeiten

 
Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Fanny Blankers-Koen Niederlande  NED 11,8
2 Elene Gokieli Sowjetunion 1923  URS 11,9
3 Walentina Fokina Sowjetunion 1923  URS 11,9
4 Anne Iversen Danemark  DEN 12,3
5 Anna Linnéa Sövgren Schweden  SWE 12,4
6 Marie Matesová Tschechoslowakei  TCH 12,4

Finale: 23. August

Die oft als fliegende Hausfrau oder fliegende Holländerin bezeichnete Fanny Blankers-Koen, überragende Athletin ihrer Zeit (auf dem Foto als Gewinnerin eines Rennens in Amsterdam im Jahr 1948), siegte im Hürdensprint.

4 × 100 m Staffel Bearbeiten

Platz Land Athletinnen Zeit (s)
1 Niederlande  Niederlande Gerda Koudijs
Nettie Timmer
Martha Adema
Fanny Blankers-Koen
47,8
2 Frankreich 1944  Frankreich Léa Caurla
Anne-Marie Colchen
Claire Brésolles
Monique Drilhon
48,5
3 Sowjetunion 1923  UdSSR Jewgenija Setschenowa
Walentina Fokina
Elene Gokieli
Walentina Wassiljewa
48,7
4 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Joyce Judd
Sylvia Cheeseman
Maureen Gardner
Winifred Jordan
48,7
5 Schweden  Schweden Greta Magnusson
Kerstin Josefsson
Ulla-Britt Althin
Ann-Britt Leyman
49,3
6 Polen 1944  Polen Irena Hejducka
Stanisława Walasiewicz
Mieczysława Moder
Jadwiga Słomczewska
50,6

Datum: 25. August

Hochsprung Bearbeiten

 
Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Anne-Marie Colchen Frankreich 1944  FRA 1,60000
2 Alexandra Tschudina Sowjetunion 1923  URS 1,57000
3 Anne Iversen Danemark  DEN 1,57 NR
4 Fanny Blankers-Koen Niederlande  NED 1,57000
5 Micheline Ostermeyer Frankreich 1944  FRA 1,57000
6 Triny Bourkel Luxemburg  LUX 1,57000
7 Dora Gardner Vereinigtes Konigreich  GBR 1,54000
8 Milly Ludwig Luxemburg  LUX 1,48000

Datum: 22. August

Hochsprung-Siegerin Anne-Marie Colchen (auf dem Foto rechts im Jahr 1949) war auch Mitglied der französischen Basketball-Nationalmannschaft.

Weitsprung Bearbeiten

 
Gerda Koudijs – Siegerin in einem äußerst engen Wettkampf
Platz Athlet Land Weite (m)
1 Gerda Koudijs Niederlande  NED 5,67
2 Lidija Gaile Sowjetunion 1923  URS 5,66
3 Walentina Wassiljewa Sowjetunion 1923  URS 5,63
4 Amelia Piccinini Italien  ITA 5,28
5 Anne Iversen Danemark  DEN 5,25
6 Ulla-Britt Althin Schweden  SWE 5,24
7 Greta Magnusson Schweden  SWE 5,21
8 Ilona Fekete Ungarn 1946  HUN 5,16

Finale: 23. August

Kugelstoßen Bearbeiten

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Tatjana Sewrjukowa Sowjetunion 1923  URS 14,16 CR
2 Micheline Ostermeyer Frankreich 1944  FRA 12,84000
3 Amelia Piccinini Italien  ITA 12,21000
4 Jadwiga Wajs Polen 1944  POL 11,65000
5 Eivor Olson Schweden  SWE 11,43000
6 Ans Niesink Niederlande  NED 11,35000
7 Maria Kwaśniewska Polen 1944  POL 11,06000
8 Liv Paulsen Norwegen  NOR 10,37000

Datum: 22. August

Diskuswurf Bearbeiten

 
Platz Athletin Land Weite (m)
1 Nina Dumbadse Sowjetunion 1923  URS 44,52
2 Ans Niesink Niederlande  NED 40,46
3 Jadwiga Wajs Polen 1944  POL 39,37
4 Gudrun Eklund Schweden  SWE 36,90
5 Irena Dobrzańska Polen 1944  POL 36,30
6 Tatjana Sewrjukowa Sowjetunion 1923  URS 34,05
7 Helena Stachowicz Polen 1944  POL 31,81
8 Kathleen Dyer Vereinigtes Konigreich  GBR 31,34

Finale: 23. August

Nina Dumbadse war eine von drei Siegerinnen aus der UdSSR in den drei Stoß- und Wurfdisziplinen. In der Qualifikation hatte sie Gisela Mauermayers Meisterschaftsrekord von 48,31 m egalisiert.

Speerwurf Bearbeiten

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Klawdija Majutschaja Sowjetunion 1923  URS 46,25 CR
2 Ljudmila Anokina Sowjetunion 1923  URS 45,84000
3 Johanna Koning Niederlande  NED 43,24000
4 Elly Dammers Niederlande  NED 41,16000
5 Mária Rohonczi Ungarn 1946  HUN 40,66000
6 Maria Kwaśniewska Polen 1944  POL 38,57000
7 Regina Marjanen Finnland  FIN 36,34000
8 Helena Stachowicz Polen 1944  POL 35,52000

Finale: 24. August

Literatur Bearbeiten

  • Mirko Javala (Hrsg.): European Athletics Championships Zürich 2014: Statistics Handbook. Organising Committee European Athletics Championships, Zürich 2014, S. 360–362.
  • Jani Suomilammi (Hrsg.): European Athletics Championships Berlin 2018: Statistics Handbook. Organising Committee European Athletics Championships, Berlin 2018, S. 492–497.

Weblinks Bearbeiten

Videolinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Arnd Krüger: The Unfinished Symphony. A History of the Olympic Games from Coubertin to Samaranch. In: James Riordan, Arnd Krüger (Hrsg.): The International Politics of Sport in the 20th Century. Routledge, London 1999, S. 3–27.