Großer Preis von Europa 2008

Der Große Preis von Europa 2008 (offiziell 2008 Formula 1 Telefónica Grand Prix of Europe) fand am 24. August auf dem Valencia Street Circuit in Valencia statt und war das zwölfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2008. Sieger wurde Felipe Massa (Ferrari) vor Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes) und Robert Kubica (BMW Sauber).

Flag of Europe.svg Großer Preis von Europa 2008
Renndaten
12. von 18 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2008
Streckenprofil
Name: 2008 Formula 1 Telefónica Grand Prix of Europe
Datum: 24. August 2008
Ort: Valencia, Spanien Spanien
Kurs: Valencia Street Circuit
Länge: 308,883 km in 57 Runden à 5,419 km

Wetter: Sonnig
Pole-Position
Fahrer: Brasilien Felipe Massa Italien Ferrari
Zeit: 1:38,989 min
Schnellste Runde
Fahrer: Brasilien Felipe Massa Italien Ferrari
Zeit: 1:38,708 min
Podium
Erster: Brasilien Felipe Massa Italien Ferrari
Zweiter: Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Dritter: Polen Robert Kubica Deutschland BMW Sauber

BerichtBearbeiten

HintergrundBearbeiten

Der Große Preis war das erste Formel-1-Rennen auf dem neuen Stadtkurs von Valencia. Nachdem die Fahrer die Strecke vier Tage vor dem Rennen zum ersten Mal gesehen hatten, äußerten sie sich positiv über die Strecke.[1] Der Formel-1-Reifenlieferant Bridgestone feierte bei diesem Rennen seinen 200. Formel-1-Grand-Prix, nachdem er seit 1997 Formel-1-Reifen lieferte.[2] Zu den Feierlichkeiten gehörten ein spezieller „goldener Reifen“, der an der Strecke ausgestellt wurde, sowie zwei Werbetafeln mit der Aufschrift „Bridgestone 200“.[2]

Nach dem Großen Preis von Ungarn führte Hamilton die Fahrerwertung mit fünf Punkten Vorsprung vor Kimi Räikkönen und mit acht Punkten auf Massa an. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit 11 Punkten Vorsprung vor McLaren-Mercedes und mit 21 Punkten auf BMW Sauber.[3]

QualifyingBearbeiten

Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Massa war Schnellster. Die beiden Force-India-Piloten sowie beide Honda-Fahrer und David Coulthard schieden aus.

Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Sebastian Vettel war Schnellster. Die beiden Renault-Piloten, Kazuki Nakajima, Timo Glock und Mark Webber schieden aus.

Der letzte Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Massa fuhr mit einer Rundenzeit von 1:38,989 Minuten die Bestzeit vor Hamilton und Kubica und sicherte sich so die Pole-Position.[4]

RennenBearbeiten

Vor der Startaufstellung war die Strecke trocken. Die Lufttemperatur lag bei 28 °C und die Streckentemperatur bei 44 °C.

Die Spitzenreiter des Rennens starteten sauber in das Rennen, aber in Kurve vier kollidierten Fernando Alonso und Nakajima; Alonso schied bei seinem Heimrennen aus, während Nakajimas Wagen eine neue Nase bekam und wieder antrat. Adrian Sutil schied in Runde 41 nach einem Unfall aus, Räikkönen in Runde 47 aufgrund eines Motorschadens. Massa gewann das Rennen vor Hamilton und Kubica. Die restlichen Punkteplätze komplettierten Heikki Kovalainen, Jarno Trulli, Vettel, Glock und Nico Rosberg.

Bei seinem letzten Stopp kam der Ferrari von Massa aus der Box und geriet in die Spur des herannahenden Force India von Sutil. Es kam zu keiner Kollision, da Massa sofort stoppte, als er seinen Fehler erkannte. Dieser Vorfall wurde als „unsafe“ eingestuft und von den Stewards untersucht. Kurz darauf hieß es, der Vorfall werde nach dem Rennen vollständig untersucht. Ferrari wurde daraufhin von den Stewards verwarnt und mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro belegt, doch Massa behielt seinen Sieg.

Zu den Fehlern von Ferrari beim Boxenstopp kam noch hinzu, dass Räikkönen seine Box verließ während der Benzinschlauch seines Autos noch angeschlossen war. Bei diesem Vorfall erlitt ein Ferrari-Mechaniker eine leichte Fraktur. Räikkönen verlor außerdem einen Platz.[5]

MeldelisteBearbeiten

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien  Scuderia Ferrari 01 Finnland  Kimi Räikkönen Ferrari F2008 Ferrari 056 2.4 V8 B
02 Brasilien  Felipe Massa
Deutschland  BMW-Sauber F1 Team 03 Deutschland  Nick Heidfeld BMW Sauber F1.08 BMW P86/8 2.4 V8 B
04 Polen  Robert Kubica
Frankreich  Renault F1 Team 05 Spanien  Fernando Alonso Renault R28 Renault RS27 2.4 V8 B
06 Brasilien  Nelson Piquet jr.
Vereinigtes Konigreich  Williams F1 Team 07 Deutschland  Nico Rosberg Williams FW30 Toyota RVX-08 2.4 V8 B
08 Japan  Kazuki Nakajima
Osterreich  Red Bull Racing 09 !Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Red Bull RB4 Renault RS27 2.4 V8 B
10 Australien  Mark Webber
Japan  Toyota Racing 11 Italien  Jarno Trulli Toyota TF108 Toyota RVX-08 2.4 V8 B
12 Deutschland  Timo Glock
Italien  Scuderia Toro Rosso 14 Frankreich  Sébastien Bourdais Toro Rosso STR3 Ferrari 056 2.4 V8 B
15 Deutschland  Sebastian Vettel
Japan  Honda Racing F1 Team 16 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Honda RA108 Honda RA808E 2.4 V8 B
17 Brasilien  Rubens Barrichello
Indien  Force India F1 Team 20 Deutschland  Adrian Sutil Force India VJM01 Ferrari 056 2.4 V8 B
21 Italien  Giancarlo Fisichella
Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes[M 1] 22 Vereinigtes Konigreich  Lewis Hamilton McLaren MP4-23 Mercedes-Benz FO 108V 2.4 V8 B
23 Finnland  Heikki Kovalainen

Anmerkungen

  1. McLaren-Mercedes fiel aufgrund einer Strafe infolge der Spionage-Affäre automatisch auf die letzte Position in der Teamrangliste.

KlassifikationenBearbeiten

QualifyingBearbeiten

Pos Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Q3 Start
01 Brasilien  Felipe Massa Italien  Ferrari 1:38,176 1:37,859 1:38,989 01
02 Vereinigtes Konigreich  Lewis Hamilton Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:38,464 1:37,954 1:39,199 02
03 Polen  Robert Kubica Deutschland  BMW Sauber 1:38,347 1:38,050 1:39,392 03
04 Finnland  Kimi Räikkönen Italien  Ferrari 1:38,703 1:38,229 1:39,488 04
05 Finnland  Heikki Kovalainen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:38,656 1:38,120 1:39,937 05
06 Deutschland  Sebastian Vettel Italien  Toro Rosso-Ferrari 1:38,141 1:37,842 1:40,142 06
07 Italien  Jarno Trulli Japan  Toyota 1:37,948 1:37,928 1:40,309 07
08 Deutschland  Nick Heidfeld Deutschland  BMW Sauber 1:38,738 1:37,859 1:40,631 08
09 Deutschland  Nico Rosberg Vereinigtes Konigreich  Williams-Toyota 1:38,595 1:38,336 1:40,721 09
10 Frankreich  Sébastien Bourdais Italien  Toro Rosso-Ferrari 1:38,622 1:38,417 1:40,750 10
11 Japan  Kazuki Nakajima Vereinigtes Konigreich  Williams-Toyota 1:38,667 1:38,428 11
12 Spanien  Fernando Alonso Frankreich  Renault 1:38,268 1:38,435 12
13 Deutschland  Timo Glock Japan  Toyota 1:38,532 1:38,499 13
14 Australien  Mark Webber Osterreich  Red Bull-Renault 1:38,559 1:38,515 14
15 Brasilien  Nelson Piquet jr. Frankreich  Renault 1:38,787 1:38,744 15
16 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Japan  Honda 1:38,880 16
17 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Osterreich  Red Bull-Renault 1:39,235 17
18 Italien  Giancarlo Fisichella Indien  Force India-Ferrari 1:39,268 18
19 Brasilien  Rubens Barrichello Japan  Honda 1:39,811 19
20 Deutschland  Adrian Sutil Indien  Force India-Ferrari 1:39,943 20
107-Prozent-Zeit: 1:44,c804 min (bezogen auf Q1-Bestzeit von 1:37,948 min)

RennenBearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Brasilien  Felipe Massa Italien  Ferrari 57 2 1:35:32,339 01 1:38,708 (36.)
02 Vereinigtes Konigreich  Lewis Hamilton Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 57 2 + 5,611 02 1:38,884 (16.)
03 Polen  Robert Kubica Deutschland  BMW Sauber 57 2 + 37,353 03 1:39,330 (38.)
04 Finnland  Heikki Kovalainen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 57 2 + 39,703 05 1:39,112 (19.)
05 Italien  Jarno Trulli Japan  Toyota 57 2 + 50,684 07 1:39,657 (37.)
06 Deutschland  Sebastian Vettel Italien  Toro Rosso-Ferrari 57 2 + 52,625 06 1:39,485 (36.)
07 Deutschland  Timo Glock Japan  Toyota 57 1 + 1:07,990 13 1:39,535 (54.)
08 Deutschland  Nico Rosberg Vereinigtes Konigreich  Williams-Toyota 57 2 + 1:11,457 09 1:39,577 (35.)
09 Deutschland  Nick Heidfeld Deutschland  BMW Sauber 57 2 + 1:22,177 08 1:39,526 (57.)
10 Frankreich  Sébastien Bourdais Italien  Toro Rosso-Ferrari 57 2 + 1:29,794 10 1:39,639 (35.)
11 Brasilien  Nelson Piquet jr. Frankreich  Renault 57 1 + 1:32,717 15 1:39,544 (29.)
12 Australien  Mark Webber Osterreich  Red Bull-Renault 56 1 +1 Runde 14 1:40,264 (27.)
13 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Japan  Honda 56 1 +1 Runde 16 1:40,763 (21.)
14 Italien  Giancarlo Fisichella Indien  Force India-Ferrari 56 1 +1 Runde 18 1:40,353 (54.)
15 Japan  Kazuki Nakajima Vereinigtes Konigreich  Williams-Toyota 56 2 +1 Runde 11 1:39,803 (56.)
16 Brasilien  Rubens Barrichello Japan  Honda 56 1 +1 Runde 19 1:40,593 (56.)
17 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Osterreich  Red Bull-Renault 56 2 +1 Runde 17 1:40,978 (13.)
Finnland  Kimi Räikkönen Italien  Ferrari 45 2 DNF 04 1:39,424 (34.)
Deutschland  Adrian Sutil Indien  Force India-Ferrari 41 2 DNF 20 1:40,661 (28.)
Spanien  Fernando Alonso Frankreich  Renault 00 0 DNF 12

WM-Stände nach dem RennenBearbeiten

Die ersten Zehn des Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich  Lewis Hamilton McLaren-Mercedes 70
02 Brasilien  Felipe Massa Ferrari 64
03 Finnland  Kimi Räikkönen Ferrari 57
04 Polen  Robert Kubica BMW Sauber 55
05 Deutschland  Nick Heidfeld BMW Sauber 41
06 Finnland  Heikki Kovalainen McLaren-Mercedes 33
07 Italien  Jarno Trulli Toyota 26
08 Spanien  Fernando Alonso Renault 18
09 Australien  Mark Webber Red Bull-Renault 18
10 Deutschland  Timo Glock Toyota 15
11 Brasilien  Nelson Piquet jr. Renault 13
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
12 Brasilien  Rubens Barrichello Honda 11
13 Deutschland  Nico Rosberg Williams-Toyota 9
14 Deutschland  Sebastian Vettel Toro Rosso-Ferrari 9
15 Japan  Kazuki Nakajima Williams-Toyota 8
16 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Red Bull-Renault 6
17 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Honda 3
18 Frankreich  Sébastien Bourdais Toro Rosso-Ferrari 2
19 Italien  Giancarlo Fisichella Force India-Ferrari 0
20 Deutschland  Adrian Sutil Force India-Ferrari 0
21 Japan  Takuma Satō Super Aguri-Honda 0
22 Vereinigtes Konigreich  Anthony Davidson Super Aguri-Honda 0

KonstrukteurswertungBearbeiten

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien  Ferrari 121
02 Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 113
03 Deutschland  BMW Sauber 96
04 Japan  Toyota 41
05 Frankreich  Renault 31
06 Osterreich  Red Bull-Renault 24
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich  Williams-Toyota 17
08 Italien  Toro Rosso-Ferrari 11
09 Japan  Honda 6
10 Indien  Force India-Ferrari 0
11 Japan  Super Aguri-Honda 0

WeblinksBearbeiten

Commons: Großer Preis von Europa 2008 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Drivers praise Valencia track layout. Abgerufen am 25. Juli 2022 (englisch).
  2. a b Bridgestone EMIA. Abgerufen am 25. Juli 2022 (englisch).
  3. Bruce Jones: Grand Prix 2009 : the official ITV sport guide. London : Carlton Books, 2009, ISBN 978-1-84732-262-3 (archive.org [abgerufen am 25. Juli 2022]).
  4. Massa beats Hamilton to Valencia pole. Abgerufen am 25. Juli 2022 (englisch).
  5. The Official Formula 1 Website. 25. August 2008, archiviert vom Original am 25. August 2008; abgerufen am 25. Juli 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.formula1.com