Ottersheim
Ottersheim (pfälzisch: Odderschem) ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Göllheim an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 38′ N, 8° 6′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Donnersbergkreis | |
Verbandsgemeinde: | Göllheim | |
Höhe: | 233 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,74 km2 | |
Einwohner: | 356 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 130 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67308 | |
Vorwahl: | 06355 | |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 058 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Freiherr-vom-Stein-Straße 1–3 67307 Göllheim | |
Website: | www.vg-goellheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Rüdiger Kragl | |
Lage der Ortsgemeinde Ottersheim im Donnersbergkreis | ||
Geographie
BearbeitenDie Gemeinde Ottersheim liegt nördlich des Naturparks Pfälzerwald, zwischen Kaiserslautern und Worms, an den südöstlichen Ausläufern des Zollstocks. Sie wird vom Ammelbach durchflossen. Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind Immesheim, Bubenheim, Biedesheim und Rüssingen.
Geschichte
BearbeitenBereits zu römischer Zeit gab es eine Siedlung, wie Ende des 19. Jahrhunderts gefundene Sarkophage beweisen. Urkundliche Erwähnungen finden sich erstmals im Lorscher Codex für das Jahr 772. Im Mittelalter gehörte Ottersheim verschiedenen Herrschaften an, bis es schließlich 1481 ganz zur Kurpfalz gelangte. Mit dem benachbarten Immesheim steht es diesbezüglich in enger Verbindung.
Nach 1792 wurde die Region im Ersten Revolutionskrieg von französischen Truppen besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Ottersheim zum französischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Göllheim zugeordnet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war die Gemeinde Ottersheim dem Landkommissariat Kirchheim im bayerischen Rheinkreis, später dem Bezirksamt Kirchheimbolanden zugeordnet, aus dem 1938 der Landkreis Kirchheimbolanden hervorging. Es gab zwei Siedlungskerne, Ober- und Unter-Ottersheim, welche erst nach 1850 nach und nach zusammenwuchsen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ottersheim innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehörte bis 1968 zum Regierungsbezirk Pfalz. Seit 1969 gehört die Gemeinde zum Donnersbergkreis und seit 1972 der Verbandsgemeinde Göllheim an.
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerentwicklung
BearbeitenDie Entwicklung der Einwohnerzahl von Ottersheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Religion
BearbeitenFür Ottersheim mit Bubenheim und Immesheim als Sprengel beginnen die Kirchenbücher 1705. Das Gebiet wurde zunächst noch von Rodenbach (Pfarrei Boßweiler) aus versehen. Ab 1793 wurde die Nachbargemeinde Biedesheim ebenfalls von der Pfarrei St. Amandus in Ottersheim aus mitbetreut. Biedesheim gehörte anfänglich zur Pfarrei Neuleiningen und wurde von Grünstadt aus versehen. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts bildeten Ottersheim, Stetten (Leib Christi) und Zell eine Pfarreiengemeinschaft. Seit 1. Januar 2016 ist Ottersheim Bestandteil der Pfarrei Hl. Philipp der Einsiedler, die ihren Sitz in Göllheim hat.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Ottersheim besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | WGO | BfO | Gesamt |
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2024[3] | 3 | 5 | 8 Sitze |
2019[4] | 5 | 3 | 8 Sitze |
2014[5] | per Mehrheitswahl | 8 Sitze | |
2009 | per Mehrheitswahl | 8 Sitze |
- WGO = Wählergruppe Ottersheim e. V.
- BfO = Bürger für Ottersheim e. V., ehemals Wählergruppe Kragl
Bürgermeister
BearbeitenOrtsbürgermeister ist Rüdiger Kragl. Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 setzte er sich mit einem Stimmenanteil von 53,69 % durch und folgt damit Alois Demmerle, der nach 15 Jahren im Amt nicht mehr kandidiert hatte.[6][7] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er mit einem Stimmenanteil von 64,2 % im Amt bestätigt und setzte sich dabei gegen seinen Herausforderer Ansgar Mayer durch.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenOttersheim ist wie seine Nachbargemeinden ein Straßendorf; jedoch mit der Besonderheit, dass es sich an zwei Armen einer Straßenkreuzung entwickelte. Das Herzstück der Gemeinde ist die katholische Kirche „St. Amandus“ (im Volksmund auch „Dom (oder Kathedrale) vom Violental“ genannt), die für vier Gemeinden bestimmt ist. Zudem besitzt sie einen über 500 Jahre alten Taufstein.
In Ottersheim wird jedes Jahr am Fest Fronleichnam die Prozession durch das Dorf gehalten mit vier Altären, die sehr liebevoll von den Einwohnern geschmückt werden. Zu diesem Fest kommen Gläubige aus nah und fern.
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St. Amandus Chor
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St. Amandus Orgelempore
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St. Amandus Taufstein (um 1500)
Siehe auch:
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenNördlich von Ottersheim verläuft die B 47. Die nächstgelegene Autobahn ist die A 63 (Mainz–Kaiserslautern).
Der öffentliche Personennahverkehr wird durch die vom Unternehmen Behles aus Kirchheimbolanden betriebene Buslinie 904 erbracht. Diese verbindet den Ort mit seinen Nachbargemeinden, ferner mit Kirchheimbolanden, Göllheim und Eisenberg.[9] Die nächsten im regulären Personenverkehr bedienten Bahnhöfe befinden sich in Ebertsheim (8 km) und Monsheim (9 km).
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter des Ortes
Bearbeiten- Johann Leonhard Weidner (1588–1655), Humanist
- Johann Philipp Janson (1707–1758), katholischer Priester im Erzbistum Mainz, Erbauer der Barockkirche St. Johannes der Täufer in Mönchberg, Unterfranken[10]
Personen, die vor Ort gewirkt haben
Bearbeiten- Ernst von Gagern (1807–1865), Spross eines bekannten deutschen Adelsgeschlechtes und bedeutende Priestergestalt des 19. Jahrhunderts im Bistum Speyer, war 1839 bis 1845 Pfarrer von Ottersheim.
Literatur
Bearbeiten- Mathias Köller: Ottersheim. Dorf und Pfarrei St. Amandus in ihren vielfältigen Beziehungen zu den Bischofsstädten Worms, Mainz und Speyer. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2023, ISBN 978-3-95505-373-4.
- M. Hoffmann: Die Verbandsgemeinde Göllheim – Ein kulturhistorischer Reiseführer. Göllheim 1997.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl, Einzelergebnisse
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl, Einzelergebnisse
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2014 Ottersheim. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Göllheim, Verbandsgemeinde, neunte Ergebniszeile. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Die Rheinpfalz: Ottersheim: Führungsriege fast komplett ausgetauscht. 18. August 2019, abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2024. Abgerufen am 28. Juni 2024.
- ↑ Behles Fahrpläne Donnersbergkreis. In: behles-bus.de. Abgerufen am 4. Oktober 2024.
- ↑ Eduard Schmitt: Mönchberger Kirchengeschichte, Mönchberg 2001, Caruna Druck, Kleinheubach, S. 23