Ottersheim

Gemeinde in Deutschland

Ottersheim ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Göllheim an.

Wappen Deutschlandkarte
Ottersheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Ottersheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 38′ N, 8° 6′ OKoordinaten: 49° 38′ N, 8° 6′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Donnersbergkreis
Verbandsgemeinde: Göllheim
Höhe: 233 m ü. NHN
Fläche: 2,74 km2
Einwohner: 361 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67308
Vorwahl: 06355
Kfz-Kennzeichen: KIB, ROK
Gemeindeschlüssel: 07 3 33 058
Adresse der Verbandsverwaltung: Freiherr-vom-Stein-Straße 1–3
67307 Göllheim
Website: www.vg-goellheim.de
Ortsbürgermeister: Rüdiger Kragl
Lage der Ortsgemeinde Ottersheim im Donnersbergkreis
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Karte

Geographie Bearbeiten

Die Gemeinde Ottersheim liegt nördlich des Naturparks Pfälzerwald, zwischen Kaiserslautern und Worms, an den südöstlichen Ausläufern des Zollstocks. Sie wird vom Ammelbach durchflossen. Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind Immesheim, Bubenheim, Biedesheim und Rüssingen.

Geschichte Bearbeiten

Bereits zu römischer Zeit gab es eine Siedlung, wie Ende des 19. Jahrhunderts gefundene Sarkophage beweisen. Urkundliche Erwähnungen finden sich erstmals im Lorscher Codex für das Jahr 772. Im Mittelalter gehörte Ottersheim verschiedenen Herrschaften an, bis es schließlich 1481 ganz zur Kurpfalz gelangte. Mit dem benachbarten Immesheim steht es diesbezüglich in enger Verbindung.

Nach 1792 wurde die Region im Ersten Revolutionskrieg von französischen Truppen besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Ottersheim zum französischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Göllheim zugeordnet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war die Gemeinde Ottersheim dem Landkommissariat Kirchheim im bayerischen Rheinkreis, später dem Bezirksamt Kirchheimbolanden zugeordnet, aus dem 1938 der Landkreis Kirchheimbolanden hervorging. Es gab zwei Siedlungskerne, Ober- und Unter-Ottersheim, welche erst nach 1850 nach und nach zusammenwuchsen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ottersheim innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehörte bis 1968 zum Regierungsbezirk Pfalz. Seit 1969 gehört die Gemeinde zum Donnersbergkreis und seit 1972 der Verbandsgemeinde Göllheim an.

Bevölkerung Bearbeiten

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Ottersheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 161
1835 261
1871 276
1905 230
1939 250
1950 265
1961 260
Jahr Einwohner
1970 227
1987 331
1997 413
2005 380
2011 387
2017 385

Religion Bearbeiten

 
St. Amandus, ehemaliges Pfarrsiegel

Für Ottersheim mit Bubenheim und Immesheim als Sprengel beginnen die Kirchenbücher 1705. Das Gebiet wurde zunächst noch von Rodenbach (Pfarrei Boßweiler) aus versehen. Ab 1793 wurde die Nachbargemeinde Biedesheim ebenfalls von der Pfarrei St. Amandus in Ottersheim aus mitbetreut. Biedesheim gehörte anfänglich zur Pfarrei Neuleiningen und wurde von Grünstadt aus versehen. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts bildeten Ottersheim, Stetten (Leib Christi) und Zell eine Pfarreiengemeinschaft. Seit 1. Januar 2016 ist Ottersheim Bestandteil der Pfarrei Hl. Philipp der Einsiedler, die ihren Sitz in Göllheim hat.

 
Ottersheim von Süden aus gesehen, links über dem Dorf der Zollstock

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Ottersheim besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl WGO WGK Gesamt
2019[3] 5 3 8 Sitze
2014[4] per Mehrheitswahl 8 Sitze
2009 per Mehrheitswahl 8 Sitze
  • WGO = Wählergruppe Ottersheim e. V.
  • WGK = Wählergruppe Kragl

Bürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister ist Rüdiger Kragl. Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 setzte er sich mit einem Stimmenanteil von 53,69 % durch und folgt damit Alois Demmerle, der nach 15 Jahren im Amt nicht mehr kandidiert hatte.[5][6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Ottersheim ist wie seine Nachbargemeinden ein Straßendorf; jedoch mit der Besonderheit, dass es sich an zwei Armen einer Straßenkreuzung entwickelte. Das Herzstück der Gemeinde ist die katholische Kirche „St. Amandus“ (im Volksmund auch „Dom (oder Kathedrale) vom Violental“ genannt), die für vier Gemeinden bestimmt ist. Zudem besitzt sie einen über 500 Jahre alten Taufstein.

In Ottersheim wird jedes Jahr am Fest Fronleichnam die Prozession durch das Dorf gehalten mit vier Altären, die sehr liebevoll von den Einwohnern geschmückt werden. Zu diesem Fest kommen Gläubige aus nah und fern.

Siehe auch:

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Nördlich von Ottersheim verläuft die B 47. Die nächstgelegene Autobahn ist die A 63 (MainzKaiserslautern).

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter des Ortes Bearbeiten

Personen, die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten

  • Ernst von Gagern (1807–1865), Spross eines bekannten deutschen Adelsgeschlechtes und bedeutende Priestergestalt des 19. Jahrhunderts im Bistum Speyer, war 1839 bis 1845 Pfarrer von Ottersheim.

Literatur Bearbeiten

  • Mathias Köller: Ottersheim. Dorf und Pfarrei St. Amandus in ihren vielfältigen Beziehungen zu den Bischofsstädten Worms, Mainz und Speyer. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2023, ISBN 978-3-95505-373-4.
  • M. Hoffmann: Die Verbandsgemeinde Göllheim – Ein kulturhistorischer Reiseführer. Göllheim 1997.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ottersheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl, Einzelergebnisse
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2014 Ottersheim. Abgerufen am 31. August 2019.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Göllheim, Verbandsgemeinde, neunte Ergebniszeile. Abgerufen am 31. August 2019.
  6. Die Rheinpfalz: Ottersheim: Führungsriege fast komplett ausgetauscht. 18. August 2019, abgerufen am 31. August 2019.
  7. Eduard Schmitt: Mönchberger Kirchengeschichte, Mönchberg 2001, Caruna Druck, Kleinheubach, S. 23