Lautersheim

Gemeinde in Deutschland

Lautersheim ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Göllheim an.

Wappen Deutschlandkarte
Lautersheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Lautersheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 35′ N, 8° 6′ OKoordinaten: 49° 35′ N, 8° 6′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Donnersbergkreis
Verbandsgemeinde: Göllheim
Höhe: 286 m ü. NHN
Fläche: 3,71 km2
Einwohner: 622 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 168 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67308
Vorwahl: 06351
Kfz-Kennzeichen: KIB, ROK
Gemeindeschlüssel: 07 3 33 041
Adresse der Verbandsverwaltung: Freiherr-vom-Stein-Straße 1–3
67307 Göllheim
Website: www.vg-goellheim.de
Ortsbürgermeister: Thomas Mattern (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Lautersheim im Donnersbergkreis
KarteObermoschelNiedermoschelUnkenbachFinkenbach-GersweilerWaldgrehweilerSchiersfeldSittersAlsenzOberndorf (Pfalz)Mannweiler-CöllnWinterborn (Pfalz)Kalkofen (Pfalz)Niederhausen an der AppelMünsterappelOberhausen an der AppelGaugrehweilerSeelenRathskirchenTeschenmoschelBisterschiedRansweilerStahlbergBayerfeld-SteckweilerSankt Alban (Pfalz)GerbachWürzweilerRuppertseckenDielkirchenKatzenbach (Donnersbergkreis)Schönborn (Pfalz)DörrmoschelReichsthalGundersweilerGehrweilerImsweilerRockenhausenHöringenSchweisweilerFalkenstein (Pfalz)WinnweilerLohnsfeldWartenberg-RohrbachMünchweiler an der AlsenzGonbachSippersfeldBreunigweilerImsbachBörrstadtSteinbach am DonnersbergRamsen (Pfalz)KerzenheimEisenberg (Pfalz)GöllheimDreisenStandenbühlLautersheimBiedesheimOttersheimBubenheim (Pfalz)ZellertalEinselthumImmesheimAlbisheim (Pfrimm)RüssingenWeitersweilerMarnheimBennhausenJakobsweilerDannenfelsBolandenKirchheimbolandenMörsfeldKriegsfeldOberwiesenOrbisMorschheimIlbesheim (Donnersbergkreis)Bischheim (Donnersberg)RittersheimStetten (Pfalz)GauersheimLandkreis Bad KreuznachLandkreis Alzey-WormsLandkreis KuselLandkreis KaiserslauternLandkreis Bad Dürkheim
Karte

Geographie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Die Gemeinde liegt zwischen Kaiserslautern und Worms auf einer Anhöhe des zum Alzeyer Hügelland gehörenden Göllheimer Hügellands; der Süden der Gemarkung bildet den Nordhang des Eisenberger Beckens. Südlich und östlich schließt sich der Landkreis Bad Dürkheim an. Bei Lautersheim liegt weiter die Wüstung Bittersheim.[2]

Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Biedesheim, Quirnheim, Ebertsheim, Kerzenheim und Göllheim.

Erhebungen und Gewässer Bearbeiten

An der Gemarkungsgrenze zu Göllheim und Biedesheim erstreckt sich der 302,1 Meter hohe Galgenberg, alternativ Göllheimer Höhe genannt. An der Gemeindegrenze zu Kerzenheim erhebt sich der Esper, der 309 m misst.

Am südlichen Rand des Siedlungsgebiets entspringt der Mangelbach, der nach Südosten fließt und innerhalb von Ebertsheim in den Rodenbach mündet.

Geschichte Bearbeiten

Frühe urkundliche Erwähnungen eines Ortes liutmarsheim oder liutresheim in Schenkungen an das Kloster Lorsch könnten sich sowohl auf Lautersheim als auch auf das nur 10 km entfernte Laumersheim beziehen.[3] Mitte des 13. Jahrhunderts gehörte der Ort zum Kloster Höningen. Ende des 15. Jahrhunderts verfügte ebenso das Kloster Rosenthal über Eigentum in Lautersheim. Auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[4]

Der Ort gab einer Adelsfamilie den Namen, von denen mehrere Ritter als Namensträger ab dem Jahr 1238 belegt ist. Mit Aussterben des Adelsgeschlechts fiel der Ort in den Besitz der Grafschaft Leiningen-Westerburg, zu der es bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte.[5] Der Ort wurde 1793 französisch besetzt.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Lautersheim in den Kanton Göllheim eingegliedert und unterstand der Mairie Kertzenheim. 1815 hatte der Ort insgesamt 299 Einwohner. Im selben Jahr wurde er Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte Lautersheim dem Landkommissariat Kirchheim – später Kirchhheimbolanden an; aus diesem ging das Bezirksamt Kirchhheimbolanden hervor.

Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Kirchheimbolanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ramsen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte Lautersheim 1969 in den neu gebildeten Donnersbergkreis; drei Jahre später wurde die Gemeinde in die ebenfalls neu entstandene Verbandsgemeinde Göllheim eingegliedert.

Religion Bearbeiten

Die protestantische Gemeinde in Lautersheim wird vom Pfarrer in Kerzenheim betreut. Die katholische Kirche war bis 2007 Filiale von St. Oswald in Boßweiler, wurde anschließend jedoch nach Göllheim umgepfarrt.[6]

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Lautersheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU FWG WGR Gesamt
2019[7] per Mehrheitswahl 12 Sitze
2014[8] 3 9 12 Sitze
2009 3 4 4 1 12 Sitze
2004 3 7 2 12 Sitze
  • FWG = Freien Wählergruppe Lautersheim e. V.

Bürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister ist Thomas Mattern. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 88,57 % in seinem Amt bestätigt.[9]

Gemeindepartnerschaften Bearbeiten

Es besteht eine Partnerschaft mit der thüringischen Gemeinde Abtsbessingen.

Kultur Bearbeiten

Kulturdenkmäler Bearbeiten

Vor Ort befinden sich insgesamt 13 Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die beiden örtlichen Kirchen. Die protestantische Kirche in Lautersheim ist ein Sandsteinquaderbau aus dem Jahr 1837. Die katholische Gemeinde nutzt die Kirche St. Joseph, eine Notkirche aus Holz aus dem Jahr 1912.

Natur Bearbeiten

Im Gemeindegebiet existiert mit den 16 Obstbäume[n] an der L 448 ein Naturdenkmal.

Veranstaltungen Bearbeiten

Das größte Fest im Dorf ist die „Lautersheimer Kerwe“, die seit 1968 ohne Unterbrechung immer am vierten Wochenende im September gefeiert wird. Höhepunkt ist hier der „Kerweumzug“ mit anschließender „Kerweredd“ am Sonntagnachmittag.

Theater Bearbeiten

 
Erdklotzheater Lautersheim

Im Jahr 1985 feierte der Singkreis 80, eine Unterabteilung des Sportvereins Lautersheim, für die Feier seines 5-jähriges Bestehen das Theaterstück „s Wassermüllers Lottche“ einstudiert. Das Ensemble bestand aus Mitgliedern des Singkreis 80 und dem Sportverein. Dies war Anlass, eine eigene „Theater-Unterabteilung“ im SV Lautersheim zu gründen. Am 7. April 2008 gliederte sich die „Theater-Unterabteilung“ aus dem SV-Lautersheim aus und gründete einen eigenständigen Verein.

Sport Bearbeiten

Der Fußballverein SV Lautersheim spielt seit seiner Gründung im Jahre 1953 in der untersten deutschen Spielklasse, die mittlerweile als „Kreisklasse“ bezeichnet wird. 2001 hatte der SV Lautersheim seinen größten sportlichen Erfolg in seiner Geschichte: Neben der Meisterschaft in der Kreisliga konnte zusätzlich der Kreispokalsieg und die Vize-Bezirksmeisterschaft errungen werden.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft Bearbeiten

Die Steingutfabrik Grünstadt bezog ihren Ton teilweise aus dem Gebiet der Gemeinde Lautersheim.

Verkehr Bearbeiten

Durch den Ort verläuft die Landesstraße 448. Innerhalb der Bebauung zweigt von dieser die Kreisstraße 71 nach Göllheim ab. In kurzer Entfernung befinden sich die A 63 im Westen, die A 6 im Süden und die A 61 im Osten. Der nächste Bahnhof ist Ebertsheim an der Eistalbahn GrünstadtRamsen.

 
Grabmal des Landtagsabgeordneten Johann Adam Mann (1821–1886)

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Personen, die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lautersheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
  3. Thomas Bauer: Die mittelalterlichen Gaue. In: Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, Habelt, Bonn 2000, ISBN 3-7927-1818-9
  4. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
  5. Ernst Christmann: Die Siedlungsnamen der Pfalz. Verlag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Speyer 1952, S. 348.
  6. Umpfarrung der Filiale Lautersheim aus der Pfarrei Boßweiler St. Oswald in die Pfarrei Göllheim St. Johannes Nepomuk – OVB 8/2006
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Lautersheim. Abgerufen am 31. August 2019.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 31. August 2019 (siehe Göllheim, Verbandsgemeinde, achte Ergebniszeile).
  10. Mann, Philipp Leonhard in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
  11. Mann, Johann Adam in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek