Halvard Hanevold

norwegischer Biathlet

Halvard Hanevold (* 3. Dezember 1969 in Asker; † 3. September 2019 ebenda[1]) war ein norwegischer Biathlet und Olympiasieger im Biathlon.

Halvard Hanevold
Halvard Hanevold
Voller Name Halvard Hanevold
Verband Norwegen Norwegen
Geburtstag 3. Dezember 1969
Geburtsort Asker, Norwegen
Sterbedatum 3. September 2019
Sterbeort Asker, Norwegen
Karriere
Beruf Biathlonprofi
Verein Asker Skiklubb
Trainer Joar Himle
Aufnahme in den
Nationalkader
1992
Debüt im Weltcup 1992
Weltcupsiege 33 (9 Einzelsiege)
Karriereende 27. März 2010
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 3 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 5 × Goldmedaille 7 × Silbermedaille 4 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 1998 Nagano Einzel
Silber 1998 Nagano Staffel
Gold 2002 Salt Lake City Staffel
Silber 2006 Turin Sprint
Bronze 2006 Turin Einzel
Gold 2010 Vancouver Staffel
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Gold 1995 Antholz Mannschaft
Gold 1998 Hochfilzen Mannschaft
Bronze 1999 Kontiolahti Staffel
Silber 2000 Lahti Staffel
Bronze 2001 Pokljuka Sprint
Bronze 2001 Pokljuka Staffel
Gold 2003 Chanty-Mansijsk Einzel
Silber 2003 Chanty-Mansijsk Verfolgung
Silber 2004 Oberhof Staffel
Gold 2005 Hochfilzen Staffel
Silber 2006 Pokljuka Mixed-Staffel
Silber 2007 Antholz Staffel
Silber 2008 Östersund Sprint
Silber 2008 Östersund Staffel
Bronze 2009 Pyeongchang Sprint
Gold 2009 Pyeongchang Staffel
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 4. (1997/98, 2003/04)
Einzelweltcup 1. (1997/98, 2002/03)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Einzel 4 4 2
Sprint 2 5 7
Verfolgung 1 5 5
Massenstart 2 0 3
Staffel 23 19 13
Team 1 1 0
letzte Änderung: 27. Februar 2010

Karriere Bearbeiten

Halvard Hanevold startete für den Asker Skiklubb. Nach einigen Startschwierigkeiten profitierte er von der radikalen Verjüngung des norwegischen Teams im Winter 1994. Der Erfolg bei den Olympischen Spielen 1994 in Lillehammer blieb zwar noch aus, aber die norwegische Teamleitung baute weiter auf die Jugend, zu der unter anderem auch Ole Einar Bjørndalen gehörte. 1995 feierte Hanevold seinen ersten Weltmeistertitel im mittlerweile abgeschafften Mannschaftswettbewerb (zusammen mit Frode Andresen, Dag Bjørndalen und Jon Åge Tyldum). Er steigerte sich weiter und war ab 1996 immer unter den besten 30 Athleten im Gesamtweltcup, zweimal beendete er die Saison als Vierter.

Anfang 1998 feierte er in Antholz seinen ersten Weltcupsieg, zwei Monate später gewann Hanevold überraschend in Nagano olympisches Gold im Einzel über 20 km, wobei er auf der Schlussrunde den Italiener Pieralberto Carrara hinter sich lassen konnte. Eine Woche später folgte der Gewinn der Silbermedaille in der Staffel. Die erfolgreiche Saison komplettierte der Weltmeistertitel im Mannschaftswettbewerb. Von 1998 bis 2000 gelangen Hanevold fünf weitere Weltcupsiege. 2002 gewann er mit der Staffel erneut olympisches Gold, sein nächster Einzelsieg gelang ihm jedoch erst bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2003 in Chanty-Mansijsk, wo er im Einzel über 20 km Gold gewann.

In der darauffolgenden Saison siegte er in zwei aufeinanderfolgenden Rennen, erreichte fünf Podestplätze und gewann zudem bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2004 Silber mit der Staffel. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2005 im österreichischen Hochfilzen fügte er seiner langen Erfolgsliste einen weiteren Titel in der Staffel (zusammen mit Ole Einar Bjørndalen, Stian Eckhoff und Egil Gjelland) hinzu. Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin gewann er Bronze im Einzel über 20 km und Silber im Sprint über 10 km. Bei den Weltmeisterschaften 2008 in Östersund (SWE) konnte er über 10 km die Silbermedaille erkämpfen. Er wurde Vizeweltmeister hinter dem Russen Maxim Tschudow und vor seinem Mannschaftskameraden Ole Einar Bjørndalen. Mit der norwegischen Staffel gewann Halvard Hanevold Silber. Auch bei den Weltmeisterschaften 2009 im südkoreanischen Pyeongchang gelang dem Norweger der Sprung aufs Treppchen. Mit der Staffel gewann er seinen fünften Weltmeistertitel, im Sprintrennen lief er auf den Bronzeplatz hinter Bjørndalen und Lars Berger. Zum Abschluss seiner Karriere gewann Halvard Hanevold erneut Olympiagold mit der norwegischen Staffel bei den Olympischen Winterspielen 2010.

Hanevold war mehrfacher norwegischer Meister und gewann außerdem mit der Staffel von Oslo & Akershus sechsmal die nationalen Meisterschaften.

Der an der NTNU studierte Dipl.-Ing. Maschinenbau Halvard Hanevold lebte bis 2005 mit der deutschen Biathletin Sabrina Buchholz zusammen. Zuletzt war er mit der Kanadierin Sandra Keith verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte. Er war Athletenbotschafter der Entwicklungshilfeorganisation Right to Play. 2011 wirkte er in der auf NRK1 ausgestrahlten norwegischen Fernsehserie Mesternes Mester mit. Im September 2019 starb er im Alter von 49 Jahren.[2]

Biathlon-Weltcup-Platzierungen Bearbeiten

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed-Staffel
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Team Staffel Gesamt
1. Platz 4 2 1 2 23 32
2. Platz 4 5 5 1 19 34
3. Platz 2 7 5 3 13 30
Top 10 25 54 44 19 1 69 212
Punkteränge 41 114 78 50 2 70 355
Starts 67 141 87 50 2 70 417

Weblinks Bearbeiten

Commons: Halvard Hanevold – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Biathlon-Olympiasieger Halvard Hanevold ist tot. Spiegel Online, abgerufen am 3. September 2019.
  2. OL-vinner Halvard Hanevold (49) er død (Memento vom 5. September 2019 im Internet Archive), budstikka.no, 3. September 2019