Westrich (Dortmund)

Stadtteil von Dortmund

Westrich ist der Statistische Bezirk 76 und zugleich ein Stadtteil der kreisfreien Großstadt Dortmund. Er liegt im Stadtbezirk Lütgendortmund. Der Ort wurde am 1. April 1909 nach Bövinghausen eingemeindet, mit dem er am 1. April 1928 in die Stadt Dortmund eingegliedert wurde.[2]

Westrich
Stadt Dortmund
Koordinaten: 51° 31′ N, 7° 21′ OKoordinaten: 51° 31′ 5″ N, 7° 21′ 2″ O
Höhe: ca. 115 m ü. NHN
Fläche: 2,64 km²
Einwohner: 2491 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 942 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1909
Eingemeindet nach: Bövinghausen bei Lütgendortmund
Postleitzahl: 44388
Vorwahl: 0231
Statistischer Bezirk: 76
KarteStadtbezirk AplerbeckStadtbezirk BrackelStadtbezirk EvingStadtbezirk HombruchStadtbezirk HördeStadtbezirk HuckardeStadtbezirk Innenstadt-NordStadtbezirk Innenstadt-OstStadtbezirk Innenstadt-WestStadtbezirk LütgendortmundStadtbezirk MengedeStadtbezirk Scharnhorst
Karte
Lage von Westrich in Dortmund

Geschichte Bearbeiten

Westrich wurde erstmals vor 1220 und um 1220 als Westerwic in den Vogteirollen des Stifts Essen erwähnt. 1271 wird der Adelige Heribordi de Westerwic urkundlich erwähnt. 1281 ein Hinricus de Westerwic. Später der Ort auch Westerwich, Westerwik, Westrick oder Westerich genannt.

Westrich gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit als Bauerschaft (Westrick) im Oberamt Bochum und Kirchspiel Lütgendortmund zur Grafschaft Mark. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die fünf steuerpflichtigen Hofbesitzer in der Bauerschaft zwischen einem Goldgulden und sechs Goldgulden an Abgabe zu leisten.[3] Im Jahr 1705 waren in der Bauerschaft (Westerich) sieben Steuerpflichtige mit Abgaben an die Rentei Bochum im Kataster verzeichnet.[4]

Die Deutung des Ortsnamens kann mit westlich gelegene Siedlung’ umschrieben werden.[5]

Im 19. Jahrhundert war Westrich eine Landgemeinde im Landkreis Dortmund und Amt Lütgendortmund. 1885 hatte die Gemeinde (plus 2 Wohnplätze) eine Fläche von 1,73 km², davon 125 ha Ackerland, 10 ha Wiesen und 20 ha Holzungen. Es gab 29 Wohngebäude mit 60 Haushaltungen und 393 Einwohner.[6]

Westrich liegt beidseits der Bockenfelder Straße, begrenzt durch die Dortmunder Vororte Kirchlinde, Marten, Bövinghausen und Lütgendortmund sowie die Stadt Castrop-Rauxel.

In Westrich befinden sich ein Fußballplatz und ein Sportplatz für Leichtathletik. Der Vorort verfügt außerdem über eine Tankstelle sowie eine Bäckerei mit Café und einen Kiosk. Das Wasserschloss Haus Dellwig im benachbarten Lütgendortmund befindet sich in fußläufiger Entfernung im Dellwiger Wald. Angrenzend an Westrich liegt das Schulzentrum Kirchlinde mit dem Bert-Brecht-Gymnasium Dortmund, der Droste-Hülshoff-Realschule und der Westricher Grundschule.

Westrich wird von zwei Buslinien der DSW21 im 20-Minuten-Takt bedient (Linie 462 und 470). Außerdem wird er nachts von der Nachtexpresslinie 9 angefahren. Die am nächsten gelegenen Bahnhöfe sind Dortmund-Lütgendortmund Nord und Dortmund-Bövinghausen an der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Dortmund, wo stündlich die Regionalbahn RB 43 (Dorsten – Dortmund) verkehrt.

Statistik Bearbeiten

Strukturdaten der Bevölkerung Westrichs:

  • Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 13,5 % [Dortmunder Durchschnitt: 16,2 % (2018)][7]
  • Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 23,0 % [Dortmunder Durchschnitt: 20,2 % (2018)][8]
  • Ausländeranteil: 5,5 % [Dortmunder Durchschnitt: 21,3 % (2022)][9]
  • Arbeitslosenquote: 6,6 % [Dortmunder Durchschnitt: 11,0 % (2017)][10]

Das Durchschnittseinkommen entspricht etwa dem Dortmunder Durchschnitt.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 1987 2003 2008 2013 2016 2020 2022
Einwohner 2660 2692 2735 2578 2592 2514 2491

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bevölkerungszahlen in den statistischen Bezirken am 31.12.2022 (PDF; 76 kB)
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 218, 295.
  3. Aloys Meister: Die Grafschaft Mark, Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 5 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Westrich)
  4. Westfälisches Schatzungs- und Steuerregister, Band 6, Münster 1980. Darin: Kataster der Kontribuablen Güter in der Grafschaft Mark 1705. Bearb. von Willy Timm, S. 149–150.
  5. Michael Flöer: Die Ortsnamen der Stadt Dortmund und der Stadt Hagen. In: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 16, Bielefeld 2021, S. 252–253.
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Berlin 1887, S. 82–83, Online-Ausgabe Münster, Universitäts- und Landesbibliothek 2014.
  7. Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
  8. Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
  9. Staatsangehörigkeiten in den statistischen Bezirken am 31. Dezember 2022 (PDF; 76 kB)
  10. Arbeitslosenquoten nach statistischen Bezirken am 30. Juni 2017 (Memento des Originals vom 25. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dortmund.de (PDF-Datei)