Olympische Sommerspiele 1984/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 3., 4. und 5. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. 45 Athleten nahmen teil.

Sportart Leichtathletik
Disziplin 400-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 45 Athleten aus 30 Ländern
Wettkampfort Los Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase 3. August 1984 (Vorläufe)
4. August 1984 (Halbfinale)
5. August 1984 (Finale)
Medaillengewinner
Edwin Moses (Vereinigte Staaten USA)
Danny Harris (Vereinigte Staaten USA)
Harald Schmid (Deutschland BR FRG)
Blick auf des Eingangstor des Los Angeles Memorial Coliseum

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Edwin Moses. Er gewann vor seinem Landsmann Danny Harris und Harald Schmid aus der Bundesrepublik Deutschland.

Ein weiterer Läufer aus der Bundesrepublik war Uwe Schmitt, der im Halbfinale ausschied.
Für die Schweiz startete Franz Meier, der ebenfalls im Halbfinale ausschied.
Der Österreicher Thomas Futterknecht scheiterte in der Vorrunde.
Läufer aus Liechtenstein nahmen nicht teil. Athleten aus der DDR waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Aktuelle Titelträger Bearbeiten

Olympiasieger 1980 Volker Beck (Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR) 48,70 s Moskau 1980
Weltmeister 1983 Edwin Moses (Vereinigte Staaten  USA) 47,50 s Helsinki 1983
Europameister 1982 Harald Schmid (Deutschland BR  BR Deutschland) 47,48 s Athen 1982
Panamerikanischer Meister 1983 Frank Montiéh (Kuba  Kuba) 50,02 s Caracas 1983
Zentralamerika und Karibik-Meister 1983 David Charlton (Bahamas  Bahamas) 50,07 s Havanna 1983
Südamerika-Meister 1983 Pedro Chiamulera (Brasilien 1968  Brasilien) 52,2 s Santa Fe 1983
Asienmeister 1983 Ahmed Hamada (Bahrain 1972  Bahrain) 49,43 s Kuwait 1983
Afrikameister 1982 Amadou Dia Ba (Senegal  Senegal) 49,55 s Kairo 1982

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord 47,02 s Edwin Moses (Vereinigte Staaten  USA) Koblenz, BR Deutschland 31. August 1983[1]
Olympischer Rekord 47,63 s Finale OS Montreal, Kanada 25. Juli 1976

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale, verfehlte Olympiasieger Edwin Moses mit 47,75 s seinen eigenen Rekord um zwölf Hundertstelsekunden. Zu seinem eigenen Weltrekord fehlten ihm 73 Hundertstelsekunden.

Vorrunde Bearbeiten

Datum: 3. August 1984[2]

In der Vorrunde wurden die 45 Teilnehmer in sechs Läufe gelost. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten zwei Athleten. Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Ahmed Hamada in Lauf vier war der erste Leichtathlet, der für das Königreich Bahrain bei Olympischen Spielen antrat.

Mit 49,33 s lief Edwin Moses aus den USA in Lauf eins die schnellste Vorlaufzeit. Die langsamste Zeit, mit der ein Athlet ins Halbfinale kam, betrug 50,46 s, die Greg Rolle in Lauf sechs erzielte. Der schnellste Athlet, der sich nicht qualifizieren konnte, war der Japaner Shigenori Omori, der in Lauf zwei mit 50,14 s ausschied.

Vorlauf 1 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit
1 Edwin Moses Vereinigte Staaten  USA 49,33 s
2 Antônio Dias Ferreira Brasilien 1968  Brasilien 49,85 s
3 Michel Zimmermann Belgien  Belgien 49,90 s
4 Thomas Futterknecht Osterreich  Österreich 50,25 s
5 Thomas Nyberg Schweden  Schweden 50,47 s
6 Gérard Brunel Frankreich  Frankreich 50,99 s
7 Ahmed Ghanem Agypten 1972  Ägypten 51,08 s
8 Phil Beattie Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 51,27 s

Vorlauf 2 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit
1 Harald Schmid Deutschland BR  BR Deutschland 49,34 s
2 Karl Smith Jamaika  Jamaika 49,66 s
3 Franz Meier Schweiz  Schweiz 49,81 s
4 Rik Tommelein Belgien  Belgien 50,05 s
5 Shigenori Omori Japan 1870  Japan 50,14 s
6 Georgios Vamvakis Griechenland  Griechenland 50,39 s
7 Oswaldo Zea Venezuela 1954  Venezuela 51,44 s

Vorlauf 3 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit
1 Sven Nylander Schweden  Schweden 49,88 s
2 Ryoichi Yoshida Japan 1870  Japan 50,24 s
3 René Djédjémel Mélédjé Elfenbeinküste  Elfenbeinküste 50,27 s
4 Peter Rwamuhanda Uganda  Uganda 50,55 s
5 Franck Jonot Frankreich  Frankreich 51,39 s
6 Martin Gillingham Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 52,15 s
7 Vincent Confait Seychellen 1977  Seychellen 53,62 s
8 Nicolás Chaparro Paraguay 1954  Paraguay 56,98 s

Vorlauf 4 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit
1 Tranel Hawkins Vereinigte Staaten  USA 49,51 s
2 Simon Kitur Kenia  Kenia 49,70 s
3 Uwe Schmitt Deutschland BR  BR Deutschland 49,77 s
4 Ahmed Hamada Bahrain 1972  Bahrain 50,62 s
5 Ian Newhouse Kanada  Kanada 51,14 s
6 Christer Gullstrand Schweden  Schweden 51,27 s
7 Jean-Pierre Abossolo-Ze Kamerun  Kamerun 52,85 s
8 Domingos Mendes Mosambik  Mosambik 54,52 s

Vorlauf 5 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit
1 Amadou Dia Ba Senegal  Senegal 49,94 s
2 Henry Amike Nigeria  Nigeria 50,11 s
3 Ken Gray Jamaika  Jamaika 50,46 s
4 Martin Briggs Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 50,62 s
5 Pierre Leveille Kanada  Kanada 51,47 s
6 Meshak Munyoro Kenia  Kenia 51,99 s
7 Faustin Butéra Ruanda 1962  Ruanda 54,36 s
8 Ibrahim Khamis Vereinigte Arabische Emirate  Vereinigte Arabische Emirate 55,50 s

Vorlauf 6 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit
1 Danny Harris Vereinigte Staaten  USA 49,81 s
2 Greg Rolle Bahamas  Bahamas 50,41 s
3 Lloyd Guss Kanada  Kanada 51,02 s
4 Athanassios Kalogiannis Griechenland  Griechenland 50,62 s
5 Jasem al-Dowaila Kuwait  Kuwait 51,45 s
DNF José Alonso Spanien  Spanien
Alphonse Mandonda Kongo Volksrepublik   Volksrepublik Kongo

Halbfinale Bearbeiten

Datum: 4. August 1984[2]

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich jeweils die ersten Vier (hellblau unterlegt) für das Finale.

Die schnellste Halbfinalzeit lief Edwin Moses mit 48,51 s in Lauf eins.

Lauf 1 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit
1 Edwin Moses Vereinigte Staaten  USA 48,51 s
2 Tranel Hawkins Vereinigte Staaten  USA 48,94 s
3 Amadou Dia Ba Senegal  Senegal 49,44 s
4 Michel Zimmermann Belgien  Belgien 49,79 s
5 Simon Kitur Kenia  Kenia 49,80 s
6 Uwe Schmitt Deutschland BR  BR Deutschland 50,08 s
7 Greg Rolle Bahamas  Bahamas 50,16 s
8 Antônio Dias Ferreira Brasilien 1968  Brasilien 50,70 s

Lauf 2 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit
1 Danny Harris Vereinigte Staaten  USA 48,92 s
2 Sven Nylander Schweden  Schweden 49,03 s
3 Harald Schmid Deutschland BR  BR Deutschland 49,04 s
4 Henry Amike Nigeria  Nigeria 49,36 s
5 Karl Smith Jamaika  Jamaika 49,58 s
6 Franz Meier Schweiz  Schweiz 49,89 s
7 Ryoichi Yoshida Japan 1870  Japan 49,92 s
8 Rik Tommelein Belgien  Belgien 50,06 s

Finale Bearbeiten

Datum: 5. August 1984[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Edwin Moses Vereinigte Staaten  USA 47,75 s
2 Danny Harris Vereinigte Staaten  USA 48,13 s
3 Harald Schmid Deutschland BR  BR Deutschland 48,19 s
4 Sven Nylander Schweden  Schweden 48,97 s
5 Amadou Dia Ba Senegal  Senegal 49,28 s
6 Tranel Hawkins Vereinigte Staaten  USA 49,42 s
7 Michel Zimmermann Belgien  Belgien 50,69 s
8 Henry Amike Nigeria  Nigeria 53,78 s

Für das Finale hatten sich drei US-Amerikaner sowie jeweils ein Athlet aus Nigeria, der Bundesrepublik Deutschland, dem Senegal, Schweden und Belgien qualifiziert.

Topfavorit war Edwin Moses, Olympiasieger von 1976 und Weltmeister von 1983. Als Herausforderer galten sein Landsmann Danny Harris und der bundesdeutsche Athlet Harald Schmid, Europameister von 1978 und 1982 sowie Vizeweltmeister von 1983.

Im Finale verursachte Moses einen Fehlstart. Beim zweiten Versuch war Moses der Schnellste aus den Blöcken und hatte an der fünften Hürde einen Vorsprung von einer halben Sekunde auf Schmid. Während Moses ungehindert zum Olympiasieg lief, konnte Harris seinen bundesdeutschen Konkurrenten an der neunten Hürde abfangen. Im Endspurt schob sich Harris an Schmid vorbei auf Platz zwei. Schmid gewann die Bronzemedaille.[3]

Im achtzehnten olympischen Finale lief Edwin Moses zum dreizehnten US-Sieg. Gleichzeitig war es der siebte Doppelsieg für die USA in dieser Disziplin.

Videolinks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Athletics – Progression of outdoor world records, 400 m Hurdles – Men, sport-record.de, abgerufen am 9. November 2021
  2. a b c Official Report of the Games of the XXIIIrd Olympiad Los Angeles, 1984, Volume 2, Competition Summary and Results, S. 281, englisch/französisch (PDF, 41.082 KB), abgerufen am 9. November 2021
  3. Athletics at the 1984 Los Angeles Summer Games: Men's 400 metres hurdles, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 9. November 2021