Martina Trevisan

italienische Tennisspielerin

Martina Trevisan (* 3. November 1993 in Florenz) ist eine italienische Tennisspielerin. Ihr älterer Bruder Matteo ist ebenfalls Tennisprofi.

Martina Trevisan Tennisspieler
Martina Trevisan
Martina Trevisan (2018)
Nation: Italien Italien
Geburtstag: 3. November 1993 (30 Jahre)
Größe: 160 cm
1. Profisaison: 2008
Spielhand: Links, beidhändige Rückhand
Trainer: Matteo Catarsi
Preisgeld: 3.766.992 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 293:199
Karrieretitel: 1 WTA, 9 ITF
Höchste Platzierung: 18 (8. Mai 2023)
Aktuelle Platzierung: 81
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 30:39
Karrieretitel: 0 WTA, 2 ITF
Höchste Platzierung: 138 (14. Juni 2021)
Aktuelle Platzierung: 227
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox:
1. April 2024
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Karriere Bearbeiten

Trevisan, die im Alter von fünf Jahren mit dem Tennisspielen begann, gab 2008 ihren Einstand auf der ITF Women’s World Tennis Tour, auf der sie bislang zehn Einzel- und zwei Doppeltitel gewinnen konnte. 2009 folgte ihr Debüt auf der WTA Tour, nachdem sie von den Veranstaltern des Premier 5-Turniers in Rom eine Wildcard für die Qualifikation erhalten hatte. Dort scheiterte sie jedoch bereits in der Auftaktrunde.

Nach einer erfolgreichen Laufbahn als Juniorin bestritt Trevisan, die 2009 jeweils im Doppel das Halbfinale bei den Nachwuchskonkurrenzen der French Open und von Wimbledon erreichte, zwischen 2010 und 2013 aufgrund psychischer Probleme keine offiziellen Turniermatches. In dieser Zeit litt sie nach eigenen Angaben wegen familiärer Schwierigkeiten und steigendem Erfolgsdruck an Essstörungen und begab sich in psychologische Behandlung.[1]

2014 kehrte Trevisan auf die ITF Tour zurück und gewann ihre ersten beiden Profititel. Im Jahr darauf siegte sie erstmals bei einem Turnier der $25.000-Kategorie, 2016 stand sie im Finale des hochdotierten $100.000-Turniers in Biarritz, unterlag dort aber Rebecca Šramková. Bei den Internazionali d’Italia erhielten Trevisan und ihre Doppelpartnerin Sara Errani 2017 eine Wildcard, sie erreichten das Viertelfinale.[2] Im Einzel scheiterte sie hingegen schon in der ersten Runde der Qualifikation. Im selben Jahr trat Trevisan in Wimbledon erstmals in der Qualifikation zu einem Grand-Slam-Turnier an, schied aber in der ersten Runde aus. Anschließend stand sie in Gstaad zum ersten Mal im Hauptfeld eines WTA-Turniers, verlor aber in der Auftaktrunde gegen Anett Kontaveit.

2019 errang Trevisan in Charleston mit einem Auftakterfolg über Nadija Kitschenok ihren ersten Hauptrundensieg auf der WTA Tour. Im Jahr darauf überstand sie bei den Australian Open erstmals die Qualifikation zu einem Grand-Slam-Turnier, bevor sie in der ersten Runde gegen die spätere Siegerin Sofia Kenin ausschied. Der mit Abstand größte Erfolg ihrer bisherigen Karriere gelang ihr nach der coronabedingten Saisonunterbrechung mit dem Einzug ins Viertelfinale der French Open. Dort schlug sie nach Siegen über Cori Gauff und Maria Sakkari mit Kiki Bertens im Achtelfinale erstmals eine Spielerin aus den Top Ten der Weltrangliste, ehe sie in der Runde der letzten Acht der späteren Gewinnerin Iga Świątek unterlag. Durch den Erfolg rückte Trevisan im Ranking erstmals unter die 100 Besten der Welt vor. Zuvor hatte sie mit ihrer Landsfrau Elisabetta Cocciaretto in Palermo ihr erstes WTA-Endspiel im Doppel erreicht.

2021 konnte sie an ihren großen Erfolg aus dem Vorjahr jedoch nicht anknüpfen und blieb bis zu den French Open ohne Sieg auf der WTA Tour. Erst gegen Ende des Jahres stabilisierten sich ihre Leistungen mit dem Erreichen des Endspiels bei einem Turnier der WTA Challenger Series in Karlsruhe, in dem sie Mayar Sherif unterlag, sowie dem Sieg bei einem ITF-Turnier der $80.000-Kategorie in Valencia wieder. Im Oktober 2021 erzielte sie mit Platz 66 ihre bis dahin beste Weltranglistenposition, schloss die Saison aber deutlich außerhalb der Top 100 der Weltrangliste ab. Als Qualifikantin bei den Australian Open zu Beginn des Jahres 2022 in das Turnier gestartet, rückte sie in die zweite Runde vor und schaffte so den direkten Wiedereinstieg in die 100 Besten.

2017 gab Trevisan bei der 2:3-Viertelfinalniederlage gegen die Slowakei ihren Einstand für die italienische Fed-Cup-Mannschaft. Seitdem hat sie für ihr Land neun Begegnungen im Einzel und Doppel bestritten, von denen sie sechs gewinnen konnte (Einzelbilanz 2:2). Im Doppel kassierte sie bei fünf Auftritten bislang nur eine Niederlage.

Turniersiege Bearbeiten

Einzel Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Finalgegnerin Ergebnis
1. 14. September 2014 Italien  Santa Margherita di Pula ITF $10.000 Sand Italien  Cristiana Ferrando 6:4, 6:3
2. 21. September 2014 Italien  Santa Margherita di Pula ITF $10.000 Sand Belgien  Marie Benoît 6:4, 6:3
3. 17. Mai 2015 Italien  Santa Margherita di Pula ITF $10.000 Sand Norwegen  Ulrikke Eikeri 6:3, 3:6, 6:1
4. 1. August 2015 Italien  Rom ITF $25.000 Sand Schweiz  Lisa Sabino 6:1, 6:3
5. 4. Oktober 2015 Italien  Santa Margherita di Pula ITF $10.000 Sand Italien  Anastasia Grymalska 7:5, 3:6, 6:1
6. 28. August 2016 Italien  Bagnatica ITF $25.000 Sand Polen  Katarzyna Piter 6:1, 5:7, 7:5
7. 9. Oktober 2016 Italien  Santa Margherita di Pula ITF $25.000 Sand Brasilien  Beatriz Haddad Maia 6:3, 6:4
8. 25. Juni 2017 Polen  Warschau ITF $25.000+H Sand Ukraine  Olha Jantschuk 6:2, 6:4
9. 22. September 2019 Italien  Santa Margherita di Pula ITF W25 Sand Australien  Seone Mendez 6:4, 5:7, 7:5
10. 19. September 2021 Spanien  Valencia ITF W80 Sand Ungarn  Dalma Gálfi 4:6, 6:4, 6:0
11. 21. Mai 2022 Marokko  Rabat WTA 250 Sand Vereinigte Staaten  Claire Liu 6:2, 6:1

Doppel Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Partnerin Finalgegnerinnen Ergebnis
1. 15. August 2009 Italien  Pesaro ITF $10.000 Sand Italien  Anastasia Grymalska Italien  Alice Balducci
Italien  Federica Di Sarra
6:2, 6:2
2. 17. April 2015 Italien  Santa Margherita di Pula ITF $10.000 Sand Italien  Alice Matteucci Italien  Giorgia Marchetti
Italien  Anna-Giulia Remondina
6:2, 6:3

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren Bearbeiten

Einzel Bearbeiten

Turnier20172018201920202021202220232024Karriere
Australian OpenQ3112122
French OpenQ3Q2VF2HF1 HF
WimbledonQ1Q2Q1 111 1
US OpenQ2Q3Q1212 2

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Qualifikationsrunde; nicht ausgetragen

Doppel Bearbeiten

Turnier2021202220232024Karriere
Australian OpenVF11VF
French Open112 2
Wimbledon11 1
US Open1 1

Weblinks Bearbeiten

Commons: Martina Trevisan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Martina Trevisan e la rinascita dopo l’anoressia: «Decisivo chiedere aiuto». In: corrieredellosport.it. 3. Oktober 2020, abgerufen am 2. November 2020 (italienisch).
  2. Internazionali d'Italia: Errani e Trevisan superano primo turno. In: corrieredellosport.it. 17. Mai 2017, abgerufen am 19. Januar 2018 (italienisch).