King’s College London
Das King’s College London (umgangssprachlich auch genannt King's oder KCL) ist eine der angesehensten Hochschuleinrichtungen der Welt und das älteste College der University of London sowie eine der ältesten und reichsten Universitäten des Vereinigten Königreichs. Es wurde 1829 gegründet und erhielt seinen Namen nach der Schirmherrschaft König Georgs IV.
King’s College London | |
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Motto | Sancte et sapienter |
Gründung | 1829 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | London, ![]() |
Leitung | Anne, Princess Royal (Kanzlerin der University of London), Ed Byrne (Rektor), Christopher Geidt (Vorsitzender) |
Studierende | 21.755 |
Mitarbeiter | 7.250[1] |
Jahresetat | 902.0 Millionen £ (2018–19)[2] |
Netzwerke | Russell-Gruppe |
Website | www.kcl.ac.uk |
Das College rangiert traditionell auf vordersten Positionen in nationalen und internationalen Vergleichen und gehört somit zu den renommiertesten Universitäten weltweit. Insgesamt zwölf Nobelpreisträger wurden am King’s College ausgebildet oder forschten an der Universität.
Das King’s College ist Mitglied der Association of Commonwealth Universities und der Russell Group, einem Verbund der forschungsstärksten Universitäten des Landes. Darüber hinaus ist es Teil des sog. „golden triangle“, einer Gruppe von prestigeträchtigen britischen Traditionsuniversitäten, die aus den Universitäten von Oxford, Cambridge sowie den Londoner Universitäten University College London, London School of Economics, Imperial College London und King’s College London besteht.[3] Des Weiteren unterhält das King's College Kooperationen mit weltweit führenden Universitäten. Hierzu zählen unter anderem amerikanische Ivy League Universitäten, wie die Cornell University oder die University of Pennsylvania.
Besonderes Ansehen genießen die geistes-, rechts-, sozial- und humanwissenschaftlichen Fakultäten.
CampusBearbeiten
Das King’s College wurde genau neben Somerset House in der Londoner Straße Strand gegründet, der Campus ist heute noch in Gebrauch, das 1831 errichtete Gebäude wurde seitdem mehrfach erweitert und um das ursprüngliche Gebäude herum aufgebaut. Besonders hervorzuheben ist hierbei die 1864 von Sir George Gilbert Scott in gotisch-byzantinischem Stil entworfene College Chapel. Heute beherbergt der Strand Campus unter anderem die Fakultäten für Arts & Humanities, Law, Social Science & Public Policy und Natural & Mathematical Sciences sowie die Student´s Union.
Die Universität ist seitdem um mehrere Campus gewachsen, so Guy’s Campus nahe London Bridge, St. Thomas’ Campus gegenüber den Houses of Parliament, Waterloo Campus, Hampstead Halls Campus und Denmark Hill Campus im Süden Londons. Die meisten King´s Einrichtungen verteilen sich um das Ufer der Themse herum im Zentrum Londons.
RankingsBearbeiten
Das King’s College London belegte 2015 im jährlich erscheinenden Hochschulranking des Higher Education Supplement der Times den 27.[4] und 2014 im QS World University Ranking den 16. Platz in der Welt.[5]
Bekannte AlumniBearbeiten
Desmond Tutu, südafrikanischer Geistlicher und Menschenrechtler
Peter Higgs, britischer theoretischer Physiker und Nobelpreisträger
Virginia Woolf, britische Schriftstellerin und Verlegerin
John Keats, britischer Dichter
Alain de Botton, britisch-schweizerischer Schriftsteller und Fernsehproduzent
Greer Garson, britische Schauspielerin und Oscarpreisträgerin
- Dannie Abse (1923–2014), britischer Autor und Dichter
- Adewale Akinnuoye-Agbaje (* 1967), englischer Schauspieler
- Maruf al-Bachit (* 1947), Premierminister von Jordanien
- Martin Bashir (* 1963), britischer Journalist
- Abd ar-Rahman al-Bazzaz (1913–1973), irakischer Politiker
- Nikolaus Benke (* 1954), österreichischer Rechtswissenschaftler
- Godfrey Binaisa (1920–2010), Präsident von Uganda
- Joost de Blank (1908–1968), anglikanischer Theologe und Erzbischof von Kapstadt
- Kai Boeckmann (* 1964), deutscher Diplomat
- Alain de Botton (* 1969), Schweizer Schriftsteller und Journalist
- Ethelbert William Bullinger (1837–1913), britischer Theologe
- Michael Caplan (* 1953), britischer Kronanwalt
- George Leonard Carey (* 1935), em. Erzbischof von Canterbury
- Qui-Lim Choo, entdeckte Hepatitis C
- Arthur C. Clarke (1917–2008), britischer Schriftsteller
- William Kingdon Clifford (1845–1879), britischer Philosoph und Mathematiker
- Michael Collins (1890–1922), irischer Unabhängigkeitskämpfer
- Helen Cresswell (1934–2005), britische Schriftstellerin
- Quentin Crisp (1908–1999), britischer Autor und Entertainer
- Mike Dash (* 1963), walisischer Historiker
- John Deacon (* 1951), britischer Musiker
- Richard Doll (1912–2005), britischer Forscher
- John Dunwoody (1929–2006), britischer Politiker
- Havelock Ellis (1859–1939), britischer Sexualforscher
- John Evan (* 1948), britischer Musiker
- Cecil Scott Forester (1899–1966), englischer Schriftsteller
- Francis Galton (1822–1911), britischer Naturforscher und Schriftsteller
- John Eliot Gardiner (* 1943), britischer Dirigent und Chorleiter
- William Schwenck Gilbert (1836–1911), englischer Schriftsteller
- Calouste Gulbenkian (1869–1955), britischer Ingenieur
- Sydney Gun-Munro (1916–2007), Generalgouverneur von St. Vincent und den Grenadinen
- Radclyffe Hall (1880–1943), britische Dichterin
- Thomas Hardy (1840–1928), englischer Schriftsteller
- Frederic Harrison (1831–1923), britischer Jurist und Historiker
- Peter Higgs (* 1929), britischer Physiker und „Vater“ des sog. Higgs-Teilchens
- Thomas Hodgkin (1798–1866), britischer Arzt und Pathologe
- Frederick Gowland Hopkins (1861–1947), englischer Biochemiker und Mediziner
- Michael Houghton, entdeckte Hepatitis C
- Frederick Wollaston Hutton (1836–1905), englischer Geologe und Zoologe
- Simon Ings (* 1965), britischer Schriftsteller
- Derek Jarman (1942–1994), britischer Regisseur
- B. S. Johnson (1933–1973), englischer Schriftsteller
- John Keats (1795–1821), englischer Dichter
- Muhammad Zafrullah Khan (1893–1985), Außenminister von Pakistan
- Horace King (1901–1986), britischer Politiker
- Charles Kingsley (1819–1875), englischer Theologe
- Henry Kingsley (1830–1876), englischer Schriftsteller
- Glafkos Klerides (1919–2013), griechisch-zypriotischer Politiker
- Abdul Gadrie Koroma (* 1943), Jurist aus Sierra Leone
- Hannelore Kraft (* 1961), Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen
- Hanif Kureishi (* 1954), britischer Schriftsteller
- James Lowther, 1. Viscount Ullswater (1855–1949), britischer Politiker
- Andy Mackay (* 1946), britischer Musiker
- William Somerset Maugham (1874–1965), englischer Schriftsteller und Arzt
- Edward Walter Maunder (1851–1928), englischer Astronom
- Lee Moore (1939–2000), Premierminister von St. Kitts und Nevis
- Michael Morpurgo (* 1943), britischer Schriftsteller
- Sarojini Naidu (1879–1949), indische Dichterin
- Michael Nyman (* 1944), englischer Komponist
- David Owen, Baron Owen of Plymouth (* 1938), britischer Außenminister
- Tassos Papadopoulos (1934–2008), griechisch-zypriotischer Jurist
- Sir Lynden Pindling (1930–2000), Premierminister der Bahamas
- Richard Anthony Proctor (1837–1888), britischer Astronom
- Surendran Reddy (1962–2010), südafrikanischer Komponist und Pianist
- France-Albert René (1935–2019), Präsident der Seychellen
- Alliott Verdon Roe (1877–1958), britischer Luftfahrtpionier
- Steven P. Rose (* 1938), britischer Biologe
- John Ruskin (1819–1900), englischer Schriftsteller
- Isabel dos Santos (* 1973), die erste Dollar-Milliardärin Afrikas
- Khushwant Singh (1915–2014), indischer Autor und Journalist
- Louis Slotin (1910–1946), kanadischer Physiker und Chemiker
- Caroline Spurgeon (1869–1942), englische Literaturwissenschaftlerin
- Leslie Stephen (1832–1904), britischer Historiker
- Richard Sykes (* 1942), britischer Wissenschaftler
- Max Theiler (1899–1972), südafrikanisch-US-amerikanischer Biologe, Nobelpreis für Medizin (1951)
- Desmond Tutu (* 1931), südafrikanischer anglikanischer Erzbischof, Friedensnobelpreis (1984)
- Isobel Waller-Bridge (* 1984), britische Bühnen- und Filmkomponistin
- Harold Watkinson, 1. Viscount Watkinson
- John Wolfe-Barry (1836–1918), englischer Bauingenieur
- Virginia Woolf (1882–1941), britische Schriftstellerin
Siehe auchBearbeiten
WeblinksBearbeiten
- Offizielle Website des King’s College London (englisch)
- King's College London Department of Management (englisch)
- King’s College Student Union (englisch)
- Website des juristischen Dreiländerstudienganges zwischen der Université Paris II, dem King's College London und der Humboldt-Universität Berlin
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ 2014/15 Staff by HE provider (XLSX) Higher Education Statistics Agency. Archiviert vom Original am 18. März 2016. Abgerufen am 25. Mai 2016.
- ↑ Financial Statements for the year to 31 July 2019. King's College London. Abgerufen am 24. Dezember 2019.
- ↑ Malcolm Grant, President of UCL: The future of the University of London: a discussion paper from the Provost of UCL (PDF; 231 kB) UCL. 2005. Abgerufen am 16. Juli 2013.
- ↑ The Times: World University Rankings. The Times Higher Educational Supplement. 2015. Abgerufen am 11. Oktober 2015.
- ↑ QS World University Rankings 2014. Abgerufen am 28. September 2014.
Koordinaten: 51° 30′ 43″ N, 0° 6′ 58″ W