Dernbach (Pfalz)
Dernbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 15′ N, 8° 0′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südliche Weinstraße | |
Verbandsgemeinde: | Annweiler am Trifels | |
Höhe: | 219 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,86 km2 | |
Einwohner: | 440 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 114 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76857 | |
Vorwahl: | 06345 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 37 017 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Messplatz 1 76855 Annweiler am Trifels | |
Website: | www.dernbach-pfalz.de | |
Ortsbürgermeister: | Dieter Broll | |
Lage der Ortsgemeinde Dernbach im Landkreis Südliche Weinstraße | ||
Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenDernbach befindet sich in der Pfalz innerhalb des Pfälzerwalds. Es liegt im Naturpark Pfälzerwald. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Ramberg (Pfalz), Flemlingen (Exklave), Böchingen (Exklave), Frankweiler, Albersweiler, Eußerthal, Gleisweiler (Exklave) und Böchingen (Exklave). Zudem ist der Ort Bestandteil des Klettergebiets Südpfalz.
Erhebungen und Gewässer
BearbeitenDer Ort wird in Nord-Süd-Richtung vom gleichnamigen Bach durchflossen, dem linken Quellbach des Queich-Zuflusses Eisbach. Vor Ort nimmt er von rechts den Pfalzbach und von links den Leinbach sowie den Sandbach auf. Markante Erhebungen auf Gemarkung sind die Südwestflanke des Harzofenberg (556 m) und der Hubberg (383 m).
Geschichte
BearbeitenDernbach wurde erstmals am 14. April 1189 in einer durch Kaiser Barbarossa in Hagenau ausgestellten Urkunde erwähnt. 1232 erlaubte König Heinrich VII. dem Ritter Heinrich von Scharfenberg die Errichtung von Burg Neuscharfeneck oberhalb des Ortes. Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Gemeinde zur Herrschaft Scharfeneck des Fürsten von Löwenstein-Wertheim.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Dörrenbach – so der damalige Ortsname – in den Kanton Annweiler im Département Mont Tonnerre und unterstand der Mairie Albersweiler. Durch die Franzosen wurde eine moderne Verwaltung aufgebaut, die als Vorbild für die Kommunalverwaltung fungierte. 1815 hatte die Gemeinde insgesamt 350 Einwohner. Im selben Jahr wurde der Ort aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte „Dörnbach“ dem Landkommissariat Bergzabern an; aus diesem ging anschließend das Bezirksamt Bergzabern hervor.
1906 wurde der Ort durch den Bau einer Wasserleitung ans Wassernetz angeschlossen und 1921 elektrifiziert. Ab 1939 war Dernbach Bestandteil des Landkreises Bergzabern. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte Dernbach am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Landau-Bad Bergzabern, der 1978 in Landkreis Südliche Weinstraße umbenannt wurde. 1972 wurde die Gemeinde der ebenfalls neu gebildeten Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels zugeordnet. 1979 und 1984 wurde Dernbach Landessieger des Wettbewerbs Unser Dorf soll schöner werden.
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenDieter Broll wurde 2024 Ortsbürgermeister von Dernbach.
Der Vorgänger war Harald Jentzer seit 2009.[2] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 79,26 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[3] Jentzers Vorgänger Edwin Gensheimer hatte das Amt 15 Jahre ausgeübt.[4]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Das Wappen ist in eine silberne und eine grüne Hälfte geteilt. Der silberne Teil zeigt einen Schildfuß mit vier aufsteigenden roten Spitzen. Darüber schreitet ein nach rechts blickender rotbewehrter und bezungter roter Löwe, der eine goldene Krone trägt. Die grüne Wappenhälfte zeigt einen silbernen Schräglinkswellenbalken in einem grünen Feld.“ | |
Wappenbegründung: Der Löwe auf einem Stein steht für das Geschlecht der Löwensteiner und der Wellenbalken symbolisiert den Bachlauf des Dernbach. |
Bauwerke
BearbeitenVor Ort existieren insgesamt sechs Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die katholische Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“, die in der Kirchstraße steht und die in der örtlichen Hauptstraße befindliche protestantische „Gustav-Adolf-Kirche“. Bei den übrigen Objekten handelt es sich um ein Forsthaus, ein Kriegerdenkmal, ein Schulhaus und ein Sühnekreuz.[5]
Außerdem befindet sich östlich des Siedlungsgebiets der Wandergasthof Dernbacher Haus.
Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft
BearbeitenVor Ort befanden sich bis ins 19. Jahrhundert mehrere sogenannte Aschenhäuser; entsprechend verdingten sich viele Bewohner ihr Geld durch den Beruf des Aschenbrenners.
Verkehr
BearbeitenDurch Dernbach verläuft die Landesstraße 506. Die Gemeinde ist über die Buslinie 521, die sie mit Landau in der Pfalz, Frankweiler, Albersweiler, Eußerthal und Ramberg verbindet, an das Netz des öffentlichen Nahverkehrs angeschlossen.
Persönlichkeiten
BearbeitenEhrenbürger
Bearbeiten- Edwin Gensheimer, Altbürgermeister (1994–2009) wurde am 1. September 2013 in Würdigung seines jahrzehntelangen Einsatzes für die Gemeinde zum Ehrenbürger ernannt.[4]
- Lukas Grünenwald (1858–1937), Gymnasiallehrer und Heimatforscher.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Heinrich Georg Rung (1854–1931), Pfarrer und Heimatforscher
- Lukas Grünenwald (1858–1937), Gymnasiallehrer und Heimatforscher
Personen, die vor Ort gewirkt haben
Bearbeiten- Franz Schöberl (1845–1908), Architekt, entwarf 1897 die örtliche protestantische Pfarrkirche
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Dernbach: Ortsbürgermeister Harald Jentzer will dritte Amtszeit. 23. April 2019, abgerufen am 15. April 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Annweiler am Trifels, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile. Abgerufen am 15. April 2020.
- ↑ a b Edwin Gensheimer neuer Ehrenbürger. Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels, 1. September 2013, abgerufen am 15. April 2020.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Südliche Weinstraße. ( vom 2. März 2022 im Internet Archive)Mainz 2021[Version 2024 liegt vor.], S. 21 f. (PDF; 10 MB).