Adrian Lewis

englischer Dartspieler
Adrian Lewis
Adrian Lewis (2019)
Zur Person
Spitzname Jackpot
Nation England England
Geburtsdatum 21. Januar 1985
Geburtsort Stoke-on-Trent, England
Wohnort Stoke-on-Trent, England
Dartsport
Dart seit 2003
Wurfhand rechts
Darts 22 g Target
Einlaufmusik Reach Up von Perfecto Allstarz
PDC
Aktiv 2003–2023
Tour Card 2011–2023
Order of Merit 53.[1]
BDO
Aktiv 2003
Wichtigste Erfolge
Infobox zuletzt aktualisiert: 4. März 2024

Adrian Lewis (* 21. Januar 1985 in Stoke-on-Trent, Staffordshire) ist ein englischer Dartspieler. 2011 und 2012 gewann er die PDC-Weltmeisterschaft.

Werdegang Bearbeiten

Adrian Lewis startete seine Profikarriere bei der Professional Darts Corporation im Jahr 2004. Er ist ein Schützling von Phil Taylor, der wie Lewis in Stoke-on-Trent geboren wurde. Sie trainierten einige Jahre miteinander, seit der PDC World Darts Championship 2007 gehen sie allerdings getrennte Wege.

Sein Spitzname lautet „Jackpot“. Diesen erhielt er, weil er in einem Casino in Las Vegas im Jahr 2005 den Jackpot von 75.000 $ am Einarmigen Banditen knackte, diesen aber nicht ausbezahlt bekam, weil er noch nicht das notwendige Alter von 21 Jahren hatte, um in Amerika an Glücksspielen teilnehmen zu dürfen.

Bei seiner ersten Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Jahr 2006 erreichte er gleich das Viertelfinale, musste sich dort allerdings Peter Manley geschlagen geben. Das Spiel sorgte für Kontroversen, da Lewis die Bühne zwischenzeitlich für einige Minuten verließ, als Manley ihn während des Werfens angesprochen und somit irritiert hatte. Zudem warf Lewis in diesem Spiel eine blind-180, den dritten Pfeil warf er also schon im Wegschauen zusätzlich zu den ersten beiden Darts in das Triple-20er-Segment.

Sein erstes großes Finale erreichte Lewis im Jahr 2008, verlor jedoch das Finale der European Darts Championship gegen seinen früheren Mentor Taylor mit 5:11.

Beim World Grand Prix 2010 gelang ihm ein weiterer Einzug in ein Finale, wobei er Phil Taylor im Halbfinale bezwang. Dies war sein erster Sieg über seinen Mentor bei einem Major-Turnier und erst sein dritter Erfolg überhaupt gegen ihn in sechs Jahren sowie der erste Sieg seit 3 Jahren gegen Taylor. Im Finale verlor er allerdings gegen James Wade.

Bei der PDC World Darts Championship 2011 gelang ihm der bis dato größte Erfolg in seiner Karriere: Er gewann das Finale gegen den Schotten Gary Anderson mit 7:5. Für den Sieg erhielt Lewis 200.000 £. Außerdem gelang ihm im dritten Leg des ersten Satzes als erstem Spieler in einem WM-Finale ein Nine dart finish, was ihm zusätzlich 10.000 £ einbrachte. Ein weiterer Neun-Darter vor laufenden Kameras in diesem Kalenderjahr gelang ihm im Halbfinale der European Darts Championship 2011 gegen Raymond van Barneveld.

Bei der PDC World Darts Championship 2012 erreichte er ein weiteres Mal das Finale. Dort besiegte er seinen Landsmann Andy Hamilton mit 7:3 und konnte seinen Titel erfolgreich verteidigen. Er war nach Phil Taylor erst der zweite Dartspieler, dem dies gelang (inzwischen gelang Gary Anderson dies ebenfalls), und ist mit 26 Jahren der jüngste Doppelweltmeister in der Geschichte der PDC.

Bei der PDC World Darts Championship 2013 spielte Lewis nach einem zuvor eher schwächeren Jahr 2012 wieder auf höchstem Niveau, was Parallelen zu seinen bisherigen Saisons widerspiegelte, in denen er ebenfalls seine stärkste Form vor allem bei den Weltmeisterschaften zeigte. Im Viertelfinale dieses Turniers traf er auf Michael van Gerwen, dessen Durchbruch bei ebendiesem Turnier und vor allem in diesem Match gelang. Beide spielten einen 3-Dart-Average von etwa 100 Punkten, was zu dieser Zeit als besonders hoch eingeschätzt wurde. Für viele gilt es bis heute als das beste WM-Viertelfinale überhaupt. Die Begegnung lebte zudem von ihrer immensen Spannung, beide gewannen ihre Sätze quasi im Gleichschritt. Beim Stand von 4:4 Sets und 2:1 Legs schien sich der erfahrenere Lewis den entscheidenden Vorsprung herausgearbeitet zu haben und erspielte sich zwei Matchdarts auf die Doppel 20. Diese verfehlte er jedoch und van Gerwen schaffte daraufhin ein 83er-Finish und das 2:2 in den Legs. Diesen mentalen Vorteil nutzte van Gerwen dann auch zum Sieg in der Verlängerung (4:2 Legs). Lewis konnte nach einer 15 Spiele-Siegesserie bei Weltmeisterschaften seinen Titel nicht erneut verteidigen, van Gerwen wurde in diesem Jahr Vizeweltmeister.

Im Finale der European Darts Championship 2013 besiegte er Titelverteidiger Simon Whitlock mit 11:6 nach Legs und sicherte sich seinen ersten Major-Titel seiner Karriere, abgesehen von seinen WM-Triumphen. Das World Matchplay konnte Lewis noch nicht für sich entscheiden, allerdings stand er im Jahre 2013 im Finale, in dem er Phil Taylor unterlag. Dabei nahm er auch Revanche an van Gerwen für das verlorene WM-Viertelfinale ein halbes Jahr zuvor, indem er ihn mit 17:15 Legs im Halbfinale des Turniers bezwang.

Die WM 2014 lief erneut auf einen Zweikampf zwischen van Gerwen und Lewis hinaus, die sich im Halbfinale trafen. Das als vorgezogenes Finale deklarierte Duell ging allerdings deutlich an den späteren Weltmeister van Gerwen, der Lewis beim 6:0-Erfolg einen White Wash verpasste. Nach vielen hochklassigen Duellen werden die Duelle zwischen Michael van Gerwen und Lewis neben dem Vergleich von Taylor und van Barneveld als El Clásico des Dartsports bezeichnet. 2014 gewann Lewis mit den UK Open seinen vierten und bisher letzten Major-Titel.

Während der PDC World Darts Championship 2015 gelang Lewis das einzige Nine dart finish des Turniers. Gegner im Achtelfinale war hierbei erneut Raymond van Barneveld, gegen den er mit 3:4 verlor und aus dem Turnier ausschied.

Bei der PDC World Darts Championship 2016 erreichte Lewis zum 3. Mal in seiner Karriere das Finale und unterlag dort dem Vorjahressieger Gary Anderson in einer Neuauflage des Finals von 2011 mit 5:7.

Bei der PDC World Darts Championship 2017 unterlag er im Achtelfinale Raymond van Barneveld mit 3:4 Sätzen. Nach der Premier League musste er mehrere Wochen pausieren und kehrte erst wieder zum World Matchplay zurück, bei dem er überraschend das Halbfinale erreichte. Dort scheiterte er mit 9:17 an Phil Taylor.

Bei der PDC World Darts Championship 2018 verlor er überraschend in der ersten Runde gegen den deutschen Kevin Münch, wodurch er in der PDC Order of Merit von Platz 7 auf Platz 21 zurückfiel. Bei einem Qualifikationsturnier für die UK Open fühlte sich Lewis durch seinen Kontrahenten José Justicia provoziert und wurde nach dem Spiel handgreiflich. Lewis wurde daraufhin von der PDC mit einer Geldstrafe und einer dreimonatigen Sperre belegt, die auf sechs Monate zur Bewährung ausgesetzt wurde.[2] Er verlor schließlich sein Auftaktspiel bei den UK Open mit 5:10 gegen Dirk van Duijvenbode. Aufgrund des Abrutschens in der Weltrangliste wurde Lewis weder für die Premier League noch für den World Cup eingeladen. Sowohl beim World Matchplay, bei den Players Championship Finals, als auch beim World Grand Prix war für Lewis bereits in Runde 2 Schluss. Bei der European Darts Championship verlor er sein Erstrundenmatch gegen Dave Chisnall. Auf der Pro Tour erreichte Lewis insgesamt vier Finals, verlor aber jedes Einzelne.

Die Dartsaison 2019 startete für Lewis mit zwei Siegen bei der World Darts Championship und dem anschließenden Ausscheiden gegen Michael van Gerwen trotz eines über 100-Punkte-Averages. Beim Masters und den UK Open verlor er jeweils sein Auftaktspiel knapp mit 9:10. Bis auf einen Viertelfinaleinzug beim Grand Slam of Darts kam Lewis bei keinem Majorturnier über die zweite Runde hinaus. Im März gewann Lewis seinen bis dato letzten PDC-Titel: Beim Players Championship 8 schlug er Raymond van Barneveld im Finale mit 8:3.

Auch das Jahr 2020 lief für Lewis nicht wesentlich besser. Zwar erreichte er bei der Weltmeisterschaft das Achtelfinale und beim World Matchplay und dem Masters jeweils das Viertelfinale, allerdings blieben bei den restlichen Majorturnieren und auch auf der Pro Tour die Erfolge aus. Darüber hinaus musste er seine Teilnahme am World Grand Prix aufgrund einer Erkrankung am Coronavirus absagen.

Bei der PDC World Darts Championship 2021 musste sich Lewis zum Auftakt dem US-Amerikaner Danny Baggish geschlagen geben. Im Folgenden gelang ihm weder die Qualifikation für das World Matchplay und den World Grand Prix noch für die European Darts Championship. Bei den Players Championships gelang ihm im Oktober ein Finaleinzug, beim Masters schied er im Viertelfinale gegen den topgesetzten Gerwyn Price aus und bei den UK Open 2021 verlor er zum Auftakt in der vierten Runde gegen Ryan Searle.

Über die PDC Pro Tour Order of Merit qualifiziert, schied Lewis bei der PDC World Darts Championship 2022 nach dem Auftaktsieg gegen Matt Campbell im Duell der ehemaligen Weltmeister mit 1:3 gegen Gary Anderson aus. Bei den UK Open besiegte er zunächst Fabian Schmutzler mit einem Average von 108,65 Punkten mit 6:0, verlor jedoch anschließend in Runde 4 mit 7:10 gegen Ryan Searle. Am 10. Juli gewann Lewis durch den Sieg beim Players Championship 20 erstmals nach 1211 Tagen wieder einen PDC-Titel. Auf dem Weg zum Titel schlug er unter anderem Jonny Clayton, Nathan Aspinall und im Finale Boris Kolzow mit 8:4. Durch den Erfolg sicherte sich Lewis gleichzeitig auch die Teilnahme am diesjährigen World Matchplay.

Ende April 2023 kündigte Lewis eine Pause vom Dartsport auf unbestimmte Zeit an.[3]

9-Darter Bearbeiten

(Stand: 10. Juli 2022)[4]

Weltmeisterschaftsresultate Bearbeiten

PDC Bearbeiten

Titel Bearbeiten

BDO Bearbeiten

  • Weitere
    • 2003: British Teenage Open

PDC Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Adrian Lewis – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. PDC Order of Merit. Professional Darts Corporation, 3. März 2024, abgerufen am 4. März 2024 (englisch).
  2. Adrian Lewis fined £3,000 and given suspended ban after Jose Justicia altercation
  3. Darts: Zweimaliger Weltmeister Lewis kündigt Pause an. Abgerufen am 22. April 2023.
  4. Thrown nine darters by Adrian Lewis. Abgerufen am 16. Juni 2021 (englisch).