Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – Speerwurf (Männer)

Speerwurf-Wettbewerb der Frauen bei den Olympischen Sommerspielen 2017

Der Speerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 17. und 20. August 2016 im Estádio Olímpico João Havelange ausgetragen. 37 Athleten nahmen teil.

Sportart Leichtathletik
Disziplin Speerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 37 Athleten aus 24 Ländern
Wettkampfort Estádio Olímpico João Havelange
Wettkampfphase 17. August 2016 (Qualifikation)
20. August 2016 (Finale)
Siegerweite 90,30 m
Medaillengewinner
Deutschland Thomas Röhler (GER)
Kenia Julius Yego (KEN)
Trinidad und Tobago Keshorn Walcott (TTO)
2012 2020
Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio

Olympiasieger wurde der Deutsche Thomas Röhler, der vor dem Kenianer Julius Yego gewann. Bronze ging an Keshorn Walcott aus Trinidad und Tobago.

Neben dem Sieger starteten Johannes Vetter und Julian Weber für Deutschland. Beide qualifizierten sich für das Finale. Vetter wurde Vierter, Weber Neunter.
Athleten aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger Bearbeiten

Olympiasieger Keshorn Walcott (Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago) 84,58 m London 2012
Weltmeister Julius Yego (Kenia  Kenia) 92,72 m Peking 2015
Europameister Zigismunds Sirmais (Lettland  Lettland) 86,66 m Amsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Riley Dolezal (Vereinigte Staaten  USA) 79,30 m San José 2015
Südamerika-Meister Júlio César de Oliveira (Brasilien  Brasilien) 81,22 m Lima 2015
Asienmeister Huang Shih-feng (Chinesisch Taipeh  Chinesisch Taipeh) 79,74 m Wuhan 2015
Afrikameister Phil-Mar van Rensburg (Sudafrika  Südafrika) 76,04 m Durban 2016
Ozeanienmeister John Crandell (Australien  Australien) 64,35 m Cairns 2015

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord Jan Železný (Tschechien  Tschechien) 98,48 m Jena, Deutschland 25. Mai 1996[1]
Olympischer Rekord Andreas Thorkildsen (Norwegen  Norwegen) 90,57 m Finale OS Peking, Volksrepublik China 23. August 2008

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Wurf gelang dem deutschen Olympiasieger Thomas Röhler mit seinem fünften Versuch auf 90,30 m im Finale am 20. August. Damit blieb er 27 Zentimeter unter dem Olympia- und 8,18 m unter dem Weltrekord.

Legende Bearbeiten

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation Bearbeiten

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Neun Athleten erreichten die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 83,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit drei weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme waren schließlich 81,96 m zu erbringen.

Gruppe A Bearbeiten

17. August 2016, 20:30 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite (m)
1 Julian Weber Deutschland  Deutschland 84,46 84,46
2 Jakub Vadlejch Tschechien  Tschechien 78,23 80,90 83,27 83,27
3 Dmytro Kossynskyj Ukraine  Ukraine 80,08 76,79 83,23 83,23
4 Thomas Röhler Deutschland  Deutschland 79,47 81,61 83,01 83,01
5 Braian Toledo Argentinien  Argentinien 78,99 81,96 80,36 81,96
6 Joshua Robinson Australien  Australien 78,87 80,84 76,78 80,84
7 Marcin Krukowski Polen  Polen x 78,06 80,62 80,62
8 Kim Amb Schweden  Schweden 77,91 78,75 80,49 80,49
9 Cyrus Hostetler Vereinigte Staaten  USA 76,48 78,69 79,76 79,76
10 Tero Pitkämäki Finnland  Finnland 77,91 78,58 79,56 79,56
11 Risto Mätas Estland  Estland 76,23 79,26 79,40 79,40
12 Magnus Kirt Estland  Estland x 77,60 79,33 79,33
13 Rocco van Rooyen Sudafrika  Südafrika x 71,05 78,48 78,48
14 Rolands Štrobinders Lettland  Lettland 76,76 x 77,73 77,73
15 Stuart Farquhar Neuseeland  Neuseeland 74,24 77,32 74,38 77,32
16 Ahmed Bader Magour Katar  Katar x 77,19 x 77,19
17 Leslie Copeland Fidschi  Fidschi 76,04 75,68 x 76,04
18 Sumeda Ranasinghe Sri Lanka  Sri Lanka 69,62 71,93 x 71,93
NM Bobur Shokirjonov Usbekistan  Usbekistan x x x ogV

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Speerwerfer:

Gruppe B Bearbeiten

 
Júlio César de Oliveira – ausgeschieden mit 80,29 m

17. August 2016, 21:55 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite (m)
1 Keshorn Walcott Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 88,68 88,68
2 Johannes Vetter Deutschland  Deutschland 85,96 85,96
3 Ryōhei Arai Japan  Japan 84,16 84,16
4 Petr Frydrych Tschechien  Tschechien 78,57 80,17 83,60 83,60
5 Julius Yego Kenia  Kenia 78,88 x 83,55 83,55
6 Vítězslav Veselý Tschechien  Tschechien 81,32 81,32 82,85 82,85
7 Antti Ruuskanen Finnland  Finnland 82,20 x x 82,20
8 Zigismunds Sirmais Lettland  Lettland 76,87 80,65 75,95 80,65
9 Júlio César de Oliveira Brasilien  Brasilien 79,33 80,49 80,29 80,49
10 Tanel Laanmäe Estland  Estland 80,45 78,78 79,24 80,45
11 John Ampomah Ghana  Ghana 79,09 80,39 78,90 80,39
12 Hamish Peacock Australien  Australien 77,91 76,22 76,40 77,91
13 Ivan Zaysev Usbekistan  Usbekistan 73,49 72,92 77,83 77,83
14 Ari Mannio Finnland  Finnland 77,14 76,77 77,73 77,73
15 Łukasz Grzeszczuk Polen  Polen 76,31 76,52 76,14 76,52
16 Huang Shih-feng Chinesisch Taipeh  Chinesisch Taipeh 74,33 x x 74,33
17 Sam Crouser Vereinigte Staaten  USA 73,78 73,66 x 73,78
18 Sean Furey Vereinigte Staaten  USA 69,40 72,61 71,35 72,61

Weitere in Qualifikationsgruppe  ausgeschiedene Speerwerfer:

Finale Bearbeiten

 
Olympiasieger Thomas Röhler übertraf
als einziger Werfer die 90-Meter-Marke

20. August 2016, 20:55 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Weite (m)
1 Thomas Röhler Deutschland  Deutschland 87,40 85,61 87,07 84,84 90,30 x 90,30
2 Julius Yego Kenia  Kenia 88,24 x x r 88,24
3 Keshorn Walcott Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 83,45 85,38 83,38 80,33 x x 85,38
4 Johannes Vetter Deutschland  Deutschland 85,32 x 82,54 x 83,61 81,74 85,32
5 Dmytro Kossynskyj Ukraine  Ukraine 82,51 83,95 83,64 81,61 81,21 x 83,95
6 Antti Ruuskanen Finnland  Finnland x 77,81 83,05 x x 80,00 83,05
7 Vítězslav Veselý Tschechien  Tschechien 78,20 82,51 x x x 78,63 82,51
8 Jakub Vadlejch Tschechien  Tschechien 80,02 82,42 81,59 80,32 x x 82,42
9 Julian Weber Deutschland  Deutschland 80,29 80,13 81,36 nicht im Finale der
besten acht Werfer
81,36
10 Braian Toledo Argentinien  Argentinien 77,89 79,51 79,81 79,81
11 Ryōhei Arai Japan  Japan 77,89 79,47 72,49 79,47
12 Petr Frydrych Tschechien  Tschechien 76,15 76,79 79,12 79,12

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, neun von ihnen direkt über die Qualifikationsweite, weitere drei über ihre Platzierungen. Alle drei Deutschen waren im Finale dabei, ebenso alle drei Tschechen. Komplettiert wurde das Feld durch je einen Athleten aus Argentinien, Finnland, Japan, Kenia, Trinidad und Tobago und der Ukraine.

Jeder Teilnehmer hatte zunächst drei Versuche, die Weiten der Qualifikationsrunde wurden nicht gewertet. Den besten Acht standen im Anschluss weitere drei Versuche zur Verfügung.

Es wurde ein Dreikampf zwischen dem Olympiasieger von 2012 Keshorn Walcott aus Trinidad und Tobago, dem kenianischen Weltmeister Julius Yego und dem Weltjahresbesten Thomas Röhler aus Deutschland erwartet.

Yego startete im ersten Versuch mit 88,24 m. Hinter ihm platzierten sich Röhler mit 87,40 m und Johannes Vetter aus Deutschland mit 85,32 m. Walcott konnte im zweiten Durchgang mit einem Vorsprung von sechs Zentimetern an Vetter auf den Bronzerang vorbeiziehen. Beim vierten Versuch erlitt Yego eine Knöchelverletzung, durch die er seine letzten beiden Würfe nicht mehr ausführen konnte. In der fünften Runde gelang Röhler der einzige Wurf dieses Wettbewerbs, der mit 90,30 m jenseits der 90-Meter-Marke landete. Damit übernahm er die Führung und wurde Olympiasieger, denn im sechsten Durchgang änderte sich nichts mehr im Klassement.

Julius Yego gewann die erste kenianische Medaille im Speerwurf, zugleich Kenias einzige Olympia-Medaille außerhalb der Laufdisziplinen und des Boxens.

Video Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 5. Mai 2022