Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – Hochsprung (Frauen)

Der Hochsprung der Frauen bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 26. und 28. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 34 Athletinnen nahmen teil.

Sportart Leichtathletik
Disziplin Hochsprung
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 34 Athletinnen aus 25 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Athen
Wettkampfphase 26. August 2004 (Qualifikation)
28. August 2004 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Jelena Slessarenko (Russland RUS)
Hestrie Cloete (Sudafrika RSA)
Wita Stjopina (Ukraine UKR)

Olympiasiegerin wurde die Russin Jelena Slessarenko. Sie gewann vor der Südafrikanerin Hestrie Cloete und der Ukrainerin Wita Stjopina.

Die Schweizerin Corinne Müller schied in der Qualifikation aus.
Athletinnen aus Deutschland, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen

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Olympiasiegerin 2000 Jelena Jelessina (Russland  Russland) 2,01 m Sydney 2000
Weltmeisterin 2003 Hestrie Cloete (Sudafrika  Südafrika) 2,06 m Paris 2003
Europameisterin 2002 Kajsa Bergqvist (Schweden  Schweden) 1,98 m München 2002
Panamerikanische Meisterin 2003 Juana Rosario Arrendel (Dominikanische Republik  Dominikanische Republik) 1,94 m Santo Domingo 2003
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 2003 Desiree Crichlow (Barbados  Barbados) 1,81 m St. George’s 2003[1]
Südamerika-Meisterin 2003 Luciane Dambacher (Brasilien  Brasilien) 1,82 m Barquisimeto 2003[2]
Asienmeisterin 2003 Bùi Thị Nhung (Vietnam  Vietnam) 1,88 m Manila 2003[3]
Afrikameisterin 2004 Hestrie Storbeck (Sudafrika  Südafrika) 1,95 m Brazzaville 2004
Ozeanienmeisterin 2002 Elizabeth Murphy (Australien  Australien) 1,69 m Christchurch 2002[4]
Tiffany Pickford (Neuseeland  Neuseeland)

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 2,09 m Stefka Kostadinowa (Bulgarien  Bulgarien) Rom, Italien 30. August 1987[5]
Olympischer Rekord 2,05 m Finale OS Atlanta, USA 3. August 1996

Rekordverbesserungen

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Der Olympiarekord wurde gesteigert und außerdem gab es einen neuen Landesrekord:

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Athen (UTC+2) bezogen.
  • Alle Höhen sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation

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26. August 2004, 20:00 Uhr

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Neun Springerinnen (hellblau unterlegt) übersprangen die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug von 1,95 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. So kamen die drei nächstbesten Athletinnen (hellgrün unterlegt) ebenfalls weiter. Sie hatten – wie auch drei weitere Hochspringerinnen – 1,92 m gemeistert und belegten aufgrund der Fehlversuchsregel die Ränge zehn bis zwölf.

Gruppe A

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Ruth Beitia – ausgeschieden mit 1,89 m
Platz Name Nation 1,75 1,80 1,85 1,89 1,92 1,95 Höhe Anmerkung
1 Hestrie Cloete Sudafrika  Südafrika o o o o 1,95
Wita Stjopina Ukraine  Ukraine o o o o o
3 Tia Hellebaut Belgien  Belgien o o o xo o o 1,95 NR
4 Blanka Vlašić Kroatien  Kroatien xxo xo o o 1,95
5 Inha Babakowa Ukraine  Ukraine o o o o xxx 1,92
6 Oana Pantelimon Rumänien  Rumänien o o xxo o xxx 1,92
7 Tatjana Nowosselzewa Russland  Russland o o o xo xxx 1,92
8 Ruth Beitia Spanien  Spanien o o o o xxx 1,89
9 Candeğer Kılınçer Oğuz Turkei  Türkei o o xo xxx 1,89
10 Corinne Müller Schweiz  Schweiz o o xxo xxx 1,89
Solange Witteveen Argentinien  Argentinien o o xxo xxx
12 Zuzana Hlavoňová Tschechien  Tschechien o o xxx 1,85
13 Bobby Aloysius Indien  Indien o o xo xxx 1,85
Chaunté Howard Vereinigte Staaten  USA o xo xxx
15 Marina Aitowa Kasachstan  Kasachstan o xxo xxo xxx 1,85
16 Bùi Thị Nhung Vietnam  Vietnam o o xxx 1,80
17 Petrina Price Australien  Australien xxo xxx 1,80

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Hochspringerinnen:

Gruppe B

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Platz Name Nation 1,75 1,80 1,85 1,89 1,92 1,95 Höhe
1 Iryna Mychaltschenko Ukraine  Ukraine o o o o o 1,95
2 Anna Tschitscherowa Russland  Russland o o o xo o 1,95
Jelena Slessarenko Russland  Russland o o o xo o
4 Monica Iagăr Rumänien  Rumänien o o o xo xo 1,95
Amy Acuff Vereinigte Staaten  USA o o o xo xo
6 Marta Mendía Spanien  Spanien o o xo o xxx 1,92
7 Romary Rifka Mexiko  Mexiko o o xo xxo xxx 1,92
8 Wenelina Wenewa Bulgarien  Bulgarien o o xxo xxo xxx 1,92
9 Tisha Waller Vereinigte Staaten  USA o o o xxx 1,89
Jing Xuezhu China Volksrepublik  Volksrepublik China o o o o xxx
Juana Rosario Arrendel Dominikanische Republik  Dominikanische Republik o o o xxx
Iva Straková Tschechien  Tschechien o o o o xxx
13 Noengrothai Chaipetch Thailand  Thailand o o xo o xxx 1,89
14 Tatjana Jefimenko Kirgisistan  Kirgisistan o o xxo xxx 1,89
15 Inna Gliznutsa Moldau Republik  Moldau o o o xxx 1,85
16 Caterine Ibargüen Kolumbien  Kolumbien xo xxo xxx 1,85
17 Nikolia Mitropoulou Griechenland  Griechenland xxo xxo xxx 1,85
 
Die überraschende Olympiasiegerin Jelena Slessarenko

28. August 2004, 20:00 Uhr

Platz Name Nation 1,85 1,89 1,93 1,96 1,99 2,02 2,04 2,06 2,10 Endresultat Anmerkung
1 Jelena Slessarenko Russland  Russland o o o o o o o o OR xxx 2,06 OR
2 Hestrie Cloete Sudafrika  Südafrika o o o o o o xx– x000 2,02
3 Wita Stjopina Ukraine  Ukraine o o o xxo xxo o xxx 2,02
4 Amy Acuff Vereinigte Staaten  USA o o o xo o xxx 1,99
5 Iryna Mychaltschenko Ukraine  Ukraine o o o xo xxx 1,96
6 Anna Tschitscherowa Russland  Russland xo o o xxo xxx 1,96
7 Oana Pantelimon Rumänien  Rumänien o o o xxx 1,93
8 Monica Iagăr Rumänien  Rumänien o o xo xxx 1,93
9 Inha Babakowa Ukraine  Ukraine o xo xo xxx 1,93
10 Marta Mendía Spanien  Spanien o o xxo xxx 1,93
11 Blanka Vlašić Kroatien  Kroatien o o xxx 1,89
12 Tia Hellebaut Belgien  Belgien o xxx 1,85

Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, neun über die Qualifikationshöhe und drei weitere über ihre Platzierungen. Drei Ukrainerinnen, zwei Russinnen, zwei Rumäninnen sowie jeweils eine Teilnehmerin aus Belgien, Kroatien, Spanien, Südafrika und den Vereinigten Staaten kämpften um die Medaillen.

Als Favoritin trat die Doppelweltmeisterin von 2001 und 2003 Hestrie Cloete aus Südafrika an. Eine ihrer stärksten Rivalinnen, die Europameisterin und zweifache WM-Dritte Kajsa Bergqvist aus Schwedin konnte nicht an den Start gehen. Die in der Vergangenheit sehr erfolgreiche Ukrainerin Inha Babakowa erreichte zwar noch einmal das Finale, war jedoch nicht mehr in der Form ihrer Erfolgsjahre. Auch die russische Vizeweltmeisterin und Vizeeuropameisterin Marina Kupzowa war in Athen nicht am Start, weil sie sich nicht hatte qualifizieren können. Medaillenanwärterinnen waren vielleicht noch die zweifache WM-Vierte Wenelina Wenewa aus Bulgarien und die Russin Anna Tschitscherowa.

Bei der Sprunghöhe von 1,99 m waren noch sechs Athletinnen im Wettkampf. Cloete und die Russin Jelena Slessarenko waren bislang ohne Fehlversuch geblieben. Die US-Amerikanerin Amy Acuff und die Ukrainerin Iryna Mychaltschenko hatten jeweils einen Fehlsprung, Wita Stjopina, eine weitere Ukrainerin, hatte zweimal und Tschitscherowa bereits dreimal gerissen. Tschitscherowa und Mychaltschenko schieden dann bei 1,99 m mit jeweils übersprungenen 1,96 m aus. Iryna Mychaltschenko war damit Fünfte und Anna Tschitscherowa belegte Rang sechs. Acuff ließ als einzige Athletin die neu aufgelegte Sprunghöhe von 2,02 m aus, was sie ins Hintertreffen brachte, denn Cloete, Slessarenko und auch Stjopina bewältigten die Höhe jeweils mit ihren ersten Sprüngen. Jetzt galt es, 2,04 m zu bewältigen. Slessarenko meisterte auch diese Höhe im ersten Versuch. Stjopina und Acuff rissen jeweils dreimal und schieden aus. Damit belegte Amy Acuff den vierten Platz, während Wita Stjopina die Bronzemedaille gewann. Cloete hob sich nach zwei Fehlversuchen ihren letzten Sprung für die neue Höhe von 2,06 m auf. Doch im Gegensatz zu ihrer Konkurrentin scheiterte die eigentliche Favoritin. So errang Hestrie Cloete die Silbermedaille. Jelena Slessarenko übersprang die 2,06 m wiederum gleich mit ihrem ersten Versuch und verbesserte damit Stefka Kostadinowas olympischen Rekord um einen Zentimeter. Slessarenko versuchte sich dann noch dreimal vergeblich an 2,10 m. So wurde Jelena Slessarenko überraschende Hochsprungolympiasiegerin von Athen.

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Einzelnachweise

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  1. Central American and Caribbean Championships (Women), gbrathletics.com, abgerufen am 26. Februar 2022
  2. South American Championships (Women), gbrathletics.com, abgerufen am 26. Februar 2022
  3. Asian Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 26. Februar 2022
  4. Oceania Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 26. Februar 2022
  5. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), High jump - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 26. Februar 2022