Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – 10.000 m (Frauen)

Der 10.000-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 27. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 31 Athletinnen nahmen teil.

Sportart Leichtathletik
Disziplin 10.000-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 31 Athletinnen aus 20 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Athen
Wettkampfphase 27. August 2004
Medaillengewinnerinnen
China Volksrepublik Xing Huina (CHN)
Athiopien 1996 Ejagayehu Dibaba (ETH)
Athiopien 1996 Derartu Tulu (ETH)
2000 2008

Olympiasiegerin wurde die Chinesin Xing Huina. Sie siegte vor den Äthiopierinnen Ejagayehu Dibaba und Derartu Tulu.

Für Deutschland nahm Sabrina Mockenhaupt teil, die Platz fünfzehn belegte.
Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen Bearbeiten

Olympiasiegerin 2000 Derartu Tulu (Athiopien 1996  Äthiopien) 30:17,49 min Sydney 2000
Weltmeisterin 2003 Berhane Adere (Athiopien 1996  Äthiopien) 30:04,18 min Paris 2003
Europameisterin 2002 Paula Radcliffe (Vereinigtes Konigreich  Großbritannien) 30:01,09 min München 2002
Panamerikanische Meisterin 2003 Adriana Fernández (Mexiko  Mexiko) 33:16,05 min Santo Domingo 2003
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 2003 10.000-m-Lauf nicht als Meisterschaftswettbewerb ausgetragen St. George’s 2003
Südamerika-Meisterin 2003 Ednalva da Silva (Brasilien  Brasilien) 34:13,50 min Barquisimeto 2003
Asienmeisterin 2003 Sun Yingjie (China Volksrepublik  Volksrepublik China) 32:37,04 min Manila 2003
Afrikameisterin 2004 Eyerusalem Kuma (Athiopien 1996  Äthiopien) 31:56,77 min Brazzaville 2004
Ozeanienmeisterin 2002 Wettbewerb nicht im Meisterschaftsprogramm Christchurch 2002

Rekorde Bearbeiten

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord 29:31,78 min Wang Junxia (China Volksrepublik  Volksrepublik China) Peking, Volksrepublik China 8. September 1993[1]
Olympischer Rekord 30:17,49 min Derartu Tulu (Athiopien 1996  Äthiopien) Finale OS Sydney, Australien 30. September 2000

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die chinesische Olympiasiegerin Xing Huina verfehlte den Rekord im Rennen am 27. August mit ihren 30:24,36 min um 6,87 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 52,58 Sekunden.

Rekordverbesserungen Bearbeiten

Im Rennen am 27. August wurden drei neue Landesrekorde aufgestellt.

Das Rennen Bearbeiten

 
Die viertplatzierte Werknesh Kidane verpasste Bronze um weniger als zwei Sekunden
 
Lornah Kiplagat belegte Rang fünf
 
Jeļena Prokopčuka – Platz sieben
 
Die achtplatzierte Lidija Grigorjewa

Der Wettbewerb wurde ohne Vorläufe als Finalrennen ausgetragen.

Die Zeiten sind Ortszeit Athen (UTC+2) angegeben.

Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
marke
Zwischenzeit Führende 1000-m-Zeit
1000 m 03:16.02 min Natalija Berkut 3:16.02 min
2000 m 06:21,82 min Jeļena Prokopčuka 3:05,80 min
3000 m 09:27,40 min Paula Radcliffe 3:05,58 min
4000 m 12:32,69 min Derartu Tulu 3:05,29 min
5000 m 15:34,36 min Ejegayehu Dibaba 3:01,67 min
6000 m 18:37,39 min Werknesh Kidane 3:03,03 min
7000 m 21:34,26 min Werknesh Kidane 2:56,87 min
8000 m 24:34,70 min Werknesh Kidane 3:00,44 min
9000 m 27:34,79 min Werknesh Kidane 3:00,09 min
10.000 m 30:24,36 min Xing Huina 2:49,57 min

Resultat Bearbeiten

27. August 2004, 21:50 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Xing Huina China Volksrepublik  Volksrepublik China 30:24,36
2 Ejegayehu Dibaba Athiopien 1996  Äthiopien 30:24,98
3 Derartu Tulu Athiopien 1996  Äthiopien 30:26,42
4 Werknesh Kidane Athiopien 1996  Äthiopien 30:28,30
5 Lornah Kiplagat Niederlande  Niederlande 30:31,92
6 Sun Yingjie China Volksrepublik  Volksrepublik China 30:54,37
7 Jeļena Prokopčuka Lettland  Lettland 31:04,10 NR
8 Lidija Grigorjewa Russland  Russland 31:04,62
9 Lucy Kabuu Kenia  Kenia 31:05,90
10 Helena Javornik Slowenien  Slowenien 31:06,63 NR
11 Mihaela Botezan Rumänien  Rumänien 31:11,24 NR
12 Kathy Butler Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 31:41,13
13 Megumi Oshima Japan  Japan 31:42,18
14 Marie Davenport Irland  Irland 31:50,49
15 Sabrina Mockenhaupt Deutschland  Deutschland 32:00,85
16 Alice Timbilili Kenia  Kenia 32:12,57
17 Sally Barsosio Kenia  Kenia 32:14,00
18 Harumi Hiroyama Japan  Japan 32:15,12
19 Elva Dryer Vereinigte Staaten  USA 32:18,16
20 Anikó Kálovics Ungarn  Ungarn 32:21,47
21 Kate O’Neill Vereinigte Staaten  USA 32:24,04
22 Galina Bogomolowa Russland  Russland 32:25,10
23 Adriana Fernández Mexiko  Mexiko 32:29,57
24 Benita Willis Australien  Australien 32:32,01
25 Haley McGregor Australien  Australien 33:35,27
26 Kayoko Fukushi Japan  Japan 33:48,66
27 Natalia Cerches Moldau Republik  Moldau 34:04,97
DNF Souad Aït Salem Algerien  Algerien
Natalija Berkut Ukraine  Ukraine
Paula Radcliffe Vereinigtes Konigreich  Großbritannien
Fernanda Ribeiro Portugal  Portugal

Wettbewerbsverlauf Bearbeiten

Als Favoriten galten vor allem die Äthiopierinnen mit der Olympiasiegerin von 2000 Derartu Tulu. Die äthiopische Mannschaft war so dominierend, dass auf die amtierende Weltmeisterin Berhane Adere verzichtet wurde. Neben Tulu starteten Ejegayehu Dibaba und Vizeweltmeisterin Werknesh Kidane. Als Konkurrentinnen kamen am ehesten die chinesische WM-Dritte Sun Yingjie und die in Kenia geborene Lornah Kiplagat, die für die Niederlande startete, in Frage. Auch die britische Europameisterin Paula Radcliffe, die einen Doppelstart über 10.000 Meter und im Marathonlauf wagte, war hier wieder dabei. Ihre Form im Olympiajahr ließ sie jedoch eher nicht als Medaillenkandidatin erscheinen.

Auf den ersten 6000 Metern wurde ein moderates Tempo gelaufen. Dabei übernahm auch Radcliffe immer wieder die Führungsposition. Nach fünfzehn Runden fiel sie jedoch zurück und gab das Rennen in der neunzehnten Runde auf. Der 1000-Meter-Abschnitt zwischen dem sechsten und siebten Kilometer war der erste in diesem Rennen unter drei Minuten. Das Tempo wurde anschließend nicht ganz so hoch gehalten, blieb jedoch deutlich schneller als auf der ersten Streckenhälfte. So fiel das Feld nun immer mehr auseinander und es bildete sich eine fünfköpfige Spitzengruppe mit den drei Äthiopierinnen, der Chinesin Xing Huina und Kiplagat. Kidane machte das Tempo und bis zur letzten Runde blieb die Gruppe zusammen. Zu Beginn der Gegengeraden zog Dibaba den Endspurt an und setzte sich an die Spitze, Xing folgte ihr mühelos. Tulu übernahm Position drei und lag noch auf Tuchfühlung zu den beiden Führenden, während Kidane Probleme hatte, den Anschluss zu halten. Kiplagat fiel zurück und hatte keine Aussichten mehr auf einen Medaillengewinn. Zu Beginn der Zielgeraden zog die Chinesin an Dibaba vorbei. Xing Huina gewann mit 62 Hundertstelsekunden Vorsprung vor Ejegayehu Dibaba. Derartu Tulu verlor auf den letzten hundert Metern den Anschluss und gewann knapp zwei Sekunden hinter Xing die Bronzemedaille. Werknesh Kidane wurde Vierte vor Lornah Kiplagat. Mit mehr als 22 Sekunden Rückstand auf Kiplagat kam Sun Yingjie als Sechste ins Ziel. Weitere knapp sechs Sekunden dahinter wurde die Lettin Jeļena Prokopčuka Siebte vor der Russin Lidija Grigorjewa.

Es war zwar kein Rennen auf Weltrekordniveau, aber es wurden immerhin drei Landesrekorde aufgestellt: für Lettland, Slowenien und Rumänien.

Xing Huina war die erste chinesische Olympiasiegerin in dieser Disziplin.

Video Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 10.000 m - Men, sport-record.de, abgerufen am 24. Februar 2021