Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – Hochsprung (Männer)

Der Hochsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 20. und 22. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 38 Athleten nahmen teil.

Sportart Leichtathletik
Disziplin Hochsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 38 Athleten aus 27 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Athen
Wettkampfphase 20. August 2004 (Qualifikation)
22. August 2004 (Finale)
Medaillengewinner
SchwedenSchweden Stefan Holm (SWE)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Matt Hemingway (USA)
Tschechien Jaroslav Bába (CZE)
2000 2008

Olympiasieger wurde der Schwede Stefan Holm. Er gewann vor dem US-Amerikaner Matt Hemingway und dem Tschechen Jaroslav Bába.

Mit Roman Fricke ging ein Deutscher an den Start. Fricke scheiterte in der Qualifikation.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 2000 Sergei Kljugin (Russland  Russland) 2,35 m Sydney 2000
Weltmeister 2003 Jacques Freitag (Sudafrika  Südafrika) 2,35 m Paris 2003
Europameister 2002 Jaroslaw Rybakow (Russland  Russland) 2,31 m München 2002
Panamerikanischer Meister 2003 Germaine Mason (Jamaika  Jamaika) 2,34 m Santo Domingo 2003
Zentralamerika und Karibik-Meister 2003 Lisvany Pérez (Kuba  Kuba) 2,21 m St. George’s 2003
Südamerika-Meister 2003 Fabrício Romero (Brasilien  Brasilien) 2,22 m Barquisimeto 2003
Asienmeister 2003 Wang Zhouzhou (China Volksrepublik  Volksrepublik China) 2,23 m Manila 2003
Afrikameister 2004 Kabelo Mmono (Botswana  Botswana) 2,17 m Brazzaville 2004
Ozeanienmeister 2002 Grant Knaggs (Neuseeland  Neuseeland) 1,99 m Christchurch 2002

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 2,45 m Javier Sotomayor (Kuba  Kuba) Salamanca, Spanien 27. Juli 1993[1]
Olympischer Rekord 2,39 m Charles Austin (Vereinigte Staaten  USA) Finale OS Atlanta, USA 28. Juli 1996

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Am höchsten sprang der schwedische Olympiasieger Stefan Holm im Finale, der mit seinem Siegsprung 2,36 m erzielte und damit drei Zentimeter unter dem olympischen Rekord blieb. Den Weltrekord verfehlte er um neun Zentimeter.

Der Belarusse Aleksej Lesnitschij wurde nachträglich wegen Dopingmissbrauchs disqualifiziert. Lesnitschij hatte keinen gültigen Versuch geschafft und schied damit in der Qualifikation aus. Bei der Dopingkontrolle wurde dann die Substanz Clenbuterol nachgewiesen. Er wurde daraufhin von den Spielen ausgeschlossen und für zwei Jahre gesperrt.[2]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Athen (UTC+2) bezogen.
  • Alle Höhen sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation

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20. August 2004, 20:20 Uhr

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug von 2,28 m wurde von zwölf Springern (hellblau unterlegt) übersprungen, Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern exakt erreicht und das Finalfeld musste nicht weiter aufgefüllt werden.

Gruppe A

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Platz Name Nation 2,10 2,15 2,20 2,25 2,28 Höhe
1 Mark Boswell Kanada  Kanada o o o 2,28
Jamie Nieto Vereinigte Staaten  USA o o o
3 Andrij Sokolowskyj Ukraine  Ukraine o o xo o 2,28
4 Alessandro Talotti Italien  Italien o xo xxo o 2,28
5 Jaroslaw Rybakow Russland  Russland o o o xo 2,28
6 Dragutin Topić Serbien und Montenegro  Serbien und Montenegro o xo o xo 2,28
7 Henadzy Maroz Belarus 1995  Belarus o o o xxx 2,25
8 Ștefan Vasilache Rumänien  Rumänien o xo o xxx 2,25
9 Kyriakos Ioannou Zypern 1960  Zypern o o o xo xxx 2,25
10 Grzegorz Sposób Polen  Polen o o xxx 2,20
Manjula Kumara Sri Lanka  Sri Lanka o o xxx
12 Linus Thörnblad Schweden  Schweden o xxo o xxx 2,20
13 Roman Fricke Deutschland  Deutschland o xo xxx 2,20
Oskari Frösén Finnland  Finnland o o xo xxx
15 Tomáš Janků Tschechien  Tschechien o xo xo xxx 2,20
16 László Boros Ungarn  Ungarn xo o xxx 2,15
17 Tora Harris Vereinigte Staaten  USA xo xxx 2,15
18 Alfredo Deza Peru  Peru o xxx 2,10
NM Adrian O’Dwyer Irland  Irland xxx ogV

In Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene  Hochspringer:

Gruppe B

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Rožle Prezelj – ausgeschieden in Qualifikationsgruppe B mit 2,20 m
Platz Name Nation 2,10 2,15 2,20 2,25 2,28 Höhe
1 Stefan Holm Schweden  Schweden o o o 2,28
2 Lisvany Pérez Kuba  Kuba o xo o o o 2,28
Svatoslav Ton Tschechien  Tschechien o o xo o o
4 Jaroslav Bába Tschechien  Tschechien o o xo xo 2,28
5 Matt Hemingway Vereinigte Staaten  USA o o xxo 2,28
6 Wjatscheslaw Woronin Russland  Russland o xo xo xxo 2,28
7 Nicola Ciotti Italien  Italien o o o xxx 2,25
8 Abderrahmane Hammad Algerien  Algerien xo o o xxx 2,25
9 Jessé de Lima Brasilien  Brasilien o xxo o xxx 2,25
10 Staffan Strand Schweden  Schweden o xo xxx 2,25
11 Jacques Freitag Sudafrika  Südafrika o o xxx 2,20
Rožle Prezelj Slowenien  Slowenien o o xxx
13 Pjotr Braiko Russland  Russland o xo x– 2,20
Jean-Claude Rabbath Libanon  Libanon o o xo xxx
Robert Wolski Polen  Polen o xo xxx
16 Marko Aleksejew Estland  Estland o o xxx 2,15
Javier Bermejo Spanien  Spanien o o xxx
18 Liu Yang China Volksrepublik  Volksrepublik China xxo xxx 2,10
DOP Aleksej Lesnitschij Belarus 1995  Belarus xxx ogV
 
Mitfavorit Stefan Holm gewann olympisches Gold

22. August 2004, 19:30 Uhr

Platz Name Nation 2,20 2,25 2,29 2,32 2,34 2,36 Endresultat
1 Stefan Holm Schweden  Schweden o o o xo xxo o 2,36
2 Matt Hemingway Vereinigte Staaten  USA o o o o xxx 2,34
3 Jaroslav Bába Tschechien  Tschechien o o o xxo o xxx 2,34
4 Jamie Nieto Vereinigte Staaten  USA o xo o xo xxx 2,34
5 Andrij Sokolowskyj Ukraine  Ukraine o o o o xxx 2,32
6 Jaroslaw Rybakow Russland  Russland o xo o xo xxx 2,32
7 Mark Boswell Kanada  Kanada o o xxx 2,29
8 Svatoslav Ton Tschechien  Tschechien o xo xo xx– x 2,29
9 Wjatscheslaw Woronin Russland  Russland o xxo xxx 2,29
10 Dragutin Topić Serbien und Montenegro  Serbien und Montenegro xo xxo xxx 2,29
11 Lisvany Pérez Kuba  Kuba o xo xxx 2,25
12 Alessandro Talotti Italien  Italien o xxo xxx 2,25

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, die alle die Qualifikationshöhe geschafft hatten. Zwei Russen, zwei Tschechen und zwei US-Amerikaner kämpften mit je einem Teilnehmer aus Italien, Kanada, Kuba, Schweden, Serbien und Montenegro und der Ukraine um die Medaillen.

Als Favorit galt der Schwede Stefan Holm, der in siebzehn vorausgegangenen Wettkämpfen unbesiegt geblieben war. Sein größter Rivale, der südafrikanische Weltmeister Jacques Freitag, war verletzungsbedingt in der Qualifikation gescheitert. So blieben als Konkurrenten vor allem der kanadische WM-Dritte Mark Boswell und die beiden Russen Wjatscheslaw Woronin als WM-Zweiter von 2001 sowie Jaroslaw Rybakow, WM-Dritter 2001 und Europameister 2002.

Ab der vierten Höhe von 2,32 m waren nur noch sechs Athleten im Wettkampf. Hier scheiterten Rybakow und der Ukrainer Andrij Sokolowskyj. Anschließend wurde die Latte auf 2,34 m gelegt. Der US-Springer Matt Hemingway übernahm die Führung, er hatte die Höhe im ersten Versuch bewältigt. Auch der Tscheche Jaroslav Bába meisterte 2,34 m mit seinem ersten Sprung, er hatte jedoch vorher mehr Fehlversuche zu Buche stehen. Auf Platz drei lag der US-Amerikaner Jamie Nieto, der zwei Versuche benötigte. Holm war Vierter, er hatte zwei Mal gerissen. Aber der Schwede überquerte dann als einziger Teilnehmer die folgende Höhe von 2,36 m, das gelang ihm gleich mit seinem ersten Versuch. So wurde Stefan Holm seiner Favoritenrolle vollauf gerecht und holte sich den Olympiasieg. Seine drei Konkurrenten scheiterten. Somit blieb Matt Hemingway die Silbermedaille, Jaroslav Bába gewann Bronze. Jamie Nieto wurde mit 2,34 m, derselben Höhe wie die beiden Medaillengewinner vor ihm, Vierter. Andrij Sokolowskyj und Jaroslaw Rybakow belegten mit übersprungenen 2,32 m die Plätze fünf und sechs.

Stefan Holm war der erste schwedische Olympiasieger im Hochsprung. Jaroslav Bába gewann die erste tschechische Medaille in dieser Disziplin.

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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, High jump – Men, sport-record.de, abgerufen am 19. Februar 2022
  2. Doping: Eine Chronologie der Fälle von Athen. welt.de, 30. August 2004, abgerufen am 21. Februar 2022