Gliederung des Heeres (Bundeswehr, Neues Heer)

Die Gliederung des Heeres der Bundeswehr in der Struktur Neues Heer beschreibt die Truppenteile des Heeres im Zeitraum von 2003 bis 2010. Für die aktuelle Gliederung siehe → Gliederung des Heeres (Bundeswehr).

Einleitung und Aufbau der Liste Bearbeiten

 
Gliederung Heeresführungskommando um 2009
 
Gliederung Heeresamt um 2009

Die Liste beschreibt den Aufbau des Heeres gegen Ende der Struktur „Neues Heer“, die den Zeitraum von 2003 bis etwa 2010 beschreibt. Im Gegensatz zu früheren Heeresstrukturen war die Gliederung in diesem Zeitraum kaum statisch. Unter dem Stichwort „Transformation“ unterliegt die Gliederung des Heeres einer stetigen Änderung in kleinen Teilschritten. Die Phase „Neues Heer“ wurde mit der Neufassung der Verteidigungspolitischen Richtlinien Mitte 2003 eingeleitet. Betrachtungszeitpunkt dieser Liste ist das Ende des Jahres 2010. Vereinzelt wird diese Gliederung auch „Heer 2010“ genannt. Das Heer umfasste um 2010 etwa zwischen 90.000 und 100.000 aktive Soldaten. Überlegungen im Bundesministerium der Verteidigung unter Karl-Theodor zu Guttenberg (Stichworte: Verkleinerung der Bundeswehr, Aussetzung der Wehrpflicht) legen nahe, dass dem Heer nach 2010 erneute große Umbrüche bevorstehen werden, so dass das Jahr 2010 etwa das Ende der Phase „Neues Heer“ markiert.

Die Liste beschränkt sich ferner auf das eigentliche Heer. Ausdrücklich nicht berücksichtigt sind die Heeresuniformträger in anderen Teilstreitkräften und anderen militärischen Organisationsbereichen. Da die Gliederung des Heeres einer steten Veränderung unterworfen war und die Liste eine truppendienstliche Gliederung anstrebt, können Verbände die nur oder davor existierten, sowie deren Unterstellungsverhältnisse per definitionem nicht Gegenstand der Betrachtung sein. Gleiches gilt folglich für frühere oder spätere Unterstellungsverhältnisse. Wo möglich sind besondere Zuordnungsverhältnisse abweichend von der truppendienstlichen Unterstellung ergänzt. Zu beachten ist also, dass die Liste nicht alle jemals aufgestellten Verbände des Heeres enthalten kann. In der Regel werden keine Einheiten kleiner als selbstständige Bataillone und selbstständige Kompanien aufgeführt. Die angegebenen Garnisonsorte beziehen sich in der Regel auf den Standort der Stab- und Stabskompanie. Davon abweichend können nicht aufgeführte unterstellte Truppenteile an anderen Orten stationiert sein. Der angegebene Ort für nichtaktive Verbände ist uneinheitlich als Ort der Mobilmachung, des Kaders, des aktiven Anteils teilaktiver Verbände, des Mobilisierungsfeldwebels oder des (Geräte)depots des eingelagerten Geräts zu verstehen.

Kursiv aufgeführte Verbände waren zum Betrachtungszeitpunkt nicht aktive, darunter vor allem Ergänzungstruppenteile ohne Gerät, oder teilaktive Verbände, darunter Truppenteile in Auflösung, Umgliederung oder Aufstellung. Der Couleurtruppenteil bezeichnet den Verband an den der Ergänzungstruppenteil angelehnt ist, d. h. der beispielsweise den übenden Reservisten Großgerät aus eigenem Bestand zeitlich begrenzt abtritt. Klein und vor der Bezeichnung des Truppenteils sind die internen Verbandsabzeichen abgebildet. Am rechten Rand, größer, sind die Verbandsabzeichen (Ärmelabzeichen für Dienstanzug) abgebildet, die für alle unterstellten Truppenteile gilt, solange die unterstellten Verbände nicht wiederum eigene Verbandsabzeichen haben.

Führung Bearbeiten

 
Verbandsabzeichen Führungsstab des Heeres

Das Heer wird geführt durch den Inspekteur des Heeres. Oberste Dienststelle ist der Führungsstab des Heeres. Dieser führt vor allem die Heeresbereiche Heeresführungskommando und Heeresamt. Eine feste Assignierung der Verbände in eine NATO-Kommandostruktur ist nicht vorgesehen und wird daher nicht weiter dargestellt.

Heeresführungskommando Bearbeiten

 
Verbandsabzeichen Heeresführungskommando

1. Panzerdivision Bearbeiten

Hinweis: die 1. Panzerdivision wird auch „Division Eingreifkräfte“ genannt

 
Verbandsabzeichen 1. Panzerdivision
Divisionstruppen 1. Panzerdivision Bearbeiten
  Eine neue Flugabwehrgruppe des Flugabwehrraketengeschwaders 1 "Schleswig-Holstein" wurde am 26. März 2011 in Husum als Truppenteil der Luftwaffe neu aufgestellt. Die Ausbildung am MANTIS wird seit 2011 teils in Lütjenburg bereits in Verantwortung der Luftwaffe durchgeführt. Bedienungspersonal für MANTIS wird teils von Flugabwehrlehrregiment 6 herangezogen. Die geplanten zwei Exemplare des Waffensystems MANTIS werden von der Luftwaffe voraussichtlich im Oktober 2011 in Dienst gestellt[2][3][4][5][6]
Panzerlehrbrigade 9 Bearbeiten
 
Verbandsabzeichen Panzerlehrbrigade 9
Panzerbrigade 21 Bearbeiten

Hinweis: Die Panzerbrigade 21 führt den Beinamen „Lipperland“

 
Verbandsabzeichen Panzerbrigade 21

Division Spezielle Operationen Bearbeiten

 
Verbandsabzeichen Division Spezielle Operationen
Divisionstruppen Division Spezielle Operationen Bearbeiten
Kommando Spezialkräfte Bearbeiten
 
Verbandsabzeichen Kommando Spezialkräfte

Hinweis: Das Kommando Spezialkräfte ist ein Verband auf Brigadebene und nicht in selbstständige Truppenteile untergliedert.

Das Kommando Spezialkräfte gliedert sich in:

  •   Stab Kommando Spezialkräfte, Calw
    •   Psychologischer Dienst KSK, Calw
    •   Sprachendienst KSK, Calw
  •   Gruppe (Bereich) Weiterentwicklung, Calw
  • Einsatzkräfte
    •   1. Kommandokompanie, Calw
    •   2. Kommandokompanie, Calw
    •   3. Kommandokompanie, Calw
    •   4. Kommandokompanie, Calw
    •   Spezialkommandokompanie KSK, Calw
    •   Ausbildungs- und Versuchszentrum KSK, Calw
  • Unterstützungskräfte
    •   Stabs- und Versorgungskompanie KSK, Calw
    •   Fernmeldekompanie KSK, Calw
    •   Unterstützungskompanie KSK, Calw
      •   Nachschub-/Umschlagszug KSK, Calw
      •   Instandsetzungszug KSK, Calw
      •   Fallschirmgeräte- und Luftumschlagszug KSK, Calw
    •   Sanitätszentrum KSK, Calw
Luftlandebrigade 26 Bearbeiten
 
Verbandsabzeichen Luftlandebrigade 26

Hinweis: Brigade führt den Beinamen „Saarland“

Luftlandebrigade 31 Bearbeiten
 
Verbandsabzeichen Luftlandebrigade 31

Hinweis: Brigade führt den Beinamen „Oldenburg“

Division Luftbewegliche Operationen Bearbeiten

 
Verbandsabzeichen Division Luftbewegliche Operationen
Divisionstruppen Division Luftbewegliche Operationen Bearbeiten
Luftbewegliche Brigade 1 Bearbeiten
 
Verbandsabzeichen Luftbewegliche Brigade 1
Heerestruppenbrigade Bearbeiten
 
Verbandsabzeichen Heerestruppenbrigade

Hinweis: Truppenteile der Heerestruppenbrigade verstärken ad hoc die Stabilisierungsbrigaden. 2008 aus Heerestruppenkommando hervorgegangen. Zum 31. Dezember 2012 aufgelöst und verbleibende Truppenteile (übergangsweise) der Division Luftbewegliche Operationen unterstellt.

  •   Stab/ Stabskompanie Heerestruppenbrigade, Bruchsal
    •   ABC-Abwehrregiment 750, Bruchsal (Beiname: „Baden“) (23. April 2013: ABC-Abwehrtruppe wird dem ABC-Abwehrkommando unterstellt und somit Teil der Streitkräftebasis[1])
    •   ABC-Abwehrbataillon 907, Bruchsal (Couleur: ABC-Abwehrregiment 750. Nicht aktiv. Kein eigenes Großgerät vorhanden bzw. langzeitlagernd.) (23. April 2013: ABC-Abwehrtruppe wird dem ABC-Abwehrkommando unterstellt und somit Teil der Streitkräftebasis[1])
    •   ABC-Abwehrkompanie 955, Bruchsal (Couleur: ABC-Abwehrregiment 750. Vorgesehen für ZMZ koordiniert durch Dienststellen der SKB. Teilaktiv. Großgerät wird am örtlichen ZMZ-Stützpunkt vorgehalten.) (23. April 2013: ABC-Abwehrtruppe wird dem ABC-Abwehrkommando unterstellt und somit Teil der Streitkräftebasis[1])
    •   Artillerielehrregiment 345, Kusel
    •   Panzerflugabwehrkanonenbataillon 12, Hardheim (Seit 2010 ohne Gepard. Auflösung bis Ende 2011. Personal zur Aufstellung Sicherungsbataillon 12 herangezogen.[8])
    •   Leichte ABC-Abwehrkompanie 120, Sonthofen (23. April 2013: ABC-Abwehrtruppe wird dem ABC-Abwehrkommando unterstellt und somit Teil der Streitkräftebasis[1])
    •   Leichte Flugabwehrraketenbatterie 300, Hardheim (Auflösung bis Ende 2011. Personal zur Aufstellung Sicherungsbataillon 12 herangezogen.[8])
    •   Sicherungsbataillon 12, Hardheim (in Aufstellung. Zur Aufstellung wird Personal von Flugabwehrraketenbatterie 300 und Panzerflugabwehrkanonenbataillon 12 herangezogen.[8])

10. Panzerdivision Bearbeiten

 
Verbandsabzeichen 10. Panzerdivision

Hinweis: Die Division wird auch „Löwendivision“ genannt. Dies ist jedoch kein offiziell verliehener Beiname.

Gebirgsjägerbrigade 23 Bearbeiten
 
Verbandsabzeichen Gebirgsjägerbrigade 23

Hinweis: Die Gebirgsjägerbrigade 23 führt den Beinamen „Bayern“

Panzerbrigade 12 Bearbeiten
 
Verbandsabzeichen Panzerbrigade 12

Hinweis: Die Panzerbrigade führt den Beinamen „Oberpfalz“

13. Panzergrenadierdivision Bearbeiten

 
Verbandsabzeichen 13. Panzergrenadierdivision
 
Verbandsabzeichen Heeresmusikkorps 2 (vgl. 2. Panzergrenadierdivision)
Panzergrenadierbrigade 37 Bearbeiten
 
Verbandsabzeichen Panzergrenadierbrigade 37

Hinweis: Die Panzergrenadierbrigade 37 führt den Beinamen „Freistaat Sachsen“

Panzergrenadierbrigade 41 Bearbeiten
 
Verbandsabzeichen Panzergrenadierbrigade 41

Hinweis: Die Panzergrenadierbrigade 41 führt den Beinamen „Vorpommern“

  •   Stab/ Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 41, Torgelow
    •   Fernmeldebataillon 801, Neubrandenburg
    •   Aufklärungsbataillon 6, Eutin
    •   Panzerpionierbataillon 803, Havelberg
    •   Pionierbataillon 901, Havelberg (Couleur: Panzerpionierbataillon 803. Nicht aktiv. Kein eigenes Großgerät vorhanden bzw. langzeitlagernd.)
    •   Pionierkompanie 952, Havelberg (Couleur: Panzerpionierbataillon 803. Vorgesehen für ZMZ koordiniert durch Dienststellen der SKB. Teilaktiv. Großgerät wird am örtlichen ZMZ-Stützpunkt vorgehalten.)
    •   Panzergrenadierbataillon 401, Hagenow
    •   Panzerbataillon 413, Torgelow
    •   Panzergrenadierbataillon 411, Viereck
    •   Pionierkompanie 951, Viereck (Couleur: Panzergrenadierbataillon 411. Vorgesehen für ZMZ koordiniert durch Dienststellen der SKB. Teilaktiv. Großgerät wird am örtlichen ZMZ-Stützpunkt vorgehalten.)
    •   Panzergrenadierbataillon 908, Viereck (Couleur: Panzergrenadierbataillon 411. Nicht aktiv. Kein eigenes Großgerät vorhanden bzw. langzeitlagernd.)
    •   Logistikbataillon 142, Basepohl

Deutsch-Französische Brigade Bearbeiten

 
Verbandsabzeichen Deutsch-Französische Brigade

Hinweis: Aufgeführt sind nur Truppenteile mit deutschem Anteil. Die übrigen Truppenteile werden durch das französische Heer gestellt. Truppendienstlich unterstehen die deutschen Anteile dem Heeresführungskommando. Für Ausbildung, Übung und Einsatz dem Eurokorps ständig unterstellt.

Eurokorps Bearbeiten

 
Verbandsabzeichen

Hinweis: Aufgeführt sind nur fest assignierte Truppenteile mit deutschem Anteil (außer der Deutsch-Französischen Brigade). Truppendienstlich unterstehen die deutschen Anteile der Deutsch-Französischen Brigade dem Heeresführungskommando. Für Ausbildung, Übung und Einsatz ist die Brigade dem Eurokorps ständig unterstellt. Die übrigen Truppenteile werden größtenteils durch das französische Heer gestellt.

  •   Stab Eurokorps, Straßburg (FR) (deutscher Anteil)
    •   Multinationale Führungsunterstützungsbrigade (engl.: Staff Multinational Command Support Brigade) (teilaktiv) (deutscher Anteil), Straßburg

I. Deutsch-Niederländisches Korps Bearbeiten

 
Verbandsabzeichen 1. D-NL Korps

Hinweis: Aufgeführt sind nur fest assignierte Truppenteile mit deutschem Anteil. Die übrigen Truppenteile werden größtenteils durch das niederländische Heer gestellt. Im Einsatz werden dem Korps weitere Großverbände unterstellt.

Multinationales Korps Nordost Bearbeiten

 
Verbandsabzeichen Multinationales Korps Nordost

Hinweis: Aufgeführt sind nur fest assignierte Truppenteile mit deutschem Anteil. Die übrigen Truppenteile werden größtenteils durch das polnische und dänische Heer gestellt. Im Einsatz werden weitere Großverbände unterstellt

Heeresamt Bearbeiten

 
Verbandsabzeichen Heeresamt

Schulen des Heeres Bearbeiten

Abweichend von der sonstigen Darstellung sind die abgebildeten Abzeichen nach dem Schema „gekreuzte Schwerter und S in rotem Schild“ die Verbandsabzeichen der Schule. Zugeordnete/ unterstellte Truppenteile (Stäbe, Lehrgruppen, Unterstützungsgruppen etc.) weisen unter Umständen auch interne Verbandsabzeichen auf.

Zentren des Heeres Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h Bernd Schwendel: „Nebel – Ahoi!“ ABC-Abwehr nun Aufgabe der Streitkräftebasis. Bundesministerium der Verteidigung, der Leiter des Presse- und Informationsstabes, 23. April 2013, abgerufen am 29. April 2013.
  2. Thomas Kolatzki: Treffsicher: Flugabwehrsystem MANTIS überzeugt bei internationalem Symposium. Bundesministerium der Verteidigung, der Leiter des Presse- und Informationsstabes, 18. Oktober 2010, abgerufen am 18. Mai 2011.
  3. Frank Behling: Neues Gerät am Ostseestrand. Internationales Symposium diskutiert über Fragen der Luftverteidigung. In: www.kn-online.de. Kieler Nachrichten, 5. Oktober 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2011; abgerufen am 24. Juni 2013.
  4. Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe: MANTIS in Verantwortung Luftwaffe. In: www.luftwaffe.de. Bundesministerium der Verteidigung, der Leiter des Presse- und Informationsstabes, 1. Januar 2011, abgerufen am 24. Juni 2013.
  5. Neues Waffensystem wird in der Storm-Stadt stationiert. Husumer Nachrichten Online, 23. März 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. September 2012; abgerufen am 9. Mai 2016.
  6. Eine neue Gruppe für das Husumer Geschwader. Husumer Nachrichten Online, 26. März 2011, abgerufen am 24. Mai 2011.
  7. Jürgen Schlesier: Auflösungsappell beim Raketenartilleriebataillon 132 in Sondershausen. Bundesministerium der Verteidigung, der Leiter des Presse- und Informationsstabes, 8. April 2013, abgerufen am 28. April 2013.
  8. a b c Uli Reinecke: Aufbruchstimmung in Hardheim: Ausbildung zum Jäger. Bundesministerium der Verteidigung, der Leiter des Presse- und Informationsstabes, 29. April 2011, abgerufen am 18. Mai 2011.