Villefranche-sur-Mer

französische Gemeinde im Département Alpes-Maritimes

Villefranche-sur-Mer [vilfʁɑ̃ʃ syʁ mɛʁ] (Nissart Vilafranca de Mar, italienisch Villafranca bzw. Villafranca Marittima) ist eine französische Gemeinde mit 4.989 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) an der Mittelmeerküste (Côte d’Azur) im Département Alpes-Maritimes in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie ist Mitglied des Gemeindeverbands Métropole Nice Côte d’Azur.

Villefranche-sur-Mer
Villefranche-sur-Mer (Frankreich)
Villefranche-sur-Mer (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département (Nr.) Alpes-Maritimes (06)
Arrondissement Nizza
Kanton Beausoleil
Gemeindeverband Nice Côte d’Azur
Koordinaten 43° 42′ N, 7° 19′ OKoordinaten: 43° 42′ N, 7° 19′ O
Höhe 0–575 m
Fläche 4,88 km²
Bürgermeister Christophe Trojani
Einwohner 4.989 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 1.022 Einw./km²
Postleitzahl 06230
INSEE-Code
Website villefranche-sur-mer.fr

Hafen und Altstadt

Geografie

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Villefranche-sur-Mer liegt unmittelbar an der französischen Riviera, sechs Kilometer östlich von Nizza und zehn Kilometer westlich des Fürstentums Monaco.

Geschichte

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Der Küstenabschnitt wurde bereits von den Ligurern besiedelt. Er diente in der Antike den Griechen und den Römern als Hafen und wurde durch eine Abzweigung der Via Aurelia erschlossen. Der damalige Name des Hafens lautete Olivula Portus.

Im Mittelalter gehörte der Ort dem Lotharii Regnum an. Aufgrund wiederholter Überfälle zogen sich die Bewohner ins bergige Hinterland zurück, in dem sie eine neue Siedlung namens Montolivo gründeten. 1295 ermutigte Karl II., Herrscher über die Provence aus dem Haus Anjou, deren Bewohner dazu, an die Küste zurückzukehren, weil er den strategischen Nutzen eines Hafens an der Grenze seines Territoriums für wichtig erachtete, und gewährte ihnen dafür Steuerfreiheit. Die neue Siedlung wurde deshalb Villa Franca genannt. Ab 1388 gehörte das Gebiet zur Grafschaft Savoyen (ab 1416 Herzogtum). Zwischen 1720 und 1820 wurde es mehrfach von Frankreich okkupiert, bevor es 1860 zusammen mit der Grafschaft Nizza endgültig Teil des französischen Staates wurde. 1886 gründete Aleksei Korotnev[1] im Ort ein zoologisches Institut.

Die Bucht von Villefranche-sur-Mer beherbergte nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1962 die Sechste Flotte der Vereinigten Staaten. Heute ist Villefranche der größte Kreuzfahrthafen Frankreichs. Bis 1988 hieß der Ort Villefranche-sur-Mer amtlich Villefranche.

Bevölkerungsentwicklung

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Anzahl Einwohner
(Quelle: Cassini und INSEE)
Jahr 19621968197519821990199920062016
Einwohner 5.9536.7907.2007.3638.0806.8336.6495.098

Sehenswürdigkeiten

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  • Zitadelle mit Museum: Skulpturen des Bildhauers Antoniucci Volti, Sammlung und Bilder des Künstlerpaares Christine Boumeester und Henri Goetz
  • Kapelle St. Pierre: der Innenraum wurde 1957 von Jean Cocteau ausgemalt; liegt am Hafen
  • Rue Obscure: eine vollkommen mit Häusern überbaute Straße; der Zugang zur Rue Obscure befindet sich von der Hafenpromenade aus links neben dem Restaurant L’Oursin bleu
  • Villa Leopolda, 2700 Quadratmeter große Prominentenvilla im Stil der Belle Époque
  • Hafen: Villefranche ist heute der größte Kreuzfahrthafen des Landes.
  • Observatoire Océanologique, früher auch genannt Station Zoologique oder Station Marine, heute sind dies Teilbereiche des Observatoire

Städtepartnerschaften

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Partnerstädte von Villefranche sind:

Persönlichkeiten

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Im Keller der Gründerzeitvilla Villa Nellcôte in Villefranche-sur-Mer, 10 Avenue Louise Bordes, entstanden die meisten Lieder für das Musikalbum Exile on Main St der Musikergruppe Rolling Stones.[2]

Der Film Die große Liebe meines Lebens aus dem Jahr 1957 mit Deborah Kerr und Cary Grant in den Hauptrollen wurde teilweise in Villefranche-sur-Mer gedreht.

Literatur

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  • Le Patrimoine des Communes des Alpes-Maritimes. Flohic Éditions, Band 2, Paris 2000, ISBN 2-84234-071-X, S. 1039–1055.
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Einzelnachweise

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  1. Catherine Gousseff: L’exil russe: La fabrique du réfugié apatride (1920–1939) (= Collection Biblis. Nr. 267). 2. Auflage. CNRS Éditions (Centre national de la recherche scientifique), Paris 2023, ISBN 978-2-271-14687-8, S. 232.
  2. Ernst Hofacker: 1967. Als Pop unsere Welt für immer veränderte. Reclam, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-15-011086-7, S. 112.