Singapurische Fußballnationalmannschaft

Auswahlmannschaft aus Singapur

Die singapurische Fußballnationalmannschaft (chinesisch 新加坡國家足球隊, malaiisch Pasukan bola sepak kebangsaan Singapura, Tamil சிங்கப்பூர் தேசிய கால்பந்து அணி) ist die Nationalmannschaft des südostasiatischen Stadtstaates Singapur.

Singapur
Logo Football Association of Singapore
Spitzname(n) The Lions
Verband Football Association of Singapore
Konföderation AFC
Cheftrainer Japan Tsutomu Ogura
(seit Februar 2024)
Rekordspieler Daniel Bennett (146[1])
Rekordtorschütze Fandi Ahmad (55)
FIFA-Code SIN
FIFA-Rang 156. (1020,5 Punkte)
(Stand: 15. Februar 2024)[2]
Heim
Auswärts
Bilanz
769 Spiele
240 Siege
155 Unentschieden
374 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Singapur 1946 Singapur 1:0 Republik China China Republik 1928
(Singapur; 22. Mai 1948)
Höchster Sieg
Singapur Singapur 11:0 Laos Laos
(Singapur; 15. Januar 2007)
Höchste Niederlage
Birma 1948 Birma 9:0 Singapur Singapur
(Kuala Lumpur, Malaysia; 9. November 1969)
Erfolge bei Turnieren
Asienmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 1 (Erste: 1984)
Beste Ergebnisse Gruppenphase 1984
(Stand: 2. Februar 2024)

Singapur ist es bisher noch nicht gelungen, sich für eine Fußball-Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Für die Fußball-Asienmeisterschaft 1984 war man als Gastgeber automatisch qualifiziert. Nach einem 2:0-Sieg gegen Indien, einem 1:1-Unentschieden gegen den Iran sowie Niederlagen gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (0:1) und China (0:2) schied man aber bereits nach der Vorrunde aus. Die Südostasienmeisterschaft (AFF Suzuki Cup, vormals Tiger Cup) konnte Singapur in den Jahren 1998, 2004, 2007 und 2012 gewinnen. Gemessen an der FIFA-Weltrangliste ist Singapur nach Vietnam, Thailand und den Philippinen die viertbeste südostasiatische Nationalmannschaft.

Weltmeisterschaften Bearbeiten

Asienmeisterschaften Bearbeiten

  • 1956: nicht teilgenommen
  • 1960: nicht qualifiziert
  • 1964: nicht teilgenommen
  • 1968: nicht qualifiziert
  • 1972: nicht teilgenommen
  • 1976 bis 1980: nicht qualifiziert
  • 1984: Vorrunde
  • 1988: nicht teilgenommen
  • 1992 bis 2024: nicht qualifiziert

Südostasienmeisterschaft (AFF Suzuki Cup) Bearbeiten

  • 1996Vorrunde
  • 1998Südostasienmeister
  • 2000Vorrunde
  • 2002Vorrunde
  • 2004Südostasienmeister
  • 2007Südostasienmeister
  • 2008Halbfinale
  • 2010Vorrunde
  • 2012Südostasienmeister
  • 2014Vorrunde
  • 2016Vorrunde
  • 2018Vorrunde
  • 2021Halbfinale
  • 2022Vorrunde

Geschichte Bearbeiten

1892–1994 Bearbeiten

1892 wurde der Fußballverband Singapurs offiziell als Gesellschaft registriert. Singapur hat den allerersten HMS Malaysia Cup in 1921 als einer der sechs teilnehmenden Mannschaften gewonnen. In diesem Pokalturnier nahm nicht die wirkliche Nationalmannschaft teil, denn es gab in dieser Mannschaft auch ausländische Spieler. Diese Mannschaft wurde trotzdem von der Mehrheit der Singapurer als die Nationalmannschaft anerkannt und konsequent stark verfolgt. Bis 1941 hatten sie entweder den Pokal gewonnen oder sind ins Endspiel gekommen, das Turnier wurde aber in diesem Jahr wegen des Zweiten Weltkrieges unterbrochen.

Singapur hat insgesamt 24-mal den Malaysiapokal gewonnen und sind dazu zweimaliger Meister der malaysischen Liga.[3] Singapur wurde zuletzt 1994 als Meister der Liga und des Pokals gekrönt, aber traten wegen eines Streits über den Anteil des Zuschauereinkommens mit der Football Association of Malaysia zurück und haben seitdem nicht mehr in beiden Wettbewerben teilgenommen. Nach zwei Jahren wurde die erste professionelle Liga in Singapur, die S. League, gegründet, und der Schwerpunkt wurde dann eher auf die echte Nationalmannschaft gelegt.

1995–1999 Bearbeiten

Singapur gewann 1995 die Bronzemedaille in den Südostasiatischen Spielen nach einem 0:1-Niederlage in den Halbfinals gegen Thailand. Im ersten Südostasiatischen Fußballmeisterschaften 1996 war Singapur als Gastgeber nach der Vorrunde ausgeschieden.[4]

1997 erreichte die Nationalmannschaft wieder die Halbfinals der Südostasiatischen Spiele, wurde aber von Indonesien 2:1 geschlagen. Singapur verlor dann auch gegen Vietnam 1:0 und erreichte damit den vierten Platz.[5]

In den Spielen des Tiger Cups 1998 überstand Singapur mit Siegen über die Philippinen und Malaysia durch die Vorrunde. Singapur schlug Indonesien in den Halbfinals 2:1 und war im Endspiel gegen Gastgeber Vietnam mit einem Endergebnis von 1:0 erfolgreich. Damit holte der damalige Cheftrainer Barry Whitbread den ersten internationalen Titel nach Singapur.[6]

2000–2002 Bearbeiten

Jan Børge Poulsen, der während der Fußball-WM 1998 ein Teil des dänischen Managementteams war, wurde 1999 als Technical Director des Football Association of Singapore ernannt. Cheftrainer zu dieser Zeit war Vincent Subramaniam, aber nach dem Ausscheiden in der Vorrunde wurde Vincent durch Poulsen 2001 ersetzt.

2002 fand der Tiger Cup wieder in Singapur statt, aber nach einer 4:0-Niederlage gegen den Nachbarn Malaysia reichte ein 2:1-Sieg gegen Laos und ein 1:1-Unentschieden gegen Thailand nicht, die Vorrunde zu überstehen und Poulsen verlor deswegen seinen Job als Trainer.[7]

2003–2004 (Tiger Cup) Bearbeiten

Radojko Avramović hat seit 2003 die Stelle als Nationaltrainer übernommen.[8] Mit seiner Begleitung begann Singapur den Tiger Cup 2004 als Außenseiter, kam aber mit einem 1:1-Remis gegen Gastgeber Vietnam, ein weiteres Unentschieden gegen Indonesien, und Siegen gegen Kambodscha und Laos doch durch die Vorrunde.

In den Halbfinals trafen sich Singapur und Myanmar. Singapur gewann das Hinspiel in Myanmar 4:3 und erreichte das Endspiel mit einem 4:2-Heimsieg im Rückspiel, allerdings erst nach der Verlängerung. Drei myanmarische Spieler bekamen Platzverweise. Im Finale gegen Indonesien gelang Singapur ein 3:1-Auswärtssieg im Hinspiel vor über 110.000 Zuschauern in der indonesischen Hauptstadt Jakarta und holte sich mit einem 2:1-Erfolg in Singapur vor 59.000 Zuschauer seinen zweiten internationalen Titel.[9]

Rekordspieler Bearbeiten

Rang Name Einsätze Tore Position Zeitraum
01. Daniel Bennett 146 07 Abwehr 2002–2013, 2016–2017
02. Shahril Ishak 144 15 Mittelfeld 2003–
03. Baihakki Khaizan 143 5 Abwehr 2003–2021
04. Khairul Amri 135 32 Angriff 2004–
05. Hariss Harun 128 11 Mittelfeld 2007–
06. Aide Iskandar 121 0 Abwehr 1995–2007
07. Shunmugham Subramani 115 0 Abwehr 1996–2007
08. Indra Sahdan Bin Daud 113 30 Angriff 1997–2013
09. Hassan Sunny 111 0 Tor 2004–
10. Safuwan Baharudin 110 (109) 13 Abwehr 2010–
11. Fandi Ahmad 101 (92[10]) 55 Mittelfeld 1985–1997
12. Nazri Nasir 100 12 Angriff 1990–2004

Rekordtorschützen Bearbeiten

Rang Name Tore Einsätze Quote Zeitraum
01. Fandi Ahmad 55 101 0,54 1985–1997
02. Noh Alam Shah 34 82 0,41 1999–2010
03. Khairul Amri 32 135 0,24 2004–
04. Indra Sahdan Bin Daud 30 113 0,27 1997–2013
05. Aleksandar Đurić 27 58 0,47 2007–2012
06. Mohamed Rafi bin Mohamed Ali 17 76 0,22 1994–2004
Ikhsan Fandi 17 32 0,53 2017–

Quelle: Singapore - Record International Players (Stand: 21. November 2023, aber unvollständig)[11]

Trainer Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Singapurische Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. In der rsssf.org-Statistik von Singapur werden 146 Spiele genannt, der singapurische Verband zählte am 6. September nur 142 (fas.org: „Preview: Singapore raring to go against Mauritius“)
  2. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 15. Februar 2024, abgerufen am 16. Februar 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  3. Archivierte Kopie (Memento vom 23. Dezember 2010 im Internet Archive)
  4. Archivierte Kopie (Memento vom 21. Dezember 2010 im Internet Archive)
  5. Archivierte Kopie (Memento vom 15. November 2010 im Internet Archive)
  6. Archivierte Kopie (Memento vom 19. Dezember 2010 im Internet Archive)
  7. [1]
  8. Archivierte Kopie (Memento vom 20. Dezember 2008 im Internet Archive)
  9. Singapur in Südostasien an der Spitze. Abgerufen am 21. August 2011.
  10. Die FIFA zählt 9 Spiele im Rahmen der Olympia-Qualifikation 1980 und 1988 nicht mit
  11. Roberto Mamrud: Singapore - Record International Players. rsssf.org, abgerufen am 21. Januar 2024 (englisch).