Trittenheim

Gemeinde in Deutschland
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Trittenheim ist eine Ortsgemeinde an der Mittelmosel im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße an.

Wappen Deutschlandkarte
Trittenheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Trittenheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 50′ N, 6° 54′ OKoordinaten: 49° 50′ N, 6° 54′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Schweich an der Römischen Weinstraße
Höhe: 110 m ü. NHN
Fläche: 10,09 km2
Einwohner: 1083 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 107 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54349
Vorwahl: 06507
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 207
Adresse der Verbandsverwaltung: Brückenstraße 26
54338 Schweich
Website: www.trittenheim.de
Ortsbürgermeister: Franz-Josef Bollig
Lage der Ortsgemeinde Trittenheim im Landkreis Trier-Saarburg
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Karte
Blick auf Trittenheim
Brückenkopf der alten Moselbrücke sowie nördlicher Fährturm

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Trittenheim liegt am flachen Hang einer Landzunge (Gleithang), die durch eine enge Moselschleife gebildet wird. Flussaufwärts befinden sich am linken Flussufer der Weinort Klüsserath, am rechten Moselufer der Weinort Leiwen, flussabwärts liegt der Weinort Neumagen-Dhron am rechten Moselufer.

Zu Trittenheim gehören auch die Wohnplätze Breitwiesermühle und Im Dhrönchen.[2]

Nächstgelegene Städte Bearbeiten

Geschichte Bearbeiten

Aus einer fränkischen Siedlung entstanden, wurde Trittenheim erstmals 893 im Prümer Urbar urkundlich erwähnt und war lange Zeit kurtrierisches Gebiet. Eine Erwähnung findet sich auch in einer Urkunde Papst Eugens III. von 1148, in der der Abtei St. Eucharius ein Gehöft und die Kirche nebst den zugehörigen Zehntrechten in Trittenheim zugesprochen wurden. Ab 1794 stand Trittenheim unter französischer Herrschaft, 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet.

Trittenheim und Klüsserath bildeten die Bürgermeisterei Trittenheim, die ab 1934 im Amt Klüsserath aufging.

In den 1970er Jahren wurde Trittenheim Teil der damals neu geschaffenen Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron im Landkreis Bernkastel-Wittlich.

Wechsel in die Verbandsgemeinde Schweich Bearbeiten

Aufgrund der geplanten Neustrukturierung der Verbandsgemeinden in Rheinland-Pfalz entschieden sich die Trittenheimer Bürger im März 2010 mit über 90 % zum Anschluss an die Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße und damit zum Wechsel in den Landkreis Trier-Saarburg. Der Gemeinderat folgte dem Wunsch und stimmte dem Votum einstimmig zu.[3]

Am 14. September 2011 stimmte die rheinland-pfälzische Landesregierung den Fusionsplänen zu, wodurch die Gemeinde am 1. Januar 2012 aus der aufzulösenden Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, die zum Landkreis Bernkastel-Wittlich gehörte, in die Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße und somit in den Landkreis Trier-Saarburg wechseln konnte.[4]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Trittenheim war von 1961 bis 2019 konstant rückläufig. Die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen.[5]

Jahr Einwohner
1815 761
1835 976
1871 1.026
1905 1.060
1939 1.275
1950 1.389
1961 1.481
Jahr Einwohner
1970 1.477
1987 1.203
1997 1.136
2005 1.111
2011 1.058
2017 1.015
2022 1.083[1]

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Trittenheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Bürgermeister Bearbeiten

Franz-Josef Bollig wurde am 1. Juli 2009 Ortsbürgermeister von Trittenheim.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 78,27 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]

Bolligs Vorgänger Helmut Ludwig hatte das Amt von 1989 bis 2009 ausgeübt.[6][8]

Wappen Bearbeiten

Das Wappen zeigt einen goldenen Abtstab. Er steht für den Trittenheimer Johannes Trithemius, der im 15. Jahrhundert Abt des Klosters Sponheim im Kreis Bad Kreuznach war. Das rote Balkenkreuz auf Silber ist das Wappen des Kurfürstentums Trier, das silberne T steht für Trittenheim.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Religiöse Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Pfarrkirche St. Clemens

Sonstige Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Weinlagen Bearbeiten

  • Altärchen
  • Apotheke
  • Leiterchen
  • Felsenkopf

Großlage: Michelsberg[12]

Wirtschaft Bearbeiten

Trittenheim ist erheblich geprägt vom Weinbau und mit 236 Hektar bestockter Rebfläche nach Piesport, Zell, Leiwen, Konz, Neumagen-Dhron, Mehring und Bernkastel-Kues die achtgrößte Weinbaugemeinde der Mosel. Es wird traditionell überwiegend Riesling angebaut. Bekannteste Weinlagen sind die „Trittenheimer Apotheke“ und „Trittenheimer Altärchen“. Der Weinbau bildet außerdem die Grundlage für den Tourismus, der ebenfalls einen bedeutenden Wirtschaftszweig darstellt.

Im Dezember 2014 übernahm der kanadische Konzern CCL die durch Josef Nilles 1951 gegründete Druckerei Nilles (einen der größten Arbeitgeber in Trittenheim) für nach eigenen Angaben rund 14 Mio. Euro. Diese firmiert seitdem unter dem Namen „CCL Label Trittenheim GmbH“. Die Produktion am Standort in Föhren konzentriert sich auf den Bereich „Online“. Am Standort Trittenheim wird weiterhin für den Bereich „Wein“ produziert.[13][14]

Persönlichkeiten Bearbeiten

In Trittenheim geboren Bearbeiten

Mit Trittenheim verbunden Bearbeiten

Panorama Bearbeiten

Moselschleife, rechts Trittenheim, links Leiwen

Literatur Bearbeiten

  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 375–379.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Trittenheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 116 (PDF; 3,3 MB).
  3. Trittenheimer Gemeinderat einstimmig für Wechsel in die Verbandsgemeinde Schweich. In: www.volksfreund.de. 23. März 2010, abgerufen am 3. März 2023.
  4. Aus drei Verbandsgemeinden werden zwei. In: www.volksfreund.de. 14. September 2011, abgerufen am 3. März 2023.
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 3. März 2023.
  6. a b Neuer Ortsbürgermeister im Amt. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 2. Juli 2009, abgerufen am 31. Januar 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Dezember 2019; abgerufen am 31. Januar 2021 (siehe Schweich a.d.R.Weinstr., Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile).
  8. Schwarzer König und Autobauer-Fest. In: Trierischer Volksfreund. 23. Juli 2009, abgerufen am 31. Januar 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  9. Anno 1654 haben zu Ehren Gottes errichtet ... ! Geschichtlicher Hintergrund. (PDF) chronik-trittenheim.de, abgerufen am 6. Februar 2016.
  10. Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  11. Eintrag zu Hinkelsteinfund am Galigsberg in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 9. Oktober 2015.
  12. Weinlagen Und Lagebezeichnungen. hermeswein.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. November 2018; abgerufen am 9. Januar 2018.
  13. Geschichte der CCL Label Trittenheim GmbH. ccl.de, 2022, abgerufen am 23. Januar 2024.
  14. CCL Industries übernimmt Etikettendruckerei Nilles. print.de, 10. Dezember 2014, abgerufen am 7. Januar 2018.
  15. Engelbert Schue (1772-1847) Ein Theologe und Domkanonikus aus Trittenheim - Herkunft und Schulbildung. (PDF) chronik-trittenheim.de, abgerufen am 6. Februar 2016.