1000-km-Rennen von Monza 1983

Sportwagenrennen

Das 24. 1000-km-Rennen von Monza, auch Trofeo Filippo Caracciolo, Autodromo Nazionale di Monza, fand am 10. April 1983 auf dem Autodromo Nazionale Monza statt und war der erste Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Der Porsche 956 von Richard Lloyd Racing mit der Startnummer 14; hier beim Silverstone Classic 2007. In Monza wurde der Wagen von Jan Lammers, Tiff Needell und Richard Lloyd an die sechste Stelle der Gesamtwertung pilotiert

Das Rennen Bearbeiten

Mit dem 1000-km-Rennen von Monza begann im April 1983 die Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres, die sieben Wertungsläufe umfasste und im Dezember mit dem 1000-km-Rennen von Kyalami endete. Die 1982 entwickelten Porsche 956 wurden mit dem Beginn der Saison auch an Kundenteams abgegeben, wobei dafür von Porsche jeweils neue Fahrzeuge aufgebaut wurden. Neben den beiden Werks-956 waren in Monza fünf weitere Fahrzeuge dieses Porsche-Typs am Start. Eine Neuentwicklung brachte Lancia nach Oberitalien. Der Lancia LC2 löste den LC1 ab und gab in Monza sein Renndebüt. Piercarlo Ghinzani zerstörte seinen Einsatzwagen, den er sich mit Teo Fabi teilte, zwar im ersten Training, qualifizierte aber den Ersatzwagen mit einer Zeit von 1:35,860 Minuten für die Pole-Position. Er war damit fast eine Sekunde schneller als Bob Wollek im 956 von Joest Racing. Das Starterfeld für den Weltmeisterschaftslauf war mit 20 Fahrzeugen bescheiden. Der Veranstalter füllte es jedoch mit Fahrzeugen der Gruppe 6 auf, die einen Lauf zur italienischen Sportwagen-Meisterschaft ausfuhren, jedoch in der Weltmeisterschaft nicht gewertet wurden. Somit gingen am Sonntag 27 Fahrzeuge ins Rennen.

Piercarlo Ghinzani ging in Führung und behielt diese bis zum Ausfall in der 24. Runde. Ein Reifenschaden hatte die hintere Aufhängung zerstört und der Italiener musste aufgeben. Daraufhin entwickelte sich ein Zweikampf zwischen dem Joest-Porsche von Bob Wollek und Thierry Boutsen und dem Werks-Porsche von Jacky Ickx und Jochen Mass, der erst knapp vor Schluss zugunsten der Joest-Mannschaft entschieden wurde.

Ergebnisse Bearbeiten

Schlussklassement Bearbeiten

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis Runden
1 C 11 Deutschland  Joest Racing Frankreich  Bob Wollek
Belgien  Thierry Boutsen
Porsche 956 173
2 C 1 Deutschland  Rothmans Porsche Belgien  Jacky Ickx
Deutschland  Jochen Mass
Porsche 956 173
3 C 12 Deutschland  Joest Racing Deutschland  Rolf Stommelen
Deutschland  Clemens Schickentanz
Deutschland  Hans Heyer
Porsche 956 170
4 C 18 Deutschland  Obermaier Racing Deutschland  Axel Plankenhorn
Deutschland  Jürgen Lässig
Deutschland  Jürgen Barth
Porsche 956 163
5 C 16 Vereinigtes Konigreich  John Fitzpatrick Racing Vereinigtes Konigreich  John Fitzpatrick
Vereinigtes Konigreich  David Hobbs
Porsche 956 161
6 C 14 Vereinigtes Konigreich  Richard Lloyd Racing Niederlande  Jan Lammers
Vereinigtes Konigreich  Tiff Needell
Vereinigtes Konigreich  Richard Lloyd
Porsche 956 161
7 C 2 Deutschland  Rothmans Porsche Vereinigtes Konigreich  Derek Bell
Vereinigte Staaten  Al Holbert
Porsche 956 161
8 C 23 Italien  Scuderia Sivama Italien  Diulio Truffo
Italien  Massimo Sigala
Lancia LC1 154
9 C 4 Italien  Martini Racing Italien  Riccardo Patrese
Italien  Michele Alboreto
Lancia LC2 151
10 B 88 Deutschland  Racing Team Jürgensen GmbH Deutschland  Edgar Dören
Deutschland  Hans-Christian Jürgensen
BMW M1 145
11 B 82 Danemark  Jens Winther Danemark  Jens Winther
Deutschland  Wolfgang Braun
BMW M1 145
12 B 83 Deutschland  Georg Memminger Deutschland  Georg Memminger
Deutschland  Heinz Kuhn-Weiss
Porsche 930 136
13 B 85 Frankreich  Equipe Alméras Fréres Frankreich  Jean-Marie Alméras
Frankreich  Roland Biancone
Frankreich  Jacques Guillot
Porsche 930 136
Nicht klassiert
14 Gruppe 6 106 Italien  Osella Squadra Corse Italien  Carlo Facetti
Italien  Martino Finotto
Italien  Carlo Franchi
Osella PA9 133
Ausgefallen
15 B 81 Deutschland  Bernd Schiller Deutschland  Günter Steckkönig
Deutschland  Bernd Schiller
Porsche 930 70
16 C 22 Italien  Scuderia Sivama Vereinigte Staaten  Joe Castellano
Italien  Luigi Moreschi
Lancia LC1 38
17 C Junior 51 Vereinigtes Konigreich  Manns Racing Vereinigtes Konigreich  Les Blackburn
Vereinigtes Konigreich  Roy Baker
Harrier RX83C 38
18 C 19 Vereinigtes Konigreich  Richard Cleare Racing Vereinigtes Konigreich  Tony Dron
Vereinigtes Konigreich  Richard Cleare
Vereinigte Staaten  Margie Smith-Haas
Kremer CK5 32
19 C 5T Italien  Martini Racing Italien  Piercarlo Ghinzani
Italien  Teo Fabi
Lancia LC2 24
20 B 84 Italien  Luigi Colzani
Italien  Bruno Rebai
Porsche 930 14
21 Gruppe 6 101 Italien  Ruggero Parpinelli Italien  Ruggero Parpinelli
Italien  Silvano Frisori
Osella PA8
22 Gruppe 6 111 Italien  Arcadio Pezzali Italien  Arcadio Pezzali Osella PA8
23 Gruppe 6 105 Italien  Carlo Franchi Italien  Carlo Franchi Osella PA9
24 Gruppe 6 107 Italien  Giovanni Siliprandi Italien  Giovanni Siliprandi Lucchini
25 Gruppe 6 109 Italien  Adriano Gozzi Italien  Adriano Gotti Lucchini S280
26 Gruppe 6 104 Italien  Alfonso Merendino Italien  Alfonso Merendino Osella PA9
27 Gruppe 6 103 Italien  Pasquale Barberio Italien  Pasquale Barberio Osella PA9
Nicht gestartet
28 B 21 Italien  Maurizio Micangeli Italien  Maurizio Micangeli
Italien  Carlo Pietromarchi
Belgien  Bernard de Dryver
De Tomaso Pantera Gruppe C 1
29 C 1T Deutschland  Rothmans Porsche Belgien  Jacky Ickx
Deutschland  Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich  Derek Bell
Vereinigte Staaten  Al Holbert
Porsche 956 2
30 C 5 Italien  Martini Racing Italien  Piercarlo Ghinzani
Italien  Teo Fabi
Lancia LC2 3

1 Motorschaden im Training 2 Trainingswagen 3 Unfall im Training

Nur in der Meldeliste Bearbeiten

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
31 C Junior 52 Italien  Jolly Club Italien  Carlo Facetti
Italien  Martino Finotto
Alba AR2
32 B 86 Schweiz  Angelo Pallavicini Schweiz  Angelo Pallavicini
Italien  Antoniella Mandelli
Porsche 924
33 B 87 Frankreich  Raymond Touroul Frankreich  Raymond Touroul
Frankreich  Michel Bienvault
Porsche 930
34 Gruppe 6 102 Italien  Renato Bensuglio Italien  Renato Bensuglio Chevron B36
35 Gruppe 6 104 Italien  Scuderia Vesuvio Italien  Gerardo Vatielli Osella PA9
36 Gruppe 6 108 Italien  Etna Italien  Attagiule Osella
37 Gruppe 6 112 Italien  Dario Luraghi Italien  Dario Luraghi Osella
38 Gruppe 6 122 Italien  Mario Bensuglio Italien  Mario Bensuglio Osella PA7

Klassensieger Bearbeiten

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
C Frankreich  Bob Wollek Belgien  Thierry Boutsen Porsche 956 Gesamtsieg
C Junior kein Teilnehmer im Ziel
B Deutschland  Edgar Dören Deutschland  Hans-Christian Jürgensen BMW M1 Rang 10
Gruppe 6 kein Teilnehmer im Ziel

Renndaten Bearbeiten

  • Gemeldet: 37
  • Gestartet: 27
  • Gewertet: 14
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: 15.000
  • Wetter am Renntag: Trocken und warm
  • Streckenlänge: 5,800 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 5:12:06,900 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 173
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1003,400 km
  • Siegerschnitt: 192,899 km/h
  • Pole Position: Piercarlo Ghinzani – Lancia LC2 (#5T) – 1:35,860 = 217,818 km/h
  • Schnellste Rennrunde: John Fitzpatrick – Porsche 956 (#16) 1:40,400 = 207,968 km/h
  • Rennserie: 1. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1983

Literatur Bearbeiten

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks Bearbeiten

Vorgängerrennen
1000-km-Rennen von Brands Hatch 1982
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-km-Rennen von Silverstone 1983