Matthieu Vaxivière

französischer Automobilrennfahrer
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Matthieu Vaxivière (* 3. Dezember 1994 in Limoges) ist ein französischer Automobilrennfahrer. Er trat von 2014 bis 2016 in der Formel V8 3.5 an. Seit 2017 startet er in der GP3-Serie.

Matthieu Vaxivière (2013)
Der von Matthieu Vaxivière beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2023 gefahrene Oreca 07
Matthieu Vaxivière beim ersten Rennen der Formel Renault 3.5 auf dem Nürburgring 2014

Karriere Bearbeiten

Vaxivière begann seine Motorsportkarriere im Kartsport. Anschließend nahm er an einigen Rennen der Eisrennserie Trophée Andros teil. 2010 ging er in der Mitjet Series, einer Serie mit Autos, die von einem Motorradmotor angetrieben werden, an den Start.[1] Er beendete die Saison auf dem neunten Platz.

2011 wechselte Vaxivière in den Formelsport und trat in der französischen F4-Meisterschaft an. Mit drei Siegen und insgesamt zehn Podest-Platzierungen entschied er die Meisterschaft für sich. 2012 erhielt Vaxivière ein Cockpit bei Tech 1 Racing im Formel Renault 2.0 Eurocup. Mit einem zehnten Platz als einzige Punkteplatzierung schloss er die Saison auf dem 29. Gesamtrang ab. Darüber hinaus nahm Vaxivière für Tech 1 Racing an vier Veranstaltungen der alpinen Formel Renault teil. Dabei erreicht er mit einem dritten Platz eine Podest-Platzierung. In der Gesamtwertung wurde er 14. Außerdem absolvierte er zwei Rennen in der französischen GT-Meisterschaft. 2013 blieb Vaxivière bei Tech 1 Racing im Formel Renault 2.0 Eurocup.[2] Beim Saisonauftakt in Alcañiz gewann er beide Rennen von der Pole-Position startend und fuhr zudem in beiden Rennen die schnellste Rennrunde.[3] Im weiteren Saisonverlauf gelang es Vaxivière allerdings nicht, an diese Resultate anzuknüpfen und er fuhr nur bei zwei weiteren Rennen in die Punkteränge. Während sein Teamkollege Pierre Gasly die Meisterschaft gewann, wurde er Gesamtzehnter. Außerdem ging Vaxivière für Tech 1 Racing bei zwei Veranstaltungen der alpinen Formel Renault an den Start. Darüber hinaus absolvierte er vier Gaststarts im französischen Porsche Carrera Cup. Dabei kam er einmal als Erster ins Ziel und war immer innerhalb der Top-3.

2014 wechselte Vaxivière in die Formel Renault 3.5, wo er ein Cockpit beim von Charouz Racing System betreuten Lotus-Team erhielt.[4] Bei einem Unfall in Monte Carlo erlitt er eine Wirbelfraktur, wegen derer er für zwei Veranstaltungen ausfiel.[5] Nach seiner Rückkehr gelang ihm auf dem Nürburgring ein zweiter Platz. Vaxivière schaffte anschließend sechs weitere Punkteplatzierung, inklusive eines weiteren Podest-Platzes. In der Gesamtwertung erreichte er den achten Platz. Damit setzte er sich intern gegen seinen Teamkollegen Marlon Stöckinger, der Neunter wurde, durch. Darüber hinaus war Vaxivière 2014 für Prospeed Competition in der LMGTE-Am-Klasse der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) aktiv. Aufgrund seiner Verletzung aus dem Formelsport verpasste Vaxivière sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, das zur WEC zählte.[6] Im Weltcup der GT-Fahrer lag Vaxivière gemeinsam mit seinen Teamkollegen Emmanuel Collard und François Perrodo auf dem 23. Platz. Darüber hinaus nahm Vaxivière 2014 an einem Rennen der European Le Mans Series (ELMS) und zwei Rennen der französischen GT-Meisterschaft teil. 2015 bestritt Vaxivière seine zweite Saison in der Formel Renault 3.5 für Lotus.[7] In Alcañiz, Spa-Francorchamps und Spielberg gewann er je ein Rennen. Mit 234 zu 307 Punkten wurde er Gesamtzweiter hinter Oliver Rowland. Ferner führte er zwei Gaststarts in der alpinen Formel Renault durch.

2016 wurde die Formel Renault 3.5 in Formel V8 3.5 umbenannt und Vaxivière wechselte zum neu eingestiegenen Rennstall SMP Racing, der von AF Corse betreut wurde.[8] Er entschied in Spa-Francorchamps und in Spielberg ein Rennen für sich und beendete die Saison auf dem sechsten Platz der Fahrerwertung.

2017 übernahm Vaxivière ab dem vierten Rennwochenende der GP3-Serie in Ungarn das Cockpit des DAMS-Fahrers Santino Ferrucci.[9]

Statistik Bearbeiten

Karrierestationen Bearbeiten

Einzelergebnisse in der Formel Renault 3.5 / Formel V8 3.5 Bearbeiten

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Punkte Rang
2014 Lotus Italien  MNZ Spanien  ALC Monaco  MON Belgien  SPA Russland  MOS Deutschland  NÜR Ungarn  HUN Frankreich  LEC Spanien  JRZ 83 8.
17* 16 7 8 DNF INJ INJ INJ INJ 13 2 5 7 3 6 4 8
2015 Lotus Spanien  ALC Monaco  MON Belgien  SPA Ungarn  HUN Osterreich  SPI Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LMS Spanien  JRZ 234 2.
4 1 DNF 1 3 4 2 6 1 3 2 4 11 10 2 3 3
2016 SMP Racing Spanien  ALC Ungarn  HUN Belgien  SPA Frankreich  LEC Vereinigtes Konigreich  SIL Osterreich  SPI Italien  MNZ Spanien  JER Spanien  CAT 175 6.
2 DNF 5 5 DNF 1 5 DNF 2 7 1 6 3 DNF 3 3 DNF DNF

Einzelergebnisse in der GP3-Serie Bearbeiten

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang
2017 DAMS Spanien  ESP Osterreich  AUT Vereinigtes Konigreich  GBR Ungarn  HUN Belgien  BEL Italien  ITA Spanien  ESP Vereinigte Arabische Emirate  UAE 0 22.
12 12 DNF 15
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieger
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Blanko INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
C Rennen abgesagt (cancelled)
keine Teilnahme
sonstige
Formate
und
Zeichen
P/fett Pole-Position
SR/kursiv Schnellste Rennrunde (in der GP3-Serie für die
schnellste Rennrunde der besten zehn Piloten)
* nicht im Ziel,
aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2017 Frankreich  TDS Racing Oreca 07 Frankreich  François Perrodo Frankreich  Emmanuel Collard Ausfall Unfall
2018 Frankreich  TDS Racing Oreca 07 Frankreich  François Perrodo Frankreich  Loïc Duval disqualifiziert
2019 Frankreich  TDS Racing Oreca 07 Frankreich  François Perrodo Frankreich  Loïc Duval Rang 8
2020 Frankreich  Panis Racing Oreca 07 Frankreich  Julien Canal Frankreich  Nico Jamin Rang 7
2021 Frankreich  Alpine Elf Matmut Alpine A480 Brasilien  André Negrão Frankreich  Nicolas Lapierre Rang 3
2022 Frankreich  Alpine Elf Matmut Alpine A480 Brasilien  André Negrão Frankreich  Nicolas Lapierre Rang 23
2023 Frankreich  Alpine Elf Team Oreca 07 Frankreich  Julien Canal Frankreich  Charles Milesi Rang 13

Sebring-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2019 Vereinigte Staaten  Konica Minolta Cadillac DPi-V.R Cadillac DPi-V.R Vereinigte Staaten  Jordan Taylor Niederlande  Renger van der Zande Rang 2

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9
2014 Prospeed Porsche 997 GT3 RSR Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH Brasilien  SAO
DNF 25 27 19 23 25 17
2017 TDS Racing Oreca 07 Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Mexiko  MEX Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH
6 15 DNF 12 11 11 8 10 13
2018/19 TDS Racing Oreca 07 Belgien  SPA Frankreich  LEM Vereinigtes Konigreich  SIL Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Vereinigte Staaten  SEB Belgien  SPA Frankreich  LEM
10 DNF 10 9 DNF DNF 11 8
2019/20 Panis Racing Oreca 07 Vereinigtes Konigreich  SIL Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH Vereinigte Staaten  AUS Belgien  SPA Frankreich  LEM Bahrain  BAH
7
2021 Alpine Alpine A480 Belgien  SPA Portugal  POR Italien  MON Frankreich  LEM Bahrain  BAH Bahrain  BAH
2 3 2 3 3 3
2022 Alpine Alpine A480 Vereinigte Staaten  SEB Belgien  SPA Frankreich  LEM Italien  MON Japan  FUJ Bahrain  BAH
1 2 23 1 3 3
2023 Alpine Team Oreca 07 Vereinigte Staaten  SEB Portugal  POR Belgien  SPA Frankreich  LEM Italien  MON Japan  FUJ Bahrain  BAH
16 18 15 13 12 15 18
2024 Alpine Team Alpine A424 Katar  KAT Italien  IMO Belgien  SPA Frankreich  LEM Brasilien  SAO Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ Bahrain  BAH
11

Weblinks Bearbeiten

Commons: Matthieu Vaxivière – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Peter Allen: “France’s new starlet: Matthieu Vaxiviere”. paddockscout.com, 31. Oktober 2011, abgerufen am 26. Januar 2014 (englisch).
  2. Valentin Khorounzhiy: “Tech 1 Racing retain Matthieu Vaxiviere for 2013”. paddockscout.com, 31. Januar 2013, abgerufen am 26. Januar 2014 (englisch).
  3. Por Felix Mattis: „Formula Renault 2.0 – Vaxiviere startet mit Doppelsieg“. eurosport.yahoo.com, 28. April 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Februar 2014; abgerufen am 26. Januar 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/es.eurosport.yahoo.com
  4. Anthony Drevet: «FR 3.5 – Matthieu Vaxivière signe avec Lotus». autohebdo.fr, 18. Dezember 2013, abgerufen am 26. Januar 2014 (französisch).
  5. Peter Allen: “Stanaway to make FR3.5 return with Lotus at Spa after Vaxiviere injury”. paddockscout.com, 28. Mai 2014, abgerufen am 13. Juli 2014 (englisch).
  6. Mario Fritzsche: „ProSpeed-Team für Le Mans komplett: Palttala ersetzt Vaxiviere“. Motorsport-Total.com, 29. Mai 2014, abgerufen am 13. Juli 2014.
  7. Gruz David: Returning Vaxiviere completes Lotus FR3.5 lineup. paddockscout.com, 6. Februar 2015, abgerufen am 25. Februar 2015 (englisch).
  8. Peter Mills: Matthieu Vaxiviere and Vladimir Atoev join F3.5 V8's Spirit of Race. autosport.com, 29. Dezember 2015, abgerufen am 5. November 2016 (englisch).
  9. Adrián Fernández: Matthieu Vaxivière regresa a monoplazas con DAMS. motor.es, 27. Juli 2017, abgerufen am 2. August 2017 (spanisch).