Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 2013/14 war die 97. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. Titelverteidiger waren die Girondins Bordeaux, die diesmal allerdings bereits im Sechzehntelfinale gegen einen Fünftligisten ausschieden. Das Endspiel stellte sich als Neuauflage der innerbretonischen Paarung von 2008/09 heraus: erneut unterlag Stade Rennes (bei seiner insgesamt fünften Finalteilnahme) En Avant Guingamp, das in seinem erst dritten Endspiel den Pokal zum zweiten Mal errang.

CdF-Wettbewerbslogo
seit der Saison 2007/08

Während die Dritt- und die Zweitligavereine ebenso wie die Pokalsieger aus sieben der französischen überseeischen Gebiete bereits in den von den regionalen Untergliederungen des Landesverbands Fédération Française de Football (FFF) organisierten Qualifikationsrunden in den Wettbewerb eingreifen müssen – die Drittligisten in der 5., die beiden letztgenannten Gruppen in der 7. Runde –,[1] beginnt für die Erstligisten – und gegebenenfalls einen unterklassigen Titelverteidiger – der Wettbewerb erst mit dem Zweiunddreißigstelfinale (Beginn des Hauptwettbewerbs). Nur in dieser Runde wurden die dafür qualifizierten 64 Vereine landesweit in vier regionale Lostöpfe à 16 Mannschaften aufgeteilt, worin jeweils annähernd gleich viele Teams gleicher Ligazugehörigkeit vertreten waren. Ab dem Sechzehntelfinale fällt auch diese Vorsortierung weg und der Wettbewerb wird ausschließlich nach dem klassischen Pokalmodus ausgetragen: Spielpaarungen werden ohne Setzlisten aus sämtlichen noch im Wettbewerb befindlichen Klubs ausgelost und jeweils lediglich ein Spiel ausgetragen, an dessen Ende ein Sieger feststehen muss (und sei es durch Verlängerung und Elfmeterschießen), der sich dann für die nächste Runde qualifiziert, während der Verlierer ausscheidet. Auch das Heimrecht wird für jede Begegnung durch das Los ermittelt, allerdings mit der Einschränkung, dass Klubs, die gegen eine mindestens zwei Ligastufen höher spielende Elf anzutreten haben, automatisch Heimrecht bekommen.[2]

Die unterklassigen Vereine kämpfen zudem wiederum um den mit Geldpreisen verbundenen Titel als erfolgreichster Außenseiter. Dieser derzeit hauptsächlich von PMU gesponserte Nebenwettbewerb trägt die offizielle Bezeichnung Classement des Petits Poucets (auf Deutsch: „Däumlingswertung“). Als einzige Mannschaft aus Übersee überstand die US Sainte-Marienne aus Réunion die siebte Runde (2:0-Sieg gegen den Drittligisten Paris FC). Während insgesamt zehn Zweit- sowie 14 Drittligisten bereits vor dem Zweiunddreißigstelfinale ausgeschieden waren, gelang vier sechst- sowie mit FC Quimperlé und AS La Cayolle Marseille zwei siebtklassigen Klubs ebenso der Einzug in die Pokalhauptrunde wie dem Achtligisten Olympique Marcq-en-Barœul. Allerdings war es kein gutes Jahr für die „Däumlinge“: bereits im Zweiunddreißigstelfinale schieden sämtliche sechst- und tieferklassigen Mannschaften aus, und auch von den sieben Fünftligisten erreichten nur drei die nächste Runde.
Mit dem FC Sète und der AS Cannes meldeten sich immerhin zwei Vereine zurück, die den Wettbewerb in seiner Frühzeit sogar schon gewonnen haben – Sète 1930 und 1934, Cannes 1932 –, inzwischen allerdings seit längerem nur noch im Amateurbereich um Punkte spielen. Dafür erreichte zum zweiten Mal in Folge keine Mannschaft aus dem Elsass das Zweiunddreißigstelfinale, nachdem die „großen“ SR Colmar, Racing Strasbourg und FC Mulhouse bereits vor der 8. Runde die Segel hatten streichen müssen und die letzten drei Amateurteams (SC Schiltigheim, US Sarre-Union, SC Dinsheim) sich in dieser Runde ebenfalls nicht durchsetzen konnten.

Im Sechzehntelfinale kam es zum „Favoritensterben“ der Erstdivisionäre, von denen lediglich die Hälfte der noch beteiligten 14 Mannschaften das Achtelfinale erreichte – und nur zwei von ihnen (Marseille und Paris) waren einem Ligakonkurrenten unterlegen.

Zweiunddreißigstelfinale Bearbeiten

Spiele am 4./5., Nachholpartien am 8. bzw. 14. Januar 2014; L1, L2 bzw. D3 stehen für die Zugehörigkeit zur ersten bis dritten Liga, CFA bzw. CFA2 für die beiden landesweiten Amateurligen, DH („Division d’Honneur“) für die sechste, DSE und PH für die siebte bzw. achte Ligenstufe.
Ergebnisse: n. V. = nach Verlängerung, i. E. = im Elfmeterschießen

  • FC Nantes L1OGC Nizza L1 0:2
  • OC Vannes D3AS Monaco L1 2:3
  • AC Amiens CFAOSC Lille L1 1:3
  • AS Yzeure CFAFC Lorient L1 1:0
  • AF Rodez CFAHSC Montpellier L1 0:2
  • US Raon CFAGirondins Bordeaux L1 1:2
  • FC Bressuire DHFC Sochaux L1(a) 0:3
  • FC La Suze DHOlympique Lyon L1(b) 1:6
  • FC Quimperlé DSEAC Ajaccio L1 1:2
  • SAS Épinal CFAChamois Niort L2 1:4
  • Jura Sud Football CFAUS Créteil L2(d) 1:0
  • CA Pontarlier CFA2SM Caen L2 1:3
  • La Roche VF CFA2CA Bastia L2 0:3 n. V.
  • US Boulogne D3AS Beauvais CFA 3:1
  • FC Sète CFA2USJA Carquefou D3 2:0
  • AS Poissy CFA2US Concarneau CFA 0:1

(d) 
witterungsbedingt verschoben

Sechzehntelfinale Bearbeiten

Spiele am 21. bis 23. Januar 2014

(f) 
in Lyon

Achtelfinale Bearbeiten

Spiele am 11. bis 13. Februar 2014

Viertelfinale Bearbeiten

Spiele am 25. bis 27. März 2014

Halbfinale Bearbeiten

Spiele am 15./16. April 2014

Finale Bearbeiten

Spiel am 3. Mai 2014 im Stade de France von Saint-Denis vor 80.000 Zuschauern

Mannschaftsaufstellungen Bearbeiten

EA Guingamp: Mamadou SamassaJonathan Martins Pereira, Christophe Kerbrat, Jérémy Sorbon, Dorian LévêqueLionel Mathis  , Claudio Beauvue (Fatih Atik, 84.), Younousse Sankharé, Steven Langil (Thibault Giresse, 79.) – Christophe Mandanne (Mustapha Diallo, 69.), Mustapha Yatabaré
Trainer: Jocelyn Gourvennec

Stade Rennes: Benoît CostilRomain Danzé  , Jean-Armel Kana-Biyik, Sylvain Armand, Steven MoreiraAbdoulaye Doucouré, Anders Konradsen (Nélson Oliveira, 62.), Jean Makoun (Vincent Pajot, 68.), Kamil Grosicki (Paul-Georges Ntep, 52.) – Ola Toivonen, Romain Alessandrini
Trainer: Philippe Montanier

Schiedsrichter: Tony Chapron

Tore Bearbeiten

1:0 Martins Pereira (37.)
2:0 Yatabaré (46.)

Besonderes Bearbeiten

Anders als fünf Jahre zuvor durfte 2014 vor Spielbeginn außer der offiziellen französischen auch die bretonische Nationalhymne Bro gozh ma zadoù im ausverkauften Stade de France erklingen, vorgetragen von der Sängerin Nolwenn Leroy und von einem Großteil der Anhänger beider Klubs mitgesungen.[3]

Von den insgesamt 29 Spielern beziehungsweise Trainern, die am 2009er-Finale dieser bretonischen Kontrahenten beteiligt waren, kamen diesmal lediglich noch zwei Akteure zum Einsatz, nämlich Mathis (Guingamp) und Danzé (Rennes), die beiden Mannschaftskapitäne ihrer Elf. Für Mathis war dies bereits der vierte Pokalsieg, nachdem er auch schon 2003 und 2005 – damals mit der AJ Auxerre – erfolgreich gewesen war.

Das Endspielresultat von 2:0 besaß für Guingamp und Rennes in dieser Saison 2013/14 eine besonders auffällige Bedeutung.[4] Bereits in den beiden Ligue-1-Begegnungen zwischen diesen hatte Guingamp sich jeweils mit diesem Ergebnis durchgesetzt, und wie im Finale hieß auch dabei der Torschütze zum 2:0 jeweils Mustapha Yatabaré (mit insgesamt acht Treffern zudem erfolgreichster Torjäger der Pokalhauptrunde). Und auf dem Weg ins Endspiel hatte Guingamp drei, Rennes zwei Partien mit 2:0 gewonnen.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. fff.fr: Le tirage du 7ème tour! (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive) (französisch)
  2. Beschluss der FFF-Bundesversammlung von Anfang April 2011
  3. siehe den Spielbericht des Finales bei francefootball.fr
  4. siehe den Artikel „Fest-noz à Saint-Denis“ in France Football vom 29. April 2014, S. 35