Guyana

Staat in Südamerika

Guyana – amtlich Kooperative Republik Guyana[6] (englisch Co-operative Republic of Guyana) – ist ein Staat an der Atlantikküste Südamerikas. Er grenzt im Süden und Westen an Brasilien, im Nordwesten an Venezuela und im Osten an Suriname.

Kooperative Republik Guyana
Co-operative Republic of Guyana
Flagge Wappen
Wahlspruch: One People, One Nation, One Destiny (englisch, „Ein Volk, Eine Nation, Ein Schicksal“)
AntarktikaVereinigtes Königreich (Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln)ChileUruguayArgentinienParaguayPeruBolivienBrasilienEcuadorPanamaVenezuelaGuyanaSurinameKolumbienTrinidad und TobagoCosta RicaEl SalvadorGuatemalaBelizeMexikoJamaikaKubaHaitiDominikanische RepublikBahamasNicaraguaVereinigte StaatenKanadaInseln über dem Winde (multinational)Puerto Rico (zu Vereinigte Staaten)Vereinigtes Königreich (Kaimaninseln)Vereinigtes Königreich (Turks- und Caicosinseln)Vereinigtes Königreich (Bermuda)Frankreich (St.-Pierre und Miquelon)Dänemark (Grönland)IslandIrlandFrankreichSpanienPortugalSpanien (Kanarische Inseln)MarokkoLibyenKap VerdeMauretanienMaliBurkina FasoElfenbeinküsteGhanaLiberiaSierra LeoneGuineaGuinea-BissauGambiaSenegalNigerAlgerienTogoBeninNigeriaKamerunÄquatorialguineaGabunRepublik KongoAngolaNamibiaSüdafrikaLesothoBotswanaSambiaHondurasFrankreich (Französisch-Guayana)Vereinigtes Königreich (Falklandinseln)
Amtssprache Englisch
Hauptstadt Georgetown
Staats- und Regierungsform semipräsidentielle Republik
Staatsoberhaupt Präsident Irfaan Ali
Regierungschef Premierminister Mark Phillips[1]
Fläche 214.970 km²
Einwohnerzahl 813.834 (159.) (2023; Schätzung)[2]
Bevölkerungsdichte 4 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung + 0,5 % (Schätzung für das Jahr 2020)[3]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2022[4]
  • 15 Milliarden USD (138.)
  • 34 Milliarden USD (140.)
  • 18.353 USD (55.)
  • 42.699 USD (44.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,714 (108.) (2021)[5]
Währung Guyana-Dollar (GYD)
Unabhängigkeit 26. Mai 1966
(vom Vereinigten Königreich)
National­hymne Dear Land of Guyana, of Rivers and Plains
Nationalfeiertag 23. Februar (Änderung der Staatsform 1970)
Zeitzone UTC−4
Kfz-Kennzeichen GUY
ISO 3166 GY, GUY, 328
Internet-TLD .gy
Telefonvorwahl +592

Geografie Bearbeiten

Guyana liegt zwischen 1° und 8,5° nördlicher Breite und zwischen 57° und 61° westlicher Länge. Der tiefste Punkt befindet sich an der Atlantik-Küste, höchster Punkt ist der Berg Roraima-Tepui mit 2810 m. An der Grenze zu Venezuela und Brasilien erhebt sich das Bergland von Guayana, nach dem der Staat benannt wurde. Der Hauptfluss ist der Essequibo, der im Süden des Landes entspringt und im Norden in den Atlantik mündet. Im Nationalpark Potaro befinden sich die 225 m hohen Kaieteur-Fälle.

85 % des Landes sind dünn besiedelter tropischer Regenwald. Der Westen und Süden sind von Gebirgsketten durchzogen, in denen die wichtigsten Flüsse des Landes entspringen. An der Küste findet man einen sumpfigen Küstenstreifen. Dahinter befindet sich eine 20 bis 70 km breite Schwemmlandzone, die teilweise auf Meeresspiegelniveau liegt und im 18. Jahrhundert von niederländischen Siedlern eingedeicht sowie durch zahllose Entwässerungskanäle trockengelegt wurde. Hier befindet sich der Agrargürtel des Landes mit Anbau von Reis, Zuckerrohr, Kokosnüssen und Zitrusfrüchten.

Klima Bearbeiten

Das Klima ist tropisch mit Niederschlägen bis 3000 mm pro Jahr; Temperaturen im Jahresmittel 27 °C, Höchsttemperaturen um 34 °C, Niedrigsttemperaturen um 20 °C; Luftfeuchtigkeit 73 bis 88 %. Es gibt zwei Regenperioden: stark von April bis August, schwächer September bis November, wieder stärker bis Ende Januar, danach Trockenheit bis Anfang April.

Umwelt Bearbeiten

Nach Ansicht von Klimaexperten der Weltbank gehört Guyana zu den Staaten im südamerikanisch-karibischen Raum, die von einem Anstieg des Meeresspiegels im Zuge des Klimawandels besonders stark betroffen sein werden. Ein Meeresspiegelanstieg von einem Meter würde in Guyana ein Gebiet überschwemmen, in dem 70 % der Bevölkerung leben und 40 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes liegen.[7] Im Südwesten von Guyana stellte die Regierung 2004 ein Gebiet von rund 4.000 Quadratkilometern unter Schutz, in dem das indigene Volk der Waiwai lebt.[8]

Nach dem im Januar 2021 veröffentlichten Environmental Performance Index, Zustand und Dynamik des Umweltsystems, belegt Guyana den 126. Platz von 180 Ländern.[9] Im WeltRisikoBericht 2021 liegt das Land auf Rang 7 von 181 Staaten mit dem höchsten Risiko, dass ein extremes Naturereignis zu einer Katastrophe führt.

Städte Bearbeiten

Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2017): Georgetown 235.017 Einwohner, Linden 44.690 Einwohner, New Amsterdam 35.039 Einwohner und Anna Regina 12.448 Einwohner.[10]

Die Agglomeration Georgetown hatte bei der Volkszählung 1991 151.679 Einwohner, bei der letzten Volkszählung am 15. September 2002 waren es 137.330. Damit konzentrieren sich rund 20 Prozent der Menschen des Landes in der Hauptstadtregion.

Bevölkerung Bearbeiten

Demographie Bearbeiten

Guyana hatte 813.834 Einwohner im Jahr 2023.[11] Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug 0,5 %. Der Median des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 26,7 Jahren.[12] Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2020 statistisch bei 2,4.[13] Die Lebenserwartung der Einwohner Guyanas ab der Geburt lag 2020 bei 70 Jahren[14] (Frauen: 73,2,[15] Männer: 67[16]).

Bevölkerungsentwicklung in Guyana[17]
Jahr Einwohnerzahl
1950 407.000
1960 572.000
1970 705.000
1980 780.000
1990 743.000
2000 753.000
2010 747.000
2020[18] 787.000
2023 813.837
 
Bevölkerungsdichte (Einwohner pro km²)

Am stärksten besiedelt ist der Küstenraum. Im Hochland siedeln einzelne indigene Stämme. Im Jahr 2020 lebten 27 Prozent der Einwohner Guyanas in Städten.[19]

Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung Bearbeiten

Nach der Volkszählung 2002 setzt sich die Bevölkerung entsprechend ihrer ethnischen Herkunft wie folgt zusammen:[20]

Religionen Bearbeiten

Anteile der Religionen an der Bevölkerung:

Im Hochland leben nach wie vor Indigene, die ihre eigenen ethnischen Religionen praktizieren.[21]

Sprachen Bearbeiten

Umgangssprache ist vor allem ein teilweise kreolisiertes Englisch, daneben indische Sprachen (unter anderem Hindi) sowie indigene Sprachen. Außer dem Englischen haben elf weitere Sprachen den Status einer amtlich anerkannten Sprache.[22]

Geschichte Bearbeiten

Herkunft des Namens „Guyana“ Bearbeiten

Der Name „Guyana“ wurde vom ursprünglichen Namen der Region Guiana abgeleitet. Die Region umfasst Guyana, Suriname, Französisch-Guayana und Teile von Venezuela und Brasilien. Laut dem Oxford English Dictionary bedeutet der Name „Land der vielen Gewässer“.

Kolonialzeit Bearbeiten

Das heutige Guyana bestand im 17. und 18. Jahrhundert aus den durch die Niederlande gegründeten Kolonien Essequibo, Demerara und Berbice. 1763 kam es in Berbice zum Sklavenaufstand unter dem heute als Nationalheld angesehenen Cuffy.

Die Entwicklung des Frauenwahlrechts ist mit der Kolonialgeschichte des Gebietes verknüpft. 1812 wurde nach Frank A. Narain Frauen das Stimmrecht zugestanden, wenn sie Sklaven besaßen oder Einkommensteuer auf mindestens 10.000 Gulden zahlen konnten; in der Quelle finden sich keine Angaben dazu, ob damit Gleichheit zwischen Frauen und Männern hergestellt wurde.[23]

Der Besitz dieser Gebiete wechselte bis 1815 mehrmals zwischen den Kolonialmächten Niederlande, Großbritannien und Frankreich. Nach der Niederlage von Napoléon Bonaparte wurden die drei Kolonien auf dem Wiener Kongress 1815 an das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland übertragen. 1831 wurde hieraus die Kolonie Britisch-Guayana gegründet.

Am 1. August 1834 trat die Abschaffung der Sklaverei in Kraft. Nach Ablauf der anschließenden Arbeitspflicht für die ehemaligen Sklaven am 31. Juli 1838 und nach dem Verlust von Arbeitskräften vor allem auf den Plantagen verpflichteten die Briten Kontraktarbeiter aus Britisch-Indien als Ersatz.[24]

Ab 1849 durften nur noch männliche britische Staatsbürger wählen; durch Anforderungen an das Vermögen war deren Wahlrecht weiterhin eingeschränkt.[23]

Nach Frank A. Narain erhielten 1928 die Frauen das aktive Wahlrecht zurück; das Wahlrecht war auch weiterhin an ein bestimmtes Vermögen gekoppelt.[23] Eine andere Quelle nennt 1945 als Jahr für die Einführung des aktiven Frauenwahlrechts zum gesetzgebenden Gremium von Britisch-Guayana.[25]

Im Jahre 1953 intervenierten britische Truppen in Britisch-Guayana, da befürchtet wurde, die durch das Ehepaar Janet und Cheddi Jagan gegründete People’s Progressive Party (PPP) wolle in Guyana einen kommunistischen Staat einrichten.

Forschungsreisen Bearbeiten

Der britische Geologe und Topograph Charles B. Brown bereiste von 1868 bis 1871 im Auftrag der Kolonialverwaltung das meist unerforschte Hinterland der Region zwischen Suriname und Venezuela. Brown war mit der exakten Vermessung der Flussläufe und geologischen Untersuchungen beauftragt. Dank seiner 40-monatigen Forschungsreisen im tropischen Urwald wurden zahlreiche Einheimischensiedlungen, Lagerstätten von Bodenschätzen und topographische Besonderheiten im Landesinnern dokumentiert. Nach den Forschungsergebnissen von Schomburgk von 1841 bis 1844 war auch die Arbeit von Brown für die exakte Bestimmung der Grenzverläufe mit den Nachbarstaaten Suriname, Brasilien und Venezuela von Bedeutung.[26]

Unabhängigkeit Bearbeiten

Guyana erreichte die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich schließlich am 26. Mai 1966 und wurde am 23. Februar 1970 unter Premier Forbes Burnham vom People’s National Congress (PNC) zur Kooperativen Republik erklärt.

Seit den 1960er Jahren spielen ethnische Konflikte zwischen den Afro-Guyanern und den Indisch-Guyanern in Gesellschaft und Politik immer wieder eine Rolle. 1978 kam Guyana durch das Jonestown-Massaker in die Weltnachrichten. Sektenführer Jim Jones vom Peoples Temple gab nach der Ermordung eines US-amerikanischen Politikers seinen Anhängern den Auftrag zum kollektiven Selbstmord. Über 900 Menschen kamen ums Leben.

Im Jahre 1980 wurde eine neue Verfassung verabschiedet. Hierbei wurden die Macht des Premierministers eingeschränkt und die Rolle des Präsidenten in der Exekutive gestärkt.

Freie Marktwirtschaft, Wahlen Bearbeiten

1989 begann die Regierung Guyanas ein Wirtschaftsprogramm, das eine drastische Wende weg von staatlich kontrollierter Planwirtschaft hin zu einer freien Marktwirtschaft mit offenen Märkten beabsichtigte.

Nach den Präsidentschaftswahlen von 1992, die Cheddi Jagan von der PPP gewann, kam es durch militante Anhänger der unterlegenen PNC zu heftigen Ausschreitungen in der Hauptstadt Georgetown. Nachdem Jagan 1997 gestorben war, wurde im Dezember 1997 seine Witwe Janet Jagan zur neuen Präsidentin gewählt. Im August 1999 trat sie aus gesundheitlichen Gründen ab, und Bharrat Jagdeo wurde neuer Staatspräsident von Guyana. Am 2. September 2006 wurde Bharrat Jagdeo in seinem Amt als Präsident bestätigt. Nach dem erneuten Wahlerfolg der PPP im Jahre 2011 wurde ihr Kandidat Donald Ramotar am 3. Dezember 2011 neuer Präsident und Nachfolger des bisherigen Amtsinhabers Bharrat Jagdeo, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte.

Die Wahlen zur Nationalversammlung am 11. Mai 2015 gewann das Oppositionsbündnis A Partnership for National Unity (APNU) und Alliance for Change (AFC) unter Führung des ehemaligen Brigadegenerals David Granger. Damit verlor die PPP nach 23 Jahren die Macht.[27] Granger wurde am 16. Mai 2015 als Präsident vereidigt.[28]

Am 21. Dezember 2018 sprach das Parlament Granger das Misstrauen aus. Der Verfassung gemäß hätte daraufhin innerhalb von 90 Tagen ein neues Parlament gewählt werden müssen. Die Regierung focht das Misstrauensvotum jedoch gerichtlich an und konnte so Zeit gewinnen. Am 18. Juni 2019 entschied der Caribbean Court of Justice (CCJ) in letzter Instanz, dass die Regierung Neuwahlen anzusetzen habe.[29] Die gerichtlich angeordneten Wahlen fanden schließlich am 2. März 2020 statt. Die Wahlkommission erklärte die regierende APNU-AFC-Koalition mit 59.077 Stimmen Vorsprung vor der PPP zur Wahlsiegerin. Die Stimmauszählung war jedoch nach den Feststellungen internationaler Wahlbeobachter teilweise regelwidrig erfolgt.[30] Nach anhaltenden Protesten verständigten sich Regierung und Opposition schließlich auf eine Neuauszählung. Diese lief jedoch sehr schleppend an. Am 18. Mai 2020 waren erst 642 von 2339 Wahlurnen neu ausgezählt.[31] Nach der Neuauszählung trat schließlich Irfaan Ali von der PPP im August 2020 sein Amt an.[32]

Politik Bearbeiten

Regierungsform Bearbeiten

Der Staatspräsident wird alle fünf Jahre direkt gewählt. Er ist der oberste Inhaber der Exekutive. Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung. Das Rechtswesen orientiert sich am britischen Vorbild.

Politische Indizes Bearbeiten

Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe Jahr
Fragile States Index 61,6 von 120 109 von 179 Stabilität des Landes: Warnung
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
2023[33]
Demokratieindex 6,34 von 10 67 von 167 Unvollständige Demokratie
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2022[34]
Freedom in the World Index 73 von 100 Freiheitsstatus: frei
0 = unfrei / 100 = frei
2023[35]
Rangliste der Pressefreiheit 67,5 von 100 60 von 180 Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit
0 = sehr ernste Lage / 100 = gute Lage
2023[36]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 40 von 100 85 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2022[37]

Außenpolitik Bearbeiten

Internationale politische Mitgliedschaften Bearbeiten

Seit der Unabhängigkeit 1966 war Guyana um eine wichtige Rolle in der internationalen Politik bemüht. So war das Land zweimal Mitglied des UN-Sicherheitsrates (1975–1976 und 1982–1983). Guyana unterhält diplomatische Beziehungen mit einer großen Anzahl von Ländern und Organisationen. Die Vereinten Nationen, die Europäische Union (EU), die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB), das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) haben alle eine Niederlassung in Georgetown. Guyana ist außerdem Mitglied des Commonwealth und der CELAC sowie Gründungsmitglied der Karibischen Gemeinschaft CARICOM.

Grenzkonflikte Bearbeiten

 
Sowohl Venezuela als auch Suriname erheben Anspruch auf Teile des Staatsgebiets Guyanas
  • Guyana
  • Venezuela
  • Suriname
  • Brasilien
  • Als Kolonialerbe hat Guyana auch die Grenzkonflikte mit den Nachbarstaaten übernommen. Auf den hier im Artikel verwendeten Karten werden die umstrittenen Landflächen Guyana zugeschlagen.

    Grenzkonflikt mit Venezuela Bearbeiten

    Venezuela, Nachbar im Westen, beansprucht das gesamte Gebiet westlich des Essequibo. Ein im Jahre 1899 von einer internationalen Vermittlungskommission gefällter Schiedsspruch, der damals von Venezuela angenommen wurde, bestimmte die heutigen Grenzen. In den 1960er Jahren wurden Informationen bekannt, die nach Ansicht von Venezuela die Voreingenommenheit der damaligen Vermittlungskommission bewiesen, woraufhin Venezuela seine Ansprüche auf die Grenzziehung entlang des Essequibo erneuerte. Im Jahr 1966 führte die venezolanische Besetzung von Ankoko Island zu einer Verschärfung der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Sollte dem venezolanischen Anspruch stattgegeben werden, würde mehr als die Hälfte des guyanischen Territoriums an Venezuela fallen.[38] Guyana legte 2018 den Fall dem Internationalen Gerichtshof zur Entscheidung vor.[39]

    Am 3. Dezember 2023 fand in Venezuela ein Referendum über die Zugehörigkeit Esequibas zu Venezuela statt: Angeblich bejahten 96 Prozent der Abstimmenden die Frage, ob ein neuer venezolanischer Bundesstaat namens „Guayana Esequiba“ geschaffen und die dortige Bevölkerung die venezolanische Staatsbürgerschaft bekommen soll.[40] Die brasilianische Regierung verstärkte die Grenzgarnison im benachbarten Gliedstaat Roraima.[41] Dem liegen Befürchtungen zugrunde, dass Venezuela über brasilianisches Gebiet nach Guyana einfallen könnte, da das venezolanisch-guyanische Grenzgebiet weiter im Norden schwer zugänglich ist.[42]

    Grenzkonflikt mit Suriname Bearbeiten

    Gebietsansprüche macht auch der östliche Nachbar Suriname geltend. Nachdem Suriname im Juni 2000 seine maritimen Gebietsansprüche gegenüber Guyana militärisch durch den Einsatz von zwei Kanonenbooten gegen das kanadische Unternehmen CGX Energy durchgesetzt hatte und damit den Bau einer Ölbohrplattform verhinderte, rief der Staat Guyana im Februar 2004 den Ständigen Schiedshof, Permanent Court of Arbitration (PCA) mit Sitz in Den Haag zur Klärung des Grenzstreites an.

    In Absprache mit dem PCA gaben die Präsidenten Ronald Venetiaan und Bharrat Jagdeo am 20. September 2007 das unanfechtbare Urteil des fünfköpfigen Schiedsgerichtes vom 17. September 2007 öffentlich bekannt. Das Schiedsgericht sprach von dem rohstoffreichen Meeresgebiet Guyana 33.152 und Suriname 17.871 Quadratkilometer zu. Beide Staatsoberhäupter begrüßten die Entscheidung und die Beilegung des Streits. Der Urteilsspruch macht es möglich, dass Ölkonzerne mit der Erkundung und Erschließung des Küstenbeckens beginnen können. Dort werden auf dem Meeresgrund Ölreserven von 15 Milliarden Barrel und Gasvorkommen von 1,2 Billionen Kubikmeter vermutet.

    Nach bisherigen Untersuchungen liegen vermutlich die meisten dieser Vorkommen auf guyanischer Seite. Auch der Bereich, der im Juni 2000 zum militärischen Eingreifen durch Suriname führte und das Unternehmen CGX Energy zum Rückzug zwang, liegt innerhalb des an Guyana zugewiesenen Gebietes. Die durch Guyana für diese Aktion geforderte Entschädigung von 34 Millionen US-Dollar wurde durch das Tribunal abgewiesen.

    Das Schiedsgericht hat weiter bestätigt, dass der gesamte Corantijnfluss zum surinamischen Staatsgebiet gehört. Damit hat Suriname die Kontrolle über den gesamten Schiffsverkehr ab der Mündung auf dem Corantijn.

    Innenpolitik Bearbeiten

    Homosexualität

    Amnesty International hat das Land in seinen jährlichen Menschenrechtsberichten angemahnt; vor allem wegen der lebenslangen Freiheitsstrafen für Homosexuelle sowie häufig auch deren Missbrauch von staatlicher Seite.

    Die Regierung kündigte im April 2012 an, Konsultationen über die Aufhebung der Anti-Homosexuellen-Gesetze aus der britischen Kolonialzeit aufzunehmen und homosexuelle Handlungen zu entkriminalisieren. Einzelne religiöse Gruppen erklärten, sich jeglicher Änderungen der Gesetze widersetzen zu wollen.

    Todesstrafe

    Guyana ist der einzige südamerikanische Staat, der die Todesstrafe auch im zivilen Strafrecht beibehalten hat (Brasilien, Chile und Peru haben sie noch im Militärstrafrecht). Die Todesstrafe kann für Mord[43], geplanten Mord, Massenmord, Terrorismus, Vergewaltigung, Verrat und Folter verhängt werden. Laut Verfassung ist ihre Anwendung aber nicht zwingend vorgeschrieben. Die letzte Hinrichtung fand 1997 statt (Stand: Juli 2017).

    Militär Bearbeiten

    Die Streitkräfte Guyanas sind die Guyana Defence Forces (GDF). Sie verfügen über eine Mannstärke von 3400.

    Verwaltungsgliederung Bearbeiten

     SurinameVenezuelaBrasilienUpper Takutu-Upper EssequiboPotaro-SiparuniUpper Demerara-BerbiceCuyuni-MazaruniBarima-WainiPomeroon-SupenaamEssequibo Islands-West DemeraraDemerara-MahaicaMahaica-BerbiceEast Berbice-CorentyneEast Berbice-Corentyne (umstrittene Zugehörigkeit)
    Regionen in Guyana

    Guyana ist in zehn Regionen eingeteilt. Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf die Volkszählung vom 10. Mai 2012.[44]

    Nr. Region Fläche in km² Einwohner insgesamt Einwohner je km²
    01 Barima-Waini 20.339 024.275 001,19
    02 Cuyuni-Mazaruni 47.213 017.597 000,37
    03 Demerara-Mahaica 02.232 311.563 139,03
    04 East Berbice-Corentyne 36.234 123.695 003,41
    05 Essequibo Islands-West Demerara 03.755 103.061 027,45
    06 Mahaica-Berbice 04.190 052.428 012,51
    07 Pomeroon-Supenaam 06.195 049.253 007,95
    08 Potaro-Siparuni 20.051 011.077 000,50
    09 Upper Demerara-Berbice 17.040 041.112 002,41
    10 Upper Takutu-Upper Essequibo 57.750 019.387 000,34
    Guyana 214.9990 751.223 003,49

    Wirtschaft Bearbeiten

     
    Traktor auf einem Reisfeld in Khirsah

    Allgemein Bearbeiten

    Guyana lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Bergbau. Das Land besitzt eines der weltgrößten Vorkommen an Bauxit, seinem wichtigsten Exportprodukt. Exportiert werden weiterhin Gold (siehe Tagebau Omai), Manganerze, Diamanten,[45] Zucker, Reis, Garnelen, Rum und Holz. Für die Gewinnung von Bodenschätzen wurden große Teile des Waldes abgeholzt,[46] zugleich aber wäre das Land „von einem Anstieg des Meeresspiegels im Zuge des Klimawandels besonders stark betroffen“.[47] Guyana ist ein Gründerstaat und Mitglied der CARICOM, die seit 1973 besteht.

    Die Arbeitslosenquote wurde für 2017 mit 11,1 % angegeben. Unterbeschäftigung ist weit verbreitet.[48]

    Erdölförderung, Bodenschätze Bearbeiten

    Ab dem Jahr 2015 wurden vor der Küste Guyanas unter Führung des US-Ölkonzerns ExxonMobil 13 Ölfelder mit einem geschätzten Gesamtvolumen von 11 Milliarden Barrel Öl entdeckt.[49] Zudem verfügt das Land über große Vorkommen an Bodenschätzen wie Gold, Diamanten und Kupfer.[50] Diese Mengen sind seit 20 Jahren die weltweit größten neu entdeckten Ölvorkommen. Die Förderung begann am 20. Dezember 2019.[51] Seit 2020 exportiert Guyana Erdöl.[52] Experten gehen davon aus, dass Guyana mit diesem Vorkommen zum viertgrößten Ölproduzenten Lateinamerikas aufsteigen und mehr Öl produzieren kann als Venezuela und Mexiko. Die Regierung von Irfaan Ali erteilte ExxonMobil Förderkonzessionen für vier Erdölfelder im sogenannten Stabroek Block: Liza One, Liza Two, Payara und Yellowtail.[53] Angesichts des plötzlichen Ölreichtums gab es allerdings auch kritische Stimmen, die darauf hinwiesen, dass Guyana in keiner Weise über die Expertise und die rechtlichen und regulatorischen Voraussetzungen verfüge, um mit einem solchen plötzlichen Reichtum sinnvoll umzugehen.[54]

    Kennzahlen Bearbeiten

    Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2022 wird auf 15,3 Milliarden US-Dollar geschätzt – nahezu eine Verdoppelung zum Vorjahr. Lange Zeit zählte Guyana zu den ärmsten Ländern in Lateinamerika. Nach Entdeckung der Ölfelder vor der Küste Guyanas im Jahr 2015 setzte etwas später ein starkes Wirtschaftswachstum ein. Im Jahr 2022 erzielte das Land bereits mehr als eine Milliarde US-Dollar aus Öleinnahmen.[54]

    Wirtschaftsdaten Guyanas laut Weltbank[55]
    Jahr BIP
    (in Millionen USD)
    BIP pro Kopf
    (in USD)
    BIP-Wachstum
    (in %)
    Inflation,
    Verbraucherpreise
    (in %)
    1960 00.170,2 00.298
    1961 00.185,8 00.316 04,7 %
    1962 00.194,9 00.322 01,1 %
    1963 00.175,8 00.283 −12,3 %0
    1964 00.194,8 00.306 11,4 %
    1965 00.213,2 00.328 10,5 %
    1966 00.228,7 00.345 05,2 %
    1967 00.250,2 00.371 04,3 %
    1968 00.229,7 00.335 01,0 %
    1969 00.249,3 00.358 07,0 %
    1970 00.267,8 00.380 04,3 %
    1971 00.282,1 00.395 03,1 %
    1972 00.285,4 00.395 −3,3 %
    1973 00.307,0 00.421 01,2 %
    1974 00.434,0 00.588 07,7 %
    1975 00.494,8 00.664 08,5 %
    1976 00.454,4 00.603 01,5 %
    1977 00.449,9 00.591 −2,6 %
    1978 00.507,1 00.660 −1,8 %
    1979 00.530,4 00.685 −1,8 %
    1980 00.603,2 00.775 01,7 %
    1981 00.570,4 00.732 01,5 %
    1982 00.482,0 00.618 −13,2 %0
    1983 00.489,3 00.629 −6,8 %
    1984 00.437,6 00.564 −5,0 %
    1985 00.453,5 00.587 02,4 %
    1986 00.504,7 00.657 −0,9 %
    1987 00.354,6 00.464 00,9 %
    1988 00.413,8 00.546 −3,7 %
    1989 00.379,8 00.504 −4,9 %
    1990 00.396,6 00.531 −3,1 %
    1991 00.348,5 00.468 06,1 %
    1992 00.373,6 00.501 07,8 %
    1993 00.454,1 00.608 08,2 %
    1994 00.540,9 00.722 08,5 %
    1995 00.621,6 00.827 05,0 % 12,2 %
    1996 00.705,4 00.936 08,0 % 07,1 %
    1997 00.749,1 00.992 06,2 % 03,6 %
    1998 00.717,5 00.948 −1,7 % 04,6 %
    1999 00.694,8 00.917 03,0 % 07,5 %
    2000 00.712,7 00.939 −1,4 % 06,1 %
    2001 00.712,2 00.937 02,3 % 02,6 %
    2002 00.726,1 00.955 01,1 % 05,3 %
    2003 00.743,1 00.977 −0,6 % 06,0 %
    2004 00.787,8 01.036 01,6 % 04,7 %
    2005 00.824,9 01.086 −2,0 % 06,9 %
    2006 02.379,8 03.138 05,1 % 06,7 %
    2007 02.731,0 03.610 07,2 % 12,2 %
    2008 03.025,2 04.011 01,8 % 08,1 %
    2009 03.165,7 04.214 03,6 % 03,0 %
    2010 03.432,9 04.590 04,1 % 03,7 %
    2011 03.691,4 04.960 05,2 % 05,0 %
    2012 04.063,1 05.461 05,3 % 02,4 %
    2013 04.167,8 05.576 03,7 % 01,9 %
    2014 04.127,7 05.495 01,7 % 00,9 %
    2015 04.279,8 05.668 00,7 % −1,0 %
    2016 04.482,7 05.905 03,8 % 00,8 %
    2017 04.748,2 06.221 03,7 % 01,9 %
    2018 04.787,6 06.095 04,4 % 01,3 %
    2019 05.173,8 06.477 05,4 % 02,1 %
    2020 05.471,3 06.863 43,5 % 01,0 %
    2021 08.044,5 09.999 20,1 % 05,0 %
    2022 15.357,5 18.990 57,8 % 06,1 %

    Währung Bearbeiten

    Der Guyana-Dollar wird nach ISO 4217 mit GYD abgekürzt.

    Der Guyana-Dollar ist außerhalb des Landes nicht verwertbar und unterliegt einer relativ starken Inflation. Der kleinste Geldschein hat einen Nennwert von 20 GYD, der größte einen von 5000 GYD. Im August 2017 erhielt man für 1 EUR umgerechnet 240,50 GYD. Kreditkarten werden nur von größeren Geschäften und Banken akzeptiert. Das Konto wird dabei in US-Dollar belastet.

    Staatshaushalt Bearbeiten

    Der Staatshaushalt umfasste im Jahr 2017 Ausgaben von umgerechnet 1.152 Millionen US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 939 Millionen US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 5,9 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP).[56]

    Die Staatsverschuldung betrug 2017 52,3 % des BIP.[57]

    2006 betrug der Anteil folgender Bereiche an den Staatsausgaben (in Prozent des BIP):

    Verkehr Bearbeiten

    Wichtigster Verkehrsknotenpunkt ist die Hauptstadt Georgetown. Verbindungen mit dem Landesinneren bestehen über Straßen, Fußwege, die Binnenschifffahrt und kleine Flugplätze.

    Straßen Bearbeiten

    Das gesamte Straßennetz umfasste 2011 etwa 7.970 km, wovon 509 km asphaltiert sind.[48] In Guyana herrscht Linksverkehr. Zur Umgehung von schwer befahrbaren Stromschnellenstrecken wurden von den Endpunkten der Flussschifffahrt aus Pisten gebaut. Weitere Straßen gibt es von der Küste bis in die Bauxit-Abbaugebiete von Linden am Demerara River und von Berbice am Berbice River in Ost-Guyana. Entlang der Küstenebene führt eine asphaltierte Straße von Corriverton am Ufer des Corantijn, dem Grenzfluss zu Suriname, über New Amsterdam und Georgetown bis Charity an der Nordküste. Die größeren Flüsse werden mit Fähren überquert.

    Schifffahrt Bearbeiten

    Wichtigster Seehafen ist Georgetown. Von den wichtigsten Flüssen des Landes ist allein der Demerara River bis in die Minengebiete hinein für Erzschiffe befahrbar. Die anderen Ströme, der Essequibo und seine größten Zuflüsse Rupununi, Potaro (mit den Kaieteur-Fällen), Mazaruni und Cuyuní, sind ebenfalls wichtige Erschließungsadern von der Küste ins Landesinnere. Sie sind jedoch von zahlreichen Stromschnellen und Wasserfällen durchzogen. Im Zuckerrohr-Anbaugebiet der Küstenebene nutzt man das Kanalnetz durch die Zuckerrohrfelder – anstelle schwierig zu unterhaltender Straßen –, um auf Lastkähnen, die aneinandergebunden sind und vom Ufer aus von Traktoren gezogen werden, die Zuckerrohrernte zu den Fabriken zu ziehen.

    Flugverkehr Bearbeiten

    Es gibt zwei internationale Flughäfen, den Cheddi Jagan International Airport, etwa 40 km südlich von Georgetown und den Eugene F. Correira International Airport, etwa 6 km östlich der Hauptstadt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche befestigte und unbefestigte Landebahnen.

    Eisenbahn Bearbeiten

    Eine Bahnstrecke entlang der Ostküste zwischen Georgetown und Rosignol wurde ab 1847 abschnittsweise gebaut. Die Strecke zwischen Georgetown und Plaisance wurde bereits 1848 fertiggestellt.[59] Es war die erste Eisenbahnstrecke in Südamerika, die in Betrieb genommen wurde.[60] Die Verlängerung der Stracke bis Rosignol erfolgte bis 1900.[61] Sie wurde 1994 stillgelegt.

    Eine Bahnstrecke entlang der Westküste zwischen Vreed en Hoop gegenüber von Georgetown und Parika wurde ab 1896 abschnittsweise gebaut und bis 1914 fertiggestellt.[62] Sie war bis 1974 in Betrieb.[63]

    Für den Güterverkehr wurden zwei kürzere Strecken bei Port Kaituma und Linden betrieben, letztere für den Bauxit-Transport.

    Kultur Bearbeiten

    Die Kultur wird durch die Kolonialgeschichte und durch die beiden größten ethnischen Gruppen geprägt: die Afro-Guyaner, Nachfahren der ehemaligen Sklaven aus Afrika, und die Indisch-Guyaner, Nachfahren der ab 1838 ins Land geholten Kontraktarbeiter aus dem ehemaligen Britisch-Indien.

    Der Schriftsteller Wilson Harris (1921–2018) wurde mit seinen Romanen und Essays auch international bekannt.

    Feiertage Bearbeiten

    Die größten Religionsgruppen spiegeln sich u. a. auch in den Feiertagen, Ostern, Weihnachten, Holi und Diwali wider.

    Der 23. Februar (1970) ist Nationalfeiertag, Tag der Republik und gleichzeitig jährlicher Karnevalstag (Mashramani) mit farbenfrohen Trachtenumzügen, Musikbands und geschmückten Wagen.

    Medien Bearbeiten

    • Guyana Chronicle, staatliche Tageszeitung (Auflage ca. 40.000)
    • Stabroek News, unabhängige Wochenzeitung (Auflage ca. 29.000)
    • Mirror, Parteiwochenzeitung PPP (Auflage ca. 20.000)
    • New Nation, Parteiwochenzeitung PNC (Auflage ca. 12.500)
    • Catholic Standard, Wochenzeitung (Auflage ca. 9000)
    • Guyana Broadcasting Corporation (staatlich)
    • private Kabelfernsehkanäle mit Sendezeiten für Regierungsprogramme[64]

    Sport Bearbeiten

    Cricket ist der beliebteste Sport Guyanas und gilt als Nationalsport.[65] Guyana ist eines der Länder, das mit anderen Karibikstaaten das West Indies Cricket Team bildet, eine der „Nationalmannschaften“ im internationalen Cricket mit Teststatus, der angesehensten Form dieses Sports. Das West Indies Cricket Team nahm an beinahe jedem Cricket World Cup teil, gewann die ersten beiden Austragungen 1975 und 1979 und verpasste lediglich das Turnier 2023. Zusammen mit Antigua und Barbuda, Barbados, Grenada, Jamaika, St. Kitts und Nevis, St. Lucia und Trinidad und Tobago war man Gastgeber des Cricket World Cup 2007.

    Special Olympics Guyana wurde in den späten 1970er Jahren gegründet und nahm mehrmals an Special Olympics Weltspielen teil. Der Verband hat seine Teilnahme an den Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin angekündigt. Die Delegation wird vor den Spielen im Rahmen des Host Town Programs von Neu-Isenburg betreut.[66][67]

    Siehe auch Bearbeiten

    Literatur Bearbeiten

    • Lal Balkaran: Encyclopaedia of the Guyanese Amerindians, including other South American native terms, issues, and events. LBA Publications, Scarborough, Ontario 2007, ISBN 978-0-9735545-5-7.
    • Louis-Marc Prudhomme: Reise nach Guyana und Cayenne (1799). UNIKUM Verlag, Lindau 2013, ISBN 3-8457-1315-1.
    • Linda Schaumburg: Die drei Guayanas: Französisch-Guyana, Suriname, Guyana. GRIN Verlag GmH, München 2013, ISBN 978-3-656-25288-7.

    Weblinks Bearbeiten

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    Einzelnachweise Bearbeiten

    1. dpi-Guyana vom 2. August 2020, abgerufen am 1. September 2020.
    2. Guyana Population. In: worldometers.info. Abgerufen am 25. Februar 2024 (englisch).
    3. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2022, abgerufen am 11. April 2022 (englisch).
    4. World Economic Outlook Database October 2023. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2023, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
    5. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2021/2022. United Nations Development Programme, New York 2022, ISBN 978-92-1001640-7, S. 273 (englisch, undp.org [PDF]).
    6. Informationen auf den Seiten des Auswärtigen Amtes.
    7. Der Fischer Weltalmanach 2010, Frankfurt 2009, S. 240.
    8. Biodiversity in the Konashen Community-Owned Conservation Area, Guyana. (PDF; 5,4 MB) Center for Applied Biodiversity Science, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2010; abgerufen am 29. September 2019 (englisch).
    9. Environmental Performance Index 2020 englisch, abgerufen am 19. Dezember 2021.
    10. Biggest Cities Guyana. Abgerufen am 9. August 2017 (englisch).
    11. Guyana Population (2024) - Worldometer. Abgerufen am 24. Februar 2024 (englisch).
    12. World Population Prospects 2019—Population Dynamics—Download Files. Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen, 2020, abgerufen am 27. April 2022 (englisch).
    13. Fertility rate, total (births per woman). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 27. April 2022 (englisch).
    14. Life expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 11. April 2022 (englisch).
    15. Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 11. April 2022 (englisch).
    16. Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 11. April 2022 (englisch).
    17. Quelle: UN:World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 28. Juli 2017.
    18. Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2021, abgerufen am 11. April 2022 (englisch).
    19. Urban population (% of total population). Weltbank, abgerufen am 11. April 2022 (englisch).
    20. Ergebnisse Census 2002, siehe: PDF
    21. Michel Dylong: Religion in Guyana. erschienen: In: Markus Porsche-Ludwig, Jürgen Bellers (Hrsg.): Handbuch der Religionen der Welt, Bd. 1: Amerika und Europa, Teilband 3: Amerika. Traugott Bautz, Nordhausen 2012, ISBN 978-3-88309-755-8, S. 569.
    22. Blickpunkt Lateinamerika: Guyana: Totempfähle für Unabhängigkeitsjubiläum 2016, 26. November 2015.
    23. a b c Frank A. Narain: Historical Information Events and Dates on the Parliament of Guyana from 1718 to 2006 Parliament of Guyana, 2009, S. 112.
    24. Forced Labour. In: The National Archives, nationalarchives.gov.uk, abgerufen am 16. Februar 2024.
    25. – New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. 16. April 1953, abgerufen am 2. Oktober 2018 (englisch).
    26. Charles B. Brown: Canoe and Camp Life in British Guiana. London 1876.
    27. Tjerk Brühwiller: Machtwechsel in Guyana. Multiethnisches Bündnis siegt. In: Neue Zürcher Zeitung vom 18. Mai 2015, S. 5.
    28. Neuer Präsident Granger tritt Amt an, 18. Mai 2015, abgerufen am 20. Mai 2020.
    29. Granger announces fresh elections for Guyana after CCJ ruling. In: The Gleaner, 18. Juni 2019, abgerufen am 19. Mai 2020.
    30. US, UK, Canada, EU say Region Four results not credible. In: Stabroek News, 5. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
    31. GECOM adding two recount work stations. In: Stabroek News, 19. Mai 2020, abgerufen am 21. Mai 2020.
    32. newsamericas: As Guyana Gets First Practicing Muslim President, OAS Urges Weakness In Country’s Electoral System To Be Addressed. In: Caribbean and Latin America Daily News. 3. August 2020, abgerufen am 31. August 2020 (amerikanisches Englisch).
    33. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2021, abgerufen am 11. April 2022 (englisch).
    34. The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, 2023, abgerufen am 26. Mai 2023 (englisch).
    35. Countries and Territories. Freedom House, 2022, abgerufen am 11. April 2022 (englisch).
    36. Rangliste der Pressefreiheit 2023. Reporter ohne Grenzen, 2023, abgerufen am 26. Mai 2023 (englisch).
    37. CPI 2022: Tabellarische Rangliste. Transparency International Deutschland e. V., 2023, abgerufen am 26. Mai 2023.
    38. Hans Tanner: Südamerika, Band 2, Atlantikstaaten. Georg Westermann Verlag, Braunschweig 1980, ISBN 3-14-509092-5, S. 223 f.
    39. Internationaler Gerichtshof: Arbitral Award of 3 October 1899 (Guyana v. Venezuela), abgerufen am 14. September 2020.
    40. unbekannt: Gebiet in Guyana Venezuelas Opposition bezweifelt hohe Zustimmung zu Annexion von Essequibo. In: deutschlandfunk.de/. Deutschlandradio, Körperschaft des öffentlichen Rechts, 4. Dezember 2023, abgerufen am 9. Dezember 2023.
    41. Tjerk Brühwiller: Maduros neue Kampagne. Eskalation im Streit um Guyana. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. Dezember 2023, S. 8.
    42. Alexander Busch: Venezuelas Präsident Maduro hält unbeirrt an seinem Aggressionskurs gegen Guyana fest / Das US-Militär hält vor der Küste ein Manöver ab, und der brasilianische Präsident Lula versucht zu vermitteln. In: Neue Zürcher Zeitung vom 9. Dezember 2023, S. 3.
    43. Guyana schafft Todesstrafe für Mord ab – Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
    44. Quelle: Bureau of Statistics Guyana
    45. Klaus Imbeck (auch Fotos): Guyana: Das versiebte Leben. In: Geo-Magazin. Hamburg 1979, 6, S. 86–100. Informativer Erlebnisbericht: Nicht größer als Stecknadelköpfe sind Diamanten im Regenwald von Guyana. Der Traum, schnell steinreich zu werden, treibt immer wieder Männer mit den Schürfsieb an den Mazaruni-Fluss. Doch meistens endet das Diamantenfieber im Whiskyrausch. ISSN 0342-8311
    46. sas/dpa: Klimakonferenz: Wald gegen Geld. In: Focus Online. 6. Dezember 2007, abgerufen am 14. Oktober 2018.
    47. http://www.klima.org/guyana Landesinformation auf www.klima.org, abgerufen am 25. Januar 2018
    48. a b The World Factbook — Central Intelligence Agency. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. August 2016; abgerufen am 6. August 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov
    49. "Exxon and Hess to quit Guyana oil exploration block", 29. September 2023 auf Offshore Technology
    50. Yolanda Fong-Sam: The Mineral Industry of Guyana. In: United States Geological Survey (Hrsg.): 2017–2018 Minerals Yearbook, Bd. 3: Area reports – International. Latin America and Canada. U.S. Geological Survey, Reston 2021, Kap. 18, S. 1–4.
    51. Heike Buchter: Das kleine Land und der Riese. In: Die Zeit, 1. Februar 2024, S. 20.
    52. Machtwechsel in Guyana (endlich) vollzogen. In: Deutsche Welle. 3. August 2020, abgerufen am 9. Januar 2021.
    53. Regierung vergibt Förderlizenz für Erdöl an ExxonMobil, Blickpunkt Lateinamerika, 6. April 2022, abgerufen am 20. April 2022.
    54. a b William Mao: A Path to Prosperity for Oil-Rich Guyana. In: Harvard International Review. 27. September 2023, abgerufen am 5. November 2023 (englisch).
    55. Guyana. Weltbank, abgerufen am 5. November 2023 (englisch, Daten NY.GDP.MKTP.CD, NY.GDP.PCAP.CD, NY.GDP.MKTP.KD.ZG, FP.CPI.TOTL.ZG).
    56. a b c The World Factbook (Memento des Originals vom 23. Dezember 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov
    57. EconomyWatch – Economy, Investment & Finance Reports
    58. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten. Fischer, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.
    59. Odeen Ishmael: The Guyana story. From earliest times to independence. Xlibris, Bloomington 2014, ISBN 978-1-4797-9588-8, S. 240.
    60. Leslie Cummings: Geography of Guyana. Collins, London 1965, S. 31.
    61. Odeen Ishmael: The Guyana story. From earliest times to independence. Xlibris, Bloomington 2014, S. 242.
    62. Odeen Ishmael: The Guyana story. From earliest times to independence. Xlibris, Bloomington 2014, S. 243.
    63. The Statesman’s Year-Book. Statistical and historical annual of the states of the world. Macmillan, London und New York, Ausgabe 1975/1976, S. 325.
    64. wichtigste Medien, Veröffentlichung des Auswärtigen Amtes, siehe
    65. Games. Guyana Tourism Authority, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juni 2008; abgerufen am 21. Juli 2008.
    66. Host Town Program. Abgerufen am 13. April 2023.
    67. Special Olympics: Host Towns. Special Olympics, März 2023, abgerufen am 14. April 2023.

    Koordinaten: 6° N, 59° W