Charras (Charente)

französische Gemeinde im Département Charente

Charras (okzitanisch Charreç) ist ein Ort und eine Gemeinde mit 342 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im westfranzösischen Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine.

Charras
Charreç
Charras (Frankreich)
Charras (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Charente (16)
Arrondissement Angoulême
Kanton Val de Tardoire
Gemeindeverband La Rochefoucauld-Porte du Périgord
Koordinaten 45° 33′ N, 0° 25′ OKoordinaten: 45° 33′ N, 0° 25′ O
Höhe 125–202 m
Fläche 15,12 km²
Einwohner 342 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 23 Einw./km²
Postleitzahl 16380
INSEE-Code

Kirche Saint-Vivien

Der Ort Charras liegt nahe der Grenze zum Département Dordogne in der alten Kulturlandschaft des Angoumois in einer Höhe von etwa 195 m ü. d. M. und ist etwa 22 km (Fahrtstrecke) in südöstlicher Richtung von der Stadt Angoulême entfernt.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1800 1851 1901 1954 1999 2013
Einwohner 685 843 594 390 298 388

Der Bevölkerungsrückgang im ausgehenden 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist in der Hauptsache auf den Verlust an Arbeitsplätzen infolge der Reblauskrise und der zunehmenden Mechanisierung der Landwirtschaft zurückzuführen. Der leichte Bevölkerungszuwachs zu Beginn des 21. Jahrhunderts hängt dagegen im Wesentlichen mit der Nähe zur Stadt Angoulême und den auf dem Lande deutlich niedrigeren Immobilienpreisen zusammen.

Wirtschaft

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Die Bewohner des Ortes lebten jahrhundertelang als Selbstversorger von den Erträgen ihrer Felder und Gärten; auch Wein wurde angebaut, der – nach der Reblauskrise im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert – jedoch nicht wieder seine alte Bedeutung erreichte.[1] Im 18. und 19. Jahrhundert entstanden in der waldreichen Umgebung mehrere Eisenhütten. Eine nicht unbedeutende Rolle für das Wirtschaftsleben der Gemeinde spielt auch der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes).

Geschichte

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Ende des 10. Jahrhunderts entstand in der Waldeinsamkeit die Benediktinerabtei Grosbois, die sich um die Mitte des 12. Jahrhunderts dem Zisterzienserorden anschloss. Die Pfarrkirche des Ortes war jedoch der Abtei Saint-Cybard in Angoulême und später als Prioratskirche der Abtei Saint-Sauveur in Figeac unterstellt. Im 15. und 16. Jahrhundert und auch in der Zeit der Hugenottenkriege (1562–1598) übernahm die örtliche Grundherrnfamilie das Regiment, welches sie bis zur Französischen Revolution ausübte. Im Jahr 1519 gewährte der französische König Franz I. dem eher abgelegenen Ort das Privileg zur Veranstaltung von vier Messen pro Jahr.

Sehenswürdigkeiten

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Château de Charras
 
Abbaye de Grosbot
außerhalb
  • Die ehemalige Zisterzienserabtei Grosbois (oder Grosbot) ist immer noch umgeben von dichtem Wald (gros bois) und befindet sich circa zwei Kilometer nordwestlich von Charras (45° 33′ 8″ N, 0° 23′ 51″ O). Die von einem einfachen Glockengiebel (clocher mur) bekrönte mittelalterliche Kirche ist größtenteils eingestürzt; der Kreuzgang (cloître) ist gänzlich verschwunden. Die im 17. und 18. Jahrhundert erneuerten Klausurgebäude stehen heute in Privatbesitz. Die Anlage ist seit dem Jahr 1992 als Monument historique anerkannt.[4]
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Commons: Charras – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Charras – Weinbau
  2. Eglise Saint-Vivien, Charras in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  3. Château, Charras in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Abbaye de Grosbot, Charras in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)