Ungleichung von Lévy Bearbeiten

Die Ungleichung von Lévy (englisch Lévy’s inequality) ist eine stochastische Ungleichung innerhalb des Gebiets der Wahrscheinlichkeitsrechnung, welche auf den Mathematiker Paul Lévy (1886–1971) zurückgeht. Sie bezieht sich auf endliche Familien von unabhängigen reellwertigen Zufallsvariablen und liefert dafür eine obere Abschätzung unter Einbeziehung von Medianen. Nach A. N. Širjaevs Lehrbuch Wahrscheinlichkeit lässt sich nicht zuletzt mit Hilfe (einer speziellen Version) dieser Ungleichung ein Hilfssatz zum Beweis des Gesetzes vom iterierten Logarithmus für Summen von Zufallsvariablen gewinnen.[1][2]

Formulierung Bearbeiten

Die Ungleichung lässt sich wie folgt angeben:[2][3]

Gegeben seien eine natürliche Zahl   sowie ein Wahrscheinlichkeitsraum   und dazu   unabhängige reellwertige Zufallsvariablen   und dabei sei für   (wie üblich)
 [A 1]
gesetzt.
Weiter sei für reellwertige Zufallsvariable   mit   stets ein  -Median gemeint.
Dann ist für reelle Zahlen   stets die Ungleichung
 
erfüllt.

Spezialfall Bearbeiten

Die obige Ungleichung vereinfacht sich für den Fall, dass symmetrisch verteilte Zufallsvariablen vorliegen.[A 2] Es gilt nämlich gemäß Širjaev folgendes:[4]

Sind die allgemeinen Voraussetzungen wie oben angegeben und sind überdies die Zufallsvariablen   alle symmetrisch um Null verteilt, so ist die Ungleichung
 
gültig.

Varianten Bearbeiten

Nach Darstellung von Michel Loève in dessen Lehrbuch Probability Theory I und ebenso nach der von Laha/Rohatgi in deren Lehrbuch Probability Theory (s. u.) spricht man sogar von zwei Ungleichungen von Lévy (englisch Lévy inequalities).[A 3] Sie lassen sich folgendermaßen angeben:[5][6]

Unter den zuvor angegebenen Grundvoraussetzungen sind für reelle Zahlen   stets die beiden Ungleichungen
(i)  
und
(ii)  [A 4]
erfüllt.

Verallgemeinerungen Bearbeiten

Es existieren Verallgemeinerungen der Ungleichung von Lévy und darunter sogar eine mit dieser direkt verwandte Ungleichung, welche die obige Variante (ii) (bei fast gleichem Wortlaut) auf den Fall verallgemeinert, dass (vergleichbar dem obigen Spezialfall) endlich viele symmetrisch verteilte Zufallsvariablen vorliegen, die dann aber sogar Werte in einem beliebigen separablen Banachraum annehmen dürfen, wobei dessen Norm dann an die Stelle der obigen Betragsfunktion tritt.[7][8]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

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Anmerkungen Bearbeiten

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Wiederkehrsatz von Kac Bearbeiten

In der Ergodentheorie, einem der Teilgebiete der Mathematik, behandelt der Wiederkehrsatz von Kac die Frage, nach welcher mittleren Wiederkehrzeit bei diskreten ergodischen Systemen eines Wahrscheinlichkeitsraums die Elemente gewisser messbarer Mengen zum ersten Mal wieder zu diesen Mengen zurückkehren. Dieser Lehrsatz geht auf eine wissenschaftliche Arbeit des Mathematikers Marek Kac (1914–1984) aus dem Jahre 1947 zurück und schließt an den Wiederkehrsatz von Poincaré an.[9][10]

Formulierung des Satzes Bearbeiten

Der Satz lässt sich zusammengefasst folgendermaßen formulieren:[11][12]

Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum   und dazu eine auf   ergodische Transformation  .
Weiter sei eine messbare Menge   gegeben und es gelte  .
Dann gilt hinsichtlich der mittleren Wiederkehrzeit die Gleichung
 .

Erläuterungen und Anmerkungen Bearbeiten

  • Für   und   betrachtet man den Wert   als die Wiederkehrzeit, mit der   zum ersten Mal nach   zurückkehrt. Die so gegebene numerische Funktion   ist eine  fast überall endliche und  integrierbare Funktion.
  • Für   ist   das auf   eingeschränkte Maß.
  • In der englischsprachigen Fachliteratur wird der obige Wiederkehrsatz als Kac's recurrence theorem oder mitunter auch einfach als Kac's theorem bezeichnet.

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

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Satz von Mourier Bearbeiten

Der Satz von Mourier ist ein Lehrsatz der Wahrscheinlichkeitsrechnung, einem der Teilgebiete der Mathematik. Er geht auf die französische Mathematikerin Édith Mourier zurück und formuliert eine hinreichende Bedingung zum Bestehen des starken Gesetzes der großen Zahlen für gewisse Folgen von Zufallselementen in einem separablen Banachraum. Der Satz lässt sich als Verallgemeinerung des zweiten kolmogorowschen Gesetzes der großen Zahlen auffassen.

Formulierung des Satzes Bearbeiten

Der Satz lässt sich angeben wie folgt:[13][14][15]

Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum  , ein separabler Banachraum   und eine Folge
 
von Zufallselementen in  .
Die Folge sei stochastisch unabhängig und ihre Glieder   seien identisch verteilt.
Dabei gelte
    .
Dann gilt  -fast sicher die Konvergenz
    .

Erläuterungen Bearbeiten

  • Eine Borel-messbare Zufallsvariable   mit Werten in einem topologischen Raum   wird allgemein als Zufallselement bezeichnet.
  • Bei einem Zufallselement   mit Werten in einem separablen normierten Vektorraum   wird mit   stets dessen Erwartungswert bezeichnet, sofern dieser definiert ist. Er ist zumindest immer dann definiert, wenn für   das Pettis-Integral existiert. Ist dies der Fall, so ist der Erwartungswert gleich dem Pettis-Integral. Der Erwartungswert   zeichnet sich dadurch aus, dass für stetige Linearformen   stets   gilt.[16]
  • Für ein Zufallselement   mit Werten in einem separablen Banachraum   ist   stets eine reelle Zufallsvariable.[17] Ist dabei sogar  , so existiert auch der Erwartungswert   .[18]

Verwandtes Resultat im Zusammenhang mit Kolmogorows Erstem Gesetz der großen Zahlen Bearbeiten

Ausgehend von dem Satz von Mourier ergibt sich die Frage, ob und inwieweit Kolmogorows Erstes Gesetz der großen Zahlen auf Folgen von Zufallselementen in normierten Vektorräumen auszudehnen ist. Wie sich zeigen lässt, ist diese Ausdehnung zumindest immer im Falle der separablen Hilberträume möglich. Es gilt nämlich der folgende Satz:[19]

Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum  , ein separabler Hilbertraum  [20] und eine Folge
 
von Pettis-integrierbaren Zufallselementen in  .
Die Folge sei stochastisch unabhängig und es gelte
    .
Dann genügt die Folge der Bedingung
 
und damit dem Starken Gesetz der großen Zahlen.

Quellen und Hintergrundliteratur Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

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(Un?)gleichung von Steiner Bearbeiten

Die Ungleichung von Steiner ist eine elementare stochastische Ungleichung, welche dem Mathematiker Jakob Steiner zugerechnet wird. Sie ist verwandt mit der Tschebyscheff-Ungleichung und dem steinerschen Verschiebungssatz und liefert eine Abschätzung der Varianz einer reellen Zufallsvariablen unter Bezug auf Erwartungswerte zugehöriger Zufallsvariablen.[21]

Formulierung der Ungleichung Bearbeiten

Die steinersche Ungleichung lässt sich angeben wie folgt:

Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum   und eine reelle Zufallsvariable     .
  besitze ein endliches zweites Moment:
    .[22]


Dann gilt für jede reelle Zahl       die Ungleichung
    .[23]

Quellen Bearbeiten


Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

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Ungleichung von Cantelli Bearbeiten

Die Ungleichung von Cantelli ist eine elementare stochastische Ungleichung, die auf den italienischen Mathematiker Francesco Paolo Cantelli zurückgeht. Sie ist verwandt mit der tschebyschow-markowschen Ungleichung und liefert eine einseitige Abschätzung für die Wahrscheinlichkeit, dass eine reelle Zufallsvariable ihren Erwartungswert um eine positive Zahl übersteigt.[24]

Formulierung der Ungleichung Bearbeiten

Die cantellische Ungleichung lässt sich angeben wie folgt:

Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum   und eine reelle Zufallsvariable     .
  besitze ein endliches zweites Moment:
    .[25]
Weiter sei eine reelle Zahl       gegeben.
Dann besteht die Ungleichung
    .[26]

Beweis der Ungleichung Bearbeiten

Der Darstellung von Klaus D. Schmidt folgend lässt sie sich folgendermaßen herleiten:

Schritt 1 Bearbeiten

Man setzt

  .  

Dann ist zunächst

 

und weiter

  .  

Schritt 2 Bearbeiten

Hat man nun eine (zunächst beliebige) reelle Zahl       , so ergibt sich - insbesondere wegen der tschebyschow-markowschen Ungleichung für zweite Momente - die folgende Ungleichungskette:

    .

Schritt 3 Bearbeiten

Insbesondere für die reelle Zahl

 

gilt nach Schritt 2:

    .


Damit ist alles bewiesen.

Anmerkung Bearbeiten

Die in obigem Schritt 2 auftretende reellwertige Funktion

 

nimmt an der genannten Stelle

 

ihr absolutes Minimum an. Die in der cantellischen Ungleichung genannte obere Schranke ist also in diesem Sinne optimal.

Quellen Bearbeiten

  • Klaus D. Schmidt: Maß und Wahrscheinlichkeit (= Springer-Lehrbuch). Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-89729-3.

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

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Ungleichung von Ljapunow Bearbeiten

Die Ungleichung von Ljapunow ist eine elementare stochastische Ungleichung, welche auf den russischen Mathematiker Alexander Michailowitsch Ljapunow zurückgeht. Sie stellt eine Isotonieeigenschaft der absoluten Momente reeller Zufallsvariablen dar und lässt sich unter Anwendung der jensenschen Ungleichung für Erwartungswerte ableiten.

Formulierung der Ungleichung Bearbeiten

In Anschluss an die Darstellung von A. N. Širjaev bzw. Marek Fisz lässt sich die ljapunowsche Ungleichung zusammengefasst angeben wie folgt:[27][28]

Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum   und eine reelle Zufallsvariable     .
Dann gilt für je zwei reelle Zahlen       und       mit       stets die Ungleichung
    .
Insbesondere hat man stets die Ungleichungskette
    .

Andere Darstellung Bearbeiten

Für die ljapunowsche Ungleichung gibt es auch die folgende allgemeinere Darstellung :[29]

Für eine reelle Zufallsvariable   eines Wahrscheinlichkeitsraums    .
und für nichtnegative reelle Zahlen       mit       gilt stets die Ungleichung
    .


Zu dieser Darstellung existieren auch noch andere äquivalente Versionen.[30][31]

Quellen und Hintergrundliteratur Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

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Satz von Cantelli Bearbeiten

Der Satz von Cantelli ist ein Lehrsatz der Wahrscheinlichkeitsrechnung, einem der Teilgebiete der Mathematik. Er geht auf den italienischen Mathematiker Francesco Paolo Cantelli zurück und formuliert eine hinreichende Bedingung zum Bestehen des Starken Gesetzes der großen Zahlen für gewisse Folgen reeller Zufallsvariablen. Der cantellische Satz gilt als eines der ersten Resultate dieser Art.

Formulierung des Satzes Bearbeiten

Der cantellische Satz lässt sich angeben wie folgt:[27]

Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum   und eine Folge von Zufallsvariablen
 
auf diesem Wahrscheinlichkeitsraum.
Die Folge sei stochastisch unabhängig und mit endlichen vierten Momenten:
    .[32]
Darüber hinaus seien die zentralen vierten Momente gleichmäßig nach oben beschränkt:
    .


Dann genügt die Folge  -fast sicher der Konvergenz
 
und damit dem Starken Gesetz der großen Zahlen.

Beweis des Satzes nach Širjaev Bearbeiten

Man setzt für  

 

und weiter für  

 

sowie

 


Dann ist für  

(0)    

und folglich ist zu zeigen, dass

(1)    

gilt.

Zieht man nun die im letzten Abschnitt des Artikels zum Borel-Cantelli-Lemma genannten Folgerung sowie die tschebyscheff-markoffsche Ungleichung in Betracht, so sieht man, dass ausreicht, die Konvergenz der Reihe

(2)  

nachzuweisen.


Dazu wertet man die Glieder der Reihe (2) unter Anwendung des Polynomialsatzes aus!


Es ist nämlich:

(3)     .

Nun fallen bei der Bildung der Erwartungswerte zu (3) allein diejenigen Summanden ins Gewicht, für welche bei den zugehörigen       ausschließlich die Hochzahlen       oder       auftreten.

Denn in allen anderen Fällen kommt zumindest ein       mit Hochzahl       vor und es leisten wegen der Linearität des Erwartungswerts, der Unabhängigkeitsvoraussetzung und wegen   (0)   in dem Erwartungswert zu (3) allein die Summanden mit geraden Hochzahlen einen Beitrag       .

Somit hat man

(4)     .

Mit (4) und unter Anwendung der Voraussetzung sowie der Ungleichung von Ljapunow ergibt sich dann die folgende Ungleichungskette:

(5)     .

Die Ungleichungskette (5) zieht unter Berücksichtigung der Konvergenz der Zeta-Reihe ihrerseits die Ungleichungskette

(6)  

nach sich und damit auch (2) .

Damit ist alles bewiesen.

Quellen und Hintergrundliteratur Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

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Ungleichung von Ottaviani-Skorokhod Bearbeiten

Die Ungleichung von Ottaviani-Skorokhod ist eine stochastische Ungleichung innerhalb des Gebiets der Wahrscheinlichkeitsrechnung, welche auf die beiden Mathematiker Giuseppe Ottaviani und Anatoli Skorokhod zurückgeht. Sie bezieht sich auf endliche Familien von stochastisch unabhängigen reellen Zufallsvariablen und stellt ein nützliches Hilfsmittel für Beweise im Umfeld des Starken Gesetzes der großen Zahlen dar.[33]

Formulierung der Ungleichung Bearbeiten

Der Darstellung von Heinz Bauer folgend lässt sich die Ungleichung angeben wie folgt:[33]

Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum   und darauf endlich viele unabhängige Zufallsvariablen  
Sei hierbei für  
 
gesetzt.
Dann ist für jeden Index   und für zwei reelle Zahlen   und  
die Ungleichung
    .[34]
erfüllt.

Folgerungen: Ein Satz von Lévy und weitere Korollare Bearbeiten

Mit der Ungleichung von Ottaviani-Skorokhod lassen sich der folgende Satz des französischen Mathematikers Paul Lévy herleiten und einige Korollare herleiten.

Der lévysche Satz besagt:[33]

Für jede unabhängige Folge reeller Zufallsvariablen   folgt aus der stochastischen Konvergenz der Reihe     die fast sichere Konvergenz dieser Reihe.

Daraus erhält man folgendes Korollar:

Ist   eine unabhängige Folge reeller Zufallsvariablen mit
(1)  
(2)  
so ist die Reihe   fast sicher konvergent.

Aus diesem Korollar gewinnt man dann unter Anwendung des kroneckerschen Lemmas unmittelbar das kolmogoroffsche Kriterium zum Starken Gesetz der großen Zahlen:

Ist   eine unabhängige Folge von integrierbaren reellen Zufallsvariablen mit
(*)  
so genügt die Folge dem Starken Gesetz der großen Zahlen.

Anmerkung Bearbeiten

  1. Die Ungleichung von Ottaviani-Skorokhod (und auch Abwandlungen derselben) verbinden einige Autoren nur mit dem Namen von Giuseppe Ottaviani verbunden und bezeichnen diese als Ungleichung von Ottaviani bzw. als ottavianische Ungleichung (englisch Ottaviani's inequality) . Vielfach wird dabei auch allein der Fall   behandelt.[35][36][27]
  2. Die oben dargestellte Ungleichung, die unabhängige reelle Zufallsvariablen zugrundelegt, lässt sich in entsprechender Weise auch für unabhängige borelmessbare Zufallsvariablen mit Werten in einem separablen Banachraum formulieren. Dabei tritt an die Stelle der obigen Betragsfunktion die Norm des Banachraums.[37]

Quellen und Hintergrundliteratur Bearbeiten

Originalarbeiten Bearbeiten

Monographien Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

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Satz von Gliwenko-Cantelli (Überarbeitung) Bearbeiten

Der Satz von Gliwenko-Cantelli oder Satz von Gliwenko, auch Hauptsatz der mathematischen Statistik oder Fundamentalsatz der Statistik genannt, englisch Central statistical theorem, ist ein mathematischer Lehrsatz auf dem Gebiet der Wahrscheinlichkeitsrechnung, welcher auf zwei Arbeiten die beiden Mathematiker Waleri Iwanowitsch Gliwenko und Francesco Cantelli aus dem Jahre 1933 zurückgeht. Aus dem Satz geht hervor, dass bei unabhängig durchgeführten Zufallsversuchen die aus den Zufallsstichproben gewonnenen empirischen Verteilungsfunktionen einer Zufallsgröße gleichmäßig mit Wahrscheinlichkeit Eins gegen deren tatsächliche Verteilungsfunktion konvergieren und dass dadurch die Möglichkeit der Schätzung dieser Verteilungsfunktion gegeben ist.

Formulierung des Satzes im Einzelnen Bearbeiten

Der Satz lässt sich angeben wie folgt:[38][28][39][40][41][42]

Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum

 

und darauf eine Folge

 

von stochastisch unabhängigen und identisch verteilten Zufallsvariablen mit gemeinsamer Verteilungsfunktion  .

Die zum Stichprobenumfang   gehörige empirische Verteilungsfunktion ist

 
mit
    .[43]

Hierzu hat man auf dem gegebenen Wahrscheinlichkeitsraum die Zufallsvariable

 
mit
    ,[44]

welche die obere Grenze aller Abstände dieser empirischen Verteilung von der gemeinsamen Verteilung   unter Berücksichtigung alle nur möglichen Ausprägungen   angibt.

Dann gilt:

Die   konvergieren mit Wahrscheinlichkeit 1, also fast sicher, gegen Null.
Es gilt also
    .

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Der Satz ergibt sich als Anwendung des kolmogorowschen Gesetzes der großen Zahlen.
  2. Er ist in verschiedene Richtungen verallgemeinert und abgewandelt worden. Einen Eindruck davon gibt die Arbeit des dänischen Mathematikers Flemming Topsøe aus dem Jahre 1970.[45]

Quellen und Hintergrundliteratur Bearbeiten

Originalarbeiten Bearbeiten

Monographien Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

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Ungleichungen von Benferroni (Unfertig) Bearbeiten

Der Ungleichungen von Benferroni sind mathematische Resulate auf dem Gebiet der Maßtheorie, welche auf den Mathematiker Benferroni zurückgehen. ...

Formulierung des Satzes Bearbeiten

Die Ungleichungen von Benferroni lassen sich angeben wie folgt:[46]


Quellen und Hintergrundliteratur Bearbeiten

  • Norbert Kusolitsch: Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie. Eine Einführung (= Springer-Lehrbuch). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-45386-1.

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

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Satz von Marcinkiewicz (Unfertig) Bearbeiten

Der Satz von Marcinkiewicz ist ein mathematischer Lehrsatz auf dem Gebiet der Wahrscheinlichkeitsrechnung, welcher auf den italienischen Mathematiker Marcinkiewicz zurückgeht. ...

Formulierung des Satzes Bearbeiten

Der Marcinkiewicz-Satz lässt sich angeben wie folgt:[27]


Quellen und Hintergrundliteratur Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

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Dreireihensatz Bearbeiten

Der Dreireihensatz, manchmal auch als kolmogoroffscher Dreireihensatz bezeichnet, englisch Kolmogorov's three-series theorem, ist ein mathematischer Lehrsatz auf dem Gebiet der Wahrscheinlichkeitsrechnung, welcher auf eine Arbeit der beiden russischen Mathematiker Alexander Jakowlewitsch Khintchine und Andrei Nikolajewitsch Kolmogoroff aus dem Jahre 1925 zurückgeht. Der Satz behandelt die Frage, unter welchen Bedingungen eine aus stochastisch unabhängigen reellen Zufallsvariablen gebildete Reihe fast sicher konvergiert und führt diese Frage auf das Konvergenzverhalten dreier zugehöriger Reihen reeller Größen zurück. Er steht in engem Zusammenhang mit dem Starken Gesetz der großen Zahlen.[39][47][48][28][49]

Formulierung des Satzes Bearbeiten

Der Satz lässt sich in moderner Fomulierung angeben wie folgt:

Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum   und darauf eine Folge   von stochastisch unabhängigen Zufallsvariablen.
Dann gilt:
Dann und nur dann ist die Reihe     fast sicher konvergent,
wenn eine   reelle Zahl     existiert derart, dass die drei dazu gebildeten Reihen
(1)  
(2)  
(3)  
in   konvergieren, wobei die Folge der Zufallsvariablen   gebildet wird, indem für    
 
gesetzt wird.[50]

Quellen und Hintergrundliteratur Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

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Lemma von Frank Bearbeiten

Das Lemma von Frank ist ein mathematischer Lehrsatz auf dem Gebiet der Wahrscheinlichkeitsrechnung, welcher auf den Mathematiker Ove Frank zurückgeht. Es formuliert eine elementare stochastische Ungleichung für gewisse endliche Familien von integrierbaren reellen Zufallsvariablen und erweist sich damit als nützliches Hilfsmittel für den Beweis einiger Resultate im Umfeld des Gesetzes der großen Zahlen. Mit Hilfe des Lemmas von Frank lassen sich nicht zuletzt die kolmogoroffsche Ungleichung und die tschebyscheffsche Ungleichung herleiten.[33]

Formulierung des Lemmas Bearbeiten

Der Darstellung von Heinz Bauer folgend lässt sich das Lemma angeben wie folgt:[33]

Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum   und darauf endlich viele  -integrierbare Zufallsvariable  
mit   und     .
Sei weiterhin eine reelle Zahl   gegeben und hierbei für  
 
gesetzt.
Dann gilt:
    .

Folgerung: Die Ungleichung von Hájek und Rényi Bearbeiten

Mit dem Lemma von Frank lässt sich eine von Jaroslav Hájek und Alfréd Rényi vorgelegte Ungleichung herleiten, welche ihrerseits weitere Ungleichungen und insbesondere sowohl die die kolmogoroffsche als auch die tschebyscheffsche Ungleichung in sich einschließt.

Die Ungleichung lautet gemäß der Darstellung von Heinz Bauer wie folgt:[33]

Seien auf dem Wahrscheinlichkeitsraum   endlich viele unabhängige integrierbare reelle Zufallsvariablen   gegeben
und dazu absteigend angeordnete positive Zahlen     .
Sei hierbei für  
 [51]
gesetzt.
Dann ist für jeden Index   und für jedes reelle  
die Ungleichung
    .[52][53]
erfüllt.

Quellen und Hintergrundliteratur Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

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Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

<references>

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

  1. A. N. Širjaev: Wahrscheinlichkeit. 1988, S. 388–391
  2. a b Lexikon der Mathematik in sechs Bänden. Dritter Band. Inp bis Mon. 2001, S. 276
  3. Širjaev, op. cit., S. 391
  4. Širjaev, op. cit., S. 388
  5. M. Loève: Probability Theory I. 1977, S. 259–260
  6. R. G. Laha, V. K. Rohatgi: Probability Theory. 1979, S. 98–99
  7. R. G. Laha, V. K. Rohatgi: Probability Theory. 1979, S. 465
  8. A. I. Sakhanenko: On Lévy–Kolmogorov Inequalities for Banach-Space-Valued Random Variables. In: Theory of Probability & Its Applications. 29, S. 830–836
  9. Selecta Mathematica. IV (Hrsg. Konrad Jacobs) 1972, S. 46–56
  10. Mark Pollicot, Michiko Yuri: Dynamical Systems and Ergodic Theory. 1998, S. 91–97
  11. Selecta Mathematica. IV, S. 49
  12. Pollicot/Yuri, op. cit., S. 92
  13. P. Gänssler, W. Stute: Wahrscheinlichkeitstheorie. 1977, S. 337-338
  14. R. G. Laha, V. K. Rohatgi: Probability Theory. 1979, S. 452-454
  15. Pál Révész: Die Gesetze der grossen Zahlen. 1968, S. 146-147
  16. P. Gänssler, W. Stute: Wahrscheinlichkeitstheorie. 1977, S. 335
  17. R. G. Laha, V. K. Rohatgi: Probability Theory. 1979, S. 447
  18. P. Gänssler, W. Stute: Wahrscheinlichkeitstheorie. 1977, S. 336
  19. R. G. Laha, V. K. Rohatgi: Probability Theory. 1979, S. 455
  20. Hier ist   die auf dem Hilbertraum durch das Skalarprodukt erzeugte Norm.
  21. Christian Hesse: Wahrscheinlichkeitstheorie 2009, S. 184
  22. Für eine reelle Zufallsvariable   wird mit   deren Erwartungswert bezeichnet.
  23. Für eine reelle Zufallsvariable   wird mit   deren Varianz bezeichnet.
  24. Klaus D. Schmidt: Maß und Wahrscheinlichkeit. 2009, S. 288-289
  25. Für eine reelle Zufallsvariable   wird mit   deren Erwartungswert bezeichnet.
  26. Für eine reelle Zufallsvariable   wird mit   deren Varianz bezeichnet.
  27. a b c d A. N. Širjaev: Wahrscheinlichkeit. 1988, S. 204 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „ANS“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  28. a b c Marek Fisz: Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik. 1976, S. 100-101 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „MF“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  29. J. V. Uspensky: Introduction to Mathematical Probability. 1937, S. 265
  30. M. Loève: Probability Theory I. 1977, S. 174
  31. Harald Cramér: Mathematical Methods of Statistics. 1966, S. 255
  32. Für eine reelle Zufallsvariable   wird mit   deren Erwartungswert bezeichnet.
  33. a b c d e f Heinz Bauer: Wahrscheinlichkeitstheorie. 2002, S. 107-113 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „HB“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  34. Mit   wird die reelle Betragsfunktion bezeichnet.
  35. J. Hoffmann-Jørgensen: Probability with a View toward Statistics. 1994, S. 472-473
  36. Oleg Klesov: Limit Theorems for Multi-Indexed Sums of Random Variables. 2014, S. 30-31
  37. Michel Ledoux, Michel Talagrand: Probability in Banach Spaces. 1991, S. 151-152
  38. B. W. Gnedenko: Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie 1980, S. 185 ff
  39. a b Achim Klenke: Wahrscheinlichkeitstheorie. 2013, S. 117 ff Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „AK“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  40. Norbert Kusolitsch: Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie: Eine Einführung. 2014, S. 262 ff
  41. Klaus D. Schmidt: Maß und Wahrscheinlichkeit. 2009, S. 353 ff
  42. Walter Vogel: Wahrscheinlichkeitstheorie. 1970, S. 318 ff
  43. Mit   wird die charakteristische Funktion bezeichnet.
  44. Dabei steht   für das Supremum.
  45. Flemming Topsøe: On the Glivenko-Cantelli theorem. in: Z. Wahrscheinlichkeitstheorie und Verw. Gebiete 14 , S. 239 ff
  46. Norbert Kusolitsch: Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie: Eine Einführung. 2014, S. 34-35
  47. Krishna B. Athreya, Soumendra N. Lahiri: Measure Theory and Probability Theory. 2006, S. 249 ff
  48. Kai Lai Chung: A Course in Probability Theory. 2001, S. 125 ff
  49. A. Kolmogoroff: Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung. 1973, S. 59-60
  50. Für eine integrierbare reelle Zufallsvariable   wird mit   der Erwartungswert von   und mit   die Varianz von   bezeichnet.
  51. Für eine integrierbare reelle Zufallsvariable   ist   der Erwartungswert von   .
  52. Für eine integrierbare reelle Zufallsvariable   ist   die Varianz von   .
  53. Eine Summe der Form   wird als Summe über die leere Menge und damit gleich Null betrachtet.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Hier ist dann selbstverständlich   gesetzt.
  2. Dies ist die spezielle Version, die zum Beweis des Gesetzes vom iterierten Logarithmus für Summen von Zufallsvariablen benötigt wird.
  3. Diese beiden sind mit der zuvor formulierten Lévy-Ungleichung offenbar eng verwandt.
  4. Mit   ist die reelle Betragsfunktion gemeint.