Münchenbuchsee

Gemeinde im Kanton Bern in der Schweiz

Münchenbuchsee (berndeutsch Münchebuchsi [mʏnχə‘bʊχsɪ], von den Einheimischen Buchsi genannt) ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Bern-Mittelland des Kantons Bern in der Schweiz.

Münchenbuchsee
Wappen von Münchenbuchsee
Wappen von Münchenbuchsee
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Bern-Mittellandw
BFS-Nr.: 0546i1f3f4
Postleitzahl: 3053
3053 Diemerswil
UN/LOCODE: CH MNB
Koordinaten: 600864 / 207291Koordinaten: 47° 1′ 0″ N, 7° 27′ 0″ O; CH1903: 600864 / 207291
Höhe: 553 m ü. M.
Höhenbereich: 521–674 m ü. M.[1]
Fläche: 11,67 km²[2]
Einwohner: i10'419 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 827 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
19,8 %
(31. Dezember 2022)[4]
Gemeindepräsident: Manfred Waibel (SVP)
Website: www.muenchenbuchsee.ch
Schloss Münchenbuchsee
Schloss Münchenbuchsee

Schloss Münchenbuchsee

Lage der Gemeinde
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Karte von Münchenbuchsee
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Geographie Bearbeiten

Münchenbuchsee liegt rund 10 Kilometer nördlich von Bern.

Zu Münchenbuchsee gehören die Siedlungen Hofwil und Diemerswil sowie unter anderem die Quartiere Allmend und Waldegg.

Nachbargemeinden sind, von Norden beginnend: Deisswil bei Münchenbuchsee, Wiggiswil, Moosseedorf, Zollikofen, Kirchlindach, Schüpfen und Rapperswil.

Geschichte Bearbeiten

 
Luftbild aus 200 m von Walter Mittelholzer (1924)

Erstmals urkundlich erwähnt wird der Name Münchenbuchsee im Jahr 1180, in einer Schenkung von Kuno von Buchsee an den Johanniterorden. Dieser gründet in der Schenkung die Johanniterkommende Münchenbuchsee, in der Literatur vielfach ungenau als Kloster bezeichnet. Die Kommende erwarb zahlreiche Güter in der Umgebung und erweiterte ihre Herrschaft. Nach der Reformation im Jahr 1528 löste der Staat Bern die Kommende auf und richtete in den Gebäuden eine Landvogtei ein. Eine der Bedingungen, die Kuno von Buchsee stellte, war, dass keine Zollstelle oder Gebührenerhebung für das Durchqueren der Gemeinde zu errichten sei. Auch der Postverkehr solle nichts kosten. Am 1. Januar 2023 fusionierten Diemerswil und Münchenbuchsee zur Gemeinde Münchenbuchsee.[5]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Politik Bearbeiten

Das Parlament von Münchenbuchsee, der Grosse Gemeinderat, umfasst 40 Mitglieder und wird nach dem Proporzwahlverfahren bestellt. In der Legislaturperiode 2021–2024 sitzen sechs Parteien ein: SVP, SP, GFL, EVP, FDP und EDU. Die unten stehende Grafik zeigt die Sitzverteilung nach der Gemeindewahl vom 29. November 2020.[8]

12
6
3
3
15
1
12 15 
Insgesamt 40 Sitze

Die Exekutive wird durch den Gemeinderat gebildet, dem sieben Personen angehören. Der Gemeinderat wird ebenfalls nach Proporz gewählt (mit Listenverbindungen). Seit der Wahl vom 29. November 2020 setzt er sich wie folgt zusammen: 3 SVP, 2 SP, 1 GFL, 1 EVP. Dem Gemeinderat steht der Gemeindepräsident vor, zurzeit Manfred Waibel (SVP, Stand 2022).

Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2019 betrugen: SVP 26,5 %, SP 19,0 %, GPS 12,3 %, glp 11,0 %, BDP 8,8 %, FDP 8,3 %, EVP 6,2 %, CVP 2,6 %, EDU 2,2 %.[9]

Bildung und Medien Bearbeiten

Gehörlosenschule Bearbeiten

In Münchenbuchsee befindet sich eine der fünf Gehörlosenschulen der Schweiz, das Pädagogische Zentrum für Hören und Sprache Münchenbuchsee (vormals Kantonale Sprachheilschule).

Sonderschulheim Bearbeiten

Die Stiftung Sonderschulheim Mätteli betreibt ein Sonderschulheim mit Unterricht in allen Stufen ab Kindergarten, einer Werkschule und Wohngruppen.

Einstige Sendeanlage Bearbeiten

In Münchenbuchsee befand sich der erste Rundfunksender der Schweiz. Die Anlage bestand von Juni 1923 mindestens bis in die 1950er Jahre. Die Gebäude sind heute als Saal- und Freizeitanlage im Gemeindebesitz.[10] Die Räume werden für Veranstaltungen jeglicher Art für 10 bis 650 Personen im Innern und bis 1000 Personen im Freien benutzt.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Bilder Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Münchenbuchsee – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Geschichte. Abgerufen am 5. September 2023.
  6. Alfred A. Schmid (Hrsg.): Kunstführer durch die Schweiz. Band 3. Verlag Büchler, Wabern 1982, ISBN 3-7170-0193-0.
  7. Marco Zimmermann: Kirche und ehemalige Johanniterkommende Münchenbuchsee (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 782/783, Serie 79). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 2005, ISBN 978-3-85782-782-2.
  8. Wahlzettel-Rapport. (PDF; 7,8 MB) Gemeinde Münchenbuchsee, 29. November 2020, abgerufen am 29. November 2020.
  9. Wahlen und Abstimmungen. Resultate der Gemeinde Münchenbuchsee. Staatskanzlei des Kantons Bern, abgerufen am 24. November 2019.
  10. Saal- und Freizeitanlage. Website der Gemeinde Münchenbuchsee.