Kanton (Schweiz)
Die 26 Kantone (französisch cantons, italienisch cantoni, rätoromanisch chantuns, in der Deutschschweiz traditionell auch Stand, im Plural Stände genannt) sind die Gliedstaaten der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Der Begriff Kanton wird erstmals 1475 in einer Freiburger Akte verwendet.[1]
Politisches SystemBearbeiten
Jeder Kanton hat eine eigene Verfassung und eigene gesetzgebende, vollziehende und rechtsprechende Behörden. Alle Kantone besitzen ein Einkammer-Parlament (Grosser Rat, Kantonsrat, Landrat, Parlament; siehe auch: Kantonsparlament). Dieses hat je nach Kanton 49 bis 180 Parlamentssitze. Die Kantonsregierung (Regierungsrat, Regierung, Staatsrat, Standeskommission) besteht je nach Kanton aus fünf oder sieben Mitgliedern. In jedem Kanton existiert ein zweistufiges Gerichtssystem (erste Instanz: Bezirksgericht, Amtsgericht, Kantonsgericht, Kreisgericht, Landgericht, Regionalgericht, Strafgericht, Zivilgericht; zweite Instanz: Obergericht, Kantonsgericht, Appellationsgericht), dem eine Schlichtungsbehörde (Friedensrichteramt, Vermittleramt) vorangestellt ist.
Alle staatlichen Bereiche, die nicht von der schweizerischen Bundesverfassung dem Bund zugewiesen bzw. von einem Bundesgesetz geregelt werden, gehören in die Kompetenz der Kantone, beispielsweise kantonales Staats- und Verwaltungsorganisationsrecht, Schulwesen, Sozialhilfe, Baurecht, Polizeiwesen, Notariatswesen, kantonales und kommunales Steuerrecht, zu grossen Teilen auch Gesundheitswesen, Planungsrecht, Gerichtsverfassung und anderes. In vielen Bereichen verfügen sowohl der Bund als auch die Kantone über Kompetenzen. Kantone sind wie die deutschen Länder derivative Völkerrechtssubjekte und können innerhalb ihrer Kompetenzen Staatsverträge untereinander (sogenannte Konkordate) oder mit fremden Staaten schliessen.
Die Kantone ihrerseits gewähren ihren Gemeinden eine gewisse Autonomie. Diese ist in der östlichen Schweiz tendenziell grösser als in der westlichen.
In zwei Kantonen – Glarus und Appenzell Innerrhoden – erlässt das Volk die kantonalen Gesetze an einer Versammlung aller Bürger, der Landsgemeinde. Im Kanton Appenzell Innerrhoden werden an der Landsgemeinde überdies die Mitglieder der kantonalen Regierung und der kantonalen Gerichte gewählt. In allen anderen Kantonen finden Wahlen und Abstimmungen an der Urne statt.
GeschichteBearbeiten
Wortherkunft und weitere BezeichnungenBearbeiten
Die Bezeichnung «Kanton» für ein Glied der Eidgenossenschaft findet sich erstmals 1475[2] oder 1467[3] aus Freiburg belegt. Da cantone in Oberitalien seit dem 11. Jahrhundert für «Landesteil» steht, nimmt Walther von Wartburg an, das Wort sei von lombardischen Kaufleuten in die heutige Westschweiz gebracht worden, wo es dann als Kanton ins Deutsche und als canton ins Französische übernommen wurde. Italienisch cantone ist eine Vergrösserungsform von canto, was «Ecke, Rand, Winkel, Stück, Teil» bedeutet. Canto wiederum stammt von lateinisch canthus «eiserner Radreifen», das seinerseits ursprünglich vielleicht ein keltisches Wort war.[4]
Vor und neben dem Wort Kanton – dieses wurde in der Deutschschweiz ab dem 17. Jahrhundert immer populärer und 1798 offiziell – gab und gibt es mehrere weitere Bezeichnungen für die Glieder der Schweizerischen Eidgenossenschaft.[5]
- Die früheste offizielle Bezeichnung war «Stett und Lender». Land hat sich bis heute in einigen Kantonen in «Landsgemeinde», «Landrat», «Landammann», «Land(es)statthalter», «Landschreiber», «Landgericht», «Landesarchiv» oder «Landesbibliothek» erhalten.
- «Ort», ein zusammenfassender Begriff für die «Städte» und «Länder», findet sich erstmals 1426 in einem Zürcher Ratsbeschluss. Er lebt in den historischen Begriffen «achtörtige» und «dreizehnörtige Eidgenossenschaft» weiter.
- «Stand»[6] (französisch État) kam als ebenfalls neutraler Begriff für «Stadt» und «Land» im 16. Jahrhundert auf und erreichte im 18. Jahrhundert den Höhepunkt seiner Verwendung. In der heutigen Zeit klingt das Wort archaisch, findet sich aber in Zusammensetzungen wie «Ständemehr» und «Ständerat» auf Bundesebene sowie in der «Standeskommission», der «Standeskanzlei», dem «Standespräsidenten» und dem «Standesweibel» in der amtlichen Sprache gewisser Kantone.
- «Staat»[7] (französisch ebenfalls État) ist das lateinischstämmige Pendant zu Stand. Für die Kantone wurde es erst nach 1800 breiter angewendet und ist heute in zahlreichen Begriffen wie «Staatsanwalt», «Staatsarchiv», «Staatsbeitrag», «Staatskanzlei», «Staatspersonal», «Staatsrat», «Staatsschreiber», «Staatssteuer», «Staatsstrasse» oder «Staatsweibel» üblich.
Alte EidgenossenschaftBearbeiten
Die sogenannten Urkantone, welche 1291 die Eidgenossenschaft begründet haben sollen, sind die Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden. In der Alten Eidgenossenschaft wurden die Kantone oft Orte genannt. Deshalb spricht man in Bezug auf die Ausweitungsphasen der Schweiz von den Acht Alten Orten und den Dreizehn Alten Orten (bzw. der achtörtigen und der dreizehnörtigen Eidgenossenschaft). Verbündete, welche nicht Vollmitglied der Eidgenossenschaft waren, wurden als zugewandte Orte bezeichnet. Die Vollmitglieder und erst recht die zugewandten Orte der Eidgenossenschaft waren noch eigenständige Staatengebilde.
HelvetikBearbeiten
Mit der Helvetischen Republik (1798–1803) bekam die Bezeichnung Kanton eine gewichtigere Verwendung. Im neu geschaffenen Einheitsstaat waren die Kantone jedoch blosse Verwaltungsbezirke ohne Autonomierechte. Die Grenzziehung wurde geändert, um annähernd gleich grosse Kantone zu schaffen und die alte Ordnung zu zerschlagen. Dabei entstanden auch die kurzlebigen Kantone Säntis, Linth, Waldstätte, Oberland, Baden, Lugano und Bellinzona, ab 1802 für ein Jahr auch noch der Kanton Fricktal.
Mediation, Restauration, RegenerationBearbeiten
Mit der Mediationsverfassung 1803 erhöhte sich die Zahl der Kantone auf 19 und mit dem Wiener Kongress 1815 auf 22. Zugewandte Orte wie zum Beispiel die Republik Gersau, das Gebiet der Abtei Engelberg und Weitere wurden teilweise gegen ihren Willen einzelnen Kantonen zugeschlagen. 1833 spaltete sich der Kanton Basel-Landschaft in einem bewaffneten Konflikt vom Kanton Basel-Stadt ab, in der gleichen Zeit auch der Kanton Ausserschwyz von Schwyzer Zentrum (was aber nicht Bestand hatte). Die bislang letzten Spuren der Gebietszuteilungen des Wiener Kongresses wurden 1979 mit der Gründung des Kantons Jura und 1994 mit dem Übertritt des bernischen Amtsbezirks Laufen zum Kanton Basel-Landschaft, beides Abspaltungen vom Kanton Bern, auf demokratischem Weg bereinigt; die Zukunft des Berner Juras könnte nochmal zu Veränderungen führen.
Bundesstaat 1848Bearbeiten
Als 1848 ein Bundesstaat gegründet wurde, wurde die Souveränität der Kantone eingeschränkt, und Bereiche wie Aussenpolitik, Zölle, Währung und Postwesen gingen an die Bundesgewalt über. Mit Industrialisierung und Wirtschaftswachstum wurde das staatliche Leben zunehmend komplexer, was weitere Zentralisierungen erforderlich machte und in Gebieten wie Zivilrecht, Strafrecht, Handels- und Wirtschaftsrecht zu einer Vereinheitlichung des materiellen Rechts führte. Heute sind die Bereiche, in denen die Kantone wirklich noch autonom legiferieren können, ziemlich begrenzt. Es wird zunehmend von «Vollzugsföderalismus» gesprochen.
Aufnahme neuer KantoneBearbeiten
Die Vergrösserung der Schweiz durch die Aufnahme weiterer Gebiete als Kantone endete 1815, es gab seither nur noch Gebietsveränderungen zwischen den Kantonen sowie 1978 die Gründung des Kantons Jura durch eine Abspaltung vom Kanton Bern.
Nach dem Ende der Habsburgermonarchie gab es Bestrebungen, das österreichische Bundesland Vorarlberg als Kanton in die Schweiz aufzunehmen. Die Volksabstimmung 1919 in Vorarlberg ergab, dass eine Mehrheit von gut 80 Prozent der Vorarlberger den Beitritt zur Schweiz befürwortete. Das Vorhaben scheiterte jedoch an der zögerlichen Politik der (provisorischen) Vorarlberger Landesversammlung und am Schweizer Bundesrat, der das sorgsam austarierte Verhältnis zwischen den Sprachen der Schweiz und den Konfessionen in der Schweiz nicht durch einen zusätzlichen Kanton mit deutschsprachigen Katholiken ins Ungleichgewicht bringen wollte, sowie an den Friedensverträgen mit der Entente.
2010 forderte Dominique Baettig, ein Abgeordneter der rechtsbürgerlichen Schweizerischen Volkspartei (SVP) im Nationalrat, einen gesetzlichen Rahmen, um an die Schweiz angrenzende Regionen als weitere Kantone in die Schweiz aufnehmen zu können.[8] Der Bundesrat lehnte dies ab, da ein solcher Erlass einen unfreundlichen politischen Akt darstellen würde, den die Nachbarstaaten als Provokation auffassen könnten.[9]
GliederungBearbeiten
AnzahlBearbeiten
Heute wird die Zahl der Kantone mit 26, manchmal noch mit 23 angegeben. Der Grund ist, dass sechs Kantone (Obwalden, Nidwalden, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Basel-Stadt und Basel-Landschaft) aus historischen Gründen gelegentlich noch als Halbkantone bezeichnet werden. Seit der Totalrevision der Bundesverfassung von 1999 gelten sie als Kantone mit halber Standesstimme.[10] Diese Unterscheidung ist lediglich bei der Besetzung des Ständerates und beim Ständemehr relevant und hat keinen Einfluss auf die innere Autonomie.
ReihenfolgeBearbeiten
Die offizielle Reihenfolge der Kantone (siehe untenstehende Liste), wie sie auch in Artikel 1 der Bundesverfassung vorkommt,[11] geht auf die Zeit vor der Gründung des Bundesstaates zurück. Genannt werden zunächst die drei Vororte der Zeit zwischen 1815 und 1848,[12] gefolgt von den weiteren Kantonen in der Reihenfolge ihres Beitritts.
Tabellen und ListenBearbeiten
Liste der Schweizer Kantone mit ihren EckdatenBearbeiten
Abk. | Kanton | Kantons- nummer |
Beitritt |
Hauptort |
Einwohner1 | Fläche (km²) |
Einwohner- dichte4 |
Amtssprache |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
ZH | Zürich | 01 | 1351 | Zürich | 1'504'346 | 1'729 | 870 | Deutsch |
BE | Bern | 02 | 1353 | Bern | 1'031'126 | 5'959 | 173 | Deutsch, Französisch |
LU | Luzern | 03 | 1332 | Luzern | 406'506 | 1'493 | 272 | Deutsch |
UR | Uri | 04 | 7 1291 | Altdorf | 36'299 | 1'077 | 34 | Deutsch |
SZ | Schwyz | 05 | 7 1291 | Schwyz | 157'301 | 908 | 173 | Deutsch |
OW | Obwalden | 06 | 7 1291 | Sarnen | 37'575 | 491 | 77 | Deutsch |
NW | Nidwalden | 07 | 7 1291 | Stans | 42'969 | 276 | 156 | Deutsch |
GL | Glarus | 08 | 1352 | Glarus | 40'349 | 685 | 59 | Deutsch |
ZG | Zug | 09 | 1352 | Zug | 125'421 | 239 | 525 | Deutsch |
FR | Freiburg | 10 | 1481 | Freiburg | 315'074 | 1'671 | 189 | Französisch, Deutsch |
SO | Solothurn | 11 | 1481 | Solothurn | 271'432 | 791 | 343 | Deutsch |
BS | Basel-Stadt | 12 | 1501 | Basel | 193'908 | 37 | 5241 | Deutsch |
BL | Basel-Landschaft | 13 | 1501 | Liestal | 287'023 | 518 | 554 | Deutsch |
SH | Schaffhausen | 14 | 1501 | Schaffhausen | 81'351 | 298 | 273 | Deutsch |
AR | Appenzell Ausserrhoden | 15 | 1513 | Herisau, Trogen5 | 55'178 | 243 | 227 | Deutsch |
AI | Appenzell Innerrhoden | 16 | 1513 | Appenzell | 16'105 | 173 | 93 | Deutsch |
SG | St. Gallen | 17 | 1803 | St. Gallen | 504'686 | 2'026 | 249 | Deutsch |
GR | Graubünden | 18 | 1803 | Chur | 197'888 | 7'105 | 28 | Deutsch, Rätoromanisch, Italienisch |
AG | Aargau | 19 | 1803 | Aarau | 677'387 | 1'404 | 482 | Deutsch |
TG | Thurgau | 20 | 1803 | Frauenfeld | 269'731 | 991 | 272 | Deutsch |
TI | Tessin | 21 | 1803 | Bellinzona | 353'709 | 2'812 | 126 | Italienisch |
VD | Waadt | 22 | 1803 | Lausanne | 793'129 | 3'212 | 247 | Französisch |
VS | Wallis | 23 | 1815 | Sitten | 341'463 | 5'224 | 65 | Französisch, Deutsch |
NE | Neuenburg | 24 | 1815 | Neuenburg | 177'964 | 803 | 222 | Französisch |
GE | Genf | 25 | 1815 | Genf | 495'249 | 282 | 1756 | Französisch |
JU | Jura | 26 | 1979 | Delsberg | 73'290 | 838 | 87 | Französisch |
CH | Schweizerische Eidgenossenschaft | 7 1291 | Bern (Bundesstadt) |
8'039'060 | 41'285 | 195 | Deutsch (63,7 %), Französisch (20,4 %), Italienisch (6,5 %), Rätoromanisch (0,5 %) |
Die zweibuchstabigen Kantonsabkürzungen (Siglen) sind verbreitet, sie sind unter anderem für die Autokennzeichen vorgeschrieben[15] und werden in der ISO 3166-2:CH verwendet (mit dem Präfix «CH-», zum Beispiel CH-SZ für den Kanton Schwyz).
Kantonsnamen in den Schweizer Amtssprachen und im DialektBearbeiten
Die Kantonsnamen werden in der Schreibweise und der offiziellen Reihenfolge wiedergegeben, wie sie in Artikel 1 der Bundesverfassung[11] zu finden sind. Hervorgehoben sind die Bezeichnungen in den jeweiligen Amtssprachen in der amtlichen Vollnamensform. Die Bezeichnungen im Schweizerdeutschen sind nicht bindend, da es für sie keine offizielle Rechtschreibung gibt. Im Folgenden wird für ganz oder teilweise deutschsprachige Kantone diejenige Dialektlautung angegeben, die in der jeweiligen Regionalmundart gilt.
ISO | Kantons- nummer |
Deutsch | Französisch | Italienisch | Rätoromanisch | Schweizerdeutsch |
---|---|---|---|---|---|---|
ZH | 1 | Kanton Zürich | Zurich | Zurigo | Turitg | Züri |
BE | 2 | Kanton Bern | Canton de Berne | Berna | Berna | Bärn |
LU | 3 | Kanton Luzern | Lucerne | Lucerna | Lucerna | Lozäärn |
UR | 4 | Kanton Uri | Uri | Uri | Uri | Üüri, Ürnerland |
SZ | 5 | Kanton Schwyz | Schwyz (Schwytz*)) | Svitto | Sviz | Schwyz |
OW | 6 | Kanton Obwalden | Obwald | Obvaldo | Sursilvania | Obwaldä |
NW | 7 | Kanton Nidwalden | Nidwald | Nidvaldo | Sutsilvania | Nidwaldä, Nidwaudä |
GL | 8 | Kanton Glarus | Glaris | Glarona | Glaruna | Glaris, Glarnerland |
ZG | 9 | Kanton Zug | Zoug | Zugo | Zug | Zùùg |
FR | 10 | Staat Freiburg | État de Fribourg | Friburgo | Friburg | Frybùrg |
SO | 11 | Kanton Solothurn | Soleure | Soletta | Soloturn | Soledùùrn |
BS | 12 | Kanton Basel-Stadt | Bâle-Ville | Basilea Città | Basilea-Citad | Baaselstadt |
BL | 13 | Kanton Basel-Landschaft | Bâle-Campagne | Basilea Campagna | Basilea-Champagna | Baaselbiet |
SH | 14 | Kanton Schaffhausen | Schaffhouse | Sciaffusa | Schaffusa | Schafuuse |
AR | 15 | Kanton Appenzell Ausserrhoden | Appenzell Rhodes-Extérieures | Appenzello Esterno | Appenzell Dadora | Appezäll Osserode |
AI | 16 | Kanton Appenzell Innerrhoden | Appenzell Rhodes-Intérieures | Appenzello Interno | Appenzell Dadens | Appezöll Innerode |
SG | 17 | Kanton St. Gallen | Saint-Gall | San Gallo | Son Gagl | Sanggale |
GR | 18 | Kanton Graubünden | Grisons | Cantone dei Grigioni | Chantun Grischun | Graubünda, Bündnerland |
AG | 19 | Kanton Aargau | Argovie | Argovia | Argovia | Aargou, Aargau, Aargöi |
TG | 20 | Kanton Thurgau | Thurgovie | Turgovia | Turgovia | Tùùrgi, Tùùrgau |
TI | 21 | Kanton Tessin | Tessin | Repubblica e Cantone Ticino | Tessin | Tessin |
VD | 22 | Kanton Waadt | Canton de Vaud | Vaud | Vad | Wadt |
VS | 23 | Kanton Wallis | État du Valais | Vallese | Vallais | Wallis |
NE | 24 | Kanton Neuenburg | République et Canton de Neuchâtel | Neuchâtel | Neuchâtel | Nöieburg, Nüüeburg |
GE | 25 | Kanton Genf | République et Canton de Genève | Ginevra | Genevra | Gämf, Gänf |
JU | 26 | Kanton Jura | République et Canton du Jura | Giura | Giura | Jura |
Ehemalige KantoneBearbeiten
1798–1803Bearbeiten
1831–1833Bearbeiten
- Ausserschwyz und Innerschwyz (Halbkantone)
Umgangssprachliche VerwendungBearbeiten
Als Binnenkantone werden die Kantone bezeichnet, die nicht ans Ausland grenzen. Die Schweiz hat elf Binnenkantone: Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Bern (seit dem Wechsel des bernischen Amtsbezirks Laufen zum Kanton Basel-Landschaft im Jahre 1994), Freiburg, Glarus, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri und Zug. Nid- und Obwalden werden ausschliesslich von Binnenkantonen umgeben.
Scherzhaft wird «Kanton» für weitere Länder und Organisationen verwendet.
- Grosse Kanton steht für Deutschland.[16] Der Begriff stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und nahm damals Bezug auf die starke Einwanderung aus Deutschland.[17] Er wurde unter anderem für den Film Der grosse Kanton verwendet.
- 27. Kanton steht
Siehe auchBearbeiten
LiteraturBearbeiten
- Andreas Auer: Staatsrecht der schweizerischen Kantone. Stämpfli-Verlag, Bern 2016. ISBN 978-3-7272-3217-6.
- Andreas Kley: Kantone. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Kurt Müller (Hrsg.): Bausteine der Schweiz. Porträts der 26 Kantone. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1987. ISBN 3-85823-178-9.
- (Diverse Autoren:) Die Schweizer Kantone unter der Lupe. Behörden, Personal, Finanzen. Haupt Verlag, Bern 2005. ISBN 978-3-258-06887-9.
- Stefan Rieder, Thomas Widmer: Kantone im Wandel. Reformaktivitäten der Schweizer Kantone zwischen 1990 und 1999: Ursachen, Ausgestaltung und Konsequenzen (aus der Reihe: Public Management). Haupt Verlag, Bern 2007. ISBN 978-3-258-07249-4.
- Die Schweiz und ihre 26 Kantone. Eine (differenzierte) Landeskunde in Regionen, Traditionen und Wappen. Verlag Bär, Niederuzwil 2007. ISBN 978-3-9523212-0-1 (Studienbuch) bzw. ISBN 978-3-9523212-1-8 (Taschenbuch).
WeblinksBearbeiten
- Schweizer Kantone
- Informationen über Schweizer Kantone auf eye.ch (viersprachig)
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Wilhelm Oechsli: Die Bezeichnungen der alten Eidgenossenschaft und ihrer Glieder. In: Jahrbuch für schweizerische Geschichte 41, 1916, S. 51–230 (Digitalisat), hier S. 78; danach Andreas Kley: Kantone. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Wilhelm Oechsli: Die Bezeichnungen der alten Eidgenossenschaft und ihrer Glieder. In: Jahrbuch für schweizerische Geschichte 41, 1916, S. 51–230 (Digitalisat), hier S. 78.
- ↑ Dictionnaire Suisse romand. Particularités lexicales du français contemporain, redigiert von André Thibault, Carouge 1997, S. 197.
- ↑ Walther von Wartburg: Französisches Etymologisches Wörterbuch, 2. Band. Leipzig/Berlin 1940, S. 227–234; Manlio Cortelazzo, Paolo Zolli: Dizionario Etimologico della Lingua Italiana. Bologna 1999, S. 288; Christoph Landolt: Kanton. Wortgeschichte vom 22. August 2019, hrsg. von der Redaktion des Schweizerischen Idiotikons.
- ↑ Das Folgende nach Wilhelm Oechsli: Die Bezeichnungen der alten Eidgenossenschaft und ihrer Glieder. In: Jahrbuch für schweizerische Geschichte 41, 1916, S. 51–230 (Digitalisat); Christoph Landolt: Kanton. Wortgeschichte vom 22. August 2019, hrsg. von der Redaktion des Schweizerischen Idiotikons.
- ↑ Zur Bedeutung von Stand im Sinne von ‚eidgenössischer Ort; Kanton‘ siehe Schweizerisches Idiotikon, Band XI, Spalte 956 ff. Lemma, Stand bzw. direkt Sp. 965 Mitte Bedeutung 2cβ2.
- ↑ Zur Bedeutung von Stand im Sinne von ‚eidgenössischer Ort; Kanton‘ siehe Schweizerisches Idiotikon, Band XI, Spalte 1661 ff. Lemma, Stāt II bzw. direkt Sp. 1672 unten Bedeutung 2.
- ↑ SVP-Forderung: Vorarlberg soll Kanton werden. In: der Standard. Abgerufen am 26. April 2012.
- ↑ Stellungnahme des Bundesrates parlament.ch, abgerufen am 26. April 2012.
- ↑ Bundeskanzlei: Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft – Art. 142 Erforderliche Mehrheiten, Abs. 4. SR 101. In: Systematische Rechtssammlung SR. Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 18. April 1999, abgerufen am 26. März 2019 (Stand am 23. September 2018).
- ↑ a b Bundeskanzlei: Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft – Art. 1 Schweizerische Eidgenossenschaft. SR 101. In: Systematische Rechtssammlung SR. Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 18. April 1999, abgerufen am 26. März 2019 (Stand am 23. September 2018).
- ↑ Martin Körner: Vorort. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Struktur der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen. Bundesamt für Statistik (BFS), 26. August 2016, abgerufen am 31. Mai 2017.
- ↑ Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Dezember 2015. (PDF; 807 kB) Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Januar 2016, S. 9, archiviert vom Original am 12. Januar 2016; abgerufen am 13. Januar 2016.
- ↑ Bundeskanzlei: Verordnung über die Zulassung von Personen und Fahrzeugen zum Strassenverkehr (Verkehrszulassungsverordnung VZV) – Art. 84 Nummerierungssystem. SR 741.51. In: Systematische Rechtssammlung SR. Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 27. Oktober 1976, abgerufen am 26. März 2019 (Stand am 1. Februar 2019).
- ↑ www.20minuten.ch, 20 Minuten, 20 Min, www.20min.ch: Der grosse Kanton ist gar nicht soooo gross. In: 20 Minuten. (20min.ch [abgerufen am 26. Juni 2018]).
- ↑ Schweizerisches Idiotikon, Band III, Spalte 374, Lemma Kanton.
- ↑ Der 27. Kanton der Schweiz. In: Tages-Anzeiger. 29. April 2014 (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 26. Juni 2018]).
- ↑ Der 27. Kanton der Schweiz | Schweizer Fahrende – Geschichte und Gegenwart. Abgerufen am 26. Juni 2018.
- ↑ Der 27. Kanton der Schweiz – nirgends sind wir so präsent wie im Kosovo. In: Aargauer Zeitung. (aargauerzeitung.ch [abgerufen am 26. Juni 2018]).
- ↑ Enver Robelli: Kanton Kosovo. In: Der Bund. 28. Mai 2018, ISSN 0774-6156 (derbund.ch [abgerufen am 26. Juni 2018]).
- ↑ «Manche sagen, Kosovo sei der 27. Kanton der Schweiz». SRF, abgerufen am 26. Juni 2018.