Meikirch

Gemeinde im Kanton Bern in der Schweiz

Meikirch (schweizerdeutsch [ˌmeˈχɪʊ̯χə])[5] ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Bern-Mittelland des Kantons Bern in der Schweiz. Die Gemeinde besteht aus den Dörfern Meikirch, Ortschwaben und Wahlendorf sowie den Weilern Grächwil, Aetzikofen und Weissenstein.

Meikirch
Wappen von Meikirch
Wappen von Meikirch
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Bern-Mittellandw
BFS-Nr.: 0307i1f3f4
Postleitzahl: 3045 Meikirch
3042 Ortschwaben
3046 Wahlendorf
Koordinaten: 594422 / 206522Koordinaten: 47° 0′ 35″ N, 7° 21′ 55″ O; CH1903: 594422 / 206522
Höhe: 654 m ü. M.
Höhenbereich: 569–810 m ü. M.[1]
Fläche: 10,23 km²[2]
Einwohner: 2558 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 250 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
7,5 %
(31. Dezember 2022)[4]
Gemeindepräsident: Hanspeter Salvisberg (SVP)
Website: www.meikirch.ch
Meikirch von Nord
Meikirch von Nord

Meikirch von Nord

Lage der Gemeinde
Karte von MeikirchBielerseeGerzensee (Gewässer)MoosseeMoosseeMurtenseeNeuenburgerseeThunerseeWohlenseeMünchenwilerKanton FreiburgKanton NeuenburgKanton SolothurnKanton FreiburgKanton WaadtVerwaltungskreis Berner JuraVerwaltungskreis Biel/BienneVerwaltungskreis EmmentalVerwaltungskreis Frutigen-NiedersimmentalVerwaltungskreis Interlaken-OberhasliVerwaltungskreis OberaargauVerwaltungskreis Obersimmental-SaanenVerwaltungskreis SeelandVerwaltungskreis ThunAllmendingen bei BernArni BEBäriswilBelpBernBiglenBolligenBowilBremgarten bei BernBrenzikofenDeisswil bei MünchenbuchseeFerenbalmFerenbalmFraubrunnenFrauenkappelenFreimettigenGerzensee BEGrosshöchstettenGuggisbergGurbrüHäutligenHerbligenIffwilIttigenJabergJegenstorfJegenstorfKaufdorfKehrsatzKiesenKirchdorf BEKirchlindachKönizKonolfingenKriechenwilLandiswilLaupenLinden BEMattstettenMeikirchMirchelMoosseedorfMühlebergMünchenbuchseeMünsingenMuri bei BernNeueneggNiederhünigenNiedermuhlernOberbalmOberdiessbachOberhünigenOberthal BEOppligenOstermundigenRiggisbergRubigenRüeggisbergRüeggisbergRüscheggSchwarzenburg BEStettlenThurnenToffenUrtenen-SchönbühlVechigenWald BEWalkringenWichtrachWiggiswilWileroltigenWohlen bei BernWorbZäziwilZollikofenZuzwil BE
Karte von Meikirch
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Geographie Bearbeiten

Meikirch liegt am Südhang des Frienisbergs rund 10 Kilometer nordwestlich der Stadt Bern. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Frienisberg rund um Wahlendorf bis zum Löörwald südöstlich von Ortschwaben. Der Chräbsbach, der südlich von Meikirch im Bösmattmoos entspringt, durchfliesst die Gemeinde.

Nachbargemeinden sind, von Norden beginnend: Schüpfen, Kirchlindach, Wohlen bei Bern und Seedorf.

Geschichte Bearbeiten

Die erste schriftliche Erwähnung von Meikirch stammt von 1263, als in einem Urbar eine Familie „de Moechilchun“ als Besitzerin von Häusern und Gütern in Bern und Umgebung erwähnt wurde. Der Name „Mönch-Kilchen“ bezieht sich auf das 1131 gegründete Kloster Frienisberg, zu dessen Besitz die meisten Höfe und deren Bewohner als Hörige gehörten. Nachdem das Kloster 1380 Wahlendorf und 100 Jahre später auch Meikirch Bern überliess, konnten sich die Bürger freikaufen. Die Kirche, deren Ursprung bereits im 7. oder 8. Jahrhundert vermutet wird, steht auf den Mauerresten einer römischen Villa, die bei Ausgrabungen 1978 entdeckt wurden. Das Hallenhaus mit Annex entstand etwa 100 nach Christus und war im tuskischen Stil erbaut. Die gefundenen Wandmalereien und Ziegel wurden durch den Archäologischen Dienst sorgfältig geborgen und dokumentiert. Im Müngerhaus bei der Kirche ist ein gestempelter Ziegel ausgestellt. Bei diesen Ausgrabungen fand man innerhalb der Kirche Keltengräber aus der Zeit nach der Völkerwanderung, die anhand der Grabbeigaben um das 7. und 8. Jahrhundert datiert wurden.[6] Einen weiteren bedeutenden Fund machte man 1851 in einem Grabhügel südlich von Grächwil. Die 60 Zentimeter grosse Bronzevase „Hydra“ ist nun ein Prunkstück der Urgeschichtssammlung des Historischen Museums in Bern.

Politik Bearbeiten

Die Exekutive besteht aus dem siebenköpfigen Gemeinderat. Die parteipolitische Zusammensetzung für die Legislaturperiode 2021–2024 ist folgendermassen: SP 3, SVP 2, FDP 1, AGM (Aktives Gewerbe Meikirch) 1.[7]

Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2019 betrugen: SVP 27,7 %, SP 17,3 %, GPS 14,1 %, FDP 10,0 %, GLP 9,9 %, BDP 8,6 %, EVP 5,6 %, CVP 1,8 %, EDU 1,1 %.[8]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Mitten im Dorf stehen die Kirche und das Pfarrhaus auf Fundamenten eines römischen Gutshofs. An der Schüpbergstrasse im Weiler Grächwil steht der Landsitz Grächwil von 1790. Mehrere Bauernhäuser mit Nebengebäuden sind als schützenswert verzeichnet.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Johann Friedrich Schmid (1850–1916), Mediziner, Direktor des Schweizerischen Gesundheitsamtes
  • Wilhelm Münger (1923–2015), Architekt, Holzbildhauer, Plastiker und Zeichner
  • Felix Gallus Keller (1924–2018), Kunstmaler
  • Ernst Oppliger (* 1950), Scherenschnitt-Künstler
  • Kurt Wenger (* 1953), ehemaliger Gemeindepräsident Meikirch, Grossrat (SVP)
  • Hanspeter Salvisberg (* 1962), Gemeindepräsident Meikirch (SVP)
  • Stephan Siegrist (* 1972), Extrembergsteiger
  • Karin Fisli (* 1982), Grossrätin (SP)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Meikirch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. ortsnamen.ch – Datensatz „Meikirch“
  6. Archäologischer Dienst: Meikirch, römische Villa, Gräber und Kirche
  7. Gemeinderat Meikirch. Gemeinde Meikirch, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  8. Resultate der Gemeinde Meikirch. Staatskanzlei des Kantons Bern, 20. Oktober 2019, abgerufen am 6. Oktober 2021.