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Algrange
Algrange (Frankreich)
Algrange (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Thionville
Kanton Algrange (Hauptort)
Gemeindeverband Val de Fensch
Koordinaten 49° 22′ N, 6° 3′ OKoordinaten: 49° 22′ N, 6° 3′ O
Höhe 221–405 m
Fläche 6,96 km²
Einwohner 6.087 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 875 Einw./km²
Postleitzahl 57440
INSEE-Code
Website https://www.ville-algrange.fr/
Johanniskirche

Algrange (deutsch Algringen) ist eine französische Gemeinde mit 6087 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Thionville und zum Kanton Algrange.

Geographie Bearbeiten

Die Gemeinde liegt links der Mosel im Algringer Tal, einem etwa vier Kilometer langen Seitental der Fensch, am Penspernebach oder Algringer Bach, etwa neun Kilometer westlich von Thionville (deutsch Diedenhofen).

Geschichte Bearbeiten

Die Ortschaft befand sich früher im Besitz des Bistums Metz. Zur Gemeinde gehörte unter anderem die Mühle Goursthal, die Wirich von Vallecour 1206 der Prämonstratenserabtei Justemont (Justberg) in Wallingen als Pfründe für eine Schwesternzelle übereignet hatte.[1]

Durch den Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet mit Algringen an Deutschland, wo es dem Kreis Diedenhofen im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet war.

Alringen hatte einen eigenen Bahnhof. Ab Januar 1892 wurde hier die normalspurige Nebenbahnlinie von Hayingen nach Algringen, deren Anschlussgeleise bis dahin für den Erztransport aus dem Algringer Tal gedient hatten, für den öffentlichen Personen-, Gepäck- und Güterverkehr freigegeben.[2] Am Anfang des 20. Jahrhunderts verfügte Algringen über eine evangelische Kirche, eine katholische Pfarrkirche, eine höhere Schule, ein Krankenhaus und hatte Bergbau sowie Hüttenindustrie.[3][4] Aufgrund einer Verwaltungsreform war der Ort später dem Kreis Diedenhofen-West zugeordnet worden, dem er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs angehörte.

Nachdem durch den Versailler Vertrag die Abtretung des Gebiets an Frankreich bestimmt worden war, wurde die Region im Zweiten Weltkrieg von Truppen der deutschen Wehrmacht besetzt, nach Kriegsende 1945 von den alliierten Westmächten aber wieder dem französischen Staat überlassen.

Demographie Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung vom 18. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
Jahr Einwohner Anmerkungen
1793 264 [5]
1806 217 [5]
1841 341 [5]
1861 357 [6]
1871 367 auf einer Fläche von 679 ha, in 81 Häusern mit 86 Familien[7][1][8]
1880 404 am 1. Dezember, auf einer Fläche von 689 ha, in 75 Wohnhäusern, davon 396 Katholiken und acht Protestanten[9]
1885 1151 [10][11]
1890 1943 in 156 Häusern mit 378 Haushaltungen, davon 1538 Katholiken, 398 Protestanten und sechs Juden (eine Person ohne Angabe des Glaubensbekenntnisses)[11]
1900 5230 [3]
1905 7575 [10]
1910 9476 [4][10][12]
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 9163 8658 7658 6767 6325 6198 6343 6120

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Algrange – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 316 (online).
  2. Amtsblatt der Kaiserlichen Eisenbahnverwaltung in Elsass-Lothringen. Ausgegeben zu Strassburg am 24. Dezember 1891, S. 370–371, Nr. 677 (online).
  3. a b Lexikoneintrag Algringen in: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 1, Leipzig/Wien 1905, S. 327 (online)
  4. a b Algringen, Kreis Diedenhofen-West, Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Algringen.
  5. a b c Algrange – statistische Angaben der Arbeitsgruppe für Demographie und Geschichte der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Frankreich
  6. Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 1 (online)
  7. Georg Lang (Hrsg.): Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 105 (online).
  8. Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung, Band II, Grg. Ferd. Otto Müller, Berlin 1874, S. 560–562 (online)
  9. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 110, Ziffer 1335.
  10. a b c Michael Rademacher: Landkreis Diedenhofen, Elsaß-Lothringen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. a b Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Die Bewegung der Bevölkerung in Elsaß-Lothringen, Druck von M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1893, S. 104–105, Ziffer 1.
  12. Kreis Diedenhofen-West - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)