6-Stunden-Rennen von Watkins Glen 1971

Sportwagenrennen

Das vierte 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen, auch Six-Hours and The Can-Am, The Glen, Watkins Glen, fand am 24. Juli 1971 in Watkins Glen statt und war der elfte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Streckenlayout 1971

Das Rennen Bearbeiten

Als das Rennen in Watkins Glen gestartet wurde, war die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1971 längst entschieden. Durch den Sieg von Vic Elford und Gérard Larrousse im Porsche 908/03 beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring gewann Porsche zum dritten Mal in Folge den Markenpokal. Zum letzten Mal kamen in Watkins Glen die Porsche 917K bei einem Weltmeisterschaftsrennen zum Einsatz. Das Team von John Wyer meldete zwei 917K. Die Mannschaft hatte ihren Stammpiloten Pedro Rodríguez durch dessen tödlichem Unfall am 11. Juli bei einem Rennen der Interserie am Norisring verloren. Für ihn wurde Richard Attwood verpflichtet. Er bestritt das Rennen mit Derek Bell, der ursprünglich Teamkollege von Jo Siffert war. Mit Gijs van Lennep erhielt auch Siffert einen neuen Partner. Er kam für Jackie Oliver zu Wyer. Van Lennep gehörte 1971 zur Rennmannschaft von Hans-Dieter Dechent, die die Reise nach Nordamerika nicht mehr antrat und sich in Auflösung befand. Vic Elford, ebenfalls ein ehemaliger Dechent-Pilot, kam bei Alfa Romeo unter. Sein Rennpartner im Alfa Romeo T33/3 war Nanni Galli. Zwei weitere T33/3 wurden von Andrea de Adamich, Ronnie Peterson, Henri Pescarolo und Rolf Stommelen gefahren. Für die Scuderia Ferrari gingen Jacky Ickx und Mario Andretti im Ferrari 312PB ins Rennen.

Das Rennen fand auf teilweise regennasser Fahrbahn statt und wurde durch technische Probleme bei Wyer und Ferrari beeinflusst. Derek Bell verlor viele Runden, weil er mit einem gebrochenen Gaspedal auf der Strecke stehen blieb. Nachdem er das Pedal notdürftig fixiert hatte, fuhr er zurück an die Boxen, wo das Team den Defekt beheben konnte. Beim lange führenden Werks-312PB streikte nach einem Boxenstopp der Starter. Entschieden wurde das Rennen durch die bessere Reifenwahl am de Adamich/Peterson-Alfa Romeo. Sie bestritten das Rennen mit Intermediates und ersparten sich dadurch den Wechsel von Regenreifen auf Slicks. Im Ziel hatten sie zwei Runden Vorsprung auf den Porsche von Siffert und van Lennep.

Ergebnisse Bearbeiten

Schlussklassement Bearbeiten

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 P 30 Italien  Autodelta S.p.A. Italien  Andrea de Adamich
Schweden  Ronnie Peterson
Alfa Romeo T33/3 279
2 S 1 Vereinigtes Konigreich  J. W. Automotive Engineering Schweiz  Jo Siffert
Niederlande  Gijs van Lennep
Porsche 917K 277
3 S 2 Vereinigtes Konigreich  J. W. Automotive Engineering Vereinigtes Konigreich  Derek Bell
Vereinigtes Konigreich  Richard Attwood
Porsche 917K 259
4 S 63 Belgien  Ecurie Francorchamps Vereinigtes Konigreich  Alain de Cadenet
Vereinigte Staaten  Lothar Motschenbacher
Ferrari 512M 253
5 GT + 2.5 49 Vereinigte Staaten  John Greenwood Racing Vereinigte Staaten  Robert Johnson
Vereinigte Staaten  John Greenwood
Chevrolet Corvette 229
6 GT 2.5 59 Vereinigte Staaten  Brumos Porsche-Audi Vereinigte Staaten  Peter Gregg
Vereinigte Staaten  Hurley Haywood
Porsche 914/6 228
7 GT + 2.5 57 Vereinigte Staaten  Or Costanzo Tri City Corvette Club Vereinigte Staaten  Dave Heinz
Vereinigte Staaten  Don Yenko
Chevrolet Corvette 221
8 GT + 2.5 41 Vereinigte Staaten  Iroquois Racing Associates Vereinigte Staaten  Bill Schumacher
Vereinigte Staaten  Bob McClure
Vereinigte Staaten  Bob Kiefer
Chevrolet Corvette 210
9 GT 2.5 31 Vereinigte Staaten  Locke Development Corporation Vereinigte Staaten  Bert Everett
Vereinigte Staaten  Bob Beasley
Porsche 911T 168
10 GT 2.5 68 Vereinigte Staaten  Baker Motor Co. Vereinigte Staaten  Pat Keating
Vereinigte Staaten  Levon Pentecost
Vereinigte Staaten  Anthony Torgersen
Porsche 911S 162
Nicht klassiert
11 S 43 Vereinigtes Konigreich  David Piper Racing Vereinigte Staaten  Tony Adamowicz
Portugal  Mario Cabral
Porsche 917K 191
12 S 46 Vereinigte Staaten  Brokers Racing Nationwide Food Vereinigte Staaten  Mike Rahal
Vereinigte Staaten  Hugh Wise
Vereinigte Staaten  Horst Kroll
Porsche 906K 180
Ausgefallen
13 P 36 Italien  Autodelta S.p.A. Italien  Nanni Galli
Vereinigtes Konigreich  Vic Elford
Alfa Romeo T33/3 258
14 P 67 Vereinigte Staaten  Baker Motor Co. Vereinigte Staaten  Pete Harrison
Vereinigte Staaten  Tom Fraser
Vereinigte Staaten  Bobby Rinzler
Vereinigte Staaten  Skip Barber
Lola T212 226
15 S 14 Vereinigte Staaten  North American Racing Team Vereinigte Staaten  Sam Posey
Vereinigte Staaten  Ronnie Bucknum
Ferrari 512M 126
16 P 61 Vereinigte Staaten  Promotional Advertising Vereinigte Staaten  Hugh Kleinpeter
Vereinigte Staaten  Tony Belcher
Lola T212 104
17 P 33 Italien  Autodelta S.p.A. Frankreich  Henri Pescarolo
Deutschland  Rolf Stommelen
Alfa Romeo T33/3 97
18 GT + 2.5 64 Vereinigte Staaten  Bob Baechle Vereinigte Staaten  Bob Baechle
Vereinigte Staaten  Michael Summers
Vereinigte Staaten  Fred Kepler
Chevrolet Corvette 90
19 P 40 Italien  S.p.A. Ferrari SEFAC Belgien  Jacky Ickx
Vereinigte Staaten  Mario Andretti
Ferrari 312PB 55
20 S 6 Vereinigte Staaten  Roger Penske Kirk F. White Vereinigte Staaten  Mark Donohue
Vereinigtes Konigreich  David Hobbs
Ferrari 512M 53
21 P 87 Vereinigtes Konigreich  A. G. Dean Racing Vereinigtes Konigreich  Tony Dean
Vereinigtes Konigreich  Steve Matchett
Vereinigte Staaten  Chuck Parsons
Porsche 908/02 47
22 GT 2.5 32 Vereinigte Staaten  Locke Development Corporation Vereinigte Staaten  Jim Locke
Vereinigte Staaten  Bob Bailey
Porsche 911S 25
23 S 48 Schweiz  Herbert Müller Racing Schweiz  Herbert Müller
Kanada  George Eaton
Ferrari 512M 17
24 GT 2.5 16 Vereinigte Staaten  Toad Hall Racing Vereinigte Staaten  Michael Keyser
Vereinigte Staaten  Bruce Jennings
Porsche 911T 13
25 GT + 2.5 50 Vereinigte Staaten  John Greenwood Racing Vereinigte Staaten  Richard Hoffman
Vereinigte Staaten  Frank Cipelle
Vereinigte Staaten  John Greenwood
Chevrolet Corvette 6
26 S 60 Bahamas  Bahamas Racing Bahamas  Robin Ormes
Vereinigte Staaten  Bob Brown
Vereinigte Staaten  Bob Bondurant
Lola T70 Mk.3B GT 2
Nicht gestartet
27 S 21 Vereinigte Staaten  Young American Racing Team Vereinigte Staaten  Gregg Young
Vereinigte Staaten  Jim Adams
Ferrari 512M 1
28 P 35 Italien  Autodelta S.p.A. Vereinigtes Konigreich  Vic Elford
Italien  Nanni Galli
Alfa Romeo T33/TT/3 2
29 GT 2.5 80 Kanada  Fritz Hochreuter Vereinigte Staaten  Milt Minter
Kanada  Rudy Bartling
Kanada  Fritz Hochreuter
Porsche 911 3
30 S T Vereinigtes Konigreich  J. W. Automotive Engineering Schweiz  Jo Siffert
Niederlande  Gijs van Lennep
Vereinigtes Konigreich  Derek Bell
Vereinigtes Konigreich  Richard Attwood
Porsche 917K 4
Nicht qualifiziert
31 GT 2.5 5 Kanada  Jacques Duval Kanada  Jacques Duval
Kanada  George Nicholas
Porsche 914/6 5
32 GT 2.5 12 Vereinigte Staaten  Ralph Meaney Vereinigte Staaten  Charles Pete Conrad
Vereinigte Staaten  Raymond Caldwell
Porsche 914/6 6
33 GT 2.5 37 Vereinigte Staaten  Holbert Oest Vereinigte Staaten  Dieter Oest
Vereinigte Staaten  Mike Tillson
Porsche 911 7
34 GT 2.5 70 Deutschland  Kremer Racing Deutschland  Erwin Kremer
Vereinigte Staaten  Dick Durant
Porsche 911 8
35 GT + 2.5 31 Vereinigte Staaten  Robert Luebbe Vereinigte Staaten  Robert Luebbe
Vereinigte Staaten  John Orr
Chevrolet Corvette 9

1 Leck im Tank 2 Unfall im Training 3 nicht gestartet 4 Trainingswagen 5 nicht qualifiziert 6 nicht qualifiziert 7 nicht qualifiziert 8 nicht qualifiziert 9 nicht qualifiziert

Nur in der Meldeliste Bearbeiten

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
36 P 3 Schweiz  Scuderia Filipinetti Schweden  Jo Bonnier Lola T212
37 GT 2.5 10 Vereinigte Staaten  Ralph Meaney Vereinigte Staaten  Stephen Behr
Vereinigte Staaten  Gary Wright
Porsche 914/6
38 GT 2.5 11 Vereinigte Staaten  Ralph Meaney Vereinigte Staaten  Jack Cowell
Vereinigte Staaten  Jim Jenkins
Vereinigte Staaten  Charles Pete Conrad
Porsche 914/6
39 GT 2.5 13 Vereinigte Staaten  Jim Glanton Vereinigte Staaten  Jim Glanton
Vereinigte Staaten  Al Alden
Porsche 911S
40 GT + 2.5 18 Vereinigte Staaten  Es-Pa Racing Vereinigte Staaten  John Paul
Vereinigte Staaten  Rodney Harris
Chevrolet Corvette
41 S 22 Vereinigte Staaten  Don Baumgartner Vereinigte Staaten  Don Baumgartner
Vereinigte Staaten  Don Herman
Chevron B8
42 P 45 Ecuador  Guillermo Ortega Ecuador  Guillermo Ortega Porsche 908/02
43 P 53 Frankreich  Georges Dumoing Frankreich  Georges Dumoing
Schweiz  Gérard Cerruti
Lola T212

Klassensieger Bearbeiten

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
P Italien  Andrea de Adamich Schweden  Ronnie Peterson Alfa Romeo T33/3 Gesamtsieg
S Schweiz  Jo Siffert Niederlande  Gijs van Lennep Porsche 917K Rang 2
GT + 2.5 Vereinigte Staaten  Robert Johnson Vereinigte Staaten  John Greenwood Chevrolet Corvette Rang 5
GT 2.5 Vereinigte Staaten  Peter Gregg Vereinigte Staaten  Hurley Haywood Porsche 914/5 Rang 6

Renndaten Bearbeiten

  • Gemeldet: 43
  • Gestartet: 26
  • Gewertet: 10
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: warm und leichter Regen
  • Streckenlänge: 3,907 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:00:25,000 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 279
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1090,189 km
  • Siegerschnitt: 181,487 km/h
  • Pole Position: Mark Donohue – Ferrari 512M (#6) – 1:07,740 = 207,662 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Derek Bell – Porsche 917K (#2) – 1:08,297 = 205,967 km/h
  • Rennserie: 11. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1971

Literatur Bearbeiten

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks Bearbeiten

Vorgängerrennen
1000-km-Rennen von Zeltweg 1971
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-km-Rennen von Buenos Aires 1972