Liste der Geotope im Landkreis Miltenberg

Wikimedia-Liste

Diese Liste enthält die Geotope des unterfränkischen Landkreises Miltenberg in Bayern.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand März 2020) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden.

Name Bild Geotop ID Gemeinde / Lage Geologische Raumeinheit Beschreibung Fläche m² / Ausdehnung m Geologie Aufschlussart Wert Schutzstatus Bemerkung
Ehemaliger Steinbruch SW von Reistenhausen 676A002 Collenberg
Position
Spessart In einer langgestreckten Aufreihung von Steinbrüchen im Maintal zwischen Miltenberg und Stadtprozelten wurde der Miltenberger Sandstein als begehrter Naturstein sehr zahlreich abgebaut. Heute bieten diese verlassenen Steinbrüche Raum für geschützte Arten. Dieser ehemalige Steinbruch wurde deshalb als Naturschutzgebiet ausgewiesen. 90000
900 × 100
Typ: Schichtfolge
Art: Sandstein
Steinbruch wertvoll Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Buntsandsteinsaufschluss WSW von Dorfprozelten 676A005 Dorfprozelten
Position
Spessart In einer langgestreckten Aufreihung von Steinbrüchen im Maintal zwischen Miltenberg und Stadtprozelten wurde der Miltenberger Sandstein als begehrter Naturstein sehr zahlreich abgebaut. Aus ein wenig Entfernung ist dieser steile, ehemalige Steinbruch beeindruckend, allerdings ist er als Naturschutzgebiet sehr eingewachsen und eigentlich nicht zugänglich. 57000
570 × 100
Typ: Gesteinsart
Art: Sandstein
Steinbruch bedeutend Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Ehem. Steinbrüche WSW von Miltenberg 676A006 Miltenberg
Position
Odenwald Die großen, alten und aufgelassen Buntsandsteinbrüche bei Miltenberg sind extrem steil und nicht ganz ungefährlich. Am 28. März 2005 stürzte hier eine größere Menge Gesteinsbrocken bis zu einigen Tonnen Gewicht auf das Autohaus und erzeugte erhebliche Schäden. Inzwischen ist der schöne Aufschluss abgesichert. 12400
310 × 40
Typ: Gesteinsart
Art: Sandstein
Steinbruch bedeutend Landschaftsschutzgebiet, Vogelschutzgebiet, Naturpark
Ehem. Steinbruch NNW von Großheubach 676A007 Großheubach
Position
Spessart Nördlich von Großheubach liegt ein ehemaliger Buntsandsteinbruch der aufgrund seiner Nutzung als TRIAL-Trainingsstrecke sehr gepflegt und nicht zugewachsen ist. Die braunroten bis hellvioletten glimmerführenden Fein- bis Mittelsandsteine sind z. T. schwach geroellführend. Sie enthalten Schrägschichtungen, Strömungsrippel und Tongallen. Im oberen Bereich sind Schluff- und Tonsteinlagen zwischengeschaltet. 6175
95 × 65
Typ: Gesteinsart
Art: Sandstein
Steinbruch bedeutend Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
Ehem. Buntsandsteinbruch Königswald E von Mömlingen 676A008 Mömlingen
Position
Odenwald Im Königswald östlich von Mömlingen befindet sich ein ausgedehntes Areal mit historischen Steinbrüchen im Unteren Buntsandstein. Der südlich gelegene Steinbruch wird heute als Veranstaltungsort genutzt und weist eine Hütte, sowie einen Grillplatz auf. 15000
300 × 50
Typ: Gesteinsart, Schichtfolge, Sedimentstrukturen
Art: Sandstein
Steinbruch wertvoll Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
Sandsteinbruch W von Bürgstadt 676A009 Bürgstadt
Position
Spessart Am Mainufer gegenüber Bürgstadt ist in einem alten Steinbruch der Calvoerde-Dickbank-Sandstein (Miltenberger Sandstein) aufgeschlossen. Der Zugang unmittelbar vor dem Geotop ist stark zugewachsen und mit Bändern abgesperrt, aber 3/4 der Wand sind gut erkennbar. 1000
50 × 20
Typ: Gesteinsart
Art: Sandstein
Steinbruch bedeutend Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Bodenprofil an der Schwedenschanze WSW von Mömlingen 676A011 Mömlingen
Position
Odenwald Beim Bodenprofil handelt es sich um eine so genannte Sedimentfalle. Hier wurden auf engstem Raum verschiedene Böden freigelegt. Neben Frostkeilen und einem Polygonmusterboden fand man auch Rohlöss mit einem Alter von etwa 17.000 Jahren. Der Aufschluss liegt am Geoparkpfad Feuer und Wasser Mömlingen. 40
20 × 2
Typ: Fossiler Boden, Schurf, Gesteinsart
Art: Löß, Schluff, Sandstein
Schurf bedeutend Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
Mühlhansenloch WSW von Mömlingen
676A012 Mömlingen
Position
Odenwald Das Mühlhansenloch wird als Maar-Diatrem-Vulkan gedeutet. An der Tuffwand kann man stellenweise auch einen Basaltgang erkennen. Der Aufschluss liegt am Geoparkpfad Feuer und Wasser Mömlingen. 40
20 × 2
Typ: Gesteinsart, Vulkanschlot
Art: Tuff/Tuffit, Basalt
Schurf wertvoll Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
Unterirdischer Tonabbau E von Klingenberg 676G001 Klingenberg am Main
Position
Spessart Die Stadt Klingenberg betrieb bis Dezember 2011 ein Tonbergwerk, dessen Geschichte mehrere Jahrhunderte zurückreicht. Das Gelände der Tongrube liegt in einer Talsenke. Hier wurde Ton zunächst in Tagebaulöchern und seit Mitte des 18. Jahrhunderts untertage abgebaut. Ihr Vorhandensein verdankt die Tonlagerstätte einem grabenartigen Einbruch in einem gegen Osten einfallenden Buntsandsteinsattel. 2012 wurden Sicherungs- und Verwahrungsarbeiten auf dem Betriebsgelände durchgeführt. Die Stollen sind verschlossen. Am Seitenbach unterhalb des Geländes wurde ein Stollenmundloch aus der Frühzeit des Bergbaus renoviert. Daneben erinnern Schienen, Hunte und ein Förderkorb an den Bergbau. 60000
300 × 200
Typ: Stollen, Störung
Art: Ton, Sandstein
Tunnel/Stollen/Schacht besonders wertvoll Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
Heunesäulen am Haineberg SSW von Kleinheubach 676G002 Miltenberg
Position
Odenwald Die Heunesäulen sind 7,5 m lang und 1,3 m dick. Sie wurden an Ort und Stelle aus dem Buntsandstein geschlagen und waren vermutlich für den Bau des Mainzer Doms im 11. Jahrhundert bestimmt. Von den ursprünglich 42 Säulen gab es im 18. Jahrhundert noch 14. Heute sind noch 8 Säulen erhalten. 200
20 × 10
Typ: Bearbeiteter Fels
Art: Sandstein
kein Aufschluss wertvoll Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
Basaltgrube am Buchberg SW von Mömlingen 676G003 Mömlingen
Position
Odenwald Vermutlich 1851 erschloss man im Tagebau zuerst einen vermutlich 5 bis 10 m breiten Basaltgang. Ab 1892 wurde unterirdisch immer wieder Basalt abgebaut. 1928 wurde der Basaltabbau wegen fehlender Finanzmittel eingestellt. Der Tagebau ist mittlerweile verfüllt. Heute ist noch eine Pingenreihe mit Halde sowie ein Tagebau-Versuch erkennbar, der aber den Basalt nicht erreicht hat. Basalt-Aufschlüsse sind nicht vorhanden, Lesesteine von Basalt lassen sich auf den Halden finden. Ein Schacht, der in Verbindung mit dem Unterfahrungsstollen stand, ist noch vorhanden, aber derzeit abgedeckt. 1000
100 × 10
Typ: Pinge/nfeld, Schacht, Halde
Art: Basalt
Pinge bedeutend Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
Zigeunerhöhle SE von Heppdiel 676H001 Eichenbühl
Position
Odenwald Eine abgeglittene, große Sandsteinplatte aus dem Mittleren Buntsandstein liegt schräg aufgestellt am Hang im Wald. Der daraus entstandene Hohlraum wurde als Höhle oder Zufluchtstätte genützt, was an den ausgearbeiteten Nischen im Innenraum zu erkennen ist. 12
4 × 3
Typ: Überdeckungshöhle
Art: Sandstein
Block bedeutend Naturdenkmal, Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
Zittenfeldener Quelle (Siegfriedquelle) SSE von Amorbach
676Q001 Amorbach
Position
Odenwald Aufgrund der zwischengelagerten Tonschichten im Buntsandstein befinden sich vor allem im Mittleren Buntsandstein viele Quellen. Die Zittenfeldener Quelle ist eine von mehreren Quellen im Odenwald, die Anspruch erhebt, die Siegfriedquelle zu sein, an der Siegfried von Hagen ermordet wurde. Der heutige Quellaustritt ist höhlenartig erweitert. Einige Meter darüber liegt eine weitere, trockengefallene Quellgrotte. 1000
200 × 5
Typ: Schichtquelle
Art: Sandstein
Höhle wertvoll Naturdenkmal, Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
Röllbachquelle SE von Röllbach
676Q002 Röllbach
Position
Spessart In der Naherholungsanlage am Röllbachsbrunnen wird die Quellschüttung als Wassertretbecken genutzt. Der Quellaustritt ist eine von vielen Quellen, die aus den Ton/Sandstein Wechselfolgen des Mittleren Buntsandstein entspringen. 3000
100 × 30
Typ: Schichtquelle
Art: Sandstein
kein Aufschluss bedeutend Naturdenkmal, Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
Blockfeld am Hallstein WSW von Weilbach 676R001 Weilbach
Position
Odenwald Ca. 30 Höhenmeter unterhalb der Hallhöhe liegt in einem abgeholzten und neu bepflanzten Bereich im Wald verteilt eine Ansammlung von größeren, nicht anstehenden Gesteinsblöcken aus Felssandstein. Der größte dieser Blöcke ist mit weißer Schrift als das Naturdenkmal Hallstein gekennzeichnet. Dieser Block ist im Periglazial der Würmeiszeit ca. 50 m vom Anstehenden talwärts gewandert. 20000
200 × 100
Typ: Blockmeer, Felsblock
Art: Sandstein
Block wertvoll Naturdenkmal, Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
Umlaufberg NNE von Faulbach 676R002 Faulbach
Position
Spessart Deutlich von dem umgebenden Landschaftsbild der dunklen waldbedeckten Mittelgebirgshügel abgesetzt, liegt bei Faulbach ein oval geformter, von Wiesen begrünter Hügel (Grohberg). Er ist die zurückgebliebene Insel eines früheren Mäanders. Den besten Blick auf diesen Umlaufberg erhält man auf der gegenüberliegenden Mainseite bei Mondfeld. 935000
1100 × 850
Typ: Umlauf-/Durchbruchsberg
Art: Lößlehm, Sandstein
kein Aufschluss bedeutend Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Seltenbachschlucht E von Klingenberg
676R003 Klingenberg am Main
Position
Spessart Die Seltenbachschlucht ist eine der wenigen leicht zugänglichen Stellen, wo u. a. Gesteine des Mittleren Buntsandsteins aufgeschlossen sind. Verschiedene Sedimente des Buntsandsteins können an den Felswänden studiert werden. Am oberen Ende der Schlucht befindet sich das Tonbergwerk Klingenberg, in dem besonders reine und hochwertige Spezialtone abgebaut wurden. 20000
1000 × 20
Typ: Gesteinsart, Schichtfolge, Sedimentstrukturen
Art: Sandstein
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll Landschaftsschutzgebiet, Naturpark Bayerns schönste Geotope Nr. 90

Siehe auch

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, www.lfu.bayern.de, Geotoprecherche (abgerufen am 16. September 2017)
Bearbeiten
Commons: Geotope im Landkreis Miltenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien