Fußball-Weltmeisterschaft 1982

zwölfte Ausspielung des bedeutendsten Turniers für Fußball-Nationalmannschaften

Die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 (span.: Campeonato Mundial De Futbol, engl.: Football World Cup) war die zwölfte Ausspielung dieses bedeutendsten Turniers für Fußballnationalmannschaften. Sie fand vom 13. Juni bis zum 11. Juli 1982 in Spanien statt. Weltmeister wurde Italien, das Deutschland im Finale 3:1 besiegte.

FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 1982
España 82 Campeonato Mundial De Futbol
Anzahl Nationen 24 (von 107 Bewerbern)
Weltmeister Italien Italien (3. Titel)
Austragungsort Spanien Spanien
Eröffnungsspiel 13. Juni 1982 (Barcelona)
Endspiel 11. Juli 1982 (Madrid)
Spiele 52
Tore 146 (⌀: 2,81 pro Spiel)
Zuschauer 2.109.723 (⌀: 40.572 pro Spiel)
Torschützenkönig Italien Paolo Rossi (6 Tore)
Bester Spieler Italien Paolo Rossi
Gelbe Karten 98 (⌀: 1,88 pro Spiel)
Rote Karten (⌀: 0,1 pro Spiel)
← WM 1978
WM 1986 →

Vergabe Bearbeiten

Die Entscheidung über das Gastgeberland fiel bereits auf dem FIFA-Kongress in London am 6. Juli 1966. Keine andere WM vergab die FIFA frühzeitiger; Spanien hatte somit 16 Jahre Zeit, um sich auf die WM 1982 vorzubereiten.

Am selben Tag wurde die Ausrichtung der WM 1974 in Deutschland und die WM 1978 in Argentinien festgelegt.

Spielorte Bearbeiten

Die Spiele der Weltmeisterschaft wurden in 17 Stadien in 14 spanischen Städten ausgetragen.

* Angaben zur Stadionkapazität beziehen sich auf den Zeitpunkt der Weltmeisterschaft 1982.
Stadt Stadion Spiele Kapazität*
Alicante Estadio José Rico Pérez 3 35.900
Barcelona Camp Nou 5 99.000
Estadi Sarrià 3 40.000
Bilbao San Mamés 3 46.200
La Coruña Estadio Municipal de Riazor 3 34.200
Elche Nuevo Estadio 3 53.000
Gijón El Molinón 3 45.200
Madrid Estadio Santiago Bernabéu 4 90.800
Estadio Vicente Calderón 3 65.700
Málaga La Rosaleda 3 34.400
Oviedo Estadio Carlos Tartiere 3 28.400
Saragossa Estadio La Romareda 3 41.800
Sevilla Estadio Benito Villamarín 2 52.500
Estadio Ramón Sánchez Pizjuán 2 68.100
Valencia Estadio Luis Casanova 3 47.600
Valladolid Estadio José Zorrilla 3 30.000
Vigo Estadio Balaídos 3 56.800
Statistik
Stadt Stadion Spiele Kapazität* Gesamt-
zuschauerzahl
Schnitt Spiel mit den meisten Zuschauern Spiel mit den wenigsten Zuschauern
Alicante Estadio José Rico Pérez 3 35.900 092.593 30.864 Argentinien – El Salvador
(1. Finalrunde) 32.500
Polen – Frankreich
(Spiel um den dritten Platz)
28.000
Barcelona Camp Nou 5 99.000 320.000 64.000 Argentinien – Belgien
(Eröffnungsspiel) 95.000
Belgien – Sowjetunion
(2. Finalrunde)
45.000
Estadi Sarrià 3 40.000 131.000 43.667 Argentinien – Brasilien und Italien – Brasilien
(2. Finalrunde) 44.000
Italien – Argentinien
(2. Finalrunde) 43.000
Bilbao San Mamés 3 46.200 124.995 41.665 England – Frankreich
(1. Finalrunde) 44.172
England – Kuwait
(1. Finalrunde) 39.700
La Coruña Estadio Municipal de Riazor 3 34.200 055.000 18.333 Polen – Peru
(1. Finalrunde) 25.000
Peru – Kamerun
(1. Finalrunde) 11.000
Elche Nuevo Estadio 3 53.000 075.000 25.000 Belgien – Ungarn
(1. Finalrunde) 37.000
Belgien – El Salvador
(1. Finalrunde) 15.000
Gijón El Molinón 3 45.200 125.000 41.667 Deutschland – Algerien und Deutschland – Chile
(1. Finalrunde) 42.000
Deutschland – Österreich
(1. Finalrunde) 41.000
Madrid Estadio Santiago Bernabéu 4 90.800 330.089 82.522 Deutschland – Spanien
(2. Finalrunde) 90.089
Deutschland – England und Spanien – England
(2. Finalrunde) 75.000
Estadio Vicente Calderón 3 65.700 094.000 31.333 Österreich – Frankreich und Frankreich – Nordirland
(2. Finalrunde) 37.000
Österreich – Nordirland
(2. Finalrunde) 20.000
Málaga La Rosaleda 3 34.400 100.000 33.333 Sowjetunion – Schottland
(1. Finalrunde) 45.000
Sowjetunion – Neuseeland
(1. Finalrunde) 19.000
Oviedo Estadio Carlos Tartiere 3 28.400 060.500 20.167 Chile – Österreich
(1. Finalrunde) 22.500
Algerien – Chile
(1. Finalrunde) 16.000
Saragossa Estadio La Romareda 3 41.800 065.000 21.667 Jugoslawien – Nordirland und Honduras – Jugoslawien
(1. Finalrunde) 25.000
Honduras – Nordirland
(1. Finalrunde) 15.000
Sevilla Estadio Benito Villamarín 2 52.500 090.379 45.190 Brasilien – Schottland
(1. Finalrunde) 47.379
Brasilien – Neuseeland
(1. Finalrunde) 43.000
Estadio Ramón Sánchez Pizjuán 2 68.100 138.000 69.000 Deutschland – Frankreich
(Halbfinale) 70.000
Brasilien – Sowjetunion
(1. Finalrunde) 68.000
Valencia Estadio Luis Casanova 3 47.600 147.124 49.041 Spanien – Honduras und Nordirland – Spanien
(1. Finalrunde) 49.562
Spanien – Jugoslawien
(1. Finalrunde) 48.000
Valladolid Estadio José Zorrilla 3 30.000 083.043 27.681 Frankreich – Kuwait
(1. Finalrunde) 30.043
Tschechoslowakei – Kuwait
(1. Finalrunde) 25.000
Vigo Estadio Balaídos 3 56.800 078.000 26.000 Italien – Polen
(1. Finalrunde) 33.000
Italien – Kamerun
(1. Finalrunde) 20.000

Qualifikation Bearbeiten

Insgesamt bewarben sich 107 Nationen um die 24 Endrundenplätze. Für die einzelnen Kontinente waren die Teilnehmerzahlen fest vorgegeben. Europa stellte 13 Teilnehmer, hinzu kam Spanien, das als Ausrichter automatisch qualifiziert war. WM-Plätze gab es für die ersten drei der südamerikanischen Qualifikationsrunde sowie für Argentinien, das als Titelverteidiger ebenfalls direkt qualifiziert war. Nord- und Mittelamerika, Asien und Ozeanien, sowie Afrika stellten je zwei Teilnehmer. Größte Überraschung der Qualifikation war das Ausscheiden des Vize-Weltmeisters Niederlande, die hinter Belgien, Frankreich und Irland nur den vierten Platz ihrer Gruppe belegten. Für Algerien, Honduras, Kamerun, Kuwait und Neuseeland war es die erste WM-Teilnahme überhaupt. Folgende Länder qualifizierten sich für die Endrunde:

14 aus Europa Belgien  Belgien Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland England  England Frankreich  Frankreich Tschechoslowakei  Tschechoslowakei
Italien  Italien Jugoslawien  Jugoslawien Nordirland  Nordirland Osterreich  Österreich Ungarn 1957  Ungarn
Polen 1980  Polen Schottland  Schottland Sowjetunion  Sowjetunion Spanien  Spanien
4 aus Südamerika Argentinien  Argentinien Brasilien 1968  Brasilien Chile  Chile Peru  Peru
2 aus Nord-, Mittelamerika und der Karibik El Salvador  El Salvador Honduras  Honduras
2 aus Afrika Algerien  Algerien Kamerun  Kamerun
1 aus Asien Kuwait  Kuwait
1 aus Ozeanien Neuseeland  Neuseeland
 
Weltkarte der Teilnehmer mit deren Platzierungen

Auslosung Bearbeiten

  • gesetzte Gruppenköpfe: Italien (1) • BR Deutschland (2) • Argentinien (3) • England (4) • Spanien (5) • Brasilien (6)
  • Topf 1: Chile • Peru • Belgien • Frankreich • Nordirland • Schottland
  • Topf 2: Algerien • Kamerun • El Salvador • Honduras • Kuwait • Neuseeland
  • Topf 3: Jugoslawien • Österreich • Polen • Sowjetunion • Tschechoslowakei • Ungarn

Den südamerikanischen Gruppenköpfen Argentinien und Brasilien wurden aus Topf 1 gezielt europäische Mannschaften zugelost.
Aus den Töpfen 2 und 3 wurden die Mannschaften den sechs Gruppen völlig frei zugelost.

Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6
Italien  Italien Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland Argentinien  Argentinien England  England Spanien  Spanien Brasilien 1968  Brasilien
Polen 1980  Polen Algerien  Algerien Belgien  Belgien Frankreich  Frankreich Honduras 1949  Honduras Sowjetunion  Sowjetunion
Peru  Peru Chile  Chile Ungarn 1957  Ungarn Tschechoslowakei  Tschechoslowakei Jugoslawien  Jugoslawien Schottland  Schottland
Kamerun  Kamerun Osterreich  Österreich El Salvador  El Salvador Kuwait  Kuwait Nordirland  Nordirland Neuseeland  Neuseeland

Für Informationen zu den einzelnen Gruppen und Kadern der Mannschaften auf den jeweiligen Link klicken.

Modus Bearbeiten

Die 24 Teilnehmer wurden in der ersten Runde in sechs Gruppen mit je vier Mannschaften eingeteilt. Die beiden ersten jeder Gruppe qualifizierten sich für die zweite Runde, die in vier Gruppen mit je drei Mannschaften ausgetragen wurde. Die Sieger der zweiten Finalrunde qualifizierten sich für das Halbfinale. Die Gewinner des Halbfinales bestritten das Finale, die Verlierer das Spiel um Platz drei.

Erste Runde Bearbeiten

In der Vorrunde der WM, die erstmals mit 24 statt wie bisher mit 16 Mannschaften ausgespielt wurde, schafften fast alle Favoriten mehr oder weniger leicht den Sprung in die Zwischenrunde. Belgien besiegte im Eröffnungsspiel den amtierenden Weltmeister Argentinien mit 1:0. Auch Algerien schlug als vermeintlich schwächerer Gegner Deutschland mit 2:1, Nordirland wurde vor Spanien und den ebenfalls stärker eingeschätzten Jugoslawen Erster in Gruppe 5. Keiner der fünf WM-Debütanten erreichte die Zwischenrunde. Spanien spielte als Gastgeber und Mitfavorit auf den WM-Titel 1:1 gegen Honduras. Der spätere Weltmeister Italien spielte 1:1 gegen Kamerun, das ungeschlagen vorzeitig aus dem Turnier ausschied.

Zum umstrittensten Spiel der Vorrunde wurde das abschließende Gruppenspiel zwischen Deutschland und Österreich, das später als Nichtangriffspakt von Gijón (oder auch Schande von Gijón) bekannt wurde. Beiden Mannschaften genügte ein knapper Sieg Deutschlands, um in die Zwischenrunde zu kommen. Nach dem 1:0 für Deutschland durch Horst Hrubesch in der 11. Minute stellten beide Mannschaften offensichtlich alle ernsthaften Angriffsbemühungen ein. Durch den Einzug beider Mannschaften, denen Absprache vorgeworfen wurde, in die Zwischenrunde schied die vergleichsweise stark aufspielende Mannschaft aus Algerien aus dem Turnier aus. Nach diesem Spiel wurden die Regeln bei Welt- und Europameisterschaften so geändert, dass die beiden letzten Spiele einer Gruppe zur gleichen Zeit angepfiffen werden.

Nachdem Frankreich im Spiel gegen Kuwait seinen Vorsprung zum 4:1 erweitern konnte, weil ein Zuschauer pfiff und die kuwaitischen Spieler daraufhin das Spiel einstellten, stürmte der kuwaitische Scheich Fahd al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah das Spielfeld und drohte mit Spielabbruch, wenn das Tor nicht annulliert würde. Nach langer Diskussion gab Schiedsrichter Stupar nach. Kurz darauf schoss Frankreich das vierte Tor erneut und gewann schließlich doch noch 4:1. Stupar wurde am nächsten Tag von der FIFA suspendiert und der kuwaitische Verband mit einer Strafe von 11.000 $ belegt.

Außerdem war einzigartig, dass der spätere Gewinner des Turniers, Italien, kein Spiel in der Vorrunde gewann. In ihrer Vorrundengruppe, in der fünf der sechs Partien mit einem Unentschieden endeten, reichte den Italienern – deren drei Spiele alle mit einem Unentschieden endeten – bei gleicher Tordifferenz ein geschossenes Tor mehr gegenüber der Mannschaft aus Kamerun, um als Zweiter eine Runde weiterzukommen. Unter Nichtberücksichtigung von Wales, das 1958 immerhin noch ein Nachholspiel benötigte, war Italien damit die erste Mannschaft, die eine Vorrunde einer Fußball-WM ohne Sieg überstand.

Für den höchsten Sieg der Vorrunde sorgten die Ungarn. Sie schlugen El Salvador mit 10:1, zum Weiterkommen reichte es dennoch nicht.

Die angegebenen Uhrzeiten sind Ortszeit (MESZ).

Gruppe 1 Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Polen 1980  Polen  3  1  2  0 005:100  +4 04:20
 2. Italien  Italien  3  0  3  0 002:200  ±0 03:30
 3. Kamerun  Kamerun  3  0  3  0 001:100  ±0 03:30
 4. Peru  Peru  3  0  2  1 002:600  −4 02:40
14. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Vigo
Italien Polen 0:0
15. Juni 1982 um 17:15 Uhr in La Coruña
Peru Kamerun 0:0
18. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Vigo
Italien Peru 1:1 (1:0)
19. Juni 1982 um 17:15 Uhr in La Coruña
Polen Kamerun 0:0
22. Juni 1982 um 17:15 Uhr in La Coruña
Polen Peru 5:1 (0:0)
23. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Vigo
Italien Kamerun 1:1 (0:0)

Gruppe 2 Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland  3  2  0  1 006:300  +3 04:20
 2. Osterreich  Österreich  3  2  0  1 003:100  +2 04:20
 3. Algerien  Algerien  3  2  0  1 005:500  ±0 04:20
 4. Chile  Chile  3  0  0  3 003:800  −5 00:60
16. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Gijón
BR Deutschland Algerien 1:2 (0:0)
17. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Oviedo
Chile Österreich 0:1 (0:1)
20. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Gijón
BR Deutschland Chile 4:1 (1:0)
21. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Oviedo
Algerien Österreich 0:2 (0:0)
24. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Oviedo
Algerien Chile 3:2 (3:0)
25. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Gijón
BR Deutschland Österreich 1:0 (1:0)

Gruppe 3 Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Belgien  Belgien  3  2  1  0 003:100  +2 05:10
 2. Argentinien  Argentinien  3  2  0  1 006:200  +4 04:20
 3. Ungarn 1957  Ungarn  3  1  1  1 012:600  +6 03:30
 4. El Salvador  El Salvador  3  0  0  3 001:130 −12 00:60
13. Juni 1982 um 20:00 Uhr in Barcelona (Camp Nou)
Argentinien Belgien 00:1 (0:0)
15. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Elche
Ungarn El Salvador 10:1 (3:0)
18. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Alicante
Argentinien Ungarn 04:1 (2:0)
19. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Elche
Belgien El Salvador 01:0 (1:0)
22. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Elche
Belgien Ungarn 01:1 (0:1)
23. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Alicante
Argentinien El Salvador 02:0 (1:0)

Gruppe 4 Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. England  England  3  3  0  0 006:100  +5 06:00
 2. Frankreich  Frankreich  3  1  1  1 006:500  +1 03:30
 3. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei  3  0  2  1 002:400  −2 02:40
 4. Kuwait  Kuwait  3  0  1  2 002:600  −4 01:50
16. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Bilbao
England Frankreich 3:1 (1:1)
17. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Valladolid
Tschechoslowakei Kuwait 1:1 (1:0)
20. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Bilbao
England Tschechoslowakei 2:0 (0:0)
21. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Valladolid
Frankreich Kuwait 4:1 (2:0)
24. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Valladolid
Frankreich Tschechoslowakei 1:1 (0:0)
25. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Bilbao
England Kuwait 1:0 (1:0)

Gruppe 5 Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Nordirland  Nordirland  3  1  2  0 002:100  +1 04:20
 2. Spanien  Spanien  3  1  1  1 003:300  ±0 03:30
 3. Jugoslawien  Jugoslawien  3  1  1  1 002:200  ±0 03:30
 4. Honduras  Honduras  3  0  2  1 002:300  −1 02:40
16. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Valencia
Spanien Honduras 1:1 (0:1)
17. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Saragossa
Jugoslawien Nordirland 0:0
20. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Valencia
Spanien Jugoslawien 2:1 (1:1)
21. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Saragossa
Honduras Nordirland 1:1 (0:1)
24. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Saragossa
Honduras Jugoslawien 0:1 (0:0)
25. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Valencia
Spanien Nordirland 0:1 (0:0)

Gruppe 6 Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Brasilien 1968  Brasilien  3  3  0  0 010:200  +8 06:00
 2. Sowjetunion  Sowjetunion  3  1  1  1 006:400  +2 03:30
 3. Schottland  Schottland  3  1  1  1 008:800  ±0 03:30
 4. Neuseeland  Neuseeland  3  0  0  3 002:120 −10 00:60
14. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Sevilla (Pizjuán)
Brasilien Sowjetunion 2:1 (0:1)
15. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Málaga
Schottland Neuseeland 5:2 (3:0)
18. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Sevilla (Villamarín)
Brasilien Schottland 4:1 (1:1)
19. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Málaga
Sowjetunion Neuseeland 3:0 (1:0)
22. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Málaga
Sowjetunion Schottland 2:2 (0:1)
23. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Sevilla (Villamarín)
Brasilien Neuseeland 4:0 (2:0)

Zweite Runde Bearbeiten

In der Zweiten Finalrunde kam es zu vier Dreiergruppen, in denen sich jeweils nur der Erstplatzierte für das Halbfinale qualifizierte.

In Gruppe A belegten am Ende die Polen vor der Sowjetunion den ersten Platz.

In Gruppe B setzte sich Deutschland gegen die Rivalen aus England und Spanien durch. Die Engländer schieden ohne Turnier-Niederlage aus. Für den Gastgeber Spanien stand bereits vor dem letzten Spiel gegen England das Ausscheiden fest. England konnte im letzten Spiel der Gruppe B mit einem Sieg gegen Spanien die nächste Runde erreichen. Da die spanische Mannschaft in ihrem „Abschiedsspiel“ noch einmal großen Einsatz zeigte statt zu resignieren, endete das Spiel 0:0. Somit qualifizierte sich Deutschland für die nächste Runde.

In der Gruppe C kam es zum Spiel zwischen Brasilien und Italien. Nachdem beide Mannschaften Argentinien bereits schlagen konnten, hätte Brasilien aufgrund der besseren Tordifferenz bereits ein Unentschieden zum Erreichen des Halbfinals gereicht. Bei der Spielbesprechung teilte der brasilianische Trainer Telê Santana seinen Spielern mit, dass sie stets offensiv spielen und Italien keinesfalls über die Mittellinie kommen lassen sollten. Paulo Roberto Falcão, der bei der AS Rom in der Serie A spielte und den italienischen Fußball genau kannte, schlug vor, dieses eine Mal nicht „brasilianisch“ aufzutreten. Er begründete dies damit, dass die Italiener Meister der Konterattacke seien und sie sich schwerer tun würden, das Spiel zu machen, als aus der Defensive zu kontern. Seine Mannschaftskameraden sagten, dass sie, die Brasilianer, niemals defensiv spielen. Paolo Rossi, der bis dahin noch ohne Torerfolg geblieben war, erzielte alle drei Tore beim 3:2-Erfolg gegen das als WM-Favorit eingestufte Brasilien, wobei Brasilien zwischenzeitlich zweimal ausgleichen konnte.

In Gruppe D setzten sich die Franzosen entsprechend der Erwartung vieler gegen Nordirland und Österreich durch.

Der Spielplan war so gestaltet, dass der jeweilige Verlierer des ersten Spieles jeder Gruppe im zweiten und der jeweilige Sieger im dritten Gruppenspiel gegen die Mannschaft antrat, die das erste Spiel nicht bestritten hat.

Gruppe A Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Polen 1980  Polen  2  1  1  0 003:000  +3 03:10
 2. Sowjetunion  Sowjetunion  2  1  1  0 001:000  +1 03:10
 3. Belgien  Belgien  2  0  0  2 000:400  −4 00:40
28. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Barcelona (Camp Nou)
Polen Belgien 3:0 (2:0)
1. Juli 1982 um 21:00 Uhr in Barcelona (Camp Nou)
Belgien Sowjetunion 0:1 (0:0)
4. Juli 1982 um 21:00 Uhr in Barcelona (Camp Nou)
Polen Sowjetunion 0:0

Gruppe B Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland  2  1  1  0 002:100  +1 03:10
 2. England  England  2  0  2  0 000:000  ±0 02:20
 3. Spanien  Spanien  2  0  1  1 001:200  −1 01:30
29. Juni 1982 um 21:00 Uhr in Madrid (Bernabéu)
BR Deutschland England 0:0
2. Juli 1982 um 21:00 Uhr in Madrid (Bernabéu)
BR Deutschland Spanien 2:1 (0:0)
5. Juli 1982 um 21:00 Uhr in Madrid (Bernabéu)
Spanien England 0:0

Gruppe C Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Italien  Italien  2  2  0  0 005:300  +2 04:00
 2. Brasilien 1968  Brasilien  2  1  0  1 005:400  +1 02:20
 3. Argentinien  Argentinien  2  0  0  2 002:500  −3 00:40
29. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Barcelona (Sarrià)
Italien Argentinien 2:1 (0:0)
2. Juli 1982 um 17:15 Uhr in Barcelona (Sarrià)
Brasilien Argentinien 3:1 (1:0)
5. Juli 1982 um 17:15 Uhr in Barcelona (Sarrià)
Brasilien Italien 2:3 (1:2)

Gruppe D Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Frankreich  Frankreich  2  2  0  0 005:100  +4 04:00
 2. Osterreich  Österreich  2  0  1  1 002:300  −1 01:30
 3. Nordirland  Nordirland  2  0  1  1 003:600  −3 01:30
28. Juni 1982 um 17:15 Uhr in Madrid (Calderón)
Österreich Frankreich 0:1 (0:1)
1. Juli 1982 um 17:15 Uhr in Madrid (Calderón)
Österreich Nordirland 2:2 (0:1)
4. Juli 1982 um 17:15 Uhr in Madrid (Calderón)
Nordirland Frankreich 1:4 (0:1)

Finalrunde Bearbeiten

Halbfinale Bearbeiten

8. Juli 1982 um 17:15 Uhr in Barcelona (Camp Nou)
Polen 1980  Polen Italien  Italien 0:2 (0:1)
8. Juli 1982 um 21:00 Uhr in Sevilla (Pizjuán)
Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland Frankreich  Frankreich 3:3 n. V. (1:1, 1:1), 5:4 i. E.

Paolo Rossi war erneut der Mann des Tages im Spiel zwischen Polen und Italien. Mit seinen beiden Toren brachte er die Squadra Azzurra praktisch im Alleingang in das Finale der WM 1982. Polen war ohne seinen gelbgesperrten Offensivstar Zbigniew Boniek chancenlos.

Legendär ist das zweite Halbfinale, die Nacht von Sevilla. Pierre Littbarski brachte die deutsche Mannschaft in der 17. Minute in Führung. Nach dem Ausgleich der Franzosen per Elfmeter durch Michel Platini (26. Min.) blieb es beim 1:1. In der Verlängerung führte Frankreich nach Toren in der 92. und 98. Minute schon 3:1. Mit der Einwechslung von Karl-Heinz Rummenigge kam doch noch die Wende. Er traf zum 2:3 (102. Min.) und Klaus Fischer per Fallrückzieher in der 108. Minute zum 3:3. Erstmals musste ein Elfmeterschießen entscheiden. Toni Schumacher hielt gegen Six und Bossis, Horst Hrubesch schoss die deutsche Elf ins Finale. Oft wird dieses Spiel wegen seiner Dramatik mit dem sogenannten Jahrhundertspiel, das WM-Halbfinale 1970 gegen Italien (3:4 n. V.), verglichen.

In der 57. Spielminute prallte der gerade eingewechselte Franzose Patrick Battiston mit dem deutschen Torhüter Toni Schumacher zusammen und musste verletzt auf einer Trage vom Platz gebracht werden. Dieser Vorfall erhielt große mediale Beachtung.

Spiel um Platz 3 Bearbeiten

10. Juli 1982 um 20:00 Uhr in Alicante
Polen 1980  Polen Frankreich  Frankreich 3:2 (2:1)

Die vom Halbfinale ausgezehrten Franzosen traten ohne ihre Mittelfeldasse Platini und Giresse an und enttäuschten. Polen gewann und wurde zum zweiten Mal nach 1974 WM-Dritter.

Finale Bearbeiten

Italien BR Deutschland Aufstellung
Italien 
 
 
 
 
 
 
 
 
Finale
Sonntag, 11. Juli 1982 um 20:00 Uhr in Madrid (Estadio Santiago Bernabéu)
Ergebnis: 3:1 (0:0)
Zuschauer: 90.000
Schiedsrichter: Arnaldo Cézar Coelho (Brasilien 1968  Brasilien)
Spielbericht
BR Deutschland 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Aufstellung Italien gegen BR Deutschland
Dino Zoff (C) Gaetano ScireaClaudio Gentile, Fulvio Collovati, Antonio CabriniGabriele Oriali, Giuseppe Bergomi, Marco TardelliBruno Conti, Paolo Rossi, Francesco Graziani (7. Alessandro Altobelli / 89. Franco Causio)
Cheftrainer: Enzo Bearzot
Toni SchumacherUli StielikeManfred Kaltz, Bernd Förster, Karlheinz Förster, Hans-Peter BriegelPaul Breitner, Wolfgang Dremmler (62. Horst Hrubesch) – Karl-Heinz Rummenigge (C)  (70. Hansi Müller), Klaus Fischer, Pierre Littbarski
Cheftrainer: Jupp Derwall
  1:0 Rossi (57.)
  2:0 Tardelli (69.)
  3:0 Altobelli (81.)



  3:1 Breitner (83.)
  Conti (31.), Oriali (73.)   Dremmler (61.), Stielike (73.), Littbarski (88.)
Cabrini schießt Foulelfmeter neben das Tor (26.)

Beide Mannschaften spielten in einer 4-3-3 Formation.[1] Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, in der Linksverteidiger Antonio Cabrini einen Foulelfmeter verschoss, brachte Paolo Rossi in der 57. Minute Italien in Führung. Danach musste Deutschland gegen die konterstarken Italiener offensiver spielen. Italien dominierte das Spiel gegen die vom kräftezehrenden Halbfinale konditionell geschwächten Deutschen. Tardelli (69.) und Altobelli (81.) erhöhten auf 3:0. Paul Breitners Treffer zum 1:3 in der 83. Minute diente nur noch der Ergebniskosmetik. Er war damit der dritte Spieler nach den Brasilianern Pelé und Vavá, der in zwei WM-Finals getroffen hatte. Der überragende Spieler des Finales war Bruno Conti. Für viele Experten war er der beste Spieler des Turniers. Rossi errang mit seinem sechsten Treffer den Titel des Torschützenkönigs. Manfred Kaltz warf Bundestrainer Derwall später eine schlechte Taktik und die Aufstellung des verletzten Karl-Heinz Rummenigge vor.[2]

Ehrungen der Platzierten Bearbeiten

Karlheinz Förster wurde zum Fußballer des Jahres in Deutschland, Paolo Rossi wurde zu Europas Fußballer des Jahres sowie zum ersten inoffiziellen Weltfußballer des Jahres gewählt. Franco Causio wurde Italiens Fußballer des Jahres, Zbigniew Boniek wurde Polnischer Fußballer des Jahres und Sportler des Jahres in Polen, Alain Giresse Frankreichs Fußballer des Jahres.

Weltmeistermannschaft Italiens Bearbeiten

Dino Zoff, Franco Baresi, Giuseppe Bergomi, Antonio Cabrini, Fulvio Collovati, Claudio Gentile, Gaetano Scirea, Pietro Vierchowod, Giancarlo Antognoni, Giuseppe Dossena, Giampiero Marini, Ivano Bordon, Gabriele Oriali, Marco Tardelli, Franco Causio, Bruno Conti, Daniele Massaro, Alessandro Altobelli, Francesco Graziani, Paolo Rossi, Franco Selvaggi, Giovanni Galli – Trainer: Enzo Bearzot

Beste Torschützen Bearbeiten

Rang Spieler Tore
1 Italiener  Paolo Rossi 6
2 Deutscher  Karl-Heinz Rummenigge 5
3 Brasilianer  Zico 4
Pole  Zbigniew Boniek 4
5 Nordire  Gerry Armstrong 3
Brasilianer  Falcão 3
Franzose  Alain Giresse 3
Ungar  László Kiss 3
9 Tschechoslowake  Antonín Panenka 2
Franzose  Dominique Rocheteau 2
Ungar  László Fazekas 2
Brasilianer  Serginho Chulapa 2
Ungar  Gábor Pölöskei 2
Schotte  John Wark 2
Algerier  Salah Assad 2
Ungar  Tibor Nyilasi 2
Rang Spieler Tore
9 Engländer  Bryan Robson 2
Franzose  Bernard Genghini 2
Argentinier  Daniel Bertoni 2
Deutscher  Klaus Fischer 2
Engländer  Trevor Francis 2
Franzose  Didier Six 2
Franzose  Michel Platini 2
Argentinier  Diego Maradona 2
Nordire  Billy Hamilton 2
Brasilianer  Éder Aleixo 2
Brasilianer  Sócrates 2
Österreicher  Walter Schachner 2
Argentinier  Daniel Passarella 2
Deutscher  Pierre Littbarski 2
Italiener  Marco Tardelli 2

Darüber hinaus gab es 68 Spieler mit einem Treffer. Hinzu kam ein Eigentor.

Maskottchen Bearbeiten

Das offizielle Maskottchen des Turniers war eine Orange im spanischen Dress mit dem Namen Naranjito.[3]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Fußball-Weltmeisterschaft 1982 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. [1] Übersicht im Kicker
  2. [2] Interview mit Kaltz
  3. Alle WM-Maskottchen kicker.de