César 2024

49. Verleihung des französischen Filmpreises

Die 49. César-Verleihung fand am 23. Februar 2024 im Konzerthaus Olympia in Paris statt. Die von der französischen Académie des Arts et Techniques du Cinéma vergebenen Filmpreise für die aus ihrer Sicht besten Produktionen des Kinojahres 2023 wurden in 24 Kategorien verliehen. Die Veranstaltung wurde live vom französischen Fernsehsender Canal+ übertragen. Den jährlich wechselnden Vorsitz der Gala übernahm Valérie Lemercier.[1]

Das Olympia, Veranstaltungsort der César-Verleihung 2024
Justine Triet (links) und Sandra Hüller mit der gewonnenen Goldenen Palme in Cannes für Anatomie eines Falls
Ausgezeichnet als beste Nachwuchsdarstellerin: Ella Rumpf (Die Gleichung ihres Lebens / Le théorème de Marguerite)
Ehrenpreisträgerin: Agnès Jaoui (2017)
Ehrenpreisträger: Christopher Nolan (2018)

Erfolgreichster Film wurde Anatomie eines Falls von Justine Triet, der bereits zuvor unter anderem die Goldene Palme des Filmfestivals von Cannes, den Europäischen Filmpreis und den Prix Lumières erhalten hatte und für fünf Oscars nominiert wurde. Das Justizdrama mit der deutschen Schauspielerin Sandra Hüller in der Hauptrolle triumphierte unter anderem in den César-Kategorien Film, Regie, Drehbuch, Haupt- und Nebenrolle und konnte insgesamt 6 seiner 11 Nominierungen in Siege umsetzen. Hüller ist die erste deutsche Schauspielerin seit Romy Schneider (1979), die als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde.[2] Als Favorit in die Preisverleihung war Thomas Cailleys Science-Fiction-Abenteuerfilm Animalia gegangen, der in zwölf Kategorien berücksichtigt worden war[1] und fünf Césars in den technischen Kategorien gewann. Die Nominierungen waren am 24. Januar 2024 bekanntgegeben worden. Die schweizerisch-französische Schauspielerin Ella Rumpf erhielt für ihre Titelrolle als brillante aber desillusionierte Mathematikstudentin in Anna Novions Tragikomödie Die Gleichung ihres Lebens (Le théorème de Marguerite) den Preis als beste Nachwuchsdarstellerin. Der japanische Beitrag Perfect Days von Wim Wenders hatte in der Kategorie Bester ausländischer Film gegenüber dem kanadisch-französischen Beitrag Simple comme Sylvain von Monia Chokri das Nachsehen.[2]

In der Kategorie Beste Nebendarstellerin waren vier der fünf Nominierungen an Schauspielerinnen aus dem Sozialdrama All eure Gesichter von Jeanne Herry vergeben worden, der insgesamt neun Nominierungen erhalten hatte. Als Beste Nachwuchsdarsteller wurden unter anderem die Brüder Paul (Animalia) und Samuel Kircher (Im letzten Sommer) berücksichtigt.[1]

Bereits vorab als Gewinner fest standen die französische Filmschaffende Agnès Jaoui und der britisch-amerikanische Filmemacher Christopher Nolan, dessen jüngst vielfach preisgekrönter Spielfilm Oppenheimer eine Nominierung in der Kategorie Bester ausländischer Film erhielt.[1]

Die erfolgreichsten Filme
(mindestens zwei Nominierungen;
hervorgehoben = meiste Auszeichnungen
N = Nominierung; A = Auszeichnung)
Film N A
Animalia 12 5
Anatomie eines Falls 11 6
All eure Gesichter 09 1
Der Fall Goldman 08 1
Chien de la casse 07 2
Die drei Musketiere – D’Artagnan / Die drei Musketiere – Milady 06 1
L’amour et les forêts 04 1
Im letzten Sommer 04 0
Geliebte Köchin 03 0
Little Girl Blue 03 0
Le consentement 02 0
Jeanne du Barry 02 0
Le ravissement 02 0
Die Gleichung ihres Lebens 02 1
Vermines 02 0
Yannick 02 0

Preisträger und Nominierte Bearbeiten

Bester Film Bearbeiten

Anatomie eines Falls (Anatomie d’une chute) – Regie: Justine Triet; Produktion: Marie-Ange Luciani und David Thion

Beste Regie Bearbeiten

Justine TrietAnatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)

Beste Hauptdarstellerin Bearbeiten

Sandra HüllerAnatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)

Bester Hauptdarsteller Bearbeiten

Arieh WorthalterDer Fall Goldman (Le procès Goldman)

Beste Nebendarstellerin Bearbeiten

Adèle ExarchopoulosAll eure Gesichter (Je verrai toujours vos visages)

Bester Nebendarsteller Bearbeiten

Swann ArlaudAnatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)

Beste Nachwuchsdarstellerin Bearbeiten

Ella RumpfDie Gleichung ihres Lebens (Le théorème de Marguerite)

Bester Nachwuchsdarsteller Bearbeiten

Raphaël QuenardChien de la casse

Bestes Originaldrehbuch Bearbeiten

Justine Triet und Arthur HarariAnatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)

Bestes adaptiertes Drehbuch Bearbeiten

Valérie Donzelli und Audrey DiwanL’Amour et les forêts

Beste Kostüme Bearbeiten

Ariane DauratAnimalia (Le règne animal)

Beste Kamera Bearbeiten

David CailleyAnimalia (Le règne animal)

Bestes Szenenbild Bearbeiten

Stéphane TaillassonDie drei Musketiere – D’Artagnan (Les Trois Mousquetaires: D’Artagnan) und Die drei Musketiere – Milady (Les Trois Mousquetaires: Milady)

Bester Schnitt Bearbeiten

Laurent SénéchalAnatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)

Bester Ton Bearbeiten

Fabrice Osinski, Raphaël Sohier, Matthieu Fichet und Niels BarlettaAnimalia (Le règne animal)

Beste visuelle Effekte Bearbeiten

Cyrille Bonjean, Bruno Sommier und Jean-Louis AutretAnimalia (Le règne animal)

Beste Filmmusik Bearbeiten

Andrea Laszlo De SimoneAnimalia (Le règne animal)

Bestes Erstlingswerk Bearbeiten

Chien de la casse – Regie: Jean-Baptiste Durand; Produktion: Anaïs Bertrand

Bester Animationsfilm Bearbeiten

Linda will Hühnchen! (Linda veut du poulet!) – Regie: Chiara Malta und Sébastien Laudenbach; Produktion: Marc Irmer, Emmanuel-Alain Raynal und Pierre Baussaron

Bester Dokumentarfilm Bearbeiten

Olfas Töchter (Les filles d’Olfa) – Regie: Kaouther Ben Hania; Produktion: Nadim Cheikhrouha

Bester animierter Kurzfilm Bearbeiten

Sommer 96 (Été 96) – Regie: Mathilde Bédouet; Produktion: Ninon Chapuis, Thibault de Gantès, Lucas Le Postec und Simon Ingelaere

Bester Kurzfilm Bearbeiten

L’attente – Regie: Alice Douard; Produktion: Marie Boitard und Alice Douard

Bester dokumentarischer Kurzfilm Bearbeiten

La mécanique des fluides – Regie: Gala Hernández López; Produktion: Ninon Chapuis, Thibault de Gantès und Lucas Le Postec

Bester ausländischer Film Bearbeiten

Simple comme Sylvain, Kanada / Frankreich – Regie: Monia Chokri

Spezialpreise Bearbeiten

Ehrenpreis („César d’honneur“) Bearbeiten

César des lycéens Bearbeiten

All eure Gesichter (Je verrai toujours vos visages) – Regie: Jeanne Herry

Die fünf für den besten Film nominierten Beiträge standen für rund 2000 Schüler in der Kategorie César des lycéens zur Auswahl. Der Preis wurde vom französischen Bildungsministerium und der Académie des Arts et Techniques du Cinéma gestiftet.

Die Preisverleihung fand am 20. März 2024 an der Pariser Universität Sorbonne statt.[3]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d LES NOMINATIONS POUR LA 49e CÉRÉMONIE DES CÉSAR. In: academie-cinema-membre.org (französisch, PDF-Datei; abgerufen am 24. Januar 2024).
  2. a b Palmarès Officiel César 2024. In: academie-cinema-membre.org (PDF-Datei; abgerufen am 24. Februar 2024).
  3. Le César des Lycéens 2024. In: academie-cinema.org. Abgerufen am 31. März 2024 (französisch).