Annika Beck

deutsche Tennisspielerin

Annika Beck (* 16. Februar 1994 in Gießen) ist eine ehemalige deutsche Tennisspielerin.

Annika Beck Tennisspieler
Annika Beck
Annika Beck 2015 bei den French Open
Nation: Deutschland Deutschland
Geburtstag: 16. Februar 1994
Größe: 170 cm
1. Profisaison: 2009
Rücktritt: 2018
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Trainer: Randolf Fischer
Preisgeld: 2.254.932 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 251:189
Karrieretitel: 2 WTA, 7 ITF
Höchste Platzierung: 37 (18. Juli 2016)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 28:61
Karrieretitel: 1 WTA, 0 ITF
Höchste Platzierung: 84 (18. Juli 2016)
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Karriere Bearbeiten

Beck, die im Alter von fünf Jahren mit dem Tennisspielen begann, bevorzugte den Hartplatz. Am 31. Januar 2010 gewann sie in Kaarst ihr erstes ITF-Turnier, als sie im Finale Audrey Bergot aus Frankreich mit 6:2 und 7:5 besiegte.

Am 10. April 2012 debütierte sie beim Turnier in Kopenhagen auf der WTA Tour mit einer Zweisatzniederlage gegen Petra Martić (4:6, 4:6). Im Juni erreichte sie als erste Deutsche nach Anna-Lena Grönefeld, der Siegerin von 2003, das Finale des Juniorinnen-Wettbewerbs von Roland Garros. Dort besiegte sie die Slowakin Anna Karolína Schmiedlová mit 3:6, 7:5, 6:3.[1] Im Juni 2012 gelang Beck in Wimbledon erstmals der Einzug ins Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers. Sie traf in der ersten Runde auf Wolha Hawarzowa, der sie mit 3:6, 6:3, 3:6 unterlag.[2] Mit ihren sechs ITF-Titeln im Jahr 2012, vier davon von August bis November, erreichte Beck im Einzel Platz 78 der Weltrangliste. Zudem wurde sie am Jahresende Deutsche Meisterin, als sie sich im Finale gegen Antonia Lottner mit 6:1 und 6:0 durchsetzte.[3]

2013 gab sie ihr Debüt in der deutschen Fed-Cup-Mannschaft. Sie trat gegen Frankreich im Doppel mit Anna-Lena Grönefeld an, sie unterlagen der Paarung Alizé Cornet/Kristina Mladenovic mit 3:6, 4:6.[4] Im selben Jahr erreichte sie in Kattowitz zum ersten Mal in ihrer Karriere das Halbfinale eines WTA-Turniers. Dort unterlag sie Roberta Vinci mit 1:6, 0:6.[5] Erwähnenswert waren 2013 noch der Viertelfinaleinzug beim Nürnberger Versicherungscup sowie bei den WTA-Turnieren in Budapest und in der darauf folgenden Woche in Bad Gastein. Aufgrund ihrer verbesserten Weltranglistenplatzierung nahm sie 2013 an allen vier Grand-Slam-Turnieren teil und erreichte dabei dreimal die zweite Runde.

Das Jahr 2014 begann sie beim WTA-Turnier in Shenzhen, wo sie erst im Halbfinale gegen die spätere Siegerin Li Na ausschied. In Hobart scheiterte sie in der ersten Runde, bei den Australian Open unterlag sie in Runde zwei Ana Ivanović. Wie im Vorjahr erreichte sie dann beim WTA-Turnier in Luxemburg das Finale, in dem sie Barbora Záhlavová-Strýcová mit 6:2, 6:1 besiegte und damit ihren ersten Titel auf der WTA Tour gewann.[6] Bei den Grand-Slam-Turnieren erreichte sie in diesem Jahr lediglich bei den Australian Open die zweite Runde, ansonsten verlor sie ihre Auftaktbegegnungen.

Bei den French Open stand sie 2015 erstmals in der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers; in der ersten Runde gelang ihr ein Dreisatzsieg über Agnieszka Radwańska, bei den anderen verlor sie ihre Erstrundenpartien. Im August in Florianópolis gewann sie mit Laura Siegemund die Doppelkonkurrenz und damit ihren ersten WTA-Titel im Doppel. Im Einzelfinale unterlag sie dort Teliana Pereira mit 4:6, 6:4 und 1:6. Im September sicherte sie sich beim WTA-Turnier von Québec mit einem Finalsieg über Jeļena Ostapenko ihren zweiten Titel auf der Tour.[7]

Bei den Australian Open erreichte sie 2016 nach Siegen über Priscilla Hon, Timea Bacsinszky und Laura Siegemund erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier das Achtelfinale, in dem sie gegen die spätere Turniersiegerin Angelique Kerber verlor. In Roland Garros und Wimbledon erreichte sie jeweils die dritte Runde. Ein Finaleinzug bei einem WTA-Turnier gelang ihr in diesem Jahr nicht, in Nürnberg erreichte sie das Halbfinale.

Im Oktober 2018 beendete Beck ihre Karriere zugunsten eines Medizinstudiums.[8]

Erfolge Bearbeiten

Einzel Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Finalgegnerin Ergebnis
1. 31. Januar 2010 Deutschland  Kaarst ITF $10.000 Teppich (Halle) Frankreich  Audrey Bergot 6:2, 7:5
2. 26. Februar 2012 Russland  Moskau ITF $25.000 Hartplatz (Halle) Belgien  Kirsten Flipkens 6:1, 7:5
3. 8. Juli 2012 Deutschland  Versmold ITF $50.000 Sand Lettland  Anastasija Sevastova 6:3, 6:1
4. 12. August 2012 Belgien  Koksijde ITF $25.000 Sand Niederlande  Bibiane Schoofs 6:1, 6:1
5. 22. September 2012 Vereinigtes Konigreich  Shrewsbury ITF $75.000 Hartplatz (Halle) Schweiz  Stefanie Vögele 6:2, 6:4
6. 28. Oktober 2012 Deutschland  Ismaning ITF $75.000 Teppich (Halle) Tschechien  Eva Birnerová 6:3, 7:68
7. 4. November 2012 Vereinigtes Konigreich  Barnstaple ITF $75.000 Hartplatz (Halle) Griechenland  Eleni Daniilidou 6:71, 6:2, 6:2
8. 18. Oktober 2014 Luxemburg  Luxemburg WTA International Hartplatz (Halle) Tschechien  Barbora Záhlavová-Strýcová 6:2, 6:1
9. 20. September 2015 Kanada  Québec WTA International Teppich (Halle) Lettland  Jeļena Ostapenko 6:2, 6:2

Finalteilnahmen Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Turniersiegerin Ergebnis
1 20. Oktober 2013 Luxemburg  Luxemburg WTA International Hartplatz (Halle) Danemark  Caroline Wozniacki 2:6, 2:6
2 1. August 2015 Brasilien  Florianópolis WTA International Sand Brasilien  Teliana Pereira 4:6, 6:4, 1:6

Doppel Bearbeiten

Turniersieg Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Partnerin Finalgegnerinnen Ergebnis
1 31. Juli 2015 Brasilien  Florianópolis WTA International Sand Deutschland  Laura Siegemund Argentinien  María Irigoyen
Polen  Paula Kania
6:3, 7:61

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren Bearbeiten

Einzel Bearbeiten

Turnier 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Karriere
Australian Open 2 2 1 AF 1 AF
French Open Q1 2 1 3 3 1 3
Wimbledon 1 2 1 1 3 1 3
US Open Q1 1 1 1 2 1 2

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Runde der Qualifikation; n. a. = nicht ausgetragen

Doppel Bearbeiten

Turnier 2013 2014 2015 2016 2017 Karriere
Australian Open 1 2 1 1 2 2
French Open 1 2 2 1 1 2
Wimbledon 1 1 2 2
US Open 1 1 1 1 1

Weblinks Bearbeiten

Commons: Annika Beck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Junioren: Beck siegt in Paris. (Memento vom 17. August 2012 im Internet Archive) Sport1.de, 10. Juni 2012, abgerufen am 23. Januar 2016
  2. Annika Beck scheitert bei Grand-Slam-Premiere. sid-Meldung auf Welt.de, 27. Juni 2012, abgerufen am 23. Januar 2016
  3. Annika Beck gewinnt Deutsche Meisterschaft. Rheinische Post, 21. Dezember 2012, abgerufen am 23. Januar 2016
  4. Draws and Resuluts: France 1 : 3 Germany. World Group II 1st Round. (Memento vom 17. September 2013 im Internet Archive) fedcup.com, abgerufen am 23. Januar 2016.
  5. Annika Beck scheitert im Halbfinale. (Memento vom 15. April 2013 im Internet Archive) sid-Meldung auf handelsblatt.com, 13. April 2013, abgerufen am 24. Januar 2016.
  6. WTA Luxemburg - Beck macht ersten Titel perfekt. (Memento vom 25. Oktober 2014 im Internet Archive) sid-Meldung auf yahoo.com, 18. Oktober 2014, abgerufen am 23. Januar 2016
  7. Zweiter Titel für Annika Beck. kicker.de, 20. September 2015, abgerufen am 23. Januar 2016
  8. Nikolas Fink: WTA: Annika Beck gibt Karriereende bekannt - Medizinstudium statt Tennis. In: spox.com. 21. Oktober 2018, abgerufen am 21. Oktober 2018.