28. September 2018: Rückung.

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Auf der Mitgliederversammlung im November 2017.

Heute möchte ich über eine Entscheidung berichten: Auf der kommenden Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland werde ich bei der Wahl des Präsidiums als Vorsitzender kandidieren. Diesen Entschluss habe ich vor einigen Wochen nach Gesprächen mit einigen von euch und insbesondere mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Präsidium gefasst. Tim Moritz Hector (Bücherwürmlein) tritt nämlich nach insgesamt drei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl an, weil er sich, nach fünf Jahren im Präsidium, dem Abschluss seines Studiums und dem Berufsstart widmen möchte.

Wer diesen Blog schon länger liest weiß, dass ich das Beisitzer-Amt im Präsidium nach meiner ersten Wahl Ende 2014 mehr oder weniger unvorbereitet angetreten habe. Mittlerweile fühle ich mich in dieser Rolle jedoch halbwegs sicher – und hoffe natürlich, dass dieser Eindruck auch bei euch entstanden ist. Auf unzähligen Sitzungen, vielen Veranstaltungen und einigen Reisen habe ich die organisierte Seite der Wikimedia-Projekte kennen gelernt und versucht, meine Perspektive einzubringen und den Verein mitzugestalten. Dabei wollte ich immer vermeiden, „Vereinsmeier“ zu werden und habe deshalb jede Gelegenheit genutzt, als Enzyklopädist aktiv zu bleiben.

Während meine erste Amtszeit davon geprägt war, dass wir uns durch den Governance Review relativ viel mit Strukturfragen beschäftigt haben, folgten darauf zwei Jahre, in der wir vor allem versucht haben, Wikimedia Deutschland zukunftsfähig zu machen. Diese Fähigkeit gilt es jetzt zu nutzen: Welchen Effekt wird die Movement Strategy auf unseren Verein haben? Wie entwickelt sich das eigene Selbstverständnis von Wikimedia Deutschland zwischen den beiden Polen unserer Identität als „Wikipedia-Fanclub“ auf der einen und als „Organisation für freies Wissen“ auf der anderen Seite weiter? Welche Herausforderungen stellen gesellschaftliche Veränderungen an Wikipedia und wie kann der Verein darauf reagieren?

Auf diese Fragen muss das nächste Präsidium Antworten finden und ich möchte gern meinen Teil dazu beitragen. Diesen Blog wird es in jedem Fall weiterhin geben – und dieser Eintrag ist auch noch nicht meine offizielle Kandidatur, denn die muss erst zum Ende der Bewerbungsfrist Anfang November fertig sein. In jedem Fall würde ich mich am 1. Dezember in Berlin (oder vorher per Fernwahl) sehr über eure Stimme freuen. Wer Fragen hat, mich noch besser kennen lernen will oder gute Ratschläge weiß, kann dazu gern die Kommentarspalte unter diesem Beitrag nutzen, mich am nächsten Wochenende auf der WikiCon ansprechen oder mir eine Wikimail schicken.

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10. September 2018: Taktverschiebungen.

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Nachdem ich in meinen letzten Einträgen immer von Veranstaltungen berichtet habe, möchte ich mal wieder darüber schreiben, was wir im Präsidium momentan so machen. In dieser Amtszeit haben wir nämlich versucht, den Schwerpunkt unserer Planungsarbeit weg von der Jahresplanung und hin zu einer strategischen Planung zu verschieben: Auf unserer Telefonkonferenz am Mittwoch wollen wir eine mehrjährige Strategie beschließen, die wir über den Sommer ausgearbeitet haben, um „die strategische Ausrichtung des Vereins fortzuschreiben“, wie es in der Satzung heißt. Aus dieser Strategie, die danach regelmäßig aktualisiert werden soll, werden dann die Jahresplanung mit den Zielen für Vorstand und Geschäftsstelle sowie der Wirtschaftsplan abgeleitet.

 
Impression von der Strategieklausur im Juli.

Diese strategische Planung ist ein erstes greifbares Ergebnis des andauernden Zukunftsprozesses des Vereins – Tim und Abraham haben in diesem Zusammenhang auf der letzten Mitgliederversammlung in Karlsruhe eindrücklich dafür geworben, dass wir Veränderungsbereitschaft benötigen, um als Organisation wirkungsvoll zu bleiben. Entstanden ist unser neues Planungsdokument auf einer Strategiewerkstatt, die vom 13. bis zum 15. Juli im Hasso-Plattner-Institut in Potsdam stattfand. (Damit berichte ich auch in diesem Beitrag im Wesentlichen von einer Veranstaltung, wenn man so will.) Mit dem Ergebnis bin ich vorsichtig zufrieden und nach der Veröffentlichung sehr auf eure Rückmeldung gespannt.

Leider werden wir in diesem Jahr ein weiteres wesentliches Element des Zukunftsprozesses, nämlich die grundsätzliche Positionsbestimmung („Identität“) unseres Vereins, nicht zum Abschluss bringen können. Jedoch hoffen wir, bald einen Vorschlag zur Zukunft der Mitgliederversammlung machen zu können, um dem Wunsch nachzukommen, nur noch eine Mitgliederversammlung im Jahr zu veranstalten. Abgestimmt werden soll über diesen Vorschlag dann auf der dann letzten „Herbst“-Mitgliederversammlung am 1. Dezember. Das bedeutet auch, dass unsere Amtszeit bald schon wieder endet und die Wahl eines neuen Präsidiums ansteht.

Soweit aus dem Präsidium. In der Wikipedia gibt es von mir zwei neue Artikel, die anlässlich meiner Arbeit als Anwalt für Datenschutzrecht entstanden sind, nämlich Vertreter in der Europäischen Union (Datenschutz-Grundverordnung) und Datenschutzerklärung (Datenschutz-Grundverordnung), sowie etwas musikhistorisches: Lux Aeterna (Ligeti). Nach dem Vorbild anderer Sprachversionen habe ich außerdem eine Telegram-Gruppe für die deutschsprachige Community eingerichtet. Schließlich war ich am vergangenen Wochenende Referent auf dem Kulturbotschafter-Seminar in Kassel.

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Leider schreibst du eine Sache nicht: mit der Änderung der Satzung wie ihr sie anbietet würde auch jeglicher mittlerweile wenige Einfluß der Mitglieder auf die Jahres- und Wirtschaftsplanung verloren gehen. Nach der Verlängerung der Präsidiumszeit auf zwei Jahre, nach der Kooptionserlaubnis, der Erlaubnis selbst die Verantwortungsbereiche der Präsidiumsmitglieder zu vergeben wäre es so fast die letzte Einflußmöglichkeit der MV, die diese dann auch noch an euch und die Geschäftsstelle abgibt. Ich werde mich dagegen stemmen, mit allem was ich habe. Ich vertraue nie wieder einer Personengruppe blind. Und in Anbetracht dessen, wie sehr trotz der doch klaren Deutlichkeit mit der Mitglieder uns Spender wie Wikipedia unterstützen wollen WMDE immer mehr in andere Bereiche (OER etc.) ausgreift und selbst interne Leuchtturmprojekte wie GLAM massiv unterfördert, werde ich mich ganz sicher nicht auf Präsidium und Geschäftsstelle verlassen, damit ich in Zukunft weiter sinnvoll in diesen Projekten arbeiten kann. Eine MV pro Jahr klingt super. Aber was ihr dahinter einschmuggeln wollt ist für mich einfach nur undemokratisch. Das wird nicht ohne meinen entschiedenen Widerstand passieren. Marcus Cyron Reden 13:33, 10. Sep. 2018 (CEST)
Lieber Marcus, danke für diese Rückmeldung. Die Frage, wer den Wirtschaftsplan beschließen sollte, wenn wir nur noch einmal im Jahr tagen, treibt mich auch um. Beim Ausgangspunkt (nur noch eine MV im Jahr) sind wir uns ja einig. Magst du einmal ausformulieren, wie es deiner Ansicht nach am besten wäre? Danke und Gruß, --Gnom (Diskussion) 13:45, 10. Sep. 2018 (CEST)
Mir geht es da einerseits ähnlich wie Marcus. Andererseits habe ich bereits längst aufgegeben. Gerade wir beide werden bzgl. der MVen wohl keine einheitliche Meinung finden können. Ich verstehe absolut Dein Harmoniebedürfnis, und freue mich natürlich auch, wenn der Tonfall auf diesen Versammlungen nicht mehr so angespannt ist wie früher. Allerdings ist die MV an sich für mich inzwischen komplett unattraktiv geworden - denn während früherTM noch inhaltlich gestritten wurde (im positiven Sinne), ist es heute nur noch eine Abnickveranstaltung, die von der parallel stattfindenden Werbeveranstaltung nach meinem Gefühl schon fast verdrängt wurde. Demokratie und echte Mitbestimmung gehen eben anders.
Mal was anderes: Bist Du Dir sicher, dass dieses Foto im Beitrag wirklich Dein eigenes Werk ist? --Stepro (Diskussion) 14:04, 10. Sep. 2018 (CEST)
Lieber Stepro, danke für deine Rückmeldung. Was wünscht du dir denn konkret? --Gnom (Diskussion) 14:40, 10. Sep. 2018 (CEST)
Dass man sich bewusst wieder mehr Zeit für die MV (also die eigentliche "richtige") nimmt. Das soll natürlich nicht wieder ausufern bis abends, aber der Trend der letzten MVen, sich zu freuen wieder kürzer als die vorangegangene gewesen zu sein, kommt eben nicht bei jedem nur positiv an.
Trotz der aktuellen Bestrebung die Anzahl auf eine zu reduzieren, was ich grundfalsch finde, gehe ich mal im Folgenden weiterhin von zweien aus: Auf der Frühjahrs-MV sollten m. E. hauptsächlich die gewünschten Inhalte des Folgejahres besprochen (und gern auch grob abgestimmt) werden, die dann auf der Herbst-MV im Jahresplan zu beschließen sind. Da kann es ganz konkret darum gehen, wieviel Ressourcen stellen wir z. B. für GLAM zur Verfügung, wieviel für die Neulings-Kampagne (und wollen wir die überhaupt noch), wieviel für OER usw. - das fände ich einem demokratischen Mitgliederverein, der wir im Gegensatz zum ADAC ja sind, angemessen.
Und ebenfalls im Frühjahr würde ich mir einen längeren sachlichen Austausch darüber wünschen, was im Jahresplan des abgelaufenen Jahres nicht erreicht wurde, woran es lag, und was man evtl. verändern muss. Und das ganz explizit nicht als Kritik, sondern als Auswertung.
Weil ich zufällig gerade bei Inhalten bin: Ich zitiere mich mal selbst von der Kurier-Diskussionsseite: "Ich kritisiere ja seit Jahren WMDE dafür, dass da zwar alles Mögliche und Unmögliche gemacht wird, aber bis jetzt leider immer noch keine große Informationskampagne, in der klargestellt wird, dass Wikipedia komplett ehrenamtlich entsteht. Egal ob bei Politikerprojekten, bei Sportveranstaltungen oder sonstwo: Noch heute herrscht zum Teil große Verwunderung bis Unverständnis, dass man sich so etwas nicht bezahlen lässt. Hier wäre Aufklärung dringend nötig." --Stepro (Diskussion) 15:19, 10. Sep. 2018 (CEST)
Ich hatte es an anderer Stelle auch schon mehrmals gesagt, aber Stepro und Marcus stehen hier aus meiner Sicht für eine bestimmte Vorstellung von den Aufgabe der MV und der Struktur des Vereins, die zumindest ich ganz anders sehe. Indem ich nun über 10 Jahre MVs überblicken kann, sehe ich nicht, dass die Mitglieder tatsächlich ein Interesse daran haben, deutlichen Einfluss auf die Richtung des Vereins zu legen. Von Präsidiumsmitgliedern, die bei Strategiediskussionen genervt die Augen rollten und sich nicht weiter beteiligten bis hin zu der Tatsache, dass stets alle Jahrespläne von den Mitglieder ebenso einhellig verabschiedet wurden wie Vorstand und Präsidium im Anschluss entlastet wurden. Für mich deutet erst einmal nichts darauf hin, dass es signifikante Beteiligungswünsche gibt, die vom Verein / Präsidium / Geschäftsstelle nicht erfüllt würden. Und wir haben ja nun wirklich jede Menge ausprobiert - und ganz offensichtlich liegt es auch nicht an den auf Präsidiums / Vorstandsseite handelnden Personen, denn auch diese haben zwischenzeitlich mehrfach gewechselt)
Man kann natürlich sagen, dass die mangelnde Beteiligung an mangelnden Angeboten oder an den falschen Angeboten liegt; man kann aber auch eingestehen, dass diese hier geführte Klage taatsächlich eine Minderheitenposition ist und "die Mitglieder" im große und ganzen zufrieden sind, wie es ist (was sie m.E. auch sein können, aber das ist eine andere Diskussion). --schreibvieh muuuhhhh 17:00, 10. Sep. 2018 (CEST)
Selbstverständlich gibt es viele Mitglieder, die gerne Einfluss auf die Richtung des Vereins nehmen und durchaus auch den Jahresplan beeinflussen möchten. Aus der Tatsache, dass der Jahresplan – ein monolithisches Dokument, dass zum Zeitpunkt der MV kaum zu ändern ist, ohne einen kompletten Gegenentwurf vorzulegen – stets mit großer Mehrheit beschlossen wird, zu folgern, dass niemand gerne etwas an einzelnen Aspekten der Vereinsarbeit etwas ändern möchte, ist sehr weit hergeholt. Nicht wenige Mitglieder (und da zähle ich wie du weißt dazu) haben zeitweise oder dauerhaft dem Verein den Rücken gekehrt, weil sie keine Möglichkeit gesehen haben, sich in wichtigen Fragen einzubringen. (Über die Gruppendynamik bei Versammlungen und den Einfluss auf Abstimmungen brauchen wir hier denke ich nicht diskutieren, ebensowenig über die Hürden für eine Verweigerung der Entlastung.)
Mittlerweile, wo die überwältigende Mehrheit der Mitglieder Fördermitglieder (sei es tatsächlich oder de facto) sind, stimmt natürlich deine Aussage, dass die meisten Mitglieder (mutmaßlich) „ganz zufrieden“ sind. Dennoch möchten sich sehr viele einbringen (auf der letzten MV gab es z.B. so viele Ideen und Beiträge zum Thema Neuautorengewinnung gerade von Nicht-Wikipedianern, dass im Anschluss spontan ein etwa einstündiger Workshop dazu veranstaltet werden konnte) und Veranstaltungen wie der „Banner-Workshop“ 2017 zu Problematiken rund um die Spendenkampagne mit Mitarbeitern, Präsidium, Vorstand, Mitgliedern und Community sind meiner Ansicht nach gute Instrumente, um denjenigen, die Interesse an der strategischen/organisatorischen/inhaltlichen Ausrichtung des Vereins haben, ein Forum und die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen. Das setzt aber voraus, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesen Veranstaltungen die Gewissheit haben, dass ihr Wort auch ein angemessenes Gewicht hat.--Cirdan ± 20:14, 10. Sep. 2018 (CEST)
Zustimmung, Cirdan – deine Meinung ist im Kern weniger weit von Schreibvieh entfernt, als du denkst, glaube ich. --Gnom (Diskussion)
Ich fürchte, hier muss ich Dir leider widersprechen. Zwischen Cirdans, Marcus' und meiner Ansicht über den Verein und der von Schreibvieh liegen meines Erachtens Welten. Wir drei möchten einen Mitgliederverein, in welchem diese ganz grundlegende Entscheidungen treffen, die MV inhaltlich ausgerichtet ist, und das Präsidium die grundlegenden Aktivitäten der Geschäftsstelle grob mitentscheidet. Schreibvieh möchte dagegen einen Verein (ich glaube er erwähnte irgendwo tatsächlich mal den ADAC als Beispiel), in dem die Mitglieder in aller Regel passive Mitglieder sind, und nur als Geldgeber und als Eindruck machende Mitgliederzahl wichtig sind. Beide Ansichten sind legitim, aber nicht miteinander vereinbar. Und mit der Meinung stehen eben nicht nur ein paar wenige, eine "Minderheitenposition". Das Ergebnis dieser inhaltlichen Differenz um die Struktur des Vereins ist ja bekannt. Und auch ich kann auf fast 10 Jahre Mitgliederversammlungen zurückblicken. --Stepro (Diskussion) 02:15, 11. Sep. 2018 (CEST)
Ich bin mir halt nicht sicher, inwiefern die rigide Struktur einer MV für solche Mitgliederbeteiligungen geeignet ist. Sinnvollerweise würde die MV an sich relativ kurz dauern, dafür die Stunden/Tage/Monate davor deutlich intensiver über den Inhalt diskutiert und ein Konsens erzielt werden. Zudem gibt es noch immer ein starkes Ungleichgewicht zwischen jenen Mitgliedern, die zur MV fahren, und jenen, die aus monetären oder zeitlichen Gründen die Reise zur MV nicht machen können, d.h. man sollte auch die Beteiligungsformen auf der MV überdenken. --Braveheart Welcome to Project Mayhem 08:42, 11. Sep. 2018 (CEST)
Ich würde zwei Ebenen unterscheiden: Die der Beteiligung und die der strategischen Lenkung. Beteiligungsangeboten sollten unbedingt ausgebaut werden - wenn es Menschen gibt, die sich für die Fundraising-Banner engagieren wollen - super! Wenn jemand bei der Gestaltung der Website Input liefern möchte - Klasse! Wenn jemand als Kassenprüfer die Finanzen des Vereins mit überprüfen möchte - Gerne doch!
Was ich aber eben nicht teile (und da unterscheide ich mich sicherlich von einigen hier) ist die Idee, dass die Mitglieder strategische Richtungsentscheidungen fällen können / sollen. Der Verein ist eine ziemlich große Organisation, Arbeitgeber von über 120 Menschen und operiert mit einem Budget deutlich über 6 Millionen Euro im Jahr. Da kann es schlicht nicht sein, dass auf einer MV jemand einen Antrag stellt und sagt "Wikidata machen wir jetzt nicht mehr". Oder auch "OER machen wir jetzt nicht mehr". Dies hätte dramatische Konsequenzen nicht nur für die Mitarbeitenden bei Wikimedia, sondern es wäre auch sachlich nicht zu begründen. Mit Wikidata ist der Verein eine Verpflichtung eingegangen, die nicht einfach durch eine Abstimmung außer Kraft gesetzt werden kann. Und ob OER nun ein Thema für den Verein ist oder nicht, das ist eine operative Entscheidung des Vorstands. Auch das Präsidium kann eine solche Frage ebenfalls nicht entscheiden. Wir sollten hier schlicht realistisch sein und nicht so tun, als ob WMDE eine von Mitgliedern gelenkte Organisation ist, sein könnte oder sein sollte. Diese Entscheidung ist m.E. bereits 2009 gefallen, als man ein deutliches Wachstum und eine Professionalisierung beschlossen hat. Und bis dato hat auch keine MV irgendetwas in einer Richtung beschlossen, die ein anderes Ziel hätte.
Ich stimme mit Stepro und anderen hier überein, dass wir gänzlich andere Vorstellungen davon haben, was die Aufgabe des Vereins sein soll und was nicht. Die (natürlich sehr von mir verkürzte) Sicht von einigen hier sagt: Community first and foremost. Das kann man so sehen und ich halte es für eine völlig legitime Sicht. Nur hat diese Sicht meines Wissens nach schlicht keine Mehrheit im Verein. Weder gibt es entsprechende Abstimmungen, noch gibt oder gab es Präsidien, die das mehrheitlich so sehen (vielleicht mit einer Ausnahme vor ein paar Jahren, was dazu führte, dass ich meinen Job los wurde; aber auch da hat bei der folgenden MV die Mitgliedschaft deutlich gemacht, was sie von dieser strategischen Neuausrichtung hielt und quasi alle Verantwortlichen abgewählt und durch Leute ersetzt, die die ursprüngliche Richtung lieber weiterführen wollte. Und bei aller tatsächlichen Verbesserung, die in den letzten drei Jahren in vielen Bereichen der Arbeit des Vereins erkenntlich ist - das eine strategische Neuausrichtung nach 2015 stattgefunden habe, das scheint mir nicht der Fall zu sein.)
Ich bin daher tatsächlich sehr gespannt auf den Strategieentwurf des Präsidiums, weil darin ja auch deutlich werden wird, wie dieses sich selbst sieht, seine Rolle im Verein, etc. Und auch eine bestimmte Sicht auf den Verein durchscheinen wird--schreibvieh muuuhhhh 09:55, 11. Sep. 2018 (CEST)
Naja, da kann ich jetzt auch nicht bei jedem Punkt zustimmen. Aber genau das wird Thema meines nächsten Beitrags in diesem Blog sein :-) Gruß, --Gnom (Diskussion) 15:12, 11. Sep. 2018 (CEST)
Es ist manches auch gar nicht richtig. In der Tat ist das Handlungsfeld 1, das sich rund um die Freiwilligen bewegt, nicht ohne Grund als finanzstärkstes eingesetzt wurde. Das Argument dafür lautete übrigens: Community first (ohne foremost). Tut ja auch nicht weh; die anderen, ebenfalls sehr sinnvollen Handlungsfelder sind ja ähnlich ausgestattet und funktionieren. Die langfristigen strategischen Ausrichtungen des Vereins liegen übrigens immer noch beim Präsidium, besagt übrigens auch die Satzung so. Dass man ganz erfolgreich laufende Dinge nicht einfach strategisch auf den Kopf stellt, ist wohl nachvollziehbar. Aktuell sehe ich aber auch Absichten im Präsidium, auch größere strategische Neuerungen vorzulegen. Dass sie nicht mehr die jährlichen operativen Ziele, ihre Erfolgskriterien usw. notwendigerweise mitgestalten müssen, ist ja unabhängig von mittelfristigen und langfristigen Ausrichtungen, bei denen sie bitteschön immer noch die Mitgliedermeinungen vertreten sollen. Grüße, —DerHexer (Disk.Bew.) 19:13, 12. Sep. 2018 (CEST)
Naja, bitte lies doch nochmal, was ich geschrieben habe. Das die Communityförderung so viel Geld bekommt, habe ich nie bestritten. Und ich finde es auch richtig. Aber es gibt eine Sicht (und ich unterstelle Marcus und Stepro diese Sicht, vielleicht liege ich ja falsch), die sagt: Es sollte eigentlich alles / das meiste für die Community eingesetzt werden. Die Aufgabe des Vereins sei die Unterstützung der Community. Punkt. Aus. Ende. Alles, was dann noch kommt, ist die Sahne on top. (Das "foremost" kann man aus meinem Argument nicht einfach rauslassen, wenn es denn noch mein Argument sein soll.)
(Übrigens, auf der von Dir verlinkten Seite wird auch deutlich, dass "nur" 22% des Gesamtetats in die Freiwilligenunterstützung geht. Der größte Posten (mit 38%!) sind die "übergreifenden Ausgaben).
Was Du über die Satzung sagst, das stimmt natürlich, formal. Laut Satzung bestimmt das Präsidium über die strategische Ausrichtung (oder, um es genau zu sagen, die strategische Ausrichtung fortzuschreiben). Nur, mal ehrlich: Wann und wo ist denn mal ein Präsidium dieser Aufgabe gerecht geworden? Ich kann mich an genau eine "strategische" Entscheidung (ausser der Benennung und Abberufung des Geschäftsführers) erinnern: Der Beschluss, das WMDE Wikidata als ein Pilotprojekt umsetzen würde. Davon hat der Verein in vielerlei Hinsicht profitiert, und ohne diesen Beschluss würde es WMDE in dieser Form und Größe sicherlich nicht geben. Übrigens auch nicht die Communityförderung...
Das ist auch gar nicht schlimm, die meisten Organisationen, Vereine, Stiftungen, Unternehmen operieren genau so. Die Wahrnehmung der strategischen Verantwortung manifestiert sich in der Berufung und der Absetzung der Geschäftsführerin.
Wo Du aber inhaltlich und formal falsch liegst ist der Punkt, wo Du schreibst, dass das Präsidium die "Mitgliedermeinungen vertreten" solle. Wo in unserer Satzung siehst Du denn ein imperatives Mandat? Wie sollte denn "das Präsidium" *die* Mitgliedermeinung herausfinden? Nicht nur geht das nicht - das ist auch nicht vorgesehen.
Ich bin, wie gesagt, sehr gespannt, was das Präsidium in den kommenden Tagen den Mitgliedern vorstellen wird. Aber ich plädiere auch dafür, das wir die Realitäten anerkennen und nicht eine Schimäre eines partizipativen und Mitgliedergetragenen Vereins aufrechterhalten, der schlicht nichts mit den Realitäten zu tun hat.--schreibvieh muuuhhhh 21:18, 12. Sep. 2018 (CEST)
Dann sei mal gespannt … Selbstverständlich ändert sich die Aussage, wenn man foremost entfernt. Anders als du bin ich mir aber sicher, dass deine Zuschreibung gegenüber den beiden Personen mit foremost nicht richtig ist. Zur Repräsentation des Präsidiums den Mitgliedern gegenüber empfehle ich die Lektüre der Satzung, § 10 Präsidium (3) § 10 „Dem Präsidium obliegt insbesondere: Den Verein den Mitgliedern gegenüber zu repräsentieren“. Über die Ausdeutung können wir sicherlich gern mal persönlich quatschen. Am besten in größerer Runde, da es ja hier wohl unterschiedliche Ansichten gibt. Grüße, —DerHexer (Disk.Bew.) 22:19, 12. Sep. 2018 (CEST)

Eine mehr technische Frage: Die Website, die du hier verlinkt hast, dieses "Wikimedia-Forum", kenne ich gar nicht. Anscheinend braucht man dort einen Account, um überhaupt etwas lesen zu können. Handelt es sich um eine öffentliche Seite, auf der sich jedermann registrieren kann, und wenn ja - ist es wirklich nötig, den Lesezugriff so einzuschränken? Es ist ja immer lästig, *noch* einen Account anlegen zu müssen, und da ich dort nun wohl nichts dringend lesen muss, werde ich wohl auch darauf verzichten. Gestumblindi 20:53, 10. Sep. 2018 (CEST)

@Gestumblindi: Das ist das WMDE-Mitgliederforum, das es schon lange gibt. Das Anmeldeerfordernis soll Suchmaschinen aussperren. Gruß, --Gnom (Diskussion) 23:02, 10. Sep. 2018 (CEST)
Wenn das WMDE-Ideenportal mit OAuth so ausgestattet werden kann, dass man sich auch mit dem hiesigen Benutzerkonto anmelden kann, vielleicht ja auch das WMDE-Forum? Grüße, —DerHexer (Disk.Bew.) 00:57, 11. Sep. 2018 (CEST)
+1 Fände ich klasse. Und die Hauptseite könnte man auch für nicht angemeldete öffnen (Whitelist) und mit einem erklärendem Begrüßungstext ausstatten, dann wirkt es nicht so verschlossen und einladender. Oder man überlegt nochmal ob man die Suchmaschinen nicht mit weniger drastischen Maßnahmen hinreichend aussperren kann. -- Michi 15:45, 11. Sep. 2018 (CEST)

Die Vorschläge sind jetzt im Vereinsforum online: Zukunft der Mitgliederversammlung/Umsetzungsvorschläge. Dazu ein Ping an Marcus Cyron, Stepro, Cirdan, Braveheart. Gruß, --Gnom (Diskussion) 12:23, 24. Sep. 2018 (CEST)

Thnx, das sieht auf den ersten Blick recht sinnvoll aus, hab mich aber noch nicht in den Umfang der Samstagsplanung eingelesen. Die MV mit Präsidiumswahl immer in Berlin zu machen wäre im Hinblick auf die Partizipationsmöglichkeit und der Anzahl an Personen vor Ort wohl die beste Option. LG, --Braveheart Welcome to Project Mayhem 13:06, 24. Sep. 2018 (CEST)

5. August 2018: Ubuntu (Wikimania IV).

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Das Gruppenfoto (ich stehe drei Reihen hinter Jimmy Wales).

Es ist Sonntagabend und sitze ich im Flugzeug auf dem Rückweg von meiner mittlerweile fünften Wikimania (nach London, Mexiko-Stadt, Esino Lario und Montréal). Kapstadt ist zwar weit weg von Hamburg, aber in derselben Zeitzone, so dass ich gleich versuchen werde, ein wenig zu schlafen, damit ich morgen früh nach einem „rote-Augen-Flug“ wieder halbwegs einsatzbereit am Schreibtisch sitzen kann. Da man wie gesagt nicht alle Tage nach Südafrika kommt, bin ich nämlich nach dem Ende der Konferenz noch ein paar Tage in der Stadt geblieben und habe mit meinem Freund Jorge ein kleines Touristenprogramm angehängt. Soviel vorab: Der wundervolle botanische Garten in Kirstenbosch kommt ganz ohne einen japanischen Garten aus und konzentriert sich ganz auf die spektakuläre und bedrohte Kapflora.

Dieser Blog soll aber von anderen Dingen als meinem Urlaub berichten, nämlich von meiner Teilnahme an der ersten Wikimania in Afrika südlich der Sahara (nach Alexandria 2008).

 
Blick aus meinem Hotelzimmer.

Nach einem recht angenehmen Flug über Frankfurt, wo mich Sabria, Bence, Seewolf und Toblu gut gelaunt in Empfang genommen hatten, ging es für mich am Donnerstag vom Flughafen direkt zu einem prä-Konferenz-Editathon, der das Thema "nachhaltiger Umgang mit Wasser" in den Fokus nahm. Dort habe ich unter anderem versucht, ein paar Begriffe auf Wikidata einzuordnen. Am Nachmittag besuchte ich zuerst ein Podium, in dem unterschiedliche Sichtweisen auf die derzeit laufende Urheberrechtsreform in Südafrika vorgestellt wurden. Dann haben mich zwei externe Beraterinnen der Wikimedia Foundation dazu interviewt, wie wir im Zuge der strategischen Ausrichtung unsere „Marke“ nach außen hin schärfen können. Meine hauptsächlichen Punkte waren hier, mein Verständnis der Wikipedia als spätes Kind des aufklärerischen Gedankens zu erläutern und die althergebrachte strenge Trennung zwischen den Marken Wikipedia und Wikimedia in Frage zu stellen.

 
Photo Op auf dem Eröffnungsempfang.

Am Abend durfte ich in Vertretung für Bücherwürmlein und Abraham beim Vortreffen der deutschen Delegation die Begrüßung übernehmen; außerdem war ich ja Mitglied der Jury für die Reisestipendien gewesen. Aus dem Präsidium waren neben Sabria, Harald und mir die „Neuen“, nämlich Gabriele und Peter angereist. Sehr gefreut habe ich mich über einen kurzen Plausch mit Lyzzy, die jetzt nach sechs Jahren aus dem Kuratorium der Wikimedia Foundation ausgeschieden ist, uns aber erhalten bleiben möchte. Anschließend ging es zum Eröffnungsempfang in das Kapstädter Aquarium. Dort stürzten wir uns in die altbekannte, für mich aber jedes Jahr aufs neue halsbrecherische Herausforderung, andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer ohne einen unhöflichen Blick auf das Namensschild persönlich begrüßen und an die in Montréal oder anderswo begonnenen Gespräche fortsetzen zu können.

Am Freitagmorgen begann die Konferenz mit einer fröhlichen Begrüßung durch unseren Gastgeber Discott; anschließend verbrachte ich den Rest des Vormittags als alter Verfechter des „hallway track“ mit zufälligen Gesprächen auf dem Flur. Die Mittagspause nutzte ich, um den neuen Büroleiter der Wikimedia Foundation, Josh Weinberg kennen zu lernen und mit ihm über die – insbesondere bedingt durch Wikidata – komplizierten Verbindungen der WMF zu Wikimedia Deutschland zu sprechen. Am Nachmittag vertrat ich als erstes Tim beim Chairpersons Meeting, wo es insbesondere um eine Stärkung der Selbstheilungskräfte von Wikimedia-Organisationen ging. Anschließend nahm ich an einem Workshop des harassment reporting-Projekts teil. Den Tag beschloss ein Plenum mit dem Titel „Knowledge Equity and Spatial Justice“; anschließend habe ich mich mit Bekannten aus Kapstadt zum Abendessen getroffen: Es gab Kapmalaiisch.

 
Selfie mit einer Bekannten aus Kapstadt – jetzt frischgebackene Wikipedianerin.
 
Jan Gerlach spricht – ebenfalls im Bild: die typische Konferenzhotel-Atmosphäre.

Da es wegen des wunderbaren südafrikanischen Weins doch etwas später wurde, habe ich am Samstagmorgen das erste Plenum verpasst – die Anwesenden waren jedoch von der Vortragsweise des Redners nicht besonders beeindruckt, habe ich gehört. So ging ich nach dem Frühstück zuerst zu einem Vortrag über eine „International Knowledge Base for the Performing Arts“, ein wissenschaftliches Projekt zur Dokumentation und Auswertung von Aufführungen darstellender Kunst – für Wiki Loves Music konnte ich daraus nicht viel Honig ziehen. Den Rest des Vormittags habe ich mich dann wieder für den „hallway track“ entschieden und persönliche Gespräche geführt. Nach dem Mittagessen berichteten Jan Gerlach und Dimi_z über unsere „Nicht-Position“ in der Fake news-Debatte (Wikimedia spricht übrigens lieber von „disinformation“); anschließend gab es ein großes Hallo bei der südafrikanischen Edition von Wiki Loves Cheese, auf die schon ein weiteres Plenum folgte, in dem Katherine Maher vier afrikanische Wikipedia-Aktive interviewte. Bei diesem Podium war es besonders herausfordernd, in Sekundenschnelle zwischen den höchst unterschiedlichen Akzenten der Sprechenden hin- und herzuschalten, um der Diskussion folgen zu können. Anschließend habe ich – mal wieder – beim Vortreffen für die nächste Wikimania dafür stark gemacht, dass wir endlich konsequent alle Vorträge auf Video aufzeichnen.

 
Abendessen der PräsidiumsvertreterInnen.

Beim letzten Tagesordnungspunkt bin ich wieder für Tim eingesprungen: Die Vorsitzenden der Länderorganisationen wurden über den (vorläufigen) Start der Arbeitsgruppen für die zweite Phase des Movement Strategy-Prozesses informiert. (Wikimedia Deutschland ist in den unterschiedlichen Gruppen derzeit durch Abraham, Christian Humborg, Nikki Zeuner, Franziska Heine, Anna Mazgal, Peter, Theredmonkey und Daniel Reisener (Kassenprüfer) vertreten.) Schließlich haben wir Präsidiumsvertreter den Abend mit einem gemeinsamen Abendessen am Hafen ausklingen lassen. Im Zuge einiger Diskussionen im Zusammenhang mit der strategischen Ausrichtung habe ich eine Meta-Seite angelegt: Different Forms of Knowlede for the skeptical Wikipedian.

 
Wiki Loves Music auf der Abschiedsparty!

Am Sonntag ging es zunächst im Plenum um "Supremely White Data"; anschließend habe ich einen Kurzvortrag von JCornelius und Nicole Ebber zur Zukunft der Wikimedia Conference besucht. Bei den Lightning Talks in der Mittagspause habe ich über den aktuellen Stand der Nachhaltigkeitsinitiative berichtet. Außerdem habe ich mit Isarra über ihr Vorhaben gesprochen, der Wikipedia endlich(!) eine moderne Nutzeroberfläche zu bescheren – außerdem habe ich angestoßen, die lange sinnlos gewordene Schaltfläche „von A bis Z“ aus der Seitenleiste der deutschsprachigen Wikipedia zu entfernen. Und dann kam schon das Abschlussplenum, das vom Cape Choir eröffnet wurde. Auf der Abschiedsparty ging es lustig zu, auch die deutsche Delegation war auf der Tanzfläche gut vertreten.

Soweit mein Konferenzbericht – die Schilderungen anderer deutschsprachiger Teilnehmer finden sich im Kurier-Extrablatt. Fragen von Daheimgebliebenen beantworte ich gern in den Kommentaren! Ganz zu Ende war die Wikimania für mich aber erst am Montagabend: Ich habe Abraham per Telefon über die Ergebnisse der Konferenz aus meiner Sicht berichtet, bevor ich mich zu einem traditionellen Braai aufgemacht habe und der Urlaub beginnen konnte (Beweisfotos anbei). Nächstes Jahr geht es nach Stockholm und ich freue mich schon sehr! Meine persönliche Hotelempfehlung für das Planungsteam in der Berliner Geschäftsstelle: Långholmen.

Kommentare  
Hallo Gnom, danke für Deinen schönen Bericht. Eine interessante Idee, am Bericht entlang Deine Tweets zu benutzen. Hätte ich doch nur auch... ;). Selbst noch nicht fertig geschrieben habende, aber fleißig weiter daran arbeitende Grüße von Iva   21:34, 5. Aug. 2018 (CEST)

2. Juni 2018: Die 22. Mitgliederversammlung.

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Mit dem Willich-Portrait hatte der Verein für die Veranstaltung geworben.

Am vergangenen Samstag fand die 22. Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland unter dem Motto „Zentrum des Freien Wissens“ statt: Wir hatten die wunderbare Gelegenheit, im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe zu tagen.

Den „Science Slam des Freien Wissens“ am Vorabend habe ich leider verpasst – die Datenschutzgrundverordnung hielt mich noch im Büro in Hamburg auf Trab. Am Samstagmorgen durften Jojoon und ich das Rahmenprogramm eröffnen: Es gab Einführungskurse in Wikipedia und Wikimedia Commons und eine Reihe von Vorträgen und viele Stände mit Mitmach-Gelegenheiten zur Arbeit der Geschäftsstelle und der Community im ganzen Haus.

Im Laufe des Vormittags haben Abraham und ich mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Partipization gesprochen und ich wurde von einem Journalisten der Frankfurter Rundschau interviewt, was in den Artikel „Wenn Wikipedia politisch wird“ mündete. Außerdem gab es eine gut besuchte Diskussionsrunde zur Besprechung der Ergebnisse des Workshops zur Zukunft der Mitgliederversammlung. Offenbar spricht viel dafür, dass wir wie zuletzt 2010 wieder zu einem jährlichen MV-Turnus zurückkehren – auch wenn das unter Umständen bedeutet, dass die Mitglieder den Wirtschaftsplan nicht mehr förmlich beschließen können werden.

 
Impression aus der Mitgliederversammlung im Medientheater des ZKM.

Nach dem Mittagessen eröffnete Bücherwürmlein die von Lyzzy und Braveheart meisterlich geleitete formelle Mitgliederversammlung mit knapp 160 anwesenden Mitgliedern – und konnte sie, um das gleich vorwegzunehmen, schon nach zwei Stunden und vierzig Minuten wieder schließen. Es gab Berichte des Präsidiums, des Vorstands und der Kassenprüfer und in der Aussprache ging es besonders um die Neuautorengewinnung (die Diskussion wurde im Anschluss im Foyer fortgesetzt) und eher wenig um Formelles. Marcus Cyron ließ es sich nicht nehmen, gleich zweimal ein Lob auszusprechen und auch insgesamt habe ich die Diskussionen als sehr konstruktiv erfahren.

 
Im Stadtgarten Karlsruhe.

Zum Abschluss des Nachmittags hielten Vorsitzender und Vorstand noch einen Vortrag zur Notwendigkeit und zum aktuellen Stand des Zukunftsprozesses. Als Abendveranstaltung gab es schließlich noch einen spannenden, von Bernd Fiedler moderierten Wikimedia-Salon zum Thema „Wem gehört die Kunst?“ anlässlich des Reiss-Engelhorn-Falls, an dem unter anderem Peter Weibel, der Direktor des ZKM und Barbara Fischer in ihrer neuen Rolle bei der Deutschen Nationalbibliothek auf dem Podium saßen. An dieser Stelle meinen Dank an alle Beteiligten aus der Geschäftsstelle und aus der Community für einen aus meiner Sicht rundum gelungenen Tag!

Zum Schluss: Aus dem Thema meiner Doktorarbeit ist vor einigen Tagen der Artikel Geburtstagszug-Urteil entstanden und aus einem kuriosen Gespräch bei der Arbeit entstand die Biografie Margot Bickel. Die Sustainability Initiative hat jetzt über 400 Unterstützer, auch wenn erste greifbare Erfolge leider nach wie vor auf sich warten lassen.

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30. April 2018: Wikimedia Conference (IV).

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Beweisfoto I: Beim Workshop zur Movement Strategy.
 
Versuch einer Visualisierung der aktuellen Herausforderungen.

Letztes Wochenende waren wieder Wikimedia-Aktive aus der ganzen Welt in Berlin zu Besuch: Die Wikimedia Conference stand ganz im Zeichen der zweiten Phase des Movement Strategy-Prozesses, mit deren Leitung die Wikimedia Foundation Nicole Ebber beauftragt hat. Unsere Aufgabe war es, die Diskussionen darüber anzustoßen, wie wir die im vergangenen Jahr beschlossene Strategische Ausrichtung „Dienst und Gerechtigkeit“ konkret umsetzen wollen.

Insbesondere beim Aspekt „Gerechtigkeit des Wissens“ kamen wieder eine Reihe von Fragen auf, mit denen ich mich immer noch nicht so recht identifizieren kann. Da ist zum Beispiel das Thema „mündliches Wissen“: Für mich als Mitteleuropäer und Akademiker hat so etwas in der Wikipedia eigentlich nichts zu suchen – aber ich hätte natürlich nichts gegen ein entsprechendes Wikimedia-Projekt. Auf der technischen Ebene „Wissen als Dienst“ zeichnet sich dagegen ab, dass Wikimedia Deutschland mit Wikidata eine wesentliche Rolle spielen wird. Außerdem sind wir natürlich an der Diskussion über die Zukunft von MediaWiki interessiert.

Am Samstag habe ich mich besonders mit dem Thema Wikimedia-Organisationen beschäftigt. Wikimedia Deutschland ist mit gewaltigem Abstand die größte Wikimedia-Länderorganisation (aktuell beschäftigen wir über 100 Mitarbeiter, die nächstgrößere Länderorganisation etwa 10), so dass diese Frage uns in besonderem Maße betrifft. Zwei Zitate von Teilnehmern der entsprechenden Diskussionsrunden möchte ich dazu wiedergeben: „Wikimedia ist derzeit eher wie eine Regierung als wie eine gemeinnützige Organisation.“ und, unter Bezugnahme auf Eric Raymond, „Wikimedia muss sich von einer Kathedrale zu einem Basar entwickeln.“

 
Beweisfoto II: Diskussionsrunde zur Struktur der Wikimedia-Organisationen.
 
Gruppenbild.

Am Samstagabend durfte ich auch eine Diskussionsrunde zur Struktur der Wikimedia-Organisationen leiten. Ausgangspunkt war dabei ein Diskussionspapier von Bücherwürmlein, in dem er die Frage aufwirft, welche Funktionen Wikimedia-Organisationen erfüllen und welche Unterstützung sie dabei benötigen. Es war und ist dabei Position von Wikimedia Deutschland, dass sich strukturelle Fragen der Effektivität unserer inhaltlichen Arbeit unterordnen müssen. Das bedeutet, dass wir bereit sein müssen, die derzeitigen Strukturen mit Wikimedia Foundation, Funds Dissemination Committee und kleinen und großen (und riesigen) Länder- und Themen-Organisationen neu zu denken.

Der nächste Schritt ist nun, dass Arbeitsgruppen zu Themen wie „Mittelverteilung“, „Community-Unterstützung“, „Verantwortungsstruktur“ und „Technik“ ausgeschrieben werden. Diese sollen dann konkrete Vorschläge zur Umsetzung der Strategischen Ausrichtung erarbeiten – und sind dabei natürlich auf die Unterstützung von uns allen angewiesen.

Bei den Impulsvorträgen am Freitagabend habe ich spontan gemeinsam mit Erika Bjune den aktuellen Stand der Nachhaltigkeitsinitiative vorgestellt. Dieses „private“ Projekt einiger Wikimedianer wird nämlich in diesem Jahr einen großen Schritt nach vorn machen: Der aktuelle Jahresplanentwurf der Wikimedia Foundation sieht erstmals ein offizielles Nachhaltigkeitsprogramm vor. Neben einem Mittagessen mit Erika habe ich auch mit Lisa Gruwell über eine nachhaltige Anlagestrategie für das Wikimedia-Stiftungsvermögen gesprochen.

Außerdem habe ich die Konferenz natürlich zum Austausch mit Wikimedianern aus der ganzen Welt, Mitarbeitenden aus der Geschäftsstelle und dem Wikimania-Team genutzt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Cornelius Kibelka und das ganze Organisationsteam für die spannende Konferenz! Und ein paar neue Artikel sind in den letzten Wochen auch entstanden: Beckmesser#Beckmesser-Harfe, Doppeltes Holz (überarbeitet), Fob, Doppelharfe (ein Gemeinschaftswerk des Präsidiums von unserer Klausur im Februar) und Ji-Hae Park (immerhin meine siebte Frauen-Biografie in Folge).

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Zum Mündlichen Wissen: Es gab das Silberwissen. Dort wurde auch ein Zeitzeugenwiki aufgesetzt, um das noch nicht beschriebene Wissen von Augenzeugen aufzubewahren. Ist im Sande verlaufen... Gruss --Nightflyer (Diskussion) 14:58, 1. Mai 2018 (CEST)
Ja, aus Gründen: Wikipedia_Diskussion:Kurier/Archiv/2012/08#Nachtrag_zu_Perspektiven_eines_Zeitzeugen-Wikis. Was dort entstand, wird weiterhin von WMDE gefördert und steht auch heute noch im Netz.--Aschmidt (Diskussion) 15:37, 1. Mai 2018 (CEST)
Richtig – ich möchte mich aber einem erneuten Versuch anderswo auf der Welt nicht verschließen. Gruß, --Gnom (Diskussion) 16:51, 1. Mai 2018 (CEST)
Aufklärung geht aber anders. Man sollte – gerade aus der deutschen Erfahrung – einen Beitrag dazu leisten, diesen Irrweg anderen zu ersparen.--Aschmidt (Diskussion) 22:34, 3. Mai 2018 (CEST)
Am besten aber ohne Neokolonialismus... Gruß, --Gnom (Diskussion) 23:02, 3. Mai 2018 (CEST)
Ha, wollt ich auch grad schreiben ;-) --Braveheart Welcome to Project Mayhem 23:04, 3. Mai 2018 (CEST)

1. April 2018: Tutti.

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Auf der 5. Mitgliederversammlung im März 2009 in Berlin (der Kurier berichtete).
 
Auf der 22. Mitgliederversammlung im November 2017 in Berlin (Bericht im Vereinsblog).

Kein Aprilscherz: Die Zeit fliegt, es wird so langsam Frühling und Ende Mai steht schon wieder eine Mitgliederversammlung auf dem Programm – diesmal im ZKM in Karlsruhe. Aus diesem Anlass möchte ich meinen kürzlichen Aufruf noch einmal bekräftigen:

Wie ihr sicher mitbekommen habt, haben sich die Mitgliederversammungen des Vereins in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Von einer eher kleinen Runde, in der sich fast alle persönlich kannten und lange, spontan und mitunter heftig debattierten hin zu einer deutlich strukturierteren, gut vorbereiteten Veranstaltung mit einem echten Rahmenprogramm, das auch von Fördermitgliedern ohne Community-Hintergrund besucht werden kann und wird.

Wie steht ihr dazu? Wie sollen wir die Mitgliederversammlung weiterentwickeln? Am nächsten Samstag findet zu diesem Thema in der Geschäftsstelle ein offener Workshop statt. Ich würde mich sehr freuen, in den Kommentaren Ideen und Vorschläge zu lesen, die wir in die Diskussion einbeziehen können!

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Hm, lese hier zum ersten Mal von der Veranstaltung zur Zukunft der MV. Muss ich mir noch überlegen, ob ich daran teilnehmen will. Man kann nur hoffen, dass es inhaltsreicher als die letzten MVen werden wird und man nicht ganz so sehr durchgepeitscht wird. Klar, es gibt viele Neumitglieder, die abgeholt werden müssen und aktuell auch werden. Es gibt aber auch Mitglieder, die vielleicht vor Ort etwas mitgestalten wollen, unabhängig von AGs, Präsidium oder anderen Ausschüssen. Da sollte es vielleicht unterschiedliche Formate im Jahr geben. So könnte man sich auch die zweite MV sparen. —DerHexer (Disk.Bew.) 15:03, 1. Apr. 2018 (CEST)
Danke, das ist ein wichtiger Punkt! --Gnom (Diskussion) 14:12, 2. Apr. 2018 (CEST)
"Durchpeitschen" lieber Hexer lässt sich "Inhaltsreiches" schwerlich. Regularien einer MV mit spannenden WP-Inhalten zu verbinden, um Wikipedia den Vereinsmitgliedern via "gut strukturiertem Rahmenprogramm" näher zu bringen wie es auf den letzten MVen geschah, war ein gut gemeinter Versuch, der ein buntes Kaleidoskop der Wikipedia-Aktivitäten präsentierte, letztlich aber wenig Substantielles hinterließ. Am meisten Tiefgang hatten die Gespräche unter uns Vereinsmitgliedern, mit den Hauptamtlichen, mit dem Präsidium, am Rande, am Begrüßungsabend, in den Pausen, - sie zeitigten, zumindest war das mein Eindruck, gute Einblicke in das Geschehen in und um Wikipedia und in die sie tragende Organisation und Community. Fast alle Mitglieder, mit denen ich zuletzt auf den MVen sprach, ob neue oder alteingesessene, haben Fragen, haben Ideen, - die aufzunehmen, nicht nur anzuhören, sondern einzubinden durchaus Sinn macht. Hierfür braucht es kein eigenes Forum, keinen eigenen Programmpunkt, keine zusätzlichen MVen, man könnte vielleicht den Rahmen für solche Gespräche und Begegnungen ansprechender gestalten, was übrigens schon bei der Begrüßung beginnt. Zudem wäre zu überlegen, die Quintessenz solcher Gespräche aufzunehmen, sie zu dokumentieren, die Fäden weiter zu spinnen, und Feedback zu geben. Das mag banal klingen, es würde mich dennoch freuen Gnom, wenn Du diese Gedanken in die Überlegungen zur Zukunft der WMDE-Mitgliederversammlungen mit einbringen könntest. Mit freundlichen Grüßen von --Pimpinellus((D)) • WikiMUC • 17:58, 1. Apr. 2018 (CEST)
Danke für deine Gedanken! --Gnom (Diskussion) 14:12, 2. Apr. 2018 (CEST)

28. Januar 2018: Probenplan.

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Schlagwerker der Metropolitan Opera mit Röhrenglocken (1917).

Wie immer im Januar habe versucht, mir einen Überblick über die in diesem Jahr anstehenden Wikimedia-Termine zu verschaffen. In der Geschäftsstelle von Wikimedia Deutschland wurde damit schon nach der letzten Mitgliederversammlung begonnen, denn seitdem steht der Jahresplan für 2018 fest. Bei einem Blick in diesen Kalender wird wieder einmal klar, dass das Präsidium ein ziemlich arbeitsintensives Gremium ist. Das gibt uns natürlich die Möglichkeit, Themen umfassend zu behandeln – andererseits haben wir im Rahmen der Kooptation erneut festgestellt, dass das Zeitbudget mögliche Kandidaten davon abschrecken kann, ein solches Ehrenamt zu übernehmen. Für mich als Berufstätigen bedeutet das nämlich, dieses Jahr wieder eine ganze Urlaubswoche für Präsidiumstermine aufzuwenden. Zu den folgenden Terminen kommen noch die monatliche Telefonkonferenz und das übliche „Grundrauschen“ aus E-Mails, Diskussionen in verschiedenen Wikis und in den sozialen Netzwerken.

  • 17./18. Februar: Präsidiumsklausur
  • 19.-22. April: Wikimedia Conference
  • 28. April: Präsidiumssitzung
  • 26./27. Mai: 22. Mitgliederversammlung
  • Mitte Juli: Strategiewerkstatt (mehrtägig)
  • 18.-22. Juli: Wikimania
  • 3. November: Präsidiumssitzung
  • 1./2. Dezember: 23. Mitgliederversammlung
Aufführung eines Arrangements von „Prélude à l’après-midi d’un faune“ für Kammerensemble.

Wenn man so viel Zeit für die Präsidiumsarbeit aufwendet, fühlt es sich um so besser an, etwas in den Projekten zu tun – denn dazu sind wir ja eigentlich alle hier: Im Zuge der aktuell wieder einmal aufgekommenen Diskussion über Abmahnungen durch Commons-Fotografen wegen fehlerhafter Lizenzhinweise habe ich versucht, die Situation für Betroffene erläutern. Herausgekommen ist die Seite Wikipedia:Abmahnung – ich freue mich über Anmerkungen und Kritik. Außerdem habe ich den Artikel Salvi Harps vor der Löschung bewahrt und den Artikel Röhrenglocken überarbeitet – bei ersterem bin ich auf ein altes Foto eines Schlagzeugers gestoßen, der mehr wie ein Versicherungsvertreter als wie ein Musiker aussieht. Außerdem ist das Präsidium auf der Startseite neuen Website von Wikimedia Deutschland jetzt an recht prominenter Stelle zu finden.

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27. Dezember 2017: Largo.

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In den letzten Wochen habe ich mich hier leider nicht gemeldet – einerseits, weil in der Kanzlei sehr viel zu tun ist und andererseits, weil ich über ein größeres Projekt im Verein gar nicht berichten durfte, weil es bislang vertraulich war:

Kooptation

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Auf unserer letzten SItzung am 19. November haben wir Gabriele Theren und Peter Dewald durch Beschluss ins Präsidium berufen. Damit haben wir zum ersten Mal von der neu geschaffenen Möglichkeit Gebrauch gemacht, bis zu zwei Mitglieder in unser Gremium zu kooptieren.

Weil es zuletzt noch einmal Thema war, kurz zum Prozess: Zunächst haben wir evaluiert, welche Kompetenzen und Erfahrungen unserem Gremium fehlen. Wie von § 4 Abs. 3 der Wahlordnung vorgesehen haben wir dann Anfang September ein konkretes Suchprofil beschlossen und auf dieser Grundlage dazu aufgerufen, geeignete Mitglieder zu empfehlen oder sich selbst zu bewerben. Daraufhin haben sich über sechzig Mitglieder bei uns gemeldet, was uns enorm gefreut hat. Mit vielen habe ich selbst Gespräche geführt und Dutzende von Lebensläufen und Motivationsschreiben gelesen. Dabei befanden wir uns letztlich unerwarteter Weise in der Situation, eine ganze Reihe äußerst geeigneter KandidatInnen zu haben. Schließlich haben wir auf der Grundlage einer Shortlist im Präsidium einen Beschluss über die zu berufenden Personen gefasst. Die federführende Arbeitsgruppe, die die Wahlordnung zur Begleitung des Prozesses vorsieht, bestand zunächst aus sebmol und mir (als Board governance-Ausschuss) und später aus Abraham, Moritz und mir.

Jetzt freue ich mich sehr, Gabriele und Peter dabei zu haben. Beide können auf beeindruckende berufliche Stationen zurückblicken und werden unser Gremium sicher mit interessanten Perspektiven bereichern. „Fun fact“ am Rande: Gabriele ist in der Reenactment-Szene aktiv, bei der ich zumindest gewisse Gemeinsamkeiten mit der Wikipedia-Community vermute.

Die 21. Mitgliederversammlung

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Am Vortag unserer Sitzung, nämlich am 18. November, fand in Berlin die 21. Mitgliederversammlung des Vereins statt. Dabei ist zunächst zu erwähnen, dass die Veranstaltung mit 41 aktiven, 65 Fördermitgliedern und 26 Gästen sehr gut besucht war. Außerdem hat die Mitgliederversammlung einstimmig die neue strategische Ausrichtung der Wikimedia-Bewegung angenommen. Auf der Wikimedia Conference im März wird dann der Startschuss für die Diskussionen um die konkrete Umsetzung der strategischen Ausrichtung fallen. Unter der Bezeichnung „Zukunftsprozess“ wird uns das Thema bezogen auf den Verein auch bei Wikimedia Deutschland über das kommende Jahr begleiten – da ich nicht Mitglied des zuständigen Ausschusses bin, kann ich hier aber noch nichts Konkretes berichten. Der Mitgliederversammlungs-Nachmittag stand dann als "Haus des freien Wissens" wieder ganz im Zeichen der Information über die Arbeit des Vereins. Fotos von der Veranstaltung gibt es hier.

Im Nachgang ist eine alte Diskussion wieder aufgeflammt: Sollte die Mitgliederversammlung des Vereins ab 2019 wieder zum jährlichen Turnus zurückkehren? Marcus Cyron (hier) und Pavel Richter (hier) haben sich kürzlich dafür ausgesprochen. Über weitere Meinungen in den Kommentaren würde ich mich freuen.

Die Fotos in diesem Beitrag stammen aus der jüngsten Wiki-Loves-Music-Kooperation mit dem Orchestre symphonique de Montreal. Zum Schluss bleiben nur noch gute Wünsche: frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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27. September 2017: Pasticcio.

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Eine Cellistin (Foto von Teta pk, entstanden beim Wiki Loves Music-Projektwochenende in Hamburg).

Auch wenn ich über den Sommer viel zu wenig gebloggt habe, ist doch einiges passiert, über das es sich zu berichten lohnt. Und siehe da, ich bin diesmal in der äußerst bequemen Situation, es gar nicht alles hier aufschreiben zu müssen, da auf eine ganze Reihe von Berichten andernorts verweisen kann:

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10. September 2017: WikiCon (III).

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Gruppenfoto der etwa 300 Teilnehmenden der WikiCon 2017.

Heute ging die WikiCon in Leipzig zu Ende. Ich war diesmal vielfältig involviert: Gleich zu Beginn durfte ich den leider erkrankten Bücherwürmlein bei der Eröffnungsveranstaltung vertreten. Deswegen erlaube ich mir, hier aus meiner eigenen Rede zu zitieren:

Die WikiCon ist für mich etwas ganz Besonderes – denn sie zeigt, dass Wikipedia eben kein anonymes Online-Projekt ist, sondern dass die Wikipedia gerade von den Autorinnen und Autoren lebt, die sich ehrenamtlich und vor allem gemeinsam für Freies Wissen engagieren. Die WikiCon ermöglicht der deutschsprachigen Autorengemeinschaft den Austausch von Erfahrungen, die Diskussion neuer Ideen und die Vernetzung für zukünftige Projekte.

Meine Konferenz-Schwerpunkte

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Danach habe ich versucht, die aus meiner Sicht wichtigsten Themen der WikiCon vorzustellen:

Neue Autoren gewinnen

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Die Anzahl der aktiven Editoren in der deutschsprachigen Wikipedia nimmt nach wie vor langsam ab.

Zum einen beschäftigt uns nach wie vor die Tatsache, dass die Zahl der Aktiven in der deutschsprachigen Wikipedia weiter abnimmt. Auch seit der letzten WikiCon vor einem Jahr in Kornwestheim ist die deutschsprachige Autorengemeinschaft weiter deutlich geschrumpft. Und das ist ein ernsthaftes Problem. Denn sowohl der Artikelbestand, der gepflegt werden muss, als auch die Bedeutung, die Wikipedia als Wissensquelle für die Gesellschaft hat, werden immer größer.

Umso mehr müssen wir uns deshalb bemühen, an zwei Stellschrauben zu drehen, um diesem Problem zu begegnen, damit die Wikipedia nicht einen langsamen Tod stirbt: Erstens müssen wir die technischen Hürden senken, die Neulingen den Einstieg schwer machen.

Zweitens, und das halte ich für noch wichtiger, müssen wir als Gemeinschaft an unseren sozialen Strukturen arbeiten. Wir müssen einen besseren Umgang miteinander pflegen und eine konstruktivere Diskussionskultur etablieren. Das ist enorm schwer. Aber wir können es uns nicht leisten, dass bei uns nur mitmachen kann, wer die heutzutage leider nahezu überall im Internet üblichen Pöbeleien aushält. Viele Leute sagen, dass Wikipedia das beste Beispiel dafür ist, was für wunderbare Dinge das Internet hervorbringen kann. Ich würde mich freuen, wenn wir an diesem Wochenende darüber sprechen könnten, wie wir diesem hohen Ansehen auch hinter den Kulissen gerecht werden können.

Partnerschaften eingehen

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Wikipedia ist Teil eines „Ökosystems des Wissens“ (Bild: 5. Platz WLE 2017).

Ein weiteres Thema, das uns dieses Wochenende beschäftigen wird, sind Partnerschaften. Partnerschaften der Wikipedia-Community mit Kulturinstitutionen, mit Bildungseinrichtungen, mit Regierungsbehörden und nicht zuletzt mit anderen Nichtregierungsorganisationen, die ähnliche Ziele verfolgen wie Wikimedia.

Ich habe dabei den Eindruck, dass es uns auf der Grundlage solcher Partnerschaften immer mehr gelingt, das Thema „Open by Default“ in den Köpfen zu verankern und dadurch überall in der Gesellschaft Wissen jedermann zugänglich zu machen. Umso mehr freue ich mich, dass der sächsische Landtag vor einer Woche den Entwurf eines Transparenzgesetzes für den Freistaat Sachsen beraten hat.

Auf jeden Fall, und dazu möchte ich gleich noch einmal kurz kommen, erreichen wir unser Ziel nicht allein, sondern nur gemeinsam mit starken Partnern, und deswegen möchte ich auch alle Teilnehmer ganz besonders begrüßen, die sich nicht primär als Wikipedianer, sondern als Teil der großen Open-Bewegung verstehen und gemeinsam mit uns Wissen befreien möchten.

Über die Zukunft sprechen

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Wo befinden sich die schwarzen Flächen auf unserer „Landkarte des Wissens“?

Drittens werden wir dieses Wochenende über das große Ganze sprechen. Denn immer häufiger bekommen wir zu hören, dass die Wikipedia ja eigentlich im Wesentlichen fertig sei, so dass sich jetzt die Frage stellt, was als nächstes kommt.

Die Wikimedia Foundation hat daher einen Strategieprozess angestoßen, der festlegen soll, was wir als weltweite Organisation bis 2030 bewegen wollen und an dem sich viele von euch bereits beteiligt haben. Auf der Wikimania in Montréal im vergangenen Monat haben wir den ersten Entwurf einer solchen „strategischen Ausrichtung“ diskutiert. Der erste Satz dieses Entwurfs lautete: „Die strategische Ausrichtung der Wikimedia-Bewegung für 2030 ist es, Straßen, Brücken und Dörfer zu werden, welche die Reise der Welt hin zu freiem Wissen unterstützen.“

Dieser erste Satz klingt insbesondere in der deutschen Übersetzung noch etwas holprig und es ist zumindest auf den ersten Blick noch nicht ganz klar, was sich dahinter verbirgt. Deshalb wird derzeit eine neue Version erarbeitet, die konkreter gefasst ist und unter der Überschrift „Equity + Infrastructure“ steht. Deshalb möchte ich euch einladen, euch an der Diskussion dieses Entwurfs online und offline zu beteiligen und insbesondere zu fragen, was das für uns in Deutschland, Österreich und in der Schweiz bedeuten kann.

Persönlicher Austausch

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Der informelle Austausch war genau so wichtig wie das „offizielle“ Programm.

Zum Schluss möchte ich noch eine Empfehlung aussprechen: Meiner Ansicht nach ist der wichtigste Teil einer Konferenz wie der WikiCon der zufällige Austausch mit Teilnehmern, die beim Mittagessen neben einem sitzen oder die man einfach zufällig auf dem Flur trifft – daher nennt man diesen Aspekt einer Konferenz auf Englisch auch den „hallway track“. Deshalb möchte ich uns alle dazu ermutigen, diesem Teil der WikiCon mindestens genauso viel Bedeutung beizumessen wie dem „offiziellen“ Programm.

Mein Konferenzprogramm

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Und dann ging die Konferenz los. Am Freitag habe ich in einem Vortrag über das Wiki Loves Music-Wochenende in Hamburg berichtet und bei der Diskussion über die Zukunft des digitalen Engagements die Frage gestellt, welche Formen staatlicher Anerkennung es zum Beispiel für verdiente Wikipedianerinnen und Wikipedianer geben kann. Einer der besten Teile des Rahmenprogramms war wieder einmal die „Editierbar“ von Wiki Loves Cocktails am Freitagabend.

Am Samstagvormittag haben wir in Workshop gemeinsam darüber nachgedacht, wie man die Hauptseite der deutschsprachigen Wikipedia überarbeiten könnte – an diesem Thema möchte ich unbedingt dranbleiben und im Dezember soll dazu ein Workshop in Berlin stattfinden. Am Nachmittag habe ich dann einen Vortrag über den aktuellen Stand der Reiß-Engelhorn-Saga gehalten. Nach dem Gruppenfoto durfte ich bei einer Podiumsdiskussion mit Martin Kraft und Lutz Hagen über die „Krise des Faktischen“ diskutieren. Bei der WikiEulen-Verleihung am Samstagabend durfte ich zweimal Laudator sein. Außerdem, das war mir ein riesengroßes Vergnügen, habe ich die Veranstaltung musikalisch eröffnet.

Zum Schluss habe ich mir am Sonntagmorgen noch eine Diskussion des aktuellen Stands der Wikimedia-Strategie angehört und und an der Vorstellung der Planung für die Spendenkampagne 2017 teilgenommen. Abrahams abschließendem Dankeschön an das ehrenamtliche Organisationsteam und die Wikipedia-Mitarbeitenden kann ich mich nur anschließen. Jetzt sitze ich im Zug zurück nach Hamburg und freue mich schon auf die nächste WikiCon!

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3. Juli 2017: Die 20. Mitgliederversammlung.

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WikiStammtisch Nr. 61 (ab 27'37'')

Diesmal kann ich es mir bei meinem Bericht von der Mitgliederversammlung ganz leicht machen: Sebastian Wallroth hat mich nämlich in Bamberg während der Mittagspause zu meinen Eindrücken interviewt und meinen O-Ton in eine Episode von WikiStammtisch eingebaut. Wie man hören kann, war der Tag für mich doch sehr aufregend – ich bitte daher, mein hohes Sprechtempo und die Versprecher zu entschuldigen. Auch das Protokoll der Mitgliederversammlung ist schon online.

Der einzige Tagesordnungspunkt unter meiner Beteiligung war die Vorstellung der Fundraising-Prinzipien von Wikimedia Deutschland. Allen an der Erstellung dieses Dokuments Beteiligten, allen voran Martin Kraft, möchte ich noch einmal ganz herzlich danken: Aus meiner Sicht handelt es sich hier um ein Musterbeispiel erfolgreicher Vereinsarbeit, über das ich mich enorm freue.

Nachtrag: Mittlerweile ist auch ein Video über die Mitgliederversammlung fertig, in dem insbesondere Fördermitglieder zu Wort kommen (und in dem ich mich ins Standbild geschlichen habe):

Video über die Mitgliederversammlung in Bamberg.
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21. Mai 2017: Motivation.

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Ein Gletscher im russischen Kabardino-Balkarischen Hochgebirgs-Naturreservat im Kaukasus, gesehen aus Georgien.

Ein letztes Versprechen muss ich nach dem Ende meiner Blog-Abstinenz noch einlösen: Vom 1. bis zum 14. Dezember 2016 war ich ja Mitglied des Schiedsgerichts der deutschsprachigen Wikipedia. Nachdem ich kurz nach der Wahl erfuhr, dass ein anderes Mitglied des Schiedsgerichts, nämlich MAGISTER, bei der AFD aktiv ist, bin ich zurückgetreten. Das gab große Diskussionen, die teilweise bis heute anhalten. Und weil ja gerade das neue Schiedsgericht gewählt wird, ist jetzt vielleicht ein guter Zeitpunkt, darüber noch kurz aus meiner persönlichen Sicht zu berichten. Nach meinem Rücktritt habe ich auch mit der VICE gesprochen, deren Bericht über die Angelegenheit ganz akzeptabel ist.

Nach wie vor stehen manche meinem Rücktritt nämlich offenbar mit großem Unverständnis gegenüber. Ich habe zum Beispiel gelesen, dass Wikipedia ja der politischen Neutralität verpflichtet sei, oder dass dass man doch zwischen dem Ehrenamt innerhalb der Community und innerhalb einer Partei trennen können müsse. Daher sei die Mitgliedschaft im Schiedsgericht „unpolitisch“ und es sei hinzunehmen, wenn Wikipedianer sich auch für die AFD engagieren.

Aus meiner Sicht ist die Situation anders. Für mich persönlich dient die Mitarbeit in der Wikipedia nämlich keinem Selbstzweck, sondern ich verfolge damit ein ganz bestimmtes Ziel: Ich bin auf Wikipedia nicht (nur) aktiv, weil es einfach Spaß macht, sondern weil ich – verkürzt gesagt – die Welt retten will, indem ich dazu beitrage, das gesamte Wissen der Menschheit allen Menschen auf der Welt zur Verfügung zu stellen. Denn ganz im Geist der Aufklärung hänge ich dem (naiven) Glauben an, dass mehr Wissen uns zu besseren Menschen macht.

 
Ein Steinbock in den Aiguilles Rouges.

Mir ist vollkommen bewusst, dass nicht jeder Wikipedianer so denkt wie ich, und das ist auch vollkommen in Ordnung so. Manche Wikipedianer sind zum Beispiel einfach deshalb auf Wikipedia aktiv, weil sie sich für ein bestimmtes Thema – seien es Modelleisenbahnen, Physik oder das Alte Rom – interessieren und sich eben auf Wikipedia mit diesem Thema beschäftigen wollen. Andere begeistern sich für freie Software und kümmern sich daher unter anderem um die Technik.

Bei mir ist es eben ein gewisser Weltretter-Idealismus, der mich antreibt. Und dass dieser Idealismus durchaus politisch ist, wissen wir nicht erst seit der Sperre von Wikipedia durch die türkische Verwaltung.

Was hat das mit der AFD zu tun? Nun, MAGISTER identifiziert sich mit der AFD, die ich als eine Partei kennen gelernt habe, deren Ausrichtung einer Reihe von Wikipedia-Grundprinzipien entgegensteht: nämlich den Idealen der Aufklärung, der wissenschaftlichen Methode und des toleranten Umgangs miteinander. Das passt mit meinem Selbstverständnis als Wikipedianer nicht zusammen. Deshalb war mir die Zusammenarbeit mit MAGISTER im Schiedsgericht unmöglich, auch wenn es um ein „unpolitisches“ Thema wie die Entscheidungsfindung im Schiedsgericht ging. Deswegen bin ich zurückgetreten und habe meine Entscheidung entsprechend begründet.

 
Ein Skibergsteiger auf dem Gran Paradiso.

Damit keine Missverständnisse entstehen: Es ist wie gesagt okay, wenn andere Wikipedianer meinen Idealismus nicht teilen. Und vielleicht sollte ich außerdem noch klarstellen, dass mir keinerlei regelwidriges Verhalten MAGISTERs bekannt ist – es geht mir also nur um die Unvereinbarkeit von Parteiamt und Rolle in der Community aus der Sicht meines Selbstverständnisses als Wikipedianer.

Zum Schluss möchte ich alle Leser auffordern, sich an der noch bis heute Abend laufenden Wahl zum nächsten Schiedsgericht zu beteiligen. In jedem Fall wünsche ich dem nächsten Schiedsgericht eine konstruktive Arbeitsatmosphäre und das Vertrauen der Community in seine Arbeit. Die Bilder im heutigen Beitrag stammen von einem guten Freund, der sich für Bergsteigen, Jazz, internationale Beziehungen und Fotografie interessiert. Ich freue mich enorm, dass ich ihn in überzeugen konnte, in diesem Jahr an Wiki Loves Earth teilzunehmen.

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29. April 2017: Con moto.

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Ich sitze gerade im Zug auf dem Weg nach München: Der Beck-Verlag hat mich eingeladen, mit der Geschäftsführung der juristischen Sparte des Unternehmens einmal allgemein über Wikipedia und Freies Wissen zu sprechen. Entstanden ist dieser Kontakt aus meinem Vortrag an der Fernuni in Hagen – über den, wie es so schön heißt, der Kurier berichtete. Während der Fahrt durch ein wunderschönes maigrünes Deutschland ist Zeit, darüber zu berichten, was mich gerade im Präsidium so beschäftigt:

Am vergangenen Wochenende habe ich als Vertreter des Präsidiums auf Initiative von Till Mletzko (WMDE), Abraham Taherivand (WMDE) und Martin Kraft an einem Workshop zur Gestaltung der jährlichen Spendenkampagne des Vereins in der Geschäftsstelle in Berlin teilgenommen. Einen ganzen Tag lang haben wir uns den Kopf zerbrochen, wie wir auf der Grundlage des Beschlusses der letzten Mitgliederversammlung gemeinsame Prinzipien für das Online-Fundraising des Vereins aufstellen können. Der Workshop war aus meiner Sicht enorm erfolgreich, was den Beiträgen der drei „Gastgeber“ und von Cirdan, DerHexer, Ghilt und Sargoth aus der Community und Gabriel Birke (WMDE), Jan Dittrich (WMDE), Kai Nissen (WMDE) und Tobias Schumann (WMDE) aus der Geschäftsstelle zu verdanken ist – ich selbst habe mich eher zurückgehalten. Die Ergebnisse sollen demnächst veröffentlicht und auf der 20. Mitgliederversammlung am 17. Juni in   Bamberg vorgestellt werden.

Mit der Vorbereitung der nächsten Mitgliederversammlung beschäftigt sich gerade auch der Präsidiumsausschuss „Communitys und Mitglieder“ (bestehend aus Jojoon, Seewolf und mir) in enger Zusammenarbeit mit Annika Möller (WMDE), der neuen Mitgliederbetreuerin des Vereins. Die Einladungen zum „Tag des Freien Wissens“ sollen in der kommenden Woche versendet werden und ich hoffe, viele von euch in Bamberg zu sehen.

Unter anderem wollen wir auf der Mitgliederversammlung diskutieren, wie wir die Rolle von Wikipedia und Wikimedia mit den „Fake News“ und „Postfaktizität“ verstehen: Ist Wikipedia das Antidot zu den genannten Phänomenen? Oder gefährden sie die Wikimedia-Projekte? Dazu freue ich mich natürlich auch über Anmerkungen in der Kommentarspalte, denn im Präsidium beschäftigt mich das Thema gerade auch in einer Arbeitsgruppe mit Sabria und Seewolf, unterstützt von John Weitzmann (WMDE).

Zum Schluss: Es gibt einen neuen Artikel, Musikrecht, von dem ich nie gedacht hätte, dass er noch ein Rotlink wäre. Die Nachhaltigkeitsinitiative hat mittlerweile über 300 Unterstützer. Und leider, leider verlässt meine ehemalige Chefin Mpaulson (WMF) die Wikimedia Foundation, so dass ich ihr auf der Wikimedia-Mailingliste für ihre phänomenale Arbeit in den letzten Jahren gedankt habe.

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Viel Spaß in München! Ich hoffe und gehe mal davon aus, dass du ein volles Programm hast, aber falls du dich wider Erwarten doch abends im Hotel langweilen solltest, bist du herzlich auf ein Bier (oder ein anderes Getränk deiner Wahl) bei mir eingeladen! --Tkarcher (Diskussion) 13:53, 29. Apr. 2017 (CEST)
Oder ins WikiMUC! -- Michi 14:01, 29. Apr. 2017 (CEST)
Warum nicht zur Auer Dult, Maidult ist jetzt, da ist es lustiger und nicht so dröge? Dienstag treffen wir (Münchner WMDE-Vereinsmitglieder) uns zu einem kleinen Feierabend-Umtrunk, um 17 Uhr. Du bist herzlich eingeladen Gnom, gib Laut wenn Du Zeit hast?! Grüße --Pimpinellus((D)) • WikiMUC • 15:48, 1. Mai 2017 (CEST)
Hallo Tkarcher, Michi, Pimpinellus und auch h-stt, vielen Dank für eure freundlichen Einladungen. Da ich nur zweieinhalb Tage in der Stadt war und bei jedem München-Besuch immer meine in der Stadt lebenden Freunde und Verwandten (und zunehmend ihre Kinder) besuchen muss und will, war mein Terminkalender leider rappelvoll. Ich komme aber natürlich mal wieder vorbei und werde es dann endlich auch mal ins WikiMUC schaffen. Gruß, --Gnom (Diskussion) 21:02, 1. Mai 2017 (CEST)

Dank Dir Gnom für die Rückmeldung, sicherlich sehen wir uns dann spätestens am 17. Juni in Bamberg zur WMDE-Mitgliederversammlung, es sei denn, es gelingt Dir im Vorfeld oder im Nachgang ein Abstecher gen Süden nach München, wir würden uns freuen! Gruß --Pimpinellus((D)) • WikiMUC • 10:10, 2. Mai 2017 (CEST)

19. April 2017: Maestro.

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Ein Dirigierstab – Testfoto für Wiki Loves Music aus dem Wikipedia:Kontor Hamburg.

Wie versprochen möchte ich auch noch kurz schildern, wie ich den Vorstandswechsel von Christian Rickerts (WMDE) zu Abraham Taherivand (WMDE) erlebt habe.

Es geschah alles enorm plötzlich – Christians Ernennung zum Staatssekretär ging binnen weniger Tage über die Bühne. In Windeseile mussten wir im Präsidium eine Übergangslösung finden und uns auf eine Kommunikation der Nachricht nach außen einigen. Intern hatte die Angelegenheit den Codenamen Operation M41 – benannt nach der offenbar berühmt-berüchtigten Berliner Buslinie, die das Tempelhofer Ufer mit dem Abgeordnetenhaus verbindet. Informiert wurden so nach und nach Mitarbeiter, Mitglieder, Community und die Öffentlichkeit einschließlich der Presse.

Meine erster Gedanke nach Christians plötzlichen Anruf bei uns Anfang Dezember war: „Können wir hier nicht mal für eine Minute Ruhe einkehren lassen?“ Denn Christian war ja gerade erst einmal anderthalb Jahre im Amt gewesen. Um so mehr freue ich mich, dass wir mit Abraham schnell Ersatz gefunden haben und uns auf unserer letzten Präsidiumsklausur auch dafür entschieden haben, ihn auch als geschäftsführenden Vorstand einzustellen.

Letztlich haben wir Christian mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet – denn nach dem, was man so hört, dürfen wir in Zukunft auf mehr Open Data aus der Berliner Landesverwaltung freuen. Daher: Herzlichen Dank, Christian, bleib uns gewogen!

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17. April 2017: Wikimedia Conference (III).

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Das obligatorische Gruppenfoto.

Am letzten Wochenende war wieder Wikimedia Conference in Berlin. Zusätzlich zu den üblichen etwa 200 „Funktionären“ und Mitarbeitern der verschiedenen internationalen Wikimedia-Organisationen waren diesmal zusätzlich 150 Wikipedianer aus der ganzen Welt eingeladen, um ihre Perspektive in den derzeit laufenden Strategieprozess der Wikimedia Foundation einzubringen.

Auf diese Weise war die Wikimedia Conference diesmal schon fast eine kleine Wikimania. Ein wesentlicher Unterschied war jedoch, dass man uns drei Tage lang in einen großen Saal eines Berliner Konferenzhotels gesperrt hatte, um dort Ideen und Positionen für den WMF-Strategieprozess zu erarbeiten.

Wer mit diesem Thema wie ich zunächst nichts anfangen kann, sollte vielleicht einen Blick auf das „Strategy briefing“ werfen, das uns zur Verfügung gestellt wurde und welches die Rahmenbedingungen des Strategieprozesses aus Sicht der Wikimedia Foundation beschreibt. Wer sich auch einbringen möchte, sollte das unbedingt tun, und zwar hier: Wikipedia:Wiki 2030.

Los ging es für mich bereits am Vortag im Rahmen des „Pre-Conference Boards Training“, wo ich unter dem Titel „Beyond bylaws“ mit einer Gruppe von Chapter-Vorständen darüber gesprochen habe, wie man Geschäftsordnungen und andere Regelwerke dazu einsetzen kann, häufig auftretende Probleme besser zu regeln.

Konferenzgewusel (mit DerHexer und Raymond).

Auch während der weiteren Konferenz habe ich mich ab und zu vom Strategieprozess davongeschlichen und an kleineren Runden zu anderen Themen teilgenommen. Dazu gehörte ein Workshop mit dem Titel „Building strategic processes within the movement“, da wir uns im Präsidium gerade auch fragen, wie wir längerfristig planen wollen und uns dabei mit der Strategie der Wikimedia Foundation verzahnen können.

Am zweiten Tag habe ich kurz bei einer Vorstellung des „Community leadership development“-Programms der Wikimedia Foundation vorbeigeschaut, das ich sehr spannend finde. Denn als große Organisation müssen wir es ermöglichen, dass die Leute Verantwortung übernehmen (ein deutlich besserer Ausdruck als das seltsam klingende Wort „leadership“). Außerdem haben sich am Abend auf Initiative von Braveheart die Vertreter der deutschsprachigen Wikimedia-Organisationen zusammengefunden, unter anderem zum Austausch über die WMDE-Neuautorenkampagne.

Auf der Party am Samstagabend waren auch einige Berliner Wikipedianer (unter anderem Marcus Cyron und DasMonstaaa) und alte Wikimedia-Hasen (einschließlich Schreibvieh und Christian Rickerts (WMDE)). Am Sonntag habe ich dann unter anderem noch an einer Runde zur Kooptation in Vorständen teilgenommen – sehr spannend fand ich die Information, dass Wikimedia Israel plant, gezielt ein Mitglied der arabischen Gemeinschaft in den Vorstand zu berufen.

 
„Adapting to the eco­sys­tem of the inter­net“ – einer meiner beiden Vor­schläge für die neue WMF-Strategie.

Im eigentlichen Strategie-„Track“ habe ich mich mit zwei Ideen eingebracht, die kurz zusammengefasst so lauten:

  • Becoming a movement: Wir brauchen eine bessere Definition oder eine breiteres Verständnis des Begriffs ‚Wikimedia-Bewegung‘. Wir sollten mehr Menschen einladen, Teil davon zu sein und möglicherweise unsere bestehende Struktur überarbeiten.
  • Adapting to the ecosystem of the internet: Weil das Internet immer mobiler wird und sich zunehmend auf Plattformen abspielt, sollten wir die Website gemeinsam mit der Community und unter Rücksicht auf unsere Kernprinzipien besser an mobile Geräte anpassen, mehr mit Plattformen interagieren und die Wikipedia-Oberfläche modernisieren.

Daneben war natürlich wie jedes Mal der „hallway track“ ein wichtiges Element der Konferenz – ich habe ihn insbesondere dazu genutzt, für die Nachhaltigkeitsinitiative zu werben, zum Beispiel bei einer Tasse Tee mit der WMF-Technikchefin VColeman (WMF). Insgesamt war es ein prall gefülltes Wochenende, das als Erfolg gewertet werden kann. Auf Facebook habe ich geschrieben: „I think we all gained confidence in the strategy process. It is well-designed and the Wikimedians at the conference participated with great enthusiasm.“

Zum Schluss noch eine kleine Galerie mit „Beweisfotos“ und ein Link auf meinen neuesten Artikel: Heike Wiechmann.

Kommentare  
Was bedutet für Dich der Ausdruck Wikifant? Mich erinnert er an den Antifant. Daher mag ich ihn nicht. Auch wenn er nur leicht abwertend gemeint ist und keine pure Feindseligkeit ausdrückt. Grüße −Sargoth 17:18, 17. Apr. 2017 (CEST)
Hallo Sargoth, den Begriff „Antifant“ kannte ich noch gar nicht. Ich meine damit „Hardcore-Wikipedianer“. Beantwortet das deine Frage? Und sollte ich den Begriff „Wikifant“ zukünftig vermeiden? Gruß, --Gnom (Diskussion) 17:21, 17. Apr. 2017 (CEST)
In Bezug auf mich, bitte. :-) Ich habe dir aber extra noch Benutzerin:Anneke Wolf/Wikifant rausgesucht :)
Ach und dann wollte ich noch sagen, dass der Begriff Bewegung etwas ... naja peinlich klingt. Im Vergleich zu den „anderen“ Bewegungen. Ganz einfach, weil wir gesellschaftlich nichts bewegen (und viele auch gar nichts bewegen wollen, sondern „nur schreiben“). Teil der Open-Content-Bewegung, das klingt für mich gerade noch so okay. Ich würde mir aber wünschen, dass die Kommunikation der Foundation uns ein zusätzliches offizielles Wording gibt, dass glaubwürdiger klingt. LG −Sargoth 17:25, 17. Apr. 2017 (CEST)
Ich habe den Ausdruck "Wikifant" auch immer eher unangenehm wahrgenommen, als zumindest abschätzige Bezeichnung für gerade die Leute, die hier besonders engagiert sind. - Was mich noch interessieren würde: Wie wurden die eingeladenen Wikipedianer ausgewählt? Gestumblindi 17:51, 17. Apr. 2017 (CEST)
Ich habe den Begriff mal entfernt.
@Gestumblindi: Ich glaube man hat insbesondere Nutzer mit erweiterten Rechten eingeladen und auf geografische Diversität geachtet, bin mir da aber nicht sicher.
@Sargoth: Ich bin auch der Ansicht, dass wir momentan den Begriff "Bewegung" nicht so recht verdienen. Wenn du einen besseren Begriff weißt für eine Zustandsbeschreibung einerseits und andererseits für das, was wir sein wollen, immer her damit :-) Gruß, --Gnom (Diskussion) 18:26, 17. Apr. 2017 (CEST)
Die eingeladenen Wikipedianer für den Strategie-Teil wurden großteils von der WMF eingeladen, auf Vorschlag von Mitarbeitern der WMF. Etwas willkürlich, aber im Ergebnis dann doch halbwegs ok. Zumindest hatte man nicht das Gefühl, dass die meisten Teilnehmer nix beizutragen hätten. --Braveheart Welcome to Project Mayhem 11:21, 18. Apr. 2017 (CEST)

10. April 2017: Logokratie.

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Wer in der Wikipedia etwas erreichen möchte, braucht einen langen Atem.

Wenn ich Nicht-Wikipedianern die Funktionsweise von Wikipedia erklären und verdeutlichen möchte, wie bei uns Entscheidungsprozesse ablaufen, dann formuliere ich das häufig so: „Wikipedia ist eine ‚Logokratie‘ – es gewinnen diejenigen, die am längsten reden.“

Wie ich mittlerweile weiß, hat dieser Begriff bereits verschiedene andere Bedeutungen: Bei Kurt Hiller bezeichnet ‚Logokratie‘ eine ‚Herrschaft der Vernunft‘. Das klingt auch schön und natürlich wünschen wir uns das für die Wikipedia. Fritz Mauthner und andere verwendeten den Begriff jedoch im Rahmen einer Forderung, man möge seine Worte mit Bedacht wählen, da sie Macht über andere ausüben. Auch dem kann ich zustimmen. Höchste Zeit, darüber mal einen Artikel anzulegen, oder? Hier, bitteschön: Logokratie.

Mein eigentlicher Gedanke aber ist: Wer in der Wikipedia etwas ändern möchte, braucht einen langen Atem. Und das gilt für Wikimedia nicht weniger.

Bereits seit Ende 2014 bemühe ich mich darum, dass die Wikipedia-Server mit Ökostrom betrieben werden, damit wir angesichts der bevorstehenden Klimakatastrophe unserer Verpflichtung gerecht werden und außerdem ein Zeichen für den Rest des Internets setzen. Auslöser war eine entsprechende Initiative von Greenpeace.

 
Der Auslöser: Wikipedia erhält 2014 ein vernichtendes Votum von Greenpeace.

Die Frage war nur: Wie bringe ich eine große Organisation wie die Wikimedia Foundation dazu, meine Idee umzusetzen? Es fängt damit an, dass viele US-Amerikaner nicht einmal wissen, was Ökostrom ist. Und die bei manchen Wikipedianern beliebte „Fackeln und Mistgabeln“-Methode wollte ich nicht anwenden. Aber ganz einfach zivilisiert mit mir reden wollte auch keiner so recht – wie man zum Beispiel hier oder hier sehen kann.

Nach vielen, vielen Rückschlägen und hunderten (das ist kein Witz!) von E-Mails sowie Telefonaten und Videokonferenzen mit verschiedenen Mitarbeitern der Wikimedia Foundation war klar: Ich muss ganz oben anfangen, und ich muss beweisen, dass meine Idee die breite Unterstützung der Community genießt.

 
Das Logo meiner „Nachhaltigkeitsinitiative“.

Also habe ich im Sommer 2015 gemeinsam mit Aubreymcfato auf Meta eine Projektseite angelegt. Auf dieser Seite habe ich erklärt, was das Problem ist, wie ich es lösen möchte, und dass man bitte unterschreiben möge, um die Idee zu unterstützen. Dann habe ich angefangen, behutsam für die Idee zu werben – nicht im Wikipedia-Kurier, nicht auf einer großen Mailingliste, sondern durch persönlichen Kontakt zu Wikipedianern, die sich durch Babelboxen oder die Mitarbeit in entsprechenden Portalen als „Grüne“ identifizieren. Zum Beispiel habe ich alle polnischen Wikipedianern mit der , die zuletzt aktiv waren, durch eine Nachricht auf der Benutzerseite (auf Polnisch) zur Unterschrift aufgefordert.

Stand heute unterstützen 260 Wikipedianer aus der ganzen Welt die Idee. Und kaum habe ich mein Projekt zwei Jahre lang verfolgt, hat das Kuratorium der Wikimedia Foundation einen offiziellen Beschluss gefasst, dass sich die Foundation verpflichtet, nach Wegen zu suchen, die Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt zu reduzieren.

 
Auf der Wikimedia Conference 2016.

Damit ist die Arbeit nicht getan. Im Gegenteil: Jetzt geht es erst richtig los, denn ich muss einen Weg finden, das Operations-Team der Wikimedia Foundation zu überzeugen, den Beschluss auch umzusetzen. Und bislang bewegen sich die zuständigen Mitarbeiter keinen Zentimeter. Im Gegenteil: Im Laufe dieses Jahres werden in Singapur weitere Wikipedia-Server ans Netz gehen – und in Singapur gibt es überhaupt keinen Ökostrom.

Also werde ich weiter um Unterschriften auf meiner Meta-Seite werben. Letzte Woche habe ich auf der Wikimedia Conference erneut einen kurzen Vortrag über die Initiative gehalten und extra über zweihundert Aufkleber drucken lassen (selbstverständlich PVC-frei) und verteilt und hoffe, dass sie auch in San Francisco auf möglichst vielen Laptop-Hüllen landen. Für die Wikimania in Montreal habe ich einen Vortrag eingereicht. Und werde wahrscheinlich noch einmal hunderte E-Mails senden müssen, bis das Ziel erreicht ist.

Ich bleibe dran.

Kommentare  
Finde ich nach wie vor eine super Sache! Hast du schon mal darüber nachgedacht, einen kleinen Flyer dafür zu gestalten? Die könnte man nicht nur auf Konferenzen verteilen, sondern auch in den Wikipedia-Büros auslegen. Die Verteilung im WP:WikiMUC könnte ich gerne übernehmen. --Tkarcher (Diskussion) 19:49, 8. Apr. 2017 (CEST)
Hm, vielleicht wäre das eine Idee. --Gnom (Diskussion) 23:04, 8. Apr. 2017 (CEST)

22. März 2017: Die 19. Mitgliederversammlung.

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Während der Mitgliederversammlung.

So, los geht's mit der Vergangenheitsbewältigung... Zunächst also mein Bericht von der 19. Mitgliederversammlung, die am 26. November 2016 in der Kalkscheune in Berlin stattfand. Ein offizieller Bericht ist ja bereits wie immer im Vereinsblog erschienen und auch das Protokoll wurde schon veröffentlicht. Teilgenommen haben wieder knapp 100 Vereinsmitglieder – eine Zahl, an der wir arbeiten müssen, aber dazu unten mehr.

Los ging es mit den Berichten des Präsidiums – Bücherwürmlein erzählte unter anderem von der erfolgreichen Suche nach einem neuen Geschäftsführer (little did he know), der Verlängerung des Fundraising Agreement und der Vereinbarung zur Finanzierung von Wikidata mit der Wikimedia Foundation und unseren Bemühungen um bessere Planungsprozesse. Der darauf folgende Bericht von Christian sorgte teilweise für fragende Gesichter, weil einige ein Resümee über das Jahr 2016 erwarteten, was im November vielleicht bereits möglich, aber nicht vorgesehen war. Hier müssen wir uns beim nächsten Mal besser vorbereiten.

Dann haben wir den Jahresplan für 2017 beschlossen, der die Arbeit des Vereins in fünf Schwerpunkten und drei Handlungsfeldern zusammenfasst:

 
Der Jahreskompass 2017.
 
Blick in einen Wikidata-Einführungskurs.
 
Das neu gewählte 5. Präsidium.

Im Anschluss haben wir den Governance Review endlich offiziell abgeschlossen, unter anderem durch ein paar letzte Satzungsänderungen und die Genehmigung der neuen Geschäftsordnung Interessenkonflikte. Der allerletzte Baustein, das Präsidiumshandbuch, wird in den nächsten Tagen im Vereinswiki und auf Meta veröffentlicht werden.

Dann wurde gewählt: Zunächst haben wir Lena Stammler und DaB. zu Kassenprüfern bestimmt. Bücherwürmlein ist neuer alter Vorsitzender, sebmol bleibt Schatzmeister. Die Beisitzerwahl ging denkbar knapp aus: Gewählt wurden Kurt, Sabria, Johanna (als einzige neu im Gremium), Seewolf und ich. Nicht wieder gewählt wurde damit Jürgen; Catrin und Theredmonkey waren nicht wieder angetreten. Den dreien sei an dieser Stelle an großes Dankeschön für die tolle Zusammenarbeit in den vergangenen zwei Jahren ausgesprochen.

Theredmonkey (ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das mit den Wikipedia-Benutzernamen hier auf Dauer durchhalte) wird stattdessen eine neue Arbeitsgruppe Politik ins Leben rufen.

Und dann war da Martins Dringlichkeitsantrag zur Gestaltung der Fundraising-Banner – der mich ehrlich gesagt aus allen Wolken fallen ließ, insbesondere weil zum Thema Bannerkampagne auf der WikiCon eine Gesprächsrunde stattgefunden hatte und ich irgendwie auch wegen der recht wenigen Diskussionen hierzuwiki dachte, dass ein ausreichender Austausch stattfinde. Damit lag ich offenbar falsch und werde daher versuchen, weiterhin hier und anderswo als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen und das Gespräch zu suchen. Wir haben Martins Antrag in einer etwas veränderten Fassung angenommen und ich bin als Vertreter des Präsidiums Teil der Arbeitsgruppe aus Vertretern des Vereins und der Community, die bis zur nächsten Spendenkampagne ähnlich zu den Förderrichtlinien Fundraising-Prinzipien erarbeiten soll – dazu bald mehr.

Zum Schluss möchte ich natürlich noch Akl und der in dieser Rolle neuen A ka es für die wunderbare Sitzungsleitung danken. Parallel zur Mitgliederversammlung fanden außerdem insbesondere für die anwesenden Nichtwikipedianer Einführungskurse zu Wikipedia und Wikidata statt, von denen ich keinen besucht, aber Gutes gehört habe.

Für die nächste Mitgliederversammlung, die am 17. Juni im schönen Bamberg stattfindet, denken wir uns gerade wieder ein paar neue Elemente aus, um noch mehr inhaltlichen Austausch zu ermöglichen und die Veranstaltung attraktiver zu machen – denn der Verein zählt mittlerweile stolze 50.000 Mitglieder.

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"eine Zahl, an der wir arbeiten müssen, aber dazu unten mehr". Beziehst Du Dich damit auf den letzten Satz Deines Beitrages oder auf einen, den Du schreiben wolltest, aber dann nicht geschrieben hast? --emha db 15:51, 22. Mär. 2017 (CET)
Hallo emha, genau – angesichts der Größe von Verein und Community wünschen wir uns, dass mehr Mitglieder auf den Mitgliederversammlungen ihre Stimme einbringen. Gruß, --Gnom (Diskussion) 16:01, 22. Mär. 2017 (CET)

19. März 2017: Reprise und Exposition.

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Es hilft ja nichts: Ich muss wieder mit dem Bloggen anfangen. Statt zu jammern, mache ich mal ein paar vollmundige Versprechungen zu den Themen, über die ich in den nächsten Tagen berichten will:

Bebildert werden soll das ganze anders als in der letzten Amtszeit nicht mit Japanischen Gärten, sondern mit Musikinstrumenten. Denn schon vor unserem GLAM on Tour-Wochenende im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg im Juni (bitte hier anmelden!) bemühe ich mich um Bilderspenden namhafter Instrumentenhersteller – und das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach wirklich sehen lassen:

 
Eine Bassflöte (Yamaha YFL-B441S).

Und damit nicht der Eindruck entsteht, ich sei vor lauter Fotos In der Zwischenzeit auf Wikipedia untätig gewesen: Seit meinem letzten Eintrag an dieser Stelle habe ich immerhin ein paar Artikel geschrieben, nämlich Dana Beldiman, Women in Film and Television (für die FilmFrauen), Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und Spiegel-Kantine (Artikelüberarbeitung und Neuanlage für Wiki Loves Music), Offen-Definition, Susan Denham und Anita Ratschwelischwili und Manana Doidschaschwili (für Jcornelius als später Beitrag zum Asiatischen Monat 2016).

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Gute Idee (wieder mit dem Bloggen anfangen, meine ich)! Ich bin gespannt... Tkarcher (Diskussion) 15:01, 20. Mär. 2017 (CET)
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17. Dezember 2016: Vertretung.

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Sehr viel ist passiert seit meinem letzten Beitrag und deshalb kam ich auch leider nicht zum Bloggen. Stattdessen verweise ich auf die sehr hörenswerte 33. Episode von „WikiStammtisch“, in der Kurt Jansson den ganz großen Bogen von den Anfängen der deutschsprachigen Wikipedia zu aktuellen Ereignissen bei Wikimedia Deutschland schlägt.

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13. November 2016: Fazit.

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„Garten der aufgehenden Sonne“ im Jardin botanique de Haute-Bretagne bei Fougères.

So – das wars. In den letzten zwei Jahren habe ich hier einigermaßen regelmäßig von meiner Tätigkeit im Präsidium von Wikimedia Deutschland berichtet. Herausgekommen sind fünfzig Beiträge mit insgesamt fast dreißigtausend Wörtern. Bein einem Blick auf die Seitenaufrufe darf ich hoffentlich trotz der meist eher ruhigen Kommentarspalte davon ausgehen, halbwegs Sinnvolles berichtet zu haben. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, ein bisschen aus den letzten zwei Jahren zu berichten und versuchen, ein Fazit zu ziehen.

Zuallererst habe ich das Amt im Präsidium stets als enorme Verantwortung empfunden. Angesichts der enormen Zahl an Mitgliedern, Mitarbeitern, Freiwilligen und Spendern, angesichts der Größe des Budgets und angesichts der Bandbreite und der Bedeutung der Arbeit des Vereins stellte sich stets die Frage, wie ich dieser Aufgabe gerecht werden kann. Ich habe mich daher bemüht, mich möglichst viel mit meinen Kollegen, den Mitarbeitern der Geschäftsstelle und mit den Vereins- und Community-Mitgliedern auszutauschen. Außerdem war es sehr hilfreich, dass wir versucht haben, die Präsidiumsarbeit gut zu planen und aufzuteilen. Dennoch hätte ich mir manchmal gewünscht, im Besitz ein paar weiterer Abschlüsse zu sein. Andererseits konnte ich als Jurist ab und zu beim Lichten des Satzungsdickichts helfen – das ist der Vorteil eines divers besetzten Gremiums.

 
Fougères.

Vor diesem Hintergrund habe ich mich natürlich auch gefragt, was denn mein Wählerauftrag war. Auf Englisch spricht man hier vom „Ticket“ und gemeint ist das hauptsächliche Motiv, das zu meiner Wahl ins Präsidium geführt hat. Angesichts der Situation des Vereins im Jahr 2014 bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Mitglieder mich vielleicht gewählt haben, um für mehr Klarheit und Ordnung im Präsidium zu sorgen, nachdem es in unserem Vorgängergremium wohl doch recht turbulent zuging. Außerdem hat meine Eigenschaft als langjähriger Wikipedianer vielleicht auch Ausschlag zu meiner Wahl gegeben. Dementsprechend habe ich mich bemüht, diese beiden Punkte als Richtschnur für mein Engagement im Präsidium zu verwenden.

Was die richtige Struktur der Präsidiumsarbeit angeht, so war es hier eine große Herausforderung, die richtige „Flughöhe“ zu finden. Als Aufsichtsgremium dürfen wir zum Beispiel natürlich nicht einfach so in der Geschäftsstelle aufkreuzen, Ordner aus dem Regal nehmen und Arbeitsaufträge an einzelne Mitarbeiter der Geschäftsstelle verteilen. Andererseits müssen wir auch verstehen können, was der Verein inhaltlich tut, um unserer Verantwortung gerecht zu werden. Insbesondere im Bereich Softwareentwicklung war das für mich nicht ganz einfach, glaube ich.

 
Fougères.

Dass der Austausch mit der Community mir sehr wichtig war, habe ich schon betont. Interessant war hier, wie er sich gestaltete: Natürlich war ich in den letzten zwei Jahren auch auf Wikipedia aktiv (dazu gleich), außerdem fanden Diskussionen auf Meta und im Vereinsforum sowie auf der Vereinsmailingliste statt. Es gab aber auch Diskussionen auf Facebook und Twitter und ich habe mich mit Wikipedianern per Telefon, E-Mail und SMS beraten. Die größte Bedeutung hatte jedoch wohl der persönliche Austausch auf Stammtischen, im Wikipedia-Kontor, auf Veranstaltungen wie der WikiCon und auf den Mitgliederversammlungen.

Nachdem Anja Ebersbach direkt nach ihrer Wahl zurückgetreten ist, hat mich das Präsidium zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Da Tim als Vorsitzender seine Pflichten stets vorbildlich erfüllt hat, war diese Position eigentlich nur zeremonieller Natur. Ich habe sie aber auch als Auftrag verstanden, die Arbeit nicht schleifen zu lassen und mit dafür zu sorgen, dass ich und wir unseren Aufgaben nachkommen.

Dies führte dazu, dass das Amt äußerst zeitintensiv war. Einschließlich der teilweise mehrtägigen Sitzungen des Präsidiums hatte ich einen zeitlichen Aufwand von im Schnitt etwa anderthalb Stunden am Tag. Ich habe jede Woche teils Dutzende E-Mails gelesen und geschrieben und sicher mehr als zehn weitere Kommunikationskanäle verwendet.

 
Fougères.

Nun, was waren denn unsere Aufgaben? Gleich zu Beginn der Amtszeit haben wir uns diese Frage gestellt und einige Ziele definiert. Ich bin gespannt, wie es die Community und die Mitglieder empfunden haben – aus meiner Sicht haben wir tatsächlich eine Menge erreicht.

Eine unserer ersten Herausforderungen war die Einstellung eines neuen Vorstands. Christian Rickerts ist jetzt seit anderthalb Jahren im Amt und die Zusammenarbeit mit ihm gefällt mir sehr – und das, obwohl er uns immer noch nicht den Namen seiner angeblich existierenden privaten Sockenpuppe verraten hat.

Außerdem habe ich als Mitglied der Arbeitsgruppe Entlastung gleich zum Beginn der Amtszeit eine äußerst technische Aufgabe der 15. Mitgliederversammlung erfüllt.

Ich war Mitglied in drei Ausschüssen: Der Ausschuss „Internationale Beziehungen“ war eher ruhig, im Ausschuss „Communitys und Mitglieder“ waren Harald und ich vor allem im Vorfeld der Mitgliederversammlungen aktiv und im Ausschuss „Board Governance“ haben Tim und ich uns hauptsächlich mit der Umsetzung des Governance Review beschäftigt. Harald und ich haben feststellen müssen, dass die Mitglieder nach wie vor die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit uns gerade im Vorfeld der Mitgliederversammlungen noch nicht genug nutzen.

 
Fougères.

Zwei Jahre im Präsidium bedeuten eigentlich auch zweimal Jahresplanung. Da die 15. Mitgliederversammlung im November 2014 jedoch den Jahresplanbeschluss verschob, haben wir gemeinsam mit dem Vorstand sogar drei Jahrespläne aufgestellt. Dafür gibt nun einen partizipativen Planungsprozess, dessen Entwicklung aber sicher noch nicht abgeschlossen ist. Im Jahreskompass 2017 habe ich mich besonders für die Ziele „Freiwillige in den Wikimedia-Projekten unterstützen“ und „Gemeinsam mit den Communitys Inhalte durch Kooperationen mit Institutionen befreien“ eingesetzt.

Bei einigen Gelegenheiten habe ich den Verein auch nach außen vertreten. Das spannendste Beispiel dafür war mein Gespräch mit Günter Oettinger in Brüssel.

Außerdem habe ich das Präsidium zweimal auf der Wikimedia Conference vertreten. Diese Veranstaltung ist ein wichtiges Instrument der „Außenpolitik“ Wikimedia Deutschlands und hat einen recht hohen Stellenwert in der nach wie vor nicht so recht abgeschlossenen Selbstfindung von Wikimedia als Bewegung. Außerdem war ich als Präsidiums- und Communitymitglied auf den Wikimanias in Mexiko-Stadt und in Esino Lario sowie auf den WikiCons in Dresden und in Kornwestheim und habe dort Vorträge gehalten. Dabei habe ich mich zuletzt bemüht, unser Verständnis von Persönlichkeitsrechten zu schärfen.

 
Fougères.

Den Governance Review-Prozess habe ich nicht mit verantwortet, sondern gemeinsam mit Tim einige Punkte im Board Governance-Ausschuss abgearbeitet. Dazu gehört die auf der 17. Mitgliederversammlung beschlossene Reform der Präsidiumswahl sowie die jetzt zur Abstimmung stehende neue Geschäftsordnung Interessenkonflikte und die allgemeine Überarbeitung der Satzung und Vereinsordnungen. Diese stammen unter anderem aus meiner Feder und sind das Ergebnis langer Recherche- und Abstimmungsprozesse. Außerdem sind in diesem Zusammenhang die Liste stehender Beschlüsse der Mitgliederversammlung und die Liste stehender Beschlüsse des Präsidiums im Vereinsforum entstanden. Mögen sie beide stets kürzer werden. Schließlich stellen wir zum Ende dieser Amtszeit endlich ein Präsidiumshandbuch fertig, das dem neu gewählten 5. Präsidium als Orientierung dienen soll.

Daneben habe ich mich bemüht, die Diskussionsklima im Verein zu verbessern. Dazu habe ich insbesondere eine Reihe persönlicher Gespräche geführt und eine Ansprache auf der letzten Mitgliederversammlung gehalten. Ich habe das Gefühl, dass wir hier einen großen Schritt weiter gekommen sind. Wie wichtig dieser Punkt ist, verdeutlicht vielleicht die Tatsache, dass die Abrechnung unseres Präsidiumsbudgets auch Aufwendungen für die psychologische Betreuung von Präsidiumsmitgliedern enthält – ich hoffe sehr, dass dies in Zukunft nicht mehr notwendig ist.

 
Fougères.

Wie gesagt war ich in den letzten zwei Jahren auch auf Wikipedia aktiv: Ich habe eine Reihe neuer Artikel angelegt und andere verbessert, dabei habe ich mehrere Hundert Edits getätigt, natürlich auch auf anderen Wikis wie Wikidata und Wikimedia Commons. Als Datenschutz-Ombudsmann habe ich die Arbeit der Checkuser-Berechtigten überprüft. Außerdem war ich in der Redaktion Recht und bei der Beantwortung von Urheberrechtsfragen der Community aktiv. Durch persönliche Kontakte nach San Francisco war ich manchmal Ansprechpartner für die Wikimedia Foundation und habe die Einführung des VisualEditor für nicht angemeldete Benutzer initiiert.

Privat habe ich meine Doktorarbeit abgeschlossen und arbeite nun in einer Kanzlei mit Schwerpunkt im Medien- und IT-Recht in Hamburg.

Ein großes Dankeschön geht zum Schluss an unseren Referenten Moritz Rahm für sein offenes Ohr, seine guten Ideen, seine Geduld und seinen Fleiß. Danken möchte ich auch dem wunderbaren Team der Geschäftsstelle einschließlich des Vorstands Christian Rickerts sowie allen Community- und Vereinsmitgliedern, mit denen ich in den vergangenen zwei Jahren zusammengearbeitet habe. Schließlich bin ich meinen Präsidiumskollegen dankbar: Die Zusammenarbeit war ohne Ausnahme konstruktiv und von großem gegenseitigen Vertrauen geprägt. Das ist keine Selbstverständlichkeit und es freut mich ganz besonders, das hier schreiben zu können.

 
Fougères.

Schließlich möchte ich dazu aufrufen, an der Wahl des nächsten Präsidiums teilzunehmen. Ich würde mich freuen, wenn ich mein Engagement im Präsidium und natürlich auch diesen Blog für eine weitere Amtszeit fortsetzen kann. Aus meiner Sicht muss der Fokus des nächsten Präsidiums noch mehr auf der Schärfung der inhaltlichen Ausrichtung der Arbeit des Vereins und auf der Aufsicht über den Vorstand liegen, als dies aufgrund der nach innen gewandten Umsetzung des Governance Review in den vergangenen zwei Jahren der Fall war. Dazu möchte ich gern beitragen und kandidiere daher wieder als Beisitzer.

Kommentare  
Lieber Gnom! Keine Bange, mein Stalking wird auch wieder aufhören.    Danke, dass Du auf diese Weise auch uns Neuen hilfst, die Strukturen nach und nach zu verstehen. Das Präsidium war mir bisher ein Buch mit 7 Siegeln. Ganz besonders aber: herzlichen Glückwunsch zur Promotion! Der Titel ist wie ein Regenschirm, der helfen kann, wenn das Wetter ungemütlich wird. Möge Dir die Sonne scheinen --Andrea014 (Diskussion) 06:30, 14. Nov. 2016 (CET)
Haha danke, Andrea014! Gruß, --Gnom (Diskussion) 09:39, 14. Nov. 2016 (CET)

5. November 2016: Endspurt.

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Frankfurt am Main.

Am vergangenen Samstag fand die letzte Sitzung des 4. Präsidiums statt, bevor auf der 19. Mitgliederversammlung am 26. November in Berlin das 5. Präsidium gewählt wird und sich am Tag darauf konstituiert.Wir haben uns wie vor jeder Mitgliederversammlung gemeinsam mit Christian Rickerts (WMDE) in Hannover getroffen und eine Reihe verschiedener Themen bearbeitet.

Zunächst haben wir den Vorstand gebeten, sich in den nächsten Monaten über die langfristige finanzielle Stabilität des Vereins Gedanken zu machen. In der letzten Zeit hat sich die finanzielle Grundlage der Vereinsarbeit deutlich gebessert, einerseits durch die Aufnahme einer großen Zahl von Fördermitgliedern, andererseits durch den Abschluss zweier neuer Vereinbarungen mit der Wikimedia Foundation (zur Verteilung der Spendengelder und zur Finanzierung von Wikidata). Die Frage ist jetzt, wie es in dieser Hinsicht weitergehen soll. Ein Beispiel dazu: Die Wikimedia Foundation hat Anfang des Jahres mit dem Aufbau eines Stiftungsvermögens begonnen.

Dann haben wir diskutiert, wie wir die strategische Planung des Vereins weiter fortbilden wollen. Mit der partizipativen Jahresplanung gibt es mittlerweile einen brauchbaren (wenn auch noch verbesserungswürdigen) Prozess, aber eine überjährigen Strategie fehlt dem Verein noch – die bestehende, im Februar 2014 beschlossene „Strategie 2014–2018“ hat sich als wenig handhabbar erwiesen. Da wir nur noch kurze Zeit im Amt sind, haben wir an dieser Stelle nichts beschlossen, sondern die bestehenden Kernpunkte der Vereinsidentität, wie wir sie sehen, gesammelt und in einem Leitbild zusammengefasst. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Satz „Stell dir eine Welt vor, in der jeder einzelne Mensch freien Anteil an der Gesamtheit des Wissens hat.“ zwar die offizielle Vision der Wikimedia Foundation darstellt, aber für unseren Verein noch nie festgehalten wurde.

 
Frankfurt am Main.

Nicht vergessen darf ich kleine Punkte wie die üblichen Berichte der Ausschüsse und Arbeitsgruppen und den Beschluss einer unterjährigen Anpassung des Wirtschaftsplans.

Am Nachmittag haben wir die Mitgliederversammlung einschließlich der gestellten Anträge besprochen. Den Antrag zur allgemeinen Überarbeitung der Satzung und der Vereinsordnung hatte ich schon im April im Vereinsforum zur Diskussion gestellt. Er enthält keine bemerkenswerten Punkte, sondern macht die Regelungen im Wesentlichen nur stringenter und besser verständlich. DaB. möchte das Stimmrecht auf den Mitgliederversammlungen von der einmaligen Zahlung eines Mitgliedsbeitrags abhängig machen, um Wahlbetrug zu verhindern. Zwei Mitglieder der AG Partizipation schlagen stattdessen vor, auf diesem Wege die Zahlung des Mitgliedsbeitrags allgemein sicherzustellen. Dazu sieht die Satzung bereits Möglichkeiten vor, was ich mit den Antragstellern daraufhin vorgestern im Kontor Hamburg besprochen habe. Bücherwürmlein wird auf der Mitgliederversammlung die Anpassung der Finanzordnung vorschlagen, um sie der partizipativen Jahresplanung anzupassen.

Schließlich haben wir eine neue Geschäftsordnung Interessenkonflikte für den Verein beschlossen. Die alte Geschäftsordnung war in die Jahre gekommen und auch der Governance Review ergab dringenden Änderungsbedarf. Kernelemente des neuen Entwurfs sind für mich die Erweiterung des Anwendungsbereichs von bisher rein wirtschaftlichen Interessenkonflikten auf auch inhaltliche Interessenkonflikte. Außerdem halte ich es für sachgemäßer, Interessenkonflikte transparent zu machen als zu versuchen, sie zu verhindern. Dem vorausgegangen waren umfassende Recherchen und lange Diskussionen, so dass ich zuversichtlich bin, dass wir eine gute Lösung gefunden haben.

 
Frankfurt am Main.

Den letzten Tagesordnungspunkt, die Diskussion über neue Formen der politischen Positionsfindung im Verein, habe ich verpasst, weil ich einen Zug zu einer Familienfeier erreichen wollte. Wenn ich mich richtig erinnere, war das das erste Mal in der gesamten Amtszeit – mit Ausnahme meiner eigenen Wahl ins Präsidium vor zwei Jahren. Da ich das Thema aber mit vorbereitet hatte, hoffe ich auf Nachsicht meiner Kollegen. Theredmonkey wird in diesem Zusammenhang auf der Mitgliederversammlung die Einrichtung einer AG Politik vorschlagen.

In den letzten Wochen unserer Amtszeit organisiere ich gerade noch gemeinsam mit Seewolf und Arne Scheffler (WMDE) die Mitgliederversammlung und stelle gemeinsam mit Moritz Rahm (WMDE) das Präsidiumshandbuch fertig, das die Umsetzung des Governance Review abschließt. Vorher haben wir noch eine Telefonkonferenz, um den letzten Quartalsbericht des Vorstands in diesem Jahr zu diskutieren.

Zum Schluss: Auf der Mitgliederversammlung werde ich als Beisitzer für das 5. Präsidium von Wikimedia Deutschland kandidieren, weil ich die Arbeit der vergangenen zwei Jahre gern fortsetzen und dabei einen noch stärkeren Fokus auf die inhaltlichen Aspekte der Aufgaben des Präsidiums legen möchte.

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22. Oktober 2016: Standpunkt.

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New York City.

Dass mir gute Umgangsformen in der Community sehr wichtig sind, habe ich schon einmal für den Kurier aufgeschrieben. Das gilt meiner Meinung nach ebenso für die Mitglieder von Wikimedia Deutschland, wie man an dieser Stelle bereits mehrmals lesen konnte. Um diese Position deutlich zu machen, habe ich nach meinem ersten Jahr im Präsidium auf der Mitgliederversammlung im November 2015 in Berlin eine kurze Ansprache gehalten. Sie hat damals unter den Mitgliedern durchaus Anklang gefunden und ich glaube auch, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Dennoch müssen wir nach wie vor daran arbeiten, einander noch freundlicher und konstruktiver zu begegnen. Deswegen möchte ich meinen Text aus dem vergangenen Jahr, zu dem ich unverändert stehe, hier dokumentieren.

Liebe Mitglieder,

das Präsidium hat gegenüber der Mitgliederversammlung die Pflicht, von seiner Arbeit zu berichten, die Mitglieder des Präsidiums haben aber auch das Recht dazu. Und von diesem Recht möchte ich jetzt Gebrauch machen. Ich möchte über die Belastung sprechen, die die Arbeit im Präsidium für mich darstellt.

Mein Ehrenamt empfinde ich als genau das: Eine große Ehre, die gleichzeitig mit einer großen Verantwortung verbunden ist – gegenüber der Autoren-Community, gegenüber den Mitgliedern, gegenüber den Spendern, gegenüber den Mitarbeitern der Geschäftsstelle und gegenüber dem Vorstand und dem übrigen Präsidium.

 
New York City.

Diese große Verantwortung bedeutet, dass das Amt im Präsidium keine leichte Aufgabe ist. Ich habe im vergangenen Jahr sehr viel Energie und Zeit in das Amt im Präsidium investiert, um dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Am wichtigsten ist mir, weiterhin mit der Community und den Mitgliedern im Gespräch zu bleiben.

An einer Stelle muss ich jedoch zugeben, dass ich vor meiner Wahl die Anforderungen an das Präsidiumsamt nicht richtig eingeschätzt habe, und zwar ist das die Art und Weise, in der einige Mitglieder des Vereins und der Community mit dem Präsidium umgehen. Und dabei lege ich keinen besonderen Maßstab an. Diese Personen missachten bei ihrer Kritik an uns und an mir die grundlegenden Regeln menschlichen Umgangs.

Und das belastet mich enorm.

Es mag euch seltsam erscheinen, dass ich mich nach über zehn Jahren als Wikipedia-Autor über die schlechten Umgangsformen mancher Menschen wundere. Natürlich ist mir klar, dass wir in der Community ein großes und immer noch ungelöstes Problem mit der Diskussionskultur haben, wie sie überall herrscht, wenn sich Menschen im Internet über Dinge austauschen, die ihnen sehr am Herzen liegen. Im Präsidium bin ich aber in vielen Fällen eben direkter Adressat solcher verbaler Entgleisungen.

 
New York City.

Es mag sein, dass der Verein eben einer Online-Gemeinschaft entstammt und so auch deren Eigenheiten geerbt hat. Der Verein ist aber kein Onlineforum und ein Ehrenamt im Verein ist etwas anderes als ein Wikipedia-Benutzerkonto. Da genügt es nicht, den Computer auszuschalten und sich eine Tasse Tee zu kochen.

Viele, mit denen ich über dieses Problem gesprochen habe, gaben mir den Rat, bei unangebrachten Äußerungen einfach nicht mehr hinzuhören – oder zumindest nicht darauf einzugehen. Das ist aber aus zwei Gründen keine Lösung:

 
New York City.

Erstens kann man nicht mit dem Kopf entscheiden, ob man etwas als beleidigend empfindet oder nicht. Wenn jemand die Ebene der Sachlichkeit verlässt, wirkt das beim Adressaten gerade im Unbewussten – und mich hat es in den letzten Wochen sehr getroffen: Die psychische und physische Belastung erreichte ein Maß, das ich einfach gesagt nicht weiter ertragen kann. „Nicht hinhören“ geht da schlicht nicht.

Zweitens, und es ist mir besonders wichtig, diesen Punkt deutlich zu machen: Wenn man unangebrachte Äußerungen einfach unkommentiert stehen lässt, entsteht ein ungutes Klima des Wegschauens. Wer ähnlich wie ich kein so dickes Fell hat wie vielleicht der durchschnittliche wikipedianische Haudegen, der wird den Teufel tun, bevor er oder sie sich in die Diskussion einbringt, geschweige denn im Verein Verantwortung übernimmt. So verliert der Verein Menschen, die für unsere Sache wichtig sind, und so ist es in der Vergangenheit auch schon mehrfach geschehen.

Es muss sich etwas ändern. Unser Verein kann und muss es schaffen, einen besseren Diskussionsstil zu pflegen. Ich bitte euch daher: Wenn ihr einen unsachlichen Beitrag hört oder lest, greift ein. Sprecht den Störer oder die Störerin an. Helft mit, Grenzen zu setzen. Ich freue mich sehr, von euch zu hören, wenn ihr dieses Thema gemeinsam mit mir angehen möchtet. Vielen Dank.

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Lieber Gnom! Danke für auch diesen Beitrag und Dein mir unermüdlich scheinendes Bemühen um die Einhaltung von Regeln, die unsere Kultur für unser Miteinander vorgesehen hat. Ich tue, was ich kann und insofern stehe ich an Deiner Seite. Du weißt, dass ich noch nicht lange dabei bin. Für eine direkte Ansprache fehlt mir noch bei weitem der Überblick. Da baue ich auf unsere alten Hasen. Um nicht Sprechblasen abzusondern und statt dessen eine Chance zu haben, jemanden wirklich erreichen zu können, muss ich ihn so gut als möglich kennen gelernt haben. Das braucht Zeit. Und noch bin ich überwältigt von der Vielzahl der Charaktere. Und noch verschlägt es mir viel zu oft die Sprache. Aber: solange ich nicht weglaufe, sei gewiss, ich geb alles! Mit meinen Mitteln. Herzlichst --Andrea014 (Diskussion) 09:18, 11. Nov. 2016 (CET)

24. September 2016: WikiCon (II).

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Das offizielle Gruppenbild.

Letztes Wochenende war ich zur WikiCon in Kornwestheim bei Stuttgart. Es war nach Lüneburg, Karlsruhe, Köln und Dresden bereits meine fünfte WikiCon und die zweite, die ich als Mitglied des Präsidiums besucht habe.

Das wichtigste zuerst: Das Organisationsteam hat eine super Veranstaltung auf die Beine gestellt. Die gesamte Konferenz lief (fast) problemlos ab und die Stimmung war durchweg super. Ein echt klasse Element war zum Beispiel die „EditierBAR“ der Jungs von Wiki Loves Cocktails, die an den beiden Abenden für Unterhaltung sorgte. Das Forum des Freien Wissens, ein Informationsangebot für Nichtwikipedianer, ist offenbar auch gut angenommen worden.

Und dann das zweitwichtigste – was mich nämlich echt geärgert hat: Ich hatte – selbstverschuldet – viel zu wenig Zeit, mich mit all den Wikipedianern zu unterhalten, die ich viel zu selten sehe und mit denen ich mich gern ausgetauscht hätte. Dabei hatte ich in meinem letzten Beitrag hier ja geschrieben, wie wichtig der hallway track aus meiner Sicht ist. Der Grund dafür war unter anderem, dass ich mir das Programm von vornherein voll gepackt hatte:

 
Bei meinem Vortrag über Persönlichkeitsrechte.
 
Überreichung der WikiEule an Christian Vater. Im Hintergrund DasWikiEulenGirl.
 
Im „Garten“ des Lehrstellwerks Kornwestheim.

Und wie es sich für eine ordentliche Veranstaltung mit Beteiligung von Wikimedia Deutschland gehört, gab's am Samstag Abend auch noch Karaoke im einzigen Irish Pub Kornwestheims. Am Sonntagmorgen habe ich dann mal etwas ganz anderes gemacht und an der Exkursion zum Lehrstellwerk Kornwestheim teilgenommen. Verstanden habe ich zwar – haha! – nur Bahnhof, es war aber dennoch sehr interessant.

Und dann war es leider schon wieder vorbei. Auf dem Rückweg haben wir, wie es sich gehört, schon Ideen für neue Projekte geschmiedet.

Letzten Montag hat dann das Präsidium in einer Telefonkonferenz getagt und unter anderem den Wirtschaftsplanentwurf beschlossen, der am 30. September veröffentlicht werden wird und bei der Mitgliederversammlung Ende November in Berlin beschlossen werden soll.

Am vergangenen Mittwoch habe ich mich mit Michelle Paulson, der derzeitigen Leiterin der Rechtsabteilung der Wikimedia Foundation in Berlin zum Frühstück getroffen. Interessanteste Nachricht, die ich gestern auch noch einmal von Jacob Rogers gehört habe war, dass bald die Diskussion über die Einführung der Lizenz CC BY-SA 4.0 gestartet wird.

Mein für heute geplantes Treffen mit Marc Brent über den Aufbau des Stiftungsvermögens der Wikimedia Foundation wurde abgesagt, so dass ich endlich Zeit hatte, diesen Bericht zu schreiben. In den nächsten Tagen und Wochen werde ich weiter die nächste Mitgliederversammlung vorbereiten und hoffentlich auch die letzten beiden Mosaiksteinchen des Governance Review, nachdem die allgemeine Überarbeitung der Satzung und Vereinsordnungen bereits fertig gestellt ist: Ende Oktober soll das Präsidium die Überarbeitung der Geschäftsordnung Interessenkonflikte und ein „Präsidiumshandbuch“ für das 5. Präsidium beschließen, dessen Amtszeit nämlich am 27. November beginnt.

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15. September 2016: Reisefieber.

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Stuttgart.

Morgen geht es endlich zur diesjährigen WikiCon nach Kornwestheim bei Stuttgart! Das Programm ist gut gefüllt und auch ich werde dazu beitragen:

  • In meinem Vortrag „Persönlichkeitsrechtsschutz in Wikipedia“ möchte ich noch einmal auf das Thema eingehen, das ich bereits auf der Wikimania vorgestellt habe und anhand eines aktuellen Beispiels erläutern. Samstag um 16:00 Uhr im Kleinen Saal.
  • In einem weiteren Vortrag mit dem Titel „VisualEditor, Vector, Mobile & Co. – aktuelle Entwicklungen in der Wikipedia-Oberfläche“ möchte ich darauf eingehen, was die Softwareentwickler der Wikimedia Foundation derzeit so treiben. Es kann nämlich leider kein WMF-Entwickler an der WikiCon teilnehmen und das Thema selbst präsentieren, da sich die ganze Abteilung an diesem Wochenende in San Francisco trifft. Samstag um 18:00 Uhr in Raum 2.
  • Unter der Leitung von Valentin Münscher sitze ich außerdem bei „Bildungsarbeit bei WMDE: Was war, wie war’s und was sollte kommen? Eine offene Diskussionsrunde!“ auf dedm Podium. Hier wollen wir vor dem Hintergrund der Planung von Wikimedia Deutschland für 2017 an die Runde aus dem vergangenen Jahr anknüpfen. Samstag um 14:30 Uhr im Festsaal.
  • In kleinerer Runde werden auf Anregung von Braveheart die ehrenamtlichen Leitungsgremien von Wikimedia Österreich, Wikimedia Schweiz und Wikimedia Deutschland die strategische Ausrichtung der drei Organisationen diskutieren. Samstag um 13:30 Uhr im Seminarraum, hors compétition.
  • Am meisten freue ich mich auf den Schluss: In diesem Jahr darf ich nämlich bei der Verleihung der WikiEulen Laudator sein. Samstag um 20:30 Uhr im Festsaal.
  • Fast vergessen hätte ich den wichtigsten Teil der Veranstaltung, und das liegt daran, dass er naturgemäß nicht im Programm steht: Der so genannte hallway track, also der Austausch auf dem Flur, beim Essen und im Rahmen des Abendprogramms macht das Wesen einer Konferenz aus und ist natürlich der eigentliche Grund meiner Reise nach Kornwestheim.

Seit der letzten Präsidiumsklausur haben wir bereits zweimal wieder getagt: In einer Telefonkonferenz haben wir uns zur Organisation der anstehenden Präsidiumswahlen ausgetauscht und in einer weiteren den Entwurf des Wirtschaftsplans für 2017 besprochen, den wir auf einer dritten Telefonkonferenz am kommenden Montag beschließen wollen. Der Kandidatenaufruf ist bereits online.

Außerdem hat auf der Vereinsmailingliste eine Diskussion über das Protokoll der letzen Präsidiumsklausur begonnen. Anlass sind die dort enthaltenen Äußerungen zum Inhalt des Jahresplans für 2017 bezüglich der geplanten Autorenanwerbekampagne, der jedoch erst am 30. September vollständig auf Meta veröffentlicht werden wird. Wir wollen uns bemühen, auf die aufgeworfenen Fragen dennoch einzugehen. Den an diesem Thema interessierten Teilnehmern der WikiCon sei unter anderem die Veranstaltung „Wege zur Neuautorengewinnung – Thesen, Erfahrungen und Austausch zu einer Wikipedia-Zukunftsfrage“ ans Herz gelegt. Freitag um 21:30 Uhr im Festsaal.

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Ich habe das Thema Neuautorengewinnung nicht aktiv verfolgt, aber sollte es nicht schon in diesem Jahr eine Bannerkampagne geben? Ich konnte auf die Schnelle nicht herausfinden, ob ich die nur übersehen habe oder ob sie tatsächlich verschoben wurde. Kannst du mich an eine Stelle lotsen, wo ich mehr darüber erfahre? (Oder liegt es schlichtweg daran, dass die zuständige Projektmanagerin(?) nicht bei WMDE geblieben ist, also ganz pragmatische Gründe?) Vielen Dank und bis Samstag,--Cirdan ± 19:11, 15. Sep. 2016 (CEST)
Hallo Cirdan, danke für deinen Kommentar! Der Jahresplan für 2016 sieht verschiedene Aktivitäten im Bereich der Neuautorengewinnung vor, die auch umgesetzt wurden und werden. Zu einer Bannerkampagne, die in der Tat angedacht war, ist es jedoch bislang nicht gekommen. Der Weggang von Katharina ist dafür ein, aber nicht der einzige Grund. Hervorzuheben ist auf jeden Fall, dass eine Reihe wichtiger Diskussionen und Analysen zum Thema Neuautorengewinnung durchgeführt worden sind – auf der WikiCon soll es damit weitergehen. Der zentrale Anlaufpunkt dazu ist das Portal Neue Ehrenamtliche. Auf dieser Grundlage möchten wir als Präsidium das Thema 2017 in fokussierter Form weiterführen. Viele Grüße und bis morgen, --Gnom (Diskussion) 01:43, 16. Sep. 2016 (CEST)
Danke! Kann man zu den weiteren Gründen irgendwo etwas nachlesen? Gab es dazu z.B. eine öffentlich einsehbare Diskussion/Kommunikation?--Cirdan ± 12:16, 16. Sep. 2016 (CEST)
Hallo Cirdan, ich weiß nicht, wo es dazu eine gute Zusammenfassung gibt. Vielleicht hilft dir aber Bücherwürmleins letzte E-Mail auf der Vereinsmailingliste weiter. Gruß, --Gnom (Diskussion) 14:07, 24. Sep. 2016 (CEST)

24. August 2016: Im Kloster.

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Die Basilika des Klosters Eberbach.

In meinem vorvorletzten Beitrag habe ich von der letzten Klausur des Präsidiums in Berlin berichtet, dessen Protokoll jetzt im Vereinsforum abrufbar ist und auf der wir in einem so genannten Jahreskompass die Schwerpunkte für die Arbeit des Vereins im Jahr 2017 festgelegt haben. Mit dem Jahreskompass bin ich auch mit einigen Wochen Abstand ganz zufrieden, zumal ich das Präsidium bei einigen, mir persönlich wichtigen Themen von meiner Position überzeugen konnte. Dem war auch eine recht große Zahl von Gesprächen vorausgegangen, die ich im Vorfeld mit Communitymitgliedern, Vereinsmitarbeitern und Präsidiumsmitgliedern geführt hatte. Die Schwerpunkte für das Jahr 2017 lauten demnach wie folgt:

  • Neue Freiwillige für Wikimedia-Projekte gewinnen und halten
  • Freiwillige in den Wikimedia-Projekten unterstützen
  • Wikidata ausbauen und Mediawiki weiterentwickeln
  • Politische und rechtliche Rahmenbedingungen für Freies Wissen stärken
  • Gemeinsam mit den Communitys Inhalte durch Kooperationen mit Institutionen befreien

Am vergangenen Wochenende hat das Präsidium von Wikimedia Deutschland jetzt in Geisenheim-Marienthal im Rheingau ein weiteres Mal getagt, um den eigentlichen Jahresplan für 2017 vorzubereiten: Nun ging es darum, auf der Grundlage eines Vorschlags aus der Geschäftsstelle die konkreten inhaltlichen Ziele festzulegen. Dabei haben wir auch Erfolgskriterien beschlossen, an denen wir am Ende des Jahres messen wollen, ob diese Ziele erreicht wurden.

Das zu tun, ist nicht einfach, da zum einen vom Jahr 2016 noch mehr als vier Monate verbleiben. Außerdem mussten wir unterschiedliche Philosophien auf einen gemeinsamen Nenner bringen, weil selbstverständlich die Mitarbeiter der Geschäftsstelle bisweilen einen anderen Blick auf die Dinge haben als das Präsidium. Das Ergebnis unserer Beratung wird voraussichtlich am 30. September gemeinsam mit dem Entwurf des Wirtschaftsplans veröffentlicht, denn nach der Satzung muss dieser bereits acht Wochen vor der nächsten Mitgliederversammlung am 26. November in Berlin als Antrag vorliegen.

 
Die Basilika von außen.

An dieser Stelle möchte ich natürlich allen danken, die sich an der Partizipationsphase der Jahresplanung beteiligt haben, auch wenn es nur im Bereich Politik eine größere Zahl an Teilehmern gab. Rahmenprogramm der Klausur war ein Besuch des ehemaligen Zisterzienserklosters in Eberbach, bei dem das nebenstehende Gruppenfoto entstanden ist. Dank Seewolfs önologischer Fachkenntnis war auch die anschließende Weinprobe lohnenswert.

Begonnen haben wir das Wochenende jedoch mit einer Diskussion zum Schwerpunktthema Gewinnung neuer Autoren, für die dankenswerterweise Julian Fischer und Michael Jahn gemeinsam mit Christian Rickerts aus Berlin angereist waren. Bei diesem Projekt handelt es sich um keine leichte Herausforderung, für die Wikimedia Deutschland auf jeden Fall auf die Unterstützung der Community angewiesen ist.

 
Hinter dieser Tür liegt im Film Der Name der Rose die Bibliothek.

Soweit zur Klausur, das Protokoll wird wie immer in den nächsten Tagen veröffentlicht. Wie immer möchte ich die Gelegenheit nutzen, darüber zu berichten, was sonst in den letzten Wochen alles passiert ist: Wenn alles klappt, können wir in den nächsten Wochen einen Entwurf einer neuen Geschäftsordnung Interessenkonflikte vorlegen; die Federführung liegt dabei beim Board governance-Ausschuss des Präsidiums. Gemeinsam mit der Erstellung eines Präsidiumshandbuchs handelt es sich hier um die letzten beiden Mosaiksteinchen zum Abschluss des Governance Review.

Schließlich beschäftigen wir uns im Board Governance-Ausschuss bereits mit der Wahl unserer Nachfolger auf der nächsten Mitgliederversammlung. Demnächst werden wir dazu einen ersten Kandidaturaufruf veröffentlichen. Ein großes Dankeschön geht hier an Moritz Rahm und Arne Scheffler für ihre Unterstützung, ohne die solche Aufgaben nicht zu bewältigen wären. Denn mittlerweile bin auch ich in Vollzeit berufstätig und die Mitarbeit im Präsidium nimmt jede Woche leicht einige Stunden in Anspruch.

Aber zum wichtigsten Teil des ganzen, dem Artikelschreiben, bin ich in den letzten Wochen doch irgendwie gekommen, was ich hiermit nachtragen möchte: Entstanden sind zuletzt Goran Đorović (ein Gemeinschaftswerk von der Geburtstagsparty in Berlin im März), Arbeitskampfrecht (Deutschland) (eine Überarbeitung zur Auflösung von Redundanzen), Care-Energy (eine Überarbeitung zur Abwendung eines Rechtsstreits), Netzwerk der Präsidenten der obersten Gerichtshöfe der Europäischen Union (ein Gremium, das sich besorgt über die massenhafte Entlassung von Richtern in der Türkei geäußert hat) und Kabukiza (ein Mitbringsel aus meinem Urlaub in Japan im April, das am kommenden Samstag in der Schon gewusst-Box auf der Hauptseite verlinkt wird).

In den nächsten Tagen stehen schon wieder ganze drei weitere Telefonkonferenzen zu verschiedenen Themen an. Vor allem aber sind es nur noch wenige Wochen bis zur WikiCon in Kornwestheim, auf die ich mich schon riesig freue.

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18. Juli 2016: 📝.

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Saint-Jean-Cap-Ferrat bei Nizza.

Für heute nur ein paar kleinere Meldungen:

  • Die Partizipationsphase zum Jahresplan von Wikimedia Deutschland läuft noch bis zum 5. August! Das ist für alle Vereins- und Community-Mitglieder die Möglichkeit, die Arbeit der Geschäftsstelle mitzubestimmen und ich würde mich freuen, wenn sich viele von euch hier mit ihren Ideen und Wünschen einbringen können.
  • Zum Schluss: Wer Lust auf ein bisschen Wikipedia-Quatsch für Zwischendurch hat, kann gern bei meinem Emoji-Projekt mitmachen.
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28. Juni 2016: Die Welt ist ein Dorf (Wikimania II).

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Zwischenstopp in Mailand mit Bücherwürmlein vor der Galeria Vittorio Emanuele II.

Am Montag bin ich von der diesjährigen Wikimania zurückgekehrt. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Alle, mit denen ich bisher gesprochen habe und die wie ich der Idee einer Wikimania in einem Bergdorf mit gerade einmal 700 Einwohnern äußerst skeptisch gegenüber standen, fanden die diesjährige Ausgabe ganz wunderbar und haben das vergangene Wochenende wirklich genossen. Die Konferenz kann also wirklich als Erfolg gewertet und das Experiment einer „alternativen“ Wikimania als geglückt angesehen werden.

Der Grund dafür ist hauptsächlich der Konferenzort selbst: Esino Lario, die kleine Ortschaft über dem Comer See, ist einfach wunderschön und seine Einwohner, die Esinesi, haben wirklich alles möglich gemacht, um die mehr als 1.200 Wikipedianer auf die beste Weise willkommen zu heißen.

 
Auf dem Monte Croce mit Blick auf den Comer See. Links am Horizont der Monte Rosa!

Das hat sich zum Beispiel in einem wirklich spektakulären Rahmenprogramm niedergeschlagen: Ich war zweimal in einer Gruppe naturverbundener Wikipedianer (darunter einer Wikipedia-Leserin(!) aus Lesotho und ein Geologe und Wikipedianer aus Vietnam) mit der Ortsgruppe des italienischen Alpenvereins in den Bergen unterwegs und habe so die Umgebung in der Grigna, darunter den Hausberg von Esino und drei nahe gelegene Almen erklommen und einige atemberaubende Aussichten genossen.

Ich habe an einer Schokoladenverkostung teilgenommen, bei einer leckeren Pizza mit dem Rest der deutschen Delegation, aber auch mit Dimi_z und Claudia Garad das Spiel zwischen Deutschland und der Slowakei verfolgen können und eine Vorführung der örtlichen Squaredance-Gruppe besucht. An die Lieben daheim habe ich sowohl örtlichen Grundschulkindern als auch gemeinsam mit Zach McCune und Katherine Maher selbst gestaltete Postkarten verschickt. Und ja, es gab auch Karaoke – und sogar auf Italienisch. Überhaupt war es für mich natürlich toll, endlich mal wieder in Italien zu sein und mit den Esinesi in ihrer Muttersprache zu parlieren.

 
Eine Gasse in Esino Lario Superiore.

Ansonsten habe ich natürlich am regulären Konferenzprogramm teilgenommen: Bei einer Diskussionsrunde im Rahmen der Pre-Conference habe ich die Forderung aufgestellt, dass die Wikimedia Foundation endlich eine Affiliate Strategy entwickeln muss, die Frage beantwortet, welche Rolle die Länderorganisationen und Nutzergruppen innerhalb der Wikimedia-Bewegung einnehmen.

Am Donnerstagabend trafen sich dann die zahlreich vertretenen „ze Germans“ zum aperitivo. Dazu passt vielleicht, dass für mich die Wikimedia wieder einmal die Gelegenheit bot, mich nicht nur mit unglaublich vielen internationalen Wikipedianern und Mitarbeitern der Wikimedia Foundation auszutauschen, sondern auch einige spannende Gespräche mit Mitarbeitern der deutschen Geschäftsstelle zu führen, die für die Arbeit im Präsidium natürlich enorm wichtig sind.

 
Wanderung auf eine Alm oberhalb von Esino Lario mit der Ortsgruppe des italienischen Alpenvereins.

Gleich zu Beginn der regulären Konferenz am Freitagvormittag gab es die spektakuläre Nachricht, dass zum einen die Interimschefin Katherine Maher als Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation eingesetzt und der bei seiner Wahl unter anderem von Wikimedia Deutschland unterstützte Schiste zum Vorsitzenden des Kuratoriums gewählt wurde.

Am Freitagnachmittag habe ich selbst einen Vortrag über "Privacy – a limit to the sum of all knowledge?" gehalten. Wer mag, kann sich ihn auf Youtube ansehen, die Folien gibt es bereits auf Commons. Auch die anderen beiden Vorträge der rechtlichen Sektion von Toblu ("Wikipedia and International Law") und Michelle Paulson und Jacob Rogers ("Legal War Stories") fand ich sehr interessant. An dieser Stelle möchte ich auch meiner Freude Ausdruck verleihen, dass die Wikimedia Foundation sich dazu entschieden hat, Berufung gegen das Urteil des Landgerichts Berlin in Sachen Reiß-Engelhorn-Museum einzulegen.

Anschließend habe ich ähnlich wie auf der Wikimedia Conference im April noch einmal die Gelegenheit genutzt, mit einigen Mitgliedern des Kuratoriums zu sprechen, unter anderem wieder mit Guy Kawasaki und kurz mit Kelly Battles. Nach wie vor ist es enorm spannend, wie divers die Zusammensetzung des Kuratoriums ist und wie es nach wie vor unter anderem durch verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten bei seiner Zusammensetzung darum kämpft, den vielen Anforderungen an das Gremium gerecht zu werden. Dieser Frage werde ich im Herbst auch nachgehen müssen, wenn es darum geht, geeignete Kandidaten für die im November anstehenden Präsidiumswahlen und die darauf folgende Kooptation zu finden.

 
Diskussionsrunde zum Verhältnis der Foundation zu den anderen Wikimedia-Organisationen.

Gemeinsam mit EffeietsandersRosiestep (eine der beiden Wikipedianer des Jahres), Anthere und Galio hatte ich die die Diskussionen vorbereitet und zwei davon selbst moderiert: Eine davon behandelte die Frage, ob die Gestaltung von Wikipedia-Artikeln weiterentwickelt werden sollte. Als Ergebnis hielten wir fest, dass Wikipedia eine visuelle Generalüberholung gut gebrauchen kann, jedoch die Möglichkeit des Bearbeitens von Artikeln weiterhin im Vordergrund stehen muss. In der anderen wurde besprochen, wie wir kleine Projekte wie Wikisource besser unterstützen können. Hier kam heraus, dass die Technische Wunschliste der Wikisourcianer angegangen werden muss und wir die kleinen Projekte außerdem besser in Wikipedia integrieren sollten.

 
Interaktive Grafiken für Wikipedia – bitte mehr davon!

Nach dem Mittagessen habe ich bei der Diskussion um das neue „Leadership“-Programm der Wikimedia Foundation für Lacher gesorgt, als ich auf die Frage, warum ich ein Problem mit dem Namen des Programms hätte, antwortete: "Well, I speak German...". Am Samstagnachmittag habe ich mir einen tollen Vortrag von CMG Lee angehört, der die Wikipedia mit mehr bewegten und vor allem interaktiven Grafiken bebildern möchte.

 
Kritzolina bei ihrem Vortrag.

Nach einer karaokebedingt recht kurzen Nacht hat Jeph_paul in seinem Vortrag am Sonntagmorgen noch einmal deutlich gemacht, dass die Community schrumpft. Dazu passend hielt Kritzolina am Nachmittag einen eindrucksvollen Vortrag über die Prävalenz von und den Umgang mit psychischen Problemen bei Wikipedianern – hier würde ich mir eine Wiederholung auf der Wikicon wünschen!

Unmittelbar vor der Abschlusszeremonie hatte ich noch eine Besprechung mit Marc Brent, dem Leiter des anlässlich des 15. Geburtstags von Wikipedia gegründeten Stiftungsvermögens der Wikimedia Foundation und Nicola Zeuner. Dabei ging es um drei Dinge: Erstens möchte ich mich im Rahmen meines Projekts zur Reduzierung der Auswirkungen der Wikimedia-Bewegung auf die Umwelt um eine nachhaltige Investmentstrategie für das Stiftungsvermögen bemühen. Zweitens habe ich darauf hingewiesen, dass es bei der Community-Beteiligung zu diesem Thema noch reichlich düster aussieht und meine Hilfe angeboten. Drittens ging es darum, dass wir uns im Präsidium auf Anregung Kurt Janssons gerade auch mit der Frage beschäftigen, wie wir die Finanzierung des Vereins und der Community nachhaltig sicherstellen können.

 
Das offizielle Gruppenfoto.

Und dann war es auch schon wieder vorbei. Die Abschlusszeremonie war äußerst italienisch – mit Fahnen, Bürgermeisterreden, Denkmaleinweihung und einer äußerst zünftigen Blaskapelle. Auch das Gruppenfoto kann sich sehen lassen: Das Wetter hat nämlich mit kleinen Ausnahmen die gesamte Konferenz über mitgespielt.

Nächstes Jahr erwartet uns wohl wieder eine „klassische“ Wikimania in Montreal, die von einem Team unter der Leitung von Coren organisiert wird. Für 2018 ist noch alles offen, aber offenbar ist die Idee bereits vom Tisch, zu einem zweijährigen Wikimania-Turnus überzugehen. Wie Gestumblindi auch schon im Kurier berichtet, ist die Messlatte (wohl wider Erwarten) enorm hoch. Es gibt sogar schon Wikipedianer, die sich am liebsten eine weitere Konferenz in Esino wünschen! Demnächst wird es auch eine Teilnehmer-Umfrage geben, zu der ich alle Mitreisenden einladen möchte. Zum Schluss: Danke an Matthias Süßen für die schöne Idee zum Titel dieses Beitrags.

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19. Juni 2016: Tanz der Moleküle.

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Brüssel.

Ich bitte um Verzeihung, wenn dieser Beitrag recht kurz ausfällt: Nach einer anstrengenden Präsidiumsklausur sitze ich gerade mit Kurt Jansson im Zug zurück nach Hamburg. Wir haben soeben den Jahreskompass beschlossen, der in etwa einer Woche veröffentlicht wird. Im Juli geht es dann in die große Online-Diskussionsphase. In den letzten Tagen vor der Klausur ist auf der Diskussionsseite des Kuriers und auf Meta auch noch einmal eine gute Diskussion aufgekommen.

Wir haben uns bemüht, die dort genannten Punkte ebenso wie die Ergebnisse der Mitgliederversammlung gut zu verarbeiten. Ich kann mir vorstellen, dass es nach der Veröffentlichung des Jahreskompasses auch kritische Reaktionen geben wird. Ich bitte aber darum, im Kopf zu behalten, dass es an dieser Stelle die Aufgabe des gewählten Präsidiums ist, Entscheidungen zu treffen und dazu auch Kompromisse einzugehen.

Vermischtes: Für Wikimedia Deutschland habe ich den Hamburger Mediendialog besucht. Außerdem habe ich mich darum gekümmert, die Finalisierung des Governance Review voranzutreiben. Es gibt jetzt auch eine Liste der stehenden Beschlüsse des Präsidiums im Vereinswiki. Belgien hat die Einführung der Panoramafreiheit beschlossen. Und am Mittwoch geht es schon zur Wikimania – ich würde mich über Interesse an meinem Vortrag freuen!

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29. Mai 2016: Die 18. Mitgliederversammlung.

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Gestern fand die 18. Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland statt. Zunächst trafen wir uns am Freitagabend in lockerer Runde im Kontor Hamburg an Michel. Die Stimmung in der Abendsonne bei Getränken und Häppchen war wunderbar. Die Teilnehmer bestanden aus einer bunten Mischung erfahrener Vereinsmitglieder, Hamburger Communitymitglieder und einiger Fördermitglieder ohne jeglichen Wikipedia-Hintergrund, die teilweise sogar aus Bayern und Baden-Württemberg angereist waren. So verbrachte ich in der Tat einen Teil des Abends damit, die Grundlagen von Wikipedia zu erläutern („Kann da wirklich jeder mitschreiben?“). Diese Veranstaltung hat mir enorm gefallen. So könnten wir gut eingestimmt in den arbeitsreichen Samstag starten.

 
Blick auf den Saal während der Eröffnung.

Trotz des tollen Wetters fanden sich eine recht große Zahl von Mitgliedern im Museum Altona ein. Der Galionsfigurensaal bot eine spektakuläre Kulisse. Das Experiment am Vormittag möchte ich als geglückt bezeichnen: Wir haben uns drei Stunden lang intensiv mit der Planung für 2017 beschäftigt. Jeweils ein Mitarbeiter des Vereins und ein Mitglied des Präsidiums waren Gastgeber an acht Thementischen, an denen in vier Runden diskutiert wurde. Erfahrene Communitymitglieder konnten ihre Ideen zur Ausrichtung der Schwerpunkte der Vereinsarbeit einbringen und Interessierte Fördermitglieder mehr über die Arbeit des Vereins erfahren und gleichzeitig einzelne Dinge hinterfragen. Die Ergebnisse des Vormittags werden auf Meta veröffentlicht, denn sie bilden die Grundlage für den Jahreskompass, den das Präsidium bereits auf seiner nächsten Klausur am 18. und 19. Juni in Berlin beschließen wird. Für Hinweise dazu bin ich nach wie vor dankbar.

 
Vor dem Museum Altona.

Nach der Mittagspause folgte der förmliche Teil, unter anderem der Bericht des Vorstands mit der Vorstellung des Jahresberichts 2015, die Antragsberatung und die Wahl der AG Partizipation. Die Ergebnisse habe ich bereits im Forum eingetragen. Schließlich waren wir bereits um halb fünf fertig. Ich denke, dass wir das Ziel einer mehr auf Inhalte ausgerichteten Mitgliederversammlung unbedingt weiter verfolgen sollten. Auf der nächsten Mitgliederversammlung, auf der insbesondere die Wahlen des Präsidiums und zweier Kassenprüfer anstehen und außerdem eine Reihe von Anträgen zu erwarten ist, wird das vielleicht nicht ganz so einfach sein. Aber um es mit den Worten von Akl zusagen: Die 18. Mitgliederversammlung war die beste Mitgliederversammlung seit der Gründungsversammlung. Ein großes Dankeschön geht daher insbesondere an Arne Scheffler (WMDE), der gemeinsam mit den anderen Mitarbeitern der Geschäftsstelle dieses neue Konzept erarbeitet hat.

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5. Mai 2016: Auf nach Hamburg!

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Hamburg.

Am vergangenen Samstag fand die Sitzung des Präsidiums zur Vorbereitung der 18. Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland am 28. Mai in Hamburg statt. Wie vor jeder Mitgliederversammlung trafen wir uns einen Tag lang in Hannover.

Zunächst stand die Diskussion des ersten Quartalsberichts des Vorstands im Mittelpunkt. Dabei hat sich gezeigt, dass die Setzung fester, messbarer Ziele für die Arbeit der Geschäftsstelle eine gute Entscheidung war und dass wir diesen Prozess im nächsten Jahr weiter verfeinern sollten. Außerdem hatten wir Abraham Taherivand (WMDE) eingeladen, damit er uns hinsichtlich der Arbeit der Abteilung Softwareentwicklung auf den aktuellen Stand bringt.

Nach dem Mittagessen haben wir uns dann mit der Planung der Mitgliederversammlung beschäftigt, bei der es im Kern darum gehen soll, einen Dialog mit den anwesenden Vereins- und Community-Mitgliedern über die Schwerpunkte für das Jahr 2017 zu führen. Daher möchte ich meinen Aufruf wiederholen: Kommt am 28. Mai zur Mitgliederversammlung nach Hamburg! Mit eurer Hilfe können wir auf diesmal wirklich über Inhalte sprechen und so den Verein gemeinsam nach vorn bringen. Die Anmeldezahlen sehen bisher ganz gut aus. Am Vorabend, also am 27. Mai, wird es eine kleine Zusammenkunft im Wikipedia:Kontor Hamburg geben, auf die ich mich auch schon sehr freue. Mehr Informationen finden sich im Vereinswiki.

Zum Schluss haben wir noch die eingereichten Anträge an die Mitgliederversammlung diskutiert und einen Zustimmungsvorbehalt des Präsidiums für nicht im Jahresplan enthaltene Großvorhaben beschlossen. Eine äußerst konstruktive und erfolgreiche Sitzung, über die ich mich sehr gefreut habe.

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27. April 2016: Raison d'être.

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„Das verborgene Reich Ming“ im botanischen Garten in Haren.

Die Abteilung Ideenförderung von Wikimedia Deutschland leistet auf unterschiedlichste Weise Unterstützung für Wikipedianer – sie schafft Sachbücher an, verleiht Blitzanlagen, hilft bei Presseakkreditierungen, versichert Community-Veranstaltungen, erstattet Fahrt- und Hotelkosten für Redaktionstreffen und vieles mehr. An dieser Arbeit wurde in der Vergangenheit bereits häufig Kritik geübt und auch jüngst sind wieder Diskussionen über die Qualität der Unterstützung der Community durch den Verein aufgekommen.

Grundsätzlich muss und will ich hier Zurückhaltung üben, einerseits weil ich als Mitglied des Präsidiums nicht für Fragen der Geschäftsführung zuständig bin und weil Geschäftsstelle und Community die Dinge hier am besten selbst regeln können: So fanden bereits drei Workshops zur Weiterentwicklung der Förderung statt, bei dem Community-Mitglieder und Mitarbeiter der Geschäftsstelle gemeinsam an der Verbesserung der Ideenförderung durch Wikimedia Deutschland gefeilt haben.

Dabei hat das Thema einen hohen Stellenwert: Wie Marcus neulich richtig angemerkt hat, ist die Unterstützung der Wikimedia-Communitys die Raison d'être des Vereins. (Der Vollständigkeit halber muss man dazu anmerken, dass der Verein auch noch einen zweiten Hauptzweck hat, nämlich das Freie Wissen als allgemeines gesellschaftliches Thema zu stärken, zum Beispiel durch politische oder kulturelle Arbeit. Über dieses ewige Spagat des Vereins habe ich schon einmal geschrieben.)

 
Haren.

Aus Sicht des von der Mitgliederversammlung beschlossenen Jahresplans für 2016 hat die Abteilung Ideenförderung aktuell drei Hauptaufgaben: Zum einen wirkt sie federführend beim Projekt „Neue Freiwillige für die Wikimedia-Projekte gewinnen und halten“ mit, das in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt in der Arbeit der gesamten Geschäftsstelle bilden soll. Außerdem soll sie die „Regionalisierung fortsetzen und analysieren.

Darüber hinaus betrifft das Ziel „Das Verhältnis zwischen Verein und Communitys verbessern die grundsätzliche Aufgabe der Abteilung, nämlich die Unterstützung von Projekten der freiwilligen Wikimedia-Aktiven durch Material, Kostenerstattungen, Vernetzung und Beratung. Hier hat sich der Verein für 2016 das Ziel gesetzt, Förderanträge innerhalb von drei Wochen ab Antragstellung zu beantworten und damit mindestens 1000 Wikipedianer zu erreichen.

 
Haren.

Daher blicke ich aus zwei Richtungen auf das Thema: Einerseits ist es meine Aufgabe als Mitglied des Präsidiums, die Erreichung der Jahresplanziele zu verfolgen. Darüber hinaus muss ich im Rahmen meiner Möglichkeiten dafür Sorge tragen, dass der Verein seinem satzungsmäßigen Zweck, der erwähnten Raison d'être, gerecht wird. Besonders relevant ist Letzteres vor dem Hintergrund der Planung für das Jahr 2017, die für das Präsidium bereits begonnen hat. Hier muss ich mir Gedanken machen, welche Schwerpunkte und Ziele in der Vereinsarbeit ich der Mitgliederversammlung im November gemeinsam mit dem Vorstand vorschlagen möchte.

Ich habe schon mit mehreren Mitgliedern der Community und einigen Präsidiumskollegen darüber gesprochen, wie wir der Bedeutung der Freiwilligenförderung im kommenden Jahresplan noch besser gerecht werden können. Auf der Mitgliederversammlung am 28. Mai in Hamburg wollen wir einen großen Teil der Veranstaltung gerade dazu verwenden, über die Schwerpunkte für 2017 zu sprechen.

Es ist dabei aber wichtig zu verstehen, dass wir als Präsidium nicht die Aufgabe haben, die personelle und finanzielle Ausstattung einzelner Abteilungen zu planen. Das können wir nicht leisten und das sollen wir nach der Satzung auch gar nicht tun. Stattdessen sollen wir Ziele vorgeben, die der Vorstand umzusetzen hat. Für mich lauten die relevanten Fragen also:

  1. Gelingt es der Geschäftsstelle, Community-Projekte optimal zu unterstützen?
  2. Wenn nein, wo besteht konkretes Verbesserungspotenzial?
  3. Wie kann ein Jahresplanziel für 2017 aussehen, das die Arbeit des Vereins im Bereich Ideenförderung nach vorn bringt?

Ich würde mich daher in den Kommentaren zu diesem Beitrag sehr über konstruktive Hinweise zu den genannten Fragen freuen.

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Die Betreuung der aktiven, förderung-annehmenden Teilen der Community scheint im Rahmen des personell Möglichen zu funktionieren. Hier müsste es ggf. eine Revision der Arbeitsprozesse und ggf. eine Erweiterung der Personalstärke geben.

Eine konkrete weitere Aufgabe könnte in folgendem liegen: Der Bereich Ideenförderung analysiert die quatitative und qualitative Aktivität in verschiedenen Themenbereichen der Wikipedia. Während z.B. der Bereich Chemie sogar extern aufgrund seiner Qualität und Vermittlungskraft in die Bevölkerung ausgezeichnet wird, liegt z.B. der Bereich Wirtschaft oder viele Bereiche der Politikwissenschaft still. Aus der Analyse könnte sich ein leicht pro-aktiverer Ansatz in der Förderung bestehender(1) und neuer fachspezifischer Editieraktivitäten ableiten. Hierzu wäre es auch nötig (zusammen mit Freiwilligen) in den verschiedenen fachlichen Bereichen der Wikipedia diejenigen aktiven und ehemaligen Benutzeraccounts zu ermitteln, die auf diesen Feldern besonders aktiv sind.
Wenn dies geschehen ist, kann von kleinen bis großen Ideen versucht werden, brachliegende Bereiche zu reaktivieren und aktive Bereiche in neue qualitative bzw. breiter aufgestellte Höhen zu bringen. Dieser Ansatz orientiert sich einerseits an der wachsenden Notwendigkeit fachsprezifisch an der Wikipedia-Verbesserung zu arbeiten und ist andererseits auch eine Hinwendung zu einer immer wieder geforderten Förderung bestehender Benutzerkreise und wäre somit eine gute (und notwendige) Ergänzung zu der angelaufenen Förderung neuer Editoren und deren Gewinnung. Soviel mal in der Kürze, inhaltlich könnte ich das detailierter ausführen, wenn es sich dann lohnt. --Jens Best (Diskussion) 15:10, 27. Apr. 2016 (CEST)

Hallo Jens Best, danke für deine Antwort. Es freut mich zu hören, dass die Community-Förderung aus deiner Sicht grundsätzlich gut läuft. Hast du eine Empfehlung für eine Formulierung im nächsten Jahresplan, die zu einer weiteren Verbesserung führen könnte? Und zu deinem zweiten Satz: Wann ist aus deiner Sicht "gegebenenfalls"?
Dein weiterer Vorschlag geht, wenn ich ihn richtig verstehe, in die Richtung einer redaktionellen Tätigkeit des Vereins, das wäre aus meiner Sicht ein äußerst gewagter Schritt, der von der Community ausgehen müsste. --Gnom (Diskussion) 22:37, 27. Apr. 2016 (CEST)
Zu deiner ersten Frage: Die Abteilung scheint unterbesetzt, jetzt wo die Communitybetreuung breiter und stärker frequentiert wird. Sicherlich lassen sich einige Arbeitsabläufe noch optimieren, aber ganz augenscheinlich könnte diese Abteilung noch mehr Personal gebrauchen. Auch sollten bestehende Mitarbeiter besser bezahlt werden und nicht mit Jobunsicherheiten konfrontiert sein, die mich an alte Zeiten erinnern. Größere Planungssicherheit würde nicht nur den Verein, sondern auch die einzelnen Mitarbeiter sicherer machen.
Zu deinem zweiten Punkt: Nein, keine redaktionelle Arbeit, aber eine Analyse der laufenden redaktionellen Arbeit (hier helfen Portale, Projekte und Redaktionen für eine Sortierung der zu analysierenden Bereiche). Es gibt massiven "Maintenance"-Bedarf quer durch die Wikipedia-Artikelwelt einerseits und andererseits gibt es fachliche Bereiche die de facto brach liegen. Hier braucht es wohlüberlegte Stimuli, die über die Verstärkung der Anerkennungs- & Dankeskultur hinausgehen. Um aber einschätzen zu können, wo die dunklen Felder in der Wikipedia sind, braucht es eine qualitative und quantitative Artikel-Bestandsaufnahme. Dies könnte vom Verein koordinierend geleistet werden. Altgediente sowie fachlich versierte Wikipedianer und geeignete Analysten von außen sollten zusammenarbeiten, um eine Art globale ToDo-Liste für die deutschsprachige Wikipedia zu erstellen, aus der dann konzertierte Programm- und Ideenförderungen entstehen können. Es geht darum bestehende und neue Fachautoren, die bis jetzt noch nicht kooperierend aktiv sind, zu aktivieren und zusammenzubringen. Mn könnte es eine handlungs-orientierte Bestandsaufnahme der Wikipedia-Artikelwelt nennen. Viele einzele Aspekte dafür liegen schon vor und wurden/werden von der Community regelmässig angesprochen und partiell diskutiert. --Jens Best (Diskussion) 23:16, 27. Apr. 2016 (CEST)
Hm. Ich möchte mich an dieser Stelle auf die "klassische" Freiwilligenförderung konzentrieren. Was kann das Präsidium hier als (idealerweise messbares) Ziel in den Jahreskompass schreiben, um die Unterstützung ehrenamtlicher Autoren weiter zu verbessern? --Gnom (Diskussion) 00:48, 28. Apr. 2016 (CEST)
Durch das in Anführungszeichensetzen signalisierst du dir ja schon selbst, dass es eine solche "klassische" Freiwilligenförderung nicht gibt. Aber ich mache gerne mal den größeren Bogen, um dir eine "klassische" Einordnung für den obigen Gedankenansatz zu geben:
Ein NGO verschreibt sich in seinen Zielen der Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit in einem bestimmten sozialen Bereich. Dieser Bereich ist sehr umfangreich, aber man will lieber erstmal anfangen und kümmert sich deswegen hauptsächlich um die Förderung von den Freiwilligen, die von selbst an das NGO herantreten. Das sind neben den Gründern des NGOs auch noch im wesentlichen einige Zellen sehr aktiver, sehr geselliger Freiwilligen. Nach einer Weile merkt man, dass der Gesamtbereich, den das NGO fördern will, irgendwie an mehreren Aspekten Mangelerscheinungen hat. Entsprechend legt das NGO übergreifende Programme der Ideenförderung an, nennen wir sie beispielsweise "Diversity" oder "GLAM". In welchen Feldern des vom NGO gewählten großen Bereiches ("die Wikipedia und das freie Wissen") allerdings großes Schweigen und brachliegende Aufgaben bestehen, bekommt das NGO nicht mit, denn es hört ja auf die Aktiven und auf diejenigen, die große programmatische Aspekte mit Ideen bearbeiten. Es könnte also sein, dass über 50% des Bereiches, für das das NGO offiziell auftritt, was Inhalte und Ideen angeht still und leise vor sich hinsiechen. So grob weiss davon die Community, die vom NGO unterstützt wird, denn man spricht hier und da mal drüber, aber für eine umfassende Feststellung, wie den der Ist-Zustand gerade ist, haben die Freiwilligen bei der Größe verständlicherweise nicht wirklich Lust und Zeit. Und deswegen verkümmern viele Ecken solange bis sogar die allgemeine Öffentlichkeit feststellt, dass da einiges gar nicht dem Mythos entspricht. Nur das NGO hat halt nie hingeguckt.
Man muss eine solche handlungs-orientierte Bestandsaufnahme der Wikipedia-Artikelwelt sicher nicht gleich monströs und bis ins kleinste Detail durchführen. Aber nach 15 Jahren merh oder weniger wildem Dahinarbeiten nicht zu wissen, wie die Stärken gefestigt und die schwachen Bereiche angeschubst werden können, kann sich irgendwann rächen. Vorallem ist eine solche eigenständig (und mit Hilfe der Freiwilligen) durchgeführte thematische Stärken/Schwächen-Analyse auch eine Grundlage, um bessere Entscheidungen zu fällen, wo man mit den begrenzt vorhandenen Mitteln Schwerpunkte setzen kann, welche alte und neue (Fach-)Benutzerkreise impact-orientiert und community-fördernd ansprechen. Sprich aus einem wilden Giesskannen-Prinzip würde ein offenes Gieskannen-Prinzip, das wenigstens einschätzen kann, was es von den einzelnen Pflänzlein verlangen kann, damit der gesamte (Artikel-)Garten mehr blüht. Ich kann da gerne mal einen Antragsentwurf machen, der kurz und knackig erste Schritte dahin formuliert.
Ein Ziel könnte heissen: Erstellen einer Stärken- & Schwächen-Matrix der deutschsprachigen Artikelwelt, die die Quantitäten und Qualitäten der Artikel und der Benutzeraktivitäten in den einzelnen Matrixfeldern darstellt. Daraus abgeleitet und in enger Kooperation mit aktiven Benutzern und potentiellen Benutzern aus geeigneten Fächern werden gemäß dem Entwicklungsstand des Bereiches mögliche Ideengruppen entwickelt, die sowohl inaktive als auch aktive erfahrene sowie neue Benutzer zu mehr Artikelarbeit (Neuanlage und Erhaltung) anregen könnten. Diese Zielbeschreibung liesse sich auch in viele konkrete quantifizierbare Evaluationspunkte runterbrechen. --Jens Best (Diskussion) 01:17, 28. Apr. 2016 (CEST)
Hm, ich würde dir empfehlen, diese Idee gemeinsam mit anderen zum Beispiel in deinem BNR weiter auszuarbeiten und dann beispielsweise auf der kommenden Mitgliederversammlung einzubringen. So ist auch auf Kurts Initiative die Autorenanwerbekampagne entstanden.
Aber ich würde hier wirklich auch gern über die klassische Freiwilligenförderung sprechen, ganz ohne Anführungszeichen. Nämlich, wenn der Verein Bücher für Wikipedianer kauft, Blitzanlagen verschickt, bei Presseakkreditierungen hilft, Community-Veranstaltungen versichert, Fahrt- und Hotelkosten für Redaktionstreffen übernimmt und so weiter. Wie formuliert man hier ein sinnvolles Ziel für den Jahreskompass? --Gnom (Diskussion) 09:43, 28. Apr. 2016 (CEST)

Hallo! Unabhängig von unseren gegensätzlichen Ansichten bei dem einen Artikel würde ich Dir ganz gern die selbe Antwort auf Frage 2 geben, welche ich bereits anderen Vereinsmitgliedern und -mitarbeitern sagte. Derzeit läuft schlicht zuviel aus der Perspektive der Über-/Unterordnung. Dafür steht zum Beispiel das "Antragsverfahren" als Förderinstrument. Nichs wirkt so vertrauensbildend wie eine persönliche Ansprache. Unsere großen Fachbereiche haben genug Knowhow wie Verbindungen zum Verein, aber viele Projekte bestehen nur aus 5 bis 10 regelmäßigen Aktiven, die Nischenthemen betreuen, die vieleicht gerade den neuen Autorenkreisen am Herzen liegen, aus Unkenntnis aber nicht aktiviert werden. Darum vieleicht sowas wie ein Plan, jeden Monat einen Fachbereich direkt zu kontaktieren, und Erfahrungen zu sammeln. Denn ich sehe ernsthaft eine Gefahr für die Wikipedia, wenn durch "Regionalisierung" zwar lokale Interessen gebündelt werden, welche aber weder fachlich noch sachlich etwas mit dem Gesamtcharakter der Wikipedia als Enzyklopädie zu tun haben. Wir brauchen eher Aktive für die Geschichte der Landwirtschaft als ein Portal:Uckermark, vieleicht sind das sogar die selben Menschen, nur muß man sie mehr lenken und auf die Möglichkeiten hinweisen, als Bestehendes nur zu vervielfältigen.Oliver S.Y. (Diskussion) 10:45, 28. Apr. 2016 (CEST)

Auch ich möchte mich an dieser Stelle einmal äußern. Die Frage, ob es der GS gelingt Community-Projekte optimal zu fördern, muss ich leider mit einem klaren Nein beantworten. Das liegt aber nicht an der Arbeit der Mitarbeiter des Team Ideenförderung, sondern viel mehr an der katastrophalen Unterbesetzung des TIF in Sachsen Projektförderung. Man bekommt in den letzten Wochen immer stärker den Eindruck, dass sich ausschließlich zwei Personen aus dem Team Ideenförderung um die reinen Förderprojekte der Community kümmern (was bei Krankheit, etc. einer oder beider Personen passiert mag man sich gar nicht vorstellen). Diese Beiden leisten großartige Arbeit und man kann dafür gar nicht genug danken, aber wenn diese beiden Mitarbeiter versuchen müssen alle Projekte gleichzeitig zu betreuen, dann führt das verständlicherweise zu einem großen Problem, denn so bleibt (bei einer wachsenden Anzahl von Projekten) immer weniger Zeit für eine optimale Betreuung. Das Ziel neue Autoren zu Gewinnen mag durchaus löblich sein (will ich auch gar nicht bestreiten), nur darf dabei die vorhandene Community nicht vernachlässigt werden. Auch deren Projekte haben eine Außenwirkung und oftmals das Potenzial zur Gewinnung von Neulingen. Nur wenn das vermittelte Bild von Chaos und Problemen bei der Koordinierung geprägt ist, dann wird man die potentiellen Neulinge eher verschrecken.
Was ist aber die klassische Freiwilligenförderung? Gnom, du sprachst etwas weiter z.B. oben den Punkt des Verschickens von Blitzanlagen an. Ich möchte das etwas allgemeiner fassen und von Technik sprechen, da das ein Punkt ist, der das aktuell vorherrschende Problem eigentlich sehr gut verdeutlicht. Wenn die bestellte Technik, von der man als Freiwilliger davon ausgehen muss (!), dass sie in einem einwandfreien und vollständigen Zustand beim Projekt vor Ort ankommt, entweder in einem vollkommen desolaten Zustand ankommt bzw. die elementar wichtigen Teile fehlen oder nicht funktionieren, dann gefährdet dies durchaus die erfolgreiche Durchführung von Projekten. Und das sorgt bei Fotoprojekten (wie auf der Gala des Dresdner Sports), die auch einen große Außenwirkung haben können, wiederum für eben genau die Außenwirkung (Chaos, Planlosigkeit, Unkoordiniertheit), die absolut nicht erwünscht sein kann. Wie man hier etwas konkret besser machen könnte? Nun, dass ist sicher nicht leicht zu beantworten, aber den Fokus etwas stärker auf die Projekte der aktuell aktiven Community zu lenken und die Technik zu Pflegen, zu Prüfen und zu Warten (was mit den aktuellen Kapazitäten nicht adäquat machbar sein kann) ist sicher schon mal ein guter Anfang.--dcb 11:37, 28. Apr. 2016 (CEST)

Gesetzt den Fall, die Community wünscht das (MB...) - wäre es für den Verein eine Option, für ein "Pilotprojekt" in Form eines "Pilotartikels", in dem sich unversöhnliche Lager Tag und Nacht die Gedärme aus dem Leib reißen (irgendwas aus dem Bereich Politik wohl), einen professionellen Moderator zu spendieren? Die Community müsste das deutlich wollen und ein Regelwerk für Einsatz und Befugnisse eines Moderators entwickeln, aber für den unwahrscheinlichen Fall des Erfolgs wäre das eine sinnvolle regelmäßige Ausgabe. Viele Grüße, Grueslayer 20:29, 28. Apr. 2016 (CEST)

Ich habe dazu schon was auf der HauptseitenDisk geschrieben, will das nicht noch mal alles wiederkäuen. Ich persönlich bin der Meinung, man kann hier soviel personellen Aktionismus reinstecken wie man will, zuallererst nimmt man WP virtuell wahr. Ein Beispiel: ich lebe in Kaiserslautern, die Mitgliederversammlung ist in Hamburg. Was soll ich da? WP ist mein Hobby, ja, aber da vor allem die Seite, wo ich was schreibe. Ich bin kein Vereinsmitglied und werde das wahrscheinlich auch nie werden, dazu ist ein bundesweiter WMDE für die Provinzler viel zu fern. Das mal so aus der realen Froschperspektive eines Artikelschreibers. Das Engagement für LitStip usw. um Artikel zu schreiben, alles wunderbar keine Frage. Für die Neulingsgewinnung sehe ich die Hauptseite in vorderster Front. Und da gehört optisch ein Eyecatcher hin, der neugierig macht, ihn anzuklicken, und dahinter muß ich dann idiotensicher lesen können, wie ich einsteige. Eine zweite wichtige Säule: wir müssen auch Auslauf und Möglichkeiten für Neulinge bieten, sprich weiße Flecken. Es bringt nichts, das Neulinge sich in längst abgegrasten Themenfeldern von Platzhirschen vergraulen lassen und nie wieder kommen. Es gibt noch genügend Bereiche, die Aufholebedarf haben, dazu bedarf es mal einer Inventur, die ich da voranstellen würde. Ich finde generell, das WP sich nach 10 Jahren mal fragen sollte: wo sind wir, wo wollen wir hin? Mit Prospektchen verteilen auf einer Messe oder Mitgliederversammlung, wo eh nur die selben Gesichter auftauchen und vielleicht paar Interessierte, wird das nix. Dies mag polemisch klingen, aber ich habe oft das Gefühl, das man vor dem ganzen akademischen, denktheoretischem Überbau bissl die Basics vergißt. WP wird zuallererst über die HP wahrgenommen, dann kommt ne ganze Weile nix. Und auch wenn das eine Heilige Kuh sein mag, dort sollte zuerst angesetzt werden.scif (Diskussion) 14:40, 29. Apr. 2016 (CEST)
Hi Jens Best, Oliver S.Y., dcb, Grueslayer und scif, danke für eure Anmerkungen! Eine zufrieden stellende Antwort auf meine dritte Frage habe ich irgendwie noch nicht finden können, aber am besten diskutieren wir das persönlich auf der Mitgliederversammlung am 28. Mai in Hamburg, denke ich. Gruß, --Gnom (Diskussion) 15:53, 5. Mai 2016 (CEST)

25. April 2016: Wikimedia Conference (II).

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Die Teilnehmer der Wikimedia Conference 2016.

Am vergangenen Wochenende fand die Wikimedia Conference 2016 statt. Über die Veranstaltung im letzten Jahr habe ich hier berichtet. Daher auch jetzt ein kurzer Überblick über meine Aktivitäten auf der diesjährigen Konferenz:

Die Gastgeber Cornelius und Nicole hatten sich vorgenommen, besondere Schwerpunkte zu setzen, die für die Wikimedia-Bewegung aktuell besonders wichtig sind. Zunächst stand daher die Aufarbeitung der Krise der Wikimedia Foundation im Vordergrund und es wurde diskutiert, wie wir hier in die Zukunft gehen wollen. Es wurde klar, dass die vergangenen Monate für die Mitarbeiter in San Francisco höchst belastend waren und dass diese Erfahrung nach wie vor tief sitzt. Über eine Reform haben wir noch nicht eingehend gesprochen, aber es wurde deutlich, dass insbesondere bei der Arbeit des Kuratoriums der Wikimedia Foundation Veränderungen notwendig sind.

 
Bei den "lightning talks" durfte jeder kurz ein Projekt vorstellen – ich habe über den Stromverbrauch der Wikimedia-Server gesprochen.

Dann habe ich mich in einer Reihe von Workshops mit der Analyse der Wirksamkeit („impact“) der Programme der Wikimedia-Organisationen auseinander gesetzt. Das wichtigste Element der Konferenz war natürlich der Austausch mit den anderen Teilnehmern während der Pausen, die entsprechend großzügig geplant waren. Auf diese Weise habe ich mit Geertivp aus Belgien und Elitre von der Wikimedia Foundation über die Einführung des VisualEditor in der niederländischen Wikipedia gesprochen und mit Olena Zakharian aus der Ukraine die Auswirkungen der Wikimedia-Bewegung auf die Umwelt diskutiert. Außerdem habe ich endlich John Weitzmann kennen gelernt.

 
Bei der Diskussionsrunde mit Jimbo.

Schließlich gab es Gelegenheit, mit Mitgliedern des Kuratoriums der Wikimedia Foundation zu sprechen. Lyzzy war leider krank (daher an dieser Stelle: gute Besserung!), ich saß in kurzen Runden mit Kelly Battles, Pundit und Jimbo. Dabei ist auch ein Foto entstanden – obwohl ich eigentlich kein großer Anhänger des Jimbo-„Fankults“ bin. Jedenfalls wurde hier deutlich, wie wichtig es ist, dass das Kuratorium mit Personen besetzt ist, die nicht nur die notwendigen Fähigkeiten für ihre Aufsichts- und Leitungsaufgaben mitbringen, sondern auch einen Bezug zur Community haben.

Schließlich ging es am Sonntag um die Wahl der beiden in den nächsten Wochen von den Wikimedia-Organisationen neu zu wählenden Mitglieder des Kuratoriums. Einige Kandidaten haben an der Konferenz teilgenommen, so dass ich mit ihnen sprechen konnte, insbesondere mit Schiste und Antanana. Außerdem haben wir mit den Vertretern der anderen Organisationen über die richtige Wahlentscheidung diskutiert. An dieser Stelle ein für die Stimmen aus der Community, die mich dazu erreicht haben – Achim hat zum Beispiel auf Meta eine persönliche Wahlempfehlung abgegeben.

Zum Schluss ein großes Dankeschön an Cornelius und Nicole für ihre tolle Arbeit und an das wie immer perfekte Organisationsteam: Daniela, Wenke und Teele sowie die ehrenamtlichen Protokollanten und Gastgeber aus der Community, darunter DerHexer, Ireas und WS ReNu. Weitere Fotos sind auf Commons zu finden; die Dokumentation der Konferenz erscheint in den nächsten Wochen. Ansonsten findet am kommenden Samstag die nächste Sitzung des Präsidiums in Hannover statt, bei der wir die Mitgliederversammlung am 28. Mai in Hamburg weiter vorbereiten und den ersten Quartalsbericht des Vorstands besprechen werden.

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24. März 2016: Fortschritt.

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Chidorigafuchi, Tokio.

Puh, seit meinem letzten Beitrag sind schon fast zwei Monate vergangen. Aber ich habe auch eine echt gute Ausrede: Vorgestern habe ich meine Doktorarbeit eingereicht! Jetzt heißt es warten und ich hoffe, dass mein Doktorvater meine Argumentation gutheißt. Übrigens: Weil meine Forschung auch ein bisschen Community-Bezug hat, kommt auf Seite 251 tatsächlich das Wort „Wikipedia“ vor.

Also, was gibt's Neues? Zunächst möchte ich ein paar coole Dinge aus den Projekten berichten, man verzeihe mir die fehlende Chronologie:

  • Der VisualEditor ist da! Lang hat es gedauert, aber es hat tatsächlich geklappt und mein Eindruck ist, dass alles tatsächlich ganz ruhig anläuft. Ein großes Dankeschön an alle „Mitglieder“ der VisualEditor Appreciation Society, an alle, die im Meinungsbild (egal wie) abgestimmt haben und an alle, die die VisualEditor-Neulinge betreuen, das Handbuch übersetzen und Fehler melden! Persönlich erwähnen sollte ich wohl zumindest Cirdan, Martin Kraft, UweRohwedder und natürlich Elitre. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich stolz auf dieses schöne Gemeinschaftsprojekt und hoffe, dass es den erwünschten Effekt hat, neuen Autoren den Einstieg zu erleichtern.
Franz Liszt: Consolation Nr. 3, Lento Placido (Klavier: Benedict Kramer).
  • Dieser Blogbeitrag klingt! Ich habe vor ein paar Tagen tatsächlich zum allerersten Mal freie Musik auf Commons hochgeladen. Das ist technisch simpel, aber urheberrechtlich gar nicht so einfach, denn man muss dabei sowohl auf die Rechte des Komponisten als auch auf die des Interpreten und des Aufnehmenden achten. Ersterer ist hier schon lange genug tot und die beiden anderen sind zwei alte Freunde und haben die Freigabe gern erklärt, daher an dieser Stelle: Danke!
  • Im Abschlussvideo zum Projekt Mapping OER (ich bloggte am 2. Dezember 2015 dazu) kommt mir die Ehre des Schlussworts zu Teil, das ich gar nicht so unpassend finde.
  • Ein weiteres erstes Mal: Ich habe die Einführung der Wikidata-Eigenschaft Anzahl der Teile eines Kunstwerks (P2635) vorgeschlagen, mit der man angeben kann, aus wie vielen Strophen ein Gedicht, aus wie vielen Sätzen eine Suite oder aus wie vielen Szenen ein Theaterstück besteht. Für manche mag die Einführung einer Wikidata-Eigenschaft so normal sein wie für andere das Anlegen einer neuen Commons-Kategorie, aber ich fand's spannend, weil der Prozess von Anfang an sehr strukturiert und mehrsprachig ist. Der kürzlich frisch von mir überarbeitete Artikel Divertimento for Orchestra hat dementsprechend auch einen Wikidata-Eintrag, in dem diese Information enthalten ist. Hörempfehlung: Der zweite Satz, „Waltz“, ist ein Walzer im seltenen 7/8-Takt.
  • Noch ein neuer Artikel: Joachim Jickeli.
 
Östlicher Palastgarten, Tokio.

Nach den Neuigkeiten aus den Projekten jetzt zum eigentlichen Rapport über die Präsidiumsarbeit:

  • Nach der Klausur Ende Januar, über die ich im letzten Beitrag berichtet habe, ging es, wie man im Parlamentsdeutsch so schön sagt, „in die Ausschüsse“. Am 7. März fand eine Telefonkonferenz statt, deren Protokoll sich mittlerweile im Forum befindet. Erwähnenswert ist insbesondere Kurt Janssons Idee, über die langfristige finanzielle Stabilität des Vereins nachzudenken. Am 4. April folgt schon die nächste Telefonkonferenz.
  • Der in den nächsten Wochen stattfindenden Wahl der „Affliliate-Selected Board Seats“ für das Kuratorium der Wikimedia Foundation kommt angesichts des bevorstehenden Wechsels in der Geschäftsführung eine besondere Bedeutung zu, wie Schreibvieh schon angemerkt hat. Daher freue ich mich, dass dieses Jahr zehn Personen für die beiden Sitze kandidieren. Das Präsidium hat den Ausschuss Internationale Beziehungen beauftragt, eine Wahlempfehlung auszusprechen. Wir stecken gerade mitten in der Entscheidungsfindung. Falls ein Leser dieses Blogs eine Meinung zu einem der Kandidaten hat, freue ich mich sehr über eine Nachricht!
  • Im Ausschuss Communitys und Mitglieder beschäftigen wir uns weiterhin mit der Frage, unter welchen Umständen das Präsidium einem Aufnahmeantrag nach § 5 Abs. 1 S. 2 der Satzung widersprechen sollte. Sollte es dafür halbwegs feste Richtlinien geben? Oder sollte die Regel stattdessen angesichts der Größe des Vereins abgeschafft werden?
 
Fujimi-yagura, Tokio.
  • Außerdem wurde der Ausschuss beauftragt, darüber nachzudenken, ob das Präsidium ein Mitspracherecht bei bestimmten Förderentscheidungen haben sollte. Momentan erledigt das die Geschäftsstelle nämlich allein und legt dabei die gemeinsam mit der Community erarbeiteten Förderrichtlinien zu Grunde.
  • Schließlich stecken wir schon mitten in den Vorbereitungen für die 18. Mitgliederversammlung, die am 28. Mai im schönen Hamburg stattfindet. Und es sieht alles danach aus, als könnte sich mein Traum, über den ich in meinem Beitrag vom 12. Dezember 2015 gebloggt hatte, bewahrheiten: Eine Mitgliederversammlung ohne doofe Anträge und stattdessen mit echten Diskussionen über Inhalte! Mehr dazu hoffentlich bald, an dieser Stelle schon einmal ein großes Dankeschön an Arne Scheffler (WMDE). Ich freue mich auch schon, viele von euch zu sehen, vielleicht schon beim „Kennenlernabend“ am 27. Mai im Wikipedia:Kontor Hamburg!
  • Im Board Governance-Ausschuss werden wir uns im April der Aufgabe widmen, die Geschäftsordnung Interessenkonflikte zu überarbeiten. Die aktuelle Version basiert auf einer alten Ordnung der Wikimedia Foundation und ist mittlerweile stark veraltet. Wunderbarerweise gibt es mittlerweile auf Meta eine Sammlung aller entsprechenden Ordnungen im Wikiversum, so dass es uns an Inspiration nicht mangeln wird.

Soweit mein Bericht. Zum Schluss möchte ich noch Southpark für seinen wichtigen und richtigen Beitrag im Kurier danken. Wie ich auch schon einmal geschrieben habe, sollten wir strenger mit Community-Mitgliedern umgehen, die sich nicht benehmen können. Sie kosten uns einfach zu viel Kraft. Ein besonderes Gschmäckle hat vor diesem Hintergrund die Diskussion, die der Beitrag ausgelöst hat.

Kommentare  
Glückwunsch zur Abgabe und zum dazugehörigen Hochgefühl! Hilfe, wie sieht's denn hier aus? Ich find nix mehr, wo ist der Unterschrifts-Button? herumirr --Schwäbin 15:25, 26. Mär. 2016 (CET)
Danke! Leider ist das hier der normale Benutzernamensraum, da gibt's keinen Knopf zum Unterschreiben... --Gnom (Diskussion) 22:03, 26. Mär. 2016 (CET)

Ich habe einen Moment überlegt, ob ich etwas wegen des Aufrufes zu Kommentaren zu den Kandidaten zu den Board-Wahlen schreiben sollte. Aber dann fiel mir ein, was Kommentare nach der Bitte um Kommentare durch Präsidiumsmitglieder zuletzt nutzten. An sich währe es sicher wichtig, aber ich glaube mittlerweile nicht mehr, daß solche Kommentare überhaupt Sinn machen überhaupt wahr und angenommen werden. So etwas mache ich erst wieder, wenn mit das Präsidium auch bewiesen hat, daß meine Investition von Zeit auch nur im Ansatz Sinn macht. Marcus Cyron Reden 14:37, 9. Apr. 2016 (CEST) PS: wenn man auf eine Kurierdiskussion hinweist, sollte man bitte auch an den Punkt verweisen, auf den man sich bezieht. Ich finde nämlich nichts, was passt. Und [[Wikipedia Diskussion:Kurier|Diskussion]] ist kein adäquater Verweis.

Hallo Marcus Cyron, danke für deinen Kommentar! Ich habe den Link präzisiert. Kannst du im Gegenzug auch klarstellen, worauf du dich mit „zuletzt“ beziehst? Gruß, --Gnom (Diskussion) 17:40, 9. Apr. 2016 (CEST)
Danke, das hilft wirklich. Ich beziehe mich auf die Diskussion zum Jahresplan. Leider muß ich mittlerweile auch immer mehr feststellen, daß ich mit meinen Bedenken damals recht hatte. Wäre schön, wenn nicht. Aber genau da, wo WMDE stark sein soll, wird jetzt geschwächelt. Marcus Cyron Reden 23:19, 9. Apr. 2016 (CEST)
Hallo Marcus Cyron, kannst du das bitte noch weiter präzisieren? Danke und Gruß, --Gnom (Diskussion) 00:01, 10. Apr. 2016 (CEST)

3. Februar 2016: Klassisch.

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Gruppenbild im Ilmpark.
 
In der Anna-Amalia-Bibliothek.
 
Gruppenbild vor dem Goethe-Schiller-Denkmal.

Die letzten Tage war mal wieder ganz schön viel los im Präsidium – und auch im Wiki. Also nun, recht komprimiert, ein kleiner Bericht. Zunächst haben in der vergangenen Woche alle drei Ausschüsse getagt, an denen ich beteiligt bin:

  • Der Board Governance-Ausschuss, also Bücherwürmlein, Moritz Rahm (WMDE) und ich, hat am 25. Januar getagt. Thema war die aus dem Governance Review verbleibende Aufgabe, Satzung und Vereinsordnungen zu überprüfen und anzupassen. Inhaltlich sind die Punkte alle nur von sehr geringer Relevanz: Zum Beispiel könnte die Beitragsordnung geändert werden, um weitere Zahlungsmöglichkeiten für den Mitgliedsbeitrag zu ermöglichen.
  • Der Ausschuss internationale Beziehungen fand sich am 26. Januar in seiner neuen Besetzung aus Sebmol, Theredmonkey, Jürgen Friedrich (WP) und mir zu einer Telefonkonferenz zusammen. Einerseits ging es um die Beteiligung an der Wikimedia Conference im April und an der Wikimania im Juni. Außerdem haben wir über die Wahl zweier Mitglieder des Board of Trustees der Wikimedia Foundation durch Chapter und Thematische Organisationen gesprochen. Hier freuen wir uns natürlich über Meinungen und Vorschläge für geeignete Kandidaten! Da es im Board momentan ja ziemlich rumort, sollten wir eine durchdachte Entscheidung treffen. Morgen haben wir schon unsere nächste Besprechung.
  • Der Ausschuss Communitys und Mitglieder (Seewolf, Southpark und ich) hat sich ebenfalls am 26. Januar telefonisch mit einer Reihe von Dingen auseinandergesetzt: Zunächst haben wir eine Bestandsaufnahme der Mitgliederarbeit vorgenommen, da der Verein bald mehr als 30.000 Mitglieder hat und die Arbeit mit den Fördermitgliedern ausbauen möchte, unter anderem in Person von Arne Scheffler (WMDE). Dann ging es noch einmal darum, ob wie das Präsidium an Förderentscheidungen des Vereins beteiligt werden sollte. Schließlich besprachen wir die Aufnahme neuer Mitglieder, das Jahresplanziel „Freiwillige einbeziehen“ und die Jahresplanung für 2017, doch dazu gleich.

Dann fand am 30. und 31. Januar endlich die Klausur des Präsidiums in Weimar statt. Am Freitagnachmittag traf ich mich schon mit Sabria David, Kurt Jansson und Theredmonkey zum gemeinsamen Besuch der Anna-Amalia-Bibliothek und des Ilmparks. Abends kamen wir alle gemeinsam mit Christian Rickerts (WMDE) in einem historischen Brauhaus zusammen, doch das eigentliche Programm startete am Samstag in einem recht nüchternen Tagungshotel an der Ilm – parallel zu einer Fortbildungsveranstaltung der LBS im Raum nebenan.

  • Los ging es mit einer Selbstevaluation der Präsidiumsarbeit. Eine zum Ende des ersten Amtsjahrs unter uns durchgeführte Umfrage hat viele gute, aber auch einige diskussionswürdige Ergebnisse gezeigt, mit denen wir uns auseinandergesetzt haben. Dann ging es daran, einen kritischen Blick auf die Ziele des Präsidiums zu werfen. Schließlich haben wir nach dem ersten Dreivierteljahr mit dem neuen Vorstand Christian Rickerts über gegenseitige Erwartungen der Zusammenarbeit gesprochen.
  • Als nächstes sind wir bereits in die Jahresplanung für 2017 gestartet. Die AG Partizipation hat hierzu schon erste Gedanken formuliert und der Prozess liegt jetzt in den Händen des Ausschusses Strategie und Planung. Das Motto wird sein, das Modell vom letzten Jahr zu verfeinern. In Bezug auf den aktuellen Jahresplan 2016 haben wir noch die konkreten Indikatoren für das Ziel „Freiwillige einbeziehen“ beschlossen.
  • Den Sonntagmorgen verbrachten wir mit einer Stadtführung durch das UNESCO-Weltkulturerbe Klassisches Weimar. Danach folgten die Berichte des Vorstands und der Präsidiumsausschüsse. Nach einer Diskussion über die Drittmittel-Strategie des Vereins und über die Frage, nach welchen Kriterien das Präsidium von seinem satzungsgemäßen Recht Gebrauch machen sollte, der Aufnahme neuer Mitglieder zu widersprechen, war die Klausur auch schon vorbei. Die nächsten Wochen werden davon geprägt sein, die getroffenen Entscheidungen umzusetzen – es gibt viel zu tun. Ein offizielles Protokoll erscheint wie immer in den nächsten Tagen.

In den Projekten war ich auch ein wenig aktiv, auch wenn meine Doktorarbeit momentan wirklich den größten Anteil meiner wachen Zeit in Anspruch nimmt:

  • Es gibt zwei kleine neue Artikel von mir, Tigerbeat und Es muß Tag werden!, die es beide wohl nur knapp über die Relevanzhürde schaffen und sich sicher über einen wohlwollenden Blick freuen.
  • Ich bin für ein weiteres Jahr beratender Datenschutz-Ombudsmann. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an Thogo, der das Amt seit 2011 inne hatte, und Glückwunsch an Pajz, der aus der deutschsprachigen Community neu dazugestoßen ist.
  • Ich setze mich aktuell sehr dafür ein, dass der VisualEditor endlich für ausgeloggte und neu angemeldete Benutzer eingeführt wird. Das Projekt heißt VisualEditor Appreciation Society und freut sich sehr über Unterstützer!
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„ob wie das Präsidium an Förderentscheidungen des Präsidiums beteiligt werden sollte“. Der Halbsatz macht so (noch) keinen Sinn. Viele Grüße von einem Leser, --emha db 12:17, 3. Feb. 2016 (CET)

Danke für den Hinweis, emha, ist gefixt. --Gnom (Diskussion) 12:19, 3. Feb. 2016 (CET)

10. Januar 2016: Halbzeit.

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Chinesischer Garten im Huntington Botanical Garden.

Eigentlich gibt es gerade nichts Spannendes zu berichten, dachte ich, als ich anfing, diesen Eintrag zu schreiben. Aber es kann nie schaden, ein Lebenszeichen von sich zu geben und die Gelegenheit zu nutzen, ein schönes Foto beizufügen: Diesmal ein chinesischer(!) Garten in Südkalifornien.

Seit meinem letzten Beitrag habe ich im Kurier über den Tag der Gemeinfreiheit berichtet, im Signpost erschien mein Artikel über die beeindruckende Drohnenfotografie von Phantom3Pix und es gibt erste Ergebnisse vom OER-Workshop "Lizenzierung und Rechtssicherheit". Neu im Artikelnamensraum sind die Artikel Umgehungsverbot (anwaltliches Berufsrecht), Ermittlungserzwingungsverfahren und Knuspermüsli.

Mit der Mitgliederversammlung im November sind wir als erstes Präsidium in unser zweites Amtsjahr gestartet. Ich bin sehr froh über diese Regelung, die es uns zum Beispiel ermöglicht hat, ohne Wahlkampf und Neubesetzungen schwierige Themen wie den Governance Review in Ruhe anzugehen. Ende Januar findet in Weimar eine Präsidiumsklausur statt, auf der wir passend dazu auch unsere bisherige Arbeitsweise reflektieren wollen.

Aber auch die inhaltliche Arbeit geht weiter: Wie im letzten Beitrag geschildert gilt es im Board governance-Ausschuss, die letzten Punkte des Governance Review zu erledigen: Im Frühjahr wollen wir weitere (unproblematische) Aufräumarbeiten an den Vereinsordnungen erledigen und im Sommer das Präsidiumshandbuch fertigstellen.

Im Ausschuss Communitys und Mitglieder bespreche ich dieser Tage mit Seewolf, ob das Präsidium seine Arbeit noch an die auf der 15. Mitgliederversammlung beschlossene Abschaffung des Community-Projektbudgets anpassen muss und welche Möglichkeiten wir angesichts des weiterhin ungebrochenen Mitgliederzuwachs des Vereins haben.

Aber nächste Woche gibt es erst einmal etwas zu feiern: Wikipedia wird 15! Im Kontor Hamburg wird es eine kleine Party geben, auf die ich mich schon sehr freue. Informationen zu Aktivitäten an anderen Orten finden sich hier. Außerdem feile ich gerade noch an meinen beiden Einreichungen für die Wikimania in Esino Lario: Einerseits möchte ich die lokalen Community-Stützpunkte vorstellen (und freue mich über Ko-Referenten) und andererseits wieder einmal über ein rechtliches Thema sprechen.

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Das Interessanteste versteckst Du hinter einem abschreckenden Link: Benutzer:Gnom/Resozialisierung. Für mich ist der rechtliche Aspekt nur ein kleiner Teil des bedeutenden Themenkomplexes zur Darstellung von Personen. Hinter ihm stehen aber die größeren Fragen nach Ethik, Verantwortung, sozialer Kompetenz, und Aufklärung/Humanismus. Wegen der doch sicher sehr lokalisierten Rechtsprechung und Gesetzeslage (vgl. First Amendment) ist das auf so einer internationalen Veranstaltung möglicherweise nicht so einfach. Viel Erfolg und danke schon mal für Deine Benutzerunterseite   Sargoth 11:00, 10. Jan. 2016 (CET)
Hi Sargoth, das Thema ist natürlich spannend, wie schon ein kurzer Blick auf die Diskussionsseite verrät. In Italien möchte ich es natürlich in einem deutlich breiteren Kontext vorstellen, wenn auch vielleicht nicht ganz so allumfassend, wie von dir angedeutet :-) Gruß, --Gnom (Diskussion) 11:31, 10. Jan. 2016 (CET)

12. Dezember 2015: Die 17. Mitgliederversammlung.

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Bücherwürmlein eröffnet die Versammlung.

Am Samstag, den 27. November fand in Berlin die 17. Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland statt. Einen ersten kurzen Bericht findet man im Vereinsblog, heute wurde auch das offizielle Protokoll im Vereinswiki veröffentlicht. Ein bisschen kann man auch über den Twitterstream #wmdemv nachlesen. Teilgenommen haben etwa 80 Personen, davon 47 aktive und 12 Fördermitglieder. Über die Fernwahl haben ca. 160 weitere aktive Mitglieder mit abgestimmt.

Vorneweg möchte ich gleich meine Freude ausdrücken, dass wir es geschafft haben, die notwendigen Entscheidungen mitsamt der dazugehörigen Diskussion in sehr kurzer Zeit und in einer sehr strukturierten und konstruktiv-höflichen Weise zu treffen. (Zu einer Bewertung dieses Ergebnisses möchte ich am Schluss kommen.)

 
Christian Rickerts (WMDE) stellt den Jahresplan vor.

Inhaltlich haben wir bei allen Themen mit großer Einigkeit gehandelt, wenn man sich die Zahlen anschaut. Gleichzeitig denke ich, dass klar ist, an welchen Punkten Raum für Verbesserungen und weiterer Diskussionsbedarf bestehen. Das halte ich für den Verein für einen großen Gewinn und eine Chance für Veränderungen – aber auch dazu später.

Meine Aufgaben auf der Mitgliederversammlung beschränkten sich auf drei Punkte: Zunächst habe ich einige unproblematische Anträge wie „Verschärfung und Präzisierung der Regelungen zu Interessenkonflikten“ für das Präsidium gestellt, die teilweise nicht einmal vorgestellt und diskutiert werden mussten. Dann war da natürlich der Antrag „Reform der Präsidiumswahl“, der freilich verhältnismäßig breit, aber sehr zivilisiert diskutiert wurde und mit sehr deutlicher Mehrheit (164 dafür, 27 dagegen, 11 Enthaltungen) angenommen wurde.

 
Vielen Dank an Akl und Lyzzy für die Versammlungsleitung und an Alice Körner (WMDE), Arne Scheffler (WMDE), Daniela Gentner (WMDE) und Wenke Storn (WMDE) für die gute Vorbereitung!

Außerdem erwähnenswert: Der Jahresplan wurde einstimmig beschlossen und mit der Annahme der Finanzordnung haben wir eine Vorgabe der 13. (!) Mitgliederversammlung endlich umgesetzt. Letzteres ist besonders relevant für die vier neu gewählten Kassenprüfer (aus der Community: DaB. und Roland Kern). Es gibt zwei neue stehende Beschlüsse der Mitgliederversammlung, die sich jedoch beide bereits 2016 erledigen werden.

Unter „Verschiedenes“ habe ich noch über das mir – wie bereits mehrfach an dieser Stelle ausgeführt – sehr wichtige Thema „Umgang im Verein“ gesprochen. Mein Plädoyer für ein deutlicheres gemeinsames Vorgehen gegen schlechte Umgangsformen wurde sehr positiv aufgenommen, was mich enorm gefreut hat.

Fast vergessen: Unterwegs hat Theredmonkey gezeigt, dass er bei der unendlichen Geschichte „Governance Review“ den Überblick nicht verliert. Nächstes Jahr wollen wir aber fertig werden, ich werde mich bemühen, meinen Teil zu tun. Und dann waren wir schon fertig und es gab Sekt und Suppe – mehr als anderthalb Stunden vor dem geplanten Ende!

Wenn man mich fragt, könnte diese Mitgliederversammlung die letzte ihrer Art gewesen sein. Auf der 18. Mitgliederversammlung im Frühjahr 2016 wird es meines Wissens keine „heißen Themen“ und brisante Anträge geben, so dass wir uns endlich mal Inhalten widmen könnten!

Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass wir dann zu Beginn die Berichte und andere technische Dinge abhandeln und uns dann in Arbeitsgruppen mit Themen wie „OER“, „Jahresplanung 2017“ oder „das Selbstverständnis des Vereins“ austauschen. Gegen Abend könnten wir in der großen Gruppe die Ergebnisse zusammen tragen und nächste Schritte zu diesen Prozessen beraten. Eine Antragswerkstatt bräuchte es dann nicht, denn dieses Element wäre quasi in die Mitgliederversammlung inkorporiert.

Nur mal so eine Idee. Was meinen die werten Leser?

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2. Dezember 2015: Rechtssicherheit.

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Morgen und übermorgen bin ich Teilnehmer des Workshops „Lizenzierung und Rechtssicherheit“ im Rahmen des Projekts „Mapping OER“, das Wikimedia Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchführt. Ich bin als Urheberrechtsexperte und Vertreter der Wikipedia-Community eingeladen. Bisher habe ich mich mit dem Thema Open Educational Resources eher als Skeptiker auseinandergesetzt und darüber auch schon einmal gebloggt. Diese hohe Warte wollte ich zur Vorbereitung auf meine Teilnahme an dem Workshop unbedingt verlassen. Mit der Unterstützung von Valentin Muenscher und Elly Koepf habe ich mich in die Diskussion um die juristischen Fragen zu OER in Deutschland eingelesen.

Perspektivwechsel.

 
Saihō-ji, Kyōto.

Mein Ausgangspunkt war folgender: Wikipedia als Paradebeispiel für ein sehr erfolgreiches offenes Lernmedium nutzt (nach einer wechselvollen Geschichte) seit Jahren erfolgreich die Creative-Commons-Lizenzen. Man kann sich also eine Menge Ärger und Gehirnschmalz sparen, wenn man dieses erprobte und bewährte Modell einfach übernimmt und nicht versucht, das Rad neu zu erfinden. mit dieser Grundhaltung plante ich, in den Workshop zu gehen und nach meiner Vorstellung könnte man die Veranstaltung auf diese Weise nach fünf Minuten beenden und den Rest des Tages auf dem Weihnachtsmarkt verbringen. Das konnte doch nicht so einfach sein, dachte ich mir.

Dann habe ich mich erst einmal an den Schreibtisch gesetzt und gelesen. Ausgangspunkt war die „Ist-Analyse zu freien Bildungsmaterialien“ des WMDE-OER-Teams, in dem der aktuelle Stand der Diskussion zusammengefasst wird. Aus der berufenen juristischen Feder Till Kreutzers stammt das Gutachten „Open Educational Resources (OER), Open-Content und Urheberrecht“. Schließlich sah ich mir noch eine Reihe weiterer Dokumente an, unter anderem den Bericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zu Open Educational Resources. Nach meiner Lektüre bin ich reichlich verwirrt. Aber von Anfang an:

Grundlagen.

 
Saihō-ji, Kyōto.

Die Diskussion scheint sehr verfahren: Selbst bei der Frage, wie OER eigentlich zu definieren sind, machen viele Autoren gleich schon einmal ein großes Fass auf. Dabei haben wir doch die Open Source Definition – dachte ich zumindest. In rechtlicher Hinsicht haben offenbar alle irgendwie das Gefühl, dass es bei OER „ein Problem mit dem Urheberrecht“ gibt. Was dieses Problem sein soll, konnte ich aber nicht so recht herausfinden – es sei denn, das Problem liegt schlicht in der Existenz des Urheberrechts. Aber wer urheberrechtlich geschützte Inhalte nutzen will, muss sich einfach mit dem Urheberrecht auseinandersetzen, um Rechtsverletzungen zu vermeiden, so ist das nun mal.

Also zu den Grundlagen: Die Ausgangsfrage „Darf ich diese Inhalte nutzen?“ lässt sich bekanntermaßen in drei Schritten beantworten:

1. Sind die Inhalte gemeinfrei? Das kann zum Beispiel sein, wenn der oder die Urheber/in seit mehr als 70 Jahren tot ist oder wenn er oder sie sie mittels CC0 freigegeben hat. Wenn die Inhalte frei sind, lautet die Antwort auf die Ausgangsfrage „Ja“, ansonsten geht es zum nächsten Schritt:
2. Greift eine urheberrechtliche Schranke? Im Bildungsbereich sind das häufig die §§ 46, 51, 52a und 53 Abs. 3 UrhG. Wenn nicht, folgt
3. Habe ich eine Lizenz? Wenn auch das scheitert, ist die Antwort: „Nein, du darfst das nicht.“" Das ist der Grundaufbau des europäischen Urheberrechts.

Das Rad neu erfinden.

 
Saihō-ji, Kyōto.

Genau da setzen eben die freien Lizenzen an, die bei der dritten Frage weiterhelfen können. Und wenn es sich um echte freie Lizenzen handelt, dann haben wir es mit OER zu tun. Und diese Lizenz darf maximal zwei Dinge fordern: Namensnennung und Weitergabe unter freien Bedingungen, also CC BY-SA. Mehr ist nicht drin. Damit ist klar, dass es zumindest vom Ausgangspunkt her ziemliche Zeitverschwendung ist, über eigene „OER-Lizenzen“ nachzudenken, die über die bekannten, rechtssicheren und millionenfach verwendeten Creative-Commons-Lizenzen hinausgehen.

Wer trotzdem eine „OER-Lizenz“ fordert, unterliegt einem der folgenden zwei Denkfehler: Der erste ist meinem Eindruck nach der Glauben, mit einer solchen Lizenz Probleme anzugehen, die eine Lizenz überhaupt nicht lösen kann. Die Zweite ist die Vorstellung, die Nutzung der Inhalte besonderen Regeln zu unterwerfen - dann handelt es sich aber wie dargestellt nicht mehr um „Open“ Educational Resources und dann brauchen wir uns nicht weiter über OER zu unterhalten.

Ein häufig gehörtes Argument in diese Richtung lautet: „Die CC-Lizenzen sind nicht speziell auf OER oder den Bildungsbereich zugeschnitten.“ Hier würde ich gern mal wissen, wie denn ein solcher spezieller Zuschnitt aussehen müsste. Und außerdem bedeutet eine – wie auch immer geartete – Lizenzierung „speziell für den Bildungsbereich“ gleichzeitig immer eine Gefährung der Offenheit. Und wenn ich dann lese, die „Regelungslogik“ des „Creative-Commons-Lizenzsystems“ „stoße nicht nur bei der Bereitstellung neu kombinierter Inhalte (‚Remix‘) an ihre Grenzen.“ (so – ohne Begründung – eine Aussage der Bund-Länder-Arbeitsgruppe), dann wundere ich mich doch sehr. Denn was ist Wikipedia, wenn nicht ein gewaltiges Remix-Projekt auf Creative-Commons-Basis.

Haftungsfragen.

Ein besonderes Problem besteht in der Tat bei OER, nämlich wenn an vorgeblich offenen Inhalten tatsächlich Rechte Dritter bestehen. Das kann der Fall sein, wenn der oder die Ersteller/in bei der Nutzung fremder Inhalte zum Beispiel einem Fehler hinsichtlich einer Schrankenregelung unterlegen ist. Dann ist der oder die OER-Nutzer/in dem Rechteinhaber zu Unterlassung und Schadensersatz verpflichtet. Anders als bei klassischen Lehrmaterialien, zu deren Nutzung man eine kostenpflichtige Lizenz erwirbt, gibt es bei OER nahezu keine Möglichkeit, den oder die Ersteller/in in Regress zu nehmen. Und anders als bei einem klassischen Lehrbuch steht bei OER nicht immer ein großer Name hinter den Inhalten, der Garant für eine gewissenhafte Prüfung sein mag.

 
Saihō-ji, Kyōto.

Interessant fand ich in diesem Zusammenhang die Idee, ein „Rechtemanagement für OER“ anzubieten. So könnten Haftungsrisiken durch eine Art „Clearing“ verringert werden. Und wenn sich Lehrende nicht mit den oben dargestellten urheberrechtlichen Basics auseinandersetzen möchten, mag das für den Anbieter eines solchen Rechtemanagements eine Möglichkeit zum Geldverdienen sein. Andererseits zeigt die Vorstellung das klassische Denken in Lizenzstrukturen, von denen sich OER ja gerade verabschieden möchte. In der Wikipedia lösen wir dieses Problem durch das Schwarmprinzip und eine spezielle Taskforce urheberrechtlich versierter ehrenamtlicher Autoren.

Völlig hanebüchen ist jedoch der Hinweis, man müsse eine „gutgläubige Nutzung“ einführen, also den gutgläubigen Erwerb von Nutzungsrechten an urheberrechtlich geschützten Inhalten. Das kann man fordern, dazu müsste man aber aber das Bürgerliche Gesetzbuch abschaffen, das den (aus dem römischen Recht stammenden) Grundsatz „kein Gutglaubensschutz ohne Publizität“ enthält. Und Publizität gibt es beim Urheberrecht nicht, denn es erfordert ja eben keine Registereintragung, keine „(C)“-Kennzeichnung oder ähnliches. § 97 Abs. 2 UrhG schließt lediglich (oder immerhin) bei Fehlen von Vorsatz und Fahrlässigkeit den Schadensersatzanspruch aus.

Arbeitsrecht, Musik und Schulrecht.

Soweit meine Gedanken. Zum Schluss möchte ich noch kurz auf drei Einzelfragen eingehen:

  • Sehr spannend finde ich die schulrechtliche Seite der Debatte, zu der ich bisher nichts finden konnte und mit der ich mich freilich überhaupt nicht auskenne. So schreibt § 30 Abs. 3 SchulG NRW vor, dass nur staatlich zugelassene Lernmittel an Schulen verwendet werden dürfen. Wie funktioniert das bei OER? In Berlin gibt es eine solche Regelung zum Beispiel nicht, dort entscheidet nach § 16 SchulG einfach die Schulkonferenz.
     
    Saihō-ji, Kyōto.
  • Richtig ist der Hinweis, dass gerade in den sprachlichen, historischen und musischen Fächern Unterrichtsmaterialien häufig Inhalte enthalten, an denen Rechte Dritter bestehen und bei denen deshalb eine Schranke genutzt oder eine Lizenz eingeholt werden muss. Aber so ist das halt mit dem Urheberrecht, das gilt für OER nicht anders als für traditionelle Lehrmedien. Auf Wikipedia haben wir aus diesem Grund bei den entsprechenden Artikeln eine Lücke im Anschauungsmaterial, wenn der oder die Autor/in, Maler/in oder Komponist/in noch nicht 70 Jahre tot ist, weil wir keine Lizenzen einholen können und es nur sehr wenige Schranken gibt, die auf Enzyklopädien anwendbar sind.
  • Erwähnenswert ist schließlich die arbeitsrechtliche Seite der Debatte: Angeblich schreiben die Arbeitsverträge vieler Lehrender vor, die Nutzungsrechte ihrer während der Arbeitszeit erstellten Lehr- und Lernmaterialien an den Arbeitgeber abzutreten und machen so eine freie Lizenzierung unmöglich. Na, dann sollte man das schleunigst ändern.

Morgen geht es los mit dem Workshop, ich bin sehr gespannt! Und zur Mitgliederversammlung blogge ich hoffentlich am Wochenende.

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Zwei Ergänzungen:
  • Meines Erachtens ist das entscheidende Argument für die Nutzung der etablierten CC-Lizenzen, dass unter diesen Lizenzen bereits Unmengen an Bild- und Textmaterial veröffentlicht wurde, das dann sofort für OER-Projekten genutzt werden könnte. Entschiede man sich hingegen für eine neue (dann ja höchstwahrscheinlich mit CC-BY und CC-BY-SA inkompatible) Lizenz, blieben einem diese Inhalte wohl verschlossen und man müsste wieder bei 0 anfangen.
  • Das mit der fehlenden Nutzbarkeit von Originalinhalten, die nicht unter freier Lizenz erhältlich sind, ist natürlich bei Lernmaterialien ein Problem (mehr noch als für die Wikipedia). Welchen Sinn macht ein Deutschbuch, das alles alle Schriftsteller nach 1945 ignorieren muss? Welchen Sinn ein Musikbuch, dass nur sehr, sehr altes Notenmaterial enthält, oder das der wenigen Idealisten, die einen großen Bogen um die Gema machen und unter CC veröffentlichen?! Fraglich wie weit man in diesem Bereich mit einer Zitatregelung kommt. Hier könnte bei OER genauso wie in der Wikipedia eine durchaus eine halbproproprietäre Lizenz für Originalwerke sinnvoll sein, die nicht die Nutzer, aber den Verwendungszweck eingrenzt und zwar auf den Bildungs- und enzyklopädischen Bereich.

// Martin K. (Diskussion) 18:33, 2. Dez. 2015 (CET)

  • Ich fühle mich ja in meiner Grundthese bestätigt, dass Schule, Lehrmittel und vor allem ihre Verwendung in Deutschland jede Menge Probleme haben - diese aber alle nicht am Urheberrecht liegen, und das Urheberrecht sie dementsprechend auch nicht lösen kann. Urheberrechtlich ist die Sache wie Du schreibst ja einfach und simpel - der Fuck Up liegt woanders. -- southpark 19:58, 2. Dez. 2015 (CET)

Ein großes Problem ist meiner persönlichen Erfahrung nach, dass gerade unter Lehrern große Verwirrung bezüglich Urheberrecht und Nutzungsrechten einerseits und den Anforderungen an Zitate im Kontext „wissenschaftlicher Arbeit“ andererseits herrscht. Dazu kommen dann natürlich noch die diversen Regelungen (die man wohl alle „Schranken“ nennt, aber ich vermeide mal lieber Fachbegriffe, deren Definition ich nicht genau kenne), bspw. dass es völlig in Ordnung ist, wenn ich in kleinem, geschlossenen Rahmen ein Bild zeige, an dem ich weder Urheber- noch Nutzungsrechte habe.

Durch die diversen Plagiatsaffären wurde das leider noch verstärkt. Dass es urheberrechtlich völlig unbedenkliche Arbeiten geben kann, die ein Plagiat im „wissenschaftlichen“ Kontext sind (ich paraphrasiere einen gemeinfreien Text) und umgekehrt (nur weil ich am Ende in einer Fußnote Autor und Buch nenne, darf ich noch lange nicht fünf Seiten Textzitat veröffentlichen), wissen die meisten nicht. Gerade das zweite Beispiel ist ein häufiges Missverständnis, weil das im Schulbereich bei Referaten und Hausarbeiten („Nennt die Quellen für Inhalt und Bilder“) fast immer in einen Topf geworfen wird. Dass die meisten Lehrer selbst nie wissenschaftlich gearbeitet haben (im Sinne von einen signifikanten originären Beitrag geleistet, den man dann im selben Text gegen den aus der Literatur übernommenen Stand der Dinge abgrenzen/verteidigen muss und damit automatisch auf den Unterschied stößt), es selbst aber unterrichten sollen (wobei in der Schule ja in den allermeisten Fällen nur zusammengefasst/erläutert/gewichtet wird, so wie wir das hier auch tun), ist aus meiner Sicht ein Problem des Bildungssystems und nicht des Urheberrechts.

Ich persönlich habe noch nie verstanden, worin genau das spezielle Urheberrechtsproblem bei OER bestehen soll. Meiner Meinung nach lösen sich diese gefühlten Probleme zum Großteil, wenn man sich etwas spezifischer mit dem oben genannten Unterschied auseinandersetzt.

Unabhängig davon halte ich CC-BY-SA für völlig ungeeignet, um Austausch und Zirkulation von Bildungsmaterialien zu befördern. Die Vorstellung, dass ich zum Beispiel ein Lehrbuchkapitel schreibe, was dann über die nächsten zehn Jahre munter umgeschrieben und ergänzt wird, stets mit meinem Namen in der Autorenliste und ohne, dass sofort ersichtlich ist, was genau mein Beitrag ist (und was die Grütze der anderen), ist (sicherlich nicht nur) mir ein Graus (eben gerade, weil der Unterschied zwischen Urheberrecht und Zitat/authorship nicht klar ist). Das wird zum Beispiel auch allen „namhaften“ Organisationen gleich welcher Couleur so gehen, die sich entsprechend nur CC-BY-ND oder ggf. noch „CC-SA“ vorstellen können.--Cirdan ± 20:02, 2. Dez. 2015 (CET)

Hallo Cirdan, southpark und Martin K. – danke für eure Kommentare! Zu allem Gesagten von mir „+1“ und viele Grüße aus dem Zug nach Berlin, --Gnom (Diskussion) 07:49, 3. Dez. 2015 (CET)

11. November 2015: Mantra.

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Ich bin nicht bereit, die schlechten Umgangsformen einiger Menschen weiter zu ertragen.
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1. November 2015: Aus der Vogelperspektive.

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Antragswerkstatt in Köln

Am 24. Oktober war ich zur Antragswerkstatt in Köln. Auf Einladung der AG Partizipation in Person von Ireas und Dirk waren wir zu Gast im Lokal K und wurden von Geolina163, Lyzzy und 1971markus freundlich willkommen geheißen (zum Mittagessen schauten auch Elya und Raymond vorbei). Von der Geschäftsstelle waren Julian Fischer (WMDE) und Arne Scheffler (WMDE) da und brachten ihren Sachverstand insbesondere zum Jahresplan ein. Bücherwürmlein als Vorsitzender wurde vom Ausschuss Communitys und Mitglieder, also Seewolf und mir unterstützt.

Sehr gefreut hat mich die ruhige und konstruktive Atmosphäre in Köln. Das Vorgehen war ganz anders als beim letzten Mal: Anstatt uns in Gruppen aufzuteilen und viel Zeit mit Diskussionen über allgemeine Themen wie die Vereinsziele und -grundsätze zu verbringen, besprachen wir in der Gruppe fast alle zu diesem Zeitpunkt bekannten Anträge.

Dabei ging es natürlich besonders über die Reform der Präsidiumswahl und den Jahresplan. Als Präsidium haben wir einige Hinweise zur Überarbeitung unserer Anträge mitgenommen. Ansonsten ist es weiterhin mein Bestreben, möglichst viele Dinge im Gespräch und nicht durch eine Abstimmung auf der Mitgliederversammlung zu lösen.

Besuch aus Frankreich und Hamburger Stammtisch

Am vergangenen Mittwoch habe ich im Kontor Hamburg Besuch von Wikimédia France willkommen geheißen, dazu habe ich anderswo gebloggt. Am Freitag war auf dem Hamburger Stammtisch die Redaktion Film und Fernsehen zu Gast. Außerdem habe ich in der vorletzten Woche die rechtliche Prüfung des diesjährigen Gewinners von Wiki Loves Monuments übernommen, von dem auch das Bild im nächsten Absatz stammt.

Präsidiumssitzung in Hannover

 
Schloss Drachenburg mit englischem Landschaftsgarten in Königswinter.

Gestern traf sich das Präsidium in Hannover. Die Präsidiumssitzung vor der Mitgliederversammlung ist immer eine etwas unangenehme Sache, weil wir uns dort unter Zeitdruck mit einer leider immer noch großen Zahl von kurz vor Fristende eingereichten Anträgen auseinandersetzen müssen. Auch diesmal war die Qualität der insgesamt sieben Mitglieder-Anträge sehr durchwachsen. Mein dringender Appell ist hier nach wie vor: Bevor man einen Antrag an die Mitgliederversammlung stellt, sollte man das Gespräch mit dem Vorstand, Mitarbeitern der Geschäftsstelle oder dem Präsidium suchen. Einen Beschluss der Mitgliederversammlung herbeizuführen, ist eine recht konfrontative Methode der Mitwirkung im Verein – haben wir doch viel bessere Möglichkeiten der Mitgliederpartizipation.

Dennoch oder gerade deshalb freue ich mich sehr auf die 17. Mitgliederversammlung am 28. November in Berlin und die Themen, die wir dort diskutieren werden. Für die Wahl der Kassenprüfer gibt es fünf Kandidaten. Daneben haben wir uns im Präsidium mit einer Reihe weiterer Themen befasst, unter anderem mit dem von mir nach wie vor als große Belastung empfundenen schlechten Umgang im Verein. Außerdem ging es um die Finanzierungsstrategie des Vereins und aktuelle Themen.

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12. Oktober 2015: Wetter: wechselhaft.

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Ein Eintrag mit gemischten Geschichten, nicht ohne den obligatorischen „rant“ am Schluss:

 
Nicht japanisch, aber nicht minder exotisch: Die finnische Seemannskirche in Hamburg. Im Hintergrund der Turm des Michel und (verdeckt) der Kontor Hamburg.

Christian und Tim im Kontor Hamburg: Am vergangenen Donnerstag habe ich Christian Rickerts und Bücherwürmlein zum Antrittsbesuch in den Kontor Hamburg begleitet. Es war eine sehr lustige Runde bei Spaghetti Bolognese und kühlen Getränken. Das Hamburger Wetter zeigte sich natürlich, wie es immer ist, wenn Berliner zu Besuch sind, nicht gerade von seiner charmanten Seite. Ein Beweisfoto gibt's auf Twitter.

Jahresplanentwurf 2016 online: Das Präsidium hat satzungsgemäß beschlossen, den Jahresplanentwurf des geschäftsführenden Vorstands der Mitgliederversammlung vorzulegen. Derzeit wird er auf Meta diskutiert und die Reaktionen sind bisher durchaus gemischt.

Umsetzungsentwurf Governance Review online: Das Präsidium hat sich, wie im vorletzten Beitrag geschildert, mit der Umsetzung des Governance Review befasst. Dazu gibt es einerseits einen Bericht und andererseits eine Reihe von Anträgen an die Mitgliederversammlung. Der Bericht ist deshalb lesenswert, weil er Aufschluss darüber gibt, welche Vorschläge des Governance Review wir bereits intern umgesetzt und welche Vorschläge wir schlicht abgelehnt haben. Im Vereinswiki kann man die Antragsentwürfe diskutieren. Der spannendste Antrag ist sicher der zur Reform der Präsidiumswahl, der das Präsidium auf bis zu sieben gewählte und zwei kooptierte Mitglieder verkleinern soll.

Blogbeitrag „OER und Wikimedia“: Auf die Bitte von Valentin Münscher habe ich meinen Diskussionsbeitrag zum Thema OER und Wikimedia für die WikiCon (siehe letzter Eintrag) in einem Beitrag für den Blog von Wikimedia Deutschland aufbereitet.

Wikipedia-intern: Es gibt einen neuen von mir verfassten Artikel über das Computerlernspiel Opera Fatal und einen Entwurf über die Grundlagen des presserechtlichen Resozialisierungsanspruchs verurteilter Straftäter zur Erweiterung von WP:BIO.

Umgangsformen im Verein: Wie ich vor einiger Zeit schon einmal bloggte, liegt mir eine Verbesserung der Umgangsformen in der Wikipedia-Community sehr am Herzen. Dies gilt nicht weniger für den Verein, insbesondere weil ich nicht selten der Adressat von unangebrachten Äußerungen bin. Das belastet mich wirklich sehr und ich bin für Vorschläge zur Lösung des Problems dankbar.

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22. September 2015: WikiCon.

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Dresden.

Um es vorweg zu nehmen: Auch in Dresden gibt es keinen japanischen Garten. Es gibt nur ein japanisches Palais, das aber von einem Barockgarten umgeben ist. Tja. Das Deutsche Hygiene-Museum, in dem am vergangenen Wochenende die WikiCon stattfand, liegt dagegen am (gartenarchitektonisch uneindeutigen) Blüherpark, in dem ich am Samstag zumindest eine sehr schöne Mittagspause verbringen konnte. Aber nun zum Bericht:

Mein WikiCon-Programm begann am Freitagabend mit der für mich sehr technischen Eröffnung (ich twitterte „unprätentiös und gut gelaunt“) und den ersten drei Vorträgen: Sebastian Wallroth sprach übers Fotografieren von Monumenten („Die Kamera mit beiden Händen halten“) und Martin Kraft gab Tipps fürs Erstellen von Infografiken („Erst denken, dann designen“ – samt Negativbeispiel). Zur guten Nacht stellte Toter Alter Mann noch „wichtige, aber auch ketzerische Fragen zur notwendigen Nicht-Neutralität einer neutralen Enzyklopädie“.

Am Samstagmorgen tagte dann erst einmal der Präsidiumsausschuss Communitys und Mitglieder gemeinsam mit dem neuen Mitgliederbeauftragten der Geschäftsstelle, Arne Scheffler. Es ging um die weitere Organisation der Mitgliederversammlung, die ja am 28. November in Berlin stattfindet. Sehr gefreut hat mich beim anschließenden Wikimania-Vortrag, dass Marcus Cyron sich bereit erklärt hat, Mitglied des Programmkomittees für die Wikimania 2016 in Esino Lario zu werden. Erste Planungen zur Beteiligung der deutschsprachigen Community finden auf Wikipedia:Wikimania 2016 statt. An der spannenden, von Achim Raschka organisierten Kreuzstreit-Diskussion (Etherpad) konnte ich leider nur zur Hälfte teilnehmen. Meine Position zum Thema ist aber wohl (leider!) auch nicht mehrheitsfähig...

 
Meine These: Die Community muss sich endlich mehr um "Offline-Konflikte" kümmern.

Und dann durfte ich auch etwas erzählen: Gemeinsam mit Bücherwürmlein, Gereon K. und Valentin Münscher gab es eine kleine Diskussion zum Thema OER und Wikimedia Deutschland. Danach habe ich meinen eigenen Vortrag „Auseinandersetzungen off-wiki und offline: Schmutzkampagnen und Gerichtsverfahren gegen Wikipedianer“ gehalten und mich sehr über viele Zuhörer und eine spannende Diskussion im Anschluss gefreut und bin jetzt gespannt, was sich aus der Sache entwickelt – wer Interesse am Thema hat, kann gern auf Benutzer:Gnom/WikiCon 2015 loslegen!

Anschließend lauschte ich meinem Präsidiumskollegen Bücherwürmlein und dem Vorstand Christian Rickerts (der übrigens angeblich eine Privatsocke hat – wer findet sie zuerst?) bei der Erläuterung der Jahresplan-Ziele, die allgemein gut aufgenommen wurden. Danach durfte ich als Urheberrechts-Experte am Bildrechte-Crashkurs des Support-Teams mit DaB., Martin Kraft und Ireas teilnehmen. Dann gab es Essen und schließlich wurden die WikiEulen 2015 verliehen. Die ganz einfache Botschaft dieser Veranstaltung – „Wir sind alle ganz toll und haben uns alle ganz doll lieb!“ – halte ich für enorm wichtig.

Danach ging es noch in kleinerer Runde an die Hotelbar, wo es unter anderem um das spannende Thema ging, wie wir in Biografieartikeln mit dem Resozialisierungsinteresse verurteilter Straftäter umgehen wollen. Überhaupt eine Beobachtung, die ich nicht zum ersten Mal gemacht habe: Die Vorträge sind nur die eine Hälfte der WikiCon, mindestens genauso wichtig sind das persönliche Kennenlernen und der bilaterale Austausch. Das geht mittlerweile so weit, dass die WikiCon zunehmend als Ort für Treffen und Besprechungen genutzt wird, wie man an diesem Bericht ja auch erkennen kann.

Am Sonntagmorgen war ich dann noch in einer von Toter Alter Mann geleiteten Diskussionsrunde zum Thema Politik im Wikiversum, bei der es natürlich um das immer noch wichtige Thema Superprotect ging. Bei der Abschlussveranstaltung habe ich noch einmal kurz für Wikimedia Deutschland das Wort ergriffen und hoffe, dass meine launischen Kalauer einigermaßen gut aufgenommen wurden... Am Nachmittag ging es noch einmal in kleiner Präsidiumsrunde um das Thema Jahresplanung und anschließend nahm ich noch als Gast an der Sitzung der AG Partizipation mit Ireas, Sebmol und Southpark teil.

Soweit von mir, gestern Abend gab es dann schon wieder die nächste Jahresplan-Telefonkonferenz. Zum Schluss möchte ich natürlich noch mein großes Dankeschön und Kompliment an die Organisatoren, Helfer und Vortragenden, sowohl aus der Community als auch von Wikimedia wiederholen. Die WikiCon ist für die Community unheimlich wichtig und es war wieder einmal echt toll. Barnos hat schon im Kurier berichtet, Sebastian Wallroth sogar zweimal in seinem Blog (dort gibt es auch einen Bericht über meinen Vortrag).

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8. September 2015: Review.

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Hamm.

Die Präsidiumsklausur in Hamm in Westfalen am vergangenen Wochenende war von zwei Themen geprägt: Am Samstag haben wir Umsetzungsvorschläge für eine Reihe von Punkten aus dem Governance Review beschlossen. Auf die 17. Mitgliederversammlung am 28. November in Berlin kommt daher ein ganzer Strauß an Entscheidungen zu unterschiedlichen Themen zu. Selbstverständlich wollen wir unsere Vorschläge schon möglichst bald im Vereinswiki zur Diskussion stellen.

Dabei sind wir guter Hoffnung, dass wir sinnvolle Vorschläge machen können: Neben der Vorarbeit des Präsidiums und der Geschäftsstelle (ein großes Dankeschön an Moritz!) sind die Entwürfe auf der Grundlage der Empfehlungen der Arbeitsgruppe Partizipation und der Stellungnahmen der Community entstanden. Inhaltlich geht es unter anderem um die Wahl des Präsidiums und um die Geschäftsordnung Interessenkonflikte. Eine Antragswerkstatt zu diesen und anderen Themen ist in Planung; Fragen beantworten für das Präsidium die Arbeitsgruppe Governance Review (Theredmonkey und Juergen.friedrich) und die Ausschüsse Board governance (Bücherwürmlein und ich) und Communitys und Mitglieder (Seewolf und ich) jederzeit gern.

Am Sonntag haben wir uns dann ein weiteres Mal mit der Jahresplanung für 2016 beschäftigt. Nachdem mit dem Beschluss des Jahreskompass die inhaltliche Arbeit des Präsidiums eigentlich getan war, ging es jetzt darum, konkrete Indikatoren zu beschließen, an denen sich die Arbeit der Geschäftsstelle aus Sicht des Präsidiums bewerten lässt. (Der Jahresplan 2016 steht freilich ebenfalls auf der Tagesordnung der 17. Mitgliederversammlung.) Weitere Themen der Klausur waren eine Evaluation unserer Ausschussarbeit und das Berichtswesen des Vorstands. Einen japanischen Garten gibt es in Hamm übrigens weit und breit nicht. Und wie immer: Ausführliches Protokoll folgt.

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4. August 2015: Jetlag.

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So sieht das tolle neue Fernsehstudio von Tagesschau und Tagesthemen von außen aus – wegen der Roboterkameras ist Besuchern das Betreten nicht erlaubt...

Kaum zurück in Deutschland zurück, ging es nach Berlin: Gestern tagte zunächst der Ausschuss Communitys und Mitglieder, das heißt, ich traf mich mit Arne Scheffler (WMDE), dem neuen Mitgliederbeauftragten des Vereins in der Geschäftsstelle und Seewolf war per Skype zugeschaltet. Themen waren ein erstes Kennenlernen und der Beginn der Diskussion zu den mitgliederbezogenen Themen unseres Ausschusses. Danach ging es mit Christian Rickerts (WMDE) und Bücherwürmlein zum Mittagessen mit allgemeinem Austausch. Anschließend gab es eine laaaange Sitzung des Board Governance-Ausschusses mit Bücherwürmlein und Moritz Rahm (WMDE), bei dem wir die uns zugewiesenen Empfehlungen des Governance Reviews, teilweise vorbereitet durch die AG Partizipation (danke!), in Umsetzungsvorschläge gegossen haben.

Heute habe ich kurzfristig an einem Termin mit Kai Gniffke, dem Ersten Chefredakteur von ARD Aktuell teilgenommen, bei dem wir zusammen mit Volker Grassmuck, Kurt Jansson und 80686 (außerdem im Geiste anwesend: Mathias Schindler) überlegt haben, wie man Inhalte der Tagesschau für Wikipedia nutzbar machen lassen kann. Leider ergeben sich dabei eine Menge an urheberrechtlichen und vor allem rundfunkrechtlichen Problemen, für die uns nicht so recht eine Lösung eingefallen ist. Wer hieran interessiert ist, den nehme ich gerne in den entsprechenden Mailverteiler auf. Heute Abend stand dann die nächste Präsidiums-Telefonkonferenz an, bei der es unter anderem um die Ergebnisse der zweiten Partizipationsphase der Jahresplanung 2016 ging. Vielen Dank an alle Teilnehmer! So, und jetzt muss ich mich erst mal wieder um ein paar Dinge kümmern, die nicht unbedingt mit Wikip/media zu tun haben – und meinen Jetlag auskurieren...

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Sehr interessant! Ich bin interessiert an dem Fortgang der Gespräche mit Gniffke bzw. dem Sachverhalt öffentlich finanzierte Werke für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Nimm mich gerne in den Verteiler auf! Merci, --Nicole Ebber (WMDE) (Diskussion) 18:10, 6. Aug. 2015 (CEST)

25. Juli 2015: Wikimania.

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Wikimania!

Etwas spät folgt hier endlich der Bericht von der Wikimania 2015 in Mexiko-Stadt. Ich bitte die Verzögerung zu entschuldigen: Wie bereits anderswo geschrieben wurde, ist so eine Konferenz wirklich sehr anstrengend und im Anschluss ging es für mich gleich in den Urlaub nach Yucatán.  Gerade sitze ich im Überlandbus von Palenque nach Mérida und im Fernseher über mir läuft Guardians oft the Galaxy – ich hoffe, dass dies die Qualität dieses Berichts nicht zu sehr beeinflusst!

Dies war (erst) meine zweite Wikimania – im letzen Jahr war ich mit einem WMDE-Stipendium nach London geflogen (nochmal danke dafür!) und hatte „einfach nur teilgenommen“. Gleichzeitig hatten mich in London die ersten Leute angesprochen, für das Präsidium zu kandidieren. Damals hatte diese ganze Geschichte also angefangen…

 
Romaine, Patricio.lorente, Claudia.Garad und Bücherwürmlein.

Warum ich gerade „einfach nur teilgenommen“ geschrieben habe: So eine Wikimania als Community-Mitglied ist ganz schön anders als eine Wikimania als „Vereinsmeier“ oder sonstwie Netzwerkender: Anstatt sich einfach die Vorträge anzuhören und das allgemeine Konferenzgeschehen zu genießen, stehen oft Besprechungstermine auf dem Programm und es gilt auch, ganz diplomatisch Beziehungen zu anderen Organisationen und Personen aus dem Wikiversum zu pflegen.

Für mich war diese Wikimania jedoch in dieser Hinsicht harmlos: Einerseits konnten wir dank der wunderbaren Unterstützung und Vorbereitung durch Nicole Ebber und Wenke Storn (¡Gracias!) die Sache sehr entspannt angehen. Andererseits war mein „offizieller Teil“ im Vergleich zur restlichen WMDE-Delegation auch vergleichsweise schmal. Dazu sicherlich bei Gelegenheit an anderer Stelle mehr!

Hier also mein Bericht anhand der von mir besuchten Vorträge und Veranstaltungen:

 
Tanzdarbietung während der Eröffnungszeremonie.

Zunächst war da die Eröffnungszeremonie mit Lila Tretikovs Ansprache, zu der Southpark (Blog) und Marcus Cyron (Twitter) sehr unterschiedliche Meinungen geäußert haben. Anschließend wurde mit dem Auftritt einer mexikanischen Tanzgruppe eine meines Wissens in Hong Kong begonnene Tradition fortgesetzt.

Dann ging das Konferenzprogramm los: Für mich mit „Finalizing SUL, and why we’re never doing it again“. Für mich als Nicht-Programmierer, der auch nicht am Hackathon der vergangenen Tage teilgenommen hatte, eine reichlich technische Veranstaltung. Man kann dem Hexer und dem Rest des Single-User-Login-Teams jedoch an dieser Stelle nicht genug danken. Die SUL-Finalisierung ist ein so altes und tiefliegendes Problem, macht jetzt so viele technische Neuerungen möglich, bedurfte außerdem mutiger und auch weiser Entscheidungen und war schließlich auch ganz ganz viel Fleißarbeit.

Anschließend habe ich mir „The Effect of blocking IP editing from Wikia“ angehört – ein typisch „wissenschaftlicher“ Vortrag, wie es sie auf der Wikimania immer mal wieder gibt und dessen Ergebnisse man vielleicht auch für die Debatte für oder gegen gesichtete Versionen heranziehen kann. Danach habe ich noch kurz bei den „coolsten Projekten“ vorbeigeschaut und mitbekommen, wie „Wiki loves Cheese“ zum „Projekt des Jahres“ gekürt wurde.

Dann kam die erste Runde juristischer Vorträge, die für mich als WP-Juristen natürlich Pflicht waren:

 
Im Hilton unterwegs: Zwischen Vortrag, Besprechung, Snacks und zufälligen Gesprächen.

Zunächst „War Stories from WMF Legal: Defending Users & Content“: Die Rechtsabteilung der Foundation kämpft weiterhin sehr erfolgreich gegen Versuche, auf juristischem Wege Einfluss auf die Projekte zu nehmen, wie der neue Transparenzbericht zeigt. Danach kam „What does free mean in Wikimedia“: Eine Analyse aller bei uns verwendeten Lizenzen, und es sind ganz schön viele. Im Anschluss erzählte Dimi_z unter dem Titel „The Twilight of EU Copyright Reform, or, how to reform with a hammer” die Panoramafreiheit-Saga.

Danach ging es noch einmal in die Technik: „Visually editing Wikipedia: Why VisualEditor is different“: Die technischen Aspekte des Vortrags habe ich nicht verstanden, aber die Funktionen wie Citoid (automatische Einzelnachweise), Tabellenbearbeitung und auch die mittlerweile erreichte Geschwindigkeit der Anwendung sind wirklich cool. Ich bin auf in der letzten Zeit zu einem echten Fan des VisualEditor geworden und es ist mein Wunsch, meine Begeisterung in die bekanntermaßen skeptische deutschsprachige Community hineinzutragen – schaun wir mal.

 
Ja, ich war wirklich da! (Ansonsten bin ich den Fotografen aber offenbar relativ gut entwischt...)

Dies beschloss für mich das Konferenzprogramm am Freitag. Abends ging es für mich als Datenschutz-Ombudsmann auf die von James Alexander ausgerichtete „Functionary Party“ für alle Stewards, Bürokraten und was es noch so für Benutzergruppen mit abgefahrenen Rechten gibt. In London war dies noch ein entspannter Abend mit den Mitarbeitern der „Community Advocacy“-Abteilung in einem Pub gewesen. Dieses Jahr hatte offenbar jemand bei der Foundation ein Memo herumgeschickt, dass hier die Community-Mitglieder anzutreffen sind, die das Projekt von der technischen Seite aus am Laufen halten und dass es dementsprechend eine gute Idee sei, Präsenz und Anerkennung zu zeigen. So kamen wir in den Genuss eines tollen Abendessens auf der Dachterrasse des Hotels und konnten mit Kuratoriumsmitgliedern der Foundation, Lila Tretikov und anderen wichtigen Mitarbeitern der Foundation sprechen. So ließ es sich verschmerzen, dass wir das eigentliche, touristisch angehauchte Abendprogramm verpassten.

 
Das Kuratorium der Wikimedia Foundation.

Der Samstag begann für mich wieder einigermaßen technisch: Bei „Ask the Designers“ habe ich mit den Designern der Foundation, die sich ja bekanntermaßen immer mal wieder mehr oder minder sinnvolle neue Funktionen ausdenken, mal ein bisschen Klartext gesprochen und die Rolle der „wütenden deutschsprachigen Community“ eingenommen, was VisualEditor und Cards angeht. Offenbar ist es mir gelungen, meine Botschaft einigermaßen charmant zu verpacken – so jedenfalls die Rückmeldung, die mir eine Designerin später gab.

Danach ging es zu „State of Wikidata“ von Lydia Pintscher: Mein einziger Wikidata-Talk, der einen grundsätzlichen Überblick über den aktuellen Stand des Projekts gab. Es folgten noch eine ganze Reihe weiterer Wikidata-Vorträge, was die Bedeutung des Projekts für die gesamte Wikimedia-Bewegung verdeutlicht.

Anschließend stand ein Pflichttermin an: „Q&A with the WMF Board“ – Hier wurden Patricio als neuer Vorsitzender und Alice als neue Stellvertreterin eingeführt sowie die neuen Mitglieder Doc James, Pundit und Denny vorgestellt. Leider war nach dem allgemeinen Teil nur wenig Zeit für wirklich interessante Fragen. Marcus hat sich dennoch über einige Äußerungen gefreut.

 
Danke an die Organisatoren!

Bei „User(s) Talk(ing): The future of wiki discussions“ ging es nur am Rande um das leidige Thema Flow, sondern vor allem um die Vereinfachung interner Entscheidungsfindungsprozesse wie zum Beispiel Löschdiskussionen durch halbautomatische Aufstellung und Strukturierung. Wer schon einmal in der englischen Wikipedia einen Löschantrag gestellt hat, versteht, dass hier eine Vereinfachung des Arbeitsablaufs sinnvoll sein kann.

Danach kam für mich mit „Non-copyright restrictions on free knowledge“ ein weiterer wissenschaftlicher Vortrag, der sich unter anderem mit der spannenden Frage beschäftigte, wie wir mit Wissen umgehen, das aus Sicht bestimmter Gruppen als „heiliges Wissen“ nicht für jedermann zugänglich sein sollte. „Covering the Wikimedia community“ war ein Vortrag über interne und externe Wikipedia-Berichterstattung im vergangenen Jahr.

Anschließend habe ich mir auch einmal das „Hauptprogramm“ angeschaut, dass ich ansonsten und auch schon in London gemieden hatte: „How public figures are trying to erase public interest information from the internet?” war ein simultanübersetztes spanischsprachiges Podium mit spannenden Anekdoten von Einschüchterungsversuchen gegen die freie Meinungsäußerung und die freie Presse aus Mexiko.

 
Der WMDE-Stand im Community Village.

Danach gab es ein spontanes, zu kurzes aber spannendes und fruchtbares Treffen einiger deutscher Teilnehmer zum WMDE-Jahreskompass (dessen zweite Partizipationsphase noch bis zum 30.7. läuft!). Der Verein hat sich für 2016 wirklich viel vorgenommen und ich hoffe, dass der erste Versuch einer partizipativen Jahresplanung glückt!

Abends folgte der offizielle Empfang im Museo Soumaya: Die eindrucksvolle, aber kuratorisch fragwürdige Privatsammlung des Carlos Slim, das Gruppenfoto und ein leider unpassender Ort für eine Party mit mehr als 500 Leuten. Dennoch hat der Auftritt der Beatles-Coverband einige zum Feiern animiert.

 
Das offizielle Gruppenfoto.

Am Sonntag war ich zuerst bei „Voluntary Disclosure: Balancing privacy and protection“: James Alexander berichtete darüber, wie die Foundation mit Bombendrohungen und Suizidankündigungen umgeht. Hier knüpfte ich Kontakt zu Patrick Earley, der mir ein wenig bei der Vorbereitung meines Vortrags für die Wikicon helfen wird.

In „Beyond VisualEditor” sprach James Forrester über die nächsten Schritte nach der Fertigstellung des VisualEditor - ich musste in bei diesem Vortrag aber leider dringend E-Mails beantworten...

„Copyright reform in the EU – What you can expect to happen“ war ein sehr gut besuchter Vortrag Julia Redas über den von ihr verfassten Initiativbericht des Europäischen Parlaments und die Urheberrechtsreform der Europäischen Union. Kernaussage: Bleibt dran und nutzt eure Einflussmöglichkeiten!

 
Unser Selfie mit Julia Reda!

Anschließend habe ich mich mit Julia Reda, Dimi_z und Theredmonkey ein wenig über die weitere politische Arbeit des Vereins auf europäischer Ebene ausgetauscht. Am Nachmittag folgte noch ein kurzer Austausch mit Bücherwürmlein und Luis zum Thema Governance und zur Arbeit der neuen Community-Abteilung der Foundation.

Außerdem hatte ich noch eine Besprechung mit Katherine Maher und Garfield Byrd zum Thema „grüne Wikipedia“: Auf der aktuellen Greenpeace Click Green Scorecard hat Wikimedia ein „D“ erhalten – und das auch nur (also kein „F“), weil wir mit der Tatsache, dass wir wenig bis gar nichts für den Umweltschutz tun, sehr offen und transparent umgehen. Ich möchte das gern ändern indem ich einerseits mithelfen, dass wir unseren CO2-Ausstoß tatsächlich verringern und uns dazu auch selbst verpflichten. Dazu demnächst an dieser Stelle mehr.

 
Mariachi!

Und dann kam schon die Abschlusszeremonie mit Jimmys wie üblich nur mittelprächtig vorbereiteter, aber dennoch unterhaltsamer und spannender Ansprache. Der Wikipedianer des Jahres wurde „in pectore“ verkündet. Danach kam die Vorstellung des Teams und seiner der Vision für die nächste Wikimania in Esino Lario. Ich bin ein Unterstützer der Idee, es wird anders, also ein Experiment, das wir wagen sollten.

Und dann war es schon vorbei. Das Abschlussessen war der Höhepunkt unserer durchweg erstklassigen Verpflegung und für mich war der Auftritt einer echten(!) Mariachi-Band, die ohne jegliche Verstärkung auftrat und neben zwei Trompeten, Gitarre und Bassgitarre mit drei singenden und tanzenden Geigern besetzt war – ein eindrucksvolles Erlebnis. Zum Schluss feierten wir noch in in einer ehemaligen Kirche – und ja, es wurde getanzt!

 
Schön wars!

Abschließend noch ein großes Kompliment an das Team von Wikimedia Mexiko und seine freiwilligen Helfer, die eine super Veranstaltung auf die Beine gestellt haben. Eine Anmerkung hätte ich jedoch fürs nächste Jahr, und sie wurde auch schon in der Vergangenheit von anderen geäußert: Bei der Aufstellung des Programms gibt es Verbesserungsbedarf: Die Bewertungskriterien des illustren Programmkommittees sind undurchsichtig und bei der Planung der Vorträge passierten ein paar Schnitzer, die man zukünftig sicher vermeiden kann.

Nachtrag, 4. August: Ich habe auch noch an einer Besprechung mit Theredmonkey, YWelinder (WMF) und JVargas (WMF) zum Thema Wikipedia zero teilgenommen, die ich hier bisher vergessen hatte. Es ging um die Positionierung Wikimedia Deutschlands zum Thema.

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23. Juni 2015: Deutungshoheit.

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Das vergangene Wochenende war ein echter Wikimedia-Marathon. Fünf Termine an vier Tagen galt es zu bewältigen:

 
Berlin.

OpenGlam-Workshop. Barbara Fischer hatte mich eingeladen, am vergangenen Donnerstag als Wikipedianer und Urheberrechts-Experte am Workshop der OpenGLAM-Arbeitsgruppe Deutschland für Vertreterinnen und Vertreter von Kulturinstitutionen teilzunehmen. Meine Aufgabe war es, an einem Worldcafé-Tisch Museumsmitarbeitern zu erläutern, was eine offene Lizenz ist und wie sie funktioniert (und wie nicht). Auf Twitter kann man meinen Versuch sehen, meine Erläuterungen durch eine selbst gezeichnete Grafik zu stützen. Der sechsstündige Workshop war auch außerhalb der urheberrechtlichen Diskussionen spannend, da ich selbst noch ziemlicher Anfänger in Sachen GLAM bin. Die beiden wichtigsten Fragen bleiben für mich nach wie vor, wie man einer Kulturinstitution die Angst nimmt, die Deutungshoheit über die freigegebenen Inhalte zu verlieren und wie man das Urheberrecht in Bezug auf freie Inhalte allgemeinverständlich vermittelt. Kompliment an Barbara und Lilli für die tolle Veranstaltung!

Präsidiumsausschuss Communitys und Mitglieder. Am Abend nach dem ganztägigen Workshop gab es als Schmankerl noch vier Stunden Ausschussitzung: Seewolf und ich haben dabei zum ersten Mal mit unseren beratenden Mitgliedern Southpark und Sebastian Sooth getagt. Aus meiner Sicht ist das Experiment geglückt und ich bin den beiden für ihre konstruktive und erfahrene Unterstützung enorm dankbar. Zur inhaltlichen Arbeit des Ausschusses siehe unten; ein Bericht wird demnächst veröffentlicht. Auf Twitter gibt es ein Gruppenbild.

Präsidiumsausschuss Board Governance. Am Freitagvormittag beschäftigte ich mich in der Staatsbibliothek zu Berlin für meine Doktorarbeit mit französischem Urheberrecht; am Nachmittag standen noch einmal fünf Stunden Ausschusssitzung mit Bücherwürmlein auf der Tagesordnung. Hier nahm Moritz Rahm als beratendes Mitglied teil und ich bin mit der geleisteten Arbeit sehr zufrieden. Zu den besprochenen Themen ebenfalls siehe unten; auch hier wird es demnächst einen Bericht geben. Anschließend ging es zum gemeinsamen Abendessen des Präsidiums.

 
Berlin.

Präsidiumsklausur, Teil 1: Jahreskompass. Am Samstag traf sich das Präsidium gemeinsam mit der Leitungsebene der Geschäftsstelle, um in großer Runde die Leitlinien für den partizipativ erstellten Jahresplan 2016 – den so genannten Jahreskompass – zu besprechen. Grundlage war das Ergebnis der Partizipationsphase zum Jahreskompass, das die Anwesenden mit weiteren Themenvorschlägen erweitern konnte. Nach langer Diskussion kristallisierten sich langsam die großen Punkte heraus, die wir im kommenden Jahr angehen wollen. In den nächsten Tagen werden wir an der Präsentation des Ergebnisses feilen, das sich meiner Ansicht nach sehen lassen kann und wirklich spannende und wichtige Projekte enthält. Das Dokument kann dann wieder kommentiert werden, bevor sich die Geschäftsstelle an die genaue Ausgestaltung macht und eine zweite Partizipationsphase zu Einzelthemen folgt. Vor diesem Hintergrund bin ich einerseits guten Mutes, dass wir den Beschluss der Mitgliederversammlung zur partizipativen Jahresplanung ordnungsgemäß umsetzen und andererseits uns auf ein mit tollen Inhalten gefülltes Jahr 2016 für Wikimedia Deutschland freuen können.

Präsidiumsklausur, Teil 2: Berichte und Beschlüsse. Am Sonntag wartete dann noch eine normale Präsidiumssitzung auf uns: Der Vorstand berichte über die ersten sechs Wochen seiner Arbeit und die Ausschüsse teilten ihre Fortschritte mit, die sich momentan zu einem großen Teil mit der Umsetzung des Governance Review und der Verbesserung interner Prozesse befassen. Schließlich haben wir uns noch mit dem Thema Wikipedia Zero befasst. Mein Jammern über die anstrengende Arbeit für die Arbeitsgruppe Entlastung (siehe unten) löste zum Schluss noch eine sehr liebe Geste meiner wunderbaren Kollegen aus. Ausführlicher offizieller Bericht folgt!

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8. Juni 2015: Begegnungen.

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München.

In der vergangenen Woche war ich für ein Seminar im Zusammenhang mit meiner Doktorarbeit zu Besuch in München. Sehr gefreut hat es mich daher, mit einer Handvoll Münchner Wikipedianer im Augustinerkeller über ihr Vorhaben eines Wikipedia-Stützpunktes in Bayern und die allgemeine Regionalisierung des Vereins zu sprechen. Zufällig ergaben sich in der gleichen Woche zwei weitere sommerliche wikipedianische Begegnungen: Mit MRosetree habe ich ein bisschen im Biergarten am Chinesischen Turm geratscht und auf dem Heimweg habe ich Southpark und Poupou l'quorouce in Berlin der Nähe von Berlin besucht.

Zufällig habe ich während meines Seminars auch den Leiter des Archivs des Deutschen Museums getroffen. Das Archiv will 2016 seine frisch digitalisierten Bestände online stellen. Ein Beispiel der dort zu hebenden Schätze habe ich gleich einmal in den Artikel Ohmsches Gesetz eingefügt. Und ich habe natürlich gleich meine Wikimedia-Visitenkarte da gelassen – man weiß ja nie, wozu das mal gut sein kann...

Bis zum 14. Juni (kommenden Sonntag) findet noch die erste Beteiligungsphase der partizipativen Jahresplanung 2015 statt. Hier gilt es, Fragen an den „Jahreskompass 2015“ zu formulieren und zu beantworten. Das Präsidium hat selbst auch schon ein paar Fragen gestellt und wir würden uns über eure Sichtweisen sehr freuen!

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24. Mai 2015: Wahlen.

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Wiesent.

Endlich habe ich Zeit gefunden, mir die Kandidaten für die Community-Wahlen zum Kuratorium der Wikimedia Foundation einmal näher anzuschauen. Southpark hat ja erklärt, dass man durchaus eindeutige Pro- und Kontra-Stimmen vergeben sollte. Auf den ersten Blick hatte ich nur zu einigen Kandidaten eine klare Meinung, aber die Antworten auf die Fragen aus der Community haben mir bei den übrigen sehr weiter geholfen, so dass ich hoffentlich bis zum Fristablauf am kommenden Sonntag meine Wahl getroffen haben werde. Ein bisschen in der deutschsprachigen Wikipedia-Community aktiv sind übrigens die Kandidaten Pgallert und Denny. Stimmberechtigt sind aus dem Präsidium Bücherwürmlein, Kurt Jansson, Sebmol, Seewolf, Theredmonkey und ich.

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19. Mai 2015: Wikimedia Conference.

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Gruppenbild.

Am vergangenen Samstag habe ich für einen Tag an der Wikimedia Conference teilgenommen. Offizielle Vertreter aus dem Präsidium waren Bücherwürmlein und sebmol, so dass ich gemeinsam mit Seewolf und Theredmonkey als „Gast“ vorbeischauen konnte. Es war toll, einige bekannte und viele für mich neue Wikimedia-Gesichter zu sehen. Spannend war die Veranstaltung sicher auch für unseren neuen Vorstand Christian Rickerts, der durch die Konferenz gleich in seiner zweiten Arbeitswoche in den Genuss einer vollen Dosis Wikiversum gekommen ist.

 
Sebastian, Christian und Tim besprechen sich am Rande der Konferenz.

Neben vielen Gesprächen habe ich auch ein bisschen am offiziellen Programm teilgenommen. Besonders interessant war das World Café des WMF-Boards. Es ging nämlich um den Austausch zwischen verschiedenen Wikimedia-Organisationen einschließlich der Wikimedia Foundation hinsichtlich der Organisation ihrer ehrenamtlichen Aufsichtsgremien und Vorstände. Als Vorsitzender des Board-governance-Ausschusses des Präsidiums war das für mich ein enorm spannendes Thema und habe ich eine ganze Menge lernen können.

 
Lila Tretikov sprach über Zusammenarbeit im Wikiversum.

Wichtigster Tagesordnungspunkt war für alle der Vortrag Lila Tretikovs. Kurz gesagt: Mein Eindruck ist gut. Große Neuigkeiten gibt es nicht, aber das ist vollkommen in Ordnung so. Die für mich wichtigste Botschaft ist, dass die Diskussion über die Weiterentwicklung der Strukturen im Wikiversum konstruktiv fortgesetzt werden soll – ein Thema, das Wikimedia Deutschland als „größtem“ Chapter sehr am Herzen liegt.

Auch habe ich mit Luis Villa gesprochen, der mit seiner großen neuen Community-Abteilung sicher einige neue Impulse setzen wird. Einer davon ist die verstärkte Beschäftigung der Wikimedia Foundation mit den technischen Anliegen von Powerusern (hierzuwiki vielleicht auch als Premiumautoren bekannt), was in wunderbarer Weise gemeinsam mit dem Projekt „Technische Wünsche“ der Entwicklungsabteilung von Wikimedia Deutschland geschehen soll.

 
Im Gespräch mit Elitre.

In Sachen Wikipedia war ich auch unterwegs: Ich habe mit Elitre über die Anpassung des VisualEditor für die deutsche Wikipedia-Community gesprochen. Irgendwie, niemand weiß so genau wie und warum, bin ich nämlich in den letzten Wochen quasi zu einem inoffiziellen VisualEditor-Botschafter für die deutsche Wikipedia geworden. Wer zu diesem Thema Anmerkungen hat, kann sie gern auf der VisualEditor-Rückmeldungsseite hinterlassen. Und natürlich kann ich wieder einmal jedem ans Herz legen, den VisualEditor auszuprobieren oder neu kennen zu lernen – es hat sich in den letzten Monaten enorm viel getan: Ich sage nur „Tabellenzeilen per drag & drop verschieben“, „automatische Internetquellen“ (Citoid) und „selbsterklärende Vorlagen“ (TemplateData)...

Später dann ging es von der Party wieder zurück nach Hamburg – ich habe auf Twitter gehört, dass im weiteren Verlauf des Abends sogar getanzt wurde ;-) Nicht unerwähnt bleiben darf die makellose Organisation durch die Event-Abteilung der Geschäftsstelle (Wenke Storn, Alice Körner und Daniela Gentner) und durch das „Team Internationales“ (Nicole Ebber und Cornelius Kibelka), auf die mich viele der Gäste angesprochen haben. Vielen Dank!

Das beste zum Schluss: Ich habe mal wieder einen Artikel geschrieben! Das opusculum Anwendungsvorrang freut sich über kritische Leser (ebenso wie die im gleichen Zuge überarbeiteten Artikel Geltungsvorrang, Normenkollision, Kollisionsregel und Normenhierarchie). Und aufgrund der reichhaltigen Möglichkeiten, den heutigen Beitrag zu bebildern, müssen die japanischen Gärten eine Runde aussetzen, wofür ich um Verständnis bitte.

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Das Kernproblem des VE ist seine Lahmarschigkeit. Immer wenn ich auf einem Wiki bin, der den VE per default anbietet und „bearbeiten“ klicke, gehe ich nach 20 Sekunden genervt auf „Quelltext bearbeiten“. Es ist sicher möglich, den VE zu einer Art Spezialeditor für komplizierte Tabellen zu machen (eigentlich eine gute Idee!), aber er vereinfacht nicht, sondern kompliziert simple Bearbeitungen. −Sargoth 09:57, 20. Mai 2015 (CEST)
20 Sekunden? Bei mir lädt der VE immer blitzschnell. Komisch. Ist für die Entwickler sicher interessant, vielleicht magst du deine Erfahrungen (zusammen mit deiner PC-Konfiguration) mal auf der VE-Feedbackseite melden. Gruß, --Gnom (Diskussion) 10:30, 20. Mai 2015 (CEST)
Nee, i mag meine Konfigurationen nicht veröffentlichen. Sie wissen es aber sowieso schon seit Beginn an und sagten schon vor ewiger Zeit, dass sie es nicht beschleunigen könnten. Falls sich da was geändert hat, habe ich es nicht mitgeschnitten. Du hast vielleicht ziemlich viel preloaded, keine Ahnung. −Sargoth 10:38, 20. Mai 2015 (CEST)
@Sargoth: Dann probiere ich einfach nochmal aus, bitte. Die Entwickler haben die Ladezeiten nämlich sehr deutlich verkürzen können. — Raymond Disk. 11:27, 20. Mai 2015 (CEST)
Letzte mal war gestern. Ich weiß allerdings nicht, ob es ein Wikimediawiki oder anderes war, also welche Version des VE gerade aufgespielt war. Ich melde mich lieber mal initiativ bei Dir, wenn es nicht mehr lange dauert :) −Sargoth 11:59, 20. Mai 2015 (CEST)

ich hab es auch kürzlich mal wieder mit dem VE probiert - aber ich konnte keine einzelnen abschnitte bearbeiten sondern immer nur die ganze seite; da hab ich ihn dann lieber schnell wieder abgeschaltet...ist das generell so oder nur bei mir? und sonst gefällt mir ja die idee, dass ich eben einfach ein poweruser bin und deshalb nicht zur VE-zielgruppe gehöre oder so ;)--poupou review? 12:25, 20. Mai 2015 (CEST)

So kenn auch ich das nur. Beim Abspeichern wird dann aber die Zusammenfassung auf den Abschnitt gelenkt. Die Seite wird aber immer als ganze gerendert. Und das kann schon mal ein wenig dauern, normalerweise geht es bei mir aber recht fix. Grüße, —DerHexer (Disk.Bew.) 12:26, 20. Mai 2015 (CEST)

For the record: Der Visual Editor rockt, braucht aber einen ziemlich neuen Rechner. Ich kann ihn erst seit dem vergangenen Herbst wirklich einsetzen, weil ich mir damals einen neuen Computer kaufen mußte. Daraus schließe ich, daß die Foundation auf Menschen, die ältere Systeme verwenden, bewußt verzichtet. Sie werden faktisch von der Bearbeitung von Wikipedia technisch ausgesperrt. Kann man so machen, sollte man dann aber auch so sagen. Durchaus überraschend bei einer amerikanischen Firma, denn es ist ja bekannt, daß dort sehr viel mehr alte Hardware eingesetzt wird als hierzulande.--Aschmidt (Diskussion) 01:38, 22. Mai 2015 (CEST)

Hm, was ist denn "alt", Aschmidt? Meines Wissens hängt es nur vom Browser ab, ob der VE funktioniert oder nicht. Gruß, --Gnom (Diskussion) 15:23, 22. Mai 2015 (CEST)
Es ist schon so, wie es beschrieben hatte. An den Computern hat sich noch mehr geändert über die Jahre. Der VE ist ein ziemlich anspruchsvolles Programm für Hardware und Software. Hinzu kommt, daß sowieso nur die allerneuesten Plattformen und Webbrowser unterstützt werden. Dadurch fällt ein großer Teil des Bildungssektors von vornherein raus. Wie gesagt, man kann das durchaus so machen, man sollte sich aber auch der Konsequenzen bewußt sein. Es ist eine Kosten-Nutzen-Abwägung, mobile ist ihnen wichtiger.--Aschmidt (Diskussion) 16:22, 22. Mai 2015 (CEST)
es ist glaube ich eher so: egal wie sie es machen, es ist dir nicht recht.--poupou review? 21:20, 25. Mai 2015 (CEST)
Solche Meinungen, wie Du sie öfters hast, hätte ich auch gerne mal.--Aschmidt (Diskussion) 21:50, 25. Mai 2015 (CEST)

Mal ein kleiner Test am hier darüberstehenden Abschnitt, mit einem nicht ganz so altem PC 3-4 Jahre (Windows 7 Prof 64 Bit und dem neusten Firefox), 5 Sekunden Quelltexteditor, 17 Sekunden VE. Liesel 07:13, 26. Mai 2015 (CEST)

8. Mai 2015: Demokratie.

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Canberra, hinter dem australischen Parlament.

Wieder ein etwas schwieriges Thema: Bei den Diskussionen, die ich hier in der Wikipedia und auf der Vereins-Mailingliste mitverfolge und die ich zuletzt auch während der Mitgliederversammlung in Köln hören konnte, fällt mir immer wieder eine etwas schiefe Metapher auf: Einige Wikimedianer verstehen den Verein offenbar als staatliche Struktur, mit den Mitgliedern oder der Community als Bürgern, der Geschäftsführung als Regierung und der Geschäftsstelle als Verwaltung – oder so ähnlich. Dieses Bild wird oft in verwendet, um für oder gegen bestimmte Aspekte der Vereinsarbeit zu argumentieren, insbesondere für mehr Information und Partizipation.

Dabei ist das Bild mit Vorsicht zu genießen. Zumindest mir als Juristen, der sich in Studium und Ausbildung sowohl mit Staats- als auch mit Vereinsrecht auseinandergesetzt hat und der ich versuche, mit Begriffen präzise umzugehen, fallen einige Ungereimtheiten auf. Zwar gibt es durchaus sprachliche Ähnlichkeiten: Das Präsidium wird „demokratisch“ gewählt und es gibt „Minderheitsrechte“ wie die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Aber bei näherem Hinsehen wird klar, das ein Verein und seine Mitglieder, die grundlegenden Akteure des Gesellschaftsrechts, wenig mit einem Staat und seinen Bürgern zu tun haben.

Denn: Ein Verein ist eine Struktur, die durch einen Vertrag zwischen seinen Mitgliedern entsteht und damit vom gemeinsam Willen dieser Gruppe getragen wird. (Auch in der Staatslehre gibt es eine Vertragstheorie, aber die ist reichlich abstrakt.) Grundsätzlich entscheidet die Mehrheit im Verein, wo es lang geht – und wem das nicht gefällt, bleibt nur der Austritt, von dem in der Vergangenheit leider zu viele Community-Mitglieder Gebrauch gemacht haben. Was mir jedenfalls misshagt, ist die Vorstellung eines staatlichen Obrigkeitsdenkens: Unser Verein sollte vielmehr vom Gefühl einer Gemeinschaft geprägt sein, die das erreichen soll, was das einzelne Mitglied allein nicht schafft.

Zurück zum Thema Demokratie. Wie gesagt stellen wir die Spielregeln selbst auf: Man darf also nicht mit den Maßstäben eines Staatswesens messen, wenn man über den richtigen Grad an Information und Partizipation spricht, sondern muss sich anschauen, welche Rahmenbedingungen konkret für unseren Verein gelten – oder gelten sollten. Der Verein ist genau so partizipativ, wie die Mitglieder es wollen. Unsere Satzung ist dabei grundsätzlich darauf ausgelegt, dass der geschäftsführende Vorstand eine starke Rolle einnimmt und die Mitglieder im Allgemeinen nur das Präsidium als Aufsichtsgremium wählen und den Jahresplan genehmigen. Besonders partizipativ sind diese grundlegenden Regeln also nicht ausgestaltet.

Doch dann gibt es einen Beschluss der Mitgliederversammlung aus den frühen Tagen des Vereins, der einen solchen Willen ausdrückt – es handelt sich um einen Beschluss der 3. Mitgliederversammlung vom 1. Juli 2007: „Die Mitgliederversammlung beauftragt den Vorstand, die Vereinsmitglieder verstärkt in die inhaltliche Arbeit einzubeziehen, geeignete Maßnahmen, zum Beispiel Einrichtung von Arbeitskreisen, dazu zu ergreifen und entsprechende Regularien, zum Beispiel finanzielle Ausstattung hierzu festzulegen.“ Die Formulierung ist natürlich äußerst vage, aber sie drückt eine grundsätzliche Richtungsweisung aus. Daneben sprechen die beiden Beschlüsse zur partizipativen Jahresplanung und die vom 3. Präsidium beschlossenen Leitmotive des Vereins eine ähnliche Sprache.

Was ich damit sagen will: Mir gefällt es nicht so, wenn der Verein mit einem Staat verglichen wird. Das passt nicht und drückt ein falsches Verständnis von unserem Verein aus. Die Satzung ist keine Verfassung, sondern sie ist ein Vertrag unter den Mitgliedern. Besser ist es also, sich die geltenden Regeln anzuschauen und gegebenenfalls an ihnen zu arbeiten. Im Rahmen des Governance Review besteht derzeit ausreichend Gelegenheit, darüber zu diskutieren und an den richtigen Schrauben zu drehen. Also: weg von staatsrechtlichen Metaphern, hinein in die Wirklichkeit unserer Vereinsstrukturen!

Post Scriptum: Vielen Dank für die Kommentare und anderen Reaktionen, die ich auf diesen Beitrag erhalten habe. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass der Text offenbar nicht besonders gut geschrieben war und es deshalb nicht besonders klar wurde, was ich sagen sollte. Jetzt hat aber gerade DaB. in seinem Blog dazu aufgerufen, an den derzeit stattfindenden Wahlen zum Board der Wikimedia Foundation nicht teilzunehmen - mit dem Argument, dass die Wahlen ja nicht den Ansprüchen gerecht würden, die man üblicherweise an die Wahlen zum Deutschen Bundestag stellt, weil nur drei von zehn Mitgliedern direkt von den Communitys gewählt werden. Und das ist genau das, was ich meine: Natürlich respektiere ich DaB.s Meinung, dass es ihm nicht gefällt, wie die Mitglieder des Boards bestimmt werden. Aber das damit zu begründen, dass das Verfahren nicht den Grundsätzen aus Art. 38 Abs. 1 S. 1 GG entspricht, bringt uns meiner Ansicht nach nicht weiter. Die Wikimedia Foundation ist nicht der Deutsche Bundestag, sondern eine Corporation nach dem Recht des US-Bundesstaates Florida und kann damit die Zusammensetzung ihrer Organe im Grunde frei bestimmen – eine Wahl sieht das Recht hier überhaupt nicht vor. Wer mehr oder weniger direkte Repräsentation der Communitys im Board der Foundation fordert, sollte konkret argumentieren, warum. Und am besten auch gleich für die Kandidaten stimmen, die sich für eine entsprechende Änderung der Bylaws einsetzen.

Kommentare  
Ist Governance Review nicht auch eine staatsrechtliche Metapher? // Martin K. (Diskussion) 11:21, 8. Mai 2015 (CEST)
Haha, guter Punkt, Martin! Mit der Bezeichnung gemeint ist wohl konkret die Corporate Governance, aber das macht es auch nicht besser. :-) Gruß, --Gnom (Diskussion) 11:27, 8. Mai 2015 (CEST)
Eben: Auch in der Wirtschaft zieht man gerne Parallelen zu staatlichen Stukturen, um so interne Institution und Hierachien zu diskutieren. Dass dieses Strukturen nicht zwangsläufig demokratisch sind (sondern meist irgendwo zwischen Diktatur und Ständestaat einzuordnen wären) ist natürlich ein anderes Thema.
Ich finde es daher gar nicht so verkehrt, auch mal solche Metapher zu bemühen, um das für und wieder verschiedner Organistationsstrukturen zu diskutieren. Nur sollte man dabei nicht das Modell mit der Wirklichkeit verwechseln. // Martin K. (Diskussion) 13:02, 8. Mai 2015 (CEST)
Eher im Gegenteil. Beim Governing without Government wird versucht, aus den negativen Erfahrungen mit Marionettenregimes von Besatzungsmächten Gebiete nur mit Militärpräsenz und Unterstützung von NGOs zu kontrollieren und zu befrieden, ohne einen Staat zu etablieren. Die Macht bleibt in den Händen der externen Streitkräfte, die gerne auch Konzermilizen sind (spart Invalidenrenten). Das hat dann nichts mehr mit demokratietrollendem Interessensausgleich zu tun, dafür ist die Region befriedet und ganz nebenbei Zugriff auf dortige Rohstoffe gewährt, die allen Nutzen. Vor allem dem Konsumenten der nördlichen Hemisphäre selbstverständlich, also uns, die wir hier kommentieren.    Schön, diese neue Welt −Sargoth 13:21, 8. Mai 2015 (CEST)

Der Beschluss von 2007 wurde durch die Satzungsänderung überholt, die die heutige Struktur mit dem starken hauptamtlichen Vorstand eingeführt hat. Bei dieser fundamentalen Umgestaltung des Vereins war es ausdrücklich gewollt, dass Information, Tagesgeschäft und Kontinuität (und damit die Macht) in der Geschäftsstelle angesiedelt sind und das gewählte Präsidium nur noch bescheidene Aufsichtsfunktionen wahrnimmt. Wie gesagt, das war so gewollt. Wenn das heute nicht mehr gewollt ist, dann muss man die Satzung halt ändern und wieder mehr Funktionen auf die gewählte Seite verschieben. Aber ich frage dazu, woher jemand kommen soll, der ehrenamtlich so viel Zeit investieren kann, dass er gegenüber der Geschäftsstelle stark auftreten kann. Der Mittelweg wäre eine Satzung mit Wahl eines Repräsentaten, der für diese Funktion ein Gehalt bekommt und hauptberuflich für den Verein arbeitet. Der wäre nach seiner formalen Stellung stärker an die Mitglieder(versammlung) und seine gewählten nicht-beruflichen Kollegen gebunden, in der Praxis ist der Unterschied aber gering. Grüße --h-stt !? 16:50, 8. Mai 2015 (CEST)

Wenn ich richtig informiert bin (das ganze war vor meiner aktiven Zeit) wurde die herausgehoben Rolle des Vorstands vorallem aus Haftungsgründen geschaffen. Es ging wohl schlicht darum, dass kein ehrenamtlicher Vorstand (heute Präsidium) bereit war, im Zweifel für ein Millionenbudget zu haften. Hier war also eher eine (übertriebene) Risikoabwägung die Mutter des Gedanken, als irgendwelche Abwägungen zu Demokartie und Mitbestimmung.
Und dass die Mitgliederversammlung generell eine stärker Mitbestimmung wünscht, hat sie ja mittlerweile gleich durch mehrer Beschlüsse zur partizipativen Erstellung des Jahresplanes deutlich gemacht. // Martin K. (Diskussion) 17:57, 8. Mai 2015 (CEST)
Die Haftungsfrage war zu dem Zeitpunkt durch den neuen §31a BGB eigentlich schon geklärt. Das war zwar der Anstoß für einen Vereinsumbau, aber nicht nur ich habe damals drauf hingewiesen, dass die Haftung durch die kurz zuvor erfolgte Gesetzesänderung nicht mehr problematisch war. Man hat den Weg mit dem starken bezahlten Vorstand in der Geschäftsstelle und dem schwachen gewählten, ehrenamtlichen Präsidium trotzdem umgesetzt. Jetzt muss man damit leben oder man ändert die Struktur erneut. Kurz nach der Einstellung eines neuen Vorstands wäre das natürlich sehr schlechter Stil ihm gegenüber. Wenn man das wollte, hätte man die Interimsperiode nutzen sollen. Grüße --h-stt !? 18:19, 8. Mai 2015 (CEST)

Hallo Gnom, berichtige mich, wenn ich falsch liege: Dir geht es um den schiefen Vergleich zwischen Verein und Staat. Dies bedeutet nicht, dass Demokratie, Partizipation und mehr Information auch in einem Verein eine Rolle spielen, oder? --16:09, 13. Mai 2015 (CEST)

Liebe IP, danke für deine Nachfrage. Du verstehst mich völlig richtig. Wichtig ist es aus meiner Sicht aber, zu verstehen, dass wir das für uns richtige Maß an Partizipation selbst finden und festlegen müssen. Gruß, --Gnom (Diskussion) 16:20, 13. Mai 2015 (CEST)
deinen lezten satz würde ich sofort unterschreiben - gilt aber imho auch im staatswesen und hat deshalb eigentlich mit dem von dir kritisierten vergleich nichts zu tun. auch staatliches handeln wird imho von den bürgern eher mitgetragen, wenn sie partizipativ mitwirken. deshalb ist der vergleich am ende dann auch wieder gar nicht so schlecht.--poupou review? 10:44, 14. Mai 2015 (CEST)

Als Politiwissenschaftler noch folgende Anmerkung: Wahlen in einer Demokratie haben zwei zentrale Funktionen

  1. Sie sollen Macht legitimieren, und zwar durch diejenigen, die dieser Macht auch augesetzt wird. Wer gewählt wird, hat Macht über diejenigen, die ihn wählen. Und der Grund, die Legitimität, dieser Machtausübung liegt eben nicht in göttlicher Berufung, gegebener Weisheit, Geld oder Abstammung, sondern im Vertrauen der dieser Macht ausgesetzten. Dies ist aber bei den anstehenden Wahlen zum WMF-Board (und noch viel weniger bei den Präsidiumswahlen im Verein) tatsächlich notwendig, da hier niemand Macht über jemand anderen ausübt.
    • Einschub: Sowohl im Board, als auch Präsidium geht es nicht um Repräsentzanz und und Legitimitation von Macht, sondern viel mehr um das Vorhandensein bestimmter Fähigkeiten. Aus diesem Grund wäre es für Board und Präsidium am besten, sie würden in Form einer Technokratie zusammengesetzt - wenn da nicht der folgende Punkt wäre:
  2. Wahlen dienen dazu, Wechsel innerhalb der Macht-habenden möglichst unblutig und unproblematisch zu ermöglichen. Auch wenn es, siehe oben, im Verein keine gewählten Macht-Vertreter gibt, so ist dieser Aspekt für uns dennoch wichtig. Nicht zuletzt die Wahlen zu diesem Präsidium haben gezeigt, wie wichtig und wie sinnvoll es ist, den Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, andere Menschen in das Präsidium zu wählen (übrigens völlig unabhängig davon, wie man jetzt zu einzelnen Wahlen und Nicht-Wahlen steht).

Es gilt also abzuwägen, was wichtiger ist: Die richtigen Menschen im Gremium zu haben (also Technokratie), oder die Möglichkeit, die falschen Menschen wieder loszuwerden. Ich glaube, dass das vom WMF Board gewählte Mischverfahren (aus Communitywahlen, aus Chapter-Wahlen und aus Ernennungen) am besten funktioniert, da es, zumindest theoretisch, dafür sorgen würde, das ggfls. untaugliche Mitglieder von den anderen Vertretern still und leise aussortiert würden.--schreibvieh muuuhhhh 20:34, 17. Mai 2015 (CEST)

26. April 2015: Ausschüsse.

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Das Präsidium, der „Aufsichtsrat“ des Vereins, ist mit neun Personen recht groß. Gleichzeitig sind die Aufgaben vielfältig und es gibt viel zu erledigen. Daher haben wir uns auf unserer ersten Klausur im Februar in Arbeitsgruppen organisiert, die wir Ausschüsse nennen, wie man auf der Vereins-Mailingliste erfahren konnte. Mit dieser Entscheidung haben wir die Ressort-Struktur des 3. Präsidiums gewissermaßen um neunzig Grad gekippt: Statt an inhaltlichen („Mit welchen Themen aus der Arbeit des Vereins haben wir zu tun?“) orientiert sich die Ausschuss-Idee an funktionalen Kriterien („Welche Aufgaben hat das Präsidium?“). Bisher sind wir mit dieser Entscheidung sehr glücklich. Ich bin Mitglied in drei Ausschüssen: Im Ausschuss „Internationale Beziehungen“ gemeinsam mit Sebastian, Jürgen und Tim, im Ausschuss „Communitys und Mitglieder“ gemeinsam mit Harald und im Ausschuss „Board Governance“ zusammen mit Tim.

Ausschuss Board Governance

 
Freiburg im Breisgau.

Im letztgenannten Ausschuss habe ich den Vorsitz inne. (Falls jemand eine Idee für eine schöne deutschsprachige Bezeichnung für „Board Governance“ hat, bin ich sehr dankbar.) Die offizielle Aufgabenbeschreibung lautet wie folgt:

  • Prüfung der Einhaltung von Satzung, Vereinsordnungen und -richtlinien durch das Präsidium sowie Identifizierung und Vorbereitung von notwendigen Anpassungen. (Zum Beispiel müssen wir zur nächsten Mitgliederversammlung die Geschäftsordnung des Präsidiums an die neue Ausschussstruktur anpassen und von der Mitgliederversammlung genehmigen lassen. Darüber hinaus fällt hierunter das ganze Thema „formelle Umsetzung Governance Review“.)
  • Identifizierung und Bereitstellung von Angeboten zur Weiterbildung für Präsidiumsmitglieder (Ich habe ja hier im Blog schon einmal über das Problem gesprochen, dass wir im Präsidium alle höchst unterschiedlich qualifiziert für unsere Aufgabe sind. Wie so eine Weiterbildung aussehen könnte, weiß ich noch nicht.)
  • Sammlung von best-practice-Beispielen und Unterbreitung konkreter Vorschläge zur Verbesserung der Präsidiumsarbeit (Hier möchte ich bei Gelegenheit unbedingt einmal eine Sammlung von Vereinen und Organisationen erstellen, mit denen wir uns vergleichen können. Wer hier Beispiele nennen kann, kann das gern in den Kommentaren tun!)
  • Konzeption, Durchführung und Auswertung eines jährlichen Reflexionsworkshops zur Präsidiumsarbeit (voraussichtlich Anfang 2016)
  • Prüfung der Interessenkonflikte von Präsidiumsmitgliedern und unterjährigen Veränderungen gemeinsam mit dem Vorstand; Hinweis des Gesamtpräsidiums bei möglichen Konflikten und Empfehlungen zur Handhabung

Hier kann ich also meine Vorliebe für geordnete Strukturen, aber auch mein Bedürfnis nach größtmöglicher Transparenz so richtig ausleben. Tim und ich haben uns für unsere Amtszeit folgende Ziele gesetzt:

  • Umsetzung des Governance Review (in Abstimmung mit der Governance-Review-Arbeitsgruppe, Jürgen und Niko, mehr dazu in unserer ersten Stellungnahme)
  • Erstellung und Auswertung einer Liste stehender Beschlüsse der Mitgliederversammlung im Vereinswiki (Dieses Projekt ist schon fast fertig und war für mich als Neuling in Sachen Vereinsmeierei eine spannende Lektion in der Vereinsgeschichte. Eine Kürzung dieser Aufzählung läge mir sehr am Herzen...)
  • Erstellung eines Präsidiumshandbuchs (ein freilich langfristiges Projekt)
 
Freiburg im Breisgau.

Ausschuss Communitys und Mitglieder

Dieser wunderbare Ausschuss unter Haralds Leitung hatte seine konstituierende Sitzung am Osterdienstag im schönen Schwarzwald. Er hat folgende Aufgaben:

  • Vorbereitung der Mitgliederversammlungen
    • Koordination eines frühzeitigen Austausches zu MV-Anträgen des Präsidiums (Das wird insbesondere im Zuge der Umsetzung des Governance Review eine Rolle spielen.)
    • Vorbereitung von Stellungnahmen zu Anträgen von Mitgliedern und gegebenfalls Begleitung des Entwurfsprozesses (Dieser Punkt hat bei der vergangenen Mitgliederversammlung nur mäßig gut geklappt, hier möchte ich bei der nächsten Mitgliederversammlung unbedingt eine bessere Koordination erreichen.)
    • Ansprechpartner zur Klärung der Rahmenbedingungen der Mitgliederversammlungen (Tagesordnung, offener Sonntag usw.) (Die Zusammenarbeit mit Jan Apel war bei der vergangenen Mitgliederversammlung sehr angenehm. Gleichzeitig hat die Vorbereitung der Tagesordnung noch nicht so gut geklappt wie erhofft.)
    • Kandidaturaufruf und Ansprache von KandidatInnen für das Präsidium (mit Präsidiumsreferent) (Dieses Thema wird freilich erst Ende nächsten Jahres relevant.)
  • Regelmäßige Information der Mitglieder und der Communitys über die Arbeit des Präsidiums, Entwicklung entsprechender Konzepte (Dieser Blog ist freilich nicht Teil davon, über Ideen hierzu freue ich mich aber sehr.)
  • Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Einbindung der Mitglieder und der Communitys und zur Zusammenarbeit mit diesen (mit dieser Aufgabe ist der Ausschuss das präsidiumsinterne Gegenstück zur Arbeitsgruppe Partizipation)
    • Umgang mit Fragen auf Mailingliste und Forum (Dazu gehört einerseits einfach die Beantwortung von Fragen von Mitgliedern, andererseits sehe ich es auch als unsere Aufgabe an, überhaupt ein entsprechendes Klima zu schaffen, das meiner Ansicht nach insbesondere auf der Mailingliste derzeit nicht besteht. Ich habe eventuell schon einmal angedeutet, dass ich darüber nachdenke, wie man die Situation hier verbessern kann – vielleicht durch die Einführung einer Mailinglisten-Wikiquette oder sogar durch Moderation der Liste?)
    • Einbringung der Positionen von Mitgliedern und Communitys in die Arbeit des Präsidiums (Das ist das hier schon einmal beschriebene „Zuhören“, das ich als eine unserer Kernaufgaben ansehe.)

Es gibt auch schon ein paar konkrete Ausschussziele wie beim Board-Governance-Ausschuss, aber die sind noch nicht so schön formuliert und präsentabel und fehlen daher an dieser Stelle noch. Die Zuschnitte der Ausschüsse und weitere Informationen wird man demnächst auch im Vereinswiki nachlesen können, dann in hoffentlich vollständigerer Form.

 
Freiburg im Breisgau.

Ausschuss Internationale Beziehungen

Schließlich bin im Mitglied in diesem Ausschuss, den Sebastian leitet. Dieser Ausschuss hat noch keine veröffentlichungsfähigen Aufgaben und Ziele, hat aber gleichwohl schon seine Arbeit aufgenommen. Im Kern geht es um die „Pflege der Beziehungen und Kommunikation zur Wikimedia Foundation und anderen Wikimedia-Organisationen“. In diesem Zusammenhang steht Mitte Mai insbesondere die Wikimedia Conference an.

Soweit zu „meinen“ Ausschüssen. Daneben gibt es noch vier andere (Vorstand, Strategie und Planung, Informationswesen, Finanzen) und neben der AG Governance Review noch eine weitere Arbeitsgruppe (Drittmittel und Partnerschaften). Die Ausschüsse sind übrigens für Mitglieder offen: Falls sich jemand für ein bestimmtes Thema besonders interessiert, kann man mit Zustimmung des Präsidiums an der Arbeit der Ausschüsse teilnehmen. Darüber hinaus gibt es natürlich noch Themen, die stets das gesamte Gremium gemeinsam bearbeitet, und manchmal bereitet man natürlich auch etwas ganz allein vor.

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19. April 2015: Die 16. Mitgliederversammlung.

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Leverkusen Köln Leverkusen-Köln.

Gestern fand die 16. Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland statt. Ein großer Tag, zumal für mich eine Premiere: Ich bin zwar seit 2006 Vereinsmitglied (meine Mitgliedsnummer ist 409), aber diese für ihre mitunter heftigen Diskussionen berüchtigten Veranstaltungen habe ich immer gemieden. Auch auf der letzten Mitgliederversammlung im November 2014 bin ich in Abwesenheit ins Präsidium gewählt worden („trotzdem“ noch einmal vielen Dank für eure Stimmen!). Die Veranstaltung fand im Komed in Köln statt - der große Saal mit seiner riesigen Fensterfront ist nicht nur ein toller Raum, sondern er weckte auch schöne Erinnerungen an die letzte Wikicon. Gemeinsam mit Bücherwürmlein und Seewolf hatte ich die Mitgliederversammlung für das Präsidium vorbereitet.

Ich war zum Beginn des Tages dementsprechend aufgeregt. Etwa achtzig Leute waren gekommen. Cool fand ich es, dass etwa ein Dutzend Fördermitglieder teilgenommen haben. Der Vormittag lief gut gelaunt und die Tagesordnungspunkte gingen zügig über die Bühne, so dass wir eine Dreiviertelstunde zu früh in die Mittagspause gehen konnten. Meine Befürchtungen von schlechter Stimmung, genährt von Erzählungen vergangener Mitgliederversammlungen, haben sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil gab es viel Applaus, Blumensträuße und sogar einiges zu lachen (besonders zu erwähnen sind hier Bücherwürmleins Dankesworte an Jan Engelmann für seine Arbeit als Interimsvorstand). Gefreut hat mich auch der äußerst konstruktive Bericht der Kassenprüfer. Für viele interessant war sicher auch die Vorstellung von Christian Rickerts.

Nach dem Mittagessen kamen freilich die etwas brisanteren Tagesordnungspunkte: Die Aussprache und die Anträge. Aber auch hier sei es im Vergleich extrem gesittet zugegangen, versicherten mir meine Sitznachbarn. Fünf Anträge wurden zurückgezogen. Diskussionen gab es daher nur bei Sebastian Wallroths Änderungsantrag zum Jahresplan, Don-kuns Antrag „Softwareentwicklung im Einklang mit der Community“. Daneben kamen vier eher „harmlose" Anträge zur Abstimmung („Vollständige Integration des FFW in die reguläre Unterstützung“, „Klarstellung Fernwahlen“, „Amtszeit Kassenprüfer“ und „Abschaffung der Stellungnahme der Kassenprüfer zum Jahresplan“). Phänomenal war es dann, dass der Vorsitzende die Sitzung tatsächlich um Punkt sechs schließen konnte. Seewolf prägte den Ausdruck „kuscheligste MV aller Zeiten“. Nunja, für mich war es wie gesagt das erste mal und allemal reichlich aufregend.

Das Protokoll ist freilich noch nicht fertig, aber einen ganz guten Eindruck kann man neben der Meldung im Wikimedia-Blog auf Twitter gewinnen. Ich habe insgesamt vier Mal gesprochen: Stellvertretend für das Präsidium habe ich den Mitgliedern der Übergangskommission für ihre Arbeit gedankt, danach durfte ich den Bericht der Arbeitsgruppe Entlastung verlesen (was einige Teilnehmer erfreulicherweise sogar unterhaltsam fanden). Außerdem habe ich mich Sebastian Wallroths und zu Don-kuns Antrag geäußert. Allgemein kamen bei den Diskussionen vor allem Jensbest, Sebastian Wallroth und aus dem Präsidium sebmol zu Wort. Beeindruckend war auf jeden Fall die professionelle und mitunter auch strenge Versammlungsleitung durch Lyzzy und Akl.

Was die nächste Mitgliederversammlung im November angeht, so wollen wir angesichts von Stepros zwischenzeitlich erledigtem Einspruch zur Tagesordnung eine Möglichkeit schaffen, die sicherstellt, dass alle Mitglieder die Gelegenheit haben, ausreichend zu Wort zu kommen und gegebenenfalls Einfluss auf die Tagesordnung zu nehmen. Eine Idee dazu wäre eine entsprechende Seite im Forum − über Ideen dazu freue ich mich sehr. Das Beste zum Schluss: Nachdem ich in den letzten Wochen viel Zeit mit der Vorbereitung der Mitgliederversammlung verbracht hatte, habe ich in den letzten Tagen (gemeinsam mit Atamari) den Artikel über den einzigen Japanischen Garten in Köln etwas überarbeitet. Kurios ist insbesondere das in der Geschichte des Ortes begründete Lemma.

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2 April 2015: A blog post on Wikipedia and feminism.

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The Hillwood Estate Japanese garden in Washington, D.C.

In March, the Wikimedia Foundation engaged in an initiative called the 'Inspire Campaign', calling for projects that address the gender gap on the Wikimedia projects. A variety of initiatives have been launched. Among them was the #ArtAndFeminism editathon, which was held in a number of locations on March 7. The scope of the event, judging by its title, was to bring feminists together in art museums and libraries around the world to create and improve articles about women artists. The Wikimedia Foundation supported this project, flooding my Twitter stream with literally several hundred retweets about the event.

By all accounts a lot of people participated in the editathon, having a great time and creating valuable content − generally speaking. I did not join simply because I did not hear about the event until after it happened. That doesn't mean that I have never written about women: so far, I have created four articles about women − three legal scholars and one author − and I have co-authored another two, one about a Nobel peace laureate and one about an automobile pioneer (you should definitely check out the English versions of these last two!). And yes, I identify myself as a feminist: I support the idea of women being equal to men. It's a no-brainer for me.

At the same time, I can't say that I am a feminist activist in any way − I have never participated in any debate on feminism before. However, those tweets from the #ArtandFeminism editathon made me think. In this post, I want to sketch out some of my thoughts regarding feminism and Wikipedia. As I have already indicated on Twitter, I am aware that feminism is a hot topic − even more so on the internet and no less on Wikipedia. Therefore, pointers from readers with more experience regarding the issue are highly appreciated.

The Wikipedia Gender Gap is Not About Feminism.

A big part of Wikipedians are men. Such a big part that you cannot deny women are drastically underrepresented. And we need to do something about that. So far, so good; everyone agrees. (Well, not everyone − we are on Wikipedia, after all − but a vast majority of community members will endorse the idea that we do in fact have a problem here.) The two intrinsic causes for this phenomenon that are always named are among Wikipedia's greatest overall challenges: the technical barriers for editing Wikipedia, and social barriers like a general lack of "netiquette" among Wikipedians. Studies have been conducted to look at these and other causes, but I digress.

So here is my point: The Wikipedia gender gap is not about feminism. Let me explain: women are underrepresented among the editing community, yes. And you could say that fixing this problem is a feminist issue because feminism is about equal representation. But the Wikipedia community is not a place like the working world, where there is money to be made and opportunities to be be had, or politics, where those in power get to influence society. Wikipedia is a project where volunteers come together to create an encyclopaedia. Doing this is hard work, and there is, unfortunately, no reward for this work.

I don't believe that convincing more women to do this work instead of having mostly men do it falls under the category of "improving equality for women". Being part of the Wikipedia community is great fun, but it is not a desirable achievement in the way that it grants you any special privilege. It's the other way round: we as the Wikipedia community are asking women to help us with our project. And that is not really what feminism is about, I would say - it's about Free Knowledge.

We need more women on Wikipedia. What we don't need, however, is more feminists.

 
Antoine de Saint-Exupéry: "Le géographe", 1943.

Wait!, I hear you say. What a weak point! All those male Wikipedians are the ones who get to say what topics are covered on Wikipedia and how they are being presented. And it can't be just men who are in charge here. Because its editor base is mostly male, Wikipedia suffers from a male bias. On top of that, the Wikipedia community is misogynist, that is the main reason for the lack of women. Giving women the power to tell their side of the story is part of the greater picture of creating true equality for women. And that is why we need more women editors on Wikipedia!

Well, yes and no. (And sorry for the exaggeration.) We do need more women on Wikipedia. What we don't need, however, is more feminists, be they male or female. Here is why: we encyclopaedians are awfully boring people. I always describe us by telling the story of the Geographer in The Little Prince. The Geographer refuses to include the most important aspect of the Little Prince's asteroid in the map: His Rose. The stubbornness of the Geographer bewilders the Little Prince, just as Wikipedia's stubborn rules irritate people from outside the community − readers, scholars, and newbies, that is. They are part of the "social barriers" for editing mentioned above.

"Women Topics" − Is there such a thing? Not for Wikipedians.

In order to make myself understood, I will have to explain one of these stubborn rules. Actually, the most important of them. This rule is called the Neutral Point of View. The Neutral Point of View is regarded as so important that it is one of our community's Five Pillars. And the Neutral Point of View means that nobody gets to tell "their side of the story". Not his side of the story, and not hers. A good Wikipedian is someone who follows this rule and always provides all relevant viewpoints when writing an article.

This also goes for choosing a topic to write about: ideally, Wikipedians should not write about topics that are close to them in any way. Just being interested in, say, a football club or painters from a certain period creates a conflict of interest that puts the Neutral Point of View in danger. We want to treat all our topics the same − describing them in our famous, boring way which we call encyclopaedic style. (Of course violations of this rule happen all the time, especially in the 'football club' variant. But we hope that by our sheer number, we are able to spot violations of this rule and correct them.) Therefore, there is no such thing as "women topics" for Wikipedians. Every topic is treated just the same: neutrally.

If you try to push an agenda on Wikipedia, you will be banned.

 
Louise Abbéma: Self-portrait, 1895.

Now we're getting to the tough part: Wikipedians are idealists. Really. We are doing the entire world's homework, after all − without anybody at least saying "Thanks". And being idealists means that we believe that although we sometimes accidentally violate the Neutral Point of View, we can in the end create an encyclopaedia that is truly neutral. We believe that we can fix all our problems, including any male bias in our content just by continuing to constantly revise our work as a large group - again and again. One might doubt that this plan can work out − but hey, people have doubted that Wikipedia would work in the first place...

So, if someone wants to join us and help get some work done, the first rule they have to learn about is the Neutral Point of View. And it is totally okay to find your own thematic niche to work in. But what is absolutely a no-go is to create new articles or to rewrite existing ones according to your own personal beliefs. And just as Antoine de Saint-Exupéry's stubborn Cartographer, Wikipedians can be very harsh when an editor violates the Neutral Point of View. All authors are expected to put their personal viewpoints aside when editing an article. If they don't, it is considered a reason to block their accounts. Simply put: If you try to push an agenda on Wikipedia, you will be banned.

Feminists are welcome on Wikipedia.

What does this mean? Well, if you want to write articles about French women painters, go ahead. But you shouldn't do it just because you want more articles about women on Wikipedia. Doing so will most likely violate the Neutral Point of View - unless you are extremely good at the encyclopaedic style. And that is very difficult, especially for newbies. Also, don't revise existing articles because you feel there is a male bias in them. You can, however, do it to improve the article's neutrality. Bring in your knowledge about a certain field. We need women who can contribute their knowledge, and this knowledge may be different from or include different facets of what men contribute.

But stay away if your actions are in any way motivated by a certain interest, or worse, a social agenda. And yes, feminism is just that. You will be banned − and I will feel sorry for you. We do need more women on Wikipedia, after all! Before I am being told off again: Yes, Wikipedia is the encyclopaedia that anyone can edit. And anyone, that includes feminists. Anyone can edit, as long as they follow the rules, including the Neutral Point of View. So yes, feminists are more than welcome on Wikipedia - but as Wikipedians, not as feminists.

Comments  
From all appearances, you may well be new to working on diversity issues involving gender / ethnic / racial relations. Assuming good faith on all sides, and remembering that "Alle Anfaenge sind schwer," here are two questions for you: 1) What do you make of the feedback you have received on the mailing list so far? 2) Did you receive any sort of standard HR training when you interned at WMF about diversity, sexual harassment, and US laws/social norms regarding "non-hostile working environment", and if so, do you have ideas for making editors who expect that sort of environment feel at home on the site? --Djembayz (Diskussion) 23:55, 9. Apr. 2015 (CEST)

This is a weird attempt on presenting a problem up side down. A quick look on the list of names of the board Lukas is a member off shows exactly were we are on diversity in WP:DE Out of the 9 board members 2 are women, chairman, vice chairmen and treasurer are white male Caucasian. So much for NVOP. What we need is more diversity - more editors from various backgrounds & probably a lot less white male Caucasian patronizing language.--ChristopheT (Diskussion) 07:49, 10. Apr. 2015 (CEST)

Well, that comparison is not really suitable as WMDE is not WP:DE. For example, less than half of the board members are eligible to vote in dewiki while in return many dewiki editors are not voting members of WMDE. Instead, these Board members are in fact from various backgrounds as you can see on wikimedia.de. Besides, by far most inhabitants of Germany are Caucasian (see for example en:Demographics of Germany#Migrant background) unlike the United States for example (see en:Demographics of the United States#Projections). I strongly agree with you that we need much more editors from all backgrounds, regardless of whether they are male or female or transgender/-ident, Caucasian or non-Caucasian, etc. and regardless of their sexual preference if there's one after all. Nevertheless, there is indeed a gender gap in Wikipedia but that has other backgrounds and requires better solutions. Cheers, —DerHexer (Disk.Bew.) 11:38, 10. Apr. 2015 (CEST)
Always when I read somebody lamenting about "white male Caucasian" or "cis" or use similiar ideologically soaked descriptions I replace "white male Caucasian" with "jewish" - And then it becomes clear that this anti-"white male Caucasian"-ideology has bad roots in its way of thinking. It is racial on its own. Blaming "white male Caucasian" in general for all the bad things in the world is a clear racial discrimination and therefore a clear sign of an ideologically driven argument. I put those people using this propaganda on my personal blacklist, because my experience in the past has shown that these propagandists aren't really driven by the positive energy of more equality and diversity, but driven by a wherever rooted mistrust and hate. --Jens Best (Diskussion) 21:56, 11. Apr. 2015 (CEST)
Jens - I was talking about facts (2 woman out of the 9 WMDE board members) as a response to Lukas WP& feminism piece.I was merely pointing out that WP has a very different bias then the one Lukas is talking about. --ChristopheT (Diskussion)
Christoph, you were trying to use the phrase "white male Caucasian" as an argument - people using this stereotypes obviously have no real arguments, therefore they create a political correctness platitude which wants to look like an argument but is in fact just pure racism. The phrase "white male Caucasian" is prejudice and not an argument. --Jens Best (Diskussion) 02:07, 12. Apr. 2015 (CEST)
Jens :"white male Caucasian" is not a stereotype - a stereotypes is when I say "Male Black Afro-Americans are better football players then white male Caucasian". Same goes for prejudice - prejudice (as the word implies) is a preconceived - usually unfavorable - judgment. Saying 7 out of 9 members are (judging by their looks) male, white and Caucasian is not a preconceived judgment (I really had to and did count the numbers to find out - no preconception I am afraid).--ChristopheT (Diskussion)
@ChristophThomas: IMHO it is nonsense to use US-buzz-words to discuss a central european situation. There is a very good reason, why we in german don't devide people by race anymore (afaik there is not even a static base for that nowadays). // Martin K. (Diskussion) 12:35, 12. Apr. 2015 (CEST)
Martin is right. In Germany, we use the term „bärtige alte Männer“ (bearded old men) to describe the ruling group. In fact, those men are white and not PoC, black, Rromni or migrants. −Sargoth 12:42, 12. Apr. 2015 (CEST)
Of course we should ask ourselfs why women as well as immigrants are so underrepresented in (german) Wikipedia. But maybe you already gave us a clue: Beside some younger geeks a lot of Wikipedians are of higher age. Men aged 50+ who already passed the rushhour of live, raised their kids, made their career, maybe retired and now have now the time to care about something like an online encyklopedia. This is a generation raised in the 1960s with a traditional role model and understanding. In this generation it was (and is) highly anusual for women to get involved in projects like ours. This is our demographic overhead. And imho it is nonsense to get rid of these old guys, just because they have the "wrong" sex. They are here and they are mostly doing a great job – but they are one of the reasons why wikipedia ist male dominated and propably will be male dominated until this generation literally dies out. // Martin K. (Diskussion) 13:40, 12. Apr. 2015 (CEST)
I think it is a language thing - the meaning & usage of "Caucasian" in English is quite different from the meaning of "Kaukasische Rasse" in German (see line 2-3 in Kaukasische Rasse). --ChristopheT (Diskussion)
I'm well aware of how caucasian is used in the US. But the point is, that in the US it is quite common to ask which race somebody belongs to, in Germany it simly is a no-go. // Martin K. (Diskussion) 13:40, 12. Apr. 2015 (CEST)
The concept of races is clearly abolished in Germany, maybe even in europe, but educated people know about critical whiteness, see Weißsein, which deals with privileges that you have as person who is read as white by others. −Sargoth 18:07, 12. Apr. 2015 (CEST)
To put some things straigth about the WMDE board: In contrary to the WMF e.g. our board was elected by all them members of the chapter. So it it's composition is not an HR-issue, but the result of an democratic process (what makes it a lot more complicated to regulate).
Last year we had (for what ever reason) 22 male an 6 female candidates, of whom 7 males and 3 female board members were elected (one of the females members resigned the day after the election for political reasons that had nothing to do with gender issues). So statistically a woman, who decided to run for office was much more likely (50%) to be elected than her male contenders (31%). This is not a bad result – especially if you consider that barely one of the female candidates could be considered an active community member, while most of the male candidates where active editors or admins.
And when it comes to the Berlin office 32 out of 67 stuff members are female – which is not a bad result either, considering, that the by far biggest department software development is a traditionaly male dominated profession.
If we wan't to close the gender gap in Wikipedia or the WMDE-Verein, we should therefore start to recruiting women, who are motivate to get active for the sake of free knowledge and collaboration. What we don't need imho are those, only targeting genderrelated articels and topics – we already have plenty of them. // Martin K. (Diskussion) 13:42, 12. Apr. 2015 (CEST)
@DerHexer  Just curious - do you think Lukas contribution is somehow part of a "better solution"? ChristopheT (Diskussion)
I don't think that it was his goal to give a better solution. He describes some perceptions and repeats some of Wikipedia's goals . —DerHexer (Disk.Bew.) 11:46, 12. Apr. 2015 (CEST)

What part of which definition of feminism does Lukas have a problem with?

  • "Merriam Webster": the belief that men and women should have equal rights and opportunities
  • "Dictionary.com": the doctrine advocating social, political, and all other rights of women equal to those of men
  • "Oxford Dictionaries": The advocacy of women’s rights on the grounds of political, social, and economic equality to men.
  • "Cambridge Dictionary": an organized effort to give women the same economic, social, and political rights as men
  • "En.Wikipedia: Feminism is a collection of movements and ideologies that share a common goal: to define, establish, and achieve equal political, economic, cultural, personal, and social rights for women

The simple definition of feminism terrified enough guys on En.Wikipedia that it led to a huge brouhaha and Arbitration on the gender gap. I'd like to think the Germans are a bit more consciousness-raised than American and English patriarchal imperialists who have not yet suffered the devastation of machismo gone wild. (Wikimedia contact.) Carolmooredc (Diskussion) 01:19, 10. Apr. 2015 (CEST)

There is indeed a difference in making it happen that all people have the same opportunities and equal rights everywhere, and in giving support to only one group of people. Because doing the latter implies that you handicap the rest even if you didn't want to. And that's not what I understand as equality and what we should stand for. For the very same reason, women's affairs officers became equal opportunities officers in Germany, etc. If there are barriers that prevent people from participating in our projects who wanted to, they should be broken down. Once this is done, all of them would be equally able to participate. That should result in an increase of all currently underrepresented groups, including women and non-Caucasians. Cheers, —DerHexer (Disk.Bew.) 12:48, 10. Apr. 2015 (CEST)
(bk) How about this definition:
  • De.Wikipedia Feminismus (abgeleitet von französisch féminisme) bezeichnet sowohl eine akademische als auch eine politische Bewegung, die für Gleichberechtigung, Menschenwürde, die Selbstbestimmung von Frauen sowie das Ende aller Formen von Sexismus eintritt.
Those criticising Gnom for antifeminism miss the point, that he is not commenting on the goals of feminism or the feminist movement in general, but on feminist activism here inside Wikipedia.
Wikipedia is a project to create a free encyclopedia, not an plattform for political activism. And therefore it is questionable to focus a campaign onto people, who consider themself as political activist. Wouldn't it be better to focus an on finding and motivating female, immigrant, disabled, transgender, gay, working class, redhead or whatever potential editors, who commit themself to the five pillars of our project in the first place?! An female physicist with professional expertise e.g. would be valueable editor, regardless if she is interested in femism or not. // Martin K. (Diskussion) 13:11, 10. Apr. 2015 (CEST)

I very much enjoyed reading this post, and I am extremely happy to see anyone of WMDE board members reasoning about such core issues of our project. But I do think that we need to differentiate here: I totally agree that all kinds of "-isms" are not really compatible with a neutral point of view, because this is exactly what isms are for: to adopt a specific view on a certain topic and to act this out in order to bring about change. However, as a concept outside encyclopedic writing, this may prove a useful tool to an end and it may serve to attract people into wikipedia, who otherwise would just not care. And while in general I would want to argue that so called women topics should just as normally be edited by male authors - my personal experience is that when it comes to notability discussions many male contributors have difficulties understanding why, for example, the bridal gown of Kate Middleton, or particular methods of knitting would be notable according to standards of a general encyclopedia. Any cultural anthropologist - male or female - would agree that these are notable items - yet the majority of wikipedians are not learned in such a field and denote such lemmata for meekish reasons. This is frustrating sometimes, and it would be definitely easier if more women were on board - whatever stupid campaign may have lured them into this in the frist place. Best,--poupou review? 14:02, 10. Apr. 2015 (CEST)

I am not shure, if the women attracted by genderism/feminism campaigns are exactly the ones, writting articles like Wedding dress of Kate Middleton, but anyway...
What we need are competent, selfreflected and openminded editors(, photographers, admins etc.) of any gender, origin, religion or social background. What we don't need are POV-warriors, no matter how good or bad their POV is. // Martin K. (Diskussion) 14:31, 10. Apr. 2015 (CEST)
Writing an encyclopedia for all is highly political and who is not feminist does not take part in the political and social achievements of the enlightened and confident modern age. This has nothing to do with not valueing the five pillars, especially the neutral point of view. Also → „neutrality“ changes. −Sargoth 16:38, 10. Apr. 2015 (CEST)
One does not have to be a feminist activist to internalize the spirit of enlightment and respect the equal rights of all humans. And of course there is a tension between political activism and neutrality (one of our five pillars). For an activist it is essential to be (at least ab bit) more radical than what is sopossed to be the common sense, for a balanced editor oder WP-admin it isn't. A political activist puts his oder her agenda first, an ideal editor tries to neutralise his own agenda and stick to the facts.
Just imagine somebody like Alice Schwarzer writing an Wikipedia article on Jörg Kachelmann – That's the conflict of interests and the lack of neutrality we are talking about.
Don't get me wrong: I don't want to ban feminist activist from wikipedia, but IMHO it's counterproductive to encourage them (or any other kind of activist) to use Wikipedia as a plattform for their political campaigns. Whom we should invite, encourage, motivate and support, are female editors, not gender agitators. // Martin K. (Diskussion) 17:58, 10. Apr. 2015 (CEST)

More efforts for diversity and equality are good. Feminism is (or lets say became) an ideology. There is (or lets say should be) no space for ideology in Wikipedia, but more female editors, more content related to relevant female human beings in all fields of art, science, economy etc. and lots of different female perspectives on the subject of how to create a collaborative encyclopedia is good for Wikipedia. --Jens Best (Diskussion) 21:45, 11. Apr. 2015 (CEST)

22. März 2015: Konstruktiv geht anders.

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Hannover.

Heute fand die dritte Präsidiumssitzung statt, diesmal trafen wir uns in Hannover. Auf der Tagesordnung stand einerseits der Governance Review und andererseits die Vorbereitung der Mitgliederversammlung am 18. April. Insbesondere letzteres war ehrlich gesagt kein Spaß. Insgesamt 14 Anträge galt es zu bewerten und mit den allermeisten vielen war ehrlich gesagt nichts anzufangen. Das hat mir gehörig die Laune verdorben − und dabei hatte ich gedacht, die Strafarbeit wäre erledigt...

Nachtrag, 29. März: Wie ich in den Kommentaren schon schrieb, habe ich mich in der Zwischenzeit wieder beruhigt. Es gehört sich natürlich, von guten Absichten der Antragsteller auszugehen und von solchen sind freilich auch alle Anträge getragen. Für meinen Unmut bitte ich daher um Verzeihung. Ein Teil des Problems ist sicher in internen Abläufen des Präsidiums zu finden und auch an den Strukturen des Vereins müssen wir weiter feilen. Beides wollen wir angehen.

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14 Anträge? Ich finde nur 9 eingereichte Anträge im forum. Da sind wohl einige nicht ins Forum eingepflegt worden. Was fandest du denn so schlimm, dass man "nichts damit anfangen kann"? - Ich erinnere mich, dass einige Anträge in der Vergangenheit nur gestellt wurden, um Unwillen oder gar Falschaussagen in der Begründung unterzubringen, sprich die Anträge missbraucht wurden, um fragwürdige Stimmungsmache zu betreiben, da man wusste, dass diese Anträge inkl. einer auch noch so abstrusen "Begründung" an alle aktiven Vereinsmitglieder verschickt werden und man hoffte, mit zwangs-versandten Falschaussagen bei diesen Stimmung machen zu können (was auch ab und an leider funktioniert hat). Aber deine Aussage ist dann doch harsch, auch wenn ich aus eigenen Erfahrungen ahne, würde mich eine Erläuterung interessieren. --Jens Best (Diskussion) 02:58, 22. Mär. 2015 (CET)
Die vollständigen Anträge werden demnächst mit unseren Stellungnahmen veröffentlicht, dann erklärt sich sicher einiges. Gruß, --Gnom (Diskussion) 12:25, 22. Mär. 2015 (CET)
Ohne die Anträge jetzt im Detail zu kennen, vermute ich mal, dass Ihre Fülle auch damit zu tun hat, dass sich die Mitglieder bei der Erstellung der Jahresplanung weitestgehend übergangen fühlen. Und dass die Erstellung des Jahresplans entgegen entsprechender MV-Beschlüsse nicht wirklich im Austausch mit Mitgliedern und Community geschehen ist, ist ein Schuh, den sich die Geschäftsführung und das Präsidium auch dieses Mal leider wieder anziehen müssen. Hoffen wir mal, dass das beim Plan 2016 besser wird. // Martin K. (Diskussion) 12:59, 22. Mär. 2015 (CET)

Lieber Martin, das Verfahren bei der Erstellung des Jahresplans ist in der Tat ein Knackpunkt und muss dringend angegangen werden. Noch wichtiger, und darüber haben wir am Rande der Sitzung auch gesprochen, ist die allgemeine Communitynähe der Geschäftsstelle. Wir brauchen grundsätzlich eine bessere Information und Einbindung der Freiwilligen in die inhaltliche Arbeit − seien es Abteilungs-Mailinglisten, offene Jours fixes, sonstige Konsultationen und so weiter. Gruß, --Gnom (Diskussion) 09:40, 23. Mär. 2015 (CET)

Die Aussage finde ich - angesichts der Anträge, die man im Forum sehen kann - auch etwas harsch. Ich nehme mal an, du beziehst dich vor allem auf die 5 Anträge, die sich noch nicht im Forum finden?--poupou review? 19:46, 22. Mär. 2015 (CET)

Bitte verzeih die schlechte Laune, die aus meinem Beitrag spricht, poupou. Mittlerweile habe ich mich etwas beruhigt − Es hat schon sehr geholfen, hier über meinen Frust bloggen zu können (und es macht immer Spaß, auf Commons ein passendes Foto zu finden). Sagen wir es so: Ich bin zuversichtlich, dass auf der Mitgliederversammlung deutlich weniger als 14 Anträge zur Abstimmung kommen. Aber es gibt ja noch die Möglichkeit, einen Dringlichkeitsantrag zu stellen... Gruß, --Gnom (Diskussion) 09:40, 23. Mär. 2015 (CET)

Vielleicht braucht es einen Workshop zum Bloggen über Workshops für Antragswerkstätten für Anträge zum Workshop, äh, meine Versammlung. −Sargoth 17:37, 29. Mär. 2015 (CEST)

15. März 2015: Vergangenheit.

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Hui, lang nicht mehr gebloggt, ich bitte um Verzeihung. Ob in der Zwischenzeit etwas Berichtenswertes geschehen ist, mag man bezweifeln; der Leser möge selbst entscheiden. Untätig sind wir im Präsidium freilich nicht geblieben.

Auf der Klausur am 7. und 8. Februar benannte mich das Präsidium zum Vertreter für die „Arbeitsgruppe Entlastung“. Dabei handelt es sich um ein Gremium, das die letzte Mitgliederversammlung geschaffen hatte. Der Beschluss sieht vor, dass sich ein Präsidiumsmitglied, der Vorstand, ein Kassenprüfer, zwei weitere Vereinsmitglieder, ein Rechtsanwalt und ein Steuerberater mit der Frage beschäftigen, ob das 3. Präsidium bei der Trennung vom Vorstand Rechtsverletzungen begangen hat und, wenn ja, ob in Folge dessen Schadensersatzansprüche des Vereins gegen die Präsidiumsmitglieder bestehen. Dazu sollten sämtliche relevanten Unterlagen des Vereins, nötigenfalls samt der E-Mail-Korrespondenz der Beteiligten, herangezogen werden. Die Aufgabe war also, reichlich schmutzige Wäsche zu waschen. Der Beschluss war jedoch nicht vollkommen rückwärtsgewandt, sondern sah auch vor, Handlungsvorschläge zu erarbeiten, um in Zukunft besser mit einer vergleichbaren Situation umgehen zu können.

Gemeinsam mit Moritz, dessen Verdienst in dieser Sache man ihm nicht hoch genug anrechnen kann, wälzte ich mich durch einen Wust von Dokumenten und erarbeitete einen Sachbericht, um der Arbeitsgruppe bei ihrer Sitzung eine vernünftige Arbeitsgrundlage zur Verfügung zu stellen. Die englische Sprache kennt für diese Tätigkeit auch das Verb „pflügen“ (to plow through a set of documents), was die Tätigkeit recht treffend beschreibt. Meine Erfahrungen aus dem Rechtsreferendariat, wo man diese Tätigkeit tatsächlich übt (um als Anwalt dem Gericht oder als Beisitzer einem Spruchkörper einen Sachverhalt aufbereiten zu können) waren hier hilfreich. Am vergangenen 5. März kam es dann zu einem Termin in der Geschäftsstelle. Mit in die Schlacht zogen neben den beiden Experten Jan als Vorstand, der sich noch einen eigenen Rechtsbeistand mitgebracht hatte und, aufgrund der großen Entfernung telefonisch zugeschaltet, Manuel für die Kassenprüfer.

Der Termin war dann, im Vergleich zu den Schrecken der Vorbereitung, gar nicht mehr so furchtbar: Alle Teilnehmer brachten interessante Aspekte ein, hinterfragten einzelne Facetten des Sachverhalts und sichteten die von Moritz und mir vorbereiteten und weitere Dokumente. Schließlich kamen wir dann aber doch recht zügig zu einem Ergebnis, das man im Vereinswiki nachlesen kann. Auf der kommenden Mitgliederversammlung werde ich dann gemeinsam mit Jan und Manuel wie vom Beschluss vorgesehen zu der ganzen Geschichte Rede und Antwort stehen. Ich bin gespannt: Das Ergebnis ist nämlich nur vorläufig, da die beiden eigentlich vorgesehenen Vereinsmitglieder in der Arbeitsgruppe bisher fehlten. Wir sahen das als einzige Möglichkeit, jetzt schon ein Resultat präsentieren zu können.

 
Bonndorf im Schwarzwald.

Soweit die Vergangenheitsbewältigung. Nach diesem Projekt, das ich als echte „Strafarbeit“ ansehe, geht aber auch um die Zukunft: Gemeinsam mit Harald werde ich, wie es die Zuständigkeit des frisch gebackenen Präsidiums-Ausschusses „Mitglieder und Communitys“ vorsieht, bis zur nächsten Sitzung am kommenden Samstag Beschlussvorschläge für die Position des Präsidiums zu den eingereichten Anträgen für die Mitgliedsversammlung am 18. April erarbeiten. Auf der dazugehörigen Antragswerkstatt am letzten Samstag haben wir einige davon diskutiert. Ansonsten ist der Governance Review veröffentlicht worden und wird im Präsidium und unter den Mitgliedern eifrig diskutiert. Und beim letzten „Monsters of Law“-Vortrag habe ich mich als Conférencier betätigt und dazu anderswo gebloggt.

Passend zu zwei in diesem Beitrag erwähnten Herren heute ein Foto aus dem Südwesten Deutschlands − an beide ein großes Dankeschön für die gute Zusammenarbeit!

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Werden denn zu der AG Entlastung nun noch Vereins-Mitglieder gewählt? Wieso gab es - anders als für die AG Partizipation - dazu keinen Aufruf zur Kandidatur? LG--poupou review? 19:45, 22. Mär. 2015 (CET)

Danke für diesen Punkt, poupou! Auf der Mitgliederversammlung möchte ich diese Frage nach der Vorstellung des vorläufigen Berichts im Tagesordnungspunkt "Entlastung des 3. Präsidiums" diskutieren. Gruß, --Gnom (Diskussion) 09:40, 23. Mär. 2015 (CET)

28. Februar 2015: Flug nach Hause.

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Ich habe endlich wieder einmal einen Artikel geschrieben! Haus Große Reichenstraße 37 entstand mit freundlicher Unterstützung durch Emma7stern im Rahmen des QRpedia-Projekts am HamburgMuseum während des ersten Edits am Michel im Wikipedia:Kontor Hamburg. Der Artikel ist (nach dem Stub über Gisela von Radowitz) leider erst die zweite Neuanlage seit meiner Wahl. Ich hoffe sehr, trotz der Arbeit im Präsidium auch weiterhin im Artikelnamensraum aktiv zu bleiben.

Für die Wikimania, die in diesem Jahr im Juli in Mexiko-Stadt steigt, habe ich zwei Programmvorschläge eingereicht:

Und ja, es gibt tatsächlich einen japanischen Garten in Mexiko-Stadt. Er ist nur ein paar Quadratmeter groß und gehört zu einem japanischen Restaurant an der, wie passend, Hamburger Straße (calle Hamburgo). Ein Foto gab es freilich auf Commons bisher nicht, aber wir leben ja in einer kleinen Welt und die Instagramer („IGers“) sind wirklich eine sehr nette und hilfsbereite Community.

*Nicht in Frankreich, nicht in den USA, und auch sonst ist hier wie immer alles sehr, sehr schwierig.

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23. Februar 2015: Brüssel.

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Meine Einladung nach Brüssel.

Am vergangenen Donnerstag habe als Vertreter des politischen Verbands der europäischen Wikimedia-Chapter, der Free Knowledge Advocacy Group EU (FKAGEU) an einer „high-level roundtable discussion“ der Europäischen Kommission zur Urheberrechtsreform teilgenommen. Thema der Veranstaltung war „[H]ow to facilitate access to knowledge and heritage through libraries, education and cultural heritage institutions, while at the same time making sure that copyright remains a driver for creativity and investment“. Eingeladen hatte der deutsche Kommissar, Günther Oettinger.

Neben mir als Wikimedia-Repräsentant waren Vertreter des britischen Universitätsverbands, des europäischen Bibliotheksverbands EBLIDA, der Europeana, des Europäischen Verbraucherverbands, des European Writers' Council und der Europäischen Filmarchivvereinigung anwesend. Andere Teilnehmer hatten nach meinem Verständnis weniger mit dem Thema zu tun, sondern waren ganz normale Industrievertreter: der britische Filmregisseurverband, der internationale Verbund der Verwertungsrechteorganisationen, die Allianz Deutscher Produzenten und die Verlage Pearson und Sanoma. Besonderer Exot war eine Vertreterin der Regional Studies Association.

Aber der Reihe nach: Zu der Ehre, die europäischen Wikimedia-Chapter vertreten zu dürfen, war ich über Umwege gekommen: Dass überhaupt ein Vertreter von Wikimedia zu diesem Termin eingeladen wurde, hatte „unser Mann in Brüssel“, Dimitar Dimitrov, durch klassische Lobbyarbeit erreicht. Jedoch war es ein ausdrückliches Anliegen der Kommission, ausschließlich „high level“-Vertreter zuzulassen − und dafür offenbar hatte Dimi keinen wichtig genug klingenden Titel (vielleicht ist es mal Zeit, das zu ändern). Da die Vorstände und Geschäftsführer der europäischen Chapter urlaubs- und terminbedingt nicht teilnehmen konnten, fiel die Wahl auf mich: „Deputy chair of the board of Wikimedia“ klang anscheinend eindrucksvoll genug.

 
Mit Dimi und Karl vor dem Berlaymont-Gebäude.

Da ich zuvor keine Erfahrungen mit der Politik hatte, war ich froh, dass ich im Vorfeld von vielen Seiten Unterstützung fand: Jan Engelmann und Nicole Ebber aus der Geschäftsstelle, Niko Becker aus dem Präsidium und vor allem Dimi und sein ehrenamtlicher Kollege Karl Sigfrid, die mich auf die Situation während der Anhörung vorbereiteten und mir insbesondere eine Textvorlage an die Hand gaben, auf die ich mich stützen konnte.

Inhaltlich beschlossen wir, uns auf zwei grundsätzliche Punkte zu beschränken: Wikimedia unterstützt zunächst einmal überhaupt die Harmonisierung des Urheberrechts in Europa (insbesondere die so genannte Content-Industrie ist da völlig anderer Meinung) und zweitens fordern wir die Schaffung einer verpflichtenden Panoramafreiheit in der gesamten EU (bisher ist diese Entscheidung den Mitgliedstaaten überlassen). Mehr zu den politischen Zielen der FKAGEU findet man auf Meta.

 
Im Sitzungssaal.

Dann war es soweit: Dimi und Karl begleiteten mich bis zum Eingang des Berlaymont-Gebäudes, wo das nebenstehende Bild entstand. Ich wurde dann mit den anderen Teilnehmern der Anhörung in einen großen Konferenzsaal geführt, in dem an einem großen ovalen Tisch auf der einen Seite die Mitarbeiter der Kommission und auf der anderen Seite wir Interessenvertreter platziert waren. Hinter uns saßen die Simultandolmetscher für die drei Arbeitssprachen Deutsch, Englisch und Französisch.

Nach und nach trudelten auch ein knappes Dutzend Mitarbeiter der Kommission ein. Schließlich tauchte auch Günther Oettinger auf, begrüßte uns reihum mit Handschlag und machte ein paar einleitende Bemerkungen. Dann ging es los: Reihum stellten wir unsere vorbereiteten Positionen vor (ich durfte als mit Abstand jüngster Teilnehmer anfangen). Bemerkenswert fand ich, dass auch alle anderen Anwesenden vorbereitete Formulierungen mitgebracht hatten. Nachfragen wurden keine gestellt, und als der letzte von uns nach einer guten Stunde fertig war, verließ uns Günther Oettinger schon wieder − der nächste Termin rief. Vor der verbleibenden Delegation durften wir noch Anmerkungen zum Gesagten machen. Wie gut, dass ich mich für diese zweite Runde frühzeitig gemeldet hatte, denn außer mir kamen nur noch zwei weitere Interessenvertreter zu Wort − dann war die vorgesehene Zeit um und wir wurden verabschiedet.

 
Meine Argumentationshilfe.

Wegen der für die Anhörung geltenden Chatham House Rule kann ich übrigens nicht berichten, wer was gesagt hat. Insgesamt ging es jedoch viel um die Frage, ob man das Urheberrecht überhaupt harmonisieren und an moderne Nutzungsarten anpassen müsse oder ob man die bestehende Praxis beibehalten sollte, die Nutzung von Inhalten zu bestimmten, im Gesetz derzeit nicht vorgesehenen Zwecken auf vertraglicher Ebene, also durch Lizenzen zu regeln. Im zweiten Schritt sprachen die Teilnehmer über das Verhältnis zwischen Autoren und Verlegern auf der einen und Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen wie Bibliotheken und Universitäten auf der anderen Seite. Der Bürger als Endnutzer urheberrechtlich geschützter Inhalte kam wenig zur Sprache.

Jeder Teilnehmer hatte im Ergebnis also nur die Gelegenheit, etwa eine knappe DIN-A4-Seite Text vorzulesen, die man auch schriftlich hätte einreichen können. Enttäuschend, aber wenig überraschend ist auch, dass bei diesem „roundtable“, der ausdrücklich für Vertreter der Zivilgesellschaft und der Kultur- und Wissenschaftsorganisationen reserviert war, dennoch die Hälfte der Anwesenden große Unternehmen oder gar Branchen vertraten.

 
Gruppenbild auf der Place Londres.

Abends konnte ich beim Essen und dem obligatorischen belgischen Bier danach zwei weitere Brüsseler Netzaktivisten kennen lernen: Diego Naranjo von European Digital Rights (EDRi) und Lorenz Kraemer, den Referenten der Europaabgeordneten Cornelia Ernst. Am nächsten Morgen ging es dann schon wieder zurück nach Hamburg. Die Wahl des Mitbringsels für die Lieben daheim fiel leicht: Es gibt in Belgien nämlich Gnom-Bier! Das Etikett ist übrigens wohl urheberrechtlich geschützt − aber ich fange jetzt mal nicht an, Löschanträge zu stellen...

 
Für einen Besuch des Brüsseler japanischen Gartens war leider keine Zeit.

Insgesamt war die Anhörung in Brüssel für mich enorm spannend − und ich bin wie gesagt für die gute Vorbereitung sehr dankbar. Objektiv gesehen war der Termin selbst absurdes Theater (wir alle wissen ja, wie das ist mit den Gesetzen und den Würsten). Aber eine solche Einladung hat vor allem symbolischen Charakter: Wikimedia war in der ersten Reihe mit dabei und hat seine Position vertreten. Wir haben jetzt als offizieller Ansprechpartner der Kommission einen Fuß in der Tür und werden das nutzen, um am Ball zu bleiben.

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13. Februar 2015: Community.

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Ich habe ja schon einmal gesagt, dass wir im Präsidium erschreckend gut miteinander auskommen. Dabei sind wir eine sehr gemischte Truppe mit ganz unterschiedlichen Qualitäten: Jürgen Friedrich hat einen theoretischen Hintergrund in der, wenn ich es richtig verstehe, Wissensforschung und bringt sehr viel Gremienerfahrung mit. Catrin Schoneville als langjährige Mitarbeiterin der Geschäftsstelle ist eine gute Kommunikateurin. Sebastian bringt Unternehmergeist mit und schreckt nicht vor Zahlen und anderem Unbill zurück. Kurt Jansson vermittelt uns als Mitgründer des Vereins immer wieder die Ideale des Freien Wissens. Tim Moritz Hector leitet das Gremium mit ruhiger Hand und hält die Fäden zusammen. Nikolas Becker beeindruckt mich mit seiner guten Auffassungsgabe, weil er die Dinge wirklich hinterfragt. Sabria David bringt einerseits Ruhe in die Gruppe, andererseits sorgt sie dafür, dass wir den Blick für die großen Themen nicht verlieren. Und Harald Krichel bringt immer wieder die Perspektive der Community ein.

 
Hamburg.

Was mich näher zu meinem Thema bringt: Der Editcount liegt im Präsidium zwischen Null und 60.000 − man könnte also sagen, dass wir in den Community teils mehr, teils weniger verhaftet sind. Das heißt aber nicht, dass wir nicht alle den satzungsmäßigen Zielen des Vereins verbunden sind, denn sonst wären wir ja nicht dabei. Und bei einem sind wir alle einer Meinung: Die Community dabei zu unterstützen, das großartige Projekt Wikipedia weiter voranzubringen, ist Kernaufgabe des Vereins. Dass freilich bei den Einzelheiten und der Schwerpunktsetzung im Präsidium wie auch unter allen Mitgliedern Uneinigkeit herrscht, darüber habe ich schon einmal geschrieben.

Und so wird auch in diesem Jahr bei der Diskussion des Jahresplans, die Ende nächster Woche beginnt und über die bei der Mitgliederversammlung am 18. April in Köln zu entscheiden sein wird, das Budget und der Zuschnitt der Abteilung Ideenförderung (ehemals Team Communitys) voraussichtlich das heiße Eisen sein. Selbstverständlich ist sie nicht die einzige Abteilung, mit der die Freiwilligen zu tun haben: Die Abteilung Bildung, Wissenschaft & Kultur organisiert unter anderem GLAM-Projekte wie den Edit-a-thon Pissarro mit und der Software-Entwicklung verdanken wir nicht nur Wikidata, sondern in Zukunft vielleicht auch verstärkt die Behebung des einen oder anderen technischen Problems in den Projekten.

Ich wollte diesen Beitrag nutzen, um einmal mein Bild der idealen Community-Abteilung zu zeichnen. Aber da fangen die Probleme schon an: „Community-Abteilung“ darf man nicht sagen, denn wie gerade gesagt sollte ja jede Abteilung der Geschäftsstelle für die Community da sein. Also „Ideenförderung“, nicht „Team Communitys“. Dann habe ich gelernt, das Wort „Förderung“ sei unpassend; das ist beim letzten Förderrichtlinienworkshop im September 2014 herausgekommen. Jedenfalls reden wir über die Abteilung, die Literaturstipendien gewährt, Reisekosten zu Redaktionstreffen erstattet, Kameras für Abgeordnetenportraits bereitstellt, die Miete im Lokal K bezahlt, bei der Wikicon-Orga hilft und so weiter und so fort. Ist alles super toll und wichtig, brauchen wir mehr von.

Kritik ist hier in der Vergangenheit oft am Verfahren geäußert worden. Freiwillige empfanden die erforderlichen Anträge als bürokratisch, die Zeit bis zur Bewilligung der Unterstützung als zu lang und die Nachfragen aus der Geschäftsstelle als hinderlich. Meine Position ist hier ziemlich radikal: Die Community hat den Verein unter anderem deshalb gegründet, damit er ihr die Arbeit abnehmen kann, auf die man als Freiwilliger keine Lust hat. Und so müssen die Mitarbeiter der Geschäftsstelle wohl oder übel eben diese doofen Aufgaben übernehmen. In meinen Augen geht das so weit, dass im schlimmsten Fall ein Mitarbeiter den für die Förderung notwendigen Antrag selbst schreiben muss.

Als Freiwilliger sollte man sich idealerweise nur kurz mit einer Förderidee bei der Geschäftsstelle als one stop shop melden müssen und fertig. So können sich die Freiwilligen auf das konzentrieren, was sie am besten können: Einfach losgehen und machen. Auch die Erhebung der benötigten Daten, die für den Rapport der Mittelverwendung nach San Francisco so wichtig sind, muss meiner Ansicht nach die Geschäftsstelle übernehmen − denn auch hier handelt es sich definitiv um eine „doofe Aufgabe“. Ganz ohne Zusammenarbeit geht das freilich nicht, denn insbesondere das Ziel einer nachhaltigen Communityarbeit kann nur erreicht werden, wenn die Freiwilligen ihre Erfahrungen mit anderen teilen (die Wikimedia Foundation hat dafür den Begriff „learning patterns“).

Wie gut, dass ich nach all dem, was ich in der letzten Zeit so gehört habe, mit dieser Vorstellung nicht allein bin. Ich bin also guten Mutes, dass die Geschäftsstelle hier mit der Zeit noch besser und professioneller wird. All das heißt übrigens nicht, dass es auch in Zukunft Ideen geben wird, die der Verein nicht fördert − denn wir haben nicht umsonst Förderrichtlinien und die haben, das ist ihre Aufgabe, Grenzen. (Am 28. und 29. März werden diese Richtlinien übrigens bei einem Workshop im Wikipedia:Kontor Hamburg weiterentwickelt.) Und was die Zukunft des Förderprogramms Freies Wissen angeht, habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht positioniert. Ich denke jedoch, dass das Ideenportal als soziales Instrument unbedingt in der einen oder anderen Form bestehen bleiben sollte.

Und sonst so? Letztes Wochenende war unsere erste Präsidiumsklausur. Die spannendsten Themen waren der Jahresplanentwurf und die Vorstandssuche. Und fünfzig Meter von dem Teehaus im heutigen Bild entfernt habe ich übrigens studiert.

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30. Januar 2015: Paradigmenwechsel.

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Kaiserslautern.

Wie erwähnt schaue ich mir ja immer die Aufzeichnungen der Monatsmeetings aus San Francisco und Berlin an. In der Januar-Ausgabe des Jour Fixe der Wikimedia Foundation fielen ein paar Sätze, die mich aufhorchen ließen und ich möchte kurz versuchen, sie hier wiederzugeben.

Früher sei eines der Leitbilder der Wikimedia Foundation gewesen, dass sich Leserzahlen, Autorenaktivität und die Qualität der Inhalte gegenseitig positiv beeinflussen: Je mehr Leser die Projekte haben, desto mehr aktive Autoren können sie gewinnen und desto besser sind die Inhalte auf den Projekten, was wieder mehr Leser anzieht, und so weiter.

Das Paradigma "If we get more readers, we will get more editors" müsse jedoch überdacht werden. Die Frage: "Does readership lead to participation?" sei mit "It's not that simple" zu beantworten. Die Statistik könne eine solche Verbindung nicht unterstützen (und wenn die Foundation so etwas sagt, dann hat sie sich höchstwahrscheinlich intensiv damit beschäftigt.) Auch ein Konnex zwischen der Beteiligung vieler Autoren und einer hohen Qualität der Inhalte liege zwar nahe, sei aber nicht zwingend. Schließlich wisse man auch nicht, ob eine hohe Qualität zu mehr Lesern führe, weil man Qualität nicht messen könne.

Ein neuer Gedanke sei nun, nicht nur auf die Qualität der Inhalte zu achten, sondern den Fokus auf verfügbares Wissen zu erweitern. Leider wurde die Idee in der einführenden Präsentation Erik Möllers dann nicht weiter verfolgt; die verbleibenden 60 Minuten der Veranstaltung halte ich nicht für berichtenswert. Deshalb habe ich den Plan, diesen Post im Kurier zu veröffentlichen, verworfen − ich konnte das "Ja, und?" der Leser schon hören ;-) Also nur eine kurze Meldung an dieser Stelle.

So weit, so gut. Ich freue mich übrigens sehr über die Kommentare zu meinem letzten Beitrag (unter anderem haben sie eine falsche Annahme meinerseits aufgezeigt, danke dafür!). Ich würde mich freuen, wenn so etwas wieder geschieht, so ein leichter Schlag auf den Hinterkopf hat ja noch nie geschadet. Anfangs bin ich mit diesem Blog ja nicht groß an die Öffentlichkeit gegangen. Das ändert sich jetzt so langsam (danke an Southpark für die Verlinkung auf Facebook!). Ich möchte dies zum Anlass nehmen, diese Seite etwas ansprechender zu gestalten. Possierliche Paarhufer wie andernorts habe ich jedoch leider nicht zu bieten, stattdessen möchte ich einer Leidenschaft nachgehen, der ich mich viel zu selten widme.

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Wer selber nachsenen will, hier ist der Videolink -- southpark 14:35, 30. Jan. 2015 (CET)

Ohne das Video in Gänze gesehen zu haben: Hast Du irgendeine Vorstellung davon, was mit „ auf verfügbares Wissen“ gemeint sein könnte. Geht es da um den Versuch schon vorhandene Inhalte (Bücher, Datenbanken, etc.) unter freier Lizenz zu bekommen? Und falls ja: wie stellt man sich deren Integration in die Wikipedia vor? Schließlich haben wir hier ja eigene formale und inhaltliche Anforderungen. Abgesehen von BotPedia-Stubs dürfte man fremde Inhalte also kaum ohne ein entsprechendes Lektorat übernehmen können..
P.S.: "It's not that simple" ist übrigens eine Erkenntnis mit allgemeiner Gültigkeit ;) // Martin K. (Diskussion) 15:04, 30. Jan. 2015 (CET)

das erste was mir bei dem Ansatz von Erik, wie hier berichtet, einfiel war diese Signpost-Post von Ex-Wikidata-Denny mit einer deutschen Zusammenfassung hier. Es geht also nicht abstrakt um gute Inhalte, sondern eher um Wissen x Leser. -- southpark 15:12, 30. Jan. 2015 (CET)
@Martin: Ich habe den Begriff "knowledge" metaphysisch verstanden, also nicht auf irgendwelche Inhalte oder Formate bezogen. Tatsächlich endet die Vorstellung dieses Gedankens sehr abrupt mit Eriks Einleitung, im Rest des Videos findet sich nichts mehr dazu. Gruß, --Gnom (Diskussion) 19:01, 31. Jan. 2015 (CET)

26. Januar 2015: Wie es sein sollte.

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Ireas hat in Bezug auf den Jahresplan 2015 einen tollen Beitrag in seinem Blog veröffentlicht. Ich bin sehr sehr glücklich über diesen Beitrag, weil er erstens ein Vorbild dafür ist, wie man auf konstruktive Weise an der vereinsinternen Diskussion teilnehmen kann. Danke dafür! Zweitens bin ich mit Ireas inhaltlich so ziemlich einer Meinung, was meine Begeisterung natürlich noch verstärkt ;-) Ich möchte versuchen, hier auf seine Punkte zu antworten.

  • Zum Ablauf: Ende des Monats ist der Entwurf des Vorstands fertig. Danach haben wir als Präsidium ein wenig Zeit, uns den Entwurf anzusehen und Kritik zu üben. Schließlich wird der Entwurf den Mitgliedern zugänglich gemacht. Ireas' Hoffnung, "dass der Wegfall von FDC-Geldern durch das deutliche Mehr an Spenden ausgeglichen werden kann", teile ich nicht ganz: Es ist davon auszugehen, dass der Haushalt für 2015 doch spürbar kleiner als der des vergangenen Jahres sein wird. Aber wir werden sehen.
  • "Inhalte statt schöner Worte": Hier spricht Ireas mir aus der Seele, was daran liegen mag, dass er wie ich Jurist ist. Ich habe dem Punkt daher nichts hinzufügen und werde mich bemühen, dazu beizutragen, dass der neue Entwurf hier besser wird.
  • "Echte Beteiligung statt Abnicken": Auch das sollte so sein. Der knappe Zeitrahmen ist hier jedoch ein echtes Hindernis, was Ireas auch anmerkt. Erst für den Jahresplan 2016 können wir hier wirklich deutliche Verbesserungen erreichen. Ich kann aber garantieren (und möchte hier schon einmal ein Beispiel setzen), dass die Kritik auf jeden Fall wahrgenommen wird - besonders, wenn sie so konstruktiv ist wie hier! Wir sollten auf jeden Fall in der einen oder anderen Form auf im Vorfeld der Mitgliederversammlung geäußerte Vorschläge und Kritik eingehen, insbesondere dann, wenn der Entwurf des Vorstands sie nicht übernehmen sollte. Wichtig finde ich hier Ireas' Punkt, dass mit der Veröffentlichung des Entwurfs entsprechende Hinweise einhergehen sollten, wie die Mitglieder Einfluss nehmen können.
  • "Keine Fortsetzung des Wachstums": Ich stimme auch diesem Punkt zu und denke, dass er auch anderswo nicht auf Widerspruch stößt. Einerseits gibt die aktuelle Finanzlage einen gewissen Rahmen vor, der keine großen Sprünge nach oben zulässt. Andererseits schätze ich die Stimmung in der Geschäftsstelle so ein, dass Konsolidierung und eine Fokussierung auf bessere inhaltliche Arbeit derzeit groß geschrieben werden.
  • "Freiwilligen- und Projektunterstützung". Das ist natürlich der heiße Punkt. Die Anzahl der Stellen in der Abteilung Ideenförderung und das ihr zur Verfügung stehende Sachbudget für die Freiwilligenunterstützung sind natürlich das heiße Eisen im gesamten Jahresplan.
Einen wichtigen Gedanken möchte ich zu diesem Punkt anbringen: Mehrmals habe ich in der letzten Zeit bei Gesprächen mit Mitarbeitern der Geschäftsstelle den Satz gehört, dass man sich von dem Gedanken verabschieden muss, dass nur die Abteilung Ideenförderung für die Community da ist. Die Umbenennung der Community-Abteilung in "Ideenförderung" ist wohl Ausdruck davon. Beinahe jede Abteilung ist (auch) für die Community da: Die Kommunikationsabteilung hilft bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Community-Projekten. Die Abteilung Bildung, Wissenschaft & Kultur ist unter anderem im GLAM-Bereich zusammen mit Freiwilligen sehr aktiv. Die Abteilung Software-Entwicklung arbeitet mit ehrenamtlichen Entwicklern zusammen und steht über eine eigens dafür zuständige Mitarbeiterin (Birgit Müller) mit den Communities im ständigen Kontakt. So kann die Software-Abteilung des Vereins unangenehme Erfahrungen, wie wir sie von den Entwicklern der Foundation kennen, vermeiden und gleichzeitig tolle Projekte für die Community umsetzen.
Solche Querschnittsansätze sind inhaltlich natürlich spitze - nur in einem Wirtschaftsplan lassen sie sich schlecht abbilden. Der neue Entwurf muss das deutlich machen und so den tatsächlichen Unterschied zwischen altem und neuem "Community-Haushalt" besser zeigen. Das bringt uns zu Ireas' erstem Punkt zurück ;-) Schließlich, das möchte ich hier anmerken, war der Entwurf aus dem vergangenen November auch für mich insbesondere von der Personalie Dirk Frankes geprägt.
  • "Umstrukturierungen": Hier muss ich, und in sofern ist es doof, dass das der letzte Punkt ist, ein wenig dämpfen. Denn die Gliederung der Geschäftsstelle in Abteilungen und Hierarchien ist nun mal alleinige Sache des Vorstands. Hier kann zum einen das Präsidium nur beraten und begrenzt Einfluss nehmen, indem es entsprechende Ziele setzt. Auch die Mitgliederversammlung hat zwar die Budgethoheit, aber nicht die Organisationshoheit, die fällt nämlich unter die Geschäftsführung, die dem Vorstand obliegt. Insofern ist anzumerken, dass Jan Engelmann die Geschäftsstelle schon etwas umstrukturiert hat, seitdem er das Amt des Vorstands von Pavel Richter übernommen hat. Andererseits denke ich, wie oben bereits angemerkt, dass die Geschäftsstelle dadurch nicht zu sehr durchgewirbelt wurde, sondern die Mitarbeiter sich auf ihre Arbeit konzentrieren können. Der Verweis auf den Governance Review ist jedoch vollkommen richtig: Wir im Präsidium sind sehr gespannt auf den Bericht. Ich stimme Ireas zu, dass sämtliche Diskussionen in diese Richtungen von den Ergebnissen des Governance Review abhängig gemacht werden sollten.

Soweit meine Gedanken. Den weiteren Ablauf habe ich ganz oben schon beschrieben. Ich bin gespannt, wer sich noch so zu Wort meldet. Und ach ja, auch dieser Blog hat eine Kommentarspalte! ;-)

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Solche Querschnittsansätze sind inhaltlich natürlich spitze - nur in einem Wirtschaftsplan lassen sie sich schlecht abbilden - das ließe sich schon abbilden, indem man die Ziele und die Budgets (samt Personal- und Sachkosten) im Plan in irgendeine nach außen nachvollziehbare Beziehung setzt. So hat man viele Ziele und einen davon scheinbar vollkommen unabhängigen Finanz- und Personalplan, der einem nur das große Raten lässt welches Ziel nun welche Priorität hat und wieviel Personal tatsächlich für Community eingeplant ist und wieviel nicht. Das ließe sich allerdings ändern durch einen deutlich detaillierten Finanzplan und der Offenlegung von Querverbindungen. -- southpark 08:31, 27. Jan. 2015 (CET)
+1. --Gnom (Diskussion) 11:57, 28. Jan. 2015 (CET)

Danke dir für die Antwort.

  • Zur Beteiligung. Hier ist meiner Meinung nach die Unterscheidung zwischen der Erstellung und der Diskussionsphase wichtig. Dass dieser Jahresplan nicht mehr partizipativ erstellt werden kann, ist, denke ich, allen klar. Für einen Mangel an Beteiligung in der Diskussionsphase gibt es aber für mich keine Entschuldigung mehr, daher hoffe ich, dass es da auch nichts zu kritisieren gibt. :)
  • Zu den Querschnittsansätzen. Das ist nun kein neuer Gedanke, sondern (zumindest bei manchen Bereichen) auch gelebter Alltag. Allerdings mit teilweise großen organisatorischen Problemen bei der Zusammenarbeit und bei der Klärung der Zuständigkeit. Hier hoffe ich auf eine deutliche Verbesserung. Außerdem darf die Aufteilung nicht dazu führen, dass an manchen Stellen Budgets und Personal verdeckt wegfällt.
  • Zu den Umstrukturierungen. Organisationsfragen, die eine solche Dimension annehmen, dass sie den Jahresplan beeinflussen, sind meiner Meinung nach auch Fragen für die Mitgliederversammlung. Schließlich beschließt diese den Jahresplan, und die Mitglieder sollen auch an seiner Erarbeitung teilnehmen. Da wäre es widersinnig, diesen Bereich aus den Kompetenzen der Mitgliederversammlung im Speziellen und der Mitglieder im Allgemeinen auszunehmen.

Grüße, ireas (Diskussion) 14:34, 28. Jan. 2015 (CET)

Gerade den letzten Punkt sehe ich ähnlich:
Die GS und das Präsidium sind nur bedingt vergleichbar mit einem Unternehmen und seinem Aufsichtsrat. Während bei ein Unternehmen selbstständig handelt und sich der Aufsichtsrat auf eine reine Kontrol- und Nachjustierfunktion beschränken kann, sind bei einem Verein die Mitglieder (repräsentiert durch MV und Präsidium) die eigentlich handelnden Akteure und die Geschäftsstelle (so hart das klingt) nur Mittel zum Zweck. Es ist daher legitim, dass die Mitglieder (vertreten durch das Präsidium) die GS nach ihren Vorstellungen formen. Natürlich ist allein aus Effektivitätsgründen ein Gewisses Maß an Unabhängigkeit und Selbstverantwortlichkeit unabdingbar, aber die Richtlinienkompetenz muss dabei eindeutig beim Präsdium liegen.
Und das bedeutet im konkreten Fall des Jahresplans eben, dass sich die Strategie des Präsidiums nicht auf die warmen Worte zu Beginn des Dokuments beschränken darf, sondern konkrete Umsetzung im Finanz- und Personalplan finden muss. Und das war nach Wahrnehmung vieler im Jahresplan 2015 nicht der Fall. // Martin K. (Diskussion) 19:41, 28. Jan. 2015 (CET)
Bei der "alleinigen Aufgabe des Vorstands" würde ich ja auch widersprechen, beziehungsweise einen deutlichen Unterschied zwischen Präsidium umd MV machen. Die MV ist kein Organ des Vereins, die MV ist der Verein selbst und dessen Verkörperung. Die MV hat volle Gewalt über alles und rein theoretisch könnte die MV auch das Tagesgeschäft betreiben. Da dieser Betrieb in der Praxis aber unhandlich wäre, erschafft die MV Organe mit bestimmten Aufgaben, die die MV vertreten: Sei es der Vorstand, sei es das Präsidium, sei es Arbeitsgruppen. Die Organe haben bestimmte festgeschriebene Aufgabenbereiche, die ihnen von der MV zugewiesen wurden. Die MV hat solche Aufgabenbereiche nicht und kann jederzeit jede Aufgabe an sich ziehen, wenn es sinnvoll erscheint - die MV ist letztlich souverän und Herrin über alles; alle anderen Rechte und Pflichten von Vereinsorganen sind von ihr abgeleitet. Ich sehe da einen sehr grundlegenden Unterschied zwischen Präsidium (mit definiertem eingegrenztem Aufgabenbereich) und MV (die die Aufgabenbereiche selbst definiert und problemlos ändern kann und soll) -- southpark 11:37, 29. Jan. 2015 (CET)
Ergänzung zu meinem obigen Beitrag, genauer zur Rolle des Präsidiums: Unabhängig davon, wie die aktuelle Satzung zu interpretieren ist, und in Anlehnung an Solange I: Nach meiner Vorstellung sind wir irgendwann an dem Punkt, an dem die MV ihr Recht zur Beeinflussung der Organisationstruktur gar nicht mehr wahrnehmen muss, da die interessierten Mitglieder diese zum einen auf Bereichsebene, zum anderen bei der Erarbeitung des Jahresplans beeinflussen können. Von diesem Zustand sind wir aber noch weit entfernt. In der Zwischenzeit sollte meiner Meinung nach das Präsidium als von den Mitgliedern direkt gewähltes Gremium als Korrektiv wirken können. Grüße, ireas (Diskussion) 01:41, 31. Jan. 2015 (CET)

Stimmt, ich nehme den Satz zurück. Die Mitgliederversammlung (übrigens doch ein Vereinsorgan) kann natürlich in die Organisationsstruktur der Geschäftsstelle eingreifen − anders als das Präsidium. Danke für den Hinweis, Martin, Southpark und Ireas! Gruß, --Gnom (Diskussion) 11:57, 28. Jan. 2015 (CET)

19. Januar 2015: Arbeit.

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Schon wieder ist einiges passiert: Am vergangenen Montag war die erste Präsidiums-Telefonkonferenz, am Samstag die zweite Präsidiumssitzung. Die Protokolle kann man demnächst auch im Vereinswiki nachlesen und dort natürlich auch fragen stellen. Zeit, hier mal wieder ein paar Gedanken festzuhalten, wie immer sofern es nicht die laufende, vertrauliche Arbeit des Präsidiums betrifft.

  • Unbequeme Entscheidungen. Zur Arbeit im Präsidium gehören eine Menge Entscheidungen. Leider muss man manchmal auch eine Entscheidung treffen, die nach reiflicher Überlegung und Diskussion die richtige ist, aber in der Community und unter den Vereinsmitgliedern womöglich wenig beliebt sein wird. Die Festlegung des Termins der nächsten Mitgliedersammlung Anfang April ist ein gutes Beispiel dafür. Ausführlich hat Sebastian es im Vereinswiki begründet, hier nochmal kurz die Gründe: Aufgrund des Sparzwangs des Vereins wollten wir eine doppelte Mitgliederversammlung im Frühjahr vermeiden. Gleichzeitig benötigt die Vorbereitung und Abstimmung des Wirtschaftsplans Zeit. Schließlich sollte der Termin nicht in den Ferien liegen. Das führt nun dazu, dass die nächste Mitgliederversammlung zwar wie beschlossen im ersten Quartal "einberufen" wird (das heißt, dass im ersten Quartal die Einladungen verschickt werden), aber tatsächlich zu Beginn des zweiten Quartals stattfindet. Ich persönlich finde das überhaupt nicht schlimm, aber ich kann gut verstehen, wenn ein paar Leute schimpfen oder zumindest die Stirn runzeln. Ich kann hier nur versichern, dass uns die Entscheidung nicht leicht gefallen ist und wir wirklich ausgiebig das Für und Wider abgewägt haben.
  • Wir wachsen. Die letzte Spendenkampagne war enorm erfolgreich. Der Verein hat den Anlass genutzt, nicht nur für Spenden, sondern auch für die Fördermitgliedschaft zu werben. Und da hat der Verein offenbar bei vielen Menschen den richtigen Nerv getroffen, genauer gesagt bei tausenden von Menschen. Das bedeutet, dass der Verein einerseits seinen gesellschaftlichen Rückhalt stärkt und andererseits seine Finanzierung auf eine andere Grundlage stellt. Mehr dazu wahrscheinlich zu gegebener Zeit an offizieller Stelle. Das bedeutet zusammen mit den größeren Anstrengungen des Vereins, Drittmittel anzuwerben und der veränderten Perspektive bei den FDC-Mitteln, dass sich unsere Finanzierungssituation deutlich ändert, und zwar nicht unbedingt zum schlechteren.
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zu "Wir Wachsen": Mit dem von dir behaupteten "gesellschaftlichen Rückhalt", den der Verein bekäme, wäre ich ein wenig vorsichtiger. Ich habe als Präsidiumsmitglied mal einige Fördermitglieder getroffen und kann deswegen sowohl persönlich als auch mit Blick auf die traurige Realität der Mitgliederbetreuung durch die Geschäftsstelle generell sagen, dass dieser Eindruck massivst täuscht. Die Menschen spenden zu 99,9% für die Wikipedia (auch wenn einige von ihnen nicht mal wissen, wie die denn genau funktioniert), keiner hat auch nur den geringsten Schimmer über den Verein und was der macht oder behauptet zu machen. Die Fördermitglieder (und viele der "aktiven Mitglieder") sind Karteileichen und das war vom ehemaligen Vorstand auch genau so gedacht. Wollte man unter Richter mal eine Kampagne machen, um mit dieser großen Zahl von Menschen in Kontakt zu treten, kam allen ernstes das Argument, man solle die lieber nicht ansprechen, weil vielleicht wollten die ja in Ruhe gelassen werden und würden dann gehen, wenn man sie anspräche!!

Und genau so sieht es aktuell aus. Der Verein hat Null Rückhalt in der Bevölkerung, Wikipedia ist beliebt, aber das war's dann auch. Ich habe das in meinen ersten zwei Jahren (in denen ich dann auch noch gleich Präsidium war) lernen müssen, dass die verfilzten Strukturen des Vereins rund um und in der Geschäftsstelle in einer Illusionsblase leben, in der man es sich gemütlih gemacht hat, aber keinerlei Ambitionen hat, der Rolle, die die Wikipedia und das wachsende Bewusstsein, dass digitalisierte Kultur zugänglich sein sollte, spielt den Möglichkeiten entsprechend zu entsprechen.
Meta: Sehr schöne Idee, dein "in-wiki"-Blog. Gefällt mir sehr gut.
PS: Wenn du glaubst die Terminierung der MV wäre schon eine "unbequeme Entscheidung" gewesen, schnallst du dich besser an, denn da kommen sicher noch ganz andere Kaliber auf der Entschedungsebene in den nächsten knapp zwei Jahren. :) --Jens Best (Diskussion) 14:44, 14. Feb. 2015 (CET)

8. Januar 2015: Agenda setting.

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Noch zwei Kurier-Beiträge von mir:

  • „Gemeinfrei zum 1.1.2015“: Eine harmlose Notiz zum Public Domain Day, in dem ich mich dennoch bei der Berechnung einer Schutzfrist verrechnet habe und bei dem es mir leider misslungen ist, vor lauter Freude über die Gemeinfreiheit der Werke, auch den nötigen Respekt vor den Verstorbenen anzubringen. Außerdem gab es ein Crossposting zum selben Thema. Naja.
  • „Bitte recht freundlich!“: Ein längerer Kommentar, in dem ich ein bisschen agenda setting für bessere Umgangsformen innerhalb der Community betreiben möchte. Positive Reaktionen gab es per E-Mail, auf meiner Diskussionsseite und durch eine Reihe "Danke"-Klicks; die Beiträge auf der Kurier-Diskussionsseite waren weniger begeistert. Hier möchte ich am Ball bleiben.

Und sonst? Heute haben wir den ersten größeren Beschluss gefasst. Am Montag findet die erste Telefonkonferenz statt, am Samstag darauf schon die zweite Präsidiumssitzung.

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30. Dezember 2014: Zielkonflikt.

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Pavel Richter hat neulich auf der Vereins-Mailingliste sehr schön formuliert, was der Verein aus seiner Sicht alles macht:

"Wir entwickeln Software und fördern Ehrenamtliche; wir arbeiten mit Kulturinstitutionen zusammen und sind in ein internationales Wikimedia-Netzwerk eingebunden; wir fördern Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und wir führen jede Menge Veranstaltungen durch; wir haben für einen Verein unserer Größe eine enorme Außenwirkungen in der Presse und Öffentlichkeit, und wir sind die mit Abstand größe Online-Fundraiser-Organisation in Deutschland."

Was auffällt: Die Förderung von Ehrenamtlichen ist in dieser Aufzählung nur einer von acht Punkten, dessen, was den Verein aus Pavels Sicht ausmacht. Ich höre jetzt schon einige Communitymitglieder schimpfen: "Wie kann das sein? Der Verein wurde doch von und für die Community gegründet! Hauptaufgabe des Vereins muss es nach wie vor sein, uns Communitymitglieder zu unterstützen!! Das ist ja der Grund, weshalb Pavel gehen musste!!!" Auch wenn ich diese Kritik an Pavels Position überspitzt formuliere: Sie ist natürlich vollkommen korrekt. Doch der Verein ist mehr als nur Freiwilligenförderung.

Diejenigen, die nämlich meinen, dass der Verein nur oder zumindest vorrangig für die Freiwilligen da sein sollte, die haben irgendwie versäumt, das auch so in die Satzung zu schreiben. Da heißt es:

  1. Zweck des Vereins ist es, die Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freier Inhalte [...] in selbstloser Tätigkeit zu fördern, um die Chancengleichheit beim Zugang zu Wissen und die Bildung zu fördern. [...] Dazu soll auch das Bewusstsein für die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen und philosophischen Fragen geschärft werden.
  2. Bei der Sammlung und Verbreitung der Freien Inhalte sollen in erster Linie, aber nicht ausschließlich, Wikis zum Einsatz kommen. [...]
  3. Der Verein soll die Aufgaben einer Sektion [...] der Wikimedia Foundation [...] wahrnehmen. [...]
  4. Dem Zweck des Vereins sollen namentlich dienen:
  • der Betrieb und die finanzielle Förderung des Betriebs von Internetsystemen zur Erstellung, Sammlung bzw. Verbreitung Freier Inhalte. Der Schwerpunkt soll dabei auf den verschiedenen internationalen Wikimedia-Projekten liegen.
  • die Verbreitung und die Förderung der Verbreitung Freier Inhalte auf anderen Wegen, zum Beispiel in digitaler oder gedruckter Form, mit Schwerpunkt auf den Inhalten der verschiedenen internationalen Wikimedia-Projekte.
  • die Beschaffung, Bereitstellung und Verbreitung von Informationen sowie die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Freie Inhalte, Wikis und den verschiedenen Wikimedia-Projekten. Dies soll beispielsweise durch Veranstaltungen oder Informationsmaterial geschehen.
  • die Klärung wissenschaftlicher, sozialer, kultureller und rechtlicher Fragen im Zusammenhang mit Freien Inhalten und Wikis zum Beispiel durch Gutachten, Studien und Vergabe von Stipendien. [...]

Zunächst einmal möchte ich als Jurist meckern, dass mir das alles irgendwie zu viel Prosa ist (wie man an den vielen Auslassungen in meinem Zitat vielleicht schon erkennt). Die Satzung ist für mich stellenweise wie ein Roman geschrieben - am "schlimmsten" ist der hier gerade teilweise wiedergegebene § 2. ;-) (Ich würde mich gern im Rahmen des Governance Review um dieses Thema kümmern - wohl zusammen mit Kurt und Sebastian, von denen die Satzung in großen Teilen stammt.)

Übrigens: Die Satzung der Wikimedia Foundation kommt mit nur drei Sätzen aus:

The mission of the Wikimedia Foundation is to empower and engage people around the world to collect and develop educational content under a free license or in the public domain, and to disseminate it effectively and globally.
In coordination with a network of individual volunteers and our independent movement organizations, including recognized Chapters, Thematic Organizations, User Groups, and Partners, the Foundation provides the essential infrastructure and an organizational framework for the support and development of multilingual wiki projects and other endeavors which serve this mission. The Foundation will make and keep useful information from its projects available on the Internet free of charge, in perpetuity.

Zum Inhaltlichen: Ich habe gehört, dass die breite Fassung des satzungsmäßigen Zwecks des Vereins ganz bewusst geschah, weil man sich den Verein schon bei seiner Gründung als etwas größeres vorstellte, als ein reines Community-Fördervehikel. Und natürlich ist die Satzung nur der allgemeine Rahmen für das, was der Verein tun soll. Es kommt in praktischer Hinsicht, wie so oft, darauf an, was man daraus macht.

Worauf ich aber hinaus möchte: Unsere Gemeinschaft befindet sich in einem Zielkonflikt: Soll der Verein sich mehr auf die Communityförderung beschränken oder eine viel größere Rolle gesellschaftliche Rolle als wichtige Nichtregierungsorganisation im Bereich der Freien Inhalte einnehmen? Ich habe das Gefühl, dass häufig über viele Dinge gestritten wird, ohne dass man sich über diese unterschiedlichen Grundannahmen im Klaren ist. (Von einer Klärung dieser Frage ganz zu schweigen.)

Meine Position dazu ist übrigens die folgende: Communityförderung ist eine der Hauptaufgaben des Vereins, aber sie ist nicht die einzige Aufgabe und sollte auch nicht die einzige Aufgabe sein. Unsere gesellschaftliche Tätigkeit als Nichtregierungsorganisation sollte sich jedoch auf Kernthemen beschränken, die klar innerhalb unseres satzungsmäßigen Zwecks liegen und hinsichtlich derer unter den Mitgliedern Konsens besteht. Und unsere Communityförderung muss besser werden. Wie das geht, und wie man diese Ziele in bezahlbarer Weise erreicht, das sind aus meiner Sicht die Hauptaufgaben dieses Präsidiums.

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8. Dezember 2014: Hallo Welt.

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Ich habe einen Kurier-Beitrag über unser Team geschrieben! Und leider war wie immer eine Formulierung drin, die nicht besonders gut ankam. Nunja:

Das neu gewählte Präsidium von Wikimedia Deutschland stellt sich vor

Wir, das auf der 15. Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland gewählte 4. Präsidium, haben am 1. Advent in der Berliner Geschäftsstelle unsere konstituierende Sitzung durchgeführt. Vielen Dank für eure Stimmen, danke an die ausgeschiedenen Präsidiumsmitglieder für ihre wertvolle Arbeit und danke an alle Kandidaten und freiwilligen Helfer für ihr Engagement!

 
Gruppenbild des 4. Präsidiums.

Vorsitzender des Aufsichtsgremiums des Vereins ist nach wie vor Tim Moritz Hector (Benutzer:Bücherwürmlein). Ihm stehen als Schatzmeister Sebastian Moleski (Benutzer:Sebmol), als stellvertretende Vorsitzende Kurt Jansson (Benutzer:Kurt Jansson) und Lukas Mezger (Benutzer:Gnom) sowie die BeisitzerInnen Catrin Schoneville, Harald Krichel (Benutzer:Seewolf), Jürgen Friedrich (Benutzer:Jürgen Friedrich (WP)), Nikolas Becker (Benutzer:Theredmonkey) und Sabria David zur Seite (der Kurier berichtete). Bei einem kleinen Brunch gemeinsam mit Vereins- und Communitymitgliedern sowie Vereinsmitarbeitern entstand das erste Gruppenbild.

Kurzvorstellungen der einzelnen Präsidiumsmitglieder finden sich hier. Themen der ersten Sitzung waren neben einer Einführung der „Neuen“ in die Arbeitsweise des Gremiums die Fortführung der Vorstandssuche und des Governance Review sowie erste Planungen zur wohl schon bald stattfindenden nächsten Mitgliederversammlung. Alle Anwesenden waren guter Stimmung und über das gute, konstruktive Arbeitsklima erfreut. Das wollen wir so beibehalten!

 
Impression von der konstituierenden Präsidiumssitzung.

Es liegt uns am Herzen, während der nächsten zwei Jahre mit den Vereinsmitgliedern und den Communitys in guter Verbindung zu stehen. Wir möchten gern auch eure Standpunkte in unsere Arbeit im Präsidium einfließen lassen, und dafür ist es wichtig, dass wir wissen, was euch wichtig ist. Wenn ihr Vorschläge, Ideen, Kritik und persönliche Erfahrungen habt, die für unsere gemeinsame Sache wichtig sind, dann wendet euch gerne an uns – über unsere Diskussionsseiten oder per E-Mail an praesidium/at/wikimedia.de. Gerade eure unterschiedlichen Perspektiven werden uns helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Während die operative Arbeit beim Vorstand liegt, verantwortet das Präsidium dabei als Aufsichtsgremium die Festlegung strategischer Ziele. Von allen Freiwilligen haben wir den kürzesten Draht in die Geschäftsstelle und möchten diese Verbindung als eure Vertreter im Verein kräftig nutzen. Zum Schluss möchten wir uns noch einmal herzlich für euer Vertrauen bedanken: Von vielen Seiten aus dem Verein, den Communitys, der Geschäftsstelle und aus dem internationalen Wikiversum haben wir freundliche und ermunternde Nachrichten bekommen. Das spornt an! Gnom und bue, 8.12.

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6. Dezember 2014: Was wir so machen.

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Wie ich es mir vorgestellt hatte, besteht die Präsidiumsarbeit unter anderem darin, viel zu lesen. Manchmal gehört aber auch Fernsehen dazu: Die Wikimedia Foundation und Wikimedia Deutschland zeichnen ihre monatlichen Jour fixes auf - bei der Foundation sind die Videos öffentlich, bei Wikimedia Deutschland (noch) intern. Gestern habe ich einen Punkt des Jour fixes der Foundation in einen Kurier-Artikel gegossen.

Interessant finde ich auch, was für eine heterogene Gruppe wir doch sind, was unsere Arbeitsweisen angeht. Manche teilen ihre Gedanken eher öffentlich mit, manche eher intern. Manche möchten aktiv Akzente setzen, andere bringen ihre Meinung eher reagierend und planend ein. Manche stimmen alles ab, manche "machen einfach". Auf jeden Fall bringen sich alle ein - auf unterschiedliche Weise. Und das ist gut so!

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2. Dezember 2014: Freundschaft und Geld.

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Wer schreibt den Wirtschaftsplan?

Gestern hatte ich noch vergessen, ein weiteres Spannungsfeld in der Kompetenzverteilung zwischen Präsidium und Vorstand aufzuzeigen:

Laut § 12 Abs. 6 Nr. 3 der Satzung stellt der Vorstand den Wirtschaftsplan allein auf. Danach wird er von der Mitgliederversammlung beschlossen, § 8 Abs. 1 Nr. 3. Bei unterjährigen Änderungen des Wirtschaftsplans wird der Beschluss der Mitgliederversammlung durch einen Beschluss des Präsidiums ersetzt, § 10 Abs. 3 Nr. 7. Ich denke auch hier wieder, dass die Vorstellungen der Vereinsmitglieder und die Satzungswirklichkeit auseinander gehen. Der aktuelle Vorstand hat aber versprochen, den Wirtschaftsplan in einem kooperativen Prozess zu erstellen, in den nicht nur Geschäftsstelle und Präsidium, sondern alle Vereinsmitglieder einbezogen werden.

Hier sieht man wieder, wie wenig Einfluss die Satzung dem Präsidium in Bezug auf die operative Tätigkeit des Vereins verleiht. Das ist wahrscheinlich auch gut so, denn im Präsidium sitzen ehrenamtliche Mitgliedervertreter, und zumindest ich habe mit der Aufstellung eines Wirtschaftsplans in einer solchen Höhe keinerlei Erfahrungen, von der nötigen Zeit mal ganz zu schweigen. Sebmol hat neben seinem Blogeintrag zur Mitgliederversammlung im Vereinswiki ein Hundert-Tage-Programm veröffentlicht. Dort findet sich der Punkt „Vorstand bei der Aufstellung des Wirtschaftsplans 2015 beraten“ − das ist sicherlich eine gute Idee, aber wir sollten uns im Klaren sein, dass die Aufstellung des Wirtschaftsplans letztendlich alleinige Kompetenz und Verantwortung des Vorstands ist.

Neue Freunde.

In der letzten Zeit haben mich immer mehr Wikimedianer in sozialen Netzwerken hinzugefügt, sei es auf Xing, Facebook oder Twitter. Ich freue mich darüber sehr und halte das sicher über eine gute Idee, um in Kontakt zu bleiben. Aber insbesondere mein Facebook-Account ist doch ziemlich privat und ich überlege, mir für diesen Zweck einen Zweitaccount anzulegen. Vielleicht ist das aber auch eine doofe Idee.

Liebes Tagebuch, habe ich schon erwähnt, dass diese Präsidiumssache ganz schön viel Arbeit ist? Aber sie macht Spaß! Ich hoffe sehr, dass ich vor lauter Bürokratie nicht das Artikelschreiben aufhöre...

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1. Dezember 2014: Eindrücke von der ersten Sitzung.

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Ein Tag in Berlin.

Gestern fand die erste Sitzung statt. Das wichtigste zuerst: Ich habe mich unheimlich über die freundliche Stimmung und die konstruktive Arbeitsweise gefreut. (Es gab sogar eine Adventskerze!) Die Idee, die lange Sitzung (es ging von 9:30 bis 17:00 Uhr) für ein Stündchen zu unterbrechen, um mit ein paar Vereins- und Community-Mitgliedern und Mitarbeitern der Geschäftsstelle zu brunchen, war super. Leider waren nur etwa ein Dutzend Leute da, aber so war auch für uns die Nahrungsversorgung für den Rest des Tages gesichert ;-)

Die Sitzung.

Erst noch gewöhnen muss ich mich daran, dass das Präsidium nicht allein tagt, sondern gemeinsam mit dem Vorstand, der Vorstandsreferentin und dem eigenen Referenten des Präsidiums. Dadurch ist man nicht komplett unter sich und die Gruppe ist sehr groß, aber Rückfragen sind umso schneller beantwortet. Auch die umfassende Verschwiegenheitspflicht des Präsidiums ist natürlich eine gewisse Fessel, wenn man eine offene Diskussionskultur pflegen möchte. Daher wird dieser Blog nicht viele Arbeitsergebnisse erwähnen können; dazu sind die offiziellen Protokolle der Präsidiumssitzungen im Vereinswiki da. Nur so viel: Inhaltlich sind wir voll damit beschäftigt, Dinge wie den Governance Review und die Vorstandssuche weiter voranzutreiben. Ansonsten war die erste Sitzung natürlich sehr davon geprägt, uns neue Präsidiumsmitglieder in die Arbeitsweise des Organs einzuführen. Außerdem steht bald ja schon wieder die nächste Mitgliederversammlung an.

Kompetenzen des Präsidiums.

Noch nicht ganz verstanden habe ich die konkrete Rolle des Präsidiums. Ich verstehe uns als eine Art Aufsichtsrat mit sehr beschränkten Kompetenzen. § 10 Abs. 4 Nr. 4 und Nr. 5 der Satzung machen deutlich, dass wir lediglich „die strategische Ausrichtung des Vereins fortzuschreiben und Zielvorgaben für den Vorstand zu formulieren“ und „die Geschäftsführung des Vorstands zu kontrollieren und zu beaufsichtigen“ haben. Das bedeutet, dass wir uns aus der konkreten Tätigkeit der Geschäftsstelle heraushalten müssen, denn das ist alleinige Kompetenz des Vorstands, § 12 Abs. 6 Nr. 1. Hier haben viele Community- und Vereinsmitglieder meiner Erfahrung nach ungenaue Vorstellungen und überschätzen den Einfluss der Geschäftsstelle. Unsere wichtigste Aufgabe scheint damit zu sein, die Strategieplanung des Vereins fortzuschreiben, denn sie ist die einzige (!) Möglichkeit des Präsidiums, die operative Tätigkeit des Vorstands zu beeinflussen, indem wir ihm so nämlich „Zielvorgaben“ im Sinne der Satzung machen. Ich möchte dieses Thema in der nächsten Sitzung des Präsidiums noch einmal ansprechen, damit wir alle vom richtigen Grundverständnis ausgehen.

Das Präsidium und die Geschäftsstelle.

Für die Beziehung zwischen der Geschäftsstelle und dem Präsidium bedeutet das meiner Meinung nach, dass das Präsidium einen äußerst vorsichtigen Kontakt zu den Mitarbeitern der Geschäftsstelle zu pflegen hat. Um unsere Kontrollaufgabe zu erfüllen, dürfen und müssen wir Fragen stellen, uns berichten lassen und an am monatlichen Jour fixe teilnehmen (es gibt eine Videoaufzeichnung). Alles, was in die Nähe einer Weisung gegenüber einem Mitarbeiter der Geschäftsstelle rückt, haben wir als Präsidium zu unterlassen.

Ausblick.

Zum Schluss, liebes Tagebuch: Ich habe den Eindruck, dass sowohl die Vereinsmitglieder als die Geschäftsstelle trotz (oder gerade wegen) der Geschehnisse der Vergangenheit ein einigermaßen großes Vertrauen in das neue Team haben. Das tut sehr gut und spornt an − Danke!

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30. November 2014: Auf dem Weg zur ersten Sitzung.

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Es ist 6:30 Uhr. Ich sitze im Eurocity von Hamburg nach Berlin. Dort findet heute die erste Sitzung des neuen Präsidiums statt. Zwischendurch wird es in der Geschäftsstelle einen Brunch geben, zu dem die Vereinsmitglieder eingeladen sind. Ich habe sehr viele Dinge im Kopf und bin sehr gespannt, was mich heute erwartet. Fünf Punkte stelle ich mir derzeit als „Programm“ für meine Tätigkeit im Präsidium vor:

  1. Finanzen. Kurzfristig müssen wir uns überlegen, wie wir den zu erwarteten Kürzungen im FDC-Budget begegnen wollen. Hier gilt es, die Rufe aus San Francisco (Wikidata! Ergebnisse! Keine Bürokratie!) und aus der Community (Mehr Freiwilligenunterstützung! Keine Bürokratie!) irgendwie in Einklang zu bringen. Zumindest teilweise finden sich da ja vielleicht Überschneidungen ;-)
  2. Neuer Vorstand. Mittelfristig muss das Präsidium gemeinsam mit der Übergangskommission einen ganz supertollen neuen Vorstand finden. Hier bin ich enorm auf die Ergebnisse der Übergangskommission gespannt und freue mich auf die Vorstellung der Kandidaten.
  3. Governance Review. Die Ergebnisse des Governance Review müssen in konkrete Strukturänderungen fließen und dürfen nicht im Sand verlaufen. Zu erwarten sind notwendige Satzungsänderungen, neue Geschäfts- und Finanzordnungen und geänderte Abläufe. Apropos Governance: Für meine Arbeit als Präsidiumsmitglied wird ordentliche Governance unter anderem bedeuten, als gewählter Mitgliedervertreter die Arbeit des Vorstands zu begleiten und zu überwachen und dabei immer den Blick für die großen Themen zu behalten und nicht in „Mikromanagement“ zu verfallen. Eine professionelle Arbeitsweise innerhalb des Präsidiums ist mir dabei enorm wichtig. Da ich über keinerlei Erfahrung in dieser Hinsicht habe, wird das sicher ein spannendes Thema ;-)
  4. Der Community zuhören. Als einer von sechs Wikipedianern im Präsidium muss ich es irgendwie schaffen, meine Ohren konstant bei der Community zu haben. Vielleicht ist dieser Blog ein Schritt in die richtige Richtung. Und möglicherweise lässt sich hier irgendeine schicke ausklappbare Kommentarspalte einbauen. Ab sofort werde ich versuchen, nicht nur in der Hamburger Community noch häufiger vorbeizuschauen. Einige Diskussionsseiten, die ich zwischenzeitlich immer wieder von meiner Beobachtungsliste nehme, sind wohl ab jetzt Pflichtlektüre. Auch die Wikimania 2015 habe ich mir gleich mal in den Kalender eingetragen. Besonders schwer wird es sein, der schweigenden Mehrheit eine Stimme zu verleihen. Zum Beispiel denen, die (wie ich) den VisualEditor total dufte finden und gern und täglich benutzen...
  5. Zum Schluss zwei noch nicht ganz ausgegorene und weniger konkrete Gedanken.
    • Anträge und Berichte. Der Verein muss meiner Meinung nach noch mehr als bisher eine einzige große Antrags- und Berichtwerkstatt werden. Das klingt ganz grauenhaft und ist es auch, aber da muss der Verein durch. Denn Berichte voller Listen und Zahlen sind das, was die Herzen in San Francisco höher schlagen lässt und wenn das so gefordert wird, dann müssen wir auch liefern. Andererseits sind Anträge und Berichte das, worauf Freiwillige wohl wenig bis gar keine Lust haben, und da muss das Team der Geschäftsstelle noch mehr als bisher niedrigschwellig unterstützen und nötigenfalls den Förderantrag und den Ergebnisbericht für das Communitymitglied selbst schreiben. Dann können die Communitymitglieder nämlich das tun, was sie gern tun und am besten können: Machen.
    • Den Miesmachern auf die Finger hauen. Schon lange ist es mir ein Anliegen, dass wir als Community- und Vereinsmitglieder gemeinsam daran arbeiten, die Stimmung zu verbessern. Wie wir das erreichen: Indem wir diejenigen unter uns, die keine ordentliche Diskussionskultur pflegen, vor die Wahl stellen: Sag es nett, sag es nicht − oder du fliegst. So hat es Jimmy Wales unter großem Applaus auf seiner Rede auf der Wikimania ausgedrückt und genauso sehe ich es auch. Mir ist klar, dass dieses Thema mit der Präsidiumsarbeit wenig bis gar nichts zu tun hat, aber ich dachte, dass es nicht schadet, meine diesbezügliche Meinung hier mal aufzuschreiben ;-)

So, liebes Tagebuch. Offenbar bin ich jetzt tatsächlich Präsidiumsmitglied in einem Verein mit tausenden Mitgliedern, zig Mitarbeitern und einem Jahresbudget in Millionenhöhe. Und nein, niemand hat behauptet, dass das einfach sein würde. Dann wollen wir mal!

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29. November 2014: Gewählt.

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Ich wurde ins Präsidium von Wikimedia Deutschland gewählt und muss das erst einmal verarbeiten. Vielleicht hilft ja dieser Blog. ;-)

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