Nachwirkungen: Eine Rückreise in Text und Bild

Nach einer wunderbaren Abschlussparty im Restaurant Gold ging es für eine Gruppe im Sergeant Peppers auf der Long Street weiter mit der Party. Für die anderen ging es in die Hotellobby. Robby und Amir Ahorini spielten Klavier und wir sangen dazu. Es war wunderbar. Natürlich musste der absolute Klassiker Hey Jude, der letztes Jahr auch in Montréal von der gesamten Wikimania beim Karaoke gesungen wurde, dabei sein. Ca. 2 Stunden verbrachte ein Großteil der Party noch in der Lobby mit Klavier, Gesang, Tanzen und Geselligen Beisammensein.

Für die Berlin Crew war Montag, der letzte Tag. MB-one verbrachte den Tag in Bo-Kaap und Kirstenbosch. Ich erklomm und erkletterte zusammen mit Rehman aus Sri Lanka den Tafelberg. Insgesamt dauerte es fünf Stunden und war extrem anstrengend, aber es auch auf jeden Fall wert.

Wir verbrachten noch einige Zeit im Flughafen, bis der letzte Flieger des Tages – unser Flug nach Amsterdam, planmäßig abhob. Dabei kam immer wieder die Durchsage „Dear Visitor, Capetown is drought-sticken, please help us save water.“ In den Toiletten im Flughafen waren beinahe alle Wasserhähne abgestellt und stattdessen gab es Handdesinfektionsmittel. In dem Artikel zur Wasserkrise in Kapstadt, hatte ich schon davon gelesen, aber dies war das erste Mal, dass mir die abgestellten Wasserhähne auffielen. Wahrscheinlich wurde das extra im Flughafen gemacht, um Besucher sofort nach der Anreise zu sensibilisieren.

Wir vertreiben uns die Zeit außerdem noch damit ein paar Postkarten zu schreiben, zum Glück gibt es in einem Laden noch einen Briefkasten.

Genauso wie auf dem Hinflug war ich dann wieder mit Niccolò aus Italien in einem Flieger, diesmal sogar in einer Reihe. Die erste Zeit des Fluges lenkte ich mich von meiner Flugangst ab, indem ich mit MB-one sämtliche Fotos für die gesamte Zeit in Kapstadt anschaute. Danach schliefen alle neben mir seelenruhig (außer ich) während wir die erste Zeit von einem Luftloch ins andere purzelten.

Der Umstieg in Schiphol verlief problemlos. MB-one und ich aßen kurz Frühstück und dann ging es auch schon weiter. Etwas holprig wieder aber wir waren pünktlich in Tegel. Die Berlin Crew ist heil angekommen: Gabi, Maria, MB-one, Sparrow und Jens Ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Auf der Busfahrt nach Haus kommen Maria und ich zum Schluss, dass es erstmal eine Weile dauern wird, bis man die vielfältigen Eindrücke der Wikimania wieder verarbeitet haben wird und es sich sehr unwirklich anfühlen wird, sich morgen wieder ins Büro zu setzen. Sparrow (麻雀) 🐦 20:23, 26. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Sparrow (麻雀), MB 27.07.

Sonntag: Wo geht’s hier zur nächsten Wikiveranstaltung?

Bin wieder mal etwas später aufgestanden und verfolge nach dem Frühstück die aktuellen Diskussionen online aus dem persönlichen “Safe Space” einer Pool-Liege. Die Frage, wie Wissen dekolonialisiert werden kann, ist leider doch nicht ganz so trivial, wie manche (inklusive mir) es sich vermutlich wünschen. Das Dilemma zuverlässige und anerkannte Quellen versus Wissensdarstellung auf Augenhöhe (siehe dazu beispielsweise die aktuellen Einlassungen der Benutzer Marcus Cyron und Kritzolina) wird sich wohl so schnell nicht von alleine auflösen. Es bedarf hier eines großen Maßes an Fingerspitzengefühl und vielleicht auch einer Prise Gelassenheit. Doch das offizielle Programm darf natürlich auch nicht ganz ignoriert werden. Getrieben von einer gewissen Sorge über die Zukunft von meinem geliebten lrMediawiki-Plugin besuche ich einen Pattypan-Workshop. Die Möglichkeiten dieses Commons-Uploaders sind schon beeindruckend und die Verbindung mit Tabellen zur Dateneingabe ist für einen bekennenden Excel-Fan, wie mich, definitiv nicht ohne Reiz. Trotzdem werde ich wohl, solange es möglich ist, nicht auf die direkte Anbindung an eine gewisse (leider kommerzielle aber dafür sehr leistungsfähige) Fotoverwaltungssoftware verzichten. Das Thema passt thematisch auch ziemlich gut zu dem direkt folgenden Meetup. In Abwesenheit der Führungsriege, hat das “Fußvolk” der Fotografen-Benutzergruppe kurzfristig doch noch ein entsprechendes Treffen anberaunt. Dieses gestaltet sich im Vergleich zum letzten Jahr auch deutlich multithematischer (siehe auch hier).

Danach besuche ich die Präsentation zum neuen Lexeme-Feature auf Wikidata von Lydia. Letztes Wochenende habe ich das selbst noch versucht in Ulm zu erklären und bin grandios gescheitert. Die technischen Erklärungen verstehe ich noch einigermaßen, aber letztendlich fehlt es mir noch an Verständnis für Sprachwissenschaften um das ganze zu durchdringen. Kommt vielleicht noch.

Jetzt erstmal zum Hackathon-Showcase. Ich bin sehr gespannt, was die Entwickler während der vergangenen fünf Tage schönes gebastelt haben:

  • Pratik Shetty stellt nochmal WikiVideo vor. Die Idee begeistert mich noch immer, aber lässt sich scheinbar nicht in fünf Minuten gut darstellen.
  • Medea7 stellt ein Gender Pay Gap Spiel für Wikidata vor.
  • ein Commons-Kategorien-Tool für GLAM: Clustering Commons categories
  • CollabPad: Verbesserungen am kollaborativen Editor
  • wikidata ontology
  • wikidata template wizard
  • WikibaseRegistry & LOGO
  • neues Commons-Template für Luftbilder aus Schweden: hat wohl mit rechtlichen Gründen zu tun.
  • WikiLite

In der Pause führe ich schnell noch ein Gespräch bzgl. eines Wissenschafts-Fotowettbewerb in Ägypten und versuche des Monstaaas Kamera zu reparieren; schaffe es aber leider nicht.

Dann ist die Wikimania auch schon offiziell fast vorbei, es geht in die Abschlusszeremonie, eingeleitet durch einen lokalen Chor. Schon etwas komisch, dass ein zu 95% weißer Chor Zulu-Weisen trällert. Schön klingt es trotzdem und wird auch mit Standing Ovations bedacht. Danach die übliche Selbstbeweihräucherung und Vorschau auf das nächste Jahr. Die Vorstellung der nächsten Gastgeberstadt Stockholm ist kurzweilig, bringt aber nicht viel neues oder substantielles zu Tage. Wikimedianer des Jahres ist übrigens: Farhad Fatkullin. Eigentlich bin ich eh nur hingegangen um dort genau diesen Bericht zu schreiben, aber dann lasse ich mich doch wieder einlullen.

Zum Schluss steht noch das Gruppenbild an. Statt in die Menge der Teilnehmer reihe ich mich lieber bei den Fotografen ein und schieße ein Bild und lade es schnell auf Commons. WMDE tweeted es sogar. Bald geht es mit Bussen zu einem Restaurant mit traditioneller afrikanischer Küche und Showbühne. Das Essen ist lecker und die Darbietungen sind auch nett anzuschauen, leider waren die Organisatoren mit den Getränkebons ein bisschen knauserig (2 Stück pro Gast). Der Stimmung tut das keinen Abbruch und es wird nach der Showvorführung wild getanzt bis die Lichter wieder angehen.

Samstags geht es auf den Markt: der zweite Konferenztag

Nach der Strategie-Party am Vorabend nehme ich ein spätes Frühstück ein und mache anschließend einen kleinen Spaziergang mit dem Monstaaa zum Hafen. Hier ist alles sehr schön hergerichtet und gut entwickelt, wie die Immobilienkaufleute sagen würden. Das bedeutet jedoch auch, dass es vor Touristen nur so wimmelt und es ist vor allem extrem weiß hier. Ein kostenfreier Hotelshuttle bringt uns zurück zur Konferenz gerade rechtzeitig zum Mittagessen. Dort treffe ich auf Fedaro aus Uruguay. Die Verständigung auf Englisch ist leider etwas schwierig, aber ich verstehe, dass er mit Bildungsmenschen zusammenarbeitet. Außerdem zeigt er mir ein paar seiner Fotografien auf Commons. Ich bin beeindruckt.

Am Nachmittag darf ich die Bearbeitung auf Mobilgeräten mit der neuen Android-App testen. Alle Interaktionen werden per Video aufgezeichnet und ich darf alle Anmerkungen frei von Zurückhaltung formulieren. Die App ist aber für eine Alpha-Version gar nicht so schlecht und die Idee mit der Softwaretastatur für Wikitext gefällt mir ausnehmend gut. Wenn es diese nur auch ohne die App gäbe…

Später muss ich wegen eine Missverständnisses im Program ein zweites Commons Meetup mit NahidSultan halten. Danach möchte ich was über WLM-Orga lernen, aber die Challenges in Afrika scheinen doch ziemlich andere zu sein, als in Deutschland.

Abends gibt es wie schon am Freitag eine Strategy-Party. Diesmal habe ich etwas weniger Scheu und lasse mich auf die Party-Spiele ein. Entgegen meiner ursprünglichen Erwartung macht es doch Spaß den Zuschauern pantomimisch Begriffe wie “Change” oder “Knowledge Equality” zu erklären, oder sich ironische Wege auszudenken die Strategiefindung zu torpedieren.

MB, 23.7.

Meetup wann? – Der erste Konferenztag

Beim Frühstück entscheide ich mich heute mal bewusst für einen Tisch ohne deutschsprachige Besetzung. Das zahlt sich auch sofort aus, denn ich komme ins Gespräch mit einem Benutzer der Malayalam Wikipedia über rechtliche Fragen auf Commons und ob die Dominanz des angloamerikanischen Rechts in irgendeiner Weise gerechtfertigt ist. Außerdem tausche ich mich mit Amanda über den weiteren Verlauf der Commons-Konferenz-Idee-Idee aus. Es tut gut zu hören, dass es zumindest theoretisch weiterhin Unterstützung von Seiten der Foundation für eine Commons-basierte Veranstaltung gibt.

Nach dem Essen muss ich erst einmal meinen Plan für die Hauptkonferenz festlegen: welche Sessions bringen den meisten Mehrwert, wann findet überhaupt mein Meetup statt und wo findet man vielleicht doch noch ein paar Stunden Zeit, um die Stadt zu erkunden (natürlich in Form einer spontanen Fototour)?

Als erste Veranstaltung meines Konferenzprogramms besuche ich Commons and GLAM needs around the world. Obwohl ich keine GLAM-Person bin, interessiert mich das Thema, weil es eine andere Perspektive des Structured Data for Commons-Projekt beleuchtet. Außerdem hat Jonathan mich letzes Jahr in Montreal dazu interviewt.

Es folgt eine Panel-Diskussion über Afrikas Wikipedias. Ich habe quasi kein Vorwissen aber sehr gespannt. Leider ist das Format ein bisschen verwirrend: es gibt kurze Vorträge über Herausforderungen und Erfolge der einzelnen Projekte. Währenddessen werden jedoch „zufällige“ Präsentationsfolien gezeigt, die keinen Zusammenhang zum gesagten zu haben scheinen. Dazu kommen noch technische Probleme mit den Mikrofonen. Die Geschichten sind echt spannend: z. B. welche Probleme dem Wachstum sehr kleiner Wikipedias entgegenstehen

Zwischendurch spaziere ich mal in die Lightning Talks: Pratik Shetty stellt seine VideoWiki-Software vor. Offenbar brauchte es einen frischen Blick von außen auf das Thema um hier zum Erfolg zu kommen. Noch ist nicht alles CC-Konform, aber der Ansatz ist einfach klasse! Leider reicht die zeit nicht um alle Fragen innerhalb des Lightning-Talk-Formats zu klären (das ist aber nicht so schlimm, wie sich noch heraustellen wird). Earlyspatz stellt kurz das Wikipedia for Peace-Projekt vor. Da ich bei einem der Workshops mitgewirkt habe, weiß ich schon, um was es geht, aber ich bin auf die Meinung des Publikums gespannt. Diese fällt wohlwollend aber nicht unbedingt enthusiastisch aus.

Am Nachmittag lausche ich Dimis Update über die EU-Copyright-Reform. Bei den heruntergebrochenen Stimmzahlen der einzelnen Fraktionen muss ich kurz stutzen. Es fühlt sich ein wenig komisch an, wenn ausgerechnet die Extremrechten für die gute Sache stimmen. Aber im Endeffekt zählt das Ergebnis.

Coolest Projects: wollte ich schon immer mal hin, habe es bei keiner Wikimania bisher geschafft. Sehr kurz und bündig, könnte tatsächlich mehr Projekte vorstellen. Aber trotzdem empfehlenswert. Aufteilung in Afrika/Rest der Welt und Voting direkt nach rest der Welt etwas unglücklich. Danach nochmal kurz am Blog schreiben und Commons categorizer meetup vorbereiten (leider viel zu spät)

Drei Minuten vor sechs ist keiner da und ich werde nervös. Doch dann kommt doch jemand und informiert mich dass die Keynote einfach nur überzogen wurde. Die Diskussion dreht sich tatsächlich eigentlich nur um Structured Data for Commons und die Gruppe grillt Amanda. Ich beschränke mich aufs moderieren.

MB, 22.07.

Wir alle sind nur ein Glimmen im großen Feuer

Neben den Kleinigkeiten die einen Ärgern können, bleibt doch in erster Linie immer das Gute der Wikimanias über. Wer es nicht wusste lernt es schnell, alle anderen können sich immer wieder von zwei Dingen überzeugen, die zusammen gehören: zum ersten die Tatsache, daß du dich für noch so groß und bedeutend halten kannst – du bist nur ein kleines Licht unter so vielen. Aber das ist nicht schlimm, denn zweitens: du bist nicht allein. In keiner Weise. Egal ob du zu Hause sitzt und allein editierst oder um die Welt jettest und an jeder möglichen Wikimedia-Veranstaltung teil nimmst. Sie ist immer da, diese große, „zweite Familie“. Es ist am Ende gar nicht wichtig, in welchem Vortrag man saß. Was irgendwo in einer Rede passierte. Wichtig sind die Gespräche die man führt.

Ich hatte einmal mehr Glück, mich hat eine heftige Erkältung die Hälfte der Zeit nicht aus dem Bett gelassen hat. Dennoch habe ich das Gefühl, mit so vielen internationalen Leute gesprochen zu haben, wie noch nie. Gleich beim Einchecken werden wir noch in der Nacht von Nahid Sultan empfangen, einer unglaublichen Frohnatur aus Bangladesch. Oder mit Rubén Ojeda über die derzeitige Situation im mehrsprachigen Spanien. Mit Dariusz Jemielniak über die derzeitigen Probleme bei der Sportfotografie in Deutschland, mit Sailesh Patnaik und Anirudh Bhati über die Situation in Indien, mit Peter Gallert über die Situation in Namibia. Und gestern Nacht habe ich sehr lange fast allein mit Daniel Mietchen (ein Wikipedianer, der so oft übersehen wird, weil vielen gar nicht klar ist, was dieser Mann so alles leistet!) im Hackerspace gequatscht. Das war ein ungemein erhellendes Gespräch. Manchmal muß man bis nach Südafrika fahren um mal den Raum und die Zeit dazu zu finden. Es ist das Wiedersehen mit alten, ja man kann wirklich schon sagen Freunden, und neuen Leuten. Ich habe wirklich großes Glück, neben meiner wunderbaren ersten Familie noch eine zweite zu haben, die auch so phantastisch ist.

Gerade ist die Abschlußfeier vorbei. Und wirklich eine sehr große Zahl ist noch in der Lobby. Jemand sitzt am Klavier und spielt. „No Women, no cry“, „Redemption Songs“, gerade „Dancing Queen“ und Andere. Und immer wieder stimmt der ganze Raum ein. Dicht vor dem Klavier steht der sonst eher zurückhaltende, um nicht zu sagen schüchtern wirkende Einsame Schütze, mit einem verträumten Lächeln im Gesicht. Daneben tanzt Romaine, der sich bei dieser Veranstaltung einmal mehr als Helfer in allen Situationen erwiesen hat. Und vorhin wurde der zu Beginn erwähnte Nahid bei der Auszeichnung des Wikipedianer des Jahres durch Jimmy Wales als einer von zwei weiteren Wikimedianern (und das völlig zurecht!) mit einer „ehrenvollen Erwähnung bedacht“. Da kann ich fast die restliche Unwürde vergessen, die Herr Wales den geehrten wie auch den Verstorbenen Wikimedianern entgegen brachte. Gender Gaps? Oral History? Kleine Wikis? Ach lasst mich doch in Ruhe. In Momenten wie gerade ist mir um unsere Projekte nicht Bange. Trotz der Zweifel im Einzelnen, werde ich auch dieses mal gestärkt aus dieser Veranstaltung gehen. Stockholm, warte auf mich. Ich komme! Nur noch ein Jahr, und ich werde da sein. Eine Portion Köttbullar für alle! MC, 23.07.

Hackathon highjacking: der zweite Pre-Conference-Tag

Es ist der zweite Hackathon-Tag und damit an der Zeit sich langsam mental auf die Konferenz vorzubereiten. Außerdem muss ich die Bilder der vergangenen Tage aufbereiten und Hochladen. Daher setze ich mich an einen Tisch im Hackerraum und will schon loslegen, da erinnert mich Marcus Cyron daran, dass wir noch ein paar SPARQL-Queries testen. Das stellt sich schnell als schwieriger heraus als gedacht. Die feineren Abfragen enden alle in Time-Outs.

Danach wende ich mich endlich den Bildern zu. Viele davon befinden sich mittlerweile unter Category:Wikimania 2018 by MB-one. Insgesamt habe ich also den Hackathon für meine Zwecke „missbraucht“, aber das ist hier kein Problem. Zum Schluss bekomme ich noch die Möglichkeit das Hackathon-Gruppenfoto aufzunehmen.

Abends findet zunächst die traditionelle Begrüßung der Teilnehmer aus Deutschland durch WMDE statt. Die Begrüßung wird, weil der Geschäftsführende Vorstand Abraham dieses Jahr nicht mit zur Wikimania kommen konnte durch Präsidiumsmitglied Benutzer:Gnom übernommen. Ansonsten ist eigentlich alles wie immer: es gibt ein paar Drinks und Häppchen und es gibt gute Ratschläge für Erststipendiaten. Unmittelbar im Anschluss geht es per Busshuttle zum Aquarium und der offiziellen Willkommensparty. Auch hier gibt es feste und flüssige Nahrung, das Essen jedoch nur mit langen Schlangen, so dass sich die Häppchen von der WMDE-Begrüßung bezahlt machen. In den dunklen Gängen verliert man sich leicht, aber es macht Spaß die Fische (sogar Rochen und kleine Haie) zu beobachten. Leider ist die Party schnell vorbei. Naja, die Getränkebons waren auch stark limitiert. Hoffentlich wird die Abschlussfeier etwas ausgedehnter.

21.07. MB

Immer wieder: mit dem Kopf gegen die Wand

Mittlerweile gehöre ich ja zu den erfahreneren Wikimedia-Teilnehmern. Und die ersten Tage sind durchaus Vielversprechend. Zumindest dann, wenn man es schafft, sich sein persönliches Nischenprogramm zusammen zu stellen. In der Breite finde ich diese Wikimania - wie schon viele zuvor - völlig an der Realität vorbei laufend. Ich selbst engagiere mich schon lange über das reine Artikelschreiben hinaus in den sogenannten Bereich „GLAM“ und „Outreach“. Doch wirklich viel finde ich davon nicht. Die Vortragenden haben in einer sehr großen Zahl ein „(WMF)“ hinter ihrem Namen, seltener ein „(WMDE)“, was häufig vor allem durch die breite Aufstellung der Wikidata-Fraktion erklärt und gerechtfertigt wird, noch seltener andere Klammerzusätze. Zugegeben, ich habe nicht ausgezählt, aber die Personen ohne Zusatz scheinen mir doch in der Minderheit zu sein. Eine bedenkliche Entwicklung seit Jahren. Statt ein Welttreffen der Wikimedia-Bewegung zu sein, ist es doch in erster Linie ein Treffen der Wikimedia-Verwaltung. Oder kurz: die WMF erklärt den Freiwilligen die Wikimedia-Welt. Seit Leilas unrühmlichen Auftritt in dieser Sache ich glaube in Mexiko hat sich doch offenbar weniger verändert, als ich gedacht habe. Man hat auch immer den Eindruck - obwohl immer wieder per Lippenbekenntnisse der Wert der Freiwilligen beschworen wird - daß es sich nicht wirklich geändert hat. Die Foundation bestimmt die Agenda und die Themen.

Wie immer in den letzten Jahren ist die Wikimania äusserst Gappig. Natürlich herrscht zum einen das allgegenwärtige Gender-Gap vor. Und bis heute hat man nicht verstanden, daß es hier zwei verschiedene Dinge gibt. Erfahrungsgemäß sind die Frauen in den Wikimedia-Projekten in der Unterzahl. Da man keine echten Erhebungen hat warum, werden schon seit Beginn die immer selben Geschichten von den ach so armen Frauen kolportiert, für die die Wikipedia-Welt so hart sei, daß sie ohne eine Weichspülung der Projekte nicht überleben würden. Schon da frage ich mich immer, was das für ein erbärmliches Frauenbild ist, in dem Frauen immer die Opfer der Männerwillkür sind. Das deckt sich weder mit der Realität in der ich Frauen sowohl innerhalb wie ausserhalb der Wikipedia wahr nehme. Der manchmal rauhe Umgangston erfolgt durch beide Geschlechter und kann sehr wohl beide Geschlechter in gleicher Weise stören. Das war also schon immer ein Scheinargument. Einmal davon abgesehen, daß es sich um einen ganzen Coctail verschiedener Gründe handeln dürfte, denke ich, daß die Hauptgründe an Dingen liegen, die überhaupt nichts mit der Wikipedia, sondern den äusseren Gegebenheiten, etwa der Arbeitsverteilung in den Familien, liegen dürfte. Aber diese Erklärungen sind hier nicht wichtig und ebenso wenig gedeckt wie alles, was uns immer wieder als fest stehende Wahrheit vorgesetzt wird. Ein Problem ist es dennoch natürlich, daß so viele potentielle Autoren (absichtliches generisches Maskulinum um einen Punkt zu machen!) aufgrund ihres Geschlechtes fehlen.

Etwas Anderes ist die Behauptung, Frauen werden in der Wikipedia unterrepräsentativ dargestellt. Ich kenne auch hier nur ältere Zahlen einer Erhebung die für die deutschsprachige Wikipedia dieser Aussage faktisch widersprechen. Ich kann nicht für andere Projekte sprechen, vermute aber, daß es dort ähnlich sein dürfte. Auch hier werden die Aussagen einiger (sorry) Frauenfeindlicher Idioten her genommen, zur Absolutheit erklärt und hoch gerechnet. Es wird bei einer seriösen Arbeit an der Wikipedia immer einen Überschuß an Biografien zu Männern geben - und das aus historischen Gründen. Und auch Wikipedia kann die Geschichte nicht rückwirkend ändern. Ich habe hier in Kapstadt einmal wieder die Fantasymär von den 50/50% Biografien zu beiden Geschlechtern gehört. Mal davon abgesehen, daß a) Jede(r) hier schreibt was er/sie möchte und wir b) keine Quoten haben, ist das unenzyklopädischer Blödsinn und fordert eine Schieflage, statt eine zu beseitigen. Überhaupt ist die Idee der Masse statt der Klasse einmal mehr blanker Unsinn. Aber die Foundation will ja immer meßbares, Metriken. Und Artikel kann man besser zählen, als korrigierte Artikel. Denn IN Artikeln gibt es durchaus oft Probleme. Standardbeispiel ist die Darstellung von Ehepartnern und Eheschließungen, die bei Frauen im Vergleich überproportional oft im Artikel genannt werden. Das müsste man angehen.

Das zweite Gap ist passenderweise das „Afrikagap“. Kleine Sprachen, kleine Communities, Oral History statt geschriebener Quellen, koloniale Nachwirkungen. Wenn Kritzolina hier fragt, wie man denn damit umgehen soll, wenn Schriftquellen vor allem durch sie Kolonisierenden und Missionierenden da sind, ist diese Frage berechtigt. Aber leider ist der Reflex immer gleich zu sagen, die schmeißen wir in den Müll, weil (in diesem Fall) „die Afrikaner“ es eh selbst am besten Wissen. Tatsache dürfte sein, daß die meisten afrikanischen Völker vor der Kolonialisierung iliteral waren. Somit sind oft die Quellen der Europäer die Ersten. Und Geschichte ist nun mal in erster Linie mit Schriftlichkeit verbunden. Sonst wäre es Ethnologie oder Archäologie. Somit sind diese Quellen wertvoll und von großer Bedeutung. Doch wie man für das antike Griechenland Herodot nicht ohne Quellenkritik nutzen kann, trifft das auch auf diese Quellen zu. Sie sind wertvoll und essentiell. Schon seit spätestens 2013 gibt es Tendenzen, diese eine unserer wenigen essentiellen Regeln aufzuweichen. Zumindest für manche kleine Sprachen Oral History neben die schriftlichen Quellen zu stellen. Schon in Hongkong hatte ich damals dagegen argumentiert. Wo genau läge denn der Benefit für unsere Projekte? Schon nach sehr wenigen Generation sind Erzählungen einer nichtschriftlichen Gesellschaft nicht mehr überprüfbar, sondern Legende. Ich möchte dem den Wert nicht absprechen - aber es ist einfach nicht Dasselbe.

Überhaupt erscheint mir einmal mehr diese Debatte fadenscheinig. Der „Global North“ berät mit leichter Unterstützung des „Global South“ (ich hasse diese Begriffe) wie man das ändern kann. Einmal mehr überlegen also „wir“ Europäer und Nordamerikaner darüber, was am Besten für Afrikaner, Asiaten und Lateinamerikaner ist. „Wir“ können offenbar nicht sagen: „hier ist eure Wikipedia, gebt auch eure eigenen Regeln, wie alle anderen Projekte auch, und dann los. Ne, „Wir“ müssen beraten, wie wir „helfen“ können - denn „die da unten“ können sich ja nicht selbst helfen. Überhaupt ist das alles immer mit einer Selbstanklage verbunden. Ebenso wie ich beim Gendergap immer wieder den Eindruck habe, ich müsse mich entschuldigen als Mann noch in der Wikipedia zu editieren, hat man hier den Eindruck, man müsse sich entschuldigen aus Europa zu kommen und nicht wenigstens als Ausgleich etwas zu Dichterinnen aus dem Sudan zu schreiben. Aber nein, es kann nicht sein, daß die kleineren Wikipedias (mit ihrem oft großen Potential) ihre eigenen Wege geht, die WMF und Andere meinen, sie an die Hand nehmen zu müssen. In meinen Augen eine völlig falsche Vorstellung von Dekolonialisierung. Ich habe ehrlich gesagt nicht viel Freude an diesem Thema, aber die wenigen Gespräche die ich dazu führte waren auch eher so, daß man etwas pikiert war, daß man für zu doof angesehen wird seinen eigenen Weg zu gehen. Aber die WMF wird sicher weiter alles andere tun, als regionale Organisationen eigene Wege gehen zu lassen. Lieber hat man alles unter Kontrolle. Und das ist kein Kolonialismus?

Die WMF hat, das wird mal wieder klar, weiter die Zügel fest in der Hand. Nach dem Ausscheiden von Lyzzy aus dem Board wurde sogleich die undemokratisch erfolgte Neubesetzung bekannt gegeben: natürlich eine Frau, natürlich aus dem Global South. Wäre alles soweit OK - aber warum kann das nicht über eine faire und freie Wahl erfolgen? Statt sich mit den vielen Alltagsproblemen der Wikimedianer zu befassen, wird fleissig an den Gaps gestrickt, ohne daß da in den letzten gefühlt 10 Jahren etwas nennenswertes und sinnvolles passiert ist, abgesehen davon, vielen Wikimedianern das Gefühl zu geben, eigentlich will man sie ja gar nicht. Man will ein 1:1-Bild der Welt. Daß das Bild nicht danach in die Wikiepdia kommt, wer das schreibt, sondern wie die Quellen und Belege dazu sind, scheint nicht verstanden zu werden. Aber nun muß sich die WMF mit der falschen Community rumquälen, einer Community,die man so nicht möchte und die sich beharrlich weigert, sich zu ändern. Und damit sie es vielleicht mal lernt, besteht ein Gutteil des Programms auch dieser Wikimania wieder aus denselben Themen wie immer. Mit wahrscheinlich am Ende denselben Ergebnissen. Und das ehedem Weltreffen der Wikimedia-Community wird immer mehr zum Treffen der angestellten, Verwalter, Bürokraten und Posteninhaber. Deutlich wird das an einer hier ausgestellten Fotoserie. Ich kann ehrlicherweise nichts zu den Personen sagen, deren Bilder bei „Wiki Indaba“, dem Afrikatreffen, gemacht wurden. Aber das war einer von zwei Momenten, wo diese Bilder aufgenommen wurden. Der andere war die Wikimedia Conference. Dort ist Community schon seit langem nicht mehr zugelassen. Wenn die Gesichter des „Movements“ also in diesem Falle der vier dargestellten Deutschen aus Angestellten von WMDE bestehen, kann irgend etwas einfach nicht stimmen.

So, das war viel Negatives, viel Frust. So wie ich ihn hier wahr nehme. Aber das ist natürlich nur ein Teil dieser Wikimania. Und ich werde mindestens noch einen zweiten Beitrag schreiben - den zu den positiven Aspekten hier. Aber lieber mit dem Negativen Beginnen und mit dem Guten enden. Trotz all dem, was ich bislang schrieb denke ich nämlich, daß es eine der wirklich besseren Wikimanias wird. Aber das liegt eher an dem was neben dem offiziellen Programm passiert. Das „Movement“ bewegt sich nämlich doch. Und nicht selten anders, als gedacht.MC, 20.07.

PS: was man WMDE wirklich zu Gute halten muß: sie erwarten von mir nicht Zustimmung zu ihren Sichtweisen und keine Hofberichterstattung. Darum finde ich WMDE mittlerweile wirklich auf einem sehr guten Weg. Wir können die jeweils anderen Meinungen akzeptieren, wenn auch nicht immer teilen. So soll das sein! Das gilt ähnlich für die WMF, wobei man da eher sagen muß, daß Kritik und andere Meinungen entweder nicht ankommen oder ignoriert werden, ich weiß es nicht genau.

Steile Schluchten und Pinguine im Wald: die Vorkonferenztage

Steile Schluchten …
… und Pinguine im Wald


Wikimedia-Konferenzen an „exotischen“ Orten bieten den Fotografen unter uns neben dem offiziellen Konferenzprogramm auch die Möglichkeit für selbst organisierte Fototouren. Natürlich ist das erste Ziel in Kapstadt der Tafelberg. So machte sich am Dienstag, dem letzten Tag bevor das offizielle Vorprogramm begann, unsere Gruppe auf den kurzen Weg. Auf die Möglichkeit, den Berg zu Fuß zu erklimmen haben wir großzügig verzichtet und stattdessen die Gondelbahn zum Plateau genommen. Trotz der steil abfallenden Klippen, darf man oben allerdings relativ frei herumlaufen und kommt so nah an den Abgrund, wie der eigene Mut (lies: Leichtsinn) es erlaubt. Oben trafen wir mit unserer 10er-Gruppe auf zahlreiche weitere Wikimedians, die teilweise den Aufstieg zu Fuß gewählt hatten. Kaum war das Gipfelplateau einmal umrundet, war der Tag auch schon fast wieder rum (Winter eben).

Am Abend gibt es eine Social Hour. Es herrscht ein bisschen Klassentreffenatmosphäre: einige bleiben noch etwas schüchtern in ihrer bekannten Gruppe, andere kommen kaum zu ihrem Getränk vor lauter Umarmungen und Wiedersehensfreuden. Bald schwirren schon tolle Projektideen durch den Raum, aber bevor man sich auf ein Gespräch konzentrieren kann kommt schon das nächste „Hallo, wie hast du das vergangene Jahr verbracht?“ und dann ist die Veranstaltung auch schon wieder beendet. Das ist auch wichtig, denn WMDE hält uns an einer „kurzen Leine“. Wir werden zu einem vor-Vortreffen-Abendessen eingeladen. Das traditionelle Wikimania-Vortreffen wurde von Berlin nach Kapstadt auf den Abend des ersten Prä-Konferenz-Tag (Mittwoch) verlegt, doch schon am Dienstag Abend sollen sich alle Stipendiaten bei einem gemeinsamen Essen kennen lernen.

Mittwochmorgen ensteht am Frühstückstisch spontan die Idee mit dem Zug (eigentlich eine Art S-Bahn) nach Simon’s Town zu fahren um dort eine der wenigen Pinguinkolonien auf dem afrikanischen Festland zu besichtigen. Die Zugfahrt gestaltet sich interessant. Wir haben einen ganzen Wagen nur für uns und fotografieren alles, was uns vor die Linse kommt. Das Innere des Wagens ist über und über mit informeller Werbung aus dem legalen Graubereich gepflastert. Zwischendurch müssen wir aus unerfindlichen Gründen in einen anderen Zug umsteigen, obwohl es auf der gleichen Strecke weitergeht. In Simon's Town angekommen merkt man sofort, dass sich hier nicht unbedingt die ärmsten der Südafrikanischen Gesellschaft niedergelassen haben. Alles ist sehr gepflegt und sauber. Am Strand angekommen stellen wir fest, dass die Pinguine teilweise in einem kleinen Wald leben. Dort werden ihnen von der Nationalparkverwaltung künstliche Bruthöhlen gestellt. Leider riecht es aufgrund der tierischen Ausscheidung ziemlich streng. Dafür kommt man den Pinguinen hier ziemlich nah, und dass sogar ohne Eintritt zahlen zu müssen. Wir entscheiden uns trotzdem, die umgerechnet knapp 5 EUR/Person zu berappen (oder eher „beranden“) und die Tiere auch am Strand zu begutachten. Doch schon bald müssen wir zurück zum Bahnhof, um zumindest einigermaßen rechtzeitig zum Vortreffen im Hotel zu sein. Zum Glück sind die Fahrdienste supergünstig hier. Wir kommen natürlich trotzdem zu spät zum Treffen, aber bekommen zumindest das wesentliche mit. Danach geht es wieder gemeinsam Essen.

MB, 20.07.

Blogbeiträge

Im Folgenden die einzelnen Blogs verschiedener User - jeweils der neuste Eintrag. Zum Lesen aller Einträge bitte den jeweiligen bzw. das jeweilige Blog (via →mehr) aufrufen.

Dokumentation von DasMonstaaa und Zenith4237

Abschließende Worte (Zenith)

Die Wikimania 2018 ist jetzt vier Tage her und ich bin immer noch in Südafrika. Das ist geplant, denn ich mache mit einer Gruppe von Wikimedianern noch eine Safari quer durch Südafrika. Das lässt einem natürlich nur wenig Zeit zu reflektieren; diese nehme ich mir jetzt aber um ein paar abschließende Worte zu finden, die diese Wikimania wirklich verdient hat.

Der Sonntag der Wikimania war bei mir (wie bei vielen anderen) nur von wenigen Vorträgen geprägt, bei mir waren es Which parts of an article are actually being read? und How to kick-start communities or How to boldly go where no editor has gone before. Es gab beim ersten Vortrag ein paar sehr interessante Statistiken und Fakten (die ich mir alle notieren musste) wie zum Beispiel, dass bei den mobilen Lesern 60% nur die Artikeleinleitung lesen oder welche Abschnittsüberschriften besondern attraktiv (Familie, Kindheit und Jugend) beziehungsweise unattraktiv (Weiterführende Links) sind. Gereons Vortrag war für mich besonders sehens- und hörenswert, da ich nach den Learning Days nur noch mehr über das Organisieren von Wiki-Events erfahren wollte. Es ist so zum Beispiel sehr wichtig, Teilnehmer eines Edit-a-thons nach dem Event weiter an der Hand zu halten, die man mit dem Edit-a-thon ausgestreckt hat, etwa durch Mailinglisten. Vorteilhaft ist es gleichgesinnte Gruppen, die etwas gemeinsames Teilen, zusammenzubringen, wie Personen mit gemeinsamen Hintergründen. Sicher war sich Gereon bei folgendem: Communities don't start by themselves. Insofern: Hand ausgestreckt halten, ein Wikipedianer wird sie festhalten.

Abgesehen von vielen bereichernden Vorträgen war die WM2018 in Kapstadt noch etwas anderes für mich: Der erste Kontakt zur internationalen Ebene der Bewegung. Ich war schon auf großen Events der deutschsprachigen Community, aber die Diversität an Personen, Gruppen, Ideen, Projekten und vor allem Standpunkten war wirklich eine gänzlich neue Ebene. Eine sehr faszinierende Ebene, die mich auf den ersten Moment auch ein bisschen erschlagen hat. Man wird sich bewusst, wie viel Energie, Ideenreichtum und auch Arbeit hinter der Bewegung steht. Das Programm hatte eine große Auswahl, bei der eigentlich nie zu einem Zeitpunkt ein Vortrag war, der mich nicht interessierte und besonders hat mir der deutliche Fokus auf den Kontinent Afrika gefallen. Es ist anzunehmen, dass den Konferenzteilnehmenden nun nicht nur deutlich bewusst ist, dass man Afrika nicht über einen Kamm scheren kann (und es kein Land ist!), sondern dieser Kontinent mit seinen diversen Ländern und Kulturen so einiges an Potential hat. Auf dieses galt es aufmerksam zu machen und das empfinde ich retrospektiv als ein erreichtes Ziel. Ich hatte unzählige interessante Gespräche mit unzähligen mir bis dato größtenteils unbekannten Wikipedianern / Wikimedianern, WMF Staff, Fremden, die wissen wollten, was wir machen, Bekannten, die wissen wollten, was mir machen und bestimmt noch einigen mehr. Wichtig ist vor allem, was mir davon geblieben ist: Ein Weitblick, der mir ein deutlich tieferes Verständnis für kleine und große Eigenheiten der Wikimediaprojekte erlaubt, tiefe und weniger tiefe Einblicke in die Arbeit und Struktur der Foundation, Freunde und solche, die noch Freunde werden können und zuletzt einfach auch die Freude, Teil von dieser positiv skurrilen Truppe an Menschen zu sein, die, egal was oder wer sie sind, ihre Begeisterung für diese Sache teilen. Letzteres gefällt mir übrigens besonders gut. Egal wen man traf, es kam (jedenfalls bei mir) immer ein bereicherndes Gespräch zustande. Sei es mit Kaarel Vaidla, der mit mir stundenlang über die strategische Richtung der Wikimediabewegung diskutiert (ich dachte ehrlich gesagt nicht, dass das so interessant sein kann, aber dazu später mehr), oder revi, den ich in der Schlange zum Buffet getroffen habe, oder Christophe Henner, bei dem ich nach ungefähr einer halben Stunde Gespräch herausgefunden habe, dass er Kuratoriumsvorsitzender ist, oder Spiritia, mit der ich bei den Learning Days über Tipps und Tricks bei Wiki-Events gesprochen habe, oder Vogone, mit dem ich (wieder einmal) ein bisschen gehackt habe (danke an dieser Stelle für die ganzen lustigen Momente, Vogone), oder oder oder. Wie man glaube ich erkennen kann, gibt es Unmengen zu erzählen und weiterzugeben, das ist an dieser Stelle aber nicht das primäre Ziel. Ich möchte mich stattdessen ganz herzlich bei Wikimedia Deutschland bedanken, die mir das alles erst ermöglicht haben. Ich bin froh, dass ich die Wikimania irgendwie in meinen Freiwilligendienst habe einschieben können und werde definitiv hart daran arbeiten, auch bei der nächsten Wikimania wieder dabei zu sein!

Mein ganz persönliches Highlight muss ich aber auch noch los werden: Die Strategy Bar. Eine mysteriöse Veranstaltung in den Penthousesuiten des Tagungshotels, schreiende Wikimedianer, die scheinbar planlos durcheinander plappern, Plakate, Stifte, ein wenig Essen und Trinken, aber halt: schaut man genauer oder vielleicht auch sehr genau hin, ergibt alles Sinn: Es wird leibhaft die Strategie der Wikimediabewegung erörtert, in einer Art, wie andere über Fußball oder Politik diskutieren. Wie geht das denn? Mit Kaarel. Kaarel Vaidla und seine Strategy Bar ist für mich das persönliche Highlight dieser Wikimania. Es ist mir vollkommen schleierhaft, wie dieser Mann es schafft, unzählige Konferenzteilnehmer in so großem Maße für das normalerweise eher nüchterne Thema Strategie zu begeistern, aber er macht es verdammt gut. Mich hat er auch fest in seinen Bann gezogen: Ich war mehrere Abende bis spät in die Nacht dort, seine Aktivitäten machen Spaß, sind spannend und außerdem (wie manch einer auch erst hinterher feststellt) unglaublich sinnvoll. Da sei beispielsweise das Aufschreiben von Dingen, die die Bewegung schnellstmöglich in den Abgrund treiben würde, auf Zettel genannt. Bei der Ausführung natürlich absurd und lustig, das gegenseitige Vorlesen war wirklich ausgesprochen amüsant. Aber eben auch gleichsam als Anhaltspunkt für Aspekte, die die Strategie der Bewegung priorisieren sollte, extrem effektiv. Auch die Strategie-Scharade, wieder wirklich harte Arbeit für 135 unserer Muskeln, wirkt vorerst wie pure Belustigung der Teilnehmer. Doch ich wette darauf, dass den meisten der Anwesenden Knowledge equity, Knowledge as a service und Konsorten immer noch im Kopf herumschwirren. So simpel und so effektiv. Wie man sieht: Ich finde Kaarel toll, er liebt seinen Job und das merkt man verdammt stark (und er hat mir sein persönliches Strategie 2030 Armband geschenkt ^.^).

Abschließend sei in einer zusammenfassenden Weise, die das Gesagte abschließen, vollenden, gegebenenfalls ergänzen sowie zusammenfassen soll, gesagt, dass ich zum Schluss nur eins sagen kann: Meine erste Wikimania war cool, anstrengend, bereichernd, den Horizont erweiternd, belustigend, sinnvoll unglaublich. --Zenith4237 ( • Beiträge • ±) 00:35, 27. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

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Blog von Rogi.Official

Fünfter Eintrag: Wikimania oder das große Klassentreffen

Peer-Group (Symbolbild)

Wer schon mal zur Wikipedia beigetragen hat, weiß wie das Gefühl war, als man zum ersten Mal mit jemandem geschrieben oder anderweitig interagiert hat, der auch an dieser Enzyklopädie mitschreibt. Wer dann länger dabei geblieben ist, wird wie ich auch irgendwann zum ersten Mal zu einem lokalen MeetUp oder Stammtisch gegangen sein und festgestellt haben, dass sich die anderen lokalen Benutzer alle kennen (auch persönlich) und eine kleine Gemeinschaft bilden… → zum Post →mehr

Blog von IvaBerlin

Freitag

Natürlich begann die offizielle Wikimania mit der offiziellen Eröffnungsveranstaltung. Es war (nach London und Esino Lario) die dritte Wikimania-Eröffnung, bei der ich dabei war und die erste ohne Jimmy Wales. Ging aber auch.

Am Freitag stand das eigentliche Programm für mich bereits in der Planung im Zeichen von Wikidata und so kam es dann auch. Derzeit steht hinter den Namen der Vorträge/Workshops/Veranstaltungen, die ich besuchen wollte bzw. auch besucht habe, jeweils der Name des Raumes, den die Veranstaltenden den Räumen gegeben hatten. Es wurden die letzten Orte gewählt, an denen eine Wikimania schon einmal statt fand. Ich fand das eine interessante Idee. Besucht habe ich folgende Vorträge/Workshops:

Mich hat sehr gefreut, dass die Abstimmung des coolsten Projekts das Projekt zum Inhalt hatte, an dem auch WomenEdit zusammen mit der schwedischen Botschaft in Berlin beigetragen hat: WikiGap ein lächelnder Smiley .

Was habe ich mitgenommen?

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Blog von Sargoth

Sonntag

Mit Buffet, zwei Drinks aufs Haus, Traditionsshow und DJ geht die Wikimania zu Ende
Der Chor der Abschlussveranstaltung. Hat wirklich Spaß gemacht, zuzuschauen- und hören
Die drei von der Vertrauensabteilung bei der Event safety session. Toll gemacht!

Der Sonntag ist nur noch ein halber Inhaltlicher Tag, bis zur Mittagspause. Zum Thema Pause möchte ich bemerken: Wahnsinn, was uns an Essen aufgetischt wurde. Es gab 4 oder 5 Stationen, verteilt über 3 Etagen, alles war einfaches Essen, aber wirklich gut zubereitet und wohlschmeckend. Hamburger, Wraps, Sandwiches, Mac 'n Cheese, Hotdogs, Salate ...
Vormittags habe ich von Tbayer, der verschiedene wissenschaftliche Artikel zusammengefasst hat, erfahren, dass nur 5% der Mobilnutzer Artikel bis zum Ende lesen, und praktisch niemand sich für die Weblinks interessiert. Über 45% der Zeit geht mit der Suche nach spezifischen Inhalten flöten, dem Recherchieren in Links und Inhaltsangaben, und nur bis zu 10% der von Lesenden verbrachten Zeit können direkt den Kernaufgaben zugeordnet werden, also dem Erfassen von Informationen, die gesucht wurden, bzw. dem Erlernen von Inhalten.
Das Trust and Safety Team der Foundation hat eine inspirierende Session angeboten, die über drei Slots ging. Dort haben sie in erster Linie ihr erarbeitetes Material zum Gelingen von Veranstaltungen vorgestellt (siehe outreachdashboard.wmflabs.org), aber auch Erfahrungen der Teilnehmenden nach Vorfällen abgefragt (da wurde so einiges berichtet ...) und ein Rollenspiel durchgeführt, das anschließend gemeinsam evaluiert wurde. Daraus Gelerntes zu vermitteln, ist wie bei allen Workshops nicht trivial. →mehr

Blog von Wuselig

Saturday, July 21, 2018

Sean Jacobs: The Decolonizing Debate: Social Media as Source Archive and Wikipedia

Video

  • The history od South Africa shows, how the momopolozing of the media can monopolize the depiction of history.
  • The political movement against apartheit began with the establishment of Alternative History and Poster Art.
  • With the end of Apartheit: New Narrative : The Rainbow Nation - Consensus - Amnesty instead of Justice.
  • But now also Corruption
  • Student Protests: "Rhodes must fall - Fees must fall"
  • The target of the protests: White supremacy, but also the ANC.
  • The ANC version of history is also contested.
  • New use of online and social media: Double entendre: "Let us charge our phones!"
  • What does that have to do with Wikipedia?
  • Picks up on the points brought up at "Decolonizing the Internet"
  • Some countries in Africa have fewer articles than Middle Earth"
  • The Role of Oral History and its citability: He laudes the debate going on. He believes that with Wikipedias rules on notability and original research much knowledge that is not here in written form gets lost.
  • Wikipedia still reflects the same (male dominated, northern) mindsets of the encyclopedias it has replaced.
  • So what solutions has Academica (Historians like him) have come up to solve the problem?
  • [I am beginning to loose him. Trying to take a photograph of him, reveals how little eyecontact he holds with the audience]
  • Journalism used to be called the first rough draft of history.
  • Now social media, life tweets etc have taken over. And to be ever alert with "breaking news", journalism relies more and more on these accounts.Especially if they can't physically be were news is happening (natural and war catastophes)
  • So historians also beginn to rely on these sources.
  • The internet has democrazised the access to information and the distribution of information
  • [I beg to differ: Filter bubbles, Cambridge Analytica, Facebook Newsfeed algorithems]
  • Points out the role of Online Archives, that give broader and easier access to information, than physical archives.
  • Library of Congress: All debates and now even everything ever twittered.
  • History as it happens.
  • [Does this really help me? Can I process this information overload? Can I put it into the right context?)
  • Not every one is happy: Data preservation, reliability, links going dead, accessability to the internet.
  • Critic also from authorities and institutions. They feel their monopoly on information and interpretation of information deteriorating.
  • Sometimes material stored online source of information of an event in Africa from an African point of view.
  • But onlie archives on and about Africa are not realy yet on the radar of Northern Scholars.
  • Also YouTube Videos of events in a country can be a source of information. Also the debates underneath these Videos.
  • Ethnicies, like for instance the Zulu are more and more expressing their identity through social media. That should not be overlooked.
  • [So we learned about the role of the internet and social media as a source of history. Very valuable, I agree! But the debate is still open and not answered, how this information is to be processed to find its way into Wikipedia.]

Building an International Knowledge Base for the Performing Arts: Thoughts on Providing Knowledge as a Service and Enhancing Knowledge Equity

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  • Archiving Bootleg Recordings made by Beat Eastman
  • Insight into the process and the difficulties in setting up a database from old collections
  • Who can do this? Question about the needed manpower
  • Who van pay for this: Questions about the cost of digitilization
  • What info do you want to extract? The question about what you want to present already determines how the dataset will be set up

What everyone can learn from Wiki Loves Monuments in the European Year of Cultural Heritage

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Wiki Loves Monuments, Hands-on

  • Workshop
  • How to utilize Wikidata in WLM
  • How to get Georeferences into Monument List
  • Uploadtools starting from Maps

How wikidata infoboxes can help bridge content and language gaps

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Left early to visit Sailesh's presentation

One Image at a time; How Governments can help in bridging the information gap on Wikipedia

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Saileshpat is the classical example what can become of a Jungwikipedianer, even if their is no such organization in his country. I first met him at Wikimania 2016 in Esino Lario. I have followed him and his endeavors also on Facebook since than. So of course I went out of my way to see his presentation.

In a way he has done nothing else, than all of us Wikipedians should/could be doing too. Try to get official institutions to collaborate with Wikipedians and release their publications open access.

Yes it is difficult and takes perseverance. The people there often don't know what we are talking about. They don't know about concepts like free licences. And they have a general disinterest when approached.

One thing that struck me in Saileshpat's presentation was his happiness about 462 released images. What is that compared to the thousands of files we are talking about when we think about the Bundesarchiv or large Museums.

But he could show how often these files were viewed and reused.

That is the lesson I take from this presentation: Just as important it is to open the doors with official institutions, it is also important to follow up and present results. Show the donating institutions what is happening with what they have donated. What benefits they can draw from their donations.

Than such cooperations will become auto accelerating projects.

Katherine Maher: Wikimedia and the spirit of Ubuntu: The power of unity in action

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  • Critizes the Article Ubuntu as beeing pretty inaccessible. [by the way, nothing has happened to the article a fortnight later]

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Blog von Siesta

Freitag:

Nach der Eröffnungszeremonie mit Grußworten beginnt der inhaltliche Teil dieser Wikimania. "Babel's Tower: South Africa's Wikipedias" heißt die erste Session, die ich mir ausgesucht habe. In Südafrika gibt es 11 verschiedene Landessprachen, neben Englisch und Afrikaans noch neun verschiedene Bantu-Sprachen, die seit 1994 gleichberechtigt mit den Hauptsprachen Aafrikans und Englisch sind. Auch die kleinen Sprachen haben eigene Wikipedia-Versionen, doch sie sind noch klitzeklein. Twin Mosia, der extra 12 Stunden lang von Mamafubedu/Petrus Steyn nach Kapstadt gefahren ist um dabei zu sein, erzählt mir, dass es in seiner Sprache Xitsonga nur 500 Artikel gibt. Was ist also zu tun, um diese Sprachversionen zu unterstützen? Zuerst einmal geht es darum überhaubt Zugänge zu schaffen. der Offline-Reader Kiwix, Zero-Rating und Wikifundi - diese Worte fallen auf der Konferenz immer wieder (um herauszufinden, was das ist, bitte die Links klicken!). Dann gibt es da noch dieses Problem mit den Quellen. Wo kaum Schriftlichkeit ist, finden sich auch kaum Quellen, das trifft auf die Bantusprachen zu. Ob es denn nicht eine sehr kolonialistische Denkweise sei, fragt eine Teilnehmerin, wenn man den kleineren Sprachversionen die Regeln der Großen (also die Belegpflicht) überstülpt. Aber die Verwendung von Oral History als Quelle ist höchst umstritten. Das Internet dekolonisieren war ein Ziel der Vorkonferenz, aber wie denn? Die Frage, wie dieses Dilemma zu lösen ist, wird auch bei dieser Wikimania unbeantwortet bleiben. Auch am Nachmittag, bei der Podiumsdiskussion der Whose Knowledge Foundation findet sich keine Antwort. Interessant ist es aber trotzdem, einmal die Perspektive einer Dalit-Frau(aus der indischen Kaste der sogenannten Unberührbaren in Indien) auf die Wissensgesellschaft zu hören. Während die Südafrikaner auf der Konferenz in ihrem Land zwar sozial und finanzielle deutlich benachteiligt sind, aber zumindest rechtlich gleichgestellt, sind die Dalit noch immer roher Gewalt und massiver Diskriminierung ausgesetzt, berichtet Thenmozhi Soundararajan.

Am Abend steht die jährliche Postersession an, bei Wein und Desserts präsentieren Menschen vor Postern ihre Projekte (ein kleiner Trost für diejenigen, deren eingereichte Vorschläge das Programm-Komitee abgelehnt hat. Im 32. Stock ist anschließend noch eine kleine Party der Wikimedia Foundation, ein schöner Abschluss.

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Dienstag, 17. Juli

Datei:Sparrow and Shikeishu in the Suite of Cape Southern Sun hotel.jpg

Bin zusammen mit Sandra, Christophe Henner, Lea Lacroix, Niccollo aus Italien und gefühlt dem halben Flieger, der voll von Wikipedianern war, am Dienstag Abend in Kapstadt angekommen.

Wir sind dann alle zum Hotel gefahren. Ich im Taxi mit Shikeishu und Niccolo. Viel Glück hatte ich mit dem Zimmer, denn da keine normalen Zimmer mehr übrig waren, hat man mir eine Suite gegeben. Jetzt habe ich sozusagen ein Apartment im 23. Stock. Sowas ist mir zuletzt in China passiert. Erste Amtshandlung war dann natürlich das Apartment dem Österreicher zu zeigen. Zeitweise fühle ich mich so, als ob ich den Luxus gar nicht verdient hätte.

Mittwoch, 18. Juli

Wir entschließen mit einer Gruppe Deutscher zum Boulders Beach zu fahren, um Pinguine zu bestaunen. Shikeishu, ich und Rehman fahren danach weiter zum Cape Point und Cape of Good Hope. Der südwestlichste Punkt Afrikas. Es war sehr beeindruckend. Beim Stipendiatentreffen in der Präsidialsuite bin ich nicht dabei. Ganz ehrlich gesagt, fühle ich mich bei solchen Veranstaltungen immer wahnsinnig unwohl. Ich denke, dass es definitiv die richtige Entscheidung war nicht hinzugehen, danke aber natürlich Martin und Veronika für die Organisation.

Unvergessen wird die Zugfahrt zurück bleiben. Eine Stunde mussten wir warten. Wir wurden von einem Pärchen angesprochen, die zuerst sehr nett wirkten aber dann doch zu nett, sodass wir drei das Gefühl bekamen kurz davor zu sein, ausgeraubt zu werden. Die beiden hießen Clinton und Verité. Verité identifizierte Shikeishu als "the smart one" und Rehman als "the strong one". Damit hatte Shikeishu für den Rest der Wikimania oder vllt auch danach seinen Spitznamen weg. Es wurde dunkel und wir waren in einer kleinen Gruppe im öffentlichen Verkehrsmitteln. Davon wurde immer abgeraten. Eine Gruppe kam in den Zug und versuchte Avocados (roh) und Bananen zu verkaufen. Darunter auch ein ca. acht jähriger Junge. Security kam vorbei. Anscheinend ist das hier normal. Naja, alles sehr surreal. Um ca. 20 Uhr waren wir zu Hause. Dann noch bei einem Asiaten essen. Alles in Allem ein schöner Tag.

Donnerstag, 19. Juli

Wir schaffen es erst ziemlich spät aufzubrechen und gehen mit Rehman zusammen zum botanischen Garten. Auf den Tafelberg schaffen wir es nicht mehr, weil keine Zeit besteht. Heute fallen mir andauernd Schilder zur Wasserknappheit auf. Zum Beispiel auf der öffentlichen Toilette ein Aufruf nur beim großen und nicht beim kleinen Geschäft zu spühlen. Sehr befremdlich. Eine Werbung auf Woolworth "Lebt das 50 Liter leben" - das war die Tagesration, die teilweise im Sommer 2018 zugewiesen worden war. Wir sind so früh vom Tafelberg zurück, dass ich es noch zum Wasser Edit-a-thon schaffe. Damit bin ich eine von vielen, die den Artikel zu Wasserkrise von Kapstadt übersetzt. Ruben Ojeda ist auch noch da. Außerdem Rossouw van Rooyen, der der Initiator des Edit-a-thons war. Ich bereue es nicht schon früher dagewesen zu sein. Am Ende waren es nur noch wenige Leute. Am Anfang sehr viele. Vielleicht hätte ich meine Verbindungen zum Nordic Water Network hier nutzen können, um zu helfen.

Mir ist beim Gespräch mit Rehman ohnehin der Gedanke gekommen, dass der Aufbau eines Projektes "Energien und Ressourcen" sinnvoll wäre. Rehman schreibt sehr viel über Erneuerbare Energien. Es würde über Artikel zur Umstellung des Energiesystems auf erneuerbare Energien gehen und den schonenden Ressourcenumgang. Ich weiß nicht, ob ich das noch unterkriege in der Wikimania aber vielleicht werde ich es versuchen.

Freitag, 20. Juli

Erster offzieller Tag. Ich bin mega krank. Ich hatte schon seit dem Flieger Halsschmerzen. Die Entzündung hat sich wie immer auf meine Nasennebenhöhlen und Lungenflügel ausgebreitet. Ich hoffe, dass ich es schaffen werde zum Lightning Talk wieder aufzustehen. Jetzt ist wieder ein Zeitpunkt an dem ich mir inständig wünsche ein normales Immunsystem zu haben. Aber was nicht da ist, ist eben nicht da.

Doch noch zum lightning talk geschafft. War ganz süß glaube ich. Habe Irina Safaryan von Armenien nach unserem Lightning talk getroffen. Auch Rohini, die mich zu meiner Arbeit zum Thema Gender Gap inspiriert hat, aus Indien habe ich gesehen, heute Abend werde ich mich wahrscheinlich mit beiden noch mal zusammensetzen. Ich hoffe, dass ich keine Grippe habe und es sich nur um eine Erkältung handelt, sodass ich bald wieder fit bin. Thomas war so nett mir ein Thermometer zu bringen. 37,3 ° erstmal Normaltemperatur. Ein Ausschnitt von dem supertollen lightning talk ist dank des wunderbaren Andrew Lee aka Fuzheado auf youtube zu sehen. Von 18 bis 19 Uhr war LGBT+ Meetup. Sowohl die Konferenz in New York 2019 zum Jubiläum der Stonewall Inn Riots, als auch ein ähnliches Event, wie wir für dieses Jahr in Stockholm planen, fanden unter den Teilnehmern Zustimmung. Josie Fraser würde für die Konferenz in New York die Rolle von WMF Liaison übernehmen. Fünf weitere TN sagten, dass sie sich bereit erklären würden die Konferenz mit zu organisieren. Der Meet-Up war besser strukturiert und wir sind besser vorangekommen als letztes Jahr. Josie Fraser machte den Vorschlag, dass es eine zentralle feste Stelle bei einem Wikimedia Chapter geben sollte, um die Belange der User Group voranzutreiben. Da es alleine mit freiwilligen Engagement nicht schnell genug vorangeht und damit immer Freiwillige dazu gezwungen werden Arbeit zu übernehmen, für die eigentlich genug Ressourcen bereit stehen. Wir beschließen morgen zusammen zum Strategy Meeting zu gehen und unser Vorhaben and die Steering Group heranzutragen.

Samstag, 21. Juli

Wir gingen zum Strategy Meeting. Es sollten die Bereiche Roles and Responsibilities, Ressources und Revenue Streams besprochen werden. Anscheinend sind die Verantwortlichkeiten zwischen den Working Groups noch nicht klar aufgeteilt. Mikhail von Wikimedia Polen brachte hervor, dass nicht nur Gleichheit/ Gerechtigkeit in der Verteilung der Ressourcen Relevanz haben muss, sondern auch Effizienz in der Verteilung der Ressourcen. Effizienz in dem Sinne, dass man es Geldgebern schuldig ist, die Ressourcen so zu verteilen, dass das Optimale Ergebnis im Output erreicht wird. Damit steht man in der Ressourcenverteilung im Spannungsfeld zwischen dem idealen Ziel allen Zugang zu geben und andererseits den am effizientesten Arbeitenden die nötige Unterstützung, um möglichst viel zu produzieren.

Aber wir haben zwei Vorschläge vorgebracht: Einerseits, dass es größere regionale Funds für Zusammenarbeit unter Chaptern geben sollte, da sonstige Grant Application Prozesse extrem langwierig und kompliziert sind. Andererseits haben wir auch unseren Vorschlag vorgebracht, dass User Groups eine transparente Möglichkeit haben sollten sich für eine bezahlte Stelle zu bewerben. In unserem Fall wären die nächsten Schritte fünf LPG Chapter davon zu überzeugen das Projekt zu unterstützen und ein Chapter davon die Leitung zu übernahmen und den Büroplatz für die Stelle bereitzustellen.

Habe Sara Mörtsell und Axel Peterson von Wikimedia Schweden getroffen. Wir werden bis heute Abend einen Text auf schwedisch vorbereiten, um einen Blogpost in der schwedischen Community für das Event in Stockholm zu veröffentlichen.

Wir waren auf dem Meet-Up für Wiki Loves Love, welches ein Fotowettbewerb zum Thema Diversität und Liebe werden soll. Es kamen einige Fragen auf, das die Idee eigentlich sehr gut ist, aber es schwieriger als bei Wiki Loves Monuments oder Wiki Loves Earth sein wird, die Bilder in Wikiprojekte einzubinden, außer wenn ein ganz konkreter Rahmen gewählt wird, der auf bestimmte Projekte passt. Ein Besipiel wären Fotos zu bestimmen Traditionen seien es Kleidung oder Gesten oder Tänze aus verschiedenen Kulturen. Ich werde die Finanzierung des Projektes übernehmen. Die Gruppe bestand am Ende lustigerweise mehrheitlich aus Deutschen und Bangladeschen/Indern. Wir sind dann alle zusammen in ein äthiopisches Restaurant gegangen. Dort habe ich dann ziemlich lange mit User:Pharos darüber gesprochen, wie wir die Konferenz in New York organisieren könnten. Wikimedia NYC war das Chapter, dass "Wiki Loves..." und "Wiki Takes ..." zu erst durchgeführt hat. Außerdem auch das erste Chapter, dass man Museum zusammengearbeitet hat. Alles ziemlich beeindruckend.

Sonntag, 22. Juli

Da ich ohnehin krank bin, war ich gestern nicht lange weg und damit früh genug auf, um mir die erste Rede anzuschauen. Sehr beeindruckende Arbeit von Joy Buolamwini dazu, wie sich die "White Gaze" und "Male Gaze" auf künstliche Intelligenz überträgt und so zu einer "Code Gaze" führt. Künstliche Intelligenz wird dazu genutzt, über das Scannen von Fotos, das Geschlecht und die "Rasse" von Menschen festzustellen. Dadurch, dass diese Technologie von weißen Männern entwickelt wird und viele Beispiele, die für die Entwicklung verwendet werden aus dem europäischen oder Nordamerikanischen Raum kommen, werden Gesichter als zu "weiß" und zu "männlich" identifiziert. Joy entwickelte einen Standard zur Messung wie gut AI darin ist, beides Merkmale richtig zu erkennen und hat einige unternehmen dazu bewegt, ihr Software zu verbessern. Damit möchte sie dazu beitragen, dass sich systemische Vorurteile nicht von die reale Welt in die digitale fortführen. Ich bitte jeden, der nicht in Kapstadt war, sich dieses Video von Joy anzuschauen: Es ist sprachlich und von den informationen her, die präsentiert werden, sehr sehenswert: Künstliche Intelligenz: Bin ich keine Frau?

Für den Rest, des Vormittags werde ich mir den Gender Track anhören. Wirklich Neues gibt es nicht, eigentlich sind die Gründe weswegen wenige Frauen bei wikiprojekten mitmachen bekannt. Aber es ist schwer diese Gründe anzugehen und manchmal wahrscheinlich auch einfach nicht in der Macht der Bewegung systematische Benachteiligung insgesamt zu beseitigen. Ich habe heute morgen in die Gruppe der Diversity Konferenz meine Arbeit ur Gender Gap gepostet. Sie ist weit davon entfernt, perfekt zu sein, aber ich werde wahrscheinlich in nächster Zeit auch nicht dazu kommen sie fertig zu stellen und wollte sie einfach dann auf diesem Stand einmal geteilt haben.

Habe mit Mikhail von Wikimedia Polen den Reisekostenantrag der polnischen Teilnehmerin für Stockholm besprochen. Er meinte, dass das Projekt sehr schön sei und alle Leute, die mitmachen sehr lieb, aber dass er sich Sorgen macht, weil es sehr viel Geld kostet, Leute aus unterschiedlichen Ländern anreisen zu lassen und andererseits auch schlecht für die Umwelt mit den CO2 Ausstoß der Flugzeuge ist. Den Einwand verstehe ich. Gestern hatte ich mit Gnom darüber gesprochen, dass er sich wünscht, dass alle Vorträge aufgenommen und live gestreamt werden, damit wir nicht mehr diese Konferenzen veranstalten müssen im Sinne der Sustainability Initiative. Am Ende meinte Mikhail aber trotzdem, dass er die Sache unterstützen würde.

Es war Wiki Womens Lunch. Ich habe mit Reem Al Kashif über ihre Arbeit zur Gender Gap gesprochen. Wir haben alle zusammen ein Foto für die Freilassung einer Wikipedianerin aus Saudi Arabien gemacht, die seit 60 Tagen in Einzelhaft sitzt, weil sie sich für Frauenrechte eingesetzt hat. Ihr Name ist Loujain al-Hathloul. Ansonsten darüber gesprochen, was wir uns für 2030 wünschen. Einige haben sich mehr Frauen in der Bewegung und bei Wikimedia selbst gewünscht. Andere sind eher auf generelle Ziele der Bewegung eingegangen, wie, dass die vorhandenen Informationen auf möglichst vielen unterschiedlichen Sprachen vorhanden sein sollten.

Am Nachmittag hat Gereon K. einen interessanten Vortrag zum Thema "How to Kick-Start Communities everywhere" gehalten. Danach habe ich mir den Vortrag von Rohini zu dem Diversity Toolkit, welches sie für die indische Community erstellt haben, angehört. Ziemlich schnell danach ging es dann auch zur Closing Ceremony. Der Cape Choir hat herzzerreißend schön gesungen. Farhad Fatkullin wurde zum Wikimedia of the Year 2018 gewählt dafür, dass er sich für Minderheitssprachen in Russland eingesetzt, vor Allem für die tartarische Sprache. Die Cuteness Association wurde noch mal herausgehofen von Asaf Bartov. Schweden wurde für 2019 vorgestellt. Ich habe mir von Sara sagen lassen, dass das Thema die SDG sein werden und in wie weit Wikipedia zu ihnen beitragen kann. Es wurde ein Gruppenfoto geschossen.

Die Abschlussparty war der Hammer. Neben Shanghai und dem Berghain kommt da erstmal nichts dran ran. Wir waren im GOLD Restaurant. Es gab live Tänze und Gesang. Außerdem wurden Gesichter der Gäste dekoriert, auch meins. Das Eseen war super. Habe lange mit Sara Mörtsell und Shikeishu über Stockholm und die Welt geredet. Dann sehr lange bis 12 Uhr durchgetanzt mit Ruprika aus indien und Irina aus Armenien. Wirklich wir haben die ganze Zeit durchgetanzt auf der Bühne. Hammer Stimmung. Um 12 Uhr war dann leider Schluss. Wir sind weiter in die Hotellobby. Robby konnte wundervoll Klavierspielen. Cheri hat dazu gesungen. Richard hat Step getanzt. Also die Party ging absolut weiter. Highlight war wie Amir Ahorni dann auch noch Klavier gepsielt hat und wie "Hey Jude" von den Beatles und "Bohemian Rhapsody" von Queen gesungen haben. Bis ca. 2 Uhr waren wir dann noch da.

Montag, 23. Juli

Ich verabschiede mich von und frühstücke mit Vassia Atanassova (Honorable mentions in Wikimedian of the Year 2016) und Ruprika. Vassia sagt "ich wollte es dir schon die ganze Zeit sagen- du sieht jetzt viel glücklicher und gesünder aus" - das stimmt auch. Dann geht es mit Rehman rauf zum Tafelberg. Endlich geschafft. Sehr abenteuerliche der Weg, aber auf jeden Fall die fünf Stunden klettern wert. Wir fahren mit einem Uber zurück. Rehman hat ein Foto von uns auf dem Tafelberg bei Facebook gepostet. Alle denken, dass ich seine Freundin bin. Ja, sage ich, alle dachten auch, dass ich Shikeishus Freundin bin, aber wir sind nur Freunde. Dann kommen wir zurück. Ich gehe mit Maria Heuschkel ehtiopisch essen. Wir wundern uns, dass die Restaurants so leer sind. Katherine Maher wird im gleichen Flieger sein wie ich. Im Prinzip wird der halbe Flieger wieder aus Wikimania Teilnehmern bestehen.

Am Flughafen wollte ich mir meine Wassserflasche für einen 12:30 Stunden langen Flug auffüllen. Dann waren aber leider alle Hähne abgestellt und es gab stattdessen Handdesinfektionsmittel. The Irony. Immer wieder die Ansage: "Dear visitors: Cape town is experiencing a severe drought. Please help save water." Immer hin haben wir einen Briefkasten im Flughafen gefunden und konnten damit alle noch welche schreiben und abschicken.

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Blog von Ptolusque

Monday July 23rd

Sunday July 22nd

Gruppenfoto 360°-Panorama-Ansicht
  • Mein lightning Talk zu Organizing multilingual and/or topic focused on on-site Edit-a-thons: Reaching out for potential interested participants using Wikitools mit meinen Erfahrungen aus WP:FBM17 und WP:NOS18

Saturday July 21st

Friday July 20th

Gleich zu Beginn der Konferenz am Freitagmorgen hat Daniel Mietchen das wm2018:Disasters meetup anberaumt, in einem der letzten noch verfügbaren Slots. Aber Katastrophen können auch zu ungünstigen Zeiten stattfinden, von daher war der Zeitpunkt in Bezug auf das Thema nicht unpassend. Ich hatte im März bereits am Portal:Katastrophenschutz/Veranstaltungen/Workshop zu Wikimedia und Katastrophenmanagement 2018 im WikiBär in Berlin teilgenommen, da ich zu diesem Thema bereits außerhalb der Wikipedia einen Aktivitätsbezug habe. Daher war ich nun gespannt, diese Thema auch mit internationalen Teilnehmer*Innen auf der Wikimania zu besprechen. Eine wesentliche Idee ist die Organisation von Aktivitäten im Vorfeld und während Katastrophen nach dem Vorbild des Humanitarian OpenStreetMap Team (HOT). Ein weiterer Schwerpunkt war die Zugänglichkeit zu Wissen ohne die Verfügbarkeit von Internet, z. B. mit einer Bereitstellung einer offline-Kopie von ausgewählten Wikipedia-Inhalten durch Kiwix, wie etwas bei Internet-in-a-Box mit einem Raspberry Pi Zero. Internet-in-a-Box sowie Kiwix-Installatinen in Netzwerken ohne Internet betreibe ich bereits selbst, daher war es auch interessant von anderen Anwendungsfällen zu hören. Bei allen Diskussionen zu dem Thema treten auch immer wieder Konflikte mit den Grundprinzipien auf, die beispielsweise in OpenStreetMap anders gelagert sind, z. B. verfiability (OSM) vs. ground truth (WP). Hier besteht Meinungsbildbedarf mit der Community. Mit einem in einem Aspekt angrenzenden Thema Real-Time Collaboration: Connecting Humanity ging es direkt weiter. Vorgestellt wurde das vecollabpad, ein auf dem VisualEditor basierendes Tool, das die gleichzeitige Bearbeitung einer Wikiseite durch mehrere Menschen ermöglicht, allerdings nur mit dem VisualEditor, und nicht mit Wikisyntax im Quelltext. Eine lineare Versionsgeschichte gibt es demzufolge nicht, die Zuordnung der Autor*innenschaft zu dem Text wird mittels farbigen Markierungen kenntlich gemacht, vergelichbar mit Etherpad oder auch dem aus Wikipedia bekannten Tool artikel-statistik. Es handelt sich um einen interessanten Ansatz, der aber noch Ausbaupotential bedarf, z. B. die Möglichkeit der Quelltextbearbeitung, dessen Implementierung wohl sehr schwierig sein wird. Die Weiterentwicklung lässt sich auf Github verfolgen und mitgestalten. Ich werde die Performanz einer Installation auf einem Rasperry Pi zu Hause in Deutschland testen. Darauf besuchte ich den Talk The quotation of oral sources in a decolonization context, der mit 25 Minuten Dauer leider eine viel zu geringe Dauer hatte. Die Frage, warum ein knowledge gap hinsichtlich der Repräsentation von indigenem Wissen in Wikimedia-Projekten besteht, wurde hier angerissen. Die Weitergabe von Wissen findet nicht nur schriftlich, sondern auch mündlich statt. Ebenso besteht eine Dialektik des Wissens hinsichtlich seiner Herkunft und der globalen Repräsentation in Enzyklopädien wie der Wikipedia. Indigenes Wissen als parallel Wissensbasen zu begreifen und eine Möglichkeit diese in der Wikipedia zu finden sind zentrale Probleme eines indigenous knowledge gaps. Normativ hat sich damit auch die am Mittwoch und Donnerstag stattfindende Konferenz Decolonizing the internet beschäftigt, die aber nur mit Einladung zugänglich war. Die Mittagspause nutzte ich zum Besuch einiger Stände im wm2018:Community Village. Besonders hervorheben möchte ich mein Besuch beim Wikidata:ScienceSource focus list-Stand und einem längeren Gespräch über die halbautomatische Nutzung von Medizin-Quellen und deren Nutzung als Wikidata-Refrenzen, insbesondere in Bezug auf ICD-10, mit User:Charles Matthews, einem Wikimedian in Residence bei ContentMine in Cambridge.

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Aus der Presse

Aus dem Kurier

(samt Diskussion)
(samt Diskussion)

WP-Aktivitäten neben der Wikimania

Neben den meist ernsten Themen muss auch auf einer Konferenz mal etwas Zeit für ein bisschen Spaß sein ...

Wenn man durch die Gegend reist, dort mit einem Wikipedia-T-Shirt herumrennt, muss man sich nicht wundern, wenn man mit allerlei Leuten ins Gespräch kommt. Ist ja auch der Sinn der Sache ;-) So habe ich zum Beispiel einen Reiseverkehrskaufmann aus Kapstadt getroffen, der nun von Wikipedia derart begeistert ist, dass er im kommenden Jahr Fotos von all seinen Reisen Commons zur Verfügung stellen will. Auf dem Rückweg kam ich dann mit einem Apotheker im Flughafen Johannesburg ins Gespräch. Dieser war total begeistert, hatte er doch von der Wikimania in den Medien bzw. den Nachrichten gehört. Was ich damit sagen möchte, ist, dass man meiner Meinung nach bei solchen Veranstaltungen nicht vergessen darf, ein bisschen in die Welt hinauszuposaunen, was wir hier denn so alles treiben. Vielen ist die „Wikiepedia hinter der Wikipedia“ noch unbekannt. Von daher als Aufruf an alle: Macht einfach bei Euren weiteren WP-Reisen auch auf dem Hin- und Rückweg ein bisschen Werbung. Denn neue Leute könnten wir in vielen Bereichen gut gebrauchen. --Brackenheim 19:22, 5. Aug. 2018 (CEST) [Beantworten]

Ein verspäteter Bericht

So, jetzt ist auch mein Bericht online: Ubuntu (Wikimania IV.) Bitte entschuldigt die große (berufsbedingte) Verspätung! Gnom, 5.8.

Structured Data

Prinzip der Funktonsweise des Projektes

Ziel von dem Projekt „structured data“ ist es – wie der Name schon sagt - die freien Mediendateien auf Wikimedia Commons in ein strukturiertes, maschinenlesbares Format umzuwandeln, um das Betrachten, die Suche, das Bearbeiten, das Verwalten sowie die Nachnutzung dieser Dateien zu vereinfachen. Durch Verknüpfung mit der Wikidata-Software hat man dann u. a. auch die Möglichkeit, dass Bilder gefunden werden können, deren Beschreibung in einer anderen Sprache hochgeladen wurde.

Die Entwicklung dieses Projektes hat bereits Anfang 2017 begonnen und soll schon im nächsten Jahr erfolgreich abgeschlossen sein.

Trotz der Bedeutung, die diesem Projekt zugesprochen wird, ist die Infoseite auf Commons noch kaum ins Deutsche übersetzt worden. Übersetzende sind also herzlich eingeladen, dies zu ändern … ;-)

die Präsentationsfolien zum Vortrag - weitere Infos auf Commons --Brackenheim 18:19, 20. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Structured Data wurde gleich bei mehren Veranstaltungen und im Kontext verschiedener Meetups (Commons-Kategorizers, OTRS) thematisiert. Dabei stellte das Team der WMF verschiedene Design-Enwürfe für Design und Funktion des Upload und Auszeichnungsprozesses und der Sucher vor, die bald auch auf Commons zu sehen sein sollen. Der Fokus liegt dabei auf der Mehrsprachigkeite und der Beschreibung der Dateien mittels Tags, die im Gegensatz zu den heute üblichen Kategorien einen präziesere, einfacher zu pflegende und deutlich bessere durchsuche Auszeichnung erlauben.

Ein wichtiger Punkt ist dabei natürlich auch die Aufbereitung eindeutiger Urheberrechts- und Lizenzinformationen. Hier bei sollten idealerweise viele der Probleme und Mehrdeutigkeiten beseitigt werden, was zusammen mit einem entsprechenden Nutzerinterface den Upload-Prozess vereinfachen und Routineaufgaben (OTRS, Löschanträge, etc.) reduzieren könnte. Die Ausgestaltung dieses Features soll in Kürze auf Commons diskutiert werden, wozu ich hiermit alle Interessierten einlade. (MK)

Erstes Video online

Das Video der Eröffnungsveranstaltung ist nun auf dem YouTube-Kanal der Wikimedia Foundation verfügbar. Weitere Videos werden folgen und in dieser Playlist aufgeführt. Bis zum endgültigen Upload auf Commons wird es aber wohl noch etwas dauern ... --Brackenheim 14:42, 20. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Wikimania im SWR

SWR2 hat uns in Afrika entdeckt: „Kein digitales Überholen im Netz“ (hier reinhören) --Brackenheim 16:41, 19. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]

Extrablatt zur Wikimania 2018

Nachdem das Extrablatt zur Wikimania in den letzten Jahren so erfolgreich war, beginne ich hiermit die Version zur diesjährigen Veranstaltung. Ich hoffe, dass sich viele der Teilnehmenden beteiligen werden, um Interessierte aus der Community möglichst umfassend über all die zu erwartenden Neuigkeiten zu informieren. Allen Teilnehmenden viel Spaß und Freude; wir sehen uns in Kapstadt! --Brackenheim 00:36, 15. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]